, mit welcher das fascistiche Italien die Friedensdiktate von Paris beurteilt und kritisiert, den Silberstreisen, welchen man in Locarno zu sehen glaubte, als niederträchtige Lüge enthüllt. Seit zehn Jahren wird In Europa „Friedenspoli tik' betrieben, Völkerbundsoersammlungen, Ab rüstungskonferenzen finden statt, dann will man die Vereinigten Staaten von Europa, dann wieder ein wirtschaftliches Paneuropa organisieren Die zehn Jnhre der Friedenskonserenzen haben indessen, wie Grandi sagt, gezeigt, daß di»! sogenannte
Abrüstung nichts anderes als Inleressenpolltlk ist. geboren In Versailles. Ulallen weigert sich aus höheren sittlichen Motiven, noch welter einen Unterschied zwischen Sie gern und Besiegten z» machen. Die Friedensverträge sind nicht ewig, und wenn sie eine möglichst lange Dauer haben sollen, so müssen sie im Geiste der Ge rechtigkeit ausgelegt und abgeändert werden. Italien ist entschlossen, seine Politik In diesem Sinne »nc» schiitterlich fortzuführen. Der jüdische „Vorwärts' In Berlin läßt
ist und nur das „reaktionär'-sascistische System den Mut hat, osse» zu sprechen, seine Ziele bekanntzugeben und die Jn- lriguenpolitlt bloßzustellen. Die ossene Rede Grandis wird deshalb bei den Demokraten und den Staats männern eines Briand, der als Friedensengel auf tritt und in Wirklichkeit den Dauerzustand des Ge waltsriedens und die Vorherrschaft der brutalen Macht Frankreichs anstrebt. Entsetzen verursachen. Italien hat vor der gescheiterten Flottenkonferenz >n London, vor Haag, Locarno uich Genf Friedens politik
in dem Sinne betrieben, daß es ohne Demüti gung der Besiegten eine Annäherung an diese suchte, »nd ihre Klagen und Wünsche nicht nur anhörte, sondern tatkräftig unterstützte. Das Freundschafts verhältnis zwischen Italien und Ungarn z. B. ist ein sprechender Beweis dafür, daß Italien nicht aus diplomatisch taktischen Gründen jetzt vor aller Mlt die Notwendigkeit der Abänderung der „Friedens verträge betont, sondern daß das fascistisch« Italien, welches nicht von verknöcherten, «tri Arterienverkal kung
leidenden Männern, sondern der Giovinezza, der aus dem-Weltkrieg hervorgegangenen, im Front geist« lebenden jungen Generation regiert wird, so fort erkannte, daß wirklicher Fr-ede nur auf Ge rechtigkeit beruhen kann, und daß Völker nicht ewig mit Brutalität, Gewakt, Terror und finanzieller Knechtung niedergehalten werden können. In der Außenpolitik Italiens ist keine Aenderung eingetreten und auch nicht beabsichtigt. Das sasci stische Italien erkannte rechtzeitig, daß gegen die marxistische