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Tiroler Stimmen
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Pagina 5 di 8
Data: 24.12.1907
Descrizione fisica: 8
!) auch aufbegehren, daß der Kurat die Kinder so wenig lernen ließt! „Ich werd's wohl verantworten können vor unierm Herrn," sagte ich mir öfters. Und so erzählte ich denn in der Schule grad immer vom Himmel, wie schön es droben sei und was das für eine übergroße Gnade gewesen, daß Gottes eingeborener Sohn selber vom Himmel herab ist und ein arm'S, arm's Kindl hat werden sollen, — g’rob, daß auch wir unwürdige, armselige Geschöpser einmal daS Himmelreich in seiner ganzen Pracht und Herrlichkeit chaum dürfen

. Und daß den Kindern besonders der Himmel versprochen ift, Hab' ich natürlich nicht vergess-rr zu sagen Da hat'S »ich dann immer ganz eigen gedeucht, wenn dem Fürstenhaus Lienhard die Augen so verlangend geglänzt haben: Ich wußte ja, warum! — „Bue, mi willst denn ntu'n G'wehr?" fragt der Jörgs. Der Lienhard steht aus einem Stuhl und langt »ach de« alt«, Stutzen, der so viel UuMck über die Fa- «üie vom Fürstenhaus gebracht. „Wet tim möcht' i'S vor bk Frrerrag, — daß die Muet'r vü all« so schnech avstschaugg

und schmerzlich auf. Daun hob er wieder an! „Tatst m'r nit in Kurat'n hol'n, Jörgl? i halt ’n eppes zu frag'n, — woaßt von der Schuel her! Er hat ins so v'l schien fürzuderzähl'n g'wißt, daß der Himm'l b'sundr's für die Kind'r ischt. Jnser Hear hat'S für g'wiß g'sagg, — ab'r bei mir werd des woll nicht gelten? — Und — und decht" — da brach des Kindes Stimme vor verhal» j tenem Weinen, — „decht tat mi so v'l glusten nach a ■ feilet Lieb und Guetigkeü, wie sie 's Christkind hat i« Himmel ob'n

: „Gangst ietz nü gearn mittm Christkind in Himmel aufi?" — Eine Weile hat er nicht- darauf gesagt; dann kam es, fast ein biß! verlegen, heraus: „Ja, schon, — weun's mi grad durchaus ob'n hab'm wöllt'.. Sinst ab'r ..." — „Ja, stuft —", ergänzte ich, .warst ietz amall mit an Stück Himmel af der Welt zufrieden, gell?" Und dabei schaute ich bedeutungsvoll ^ auf die Mutter hinüber, die fich auf des Doktors Bescheid hm nun ganz beruhigt hatte und in der Pflege des Kranke» nicht genug Zärttichkeü an den Tag

, sondern das ganze Jahr durch und ihrer Lebtag dmselben gütig-Luge, barmherzig-strmge Eugel sein, die ihnm fortan vom gutm WUlm redm, — vom gutm Willm, der zum Himmel, ins eigmüiche Reich deS Christkinds, führt; und durch der Ellem Liebe und Fürsorge soll den Kindem aus der Welt schon ein Paradies erstehen und Himmelsfriede ihr Antell sein! Dmu auch daS hat uuscr Herr gewollt, da er sprach: „Lastet die Krndlciu zu mü bmmm und wehret es ihnm nicht, dmu ihrer ist das Reich Gottes!" Aus deu EnsueruLgen eiues alte

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Innsbrucker Nachrichten
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Pagina 45 di 48
Data: 24.12.1907
Descrizione fisica: 48
Das war die Landschaft, die Gerd am mei¬ sten liebte: solche Hochflächen mit ihrem leuch¬ tenden Schweigen und dem düsteren Himmel darüber. Er wandte sich wieder dem Tal¬ ende zu, aus dessen verschneiten Karen groß und still die Felsen aufstiegen und hineinwuch¬ sen in die Nebelschleier, die sich um ihr Haupt gelegt hatten. Langsam schritt er dann weiter, knirschend und zischend schob sich ein Ski vor den andern, und so erreichte

aus ihren Schlupf¬ winkeln, leis und unhörbar eilte sie ins Tal hinab und legte Schatten über alles, daß die Menschen unten in ihren Stuben die Lichter anzündeten, während heroben die Einsamkeit des Winters noch stiller ward ; nur am Himmel war ein geschäftiges, unruhiges Blinken von all den Sternen, die in der klaren Nacht auf- zuteuchten begannen. Nicht ein Laut brach die große Stille, nur der Wind kam manchmal vom Joche herabgelaufen mit leichten

. So gingen die Tage; immer meinte Gerd, er müsse Maria sagen, was sie ihm geworden, aber er war -ein scheuer Mensch in diesen Dingen. Dann kam der letzte Tag. Spät abends gingen sie noch ein Stück der schmalen Straße ent¬ lang, die sich wie ein weißes Band durch die Dämmerung zog. Tiefblau ragte im Westen das Gebirge empor, darüber stand in lichtem Gold der Himmel. Aus den dunkeln Feldern ringsum stieg der Duft des frisch, gemähten Grases

schritten sie durch die tau¬ feuchten Felder dem Dorfe zu, ringsum lag die bläue Nacht, und mit Hunderten von Ster¬ nen leuchtete der Himmel. So fand Gerd doch noch jemandem, von dem er Abschied zu nehmen hatte. Mit lautem Krach schlug der Wind die eiserne Türe zu, daß Gerd auffuhr aus seinen Ge¬ danken; es war spät geworden, ganz zusammen¬ gesunken war die Glut im Herde, nur eine kleine Flamme leuchtete noch und warf große Schatten

durch die Gassen, peitschte den Regen gegen die Häuser, und dem trüben Tag folgte dann meist ein Heller Abend mit stillem, heiterm Himmel, davon sich alle Giebel und die alten, grauen Türme scharf abhoben!. An solchem Abend kam Gerd heim und fand den Brief Marias, der ihm seit Wochen schon nachgesandt worden. „Sie müssen verzeihen, Gerd," schrieb sie, „ich weiß wohl, wie wehe Ihnen dieser Brief tun wird, aber denken Sie, ich war fast noch ein Kind

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Innsbrucker Nachrichten
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Pagina 38 di 48
Data: 24.12.1907
Descrizione fisica: 48
brod und die Apfel mag ich schon saggrisch gern. Und die Mutter hat gar kein warmen Kittel, und 's ist so kalt alleweil. Wenn du mich nit findest, darfst grad Richters Karl fra¬ gen, der zeigt dir schon her. Ich bin 's Jör- gele vom Maurer-Hannes." Am nächsten Tage lagen zwei Brieflein l „Ans liebe Chrsistkindl im Himmel droben", im Post¬ kästchen, und wurden in die Hände des Rich¬ ters gegeben. K Es Ware eine sternhelle

, prächtige Nacht. Das kleinste Wölkchen, das am Abend noch im Blau stand, hatte Gottvaters vorsorgliche Hand ent¬ fernt, um den ganzen Himmel frei zu machen für die vielen Tausend Augen, die jetzt voll stiller Sehnsucht nach ihm schauten. Die Kinder der Reichen haben ihre Äuglein wohl seltener in der heiligen Nacht nach dem Sternenhimmel gerichtet, denn ihnen leuchten nähere Lichter, als die Sterne hoch droben; die jauchzen unter dem Schein

einen Himmel auf Er¬ den schufen: Friede, Liebe, sorgloses Jauchzen und dies wonnige EinsMn und Sichgehören. Doch die vielen Armen, denen keine liebende Hand solche Freude bereiten konnte, die müssen sich damit bescheiden, auf den Himmel hoch dro¬ ben zu hoffen, und die starren mit sehnsüchti¬ gen Augen hinauf, wo die ganze Nacht die Sternlein glitzern und funkeln für alle — für Reiche und Arme. So stand auch das Jörgele schon lange am Fenster

er, müsse es dann zu ihm kommen. Karl würde es schon herüberschicken, der schon, der ist treu und gut. Nun wartete er geduldig ; war doch die Kin- derseele von dem einen, großen Glück erfüllt, daß hie Verheißung winkte. Vom hellerleuch- teten Fenster drüben glitten des Knaben Augen wieder höhenwärts, und seine erregte Phanta¬ sie führte ihn weit, weit über die Sterne nach dem Himmel seines Kinderglaubens. Während er so voll Glaube

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Innsbrucker Nachrichten
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Pagina 40 di 48
Data: 24.12.1907
Descrizione fisica: 48
. Unter dem Fenster warf der Kirschbaum seine Schatten über den Schnee, als hätte man ein zartblaues Spitzennetz hin- eingeworfeu. Da regte sich die Me Lust, die Winter¬ freude, und ich zog meine Rodel hervor, die ganz verstaubt in einer Ecke der Scheune lag, und ging damit den Berg hinauf. Ans der kleinen Ebene, oben im Neuraut, ging mir die Sonne fort, und verschwand, den Himmel mit Gold tränkend, hinter dem dü¬ steren, schwarzen Kalkkopfe im Westen

. Das war nun wunderbar; und wie ich im schwei¬ genden Tann schritt und der Himmel durch die Wipfel leuchtete, war es mir, als ginge ich durch einen lichtfunkelnden Dom. Nun ver¬ loren sich die letzten Spuren unter den Füßen, es wurde stiller und einsamer, ich fühlte ganz die Seligkeit des Alleinseins. Ties im Schnee begraben lag der Wald um mich. Und der Schnee hat die kleinen Bäum¬ chen mit dicken, weißen Mänteln umhüllt und die allerlaunigsten

. — Es war einmal — die liebe, alte Geschichte vom Schneewittchen, der schönen Prin zessin im Zwergenhaus, raunte durch die Zweige, huscht und lächelt mit ihren Kinderaugen durch die schneeverhängten Bäume. Hinter mir leuchtet noch der Tschirgant im Sonnenglanz. Die Lust zittert wie Goldstaub, der sich an die Felsen und Waldwipsel legt und die fernen Höhen in mildestem Duste auflöst. Da schleichen die Schatten aus den Tälern, legen sich blau wie der Himmel

noch einige Rosenwölklein, der erste Stern schwamm am erlöschenden Himmel, da war ich schon wie¬ der im Tal. Aus den Fenstern fiel Heller Glanz auf den Schnee, da und dort schaute ein Licht lein aus den dunklen Gassen, — traute Heim lichkeüen. Am nächsten Morgen war ich wieder oben. Das Märchen im Walde ließ mich nich ruhen, ich wollte es im vollen Sonnenglanz- sehen. Es war auch ein Prachtmorgen. Dic Sonne schlug eben an der Heiterwand an und :vie

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