Beilage zu Nr. 103 des „Burggräfle?, vom 24. Dezember 1910. werhnachtsgedanken. Von Untv.'Prof. Dr. Nivard Schlögl-Wien. Weihnachten l O liebliches Fest, das Alt und Jung erfreut, das selbst auf solche, die im Gauben schwach sind, ja auch aus Andersgläubige feine Wirkung nicht verfehlt! O geweihte Nacht, in der HImmlt. scher Engelsang die frohe Botschaft BetlehemS schlichten Hirten verkündete, die frohe, beseligende Botschaft, daß von nun an Gott im Himmel die gebührende Ehre und den Menschen
auf Erden der heiß ersehnte Friede, das Heil zuteil werden sollte, aber nur jenen, welche eines guten Willens sind, welche Gott wohlgefällig wandeln. O geweihte, gesegnete Nacht, in der das Licht von Osten auf ging. die Sonne der geistigen Welt, die Nacht dcs Irrtums und Irrglaubens verscheuchte; in der zu Betlehem, im Hause des Brotes jener geboren ward, der von sich selbst später sagte: „Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabge kommen ist. Wer von diesem Brote ißt, der wird leben in Ewigkeit
.' (Joh 6, 51) O selige, fegen- bringende Nacht, in der geboren ward „der Heiland, welcher ist Jesus Christus der Herr'. (Lukas 2, 11). der „Sohn Gottes' (Lukas 1, 25), der sein Leben für die Sünden der Menschen hin- geben und so Gott versöhnen, der aus eigener Macht auserstehen uud uns als Erstling der Auf- erstandenen den Himmel wieder öffnen sollte, der das Heil, den Frieden bringen sollte in die heillose, friedlose Well! — Heute sind es über neunzehn hundert Jahre, daß dies geschehen ist, uud