, nie, ob sie den Kasper oder den Melchior vor sich hatten. Die Folge waren heiterste Verwechslungen. Um ganz gerecht zu sein, hätte der Hornbacherhof also geteilt werden müssen, aber dieser Gedanke lag dem Alten und den Söhnen fern. Einer bekam den Hof, der andere das Geld. Das stand fest. Eine andere Lösung gab es nicht, konnte es nicht geben. Hornbacherhof auf ewig ungeteilt. So lautete die Losung dieses alten Bauernstammes Wer aber wurde nun Bauer? Kaspar oder Melchior? Der Hornbacher
. Das haben sie geerbt. Der Alte hat auch lange nicht wollen, hat sich grotz- müchtig dagegen gesträubt. Du bist gar schon vierzig ge wesen, Vetter, wie du die Margret gefreit hast?" „Stimmt. Base Trine. Ich möcht' auch meine Buben nicht drängen, denn so was mutz ordentlich überlegt fein, aber mir geht eine andere Sache im Kopf herum. De rentwegen bin ich heute zu Euch um Rat gekommen." „Erzähl'!" „Ihr wißt. Base Trine, der Kaspar und der Melchior sind Zwillinge, also beide gleich alt. Welcher soll nun den Hof
, „sogar eine halbe Stunde, aber es weiß kein Mensch mehr, ob Kaspar oder Melchior zuerst auf die Welt kam." „Dann ist es nichts damit. Also dann, Vetter, müßt' ich in diesem Falle nur einen Ausweg." „Der wäre, Base Trine?" „Wie du sagst, ist seit dem Tode deines Weibes keine rechte Ordnung mehr im Haus. Nun so würde ich Haus und Hof dem geben, der zuerst heiratet und eine Fa milie gründet. Ist nur recht und billig. Der andere mutz mit dem Geld vorlieb nehmen." „Base Trine", rief der alte Bauer erfreut
, „ich mein' fast, das wär' eine Lösung und keine schlechte oben drein. Gewiß, so werde ich es machen. Wer zuerst für eine Familie zu sorgen hat, der hat das nächste Anrecht auf den Hof. Also, Base, ich danke Euch. Euer Rat ist gut und wird befolgt." — Nach dem Nachtessen, als die Dienstboten schon wie der an ihre Arbeit gegangen waren, sprach der Horn bacher zu seinen Buben: „Kommts in die Stube, ich hob' euch was zu sagen!" Erstaunt folgten die beiden dem Vater. Dieser be gann: „Ich war heute in Böchingen
bei der Base Trine und habe mit ihr wegen der Sache, wer von euch ein mal den Hof samt allem Drum und Dran bekommen soll, gesprochen. Die Base hat mir einen Weg gewußt, und ich sehe keinen anderen. Alsdann gebt acht: den Hornbacherhof soll derjenige bekommen, der zuerst hei ratet, mit einem anständigen Mädchen aus unseren Kreisen eine Familie gründet, der andere bekommt das entsprechende Geld, zum Teil in bar, zum Teil als Hypothek auf den Hof. Jetzt wißt ihr es, nun soll einer vorwärts