. Die Stichwahl Suber-AeratHoner. Am Wahltagmorgen konme man bereits sehen, wie das Beispiel des Bürgermeisters, die Plakate der Gegenpartei herabzureißen, gelehrige Nachahmung fand: mit wenigen Ausnahmen waren sämtliche, die Kandidatur Äarl Huber empfehlenden Plakate im Laufe der Nacht herab- gerisseu worden, während die Peraihoner schen Plakate in jungfräulicher Schöne prangten. Diesmal stellten sich die auf Leinwand ge schriebenen Wahlaufsorderungen: .Wählet un seren Bürgermeister Perathoner
6Ä bürgerliche Stimme« weniger erhalten als im ersten Wahlgange! Unser Kandidat Herr Karl Huber hatte im ersten Wahlgange in Bozen 687, in Meran 669, zusammen also 1356 Stimmen erhalten. Da er diesmal in Bozen 776 und in Meran 727, also zusammen 1503 Stimmen erhielt, so hat unser Kandidat um 1-17 bürgerliche Stimmen im zweiten Wahl- gange mehr erhalte» als IM ersten. Unter solchen Verhältnissen ist es begreislich, daß sich Dr. Perathoner den sonst immer üblichen Fackelzug verboten hat. In die Klänge
worden seien, weil sie sich „erfrechten', Herrn Huber anstatt den „Herrn Bürgermeister' zu wählen. Abhängigen Handwerkern wässerte man die Zähne mit bevorstehenden Austrägen, ohne fie ihnen natürlich bindend zu versprechen, denn dies hätte gegen das Gesetz verstoßen und man hätte nicht mit einer und derselben Arbeit drei bis vier Gewerbetreibenden die Zähne lang machen können. Einzelne Herren, die sonst nie hoch genug die Nase tragen können, mischten sich unter das .Volk', und, sobald
, der den Herrn Bürgermeister dieser Tat fähig hielte'. Nun hat aber Dr. Perathoner selbst seinen Parteigenossen diese Tathandlung bestätigt!! — Weiters sagt das Dannsberg- Blatt, die Deutschsreiheitlichen sind gewohnt, die politische Ansicht anderer zu achten, sie haben über den Charakter des Herrn Huber nicht ein ungünstiges Wort verlauten lassen! So schreibt dieses Blatt, das in der^ selben Nummer davon zu erzählen weiß, wie mit affigiert«? Karrikaturen die Freisinnigen ihre Gegner höhnen und verächtlich
machen. Wolle dieses Blatt doch selbst nachlesen, wie es über unsere Kandidaten schrieb, und wenn es in seinen eigenen Spalten kein „miß günstiges' Wort über den Charakter des Herrn Karl Huber findet und noch eine ge pfefferte Ausdrucksweise kennen lernen will, dann lese es die Musterungen der „Meraner Zeitung' vom 13. Mai nach. Die Anrem- pelung HuberS war in der Zeitung so jüdisch- schäbig, daß der Eigentümer des Blattes sich für seinen Redakteur (der sein eigener Zolin ist!) schämte