174.128 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1926/28_03_1926/ALABO_1926_03_28_4_object_8267933.png
Pagina 4 di 14
Data: 28.03.1926
Descrizione fisica: 14
Donnerstag, den 25. März 102(5, ^ Seite 4. Nr. 13. Der Himmel auf Erden. Das gibts einmal nicht, heute schon gar nicht, wer den sich die Leser denken. Es sieht auf Erden alles eher als himmlisch oder dem Himmel ähnlich aus. Heute ists zum Teil so, daß der eine gern einäugig sein wollte, wenn der andere blind rpürde. Wie viel Neid. Selbstsucht, Tyrannei, Terror, und wie viel Feindschaft und Schadenfreude gibts in der Welt, von den vielen und schaurigen Verbrechen gar nicht zu re den, die beinahe

die Vermutung aufkommen lassen, als ob Scharen von Menschen von der Hölle wären ausgespien worden. Und da soll der Himmel auf Er den sein können! Es mögen etwa 20 Jahre her sein, als in einer Stadt am Bodensee die Bewohner zu einer sozialdemokratischen Versammlung eingeladen wurden. Als Redner wurde ein protestantischer Pastor aus der Schweiz angekündigt. Das reizte auch meine Neugierde zum Besuche der Versammlung. Der Red ner — er bekannte sich selbst als Anhänger der So-: zialdemokratie bemerkte

u. a., daß wenn die Leh ren des Sozialismus allgemein zur Annahme und Durchführung gelängen, wir den Himmel auf Erden hätten. Wenn der protestantische Pastor heule noch leben sollte, dürfte er wahrscheinlich anders denken. Man brauchte ihn ja nur auf Rußland zu verwei sen, wo die Lehren des Sozialismus vollständig zur Durchführung gelangten. Aber den Himmel auf Er den wird heute sicher niemand in Rußland sehen, höch stens etwa die obersten Bolfchemiftenführer. die in allen Genüssen schwelgen und sich Reichtümer

angeeig net haben aus Kosten des armen Volkes. Wer wissen will, wie der Himmel auf Erden in Rußland beschaf fen ist, der lese nur noch einmal den Artikel „Sieben Wochen im Paradies", im „Bötl", Nr. 11, durch. Uebrigens zweifle ich auch noch sehr stark daran, daß sich die schwelgerischen Bolschewikenführer im Himmel zu sein fühlen. Dazu gehört viel mehr und andere Ge nüsse und Freuden, als sie genießen. Aber die Neichen haben den Himmel sicher schon auf dieser Welt. So kann man oft sagen hören

. Ja, wenn zum Himmel auf Erden sonst nichts nötig wäre, als Geld im Heber- fluß und was man für Geld bekommen kann, dann ja. Aber das genügt noch lange nicht. Wie wären sonst die zahlreichen Selbstmorde reicher Leute mit strotzender Gesundheit, denen alle Genüsse der Welt zur Verfügung stehen, die sich gar nichts zu versagen brauchen, zu erklären. Vor wenigen Jahren hat in Wien ein junger Mann Selbstmord verübt. In einem an seine Eltern gerichteten hinterlassenen Briefe be merkte er. daß er alles genossen

1
Giornali e riviste
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1933/28_05_1933/ALABO_1933_05_28_7_object_8273905.png
Pagina 7 di 16
Data: 28.05.1933
Descrizione fisica: 16
und, wie ich wünsche, einen Einfluß auf dein Leben. Das Fest Christi-Himmel- fahrt sagt uns nämlich, daß in Wirklichkeit nicht die Erde im Mittelpunkt unseres Lebens stehen darf, son dern die Sonne, dies herrliche, wunderbare Licht am Himmel. Denn da hinaus ist Christus am Ende, am Gipfelpunkt feines Lebens gestiegen, hinaus in das ewig strahlende, göttliche Licht des Himmels. Und da mit hat er uns gleichsam wie Koperrlikus gezeigt, daß dort droben eigentlich der Mittelpunkt unseres Lebens, das Ziel und Ende

unseres Lebens liegt, daß unser Sein und Leben um den Himmel gehen muß und nicht um die Erde. In Ampezzo in Südtirol ist ein ganz merkwürdiger Kauz, ein Bauersmann, glaube ich, der mit allem Ernst behauptet und auch zu beweisen ver sucht, daß die Erde rm Mittelpunkt der Welt stehe und alles sich um die Erde dreht. Man lacht über diesen Menschen. Aber eigentlich denken viele Leute so. We nigstens tun sie so, als ob die Erde der Mittelpunkt und Schwerpunkt ihres Lebens sei und alles sich um die Erde

alles lauter Dinge dieser Erde? Und wofür du arbeitest, um dein tägliches Brot, um vorwärts zu kommen auf dieser Welt, um dir ein gemütliches, schönes Dasein zu ver- schaffen, das sind auch Sachen dieser Erde. Und sogar in die heiligen Stunden deines Gebetes und sonntäg lichen Gottesdienstes, wo doch der Himmel klar und licht in deine Seele niedersteigen sollte, sogar dort hin ein kommt noch die Erde und verdrängt und verdun kelt den Himmel. Ist das nicht wahr? Fallen dir beim Beten und bei der heiligen

Meßfeier nicht auch irdische Gedanken und Sorgen ein, statt daß du an Gott und deine Seele denkst? Und dreht sich dein Beten und Bit ten nicht wirklich gar zu oft um Dinge dieser Erde, um Glück und Gedeihen auf dieser Welt, statt daß du an den Himmel denkst, an das ewige Glück und Ge deihen deiner Seele, an die großen Interessen und Wünsche Gottes, wie das Vaterunser so schön zum Be ten dich anleitet? Gelt, eigentlich dreht sich wohl auch bei dir das ganze Leben um dre Erde; die steht im Mittelpunkt

und nicht die Sonne, der Himmel. Heute, am Feste Christi-Himmelfahrt, will uns Jesus hinauf zeigen zum wahren Mittelpunkt unseres Lebens. Nicht in der Erde liegt unser letztes Ziel, sondern im Him mel, dort droben über den Sternen, dort in den lich ten Hallen der Ewigkeit, zu denen heute Christus em porgeschwebt ist. Immer wieder hat es dir die Kirche eingeschärft in dieser Osterzeit. „Wenn ihr auferstan den seid mit Christus — und das bist du doch durch die Taufe oder durch die Osterbeichte — dann suchet

2
Giornali e riviste
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1932/08_05_1932/ALABO_1932_05_08_11_object_8272975.png
Pagina 11 di 16
Data: 08.05.1932
Descrizione fisica: 16
und äußeren Feinden, noch länger in fremder Erde ruhen zu lassen? Aus rein menschlichem Empfinden und ohne politische Hinter gedanken sagt sich jeder anständige Oesterreicher, muß sich jeder anständige Mensch sagen, daß es Ehren pflicht ist, den auf dem Felde der Pflicht gefallenen Kaiser und König endlich heimzubringen ins Land seiner Väter." Bom Himmel. Es ist heute Christi Himmelfahrt. Da wollen wir mitsammen vom Himmel reden. Du glaubst doch, daß es einen Himmel gibt, du hoffst doch auf den Himmel

und freust dich darauf, nicht wahr? Und doch gibt es Menschen, die nicht an den Himmel glauben wollen; sie sagen, den Himmel muß man sich auf Erden machen und den Himmel über den Wolken lassen wir den Narren und Spatzen. Das sind arme Menschen'. Ich möchte einmal einen solchen nach seinem Tode fragen, ob er wohl den Himmel auf Erden gesunden hat und ob er noch immer glaubt, daß es keinen Himmel im Jenseits gibt. Ja, für ihn gibt es vielleicht keinen, denn wer an den Lohn in der Ewigkeit nicht glauben

du, wie herrlich das ist, hinaus zuschauen bis zum fernen, fernen Horizont. Wunder bar blaut die endlose Flut und silbern blinkt dir der Widerschein der Sonne von spielenden Wellen entge gen, ein leises Rauschen und Murmeln umschmeichelt deine Sinne und über dir und dem großen Meer wölbt sich der ewig lachende Himmel des Südens. Ganz weit draußen berühren sich Himmel und Meer, so weit draußen, daß du Stunden und Jahre lang gehen und lausen müßtest, wenn deine Sehnsucht dich über das Meer hin in den Himmel

tragen wollte. Aber der einsame Seher cmf Patmos sieht diese Schönheit der Erde nicht. Sein Auge schaut über all diese Herrlichkeit hinaus, weit hinaus über den fer nen, fernen Himmel. Was das Menschenauge sieht und entzücken muß, das ist vor seinem Auge jetzt wie nichts. Er sieht den neuen Himmel und die neue Erde. Mit der glühenden Farbenpracht seiner orientalischen Phan tasie schreibt er, was er da schauen durste. Er ringt mit den Worten, daß sie einen rechten Begriff vom Ge schauten uns geben

sollen, er sucht nach Bildern und Gleichnissen, die nur einigermaßen eine Vorstellung uns bieten könnten, alles, was er Schönes und Groß artiges weiß, trägt er zusammen, um uns zu sagen, wie unvergleichlich schön und selig die neue Welt, der Himmel sein mutz. „Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde war vergan gen und auch das Meer war nicht mehr. Und ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, herabkommen, ausgestattet wie eine Braut

3
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1911/03_03_1911/TI_BA_ZE_1911_03_03_8_object_8363493.png
Pagina 8 di 24
Data: 03.03.1911
Descrizione fisica: 24
und suchte das Dutzend Kreuzersemmeln heraus, die er hier zu liefern hatte. Die Wirtin aber bückte sich nieder und kneiste den Xaverl, daS Christkind, in die Wangen! „Bist ein netter kleiner Kerl, ganz wie ein Christkinderl, nur daß du so schwarze Augerln hast und nicht blaue, und braune Haar und nicht blonde wie's Ch>istkmd. Aber im Himmel oben können's g'wiß auch so ein schwarzäugig's und braun baa^rq's CdnslkitNerl brauchen. Herrgott, mnn Sepperl wär' auch so, aber der liebe Gott hat ihn mir g'nommen

. — Na, Xaverl, sag', magst auch in den Himmel kommen?" Der Xaverl schaute mit weiten, großen Kohlenaugen die dicke Wirtin an: „A na, das nit!" „Ja, was!" schreit die Wirtin, „du magst nicht da hinauf?" und ste zeigte mit dem dicken Fmger dem Himmel zu. „Wust du denn am Eud' gar nicht in den Himmel kommen?" „Na, i nit," sagt der Bubi. „Aber warum denn nicht?" lachte die Wirtin. „Mutter laßt mi nit!" meinte lakonisch der Kleine. Die dicke Frau lachte, daß sie förmlich wackelte. HanS lachte auch von ganzem

Herzen. Die Wirtin aber meinte: „Na, St. Chri stoph, da hast du ein schöne- Christkind. DaS will nicht einmal vom Himmel was wiffen!" Jndeffen Hute HanS den Korb schon wieder am Rücken, den Kncki^n auf dem Arm und ging rasch seine- WegeS. Die kindische Rede des Kleinen wollte ihm gar nicht au- dem Sinn. Er wußte, der Kleine hatte unter dem „in Himmel kommen", das Sterben gemeint. Es stieg ihm aber doch unwillkürlich das eigent liche „In den Himmel kommen" daS Gelangen zur ewigen Seligkeit in den Sinn

. Würde Xaverl das wohl gew'ß erreichen? Würde daS Kindische: „Mutter laßt mi nit," nicht am Ende hier wahr werden ? Wie hatte sie gesagt? — Sie wolle absolut nach Wien? WaS würde in Wien noch alles über den Xrverl kommen? — Hans drückte das Kind innig an sich. Er schaute daS kleine, feine Gesichtleia an und Xwerl schaute auch ihm in die Augen. Da sagte HmS: „So, so trag' ich dich in den Himmel hinein!" „Ich mag nicht!" meinte Xaverl energisch und patschte ihm hellaufjauchzend mit beiden Händchen ins Gesicht

. „Xaver! nit eingra ben! Xwe>l nit in Himmel kommen!" „Na, na, Xaverl nit eingraben!" sagte HanS beruhigend. „Aber X-verl muß einmal in Himmel kommen, sonst ging's dem Xaver! schlecht, und im Himmel ist's so schön, so viele schöne Sonne und so viel schöne Engel und lustig ist'- dort!" Xaver! hörte ganz still zu. HanS aber fuhr fort: „Da muß Xrverl brav sem und brav bleiben, sonst kommt'- nicht in Himmel." „Xaver! schon brav sein!" meinte der Kleine ernst. „Und Xaver! muß auch beten!" sagte Hans

4
Giornali e riviste
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1929/10_05_1929/ZDB-3091117-5_1929_05_10_11_object_8506816.png
Pagina 11 di 16
Data: 10.05.1929
Descrizione fisica: 16
eines Arztes numnehr wieder einen eigenen Arzt bekommt, wodurch der Arzt von Winklern nur entlastet wird. I Kerrgottswinkel Himmel. Fernand hat gesagt, man soll den Himmel den Narren und den Spatzen lassen. Es sei Himmel genug auf Erden und die Menschen selber könnten sich den Himmel hier machen. Dann brauchen wir den anderen drüben nicht. Fch möchte jetzt einmal mit diesen Menschen reden, ob er wohl den Himmel auf Erden gefunden mit wunschlosem HerzenSglücki und -frieden und ob er andern den Himmel

gemacht hat; ich möchte ihn jetzt fragen, ob er noch nicht an den Himmel glaubt, in dem er sich jetzt freut oder nach dem er sich im Fegefeuer bren nend sehnt oder den er in der Hölle (ästert und verflucht, weil er vom Himmel verstoßen ist. Er würde nichts mehr sagen von Narren und Spatzen und vom Himmel auf Erden. Bitte, nimm den Armen und Gedrück ten und Glücklosen das Bewußtsein vom Himmel, die Hoffnung auf gerechten Lohn und Vergeltung aus dem Herzen und sag' ihnen, sie müßten aus Erden glücklich

zu wer den versuchen, denn drüben gibt es keinen Himmel und keine Vergeltung: kannst du dir vorstellen, was die Millionen und Millionen Unzufriedener tun werden? Wie viele würden verzweifeln und dich verfluchen, weil du ihnen das genommen, was sie noch aufrecht hielt im Kampf des Lebens? Würden sie nicht aufstehen gegen die Reichen und Mächtigen und Genießenden und ihnen — vielleicht auch dir — das bißchen Himmel entreißen, das in Geld, Macht und Vergnügen liegt? Und würden sie sich nicht gegenseitig

zerfleischen, weil jeder daS Stücklein Himmel des anderen haben will: denn mit seinem hat er nie und nimmer genug? Und hätte ein einziger alles, was die 1800 Millionen Menschen haben, es Ware fein Herz nicht voll, es wäre nicht sein Himmel: denn das Sehnen des Herzens geht über alle Welt hinaus: erst iin Unendlichen findet er Feine Ruh! Die Apostel haben Heimweh bekommen, als sie den Herrn in den Himmel auffahren sahen: nicht bloß die Apostel, wir Menschen gar alle, auch die Ungläubigen und Gotteshasser

haben Heimweh nach dem "Glück, sehnendes, oft un bewußtes Heimweh nach dem Himmel. Der Herr hat uns den Himmel aufgetan: ihm müs sen wir nachgehen, auch aus den Oelberg: dann kommen wir heim und dann wird das Verlangen unserer Seele gestillt und unser Herz endlich ruhig, wenn es ruht in Gott. Fch wollt' daß ich daheim mär! Sonntagsplsuäerei. muttertreue. Von Maria Lorenz. Nachdruck verboten. Wenn du iin Leben stehst, im bunten Kreise, Wo die Gestalten wechselnd dir sich nah'n. Wenn wie aus Adlersflügeln

5
Giornali e riviste
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1909/21_06_1909/TIRVO_1909_06_21_3_object_7596498.png
Pagina 3 di 8
Data: 21.06.1909
Descrizione fisica: 8
debatte über den Staatsvoranschlag, und zwar die dritte Gruppe: Handelsministerium, Eisenbahnmini sterium und Landesverteidigungsministerium fort. Es sprachen die Abgg. Ko pp (deutschradikal), Schmid (christlichsozial), Löw (Sozialdemokrat) l und W i t t e k (christlichsozial), worauf dann die Ver handlung abgebrochen wurde. Nächste Sitzung heute Montag. Innsbruck und Umgebung. Innsbruck, 21. Juni. Der Lohn für Treue zum Himmel. * Sie waren bescheiden und lebten so ohne jedes größere Bedürfnis ruhig

und gottergeben im Orte dähin. Doch sie waren zufrieden, recht zufrieden in ihäer Einfachheit und Bedürfnislosigkeit, unglaub lich. zufrieden verdiente eigentlich der Zustand ge nannt zu werden, in dem sie lebten. Und sie hatten nur eines, an dem sie mit ab göttischer Liebe hingen — ihren Himmel. Es war der Thronhimmel in der Kirche. Wie die Kindjer an einem alten Spielzeug, etwa einem hölzernen Gaul, dem noch dazu alle vier Füße stehlen, vielleicht gerade deshalb, mit ungemein großer ,Liebe und Zärtlichkeit

hängen und nur lang sam, nach und näch erst, Liebe zu einem neuen höl zernen Merde gewinnen, so hingen die treuen Kin der ihrer Gemeinde an ihrem Himmel. Der Himmel jedsoch war schlecht, verbesserungs bedürftig. Der Pfarrer und der Bischof wollten ihn deshalb entfernten, weil sie fürchteten, der Himmel könne einmal auf sie stürzen und sie unter ihm begraben. Und sie waren noch so lebenslustig. Sie hatten zwar Sehnsucht nach dem Himmel, aber ihre Sehn sucht war nicht so groß, daß sie gerne

von einem herabstürzenden Himmel erschlagen werden wollten, um einige Jahre fpüher in den Himmel zu kommen Tie treuen Katholiken und treuen Anhänger alt ihren altgewohnten Himmel wollten von der Entfernung desselben nichts wiffen. Auf die Knie warfen sie sich und auf den Knien rutschten sie hin zum Bischof, küßten den Saum seines Gewanoes und baten ihn flehentlich:: „Papa, laß uns den Himmel, er ist unser Alles, sei nicht grausam und erhöre unsere Bitte." Doch der Bischof bkieb hart. Ungerührt sich von dannen begebend

, lie/ß er die treuen Katholiken, die mit unbeschreibliche^ Inbrunst und Anhänglich keit an ihrem Himmel hingen, zurück. Sein, des Bischofs, Wille mußte geschehen. Er sendete Arbeiter, welche den Himmel entfernen und einen neuen an seine Stelle setzen sollten. Auch Gen darmen schickte er mit, auf daß sein Wille ge schehe. ' Nun sammelten sich die treuen Katholiken, die frommen Gläubigen, um den Himmel; sie wollten seine Entfernung verhindern. Da drohte der Gou verneur, der nun meinte

6
Giornali e riviste
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1932/06_11_1932/ALABO_1932_11_06_4_object_8273414.png
Pagina 4 di 16
Data: 06.11.1932
Descrizione fisica: 16
Seit« 4. Nr. 44. Gsrrntasslefrmg. Etwas vom Himmel. Einmal war ich in Spanten. Nur ganz wenige Lage. Aber doch hat sich meine Seele vollgetrunken von der zauberischen Schönheit dieses Landes, daß es mir im mer noch unvergeßlich als das Märchenland meiner Sehnsucht vor Augen steht und ich jenes heimweh- schwereLied ganz tief emvfindenund verstehen kann, das jener Zigeunerbub im kalten Norden singt: ,Fern im Sud das schöne Spanien, Spanien ist mein Heimat land." Und seit ich jüngst ein bitzck

und Natürlichen in den stillen Fernen mystischer Beschau ung verklingt, steht noch etwas Höheres, Herrlicheres, für das Johannes keine Worte und keine Gleichnisse mehr findet, etwas, nach dem seine so gottbeglückte Seele immer noch in brennender Sehnsucht ihre Hände breitet, weil sie selbst in ihrer mystischen Seligkeit noch nicht vollgesättigt ist vom Glück; „jenes etwas", wie es Johannes nennt, das ist der Himmel. Und dieser Himmel ist für uns alle, ist für dich und für mich und für alle Menschen, für gar

alle. Ich bin kein Mystiker und kann den Schilderungen des heiligen Johannes vom Kreuz nur stumm und staunend folgen,; meine Seele wird wohl nie diese seltsamen Vorgänge erleben, dieses Glück mystischer Gottverbundenbeit kosten und wahrscheinlich bist du auch kein Mystiker uno verstehst ein solches Buch nicht ganz. Aber mehr als das, was Johannes beschrieben hat und worum ich und vielleicht auch du ihn beneidest, mehr als das sollen einmal auch wir bekommen — den Himmel. Wie unendlich schön muß der Himmel doch sein? All

unser Reden und Denken und alles, was wir an Glück und Schönheit nur erleben und uns vorstellen können — und manchmal sind wir doch so glücklich, daß wir uns gar nicht mehr zu helfen wissen •— alles das reicht nur ganz von ferne heran an das Glück im Himmel, so groß wird es fein. Ich habe einmal gehört, man könne Gott am besten erkennen, wenn man zu allem Schönen und Guten, was es auf Erden nur geben kann, zuerst Ja sagt und dann Nein und dann wieder Ja, aber diesmal viel stärker als das erstemal

. Und so muß es wohl auch beim Himmel sein! Ja, der Himmel ist so schön wie der blühende, Hustende Mai im strahlensten Sonnenlicht, ist so schön, wie das endlos blauende Meer und wie die schimmernden Berge im Schnee; ja, der Himmel ist so schön wie die schönste Musik, die wir je gehört» und so schön wie das tiefste Glück, das wir je empfunden. Alles, alles, was du Schönes und Liebes in deinem Le- Fortgang Schlechtes von ihr gesagt werden möge, nicht zu glauben, sondern stets ihrer Liebe und Achtung

7
Giornali e riviste
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1902/08_08_1902/TIRVO_1902_08_08_1_object_7592172.png
Pagina 1 di 4
Data: 08.08.1902
Descrizione fisica: 4
wie gewöhnlich dem Militarismus zu. Der humanen Bestrebung in Bezug aus Entlohnung ent spricht auch der in Gnaden zuerkannte Titel «ines bis zu drei Jahren in Verwendung stehenden Hilfsbeamten als Kanzleihilfs arbeiter, der später zum Kanzleigehilfen avanciert. Der Himmel auf Erden! Rede des Stadtpfarrers Paul Pflüge r.*) „Auf Erden ein Himmelreich" — in dem finden wir den Kern, das wahre Wesen des Evangeliums ausgedrückt. Evangelium heißt Freudenbotschaft. Im Mittelpunkt der Freudenbotschaft Jesu steht

die Verkündigung des Himmelreiches. Dieses Himmelreich zu schildern und in anmutigen Gleichnissen zu charakterisieren, ist Jesus unermüdlich gewesen. In diesem Himmelreich verkörpert sich ihm das Ideal einer vollkommenen Menschheit. Das Himmel reich ist ihm ein Bruderbund, eine Solidarität der Menschheit, eine geeinte Menschheit, wo niemand isoliert steht, sich selbst und seinem traurigen Schicksal überlassen, eine Menschheitsfamilie, wo es gilt: „Wenn ein Glied leidet, so leiden

die andern mit". Wie der Schmerz eines einzigen Gliedes des menschlichen Körpers den ganzen Körper in Mitleidenschaft zieht, so soll auch das Elend nur eines leidenden Bruders oder einer entbehrenden Schwester die ganze Menschheit berühren. Ein Himmelreich! Der Himmel, das herrliche Blau, das sich wie ein unermeßliches Gewölbe über unsere Erde auszubreiten scheint und von den Menschen nur als ein Sinnbild des Er habenen, Göttlichen und Hehren überhaupt betrachtet wird, ist nicht darunter zu verstehen

, denn mit ihm ist nur der ideale, geistige Charakter der künftigen Menschenverbrüderung angedeutet. Der Himmel ist also ein Symbol des Sittlichen und Geistigen: Der Mensch lebt nicht allein vom Brot, sondern von jeglichem Gotteswort, das heißt von Geistesspeise, Licht, Liebe, Freude! Wenn aber Jesus von einem Himmel-„Reich" spricht, so denkt er nicht an ein Jenseits, sondern stets an die Mensch heit aus Erden, an die Gestaltung des diesseitigen Menschenlebens. Ausdrücklich als ein diesseitiges Reich wird das Himmelreich

diese Vergleiche auf das Land „dort über oder hinter den Sternen" oder nicht etwa viel eher auf dieses Erdenleben? Nicht von einer Welt über den Sternen ist in Jesu Gleichnissen die Rede, sondern von unserem Erdendasein. Deshalb erklärt auch Jesus: „Das Himmelreich ist herbei gekommen!" (Matth. 4, 17). Und er sendet die Jünger aus zur Verkündigung: „Das Himmelreich ist nahe gekommen!" (Matth. 10, 7). „In den Himmel kommen", ein Ausdruck, wie ihn die Geistlichen brauchen und die Mütter ihren Kindern vor sagen

8
Giornali e riviste
Kitzbüheler Bezirks-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077611-9/1904/29_05_1904/ZDB-3077611-9_1904_05_29_13_object_8418115.png
Pagina 13 di 16
Data: 29.05.1904
Descrizione fisica: 16
bort so viel Zuckerwerk und Marzipan und Kuchen, wie viel man nur wollte. O, wie schön mußte es doch im Himmel sein! Der kleine Hans wurde nachdenklich und fragte Mütterchen immer mehr darüber aus, was jetzt wohl Schwesterchen da oben mache. Und die Mutter erzählte neue schöne Geschichten) daß die Engelchen dort immer so weiß gekleidet gingen, wie Schwesterchen auf dem wäre. Da hätte dann der liebe Gott ihrer Seele Flügel geschenkt, und da wäre sie schnurstracks in den Himmel gefloaen

. Als Hänschen einige Tage später wieder vergeblich auf Schwesterchen wartete und niemand im Zimmer war, wollte er nicht mehr so lange zögern, holte sich leise, leise seine Schachtel mit Bleisoldaten und lehnte sich recht weit aus dem Fenster. ® £ B § =s ,2 ® §\f I'f Totenbette. Und der kleine Sans lauschte und wollte auch so gern zum lieben Gott kommen. Einmal sagte Mama, alle artigen Kinder kämen in den Himmel,' da wurde Hans ganz still und artig und wartete auf Schwesterchen, die ihn abholen

sollte. Aber Schwesterchen kam nicht. Da wurde Hans ungeduldig und fragte die Köchin, wie Schwesterchen in den Himmel gekommen sei. llnd die Köchin sagte, daß Schwesterchen ganz einfach aus dem Fenster geguckt hätte und dann bmuntergesallen Eine Stunde daraus sand man Hänschen nach langem Suchen leblos aus dem Rasen an derselben Stelle liegen, an der man auch sein Schwesterchen tot auf- geßmden hatte. Ein seliges Lächeln umspielte des Knaben Mund, die Schachtel mit Bleisoldaten batte er fest gegen seine kleine Brust

gepreßt. Hänschen mar im Himmel.

9
Giornali e riviste
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1942/23_12_1942/TIGBO_1942_12_23_7_object_7758973.png
Pagina 7 di 10
Data: 23.12.1942
Descrizione fisica: 10
Sie hörte, wie die anderen mit Zurufen seinen Schritt sicher an allen Gefahren vorüberlenkten. dann schloß das Prasseln und Brausen der Flammen alle Sinne und Gedanken ein. Glui durchflutete ihre Glieder, als atmete sie in einem ewigen Sommer, dessen Pracht alles dahinschmelzen ließ, den Schneemann vor ihrer Türe. Spott und Hohn und Schmerz, daß nur noch Wunder und Won nen. Freude und endliche Seligkeit galten und der Himmel weltweit offen stand. JFeldpoft für Den Himmel (ine WeilmaHlserMlurrg von (riüi

Zwirner er Weg in den Himmel ist weit. Dar um hatte Klein-Inge schon, als die ersten Schneeflocken wirbelnd auf die Erde tanzten, ihr Sparbüchserl aus- geleeri und für den Inhalt ein kleines Tannenbäumchen aus Wachs und Papier gekauft. Im Himmel gab es keine Tannen bäumchen. Das wußte Klein-Inge. Und gerade in den Himmel hinein sollte dieses Bäumchen gehen. Wozu gab es eine Feld- vost. die überall hingelangte? Onkel Her mann würde nun nie wieder kommen, hatte man zu Klein-Inge gesagt. Der sei

im Himmel, hoch über den dicken Schneewol ken. die nun immer die weißen Schnee flocken ausschütteten. Und da sollte er doch ein Bäumchen haben wie in allen Jahren, wo er unter dem Lichterglanz mit Klein- Inge gespielt hatte. Es wurde ein feines Päckchen. Wie stolz doch Klein-Inge war! „An meinen Onkel Hermann, im Himmel", stand als Anschrift darauf zu lesen. Nun würde er in all dem Wolkendunst da droben im Himmel so ein kleines Bäumchen haben und merken, daß da drunten auf der Erde Weihnachten

war * Feldpostinspektor Rose schüttelte den Kopf. Von Narvik bis Tunis, von Stalin grad bis zu den Pyrenäen war ihm der Gang der Feldpost kein Geheimnis. Aber vom Monde oder vom Mars, geschweige vom Himmel war in den amtlichen Richtlinien durchaus nichts vermerkt. Er rückte zum drittenmal seine Brille auf die Nase und studierte die ungelenken Buchstaben, die von liebevoller Kinderhand auf das kleine Päck chen gemalt waren. Sogar ein Absender war vermerkt. „Ja. da haben wir es schon", brummte er gutmütig. „Inge Klein

. Ber lin." Schon wollte er den großen Stempel aus das Päckchen drücken, der zu besagen hatte, daß die Anschrift unvollständig und die Sendung daher unbestellbar sei. Aber in diesem Augenblick mußte er an daheim und an seine eigenen Rangen denken. Und nun hatte er einen Einfall. „An einen un bekannten Soldaten", schrieb er auf das Päckchen. „An einen unbekannten Soldaten mit dem Vornamen Hermann." Er legte das Päckchen zu dem großen Stapel, und ab ging es direkt in den Himmel hinein • Obergefreiter

10
Giornali e riviste
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1962/30_05_1962/VBS_1962_05_30_3_object_3151141.png
Pagina 3 di 10
Data: 30.05.1962
Descrizione fisica: 10
Mittwoch, den 30. Mal 1902 Jt Volksbote“ Seite 3 CHRISTI HIMMELFAHRT Am vierzigsten Tag nach seiner Auferste hung erheb sich Ghristue Jesus aus eigener Kraft in den Himmel. Laikas, der Evangelist und Verfasser der Apostelgeschichte, berich tet uns darüber. Staunend sahen sie dton emporschweben, bis eine Wolke ihn ihren Blicken entzog und immer noch schauten sie empor, siehe, da standen bei ihnen zwei, Männer Im weißen Gewände (Engel), welche sprachen: Ihr Män ner von Galiläa! was stehet

ihr da und „ schauet gen Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg in den Himmel aufgenommen wor den, wird ebenso wiederkommen, wie ihr in sähet hingehen in den Himmel. ■Der Sohn des ewigen Vaters hat den schwe ren Kampf um unsere Erlösung siegreich duxchgekämpft, sein großes Werk vollbracht und kehrt heim im Triumph. — Er ist uns vorausgeigangen, um auch uns dort Wohnun gen zu bereiten. Wollen wir ihm gläubig' naohsehen, sehnsüchtig nach sehnen, wie Pau lus sagt: Ich wünsche aufgelöst zu werden, um bei Christus

zu sein. Und wollen wir neuen Mut fassen, dem großen Kreuzträger nachzufolgen auf dem rauhen, schmalen Weg, der zum Himmel führt. Unseren Glauben zu vermehren, unsere Himmelshoflnung und un ser Himmelssehnen zu stärken, wollen wir das Buch der Bücher fragen: Gibt es einen Himmel? und: Was erwartet uns im Himmel? Der unermeßliche Weltraum, das Weltall mit allen darin befindlichen Weltkörpern, unter denen unsere Erde nur ein kleines Pünktchen ist, wird im Alten Testament aus zahlreichen Stellen, Himmel, Himmel der Himmel

genannt. Wenn wir gen Himmel schauen, dann sehen wir den Luft- und Dunstkreis, den Wolkenhimmel über uns oder in die unermeßlichen Fernen, die unser näch ster Fixstern, die Sonne, beleuchtet am Tag und der Mond und das flimmernde Stern en- heer bei Nacht. Himmel nennen wir dieses sichtbare Wunderwerk des Schöpfers, das in seiner Größe und unendlichen Einrichtung dem Menschengeiste soviele Offenbarungen der ewigen Allmacht zeigt, aber auch unlös bare Rätsel aufgibt. Über dem Wolkenhim mel

und dem Sternenhimmel ist der dritte Himmel, den Paulus in der Verzückung schon mit irdischen Augen schauen durfte und von dem der Seher Johannes in der Offenbarung berichtet, die Burg Gottes, die Wohnung Gottes, der Aufenthalt der Engel und. der' Heiligen. - Die gelehrten Himmelsforsoher hieniedan, die Astronomen, welche mit den stärksten Ferngläsern und raffinierten Instrumenten den sichtbaren Himmel durchforschen, den Weltraum zu ermessen und das Stemenheer zu zählen sich bemühen, erzählen uns Wun derdinge

11
Giornali e riviste
Kitzbüheler Bezirks-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3077611-9/1912/27_10_1912/ZDB-3077611-9_1912_10_27_10_object_8425038.png
Pagina 10 di 16
Data: 27.10.1912
Descrizione fisica: 16
, vielen, großen Lichtern, die wie die Sterne leuchten. Abends schau ich oft dorthin und denke, gar schön muß es dort sein, so schön wie im Himmel, wo auch so viele Sterne sind. Und die Menschen dort müssen auch schön und gut sein, wie die Engel. Und dann bringt Mutter mir von dort auch immer ein so großes, schönes Kuchenherz mit." „O, Rolf, der Bub macht mir so viel Freud'! Sag, Jörgchen, wofür hältst du mich?" Jörg schaut sie kindlich an und spricht: „Du schaust g'rad' so schön aus, wie die Frau

dort den Hinnnel. Laß mich der Engel sein, der ihn in den Himmel führt. Nur auf ein Stündchen versetzen wir ihn dorthin, und mit Himmelsgaben beladen liefern wir ihn hier wieder ab. Schau, ich Hab' ja doch kein Kind, zu dem ich lieb sein kann. Gib mir die Gelegenheit, dem Heidejörg das zu werden, was er glyubt ich sei, ein Engel." „Na, dir zuliebe mach ich mit, du holder Engel. Der kleine Kerl wird sich ja wohl nicht sträuben?" «Jörg, willst du mit mir zur Stadt?" «Ich geh mit. Heimlich wollt' ich schon immer

sieht er lange Häuserreihen an den Wegseiten stehen, Häuser so groß, so hoch, wie er sie nie geschaut. Bis in den Himmel reichen schier die Dächer. Was ist dagegen die Heidekate! A> s Dach der Heidekate reicht er, wenn er auf Vaters Wagen steht. Viele Menschen in so feinen Kleidern gehen auf den Straßen. Große und kleine Kinder laufen spielend umher. Wagen aller Art fahren vorüber. Hinter Fensterscheiben, so groß wie die ganze Front der Heidekate, sieht er soviel sonderbare, herrlich anzuschauende

Sachen., Das sind gewiß Engelsspielsachen, denkt Jörge. Suchend irren seine Augen hierhin und dorthin. Bisher hat er noch nicht gefunden, was er sucht. Jörge sucht nach Engeln, nach lichten Wesen mit Flügeln, wie auf dem Bilde in der Heidekate. Doch halt, die Stadtengel haben ja gar keine Flügel, denn sonst hätte die schöne Frau neben ihm, die doch von der Stadt ist, auch Flügel. Verwundert schaut er ein Bauwerk an, dessen schlanke Spitze bis in den Himmel ragt. „Darin wohnt der liebe Gott," spricht

, weitersührend, sagt sie: „Nun, Herzchen, da du in dem Himmel bist, will ich dich auch zu einem kleinen, netten Engel machen. Du mußt mir brav gewähren lassen, gelt." Mit Wasser und Seife wäscht sie ihm von Gesicht und Hals den nüchternen Erden staub und kämmt ihm sorgsam die wirren Haare. Dann holt sie, o Wunder, aus dem Paket einen nagelneuen Anzug, Strümpfe und Sti selchen hervor. Im Nu sind Jörg es alte Lumpen ausgezogen und bald steckt er in einer schönen, sauberen Hülle. Auf seinem Köpfchen thront

12
Giornali e riviste
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1930/20_07_1930/ALABO_1930_07_20_3_object_8271466.png
Pagina 3 di 16
Data: 20.07.1930
Descrizione fisica: 16
und Herz zu Himmel er hebend. das Sursum eorda! Empor die Herzen! an- timmt, dann geht ein großes heiliges Ahnen, ein stilles Schauern durch die Seele der Gläubigen, die dem un blutigen Opfer in Demut und Andacht beiwohnen. Me ein Sursum eorda hört sich auch der sechste Glaubens artikel des Credo an: Sufgefahren in den Himmel, sitzet zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters. M Leib und Seele fuhr der Heiland in den Him mel auf; als Gott hatte er ja den Himmel nicht verlas sen, da er seiner Gottheit

nach stets allgegenwärtig ist. W Leib und Seele hat er zeitlebens den himmlischen Vater verherrlicht und als G o t t m e n f ch die Welt erlöst. Dafür sollte auch seine Menschheit des Himmels « eit teilhaftig werden. Auch unseretweaen fuhr ind in den Himmel, um, wie er selbst sagte, uns dort Wohnungen zu bereiten. Jesu Himmelfahrt verbürgt uns, daß auch wir einst mit Leib und Seele Himmelfahrt halten können, sofern wir im Leben ihm nachgefolgt sind. Jesus konnte leicht zum Himmel auf- strhren

, da er nicht mehr den sterblichen Leib trug, son- bern den verklärten, vergeistigten Leib, mit dem er nach feiner Auferstehung durch verschlossene Türen trat. Sein verklärter Leib war nicht mehr den Naturge setzen unterworfen. Es aab Menschen und gibt viel leicht auch heute noch solche, die behaupten, man könne «rr nicht wissen, wo der Himmel ist. Früher hätten die Leute sich den Himmel über den sichtbaren Sternen vorgestellt. Die Astronomen hätten jedoch den Beweis erbracht, daß über den mit bloßem Auge

sichtbaren Sternen viele andere Sternenwelten sich befinden. Und »och immer sei man nicht am Ende neuer Entdeckun gen angelangt. Stimmt! Der Mensch wird auch nie an bas Ende kommen. Soll damit aber auch schon bewie- stn sein, daß der Himmel als Ort eine Unmöglichkeit fei. Wird denn der Menschengeist jemals alle Schöpfer taten Gottes ergründen können? Uebvigens ist der Himmel in erster Linie ein Zustand der Seligkeit. Der Himmel ist überall, wo Gott ist und Gott ist allge- genwärtig. Die Hauptsache

der Seligkeit liegt ja in der Anschauung Gottes und in der Teilnahme seiner Selig keit. Der heilige Chrysostomus schreibt in einer seiner Schriften: „Forschen wir nicht danach, wo die Hölle sei, trachten wir vielmehr, ihr zu entgehen." Aehnlich könn ten wir sagen: Forschen wir nicht danach, wo der Himmel sei, trachten wir vielmehr, chn zu erreichen. Was ist der Himmel? Eine Frage, die kein Sterblicher erschöpfend zu be antworten imstande ist. St. Paulus, dem es gegönnt war, einen Blick zu tun in den Himmel

13
Giornali e riviste
Lienzer Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3091117-5/1932/23_12_1932/ZDB-3091117-5_1932_12_23_11_object_8509620.png
Pagina 11 di 18
Data: 23.12.1932
Descrizione fisica: 18
ein christlicher Hausvater den schönen Brauch nicht abkommen. Es liegt ein eigener Zauber im Advent, die Rorateämter geben ihm eine besondere Weihe, sie sind die schönste Vorbereitung aus die Ankunft des göttlichen Kindleins in der Weihnacht. Fn der zweiten Adventwoche wars — 3rt der Schule erzählte der Herr Kaplan vom Himmel: wie es dort so schön sei, wie so viele, viele Englein dort sind, die mit dem lieben Fesukindlein singen und spielen: wie die liebe Muttergottes so lieb ist und alle En gelein herzt

und mit ihnen redet: wie die Hei ligen so schön sind und glücklich!,' wie alle im Himmel singen und jubeln und sich! freuen. Wenn dann brave Kinder sterben, kommen sie auch in den Himmel und werden schöne En gelein. Klein-Bärbele horcht mit Spannung auf die Worte des Geistlichen, und ihre Augen glänzen vor Freude und Sehnsucht nach dem schönen Himmel. Sie wünscht heute noch sterben zu dürfen, um bald in den Himmel zu kommen und ein schöner Engel zu werden. Als das Mädchen nach Hause kommt, eilt es gleich

in die Küche zur.Seebauermutter und erzählt ihr alles. Sie setzt sich auf die Herd- kank und plaudert gerade nur Mehr vorn Him mel, vom Sterben und von den Engeln. „O Seebauermutter, grad' sterben wenn ich! dürfte: ich möchte so gern ein Engel werden und im Himmel mit dem Christkindl spielen. Gelt, da käme ich! auch zu meinem lieben Müt- terl und zum Vater?" „Fa, ja, Bärbele", sagt die Bäuerin und fährt mit der Hand über die tränenden Augen. „Fetzt brauchst noch nicht sterben, aber sei nur immer recht brav

, dann kommst auch! später einmal in den Himmel: denn alle braven Men scher: kommen in den Himmel." „Aber ich möcht halt doch> sterben, See- bauernmutter, damit ich ein Engerl werden Kann. — Mutter, tut 's Sterben weh?" „Nein, Bärbele, s' Sterben tut den braven Menschen nicht weh, nur die Bösen müssen sich vorm Sterben fürchten." „O wenn ich nur sterben Könnt', ich macht' in den schönen Himmel." Dies ist das ganze Sin nen und Trachten des guten Kindes. Zwei Tage später. — „Bärbele, geh' steh' auf, Zeit

sich 'nicht, es ist i—t — tot. Die Englein haben seine reine Unschuldsseele in den Himmel getragen. Der liebe Herrgott hat die Sehnsucht des frommen Kinderherzens gefüllt und den heißen Munfch nach! dem Himmel erfüllt. Zwischen Tannenbäumchen, die der Seebauer aus dem Walde geholt, war die kleine Leiche ausgebahrt. Der milde Schein der flammenden Kerzen verklärt noch das Gesichtchen des toten Bärbele. Wie ein Engerl so schön ist das Kind: so et was Hab' ich! Noch! nie g'seh'n", sagen die Wei ber, die da kamen, um dem toten

14
Giornali e riviste
Tiroler Wastl
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIWAS/1913/29_06_1913/TIWAS_1913_06_29_4_object_7948740.png
Pagina 4 di 12
Data: 29.06.1913
Descrizione fisica: 12
gefühl der Septimaner zu appellieren; er hielt eine Ansprache an die ganze Klasse und schloß mit der Aufforderung, die Ehre erfordere es, daß sich derjenige melde, der mit dem Mädchen Um- Der gesiche Das Schicksal eines Menschen ist vorherbestimmt, nur wissen wir es nicht. Die Jesuiten aber wissen das ihre, sie kommen nämlich alle in den Himmel, das ist bestimmt, das ist wahr. Sie besitzen des Höchsten Zeugnis dafür, Gott und viele Heilige haben es geoffenbart. Daher schreibt der Jesuit Costa Rosetti

, Professor der Ethik, in seinem Buche „De spiritu Societatis Jesu" (Freiburg 1888, S. 258): „Es sei eine sehr wohl begründete und sehr proba ble Meinung, daß älle Jesuiten in den Himmel ka men." Die Beweise für diese Meinung gibt der fran zösische Jesuit Terrien in seinen Schriften. So er zählt er folgende wunderbare Tatsachen: Schon dem dritten Ordensgeneral, Franz Borgia, wurde im Jahre 1569 von Gott geoffenbart, daß kein Jesuit in die Hölle käme; allerdings noch mit der Einschrän kung, dies „Privileg

" solle einstweilen nur 300 Jahre Gültigkeit haben. Aehnliches offenbarte Gott im Jahre 1599 dem 1888 heilig gesprochenen Iesui- tenlaienbruder Alfons Rodriquez. — Auf Geheiß Gottes verkündete im Jahre 1587 ein sterbender Kapuziner zu Neapel dem Jesuiten Matrez die gleiche Wahrheit, hinzufügend: bei den Kapuzinern würden zwar auch viele gerettet, einige aber auch verdammt. — Die heilige Theresia sah einst, daß viele Seelen aus dem Fegefeuer zum Himmel fuhren. An der Spitze des Zuges befand

sich eine besonders strahlende Seele, der Christus aus dem Himmel ent- gang gepflogen habe. Wie erstaunt war er, als sich plötzlich nicht weniger als acht Schüler in der Direktionskanzlei einfanden und sich als zu künftige Väter bekannten. Graz? Kennen wir doch schon? Graz? Spuren (!) lenkten auf die siebente Klasse hin, deren Schüler ein wunderbar entwickeltes Ehrgefühl besitzen. Ehrge fühl, Ansprache, Aufforderung, Ehre, Umgang. Nun kommt der Doppelpunkt: Acht Mann! Acht Schü ler-Väter, auf Grmrd bestimmter

Spuren entdeckt, hatten Ehrgefühl. Der Direktor wird rot geworden sein. Von heute an trete ich nicht mehr für die sexuelle Aufklärung der Kinder in der Schule ein. Ich wurde nämlich auch rot als ich das gelesen hatte. „Neue Freie Worte" ete Himmel gegenkam und die er umarmte. Als die heilige Theresia sich darüber wunderte, erhielt sie die Er leuchtung: das sei nicht erstaunlich; denn diese Seele sei die Seele eines Laienbruders ans dem Jesuitenorden und es sei ein Privileg des Ordens, daß Christus

15
Giornali e riviste
Alpenländer-Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ALABO/1926/26_12_1926/ALABO_1926_12_26_6_object_8268553.png
Pagina 6 di 22
Data: 26.12.1926
Descrizione fisica: 22
Christkind soviel ilt wie du. Wenn du einmal zum Himmel hinauf ommst, reißen sie wohl alle Torflügel auf und Ziehen dich an beiden Händen hinein. Du hast ja dem Christkind im Bilde so oft eine Wohnung eingerichtet, und da kann's gar nicht anders sein, als daß dir das Christkind un Himmel auch eine der schönsten Herbergen einräumt." Sotancn Ein flüsterungen schenkte das knollige Männlein je derzeit ein williges Gehör. Nun geschah es, daß Willibald Krautmann starb und just in der Nacht vor dem heiligen

Weih nachtsabend. Leicht war er hinüber gegangen und drüben trabte er nun rüstig den steilen Weg zum Himmel empor, fing auch alsbald mit sich selber zu reden an... Siehst du, mein guter Willibald, wie das Christkind diejenigen ehrt, die es ehren will? Gerade am hl. Abend, zum schön sten Fest im Himmel läßt es dich holen. — Ob sie im Himmel wohl eine schöne Weihnachtskrippe haben? Du, du, ich fürchte, sie haben am End keine. Dann freut's mich aber an dem Tag gar nicht im Himmel. — Vielleicht rufen

sie dich fuft deswegen hinauf, daß du ihnen droben eine große, prächtige Krippe herrichtest. Da ist aber die Zeit schon reichlich knapp, und sie hätten mir's früher sagen können. Nun, wir werden ja sehen.... Wie der Willibald ans Krippenmachen im Himmel dachte, überkam es ihn wie ein Fie ber, und die Wanderschaft ging ihm viel zu lang sam. Der Weg war weit, und Winter war es und kalt. Oftmals glitt der Himmelswanderer am eisigen Pfade aus oder rutschte ein paar Schritte zurück. Das ärgerte

ihn, und weil kleine Häfelein schnell übergehen, begann er auch alsbald regel recht zu murren... Wenn sie ihn schon durchaus im Himmel droben haben wollen, könnten sie ihm wohl ein Fuhrwerk schicken, das wäre nicht zu viel verlangt. Es müßte just kein zwölfspanniger Wagen sein, mit einem Viergespann wäre er auch zufrieden. Und was tun denn die vielen Engel im Himmel, daß ihm gar keiner entgegenkommt? Er verlangt gewiß nicht, daß eine ganze Lcgios Engel daher komme, ihn zu begleiten, aber ein aar Dutzend

wieder. Willibald Krautmann schüttelte den Kopf. Aber jetzt geht ihm ein Licht auf. Sie wol len ihm eine Ueberraschung bereiten. Er soll ganz nahe an den Himmel herankommen, dann wer den die Tore aufspringen, und die Musik schmet tert ihm ins Gesicht, und die ganze himmlische Pracht strömt heraus, die Chöre der Erzengel und Engel, die Reihen der Patriarchen, Prophe ten, Apcstel usw. Ja. ja. so wird es sein, nicht anders Er ist zwar im Leben nie für Ueber- rafchungcn gewesen, aber wenn sie im Himmel just

16
Giornali e riviste
Tiroler Bauern-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TI_BA_ZE/1937/06_05_1937/TI_BA_ZE_1937_05_06_3_object_8382711.png
Pagina 3 di 16
Data: 06.05.1937
Descrizione fisica: 16
- Mayrljoteru Pfarrer: Die drei Bittage mit den Bittgängen und Bittgottesdiensten sind eine schöne Vorbereitung auf das Fest Christi Himmelfahrt. Sie sollen uns auch daran erinnern, daß das Gebet notwendig ist, um in den Himmel zu kommen. Der heilige Alfons hat sicher recht gehabt, wenn er gesagt hat: „Alle, die im Himmel sind, sind des wegen im Himmel, weil sie gebetet haben- alle, die in der Hölle sind, sind deswegen in der Hölle, weil sie nicht ge betet haben." Das Fest Christi Himmelfahrt wird genau

: Ich bin nicht dafür. Die „Himmelfahrt" ist ein uralter Brauch und sollte den Leuten im Bilde die Himmelfahrt Jesu veranschaulichen. Dieser Anschauungs unterricht ist auch heute noch gut. Johann: Warum ist Jesus in den Himmel auf gefahren? Pfarrer: Dafür gibt es mehrere Gründe: 1. Um auch als Mensch die verdiente Herrlichkeit in Besitz zu nehmen. Der Leib, der so viel gelitten, sollte nicht in der Erde verwesen, sondern auch verherrlicht werden. Auch unser Leib wird einmal am jüngsten Tage auserweckt

und dann, wenn wir den Himmel verdienen, im Himmel ver herrlicht werden, weil er auf Erden mitgewirkt hat, Gutes zu tun. 2. Ist Jesus in den Himmel aufgefahren, um der Kirche den heiligen Geist zu senden. Josef: Hat Jesus dies nicht eigens gesagt? Pfarrer: Freilich hat es Jesus gesagt: „Wenn ich nicht hingehe, so wird der Tröster nicht zu euch kommen- gehe ich aber hin, so werde ich ihn zu euch senden." 3. Jesus ist aufgefahren, um im Himmel unser Mittler und Fürsprecher beim Vater zu sein. Der heilige Johannes schreibt

: „Wir haben einen Fürsprecher beim Vater, Jesus den Gerechten." 4. Er ist aufgefahren, um uns den Himmel zu eröffnen und uns dort eine Wohnung zu bereiten. Er hat ja gesagt: „Im Hause meines Vaters sind viele Wohnungen. Ich gehe hin, euch dort einen Ort zu bereiten." Diese Worte sind bildlich zu nehmen. Der Heiland sagt uns alles in menschlicher, leicht verständlicher Weise. Anna: Beim „Glaube an Gott" beten wir: Auf gefahren in den Himmel, sitzet er zur rechten Hand Gottes, des allmächtigen Vaters. Diese Worte

kann ich nicht ver stehen. Gott ist doch ein Geist! Da kann man doch nicht sprechen von einem Sitzen zur rechten oder linken Seite. Pfarrer: Die Worte: „Sitzet zur rechten Hand Gottes" sind wieder bildlich zu nehmen. Die rechte Seite ist die vornehmere Seite. Wenn man jemand ehren will, so läßt man ihn zur rechten Seite gehen oder sitzen. Mit diesen Worten wird uns gesagt: Jesus besitzt nicht nur als Gott, sondern auch als Mensch die höchste Gewalt und Herrlichkeit über alles im Himmel und auf Erden. Alois

17
Giornali e riviste
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1901/01_11_1901/TIPOS_1901_11_01_9_object_7989979.png
Pagina 9 di 12
Data: 01.11.1901
Descrizione fisica: 12
, Ist sie doch in Minneglnth Abbild von der Minne Herrn. Und im Herzen heiß es spricht: „Einsam bist Du nie, o nie! Gottes Liebe läßt Dich nicht. Armer Mensch, gedenk an sie!" Franz Alfred Mull). Hütet euch! Erzählung von Wedeatis. (Fortsetzung.) lNachdruck verboten.) Wickel Hugo erzählte: „Vor alten Zeiten lebte ein Jüngling, der war sehr gottlos und böse. Er streckte seine Hand nach Allem, und selbst die goldenen Sterne am Himmel waren ihm nicht zu hoch. Da sprachen die Leute: Laß Deine Hand davon, die Sterne gehören

dem lieben Gott, sie darfst Du nicht anrühren. Aber der Jüngling hörte nicht. Frech wollte er nach des lieben Gottes Eigenthum greisen. So ging er eines Tages auf's Feld, zog in trotzigem Uebermuth seinen Degen und Hub an, Gott zu lästern. „Hast Du Gewalt, so wehre mich, sonst glaube ich uicht, daß Du Gott bist und Dir Alles gehört, daß Dein ist der hohe Himmel und die Erde und das Meer und was darauf webet und lebet." Und wie der gottlose Jüngling sich so wider den großen Gott erhob, da begann

ein seltsames Funkeln und Klingen vom Himmel. Es war, als rüste der Herr Sabaoth seine Heerscharen, gleich als fingen die Posaunen seines Gerichtes ihren mächtigen Ruf an. Der Jüngling er schrak, in Furcht und Grauen zog sich sein Herz zusammen. Nun wußte er, daß Gott lebt und Gewalt hat, und sein ist Himmel und Erde. Aber siehe! Statt des flammenden Schwertes, das der Jüngling erwartete, flog nur leise und linde ein schneeweißes Blatt vom Himmel herab und just vor seine Füße. Verwundert hob

Margareth hatte den Erzähler ernsthaft angeblickt; als er jetzt schwieg, sagte sie nachdenklich: „War das ein Märchen, Onkel Hugo?" Hugo fuhr wie aus einem Traume auf. Er hatte wohl vergessen, wem er seine Geschichte erzählte, aber als seine Augen denen des Kindes begegneten, glühte ein sanftes Feuer darin auf, und leise sagte er: „Nein, Kind, kein Märchen. Das weiße Blatt ist der Sohn Gottes, den der Vater vom Himmel herab gesandt hat. Er, der heilige Reine, hat unsere Sünden ausgetilgt

und uns in seinem Blute schneeweis ge waschen. D'rum spricht auch jeder Mund so selig froh: „Gelobt sei Jesus Christus!" und Himmel und Erde klingen zurück: „In Ewigkeit, Amen!" Und wie Margarethchen noch immer halb fragend und halb verwundert auf ihn schaute, da zog er es dichter zu sich heran und begann ihr von dem göttlichen Heilande zu- erzählen, der so gut, o, so gut ist und die auch gut macht, die ihn lieb haben. Und seine Stimme klang wie Musik, und seine Geschichten waren so süß, daß es dem Kinde

18
Giornali e riviste
Die neue Südtiroler Tageszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NST/2005/26_10_2005/NST_2005_10_26_15_object_1809011.png
Pagina 15 di 16
Data: 26.10.2005
Descrizione fisica: 16
REDAKTION KULTUR j Heinrich Schwazer I e-mail: schwazer@taqeszeitunq.it ' Ta geszeitung K U L Mi 26.102005 Nr. 217 R 15 » u Nichts vergeht mit der Zeit: Joseph Zoderers Erzählband „Der Himmel über Meran“ schaut auf Bruchstücke des eigenen gelebten Lebens und entdeckt Existenzielles. Von Heinrich Schwazer T atsächlich frage ich mich täglich, warum ich unter diesem geteilten Südtiro ler Provinzhimmel herumlaufe und mich von Jahreszeit zu Jah reszeit quälen lasse von der Fra ge, wozu

bist du hier, warum ge rade hier? Dieser verdammte Himmel, der uns alle so meteoro logisch" zudeckt —. eine einzige Schlafdecke...“ „naturgemäß“, würde Thomas Joseph Zoderen Das „Fremdheitsgefühl“, das es braucht, „um es daheim auszuhalten” Bernhard diesem Satz, der alles enthält, was Joseph Zoderers Schreiben seit Jahrzehnten vor antreibt, hinzufugen, doch die Bernhardsche Misanthropie ist nicht Zoderers Sache. Mit bald 70 Jahren ist er ein Schriftstel ler, der abseits geht und fremd bleibt, der ganz vom Rande

und fast vom Ende her auf die Dinge blickt und dennoch leidenschaft lich involviert bleibt. Mit dem geteilten Himmel, dem „nicht enden wollenden Gekeife der Mussolini-Erben auf der einen und dem Dröhnen der Mir sein mir-Stammtischbrüder auf der anderen Seite“, will er sich nicht versöhnen, ebenso wenig damit, dass er als Spaziergänger wie ein „Klo-Strafgefangener“ über „güllestinkende Wiesen“ wan- ' dern muss. Das Dorf, in dem er lebt, gibt' es erst „seit wir alle reich geworden

sind, oder doch einige von uns“, zusammenge wachsen wie ein „luxuriöses Ge fangenenlager“ und dennoch mag er es genau deswegen, weil es ihm das „Fremdheitsgefühl“ lässt, das er braucht, „um es da heim auszuhalten“. Milde stimmt seinen Zorn nur, „dass alles Teil eines Lebensabenteu ers ist, auch wenn dieses nach Gülle stinkt.“ Der Himmel, der V a a es ihm angetan hat, ist der Ne bel: „Meinerseits habe ich den Nebel oft für meinen liebsten Himmel gehalten,... Gehen im Nebel, „das ist ein Stillwerden, ein Tasten durch Bewusstseins fragen

: was will ich - was ist das? wer bin ich wo?“ „Der Himmel über Meran“, so die titelgebende Erzählung des neuen Buches von Joseph Zode- rer bündelt in sechs Erzählungen noch einmal jene zentralen Moti ve, die ihn seit Jahrzehnten be schäftigen: Heimat, Fremdheit, Weggehen, Bleiben, unbewältigte Vergangenheiten, verschenkte Lieben, verlorenes Glück, Tbd und nichtgelebtes Leben. Mit Ausnahme von der großartigen Optionserzählung „Wir gingen“, die vor kurzem als eigenständi ger Erzählband bei Raetia er schienen ist, handelt

19
Giornali e riviste
Tiroler Wastl
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIWAS/1913/03_08_1913/TIWAS_1913_08_03_7_object_7948803.png
Pagina 7 di 12
Data: 03.08.1913
Descrizione fisica: 12
Ihr schweigt und redet. Wie es im Himmel aussieht Der Jesuit Heinrich henriquez hat eine Schrift heransgegeben, in welcher er eingehend schildert, wie es im Himmel aussieht. Er erzählt dies mit einer Sicherheit, als ob er gerade von dort herab käme, denn er beschreibt den Himmel folgenderma ßen: „Jeder heilige hat im Himmel sein eigenes Gebäude und Christus, der Herr selbst, besitzt dort einen herrlichen Palast. Im Himmel sind lauter schnurgerade Gassen, die von hohen prächtigen Häu sern flankiert

sind. Die Engel haben aber keine eigenen Wohnungen, sie sind überall zu finden. Die Gassen sind mit bunten Teppichen geziert. Be rühmte Künstler haben an den Wänden der Häuser alles Wissen der Erde durch herrliche Schnitzereien, Maler- und Bildhauereien dargestellt. Im Himmel gibt es auch Bäder, in welchen die Heiligen baden und wie Fische herumschwimmen. Die Engel singen schöner als unsere Nachtigallen. Sie sind in schöne Franengewänder gehüllt und bedienen eifrig die Heiligen, welche oft Bankette und Bälle

arrangieren. Die Frauen lächeln im Himmel noch viel holder und reizender als auf Erden." — Mit solchem Blöd sinn füttert man die gläubige Menge. Wenn aber den illtramontanen der gewiß berechtigte Borwurf gemacht wird, daß sie das Volk systematisch verblö den, dann schreien und wettern sie über die Freisin nigen, die dann angeblich dem Volke den Glauben aus dem herzen reißen. „Neue Freie Worte" Die gläubige Lehrerin. Eine Lehrerin verlor ein Amulett, darüber war sie sehr bestürzt. Um so größer

20
Giornali e riviste
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1895/25_04_1895/TIRVO_1895_04_25_5_object_7695727.png
Pagina 5 di 6
Data: 25.04.1895
Descrizione fisica: 6
es aber umso ausführlicher, weswegen wir es ihm nicht verübeln wollen. Die Abhandlung, welche wir hier anfübren, bezieht sich eigentlich auf den heiligen Josef, dessen sehr gelungene Characte- ristik der Verfasser anführt und erwähnt be sonders die große Macht, welche der heilige Josef im Himmel hat. Er fordert die Leser auf, auf den heiligen Josef nicht zu vergessen und erzählt, „damit sich die Leser sozusagen mit eigenen Augen von der großen Macht des heiligen Josef überzeugen", eine Geschichte

werde. „Aber aus der ver dammten Hölle ertönt eine schauerliche Stimme: Weiche von hier, denn Du gehörst nicht hieher. Hier ist kein Platz für den, welcher den heiligen Josef bei Lebzeiten verehrte. Du bist bei allen Deinen Schandthaten ein Verehrer des heiligen Josef gewesen und deswegen gehe zu ihm — in den Himmel." Aha, der Leser fängt an zu begreifen, wo her der Wind weht; er ist freilich dabei neu gierig, wie Janetschek im Himmel wohl em pfangen wird. Nach einer kurzen Erklärung, wie eigentlich Janetschek

zu dieser mächtigen Protec tion gekommen ist, dass er am liebsten zu den genannten Heiligen gebetet und als Knabe das Lämpchen unter dessen Bild angezündet habe, finden wir Janetschek, wie er schon mit dem heiligen Peter betreffs des Einlasses unterhandelte. „Aber, lieber Janetschek," lachte der heilige Peter, bedenke doch was Du sprichst! Du hast gestohlen, Du hast gemordet, Du hast geraubt, Du hast gelogen und warst ein Gauner und dafür willst Du in den Himmel kommen? Hast Du den Dein Lebtag nicht gehört, dass

nichts von der Sorte in das himmlische Reich eingehen kann?" „Aber sie haben mich aus der Hölle her geschickt," entschuldigt sich Janetschek „weil ich eigentlich her gehöre und hier einen sehr einfluss reichen Freund habe." „Du?" wundert sich der heilige Peter, „Du hast hier einen Freund?" Und der heilige Peter kann nicht begreifen, wie ein Mensch, der aus der Gesellschaft ordentlicher Leute ausgestoßen war und fast sein ganzes Leben im Gefängnisse unter verkommenen Menschen zubrachte, im Himmel einen Fürsprecher

haben kann. Die Sache klärt sich auf und als hierauf Janetschek den heiligen Peter nochmals dringend bat, ließ sich dieser endlich sagen und versprach, den heiligen Josef zu rufen, fügte jedoch gleich bei: „Du musst ein wenig warten, vor einer Weile haben sie im Himmel angefangen das Brevier zu beten, wobei ich sie nicht stören darf; bis sie dasselbe beendet haben werden, rufe ich Dir den heiligen Josef heraus". Auf dem Gesichte des Janetschek ist zu lesen, dass er nicht weiß, was ein Brevier ist, dass

21