, wo ELn Altdozner Gasthof. ^ Sehr geehrter Herr Schriftleiter, Siesehen, man braucht nur ganz leise aus den Busch tu Klopfen und gleich rauscht es im Blätter- «alde. Im „Tiroler', in den „Innsbrucker Nachrichten' usw. konnte man es schwarz «uf weiß lesen, daß die „Kaiserkrone' aus- «ewackelt hat und für 800.000 Lire an die Lank von Rom verkauft worden ist. Und da man einmal im Verkaufen drin war, so hat man gleich in einem Schmatz auch die «lrglbahn samt allem was drum und dran hängt und das Hotel
„Bristol' in Meran mitverschachert. Ich sehe, wie Sie etwas anzüglich lächeln und ich weiß, was Sie da- ^it sagen wollen: Man kann einer Zei tungsnachricht erst dann Glauben schen ken, wenn sie mindestens e i n ^Mal — de mentiert worden ist... und da die Bank von Rom noch keine Berichtigung veröf fentlicht hat und gut unterrichtete. Tratsch weiber behaupten, eine Hotelgesellschäst in Arescia wolle sich die Bozner Kaiserkrone auffetzen oder eigentlich sich in sie hinein- Men.so
bewahrt werden. Es gibt na türlich kein Rechts mittel, um seinen Ver kauf zu verhindern, aber sicherlich genug gerade und noch mehr andere Rechts wege, ihn in seinen kunstgeschichtlichen und cha rakteristischen Teilen so zu erhalten, wie er heute ist. Italien hat aus sehr nahelie genden Gründen seinen künstlerischen Be sitz mit einen Stacheldraht von Gesetzen ge schützt, die auch unsere Kaiserkrone für je den ihrer Besitzträger zu einer Dornenkrone machen können, wenn er den alten Bau äußerlich
oder innerlich. modernisieren wollte. Und so vornehm und altehrwürdig dieser Gasthof schon von der Straße her wirkt, seine wahre Schönheit ossenbart er erst dem eintretenden Gaste. Wer Altbozen kennen lernen will, jenßs Bozen, in dem die Gummer, Zallinger, Mayrl, Hepperger, Menz usw. regierten, der gehe in das präch tige Stiegenhaus der Kaiserkrone, der wandle durch die Zimmer und Säle dieses Prunkgasthofes einer glänzenden Vergan genheit, und er wird staunend begreifen, was Bozen
einmal gewesen und welcher Geist daher auih heute noch in den-Urenkeln dieser stolzen Stadt lebendig ist. Dik Fremdenbücher der „Kaiserkrone' liegen im Museum, aber die Namen der vornehm sten Gäste sind schon seinerzeit in Stein ver ewigt worden, so daß wir die schönsten Sei ten des Fremdenbuches einfach von der Hausmauer ablesen Können. Natürlich hat der glückliche Erbauer Herr Franz Anton Bock als erster sein Kontersei und seinen Namen in die Fassade eingemauert und da er leider trotz seines vielen Geldes keinen Adel