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Innsbrucker Wochenblatt
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Pagina 7 di 8
Data: 12.09.1808
Descrizione fisica: 8
sich aber die medizini sche Polizey um das Menschengeschlecht, vorzüglich um Europa, besonders in dem letz ten Zeitalter auffallende Verdienste, die von der lebenden, und den künftigen Generationen nie mit genügsamen Dank erkennet werden können. Wir wissen und denken beynahe alle selbst noch, wie Europa allgemein durch das leidige Siecht hum geplagt war, in jedem beträcht- kichern Orte bestanden eigene Siechhäuser, die durch fromme Stiftungen oder milde Beyträge unterhalten wurden; alle diese Häuser

waren mit unglücklichen Aussätzigen angefüllt. Jetzt weiß man von dem Aussatze nichts mehr, und wir kennen ihn nur noch aus der Ge schichte. Die Befteyung von dieser unseligen Krankheit verdankt unser Zeitalter bloß allein den Anstalten der medizinischen Polizey. In den vorigen Jahrhunderten wütheke in Europa öfters sehr grausam die Pest allge mein, und entvölkerte manche Länder. Die thätigen Anstalten der medizinischen Polizey waren vermögend, Europa ebenfalls von die sem allgemeinen schrecklichen Nebel zu befreyen

Länder der weitern Verbreitung dieser neuen Seuche Grenzen. Seit Jahrhunderten herrschen in Europa die K i n d e r b l a t t e r n allgemein, und viele tausende waren jährlich ein Opfer dieser gewöhn lichen Seuche. Erst die gegenwärtigen Zeiten waren so glücklich, in der Impfung der Schuh- vocken das Mittel kennen zu lernen, wodurch der Kinderpest vorgebeugt wird; und durch die rastlosen Bemühungen und sorgfältigen Anstal ten der medizinischen Polizey laßt sich erwar ten, daß diese Seuche in wenig

Jahren aus Europa ganz werde verbannt, und die Mensch heit endlich von diesem eingewurzelten allge mein verbreiteten Nebel wieder befreyet werden. Ungeachtet durch die thätigen Anstalten, und Einordnungen der medizinischen Polizey so viele verschiedene Plagen von Europa entfernt worden sind; so hat es ihr bis jezt doch noch nicht geglückt, aucl» die Lust se u che zu ver bannen. Dieses Nebel herrscht nicht nur un gehindert fort, sondern verbreitet sich von Zeit zu Zeit immer mehr

, und weiter aus. Obgleich diese Seuche bey weitem nicht mehr so bösartig, als bey ihrem ersten Ausbruche in Europa, und jezt um vieles milder geworden ist; auch viel fältige Erfahrung die Äerzte in der Behandlung derselben wirksame Mittel dagegen hat finden, lassen, so hat doch die Lustseuche durch die jetzige weit ausgedehntere Verbreitung alles das wie der eingebracht, was sie an ihrer Bösartigkeit verloren hat. Wir verdanken zwar der Arzneykunde schick liche erprobte Mittel, dieses Nebel zu heilen

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Innsbrucker Wochenblatt
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Pagina 2 di 4
Data: 12.03.1807
Descrizione fisica: 4
in der politischen Kette. . Die türkische Nation, so schrecklich und ge fährlich wie alle Eroberernationen, bey ihrem Entstehen, verhalt sich seit einigen Jahrhunder ten in einer Ruhe, dt« aus ihrem Daseyn ein unumgängliches Bollwerk zwischen dem unkulti- virten Asien und dem civilisirten Europa macht. Dieß Reich ist in gelviffer Hinsicht die Schutz- wache der Reiche geworden, deren Schrecken es einst war. Seit mehreren Jahrhunderten führt die Pforte nur zu ihrer Vertheidigung Krieg. Zurückge blieben

hinter dem übrigen Europa sowohl durch die zu grosse Offenheit ihrer Diplomatik als durch die Unvollkommenheit ihres Militarsystems sank sie schnell unter die Nationen, die sie über wunden hatte, und wurde, so zu sagen, von^. denen unterjocht, die ihr bis dahin zinsbar wa ren. Und diese barbarischen Sklaven verführten alle für d e Dauer der Pforte intereffirten Höfe, und standen oft auf dem Punkt, das Verderben der Pforte zu vollenden. Nur Frankreich blieb ihr Freund. Das Bündnis des letzten Königs der Dritten

Dynastie war für sie unnütz. Dem Gründer der vierten Dynastie war es Vorbehal ten, ihr eine Kraft mitzutheilen, die beyden Reichen zum Vortheil ausfallrn muß. Diese Wahrheiten wurden zu spat gefühlt. Die Russen hatten die beeisteu User der Wolga durchbrochen, waren bis ins Herz von Deutsch land vorgedrungen, und mischten sich in die po litischen Verhältnisse, die eher bestanden , als man in Europa noch von den Russen etwas wußte. Rußland drängte Schweden auf die mitternächtlichen Küsten des baltischen

Meeres zurück» es betrog Preußen durch heuchlerische Einwilligung in seine ehrgeizigen Wünsche; eS verführte Oestreich, indem es seinen alten Groll zu billigen schien, und aus Eifersucht Pohlen auS der Liste der Mächte strich; — durch diese Mit« tel übcrwarf dieses Kabinet alles , und brachte Unordnung und Verwirrung in das Staalensy« fiem von Europa. Würde es diesem Kabincte gelingen, durch konsequente List und Gewalt, wodurch es Pohlen zernichtet, ferne Usurpationen auch aus das Osmanische Reich

auszudehnen: welches würde das Loos von Europa seyn? Es genügt ein Blick auf die Karte, um über den Ungeheuern Umfang eines Reiches zu er schrecken, das die e 4 Welttheile berühren, und an alle Meere angränzen würde, und gegen das alle andere Staaten nur Provinzen zu seyn schei nen. Wir werden ein andermal untersuchen, was selbst England von dem fortschreitenden Einfall, den seine Minister begünstigen, zu fürchten hat. Schon die Bemerkung des Unter schieds zwischen dem politischen System Frank reichs

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Pagina 6 di 14
Data: 30.09.1805
Descrizione fisica: 14
öen, als den Frieden, und noch vor dem Ms- uathe Januar wird er geschlossen, und der Trac< tat vor Amiens hergestellt seyn, die Kronen Frankreichs und Italiens werden für immer ge« rrcnnk werden, Europa wird Sicherheit und Ruhe genießen, und alles dieses wird es der Weisheit des Oesterrcichischen Cabinets zu danken haben, welches durch entgegengesetztes Benehmen Europa in eine Lage gebracht haben würde, die weder das Cablnet der Thuilerien, noch jenes von Wien, noch irgend ein anderes berechnen

der Kaiser: Oesterreich würde, wenn Er zu Be, schwerden keine Veranlassung gebe, die gewissen hafteste und parteiloseste Neutralität beobachten z allein die Trupptn-Bewegungen und andere krie gerische Anstalten in den Erbstaaten, welche Europa in Unruhe und Erstaunen setzen, bestim men Se. Majestät, nicht nur eine kategorische sondern zugleich die schleunigste Erklärung hier, über zu fordern. Die wiederhohlten Nachrichten , welche der Kaiser von allen Seiten erhält, setzen ihn in die Nothwendigkeit

in einem unfruchtbaren und armen Lande, wie das Tyrol ist , zusammenziehen können, wo Sie dieselben nur auf Kosten und zum Nachtheile Ihrer Fi nanzen zu erhalten vermögen? Würden Sie wohl Magazine aniegen? Vorräthe von Zwieback sam meln, und so viele Zugpferde ausheben lassen? Es liegt in dem in Europa angenommenen ge meinen Rechte, daß alle Mächte Truppen-Ver- sammiungen, Anlegungen von Magazinen, An, Hausungen von Zwieback, und Aushebungen von Zugpferden, besonders in dem Falle als Kriegs erklärung angesehen

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Pagina 8 di 14
Data: 30.09.1805
Descrizione fisica: 14
zu klar am Tage , um nicht von ganz Europa gewürdiget zu werden. Sie sind in der Note enthalten, welche Herr v. Novoszilzoff den 28. Juniüs (io Julius) dem Ministerium Sr. Preuffischen Majestät zugestcllt hak, und der Ent schluß, den sie bewirkten, war nur eine Folge eben der Gesinnungen und eben der Grundsätze, welche Se. Majestät fortwährend bewogen ha ben, für die Herstelluiig der allgemeinen Ruhe aufs eifrigste sich zu verwenden. Seit dem Bruche zwischen England und Frank, reich haben Se. Majestät

abzwcckenden, Schritte, und sogar in dem nähmlichcn Augen blicke, wo Rußland über die Abschließung des selben zu unterhandeln sich erboch, noch andere Staaten ihre Unabhängigkeit verloren. W<nn daher Se Kaiserliche Majestät den Entschluß faßten, Ihren Bevollmächtigten zurück zu rufen, so geschah es lediglich, weil Sie die volle Gewißheit erhalten hatten, daß diese Sen dung keinen befriedigenden Erfolg haben würde, und nichts weil Ihre eifrigen Wünsche für die Herstellung des Friedens von Europa im gerizig

, um seinen Bundesgenossen in eben dem Augen blicke, wo sie werden angegriffen werden, bey- stehen, und Europa gegen weitere Umwälzungen sichern zu können. Se. Majestät müssen ihre Maßregeln so treffen, daß Sie mit gegründeter Hoffnung von den Friedens-Unterhandlungen ei nen glücklichen Erfolg sich versprechen können, als derjenige war r den alle die friedfertigen Schritte hatten, die man bis jezt gemacht hat, und welche unglücklicher Weise ausser den Be weisen, wie wenig die Französische Regierung auf die Bitten

und Vorstellungen Rußlands und der andern Mächte des festen Landes achte, und au ßer einer täglichen Vermehrung der Gefahren Europa'6, kein Resultat gaben. (Mit 1/2 Bogen Anhang.)

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Pagina 3 di 12
Data: 30.06.1806
Descrizione fisica: 12
aus alle europäische Staaten nicht beschränkt werden. Man mag vielleichtauch sagen, daß wir durch Geld unterstützen können; aber wird ein brittifcher Soldat, wird ein achter Dritte wohl jemals so sprechen? Ist dieß der Geist, der Bnltanien zu den Zeiten Wilhelms und der Königin Anna ( im spanischen Sucres' sionskricg) beseelte, als unsere Truppen unter Marlborough siegten? Hat unser Beystand nicht im 7jährigen Kriege Preußen viel gehylfen? Wir werden gewiß keinen Einfluß aus das Gleich« gewicht von Europa behalten

, wenn wir in un fern Geldkammern sitzen, und die Guinecs ab, zahlen, um fremde Truppen zu besolden. Viele behandeln das Gleichgewicht Europa'« als eine lächerliche Theorie; aber ich fürchte, daß ein grosses Unglück England droht, sobald es fernen Einfluß auf das feste Land verliert. Wir müs« sen zur Erhaltung eines Gleichgewichts gegen die außerordentliche Macht Frankreichs wirken. Der Geist der Nation, die Empfindungen unse, rer königlichen Familie, und unsere eigene Wür de fordern uns dazu auf. Unsere Marine

lum Dienst anwerben. — Ich wünsche den Frie den, aber aus guten und sichern Bedingungen; einen Frieden, der uns nicht alle Verbindungen mit dem festen Lande raubt, und uns bloß eine insularische Macht übrig läßt. In dem letzten Feldzug, dem wichtigsten, den Europa seit Jahr hunderten erlebt hat, wo Frankreich das ganze südliche Deutschland eroberte, und seine Feinde ium Frieden wm , hat kein brittifcher Soidnt auch nur einen Schuß gethan, auch nicht einen Mann haben wir dem Feind entgegen gestellt

nicht zu solchen Friedensbedingungen zwingen, die wünschenswerth sind, aber cs kann doch wohl in unserer Macht stehen, Frankreichs Plane zu vereiteln, wenn es andere Staaten angreift. Dazu brauchen wir eine größere Armee, als wir bisher hatten. Wir können und dürfen die Ver bindungen mit dem festen Land nicht aufgeben; wir müssen streben, eine größere Macht zu wer den, als wir jemals gewesen sind, oder wir müs sen das Gleichaewicht von Europa, unfern Han del nach dem Kontinent rc. aufgeben. In Zei ten, wie die gegenwärtigen

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Pagina 2 di 8
Data: 24.08.1807
Descrizione fisica: 8
M ITe^eti über alle -eine Feinde ! " mii welchen -ihn 1412 der berühmte Einsiedler, SeidBehar, dem Sieger bey Varna und Köffowo, dem Ero« derer Adrianopels, Amurach II., gegeben hatte. t UnLarn. Ofen, den 8. August. . Der dieß« -ährige Sommer hier (und überhaupt in der ganzen östreichischcn Monarchie, oder vielmehr in ganz Europa) ist sowohl dem Grad der Hitze als auch deren anhaltenden Dauer nach/ einer der merkwürdigsten dessen sich selbst die ältesten Menschen erinnern. Am -4steu July

mit Rußland ge- legt. Der preußische Friede ist nur eine Folge, ein Korollarium, ein subordinirter Traktat des selben. Aber um Europa und die übrigen Theü le der Welt in die Ruhe zu setzen, werden noch drcy.Traktaten erfordert; der erste mit den Schweden, der zweyte mit der Türkey., und der dritte — mit England. In dem letzten liegt das -Kriterium der allgemeinen Politik. Die sondert bare Politik Schwedens wird sich in Bälde mit dem Verlust des Schwedischpommerr, endigen. Der Friede zwischen Rußland

unterhandelt wird , kommt die letztere Macht m die nolhwendige Folge, sich von den Darbanrllrn und im Mittelmeere von den Engländern trennen zu muffen. Daraus entsteht ein neuer Zustand des Kriegs; England wird allein ans dem wässerigen Kriegsschauplatz gegen die Pforte stehen bleiben. Es giebt Menschen, sagt die Maynzer Zei tung , welche bedauern, daß nicht ganz Pohlen als ein Reich unter den Mächten von Europa erscheint. Der Argus macht darüber folgende Bemerkungen: Das Problem der Wiederaus« lebung

; nach einem neuen Feldma hätte man vielleicht nur das schmerzliche Gefühl gehabt, ein großes Unternehmea versucht zu haben, welches die Umstände unausführbar machten. Aber der wahrhaft nützliche Theil dieser schönen politischen Idee ist wirklich realifirt Das Königreich Sach« sen, so wie es jezt organisirt, eine der respekta« belsten Mächte vom rten Range geworden ist, bildet, von der ganzen Kraft des Rheinbundes unterstützt, eine starke Vorwache für den'Okzi dent von Europa. Der Kern der politische» Nation

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Pagina 11 di 14
Data: 30.09.1805
Descrizione fisica: 14
Laß die Eonsolidirung deß neuen Französischen Reichs, in kurzem die Politik und die Maß regeln seiner Regierung auf Grundsätze zu, rückführen würde, die mit dem Gleichgewicht und der Sicherheit Europa'- verträglich wä ren. Und als einige Zeit darnach die ersten Gerüchte von neuen Veränderungen in den Staaten der Lombardie, den Gothschafter des Wiener' Hofes zuParis bewogen, Erklärun gen über diesen Gegenstand zu verlangen, wur den Se. Majestät in Ihrer Hoffnung noch durch die offtcielle

Versicherung bestärkt, wel che demselben im Nahmen des Kaisers Na poleon gegeben wurde: daß die Republiken Italiens mit Frankreich nicht vereinigt, und keine ihrer politischen Unabhängigkeit, nach teilige Neuerungen gemacht werden würden. Europa mag da-über richten, wie diese Ver sicherungen erfüllt sind: der Kaiser hat nie aufgehört, die Erfüllung derselben zu begeh ren. Dieses beweisen der darauf gefolgte Briefwechsel zwischen den beyden Souverai- nen und die officiellen und ostensiblen Vorstel lungen

aussetzte. Auf diesen Unterhandlungen beruhte in der Tbat noch dir letzte Sr. Majestät übrig blei bende Hoffnung, daß es auf dem Wege güt licher Ausgleichung gelinge» würde, denFrie« den zu befestigen, und die Besorgnisse zu ent fernen, womit Europa, vom Norden zum Sül-e^, durch Umsichgreifungen bedrängt witb. bereu Zahl und Ausdehnung mit jedem Au, gendlicke anwächst. Se. Majestät, der Kaiser der Franzosen , hatte gegen den König von England einen friedfertigen Schritt gemacht, jedoch immer

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Pagina 2 di 8
Data: 10.11.1806
Descrizione fisica: 8
einer Veranlassung, die Ihm große Pflichten auflegte, vor seinem Volke und vor Europa ausdrücklich erklärt, daß Er die Gränzen Seines Reiches nie weiter aus- dehnen wollte. Ein Traktat mit Rußland ver« pflichtete Frankreich überdieß, dem König von Sardinien in Italien Schadloshaltungen anzu- weisen. Anstatt diese Verbindlichkeiten zu er« füllen, bemächtigte man sich aller der Gegen stände, die zu jenen Schadlvshaitungen dienlich seyn konnten." „Portugall wollte seine Neutralität behaupten. Man zwang es, mit Gold

in der Hand, einige Augenblicke trüglicher Sicherheit zu erkaufen." „So blieb, ohne Ausnahme der Pforte, die sich noch des Einsalls in Aegypten und Syrien erinnert, keine Macht i« Europa übrig, die nicht der Gegenstand irgend eines willkürlichen Angriffes gewesen wäre." „Zu diesen faktischen Gewaltthaten gesellte sich nun noch ein System von Beleidigungen und Schmähungen. Ein Journal, welches sich als die Stimme der Regierung ankündigte, wurde zum Archive unversiegbarer Ausfälle gegen alle gekrönte

Häupter gewählt." „Nicht eine dieser allgemeinen Bedrückungen konnte Preußen fremd seyn. Verschiedene dar unter hiengen genau mit seinem wesentlichen In teresse zusammen; und überdieß war die Weis heit des Systems, welches die sämtlichen Staa ten von Europa, als Glieder einer und derset- den Familie ^trachtet, sie alle zur Verteidigung eines Jeden ausruft, und in der unmäßigen Vergrößerung des Einen die Gefahr für alle übrigen ahnet, durch die Erfahrung hinlänglich bestätigt worden

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Pagina 1 di 4
Data: 12.02.1807
Descrizione fisica: 4
. (W* 10 Innsbrucker Zeitung. Donnerstag den i2ten Februar 1807. Neunter Jahrgang. Auszug der merkwürdigern Begebenheiten» Rrirg im Norden. Die Blicke des Weltbürgers sind jezt unser- wendet auf den Nordosten von Europa gerichtet. Dort werden Eräugnisse vorbereitet, die der Griffel der Geschichte in das Buch der Unsterb lichkeit trägt. Die Völker des Südens verlas- sen ihr freunliches Klima,' auf den Ruf des Mächtigen stürzen sich Tausende aus Italiens ewigem Frühling, und von Galliens

gesegnetem Boden hin auf Pohlens Ebenen und Wälder, wo 8 Monathe im Jahre die Natur trauert. Hier standen die Völker des Nordens, die be drohte Heimath zu vertheidigen; sie waren weit aus den Steppen Sibiriens von ihrem Herr scher zum Kampfe gerufen. Sie kamen, sahen und — fielen. Sie kamen, sahen und — gicn- gen, um nicht noch tiefer zu sagen. Es bedarf keines Tiefblickes, um sich sagen zu können, daß viel, unaussprechlich viel von diesem Theile des Nordens auf ganz Europa ausgehen

, nicht minder ergiebig an gro ßen und folqreichen Begebenheiten seyn wird. Mit gerechter Erwartung harrt man der schwam gern Zukunst entgegen. Wichtiger, erwartungsvoller und folgenreicher war wohl für Europa noch kein Zeitpunkt, als der jezige. England,, durch die Verderbtheit seiner Regierung isolirt, erfährt großes Unge mach/ und befürchtet immer größeres, von sei/ nem mächtigsten Feinde. Auch selbst der Krieg/ für die Menschheit eine Griffel, für das mer- kantilisch-politische Britannien ein wohltätiger

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