, welche eS als Erb, theil vom alten, kürzlich abgelaufenen, überkommen hat, — so läßt sich nicht leugnen, daß die Verhält nisse, welche man unter dem allgemeinen . Ausdrucke der Lage Europa 'S begreift, einen gewaltigen, früher nicht geahnten Umschwung erlitten haben. Es ist ein poli tischer Prozeß, der sich im Stadium der Entwicklung, und wir möchten sagen in den ersten Anfängen des selben befindet, und daher das Gefühl der Ungewißheit, der Unbehaglichkeit und der Unsicherheit, das die Lage kennzeichnet
das Terrain wieder zn gewinnen, das ihre Feldherren verloren haben. In ganz Europa wurde das mächtige Bündniß begrüßt, das Oesterreich mit den Westmächten verband, und das der russischen Herrsch- gier eine nnübersteigliche Schranke ziehen mußte. Allein leider haben unwiderlegsame Thatsachen gezeigt, daß eS Rußlands Intrigue,» gelungen ist, diese Allianz schon während der Pariser FriedenSverhandlung und noch mehr nach derselben zu lockern, denn sonst konnte Bel grad und die Schlangeninsel unmöglich znr
könnte. ' Wenn sich übrigens eine Macht das Verdienst zu rechnen darf, daß aus dem Pariser FriedenSvertrage bisher keine Weiterungen entstanden sind, welche den mühsam errungenen Frieden, in Europa wenigstens, nicht neuerlich in Frage stellten, so ist dies gewiß Oesterreich, der mitteleuropäische Kaiserstaat. DieBol- gradfrage, die Frage über den Besitz der Schlangen insel ist entschieden, — die Dinge in Neapel gehen ihren regelmäßigen Gang. Das danken wir unbestrit ten der Festigkeit Oesterreichs vorzugsweise. Es ließ
sich weder durch russische Intriguen noch durch andere Schwierigkeiten hindern , und nach keiner Seite eine verletzende Sprache führend, hielt eS unbeugsam aus der Linie des Rechtes und jener würdevollen Politik, die frei von Nebenabsichten und VergrößerungSsucht immer dieselbe bleibt. ES verstand in der neapolita nischen Frage die Westmächte vor Schritten zu wahren, die in Europa eine Flamme entzünden konnten, eS wußte die im Nachspiele der orientalischen Frage aufgetauchten Machinationen zu beseitigen
in der Krim ermöglichte, und klar die „unveränderlichen Grundzüge von Oesterreichs Politik, das eine Militärmacht ersten Ranges und doch ferne jeder Aggression das beste Vollwerk für die zerrissenen Länder der Türkei, und nicht minder Deutschlands und Italiens ist,' der natürliche Beschützer gegen Rußland und Frankreich. ES hat lange gebraucht, bis man an der Themse einsehen lernte, daß die Erhaltung deS po- litischen Gleichgewichts in Europa, das Hintanhalten moskowitischen und französischen