werden nicht angenommen, in's Haus gestellt: 20 h per Vierteljahr weniger. ^ j Handschriften nicht zurückgestellt. — Offene Reklamationen sind portofrei. M 11. Juist, Samstag, den 14. März 1908. 21. Jahrgang. Eine lehrreiche Geschichte. Wie notwendig in Tirol der Bestand einer wirklich katholischen Partei und eines katholisch-politischen Volksvereins ist, haben die letzten Tage gezeigt. Seit Monaten wird in Innsbruck eine Hetze gegen die katholische Kirche, gegen die katholischen Grundsätze betrieben
, die jeder Beschreibung spottet. In öffentlichen, massen haft besuchten Versammlungen wird Spott und Hohn über unsere Grundsätze ausgeschüttet, in un zähligen Flugschriften dann das zu Papier gebracht und unter der Bevölkerung verbreitet. Es ist gerade, als ob die Kirchen- und Religionsfeinde die Zeit der jetzigen christlichsozialen Herr schaft als die günstigste Zeit für ihr Vorgehen in Tirol betrachten würden. Bisher haben sie so etwas in Tirol nie gewagt. Am 18. Jänner 1908 hielten die Liberalen in Innsbruck
er in empörender Weise, den allerheiligsten Leib des Gottmenschen machte er zur Zielscheibe seines Spottes und Hohnes, unsere Religion nannte er eine Bauern religio n, er hat es lateinisch gesagt, Paganenreligion, gerade recht für die Bauern. Entrüstet über diese Verspottung und Verhöhnung unsrer Religion gingen Seelsorger und Vertreter der katholischen Vereine zum Ver treter der gegenwärtig auf „christlichsozial" gestimm ten Regierung in Innsbruck, zum Statthalter, und verlangten Abhilfe. Dieser erklärte
Studentenschaft zu Ehren bezw. unter dem Ehrenpräsidium des Prof. Wahrmund statt. Hiezu erschien der Vertreter der Negierung in Innsbruck, Se. Exzellenz der Herr Statthalter samt Familie. Das Fest wurde von den Töchtern desselben eröffnet. Bestürzt gingen wieder einige Seelsorger und Katholikenvertreter zu Sr. Exzellenz, aber diese erklärte: ja meine Herren, die Sache ist nicht so, der Vertreter der Regierung, der bei der Versammlung war, sagt: Wahrmund habe , nicht so gesprochen, nicht diese Ausdrücke
. Wahrmund hatte seine Rede in Druck legen lassen. Ob das im Einverständnis mit der Negierung geschehen ist, läßt sich nicht sestftellen. Tatsache ist aber, daß von einer Flug schrift, bevor sie erscheint, ein sogenanntes Pflicht exemplar der Negierung zugestellt werden muß. Nun versuchten die wahrhaft katholisch Gesinnten in Innsbruck, denen die Verspottung und Ver höhnung der katholischen Weltanschauung und deren Vertreter ans Herz ging, wenigstens dem Rechte, dem Gesetze Geltung zu ver schaffen