. Brief 7-11) schildert Jung das Intrigenspiel um die Höfler- Nachfolge 1882, den vergeblichen Versuch, Fickers Innsbrucker Schüler, den Münchner Privatdozenten und Altkatholiken August Druffel (1841-1891) nach Prag zu holen, die Strategie des Scheinvorschlages. 35 ) Gegen die Nennung in ei nem Scheinvorschlag wußte sich ein Ottokar Lorenz zu wehren, ein Alfons Huber verwahrte sich strikt dagegen, die Historiker Arnold Busson, Adolf Beer (TH Wien), Adam Wolf (Universität Graz), der Wiener Dozent
für mittelalterliche Ge schichte Adalbert Horawitz, ein Lehrer Ludo Moritz Hartmann, der von Huber sehr ab wertend berurteilt wurde, und der Grazer Ordinarius Johann Loserth sahen sich einer demütigenden Scheinbesetzungspolitik ausgesetzt, an der Jung maßgeblich beteiligt war. Schlußendlich trat der nicht genannte August Fournier die Höfler-Nachfolge an: „Ich (Fournier - Anm.) wehrte mich, so gut ich konnte. Zunächst wies ich darauf hin, daß die Fakultät der deutschen Universität
katholisch-liberalen Haltung (eines „gemäßigten Liberalismus“ - so Srbik) heraus offen ablehnend. In der Pra ger Fakultät kursieren Gerüchte über Pastors militanten „Ultramontanismus“. Huber warnt Jung, eine Scheinnennung durch die Fakultät könnte Pastors wirk liche Ernennung durch das ihm zugeneigte Ministerium zur Folge haben: „Wenn ich ihn auch nicht mit O(nno) Klopp auf eine Linie stellen will, so hat doch dieser neuerdings gezeigt, wessen die von dieser Partei vertretene Richtung fähig ist“ (vgl
. Brief 43). 37 ) Huber seinerseits thematisiert Innsbrucker Universitätspolitica und Fakul- tätsinterna, von den Professoren spricht er als dem „größte(n) Gesindel“ (vgl. 35 ) Bekannt wurde Druffel durch seine scharfsinnige Kritik an Pastors „Ge schichte der Päpste“, vgl. dazu u. a. Göttingische Gelehrte Anzeigen 1887, 449-493. Ein anderer Schüler Fickers, der gleichfalls dem Münchner altkatho lischen Milieu angehörende Felix Stieve erfährt in der Jung-Huber-Korrespon- denz keine so gute Nachrede