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Alpenländer-Bote
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Pagina 9 di 16
Data: 16.12.1923
Descrizione fisica: 16
Edriftophorus. Erzählung aus dem Tiroler Volksleben von Maria v. B u o l. Droben beim Kemcnctter hatte sie wohl ein biß- - chen anders gejagt. „Ist gut, daß es keinen Versth- ^ garlg braucht; der Gehrliche darf heut nimnier vors Haus, er hat so viel 's Katarrh." Die alte Stasel sah und muhte auf Erden nichts als ihren Zieh>ohn; sie hätte ihn am liebsten in Baumwolle gewickelt. Und soweit sein Pflchtgefühl es erlaubte, war Jakob ein fügsamer und^ folg samer Patient. Als die „Mutter

". wie er die Alte in dankbarer Liebe nannte, es für gut fand, ihn ins Bett zu schicken, gehorchte er ohne Widerspruch. Sie brachte ihm seine Wendsuppe ans Bett, hüllte das ganze Zimmer in Zuckerrauch und ging dann hinaus, um ihm einen Eibischtee zu bereiten. Herr Jakob sagte nichts gegen den Zuckerrauch, und der Eibischtee war ihm recht. Ruhig lag er jetzt auf seinen Kissen und dachte an seine nächste Sonn- tagspcedigt. Vom unbarmherzigen Knechte traf es; da predigt man zumeist von der Nächstenliebe

könnte er einmal eine Predigt i über die Beichte halten, über die leichten Bedin- I gungen, die dem Sünder gestellt werden, und über ! die Barmherzigkeit Gottes. Ja, über die Barmherzigkeit Gottes! „Miseri- cordias Domini in aeternum cantabo", sollte sein Borspruch sein. Ganz still lag Jakob, sinnend und nachdenkend. Zugleich horchte er auf den Regen, der drauhen niederrauschte, auf die großen Tropfen, die auf die Dachrinne klatschten. Würde er denn nie mehr aus hören, dieser schreckliche, trostlose Spätherstregen

. Unbekannt? Ums Himmels willen, nein! Oft genüg schon hatte er sie gehört, diese Stimme. Nun freilich seit Jahren nicht mehr. Was suchte Christoph hier bei ihm? Daß Chri stoph in Bruneck war, wußte Jakob, aber was ihn zu so später Stunde nach Ahornach trieb, das war j ihm nicht klar, und es wurde ihm ordentlich bange. Draußen ging das Gespräch weiter. Jakob wun derte sich, was sie so lange zu reden hätten. Er horchte aufmerksam. War es Christoph» war er's nicht? Die beiden sprachen mit gedämpfter Stimme

etwas brauchst, tust läuten, gelt. Jakob!" Dann löschte sie das Licht aus und ging. Beim Kluiberbauer zunächst der Kirche bezog der Widum seinen Milchbedarf. das war richtig. Aber daß der Sohn des Hauses deswegen zu spä ter Stunde ms Haus komme, um eine Botschaft auszurichten, das klang zu unwalirfcheinlich. Ja kob merkte, daß die Mutter ihm etwas verheim liche. Das tat sie immer, wenn sie fürchtete, daß eine Nachricht ihn aufregen könne. Auf eine Lüge kam's der guten Stasel dabei nicht an. Nun aber reate

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Unterinntaler Bote
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Pagina 14 di 18
Data: 23.11.1912
Descrizione fisica: 18
nicht wenig ftnlr link d?n npinnnprtcyn i rniD riftfHitm loderte es darin auf, und wilde Rachegelüste erfüllten sie. Dann glitt ein Zug von Be friedigung über ihr Gesicht, als wenn nun angenehme Gedanken hinter der Stirn arbei teten. Nach einer Weile fragte sie lauernd: „Vater, hat der Jakob Stoß das saubere Weibsbild nicht vor die Tür gejagt?" „Herrgott, da fragst was, Stina! Leicht, daß der Jakob noch von nichts weiß. Ich mein', ich geh' hin und vermeld' es ihm und auch seiner Anna, daß die wissen

, wo sie dran sind mit so einer Schlechten, die kein ordent licher Christenmensch in seinem Haus dulden sollt'." Wieder tat die Stina lauernd. „Ich mein', der Jakob Stoß ist der Vor steher vom Triesnerberg seit der letzten Wahl? Er wird beit Weibel (Gemeindediener, Poli zei) für die Hex' bestellen müssen?" „Den Weibel? Wahr ist's, Mädchen, hast recht; fast hätt' ich nicht dran gedacht. Wahr ist's, der Jakob muß dem Weibel Be scheid sagen; der weiß schon, wo so eine Hex' hingehört. Hahahaha

, ist das eine Sach'! Die Straf' muß so eins haben, daß ihm die Hexerei vergeht und der Schwarze fein aus getrieben wird. So eine Hex', eine schlechte!" Er spuckte nochmals aus. Dann machte er sich auf den Weg nach dem Nachbarhaus. Jakob Stöß hatte sich in der letzten Zeit fast unsichtbar gemacht; er suchte dem Jos auf jede nur denkbare Weise aus dem Wege zu gehen, denn er hatte ihm gegenüber kein reines Gewissen. Er hatte es noch immer nicht über das Herz gebracht, ihm von den gescheiterten Heiratsplänen

er den Jos ja, und ihm, dem Jakob würde er die Schuld geben. Als ob er die hätte! Ihm für sein Teil wäre es schon lieber gewesen, wenn die Sache glatt abgelanfen wäre und der Aloys mit dem fröh lichsten Gesichte seine Zustimmung gegeben hätte. So eine schöne Sach', wie das doch war! Aber einen harten Kopf hatte der Bub, daß es einen schier ärgern sollte. So einen Tickkopf, so einen Schädel wie, ja, wie nur gleich ? Wie er selbst einen hatte, er, der Jakob Stöß; der Bub hatt' ihn von ihm geerbt

. Wenn der Jakob so weit mit seinen Ge danken gekommen war, bekam er jedesmal eine Wut auf sich selbst; dann war kein Um gehen mit ihm, und die Bäuerin ging ihm dann lieber stillschweigend aus dem Wege. Tie war selbst in großen Nöten. Das Gretli machte ihr Sorge. So blaß war das Mädchen und so voller Traurigkeit! Fast kaum, daß es die Lippen anftat, um eine Frage zu beantworten; essen und trinken mocht' es auch nicht. Scheu wich cs allen teilnehmenden Fragen der Bäuerin aus und wehrte deren zudringlicher

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Der Oberländer
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Pagina 11 di 12
Data: 06.06.1930
Descrizione fisica: 12
gegen ihn gerichteten Vorwürfe abzuwehren. Der eine hatte nach seiner Ansicht das eine nicht richtig und instruktionsgemäß gemacht, der andere etwas anderes. Seine eigenen Händel erledigte er nach seiner Behauptung selbstverständlich durchwegs elegant und günstig. Nur einen einzigen dunklen Punkt gab es bei ihm und wenn einer einmal darauf zu sprechen kam. so sprang Jakob immer geschickt auf einen anderen Gesprächsstoff über. Diese dunkle Geschichte verhielt sich folgender^ maßen

: An einem Wintertage war ein Agent nach Wildbach gekommen, um dort für seine Wiener Firma Konfektionswaren zu verkaufen. Obwohl dieser Agent von Haus zu Haus ging, hatte er nur einen schlechten Erfolg zu verzeichnen. Schließ lich kam er auch zum Chruste Jakob. Hier fand er anfangs gleichfalls taube Ohren und Jakob ließ sich nur so nebenher in ein Gespräch über Wien ein. Dieser Stadtherr sollte nur sehen, daß der Jakob auch schon in Wien war. Der Agent bekam aber hiebei bald heraus, auf welche Weise dieser Bauer

angefaßt werden mußte, um ihn butterweich zu machen und so wurde er immer höflicher. Zuerst titulierte er das Bäuerlein bescheiden mit „Gemeinderat", dann schnell schon mit „Land tagsabgeordneter" und so fing er schließlich den armen Bauer derart ein, daß es dieser als un gebildet und unhöflich empfunden hätte, wenn er dem Agenten nicht etwas abkaufte. Was Jakob bei einem einheimischen Geschäftsmann nie getan hätte, das tat er hier und unterschrieb dem Agenten einen Bestellschein aus zehn Hemden

, das Stück zu 8 25.—. Erst als der Agent weg war, erkannte Jakob seinen dummen Streich und rannte halb wild in seinem Haus herum. Wohl verweigerte er später die Annahme der übersandten Hemden und sandte jede Zahlungsaufforderung zurück. Aber was nützte ihm dies? Eines Tages brachte ihm der Postbote die gerichtliche Klage zugestellt und nicht viele Tage später kam der Gerichtspfänder mit einem Rechtsanwalt namens Dr. Brugger, der die Wiener Firma vertrat und beide schrieben von unten bis oben

alles auf, was sie im Hause des Jakob vorfinden konnten. Die Möbel be klebten sie sorgsam mit Pfändungsmarken. Jakob war damals gerade auswärts in Arbeit und so ließen beide Herren bei ihrem Weggehen seiner Frau die Nachricht zurück, sie möge ihrem Manne mitteilen, daß er in spätestens vierzehn Tagen zahlen solle, wenn er ein Interesse daran habe, daß die ausgeschriebenen Gegenstände durch das Gericht nicht versteigert werden. Kaum waren diese Herren weg, kam der Bauer heim und es setzte kein geringes Spek takel

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Der Arbeiter
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Pagina 7 di 10
Data: 30.09.1936
Descrizione fisica: 10
banges Leid In mutigem Entsagen. - Lobsing' in Ewigkeit!" R. M. T. Evortkanmad und Laienavoitel Auf dem Sportplatz war heute wieder einmal Hoch betrieb. Zu Tausenden zählt die Menge der Zuschauer, die begeistert dem Spiel auf dem grünen Rasen folgten. Der junge Jakob Schweiger war auch dabei. Obwohl er eigentlich Bergsteiger ist, so ließ er sich sportliche Großveranstaltungen, wie die heutige hier, auch nicht entgehen. Dem Sport gehörte Jakobs ganzes Herz; die Namen der internationalen Größen

Professor — ha, ha! — wie würden sich die wohl in einem Turnanzug ausneh men?! — Na, und der vom oberen Stock, der Voll mann, der hätte zwar eine Figur wie ein Athlet, aber dem sein Sport ist das tägliche Kirchenrennen! Der Betbruder! — Mißlaunig blickte Jakob auf das Spiel. Nein, das ist heute auch nichts besonderes; von einem Länder kampf hätte er sich schon andere Leistungen erhofft. Die eine Mannschaft ist klar überlegen; 6 : 3 steht das Spiel schon zu ihren Gunsten, und nun möchte in den letzten

zehn Minuten die andere Mannschaft durch ein hartes Spiel den Verlust aufholen. Herrschaft! Das ist nicht mehr als hart, das ist schon faul, wie der Rote den Blauen angegangen hat! — Die Zuschauer sind entrüstet, das übliche Pfeifkonzert setzte ein und da hinter dem Jakob schimpfte einer in allen Tonarten über die „Schweinerei". Jakob hatte sich umgedreht, um dem Erregten seine volle Zustimmung zu erteilen, doch blieben ihm die Worte im Munde stecken: das . . . das ist ja der Bet . . . bruder

, der Dollmann! Wie kommt denn der da herein? Woher kommt der zu sol cher Sportbegeisterung? — Hm — und ganz fachmän nisch beurteilt er den Kampf. Da möchtest ja gleich...! — Langsam schob sich Jakob Schweiger in die Nähe des Vollmann, um ihn genauer beachten zu können, und was er sah, gab ihm die Gewißheit, daß aus dem Verhalten des Vollmann nicht eine laienhafte Zufalls begeisterung, sondern die leidenschaftliche Anteilnahme des echten Sportsmannes sprach. Dadurch schnellte das Ansehen Vollmanns

in den Augen von Jakob hoch hin aus und Jakob war sogar geneigt, den „Betbruder" darüber zu vergessen. Nach Spielschluß näherte er sich dem Vollmann ganz von selbst und gab in beredten Worten seiner Freude darüber Ausdruck, den Herrn Nachbarn auch hier einmal getroffen zu haben. Nun, und dem guten Nachbarn schien die herzliche Freund schaft des bisher bis oben zugeknöpften Jakob so zu rüh ren, daß er ihn zu sich zu einem „Schalerl Kaffee" ein lud. Solche Einladungen nimmt ein Junggeselle immer sehr gern

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Außferner Zeitung
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Pagina 10 di 12
Data: 19.07.1913
Descrizione fisica: 12
Schrift. Unverbindliche Probestellung durch die Generalvertretung 1 Anten v. Gmierg, Gss. in. b. 8 .. Innsbruck, | Mnseurastraße 33. Büro-Einrichtungs-Abteilung. Erfolg Schal um ihre Schultern legt und Lorenz eine Fuß bank heranrückt. Dann setzt auch er sich in seinen Fauteuil, ihr ge genüber. Müde lehnt Jngeborg den Kopf in die Polster zurück und langt nach der Teetasse. Auch Lorenz führt seine Tasse zum Munde und tut einen kräftigen Schluck. Einem Wink ihres Herrn gehorchend, verlassen Jakob

und Frau Wiborg das Zimmer. „Herr Jespersen sieht noch schlechter aus, als seine Frau," raunt die Haushälterin kopfschüttelnd dem Diener zu. „Haben Sie nicht bemerkt, Jakob, wie seine Hände zittern?" „Jawohl, er ängstigt sich so sehr um seine Gemah- lin. Ich soll, ohne daß sie etwas davon erfährt, den Arzt rufen — seinen Freund, einen gewissen Dr. Ni colas. Er wohnt Oestergade Nr. 17. Wollen Sie schnell an meiner Stelle hinfahren, liebe Frau Wi- borg?" „Gern, aber wird meine Herrin nicht meine Dienste

gebrauchen?" „Bewahrender Herr ist ja bei ihr!" „Nun gut." Und rasch eilt die gutmütige Frau die Treppe 1 aus, um sich Mantille und Hut zu holen. Jakob zieht die Uhr. Verflixt! Schon fünf Minuten bis neun. Und neun Uhr soll das junge Ding unten auf der Str sein — oder das verhängnisvolle Signal ertönt' Der Angstschweiß tritt ihm auf die Stirne Hc reißt er ein . Blatt aus seinem schmutzigen NotiU und kritzelt ein paar Zeilen darauf: * empfiehlt alle in sein Fach einschlägigen Arbeiten bei billigster

die Haushälterin, zum Fortge. Jetzt schlägt die Schwarzwölder-Uhr drinnen den zusammengefalteten Zettel. „Draußen steht ein Freund von mir, Frau Wi- borg, der mich heute noch sprechen will. Ich kann aber jetzt nicht, weil ich der Winke meines Herrn gewärtig sein muß. Geben Sie ihm den Zetel, bitte? Aber rasch, recht rasch!" Die Haushälterin verspricht schnelle Besorgung und verläßt das Haus. Ein paar Minuten lauscht Jakob atemlos. Jetzt schlägt die Schwarztvälder - Uhr drinnen neun. Wird der verhängnisvolle

Pfiff ertönen? Alles still. Jakob reibt sich die Hände. Alles geht nach Wunsch. Rasch eilt er in die Küche, um zu sehen, was das Stubenmädchen macht. Die bloßen Arme auf den Tisch gelegt und den blonden Wuschelkopf darauf gestützt, atmet Stinc tief und gleichmäßig. Sie schläft. Jetzt zieht Jakob seine Schuhe aus. Auf Strümpfen schleicht er in Jngeborgs Schlafzimmer, nimmt in aller Eile vom Toilettentisch ein paar Schmuckgegenstände und ein gefülltes Portemonnaie und huscht wieder zurück, vorbei

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Tiroler Post
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Pagina 10 di 20
Data: 18.07.1913
Descrizione fisica: 20
legt und Lorenz eine Fuß bank heranrückt. . Dann setzt auch er sich in leinen Fauteuil, ihr ge- genüber. Müde lehnt Jngeborg den Kopf in die Polster zurück und langt nach der Teetasse. Auch Lorenz führt seine Tasse zum Munde und tut einen kräftigen Schluck. Einem Wink ihres Herrn gehorchend, verlassen Jakob und Frau Wiborg das Zimmer. '• «Herr Jespersen sieht noch schlechter aus, als seine Frau," raunt die Haushälterin kopfschüttelnd dem Diener zu. „Haben Sie nicht bemerkt, Jakob, wie seine Hände

zittern?" „Jawohl, er ängstigt sich so sehr um seine Gemah lin. Ich soll, ohne daß sie etwas davon erfährt, den Arzt rufen — seinen Freund, einen gewissen Dr. Ni- colas. Er wohnt Oestergade Nr. 17. Wollen Sie schnell an meiner Stelle hinfahren, liebe Frau Wi- borg?" „Gern, aber wird meine Herrin nicht meine Dienste gebrauchen?" „Bewahre, der Herr ist ja bei ihr!" „Nun gut." Und rasch eilt die gutmütige Frau die Treppe hin aus, um sich Mantille und Hut zu holen. Jakob zieht die Uhr. Verflixt! Schon

ein Freund von mir, Frau Wi borg, der mich heute noch sprechen will. Ich kann aber jetzt nicht, weil ich der Winke meines Herrn -gewärtig sein muß. Geben Sie ihm den Zetel, bitte! Aber rasch, recht rasch!" Die Haushälterin verspricht schnelle Besorgung und verläßt das Haus. Ein paar Minuten lauscht Jakob atemlos. Jetzt schlägt die Schwarzwälder - Uhr drinnen neun. Wird der verhängnisvolle Pfiff ertönen? Alles still. Jakob reibt sich die Hände. Alles geht nach Wunsch. Rasch eilt er in die Küche

, um zu sehen, was das Stubenmädchen macht. Die bloßen Arme auf den Tisch gelegt und den blonden Wuschelkopf darauf gestützt, atmet Stine tief und gleichmäßig. Sie schläft. Jetzt zieht Jakob seine Schuhe aus. Auf Strümpfen schleicht er in Jngeborgs Schlafzimmer, nimmt in aller Eile vom Toilettentisch ein paar Schnmckgegenstände und ein gefülltes Portemonnaie und huscht wieder zurück, vorbei an der Tür zum Wohnzimmer. Hier macht er einen Augenblick Halt. Wie weit mag'es da drinnen wohl sein? Er bückt

sich und hält das Ohr ans Schlüssel loch. Leise und verschleiert, wie traumhaft, klingt Inge- borgs Stimme durch die Tür. Jakob ist es, als habe sie einen anderen Klang als sonst — etwa einen Klang wie damals als das Mädchen noch auf Schloß Sandsgaard weilte. Unwillkürlich lauscht er. «— ja, wirklich, Lorenz! Als ich mich vorhin an kleidete, kam es plötzlich wie eine Vision über mich... Mir war, als sei ich in einem schrecklichen Traum be fangen, als halte mich eine geheime Gewalt, aus der mich nur Erik

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Alpenländer-Bote
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Pagina 6 di 18
Data: 23.12.1923
Descrizione fisica: 18
Gette '4L M. 5t 21 Ehriftophorus. Erzählung curs dem Tiroler Volksleben von Maria v. B u o l. Jakob wehrte ihn ab. „Der Steg ist zu schivach für uns beide!" Das miste er wohl, erwiderte Christoph. Er wolle ihn auch nicht über, den Steg tragen. Er wolle sich einen tüchtigen Stock, suchen, und der Notsteg könne ihm als Geländer dienen. „Dich Hab ich auf dem Rücken und beide Hände frei: so geht es prächtig!" „Durchs Wasser sotten wir?" rief Jakob entsetzt. „Nein, nein, wenn wir ins Wasser kämen

, das war' freilich gefehlt," meinte Christoph. „Siehst du nicht, die grotzn Stein', die Liberal! hercmsschauen? In Zwei, drei Sprüngen Hab ich dich auf der ande ren Seite." „Und wenn die Steine nachgeben?" „Wird nicht grnd sein müssen," versetzte Christoph munter. „Ein bissel etwas riskier' ich gern für den armen Sünder da drüben und für den Herrgott!" Nun blitzte mit einem Male ein Licht am anderen Ufer auf. Ueber einem Felsen, der jäh zum Bache cbficl, schien es zu schweben. Und als Jakob auf- merksam

treibe, war vergessen. Jakob empfand es tief, wie notwendig er da drüben fei und wie innig ersehnt. Und mit lauter Stimme, als mäste man ihn jen seits des Wassers hören, rief er: „Ich komme!" Und schon stand sein Fuß aus dem Steg. Der Kleine drüben sprang vom Felsen herab. Ein paar Sekunden lang zitterte sein Licht zwischen den Baumstämmen wie ein Leuchtkäserchen; dann verschwand es im Nebel. Er eilte wohl ins nahe Haus und brachte dem sterbenden Vater die Trost« Kunde: „Der Geistliche kommt!" Wer

, daß alles verloren sei. Doch da schlingt sich mit Riesenkraft ein Arm um ihn. Und im nächsten Augenblicke liegt er wie ein Kind an Christophs Brust. Mitten im Bach auf einem Steinblocke steht Christoph. Er hat Jakob im Augenblicke des Stur zes aufgefangen. Mit seinem rechten Arme hält er ihn und drückt ihn an sich. Für eine Sekunde schließt Jakob die Lieder. Es ist jetzt ein Gefühl der Sicherheit und Beruhigung in ihm, als könne ihm nichts Schlimmes mehr ge schehen. Nur. liegt er in Christophs Arm

wie in einer eisernen Schraube. Er wagt keine Bewegung. Den gebeugten Kopf fest an Christophs Schulter gelehnt, hält er sich ruhig. So vergehen einige Augenblicke. Christoph scheint zu überlegen. Endlich schlägt Jakob wieder die Augen auf und siebt unter sich den Steinblock, woraus Christoph steht. Der Stein schwankt. Da stemmt sich Christoph mit der freien Hand an den Steg. Ein gewaltiger Satz! Dann hat er festen Boden gewonnen. „Sind wir drüben?" fragt Jakob, ohne aufzu schauen. Christoph findet keine Antwort

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 10 di 14
Data: 01.07.1900
Descrizione fisica: 14
aussehendes, kleines Geschäft, aber. das wollte mchts sagen, denn nach dem Aeußeren eines Ladens wird rn lenein ^aiioe ^ Ich würde au irgend eine Fopperei geglaubt haben, wenn Als ich den Laden betrat, schaute Doktor Jakob, der aus einer langen Pfeife rauchte, auf. .., r „Da sind Sie ja. Sie haben es sich aho nicht anders über. legt?" empfing er mich. . . . „Kommen Sie, stecken Sie sich eine Cigarre an, und wir wollen gleich in — halt, da kommt noch ein Patient." Die Thür öffnete sich, und abermals trat

ein Schwarzer ein. Als er mich erblickte, wollte er wieder zurückgehen, Toktor^Jakob. rief ihni jedoch zu: „Komm nur herein, Jim. Es ist em Freund von mir. Seine Arznei steht im Nebenzimmer. ^ Der Lrhwarze verschwand durch ctne Seitenthür, und der alte Herr joouibte sich lächeliid mir wieder zu: „Diese armen Kerle Hecken ce> niäeh ^ Drei Münchener. Nach dem Gemälde ron Gurt Grühner. nicht die Zehnpfundnote in meiner Hand gewesen wäre. Der Wechsel von beständigem Unglück zil diesem Glück war aber auch zu jäh

.' Ich öffnete den Brief au Mary nochmals, legie einen Theil des von Doktor Jakob erhaltenen Geldes hinein und schrieb ein neues Couvert. Daiin trug ich beit Brief zur Post und leistete inir ein Mittagessen, wie ich es lange entbehrt, und eine Cigarre — einen Luxus, den ich mir seit undenklicher Zeit nicht gestattet. Um eben Uhr ging ich -zu Doktor Jakob und sah mir dessen Besitzthum erst einmal näher von außen an. Der Laden sah recht armselig aus, aber, wie gesagt, das wollte nichts sagen in dieser Stadt

der Diamanten und des Goldes. Was mich am meisten überraschte, war, daß Doktor Jakob die Eingeborenen ärztlich behandelte. Ich sah deren drei ans seinem Laden kommen, während ich mich dem selben näherte. Die. Schwarzen hatten sämmtlich fahle Gesichtsfarbe, die einen kranken Neger zum elendst aussehenden Geschöpf auf Gottes Erdboden macht. schwer in den Minen. Eine ganze Anzahl von ihnen kommt zu mir, um sich von mir kuriren zu lassen." .„Ihre Arznei scheint sie sammt und sonders in einen Zustand

der Seekrankheit zu versetzen," bemerk.e ich. als nicht mißznvcr- siehende Laute aus dem Nebenzimmer drangen. Er nickte. „Stimmt — diesen Erfolg hat meine Medizin in der Tha." versetzte er trocken. In diesem Augenblick erschien Jim wieder, eine Wolke von Branntweinduft schien ihm vorauszugehen. Er lächelte dem Dvltor vergnügt zu. „Sehr gut, Doktor, sehr gute Mittel, Jim wieder ganz gesund," sagte er und ging davon. _ . Jakob ließ einen leisen Pfiff ertönen, worauf ein halbwüchsiger Junge erschien. „Bleibe

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Tiroler Post
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Pagina 6 di 16
Data: 17.04.1908
Descrizione fisica: 16
Königstocher als Braut gabe genügt hätte, lagen ein Halsband aus 400 Perlen von erlesener Farbe und Form, eine Kette und Ohrringe aus Brillanten und Türki sen, ein Diamautarmband und eine Uhr, die allein schon Millionen gekostet hat. Ein Zeugenverhör. Richter: „Gendarm führen Sie den nächsten Zeugen vor!" (Gendarm geht ab und gleich darauf deutet er unter der Türe nach dem Richter, worauf ein Mann auf ihn zutritt.) Richter: „Wie heißen Sie?" — Jakob: „Jakob Lorch." — Richter: „Wie alt

sind Sie^ Ia k o b : „Ich meine, das gehört nicht hieher." — Richter: „Wollen Sie augenblick lich sagen, wie alt Sie sind." — Jakob: „Dreiunddreißig Jahre." — Richter: „Sind Sie lutherisch oder katholisch?" — Jakob: „Aber Herr Richter!" —Richter: „Wenn Sie sich noch einmal unterstehen, mir zu widersprechen, so laß' ich Sie einstecken bei Wasser und Brot." — I a^o b: „Ich bin lutherisch." — Richter: „Sind Sie mit dem Angeklagten verwandt, ver schwägert oder in Diensten?" — Jakob: „Ich? Mit denen? Füllt mir gar nicht ein, wo denken

Sie hin, Herr Richter!" (Steigendes Gelächter im Publikum.) — Richter: „Enthalten Sie sich der unpassenden Bemerkungen! Erheben Sie die Hand und schwören Sie." — Jakob: „Ich meine aber wirklich, Herr Richter, das wäre un nötig." (Gelächter im Publikum.) — Richter (erhebt sich wütend und schreit): „Ich lasse Sie arretieren, wenn Sie sich noch einmal erdreisten, eine Gegenrede zu machen. Heben Sie die Hand in die Höhe, schwören Sie!" (Jakob erhebt die Hand. Der Richter liest ihm den Eid vor und Jakob spricht

nach.) Richter: „Ich schwöre, so wahr mir Gott helfe!" — Jakob: „Ich schwöre, so wahr mir Gott helfe!" — Richte r: „Alles zu berichten, was ich weiß." — Jakob: „Alles zu berichten, was ich weiß." — Rich ter: „Nichts zu verschweigen, was zur Aufhellung des Tatbestandes dienen kann." — Jakob: „Nichts zu verschweigen, was zur Aufhellung des Tatbestandes dienen kann." — Richter: „Und nichts als die reine Wahrheit zu sagen!" — Jakob: „Und nichts als die reine Wahrheit zu sagen!" — Richter: „Amen!" — Jakob. „Amen

!" — Richter: „Nun, was haben Sie zu sagen?" — Jakob: „Eine schöne Empseh- lung vom Herrn Oberst, und er ließe Sie auf heute abend acht Uhr zum Souper einladen. Das Reh, das er gestern geschossen, sei angekommen." (Schallendes Gelächter im Publikum.- — Rich ter: „W — a — a — a — s? Sind Sie denn kein Zeuge?" — Jakob: „Nein, Herr Richter, ich bin der Bediente des Herrn Oberst und sollte Sie einladen, und da ich Sie nicht zu Hause fand, bin ich hieher gekommen. Als ich nach Ihnen fragte, hat mich ein Gendarm

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 10
Data: 25.05.1946
Descrizione fisica: 10
, das heute mit dem Dröhnen der Propeller die Erde umspannt. Friedrich W a 11 i s c h. Herzklopfen ließ ihn stillestehen. Er suchte mit den Augen die Straßenschilder ab, aber kein bekannter Name leuchtete ihm entgegen. Ein neuer Schreck durchzuckte ihn. Er faßte sich jedoch bald. Jakob war heute ein an derer, zielbewußt, klug, energisch und tap fer, wo er sonst schüchtern, schwach und hilflos war. Er fragte einen Wachmann und kam nach einigem Hin und Her in bekannte Gegenden. Enttäuschungen können so müde

machen. Aber Jakob wartete auf das große Wunder. Er wollte es zwingen, wollte, wollte! Ein wütender Schmerz erfaßte ihn, als er sich in seiner heimatlichen Straße befand. Nun hatte er nicht mehr viel Zeit. Er stand vor dem Hause Nr. 20, er selbst .wohnte Nr. 44. Und da geschah das Wunder. Die Haustür tat sich auf und der fremde blonde Knabe mit dem Reifen trat heraus. Mit dem erstickten Schrei wandte sich ihm Jakob zu, ganz schwach und elend wurde ihm und zugleich schämte er sich entsetzlich dieser Schwäche

bist du nicht schon lang zu Hause? Aengstigt sich deine Mutter nicht? — „Ach, sicher, o, sicher“, dachte Jakob und Sehnsucht nach dem Reifen, deren eigentlicher Urheber nun vor ihm stand, wollte ihm wieder fast übermannen. Aber er sagte bloß so gleichgültig, als er vermochte: „Weißt du, ich wollte mir nur irgendwo einen Reifen ausleihen, ich habe aber keinen bekommen können.“ Ist es möglich, daß Kinder so feinfühlig sein können? Ist es möglich, daß Georg nun alles um Jakob wußte, um seinen Kampf, seine Schmerzen

, seine Verzweiflung und seinen fanatischen Willen? Jedenfalls ant wortete er ihm ebenso gleichgültig, ebenso nebenbei: „Wenn es sonst nichts ist — du kannst dir meinen leihen, ich habe zwei. Du kannst ihn übrigens gleich mitnehmen“, setzte er hinzu, ohne Jakob anzusehen. Und das war-gut so. Denn was sich jetzt in des sen Gesicht abspiegelte, hätte dem neuen Freunde wohl alles verraten. Und das durfte nicht sein. G'ffbrg begleitete Jakob nach Hause. Sie sprachen von nebensächlichen Dingen. In dieser Stunde wurde

sollte, er von mir ein Begräbnis erster Klasse ko stenlos bekommt.“ — In das Schweigen, das! nach diesen Worten entstand, ertönte plötz lich ein Schuß. Der einzige anwesende Schotte hatte sich eine Kugel in den Kopf gejagt, (Aus dem Englischen,} j DER REIFEN Die Erwachsenen vergessen so leicht, wie das ist, wenn ein Kind sich etwas wünscht. Wie beispielsweise Jakob jetzt einen Reifen. Er war beim Fenster gestanden und hatte auf die Straße hinuntergeblickt. Plötzlich wurden seine Augen groß und weit: ein klei ner, blonder

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 11 di 20
Data: 19.10.1923
Descrizione fisica: 20
Hans gekauft, in drei Wochen zieht er auf, nachher verduft' i mi, mr seht's nimmer, ihr Heiter, ihr armseligen." „Wo willst denn hin?" fragten einige Neugierige. „Wohin? Nach Amerika natürlich, wohin beim sonst! Zum Klettenhammer Jakob geh' i. Er schreibt mip schon bald a Jahr längs, i soll hinüberkommen." „Zu wem willst?" riefen die Männer erstaunt, „zum Kletteuhammer Jakob? Geht's denn dem so gut in Amerika?" „Dös Will i weinen! Großartig geht's ihm, der ist a Herr worden, a wirklicher Herr

, hat Roß und Wagen, a Mühle, a Sägen und ist a g'machter Manu und ist nit länger wie fünf Jahr m dem gesegneten Land." „Himmellaudon!" riefen die Dörfler und rissen Mund und Ohren auf. „Ah, da schau her," rief ein alter Bauer, „der Kletteuhammer Jakob! Der hat da drüben Roß und Wagen, a Mühle und a Sägen, mrd vor fünf Jahren ist «er noch a armer Hascher g'wesen, der kaum mehr g'habt hat, als die paar Fetzen am Leib!" „Der," meinte ein zweiter, „bei Nacht und Nebel heimlich davon ist und mehr Schulden

z'rückg'lassen hat wie mei Hund Flöh hat." „Stimmt," bekräftigte der lange Pius, „der Kletten- yanrmer Jakob ist a weitschichtiger Vetter von mir, von Mutters Seiten her. Der schreibt mir schon lang, i soll mit mei'm Gerstel hinüberkormnen, i könnt's in sein Ge schäft einlegen und in fünf Jahren hätt' es sich versünf- sacht, wenn nit gar verzehnfacht, während i daheim sroh sein müßt', wem: es in der zeit nit abg'nommm hätt'. Recht hat er, der Jakob!" „Wann gehst denn, Pius?" „Heut' in vier Wochen bin i fchon

*■’**■+ ' Pius aber lachte geringschätzig und meinte: „Neid hammel serd's, gottsverlassene. Der Jakob ist nicht so dumm wie ihr, d'rum muß er in eueren Augen a Lump fern.'" Vier Wochen später war der lange Pius davon. Da und dort hatte er Abschied genommen, aber er war ihm offensichtlich nicht schwer geworden. Lacherrd hatte er den Leuten die Hand gedrückt und dabei gemeint: sangt für nri erst das Leben an, bis hent' bin i a Fretter g'wesen." * Es war etn halbes Jahr später, da klopfte es in einer dunklen

Kraft-Kaffee „Nachher willst vielleicht wieder an Hof kaufen, die Günderer Pepi ist letzthin g'storben, chr Höfel kommt zur Versteigerung." „Na, i kauf koan Hof nit; brauchst koan Kuecht, Svnnenhofer?" Der Bauer brauchte einen und so wurden sie bald einig. ' , ' : ; Wie ein Lauffeuer ging's durch's Dorf: „Der lange Pius ist wieder da; er ist beim Sonneuhofer als Knecht eingetreten!" „Jetzt hört sich aber alles aus!" Der Kletteuhammer Jakob ist bei Nacht und Nebel davon, der lange Pius bei Nacht mrd

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Sterne und Blumen
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Pagina 2 di 8
Data: 14.03.1915
Descrizione fisica: 8
<%> ( R— Lin neuer Tag. ^ Aus dem schwedischen Manuskript übersetzt von Francis Maro. -ß v —^ Dr. Likowski f, Erzbischof von Posen. (Schluß.) (Nachdruck verbo:e»a akob begann im Zimmer auf und ab zu wandern. Aber Cili war wieder vor dem Bett in die Knie gesunken. Sie lag da und stützte die Arme auf > — y. den Bettrand und vergrub ihr Gesicht darin. Nach^ei.^c weile blieb Jakob neben ibr stehen. Lr glaubte zu büren, daß sie leise weinte. „Gräme dich lischt um Lskil". sagte er. „wir müssen

ihn zwischen uns teilen, so gut wir können." Aber £ili dachte nicht an Lskil. Sie dachte an das, was feit zwei Tagen stets ihre Gedankeii beschäftigte, das, was sie zu ihrer Mütter getrieben hatte, was sie nicht von sich fort schieben konnte, „wenn er nur wüßte", dachte sie, „wenn er nur wüßte, was ich gesagt Habel" —Aber Jakob wußte es nicht. „weine lischt, Ctli", sagte er. «wir wolleii es dir so leicht als niöglich machen. Niemand braucht etwas anderes zu wissen, als du reisest, um zu studieren und zu arbeiten

." „wenn er nur wüßte," dachte Cili, „wenn er nur wüßte!" Jetzt konnte sie jedoch das Schluchzen nicht länger unter drücken. „Liebe Lili, inein liebes kleines Mädchen," sagte er, „laß es so werden, wie du es dir dachtest. Nimm ihn mit und mach ihn dort unten gesuiid. Dann läßt du mich ihn wieder für eine Zeitlang habeii." „wenn er wüßte... weiiii er wüßte. .. Dann würde er nicht so zu mir sprechen, wie er es jetzt hü", dachte Ctli. — «Ich habe dir so großes Unrecht zugefügt, Jakob", sagte sie, ohiie den Kopf

, konnte sie ja nicht sagen. Jakob ergriff behutsam ihre Hand, um sie aufzurichten. Ls ging doch nicht an, daß sie die ganze Nacht hier lag und weinte. Sie sah es selbst ein. Das Dienstmädchen, das bei Lskil zu schlafen pflegte, wartete wohl schon lange darauf, hereinzukommen. „Und jetzt mußt du Ruhe haben," sagte Jakob, nachdem er sie in das Schlafzimmer begleitet hatte, „und die findest du am ehesten, wenn du allein bist." ~*' w hörte ihn durch das Speisezimmer gehen, hörte die ü-ür zu seinem Zimmer

und ihrer Ar beit saßen, aber sie setzten sich nicht, sondern blieben zu bei den Seiten des kleinen . Tisch- cheiis stehen. „Du hältst mich gewiß für et was ganz an deres, als ich bin, Jakob", sagte Lili, wäh rend sie die Zeitungen hin und her schob, dam.it sie gerade übereinander lagen, Lcke gegen Lcke. „Du glaubst gewiß, daß in mir etwas seelisch so Leines und Ueber legenes ist, daß du zu mir aufsehen und mich bewundern mußt. Aber jetzt sollst du hören. Ich, der du alles mögliche Schöne und Hohe zugetraut

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Neueste Zeitung
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Pagina 1 di 6
Data: 24.10.1928
Descrizione fisica: 6
Auf Freierssiitzen. Von Franz Friedrich Oberhäuser. J® Knopshrechslergehilfe Jakob Fennerle bereitete sich vm für den längst versprochenen Sonntagsbesuch bei ArbeMeisterswitwe Mathilde Stubbs vor. Er wog f. Nr und Wider dieses Besuches ab, denn es konnte Junggesellenleben von großer Bedeutung sein, es eine Art Freiung nnö zweitens hatte ihn rechtschaffene und stattliche Frau Stubbs sozusagen in Mz geschlossen. Jakob sah sich schon als behäbigen M im warmen Nest. Eine solche Heirat hatte Missen Wert. Es schien

also alles in Ordnung zu Jakob schritt in den warmen Sonnentag hinein, IR?' ettt wenig behäbig. Rtatfflttr kam ihm das Fräulein Käthchen entgegen, Wie seines Meisters. Das Fräulein Käthe war Mer und hübsch, es trug eine weiße Bluse, einen verlock, sichte Strümpfe, hatte ein schönes Futzwerk 4 uJ a -"das Fräulein Käthe lud den Jakob kurzer- M lachendem Gesicht zu einem kleinen Domino- , diesen Abend ein. Natürlich nahm Jakob am kB ; J tn 3 en dann mitsammen die Straße hinauf und 1 M erinnerte sich Jakob

* Nase, Herr Fennerle, wie gefallen Ihnen Dienstob »* 9 Pendeluhr«) Weckte e Bedienung t-Reklai* llen Postämtern ;erreichs durch teklamebflro ggergS mbeersaft Großabnehmer || f: e “Ä r Ä 2 Daraufhin sah sich Jakob die weißen Zähne und die Nase an und meinte, sie seien ebensoschön, wie er schönere kaum jemals gesehen. „Aber die Hab' ich vom Vater!" sagte Karoline stolz. Es wurde still. Es war jene Stille, die vor großen Er eignissen einzutreten pflegt, deshalb ging Frau Stubbs in die Küche, den Kaffee

und das Backwerk zu holen. Anna sagte unterdessen: „Herr Fennerle, so spitze Knie wie Sie hat mein Vater nicht gehabt..." Jakob gab keine Antwort. Er bemerkte plötzlich, wie die vielen Pfeifen auf dem alten Pfeifenständer höhnisch grinsten. Er hörte auch ein Grammophon beiser singen und sah den Kanarienvogel in seinem Bauer schlafen. Er wurde ein wenig müde. Vielleicht machte dies der alte Duft in der bürgerlichen Stube, es lag die Luft eines behaglichen Lebens hier, des Lebens, das langsam stille

wird und in ruhige behäbige Bahnen kommt. Es wirkte auf Jakob sanft ein und er bekam Lust, auf '»em alten, eingedrückten Diwan ein Nachmittagsschläschen zu machen. Da brachte Frau Mathilde den Kaffee und das Backwerk. Wenn die Frau Stubbs den Jakob ansah, bewegte sich sein Adamsapfel heftig auf und nieder. Kaffee nnö Back werk schmeckten chm gar nicht, obwohl er sich darauf ge freut hatte. Die Mädchen wurden in den Garten geschickt, die Spatzen von den Salatbeeten zu jagen. Frau Mubbs wollte Sicherheit

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Alpenländer-Bote
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Pagina 4 di 14
Data: 04.10.1925
Descrizione fisica: 14
jetzt mit der Hochzeit Ernst machen. Als die Magd dies hörte, zeigte sie sich stark verwundert, und sagte- „So, zur Plazer Hanni? Ich Hab gemeint, sie Hab es schon lang und ernst mit einem andern?" „Mit wem?" fragte der Sepp rasch; es war ihm recht, bevor er zur Hanni kam, noch Genaueres zu wissen. „Mit dem Fechtl Jakob," antwortete die Magd. Und jetzt fing sie an, dem Sepp Dinge zu erzäh len, von denen die ganze Welt zu wissen schieil, und der Sepp wußte nichts. Was sie ihm lang mrd breit erzählte, war in Kürze

so: Der Fechtl Jakob war sonst kein übler Mensch, und hatte ein gutes Herz von der Mutter her. Die ist ihm freilich zu früh gestorben. Dann ist er in schlechte Kameradschaft gekommen, und das Karten und Wirtshaussitzen hat ihn ganz ver dorben, und so ists alleweil bergab gegangen mit seinem Hauswesen. Des Jakobs Schwester, die Moidl, war eine gar verständige Person, und sie schaute auch aus den Jakob und aufs Hauswesen, und so lang sie lebte, hat es sich auch mit dem Ja kob gemacht. Die Plazer Hanni

war die letzten Jahr bei der Moidl in Kost und Quartier, sie hat ihr viel in die Wirtschaft gegeben, wo diese immer was herzunehmen wußte, wenn der Jakob wieder alles Qfclö im Wirtshaus vertan hatte. Die Moidl aber ist jetzt gestorben, und auf dem Todbelte hat sie noch der Hanni das Versprechen abgenommen, sie soll um Gottes Barmherzigkeit willen den Bru der nicht verlassen, er habe sonst gar niemanden auf der Welt, und werde zugrunde gehen, wenn die Hanni sicl) nicht um ihn und ums Haus an nehme

. Wie die Moidl dann begrccken war, da schien der Jakob ein besserer Mensch werden zu msNen. Man s«h ihn nimmer so oft im Wirts hause; dafür <cker ging er der Hanni desto mehr- unter die Augen, und sie sagen, daß er ihr aufs Wort folgt. Er muß es ihr auch stark angetan ha ben, denn sie gäb alles für ihn hin. und in drei Wochen, sagen sie, gibts ein Paar! ab! Der Sepp hörte fast zitternd aus jedes Wort dieser Erzählung; das Herz klopfte immer stärker und es wurde ihm immer weher zu Gemüt. Und wie die Erzählung

als notwendig war mit den seinigen in Verbindung brachte? Er sah schärfer hin, und alles Blut drängte sich ihm mit gewaltigem Sturz nach dem Herzen. — Großer Gott — so ist das Entsetzliche also doch wahr! — Es war — der Fechtl Jakob! - Die Perlen waren aufgelesen: — der Sepp hatte es selbst von hier aus erkannt, es waren die Per len jenes Rosenkranzes, den er der Hanni hier vor zehn Jahren geschenkt? Heute war er gebro chen. hier am Altar, wo sie ihm damals Treue versprochen. — ach, eine Treue

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Außferner Zeitung
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Pagina 9 di 12
Data: 19.07.1913
Descrizione fisica: 12
. Wie gebannt hängen Eriks Blicke an den beiden «leuchteten Fenstern. Nun erlischt das Licht hinter einem derselben. Mter den Vorhängen des anderen wird neben der männlichen Gestalt eine weibliche sichtbar. Ist es Jngeborg? Unwillkürlich falten sich Eriks Hände. Ein hei- M Gebet steigt zum Himmel empor, daß er nicht zu !M gekommen sein möge zur Rettung des armen, un- Malichen Mädchens da drinnen. . 23. Die kleine Schwarzwälderuhr im Wohnzimmer Wagt gerade dreiviertel neün, als Jakob die niedrige Haustür

öffnet. . ^ ist fest entschlossen, Lorenz Jesperseu zu » k tN Um fc* nen Hals aus der Schlinge zu ziehen ® um der ganzen Sache noch soviel für sich her- Mlchlagen, wie irgend möglich. Er weiß, wo Lo- °en Schlüssel zmn Schreibtisch aufbewahrt, in dem ■? am kleiner Fonds an Geld Und Wertsachen zu imben ist. 1 0 . gaht Jakob wie vielen anderen. Um den Folgen ^^gangenen Verbrechens zu entrinnen, begeht er nt* o 13 im Treppenhaus hörbar iverden, ^.Lorenzens Stimme aus dem Wohnzimmer her- LlMZM in Tirol

Etemiischiefer - Bedachung. Lager in Dachpappen, prima Qualität. ffWWffww Lech-Aschau Lech-Aschau. Beste und billigste Einkaufsquelle für Spe zereiwaren aller Art sowie Manufaktur- und Schuhwaren, beste Fabrikate in großer Auswahl. Branntwein, Fische, Zuckerwaren usw., billigste Preise. 12645 Zeitungsmakulatur in jeder Menge gibt billig ab die Verwal tung des „Allgem. Tiroler Anzeiger" in Innsbruck. „Bist du es, Jakob!" „Ja, Herr!" „Endlich!" Jakob tritt ein. Lorenz sitzt in einem Fauteuil in der Nähe

aus dem Schachtischchen nur zwei zierliche Tassen. Wie der Blitz fliegt Jakobs Blick darüber hin. Sie sind beide gefüllt mit dem heißen, aroma- tischen Getränk. Beim Eintritt des Dieners wendet Lorenz den Kopf. Er sieht erschreckend bleich und eingefallen aus. „Alles in Ordnung? Hast du die Sarah Lewis hingchalten?" fragt er, fast heiser vor Erregung. „Ja, Herr. Sie will sich noch vierzehn Tage ge- dulden," erwidert Jakob, in dem er sich wie absichts los auf die Armlehne des leeren Sessels setzt

!" Mit Mühe unterdückt Jakob ein spöttisches Lä- chen. Ha, wenn der da vor ihm wüßte, was die näch sten Minuten bringen werden! . . Da öffnet sich auch schon die Tür zum Neben zimmer. Auf den Arm der alten Haushälterin ge stützt, erscheint Jngeborg auf der Schwelle. Sofort springt Lorenz empor und geht ihr entge- gen. Auf diesen Augenblick hat Jakob nur gewartet. Vorsichtig dreht er die Platte des Tischchens, die wie ein Klavierstuhl, lose auf ihrem Fuße ruht — dreht und dreht so lange, bis die Dassen

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Tiroler Post
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Pagina 9 di 20
Data: 18.07.1913
Descrizione fisica: 20
Blicke an den beiden erleuchteten Fenstern. Nun erlischt das Licht hinter einem derselben. Hinter den Vorhängen des anderen wird neben der männlichen Gestalt eine weibliche sichtbar. Ist es Jngeborg? Unwillkürlich falten sich Eriks Hände. Ein hei- ße- Gebet steigt zum Himmel empor, daß er nicht zu spät gekommen sein möge zur Rettung des armen, un glücklichen Mädchens da drinnen. 23 . Die kleine Schwarzwälderuhr im Wohnzimmer schlägt gerade dreiviertel neun, als Jakob die niedrige Haustür öffnet

. Er ist fest entschlossen, Lorenz Jespersen zu opfern, um seinen Hals aus der Schlinge zu ziehen und bei der ganzen Sache noch soviel für sich her- auszuschlagen, wie irgend möglich. Er weiß, wo Lo renz den Schlüssel zum Schreibtisch aufbewahrt, in dem stets ein kleiner Fonds an Geld und Wertsachen zu flnden ist. Es geht Jakob wie vielen anderen. Um den Folgen eines begangenen Verbrechens zu entrinnen, begeht er ein neues. Als Schritte im Treppenhaus hörbar werden, ruft Lorenzens Stimme aus dem Wohnzimmer

. in allen Größen. Verkauf der anerkannt vorzüg lichen Etes*niiscBiiefer - Bedachung. Lager in Dachpappen, prima Qualität. ♦<§►♦♦$<?♦♦♦♦♦ ßpkMeiU.MMMWlWMlW a Lech Aschau Lech-Aschau. Beste und billigste Einkaussquelle für Spe zereiwaren aller Art sowie Manufaktur- und Schuhwaren, beste Fabrikate in großer Auswahl. Branntwein, Fische, Zuckerwaren usw., billigste Preise. 12645 Zeitrmgsmakulatur in jeder Menge gibt billig ab die Verwal tung des „Allgem. Tiroler Anzeiger" in Innsbruck. „Bist du es, Jakob

!" „Ja, Herr!" „Endlich!" Jakob tritt ein. Lorenz sitzt in einem Fauteuil in der Nähe des warmen Ofens. Ihm gegenüber steht ein leerer Arm sessel, der augenscheinlich für die Kranke bestimmt ist; denn auf seinen Polstern liegen weiche Kissen und über der Rücklehne hängt ein dicker weißwollener Schal. Zwischen diesen beiden Stühlen steht der quadra. tische Schachtisch, den heute ein£ rotseidene, goldge stickte Decke ziert. Während auf dem großen Mitteltisch ein vernickel- tes Teeservice — Teekanne

, Sahnentopf und Zucker- schale — und ein Teller mit Bikuits prangt, stehen auf dem Schachtischchen nur zwei zierliche Tassen. Wie der Blitz fliegt Jakobs Blick darüber hin. Sie sind beide gefüllt mit dem heißen, aroma- tischen Getränk. , Beim Eintritt des Dieners wendet Lorenz den Kops. Er sieht erschreckend bleich und eingefallen aus. „Alles in Ordnung? Hast du die Sarah Lewis hingehalten?" fragt er, fast heiser vor Erregung. „Ja, Herr. Sie will sich noch vierzehn Tage ge dulden," erwidert Jakob

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Tiroler Post
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Pagina 9 di 20
Data: 27.06.1913
Descrizione fisica: 20
.) ae „Helden der Pflicht." Von Erich Friesen. „Blödsinn! Der ist ja eben abgereist." «Eben deshalb! Ich wollte fragen, wann er zu-. rückkommt." „So —? Na, wann denn?" „Erft in sechs Wochen — 's geht alles nach Wunsch." Und Jakob stellt sein leeres Glas auf einen klei- nen, viereckigen Tisch, dessen Platte ein Schachbrett bildet. Sein stets wachsames Auge bemerkt sofort, daß die Platte, gleich einem Klavierstuhl, auf ihrem geschnörkelten Fuß drehbar ist. Er zieht einen Stuhl neben das Tischchen und setzt

sich, Lorenz immer scharf im Auge behaltend. Kleine Pause. „Haben Sie Frau Wiborg vorbereitet?" fragt Jakob plötzlich. „Ja." „Wann soll's losgehen?" „Hm — wollen wir nicht noch ein paar Taae warten?" Jakob zieht die Stirn kraus. „Wozu? Wollen Sie warten, bis Ihr vor Moral und Edelmut triefender Freund, der Herr Niels, wie der da ist? ... . Wenn Sie Angst haben, will ich es tun." Große Schweißtropfen perlen von Lorenzens Stirn. Eine Zeitlang starrt er unentschlossen auf die Platte des Tischchens

. Dann wischt er sich mit einer energischen Bewegung den Schweiß von den feucht kalten Schläfen. „Bah! . . . Was meinst du, Jakob? Soll es geschehen, wenn sie außer Bett ist?" ^Natürlich!" „Wann?" „Hm —! Gedenken Sie morgen zu Hause zu Abend zu essen oder draußen?" „Zu Hause." „Um wieviel Uhr?" „Wie gewöhnlich, um halb acht." „Dann wollen wir die Zeit für dreiviertel neun festsetzen. Was?" „Meinethalben. Wie soll sie es nehmen?" „Sie trinkt gern Tee, nicht wahr? . Gut. Um dreiviertel neun Uhr trinken

und starrt weiter auf das Schachtischchen. Jakob stürzt ein neues Glas Brandy hinunter. Behaglich mit der Zunge schnalzend, fragt er seinen Herrn, ob er auch sicher sei, von seinem Freunde Dr. Nicolas den Totenschein zu erhalten, den er wünscht. Jose! MUmier konz. Installationsgeschäft Landeck-Imst empfiehlt sich zur sorgfältigsten Ausführung von sämtlichen Hockpelieitimgen, Quellea- fassungen, Klosett« tmdBadeeimichttnigeii, Azetylen - Anlagen, Bier druck - Apparaten, Eiskästen usw, Kosten-Voranschläge

ist ein harmloser Mensch und vertraut mir voll-« ständig." „Hm —! Aber wird er nicht bemerken, daß biei Verstorbene nicht die wirkliche Karin Lewis ist?" „Nein. Der Tod verändert die Züge. Zudem hat Karin Lewis wirklich etwas Aehnlichkeit mit der da nebenan, besonders dasselbe hellblonde Haar. Auch hat er sie nur einmal flüchtig gesehen — das ver* gißt sich!" „So, so! . . Na gut!" Etwas nervös erhebt sich Lorenz und schiebt [ek nen Stuhl beiseite. „Das Programm steht fest. Gute Nacht, Jakob l* „Gute Nacht, Herr

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Alpenland
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Pagina 12 di 12
Data: 17.02.1922
Descrizione fisica: 12
ein unver schuldeter Jagdunfall vorlag. Ein Einbrecher. Vor dem Kreisgerichte in Bozen hatten sich am II. Februar die Brüder Jakob und Ernst Armanaski, geboren in Tuggen, Kanton Schwyz, nach Jncudine, Provinz Brescia, Ita lien zuständig, und zwar Jakob wegen Einbruchsdrebstahl, Ernst wegen Diebstahlsteilnahme, zu verantworten. Jakob Armanaski ver übte anfangs Februar 1921 einen Einbruch in das unbewohnte Land haus des Dr. Anton Pfister in Tuggen in der Schweiz und ent wendete zu dessen Schaden

aus einem Kassenschrank eine schweize rische Bundesbahn-Obligation zum Nominale von 5000 Franken, dann ein Einlagebuch der Sparkasse Uznach, lautend auf 750 Franken Bargeld und verschiedene Gebrauchsgegenstärrde im Gesamtwerte von 500 Frauken. Einen weiteren Diebstahl verübte Jakob Armanaski am 9. Dezember 1920 beim Landwirt Albert Ktndlimann in !Nahen- Wald, Schweiz, wobei ihm eine Taschenuhr und 35 Franken Bargeld m die Hände fiel. Mit dem gestohlenen Sparkafsebuch erschien Jakob Armanaski bei der Sparkasse

in Uznach und behob dort einen Teil betrag von 450 Franken, wobei er sich als Jakob Winmger ausgab. Mit der Bundesbahn-Obligation begab er sich nach Meran und prä sentierte die Obligation am 9. März 1921 bei der Gewerblichen Spar- und Borschußkasie in Meran zum Verkaufe. Hiebei legiti mierte er sich mit den Ausweispapieren seines in Meran wohnhaft gewesenen Bruders Ernst Armanaski und gab an, augenblickliche Notlage zwinge ihn zum Verkaufe des Wertpapi eres. Die Spar- und Vorschußkasse gab dem Jakob

Armanaski einen Vorschuß von 500 Lire, besorgte den Verkauf des Wertpapieres im Wege der Kredit anstalt in Zürich und zahlte am 22. März 1921 den Verkaufserlös von 4622,90 Franken an Jakob Armanaski aus. Durch die Einlösung des Wertpapieres konnte nun auch der Einbrecher in der Villa de§ Dr. Pfister sestgestellt werden und die Brüder Jakob und Ernst Ar. manaskr wurden am 7. Juni 1921 in Bozen verhaftet. Ernst Trnta- naski hauptsächlich deshalb, weil er anfänglich als Verkäufer Wertpapieres in Betracht

kam uird weil er vom Verkaufserlös per- sönlich Nutzen zog. Jakob Armanaski wollte glauben machen, « habe die Bundesbahn-Obligation von einem Unbekannten gekauft. Durch die angestellten NachforWungen wurde aber nachgewiesen, datz nur er der Einbrecher und Dieb sein kann. Ter wegen Diebstahls bereits vorbestrafte Jakob Armanaski wurde zu sechs Jahren schweren Kerkers verurteilt. Ernst Armanaski wurde frei gesprochen. m W MsöriMer ftamiMpieie Zw angserrrqu «rrtrevrrug «ee mmtn Künstler-Konzert

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Sterne und Blumen
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Pagina 2 di 8
Data: 07.02.1915
Descrizione fisica: 8
zu können. So war er auch dazu gekommen, sich mit der Buchbinderei zn beschäftigen, und jemand hatte ihm ge raten, sich, wie ein paar schwedische Rollegen, an die Sand- dahlsche Buchbinderei zu wenden, uni eine einfache und praktische Methode kennen zu lernen, die dort zur Anwendung kam. Jakob hatte dadurch einiges mit ihm zu tun gehabt; er batte ihm hie und ba mit Erklärungen und Handreichungen geholfen, und £ili hatte ihn manchmal von dem intelligenten Franzosen sprechen hören, der so großes Interesse für alles Neue zeigte

, was er um sich sah. Aber sie hatte nicht den Eindruck erhalten, daß er und Jakob sich in persönlicher Meise für einander interessierten. Darum war ihr Erstaunen über diese plötzliche Annäherung recht groß. „Je," sagte Jakob, „ich fand, daß ich ihm doch eine Freundlichkeit erweisen mußte." — „Aber du kennst ihn ja so wenig." — „Nun, was macht das? Ein Fremder! ... Und dann dachte ich, daß es dir vielleicht Spaß ma chen könnte, Französisch zu sprechen, _ denn das spricht er ge wiß lieber als sein ab gehacktes

Schwedisch." Jakob stand mit wartenden, flehenden -lugen da, die deutlich verrieten, wem zuliebe der Fremde eingeladen war; und zum Dank streichelte sie ibm auch lächelnd die Mange, und Professor flnton von Werner 1% sein Antlitz der langjährige Direktor der Hochschule für strahlt, als 6 bildende Künste in Berlin, starb im Alter von wäre ihm 0 71 .Jahren. ganz unver- OOOCXIOOOO mutet ein Glück widerfahren. Aber als sie sich im nächsten Augenblick umwandte und das Zimmer verließ, um die An ordnungen

zu treffen, die das Rommen des erwarteten Gastes bedingte, da erstarb das Lächeln sogleich ans ihren Lippen. Sie verstand Jakob gar nicht. Mas meinte er mit all diesen kleinen Zärtlichkeitsbeweisen? Konnte er wirklich glauben, daß sie genug waren, um ihr Leben zu erhellen, das so grau und so halb geworden war, so erfüllt von trockener, bedrückender Alltäglichkeit? 'Sie hatte die Empfindung, daß sie vom Morgen bis zum Abend in ihrem eigenen Ganse gleich sam unter Aufsicht stand. Freilich wurde

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 11 di 20
Data: 24.12.1931
Descrizione fisica: 20
, nur gescheit sein! Noch keine fünf Jahre sind sie in der Gemeinde, die Gurschner-Leute. Bon weither sind sie gekommen und haben den verwaisten Hof gekauft. Schön haben sie ihn in die Höhe gebracht, das muß man sagen. Der Gurschner genießt aber auch ein Ansehen in der Gemeinde, daß man schon munkelt, er sei der künftige Bürgermeister. Stolz genug ist er schon dazu. Besonders wenn er mit so einem armen Teufel spricht. . . Ein paar Worte nur wenn jetzt der Jakob reden wollte, nur ein paar Worte, gleich wäre

von Schüssen und vom Geschrei der Treiber. Auch der Kohlen-Iakob hatte sich als Treiber ver- düngen, um mit der leichten Arbeit ein wenig Geld zu verdienen. Aber er bereute es bald, denn wenn man in das verschneite Gehölz eindrang, um das Wild aufzu- stöbern, so machte man sich gar zu naß. Mochten sich andere plagen und den reichen Bauern zu ihrem Ber- gnügen verhelfen, damit sie nur fest drauslosknallen konnten. Der Jakob war nicht so dumm. Er verstand es, sich bald abseits zu drücken

? Wer tastete an der Türe nach der Klinke? Der Jakob hob den Kopf. Die Türe ging auf. Im unsicheren Flackerschein der Kerze stand die Gurfchnerin da. Sie trug einen Henkelkorb am Arm und war in ein Wolltuch gewickelt, aus dem ihr schönes Gesicht seltsam blaß hervorsah. Das Erstaunen des Jakob schlug in verständnisvolle Heiterkeit um. „A! Da schau her! Dös hoaß i an seltsamen B'suach! A reiche Bäurin in der Kohl'nbrennhütten ... bei der Nacht! Nur zuwa, schöne Bäurin! Schickt er di', der Deinige

? Als Fürbitterin, gel'?" Sie trat an den Tisch heran. „Laß dein' Spott, Jakob! Du werft glei' nimmer spotten. Hör' mi' an: Mei' Bauer war heut auf der Jagd. Er hat di' g'sehg'n. In der Liacht'n bist g'sessen. Er is koane dreiß'g Schriatt von deiner im Wald g'stan- den, die längste Zeit. Er hat d' Büchsen g'hoben und auf di' zielt . . ." Der Jakob sprang auf und starrte die Gurfchnerin an. „Schön, schön! Immer schöner!" schrie er keuchend. „Er hat net abdruckt. Wia er hoamkemma is, war er weiß im Gesicht wia

d' Wand. Um aller Heiligen willen, Jakob, dös muaß an End nehmen. Unser ewige Glückseligkeit steht auf'm Spiel!" „Wem sei' Glückseligkeit?" „Mein Bauern seine und die meinige. Und die deinige a." „Um die meinige sorg' di' nur du net!" höhnte der Jakob mit wildem Ingrimm. „Jetzt muaßt all's wissen, Jakob. Dasselbige Weib, das bei uns g'storben is, war mei' Muatta." „Dös Magst du!" „I kunnt dir d' Papier' zoag'n. Aber der Bauer is damit zum Herrn Pforra. Er derzählt eahm all's." Der Jakob starrte

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Alpenländer-Bote
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Pagina 5 di 16
Data: 15.09.1929
Descrizione fisica: 16
Bauernburschen, nicht mehr weiter können, ja nicht möglich, so viel kann ich nicht verlangen von dir." Der Müller war aufgesprungen und hatte Jakob an den Schultern gefaßt. Ohne sich loszumachen, sagte dieser: „Was möglich ist, geschieht. Du kannst ruhig sein. Aber erst müssen wir noch ein Wort miteinander reden. Ich Hab meine eigene Rechnung mit dem Schul meister, sonst böt ich mich nicht an in der Sach. Er steht mir im Weg, verhetzt mir die Rosa, daß sie nicht auf mich hören will; er macht mich lächerlich

dafür, daß ich über die ganze Geschichte schweige. Wenn ich mich aber jetzt dazu hergeb und die Luft rein mache, so will ich noch mehr — für später, mein ich." Jakob trat zurück, streckte die Hand in der Rich tung nach der Sägmühle aus und beschrieb einen Halb kreis in der Luft. „Säge und Mühle mein, und was drum und dran hängt, das verschreibst du mir — dem Theodor seinen Pflichtteil; den zahl ich schon heraus. Nebeneinander tun er und ich doch unser Lebtag nicht gut. — Wenn du mir das versprichst

du mir?" „Ja, ich verspreche es dir", wiederholte der Müller, „aber wie willst du es angehen?" „Das laß meine Sorge sein — ich mach ihn unschäd lich." „Er hat Papiere, die er wahrscheinlich im Notizbuch bei sich trägt. Diese Papiere, das Notizbuch müßte man sich verschaffen." Jakob stutzte einen Augenblick. „Nun ja" — sprach er zögernd; dann fügte er bei: „jedenfalls bloß halb dürfen wir die Sache nicht tun; kannst dich auf mich verlassen." „Sei vorsichtig, ums Himmels willen!" Man klopfte an die Türe. Es waren Kunden

unten, die mit dem Müller sprechen wollten. Jakob verschwand und ließ sich den Abend nicht wieder sehen. Der folgende Tag brachte Aufregung in Menge. Eine der schönsten Kühe erkrankte plötzlich, und ein Knecht verletzte sich in der Sägmühle schwer an der Hand. Das gab ein Rennen und Lausen, und als der erste Schrek- ken vorüber und die erste Hilfe geleistet war, kam ein Telegramm, bas den Müller in Geschäften abrief. Theodor suchte den älteren Bruder in der Mühle. „Hast du den Jakob nicht gesehen

?" fragte er im Vorübergehen den alten Ambros, der im Sonnenschein Säcke auf dem Hofe ausbreitete. „Grad im Augenblick ischt er ins Haus nein. Holt wahrscheinlich sein Hut. Dev Müller ischt ja eben zum Tor naus. Dernoch leidets den Jakob nimmer im Haus. Krüppel in die Heimat zurückzukehren, um andern zur Last zu fallen. Doch wenn Gott dieses Opfer ver langt. wird er auch die Kraft geben, es zu tragen. Vorläufig plage ich mich noch nickt mit diesem Ge danken und bin glücklich, in dieser großen Zeit aktiv

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