Landtagswahl in Meran veröffentlichte in letzter Stunde der Wahlausschuß des Deutschen Bürgervereins eine seiner würdige Flugschrift. Das Ziel ist: „Meran muß zeigen, daß die Mehrheit seiner Bevölkerung als fortschrittlich sich bekennt'. Um das zu erreichen wird am liberalen Kandidaten Dr. Huber besonders gerühmt, daß ihm feine „volle Elastizität' auch ermögliche, in den Nächten zur Eisenbahn zu fahren, „ohne üblere Folgen zu verspüren', er werde das Eisenbahn-, Verkehrs-, Fremden- und wie die Wesen
alle heißen, ganz anders fördern, als unser Kandidat Dekan Msgr. Elatz, Dr. Huber werde die Lehrer mit den 4 untersten Klassen der Staatsbeamten gleichstellen, die' Notschulen alle abschaffen, die Lehrer „frei' machen d. h., sie unter das süße Joch des Liberalismus spannen, Meran den eigenen Abgeordneten verschaffen, bei der Wahlreform die Kurien abschaffen wenn auch zugleich neue Kurien schaffen für die Aerztekammer und die Lehrer, und den Städten und Märkten das Uebergewicht über die Landgemeinden geben
. Ueberhaupt sei alles, oder wenigstens der große Teil von dem, was die bisherigen Landtage in Tirol Gutes geschaffen hätten, nur auf Rechnung der Liberalen zu setzen, welche die konservative Mehrheit gezwungen hätten, das alles zu leisten. Dann sei Dr. Huber gegen über Msgr. Glatz ein geborner Burggräfler (als ob Lana, die Heimat des Msgr. Glatz nicht ebenfalls im Burggrafenamt gelegen wäre), in der Autonomie frage fei ebenfalls der liberale Borsteher des inter nationalen Kurortes viel verläßlicher
. Da gegen hatte er nichts, daß Lehrer ihre Kräfte neben der Schule auch Liberalen Vereinen und Vcran nur der Organiftendienst ist so gefährlich, weil nach liberalen Begriffen der Kirchenluft halt gar zu schädlich wirkt. — Nach dem „Tiroler Tagbl.' bildete eine Pro- grammfordcrung des Kandidaten Dr. Huber auch die „Beibehaltung der bewährten Wcinzoll- klausel und strenge Durchführung derselben (stür mischer Applaus)'. Möglicherweise dürfte da der freisinnige Berichterstatter die Rede Dr. Hubers doch nicht richtig erfaßt