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Giornali e riviste
Bozner Zeitung
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Pagina 8 di 10
Data: 21.11.1873
Descrizione fisica: 10
übergeben wer den mußte.Wir können nicht umhin, an dieser Stelle eines Gerüchts zu erwähnen, nach welchem der Professor HermaNn, dessen trauriges Schicksal unsern Lesern sicherlich noch im frischen Gedächtniß ist, auf bis jetzt unaufgeklärte Weise mit der Doctorin Mohr bach vom Mondholze entflohen sein soll. E« ist na türlich bislang nur ein Gerücht, dessen Sein oder Nichtsein sich hoffentlich bald aufklären wird.' „WaS giebt eS Neues aus T. ?' fragte die Mut ter nach einer Pause, da Hermann noch immer

schwei gend in das Btatt starrte. „Man erwähnt deS Gerüchts von unserer bislang unaufgeklärt gebliebenen Flucht,' versetzte er ruhig. Louise schaute starr, mit ahnender Angst zu ihm hin, seine plötzliche Blässe war ihr nicht entgangen. Still erhob sie sich und trat in's Haus. Leise sagte jetzt Hermann zur Mutter: „Mohrbach ist wahnsinnig geworden, er befindet sich auf dem Mondholze.' „Mein Fluch ist in Erfüllung gegangen,' flüsterte sie tief erschüttert. „Gott ist gerecht!' setzte Hermann feierlich

hinzu, „daS ist ein Trost für uns, Mutter! ich wage eS nicht, dieS Louisen mitzutheilen; mir ist, als hinge ihr Herz an dem Gatten.' „Nein, mein Sohn!' erwiderte die Mutter voll Ueberzeugung, „und irrt mein Gefühl sich nicht, so gehörte ihre volle Liebe ihm niemals. Ich trug die Schuld und bin hart bestraft worden; zwischen ihr und dem Gatten stand daS Bild deS einstigen Ver lobten.' Hermann schwieg, er drückte einen Kuß auf die Hand deS schlafenden Kindes und schaute wehmüthig über den See

, auf den die Dämmerung sich herab» senkte. Dann begaben sich Beide schweigend in's HauS. Ein Jahr war nach diesem stillen Abend entflohen, — als ein Brief an Hermann Wolfgang eintraf. Er kam vom Doctor Todteuberg, der ihm den Tod- tenfchein deS in Wahnsinn gestorbenen Mohrbach gbersandte und mit einigen Worten und Wendungen um Vergebung bat; eine Bitte, die Hermann ihm gern gewährte. Der Director machte ihm zugleich im Namen der Räthin Mohrbach die Mittheilung, daß dieselbe bereit sei, den kleinen Otto, der durchaus

nicht zur Mut. ter wolle, au KindeSstatt anzunehmen, und für das jüngste Kind die Hälfte des väterlichen Vermögens zu verwalten. AlS er Louisen den Brief vorlaS, — blieb sie wun derbar ruhig, da sie von der Mutter bereits daS Schicksal deS Gatten erfahren; still und bleich schaute sie vor sich hin und sprach leise: „Gott sei feiner Seele gnädig, ich habe ihm längst schon vergeben, waS er au mir gethan!' „WaS soll ich dem Director in Ihrem Namen antworten?' fragte Hermann nach einer Pause. „Möge geschehen

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Der Bote für Tirol
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Pagina 1 di 6
Data: 01.09.1875
Descrizione fisica: 6
in der Verwaltungsreform.) DaS „Vaterland' brachte jüngst aus der Feder des bekannten steiermärkischen Landtagsabgeordneten Hermann einen Cyklus von Artikeln „ZurVerwaltungsreform', welche den Zweck hatten, den von dem steiermärkischen Landeshaupt manne v. Kaiserfeld vor Kurzem in der „Oesterr. Zeit- schrist für Verwaltung' entwickelten Reformideen ein föderalistisches, auf Grund der czechischen Fnndamen- talartikel konstruirte« Gebilde entgegen zu stellen. Wir müssen von unserem Standpunkte aus gestehen

wird, so wird durch die offene und rückhalts lose Sprache, welcher der Abg. Hermann in seinen Auseinandersetzungen sich diesmal befleißt, seder und auch der letzte mögliche Zweifel an der Verderblich keit der die Reichsidee unterwühlenden Lehren und Theo rien der österreichischen Föderalisten beseitigt — und dies sx! oanlos demonstrirt zu haben, ist ein Ver dienst des genannten Abgeordneten, das wir ihm nicht hoch genug anrechnen können. Er will eine Dekomposition oder Destruktion unseres ReichSge bildes, eine Auflösung

der Monarchie in ganz un> abhängige selbstständige Staaten (z. B. einen steier märkischen Staat), zu dem die gesammte politische Verwaltung, so wie die damit zusammenhängende Verwaltung der Justiz, des Kultus und Unterrichtes, der Landeskultur und der Finanzen gehören sollen, und da ihm die Landtage Alles in Allem sind, so ist die Reichsvertretung nichts und entbehrlich. Die ein zelnen Länder sind nach der Staatenkonstruktions- Theorie des Abg. Hermann das Faktotum, sie sind für sich omnipotent

und kompetent, das Reich existirt nicht für sie und bildet fortan nur eine abstrakte Idee. Für den steiermärkischen Staat des Abg. Hermann existirt fortan nicht mehr der Kaiser, son dern nur der Herzog, und demgemäß gibt es für ihn nur eine von einem eventuell Wiener Ministerium un abhängige, nur dem Landtage verantwortliche, unge- theilte herzoglich steiermärkische Landesregierung, folg lich auch keine Reichs» oder kaiserliche und königliche Behörden für die internen Angelegenheiten wehr. Wir bewundern

die Ruhe und Gelassenheit, so wie die Naivität, mit der in einem so kleinen Raume der größte Widersinn von StaatSkonstruktionSlehren angesichts eines so altehrwürdigen Staates, wie Oesterreich, vorgebracht werden konnte, und können demnach auch nicht mehr überrascht sein, aus dem Munde eines Politikers, der wie der Abg. Hermann in seinen separatistischen und subversiven Idiosynkrasien sich über das Reich und die monarchische Staatsidee ganz keck hinaussetzt und jede feste Gliederung de» StaatSganzen

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Bozner Zeitung
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Pagina 6 di 10
Data: 03.10.1873
Descrizione fisica: 10
er verächtlich lachend hinzu. Hermann bewachte seinen Feind mit bewunderungS würdiger Ruhe, lockerte den Revolver iu seiner Brust tasche und zog mehrere seidene und leinene Taschen tücher, die er zum Verbinden etwaiger Wunden bei sich gesteckt, hervor, um sie kaltblütig zu Stricken und Knebeln zusammen zu drehen. Biuno schien nach einem passenden Versteck umher- zuspähen u»d sich plötzlich für jenes Gebüsch, welches Hermann verbarg, zu entscheiden. Doch hatte er kaum die entgegengesetzte Seite erreicht

, als er sich jädlingS zu Boden geschleudert sah und einen Knebel im Munde spürte. Bevor er sich von seiner Ueberrmchung erholeu konnte, fand er sich gebunden und vollständig unschäd lich gemacht. „So, Freund Bruno!' sprach Hermann jetzt mit derselben Ruhe, „Du warst zu athemlos, verschnaufe Dich eiu weuig. Hättest sollen drüben bleiben, um ungekaant an irgend einem Baum Dein schlechtes Dasein zu enden; warum willst Du dem Vaterlande dieses abscheuliche Schauspiel geben? — Du verdien test in Deiner bodenlosen

.' Er wandte ihm den Rücke» und schritt rasch durch das Gehölz. Bruno 'S Augen wollten vor ohnmächti ger Wuth aus den Höhlen sich drängen. Hermann Wolsgang warf sich in den seiner harren den Wagen und rief dem Kutscher zu: „Nach dem Mondholze.' Pfeilschnell flog der Wagen über die Chaussee und nicht lange währte «S, so hielt er vor den düstern Gebäuden der Irren-Anstalt. „Wartet, bis ich wiederkehre.« sagte Hermann zum Kutscher, aus dem Wagen springend und rasch auf das Hauptgebäude zuschreitend

, wo er die Klingel zog. „Ich wüusche den Herrn Director der Anstalt zu sprechen.' Der Portier ließ ihn eintreten uud nach wenigen Minuten sah er sich dem Director und ersten Arzte Doctor Todtenberg gegenüber. „Ich bin der Professor Hermann —' „Ach,' rief Jener, ihm höflich einen Sessel hm. schiebend, „welcher Umstand verschafft mir die große Ehre, so früh einen berühmten Mann bei mir zu sehen?' „Ein wichtiger Umstand, H- rr Director! ich komme, um von Ihnen die Freilassung einer widerrechtlich und gewaltsam

hier Eingesperrten zu erbitten.' Der Director sah ihn erstaunt an, hatte e,'s mit einem Wahnsinnigen zu thun? — Sicherlich war's nicht einmal der berühmte Professor, wie sollte es diesem, der hier völlig fremd war. auch einfallen, zu so srüqer Stunde einen Besuch abzustatten? Er mußte also jedenfalls aus seiner Huth sein und suchte sich langsam und wie zufällig der Klmgelschnur zu nähern. Hermann schien eS zu bemerken, denn ein bitteres Lächeln überflog sei» Gesicht. Rasch zog er seine Brieftasche hervor, nahm

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Bozner Zeitung
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Pagina 7 di 10
Data: 03.10.1873
Descrizione fisica: 10
^ — 235 — Dieser verbeugte sich schweigend und der Director schritt nach der Thür. Apropos,' wandte er sich hier noch einmal um, leaaen Sie die Dome persönlich, Herr Professor?' ' Die Frage ist überflüssig, Herr Doctorl' versetzte Hi'rmaon ruhig, „ein solcher Fall appellirt au die zaoze Menschheit.' Sehr war,' meinte der Director, dessen Antlitz undurchdringlich blieb, „also auf einen Augenblick, Her Professor/' Er verließ das Zimmer, und hätte Hermann draußen sehe Gesicht sehen können, er wäre

sicherlich nicht so ruhig und fiegesgewiß geblieben. ES vergieng eine ziemliche Zeit und der Director ließ fich «och immer nicht sehen. Ungeduldig schrill Hermann auf und »jeder und konnte eine leise Be- Minß nicht unterdrücken, datz durch diese Berzözn- noz idm eine anderweite Dazwischenkunst erwachsen Bd sein ganzes Werk vereiteln könne, zumal, wie ihm M beunruhigend einfiel, der Direktor daS wichtige Schriftstück mit sich genommen hatte. „So viel erfahren und noch immer nicht vorsichtig givug

,' murmelte er, sich verdrießlich vor die Stirn schlagend. Was ahnt ein Vernünftiger von der unheimlichen Well, welche die Mauern einer solchen Anstalt ein» schließen? Was von der seltsamen Praxis, welche dort herrscht und den Z Narren in jedem Menschen Mit, wie die Polizei dem Verbrecher ? Noch eine geraume Weile mußte Hermann warten M sich endlich die Thür öffnete und ein Wärter tischten, der ihn höflich einlud, ihm zum Herrn Director zu folgen. ArgloS kam Hermann dieser Aufforderung nach M folgte

. Ts war nicht groß, mit vergitterten Fenstern, einem Bett, Tisch uad Stuhl, mit einem Worte, die Zelle eines Gefangenen oder — Wahnsinnigen! Hermann schauderte > bei diesem Gedanken zusam« men, wie viel Jammer^. uad Elend hatte dieser enge Raum wohl schon umfaßt, wie viel Entsetzliches ge sehen ! ES gehörte in der That,der ganze Mannesmuth dazu, eine derartige Situation mit ruhiger Ueberle- gung in'S Auge zu fassen. Er war jetzt fest davon überzeugt, daß dieser Director der Mitschuldige des Verbrechens

. Vielleicht rechnete der schlaue Director darauf, um den so natürlichen Affect der Leidenschaft, den eine solche Behandlung bei jedem Menschen hervorbringen muß, als Tobsucht zu behandeln, wie man es bei der unglücklichen Louise gemacht, die in der Zwangsjacke ihren wilden, leidenschaftlichen Schmerz und Wider stand hatte büßen müssen. Hermann blieb deshalb ruhig, ausmerksam auf Alles horchend, WaS sich draußen zutrug; er fühlte eS insiinctartig, daß er beobachtet wurde, und ließ sich deshalb mit großer

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Tiroler Stimmen
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Pagina 1 di 4
Data: 07.06.1878
Descrizione fisica: 4
werden nicht «urückaestellt. f. 130, Jahrgang XVIII. Aoöert RÜ?) Freitag, 7. Juni 1878. Die Eingabe der Herren Dekane in Betreff der Schule vom Standpunkte der Gerechtigkeit und Billigkeit. (Schluß.) Im g 66, der über Gottesfurcht und kirchlichen Sinn han delt, betont Hermann die Pflicht des Lehrers hinzuwirken, „daß die Kinder in dem Religionslehrer und Seelsorger ihren geisti gen Vater", in den Vorstehern der Kirche die Stell vertreter Christi auf Erden verehren lernen; Hoppe streicht den Satz mit gesperrter Schrift

. Im 8 67 über Vaterlandsliebe leistet Hoppe das Mög lichste, um die Liebe zum Vaterlande „eines der edelsten Gefühle" (Hermann meint: ein natürliches Gefühl) zu ent flammen. Jedoch der Satz Hermanns: „Wird beim Schul gottesdienste vorgebetet, darf in Uebereinstimmung mit den Ge beten des Canons auch das Gebet für den Kaiser nicht fehlen", findet vor Hoppe keine Gnade und wird daher gestrichen. Dies Wenige dürfte denkenden Menschen genügen, um den Geist der gegenwärtigen Erziehungs- und Unterrichtslehre kennen zu lernen

. Ein 2. vorgeschriebenes Lehrbuch ist: „Die Unterklasse, eine Anleitung zur Behandlung des Unterrichtes in der Fibelklasie" von Franz Hermann. Vollständig revidirte Auflage. 1874. Wir wollen wieder dies Buch vergleichen mit dem frühern und zwar mit der bereits schon revidirten Auflage von 1869.. Hermann von 1869 schreibt im 8 3: „Wenn der Lehrer selbst von kindlicher Gottesfurcht durchdrungen ist ... und innige Hochachtung vor den frommen Gebräuchen der Kirche kund gibt, dann wird... die durch das theure Blut

des Heilandes erlöste Kindesseele dem Himmel zugeführt" rc. Hermann von 1874 schreibt in demselben 8: „Wenn der Lehrer selbst von kindlicher Gottesfurcht durchdrungen ist .. . und innige Hochachtung vor den frommen Gebräuchen jeder Kon fession kundgibt, dann wird ... die unendlich werthvolle Kindes seele dem Himmel zugeführt" rc. In der 18. Anschauungsübung hat Hermann von 1869 das liebliche Märchen vom Christbaum; Hermann von 1874 hat dasselbe entfernt. In der ältern Auflage (von 1869

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Bozner Zeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 29.07.1873
Descrizione fisica: 8
^er wÄ'M'auf diesen Triumph, stolz auf sein^Mstig?Äattm,-'deren Schönheit^^ganze^Ari» stvlralie der HMtKadtzMchHae», sollte... Ob er sie wirklich liebte? — Wir zweiseln nicht yyl nicht selbst einen Egoisten entflammen zu lSnnen; M A-rxe^, verk^cherter ^ Egoist Äar ^Dwtor WohrbaA no'ch -lange nicht, wenn er auch die beste ^Anlage dazu bxsaß. ES war.Abend, als er w Hn Hotel zurückkehrte . ^und sqMch ^e^/^le^Ws^ Pro- fessor Hermann Wolfgang in Z. absenden ließ. III. Verrathe». In der Nacht nach seiner Ankunft

war Hermänu'S Bater gestorben^ der heimathliche Wohnort stMd mit der Haupt-Eisenhahn in Verbindyng^ man konnte in sechs Stunden jene Stadt, wo Frau Walter wohnte, erreichen. Hermann hatte die telegraphische Depesche, worin Doctör Gustav Mohrbach um seine schleunige Zu- rückkunst ihn ersuchte erhalten. Dieser Name traf iha wie ein Blitzstrahl; der Mutter Lobpreisungen, wenn sie von ihm redete, sowie LouisenS absolutes schweigen hatten längst seinen immerwach-n Argwohn erregt

dem Ungeduldigen ^er° blitzschnelle Counerziiz viel, ach, viel zu langsam. Jetzt war daS.jAixl erreicht.., Hermann Wolsgaiz besann sich zwei MiMen, ob ^zuerst den UM- Hotel zu jenem Hr,Mo^bj»ch oder vielmehr liebn zu seiner Belobten eilen solle. Er wählte das , Letztere und stßzmte dorthin, to« es doch Heller Tag und die-Thür unverfchlosseii, ww» Lomse daheim war, auf welche Weise er sie am luch« testen überraschen konnte. Jetzt stand er im Hause, vor ihrer Stilbellthür, er wollte ruhig, gefaßt fein, üud

hermachte es doch nicht, daS Herz wollte ihm ^ieBrust'zersprengen. Niiwaüd hatte ihn bemerkt, fein Eintreten vexnommen, drillllii war Alles todtenstill ; doch nein, jetzt regte sich Hector, er sprang mi» lautem, freudigem Geheul gegea die Thür. „Wer ist draußeu?' hörte er die Mutter fragen, und — das Herz stand ihm still, als eine Mällvei» stimm« antwortete : „Vielleicht kommt Louise, ich werde einmal nachsehen, sie bleibt recht lange!' Hermann ließ ihm keine Zeit dazu, er riß die Thür auf und starrte

bleich, mit funkelnden Auge» aus den Fremden hin, der ihn kalt und vornehm anschaute. „Ah, wahrscheinlich Herr Hermann Wolfgang!' ließ Letzterer jetzt ruhig vernehmen. „Der bin ich,' versetzte Hermann mit vor Erregung zitternder Stimme, „und Sie, mein Herr sind wahr scheinlich der Doctor Gustav Mohrdach, welcher wich mit seinem Telegramm von der Leiche des VattrS ausschreckte, um Sie hier in der Wohnung mein« Braut zu finden; dürfte ich mir die Frage erlauben mit welchem Rechte Sie sich hier befinden

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Bozner Zeitung
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Pagina 9 di 10
Data: 21.11.1873
Descrizione fisica: 10
und ich bleiben überhaupt am liebsten Zuschauer.' „Finden Sie Vergnügen daran?' fragte Hermann ml einem seltsamen Blick auf Louise. „O gewiß, Herr Professor!' versetzte sie leise. „Dann rasch,' mahnte die Mutter, „später möchte !i doch zu kühl werden.' Hermann schritt hinunter an's Ufer, wo ein zier licher Kahn an der Kettesich schaukelte, uud scholl, »ich wenigen Minuten flog derselbe mit einigen kräf« lizen Ruderschlägen über die spiegelhelle Fläche. Lächelnd schaute Frau Walter ihnen nach, sie hob tie

lleiue Hertha empor, welche mit fröhlichem Jauch- pH ein Tuch schwenkte. „Gott gebe, daß ihre Her- p sich jetzt finden >.' flüsterte die alte Frau mit einem jiillea Gebet. Einsam schwamm der Kahn auf der stillen Fluth ii! ihnen dahin; Hermann legte die Ruder hm und schulte unv-rwandt ach Louise^ dse träumeud iu die Me Tiefe blickte. Sie saß am andern Ende, daS lllwe Steuer in der Hand, — wo ihre Gedanken weilen mochten? — Vielleicht bei dem todten Älen? '.i v-. - - ' ' Sin tiefer Schmerz durchzuckte

noch bei dem Todten?' Iein, nein!' rief sie fast entsetzt, ,0,^ könnte ich l-jm schrecklichen Zeitraum auS meinem Lebenlöschen!' .Und mir gehören, Louise! den Du einst liebtest, d der Dich immer, ach immer geliebt?' so flüsterte Hermann, ihre Hand au. seine Lippen, sein Herz pressend, während Louise, von Glück d Zweifeln hin- und hergerissen, mit ihrem Herzen «Ich bin Deiner unwürdig, Hermann!' preßte sie ltch mühsam hervor, „wie kann ich eS wagen, au ein solches Glück zu glauben, ich, welche Dich verra- theu

mert aus Gottes Hand entgegennehmen.' Still drückte Louise ihr Antlitz an seine treu« Brust und schaute ihn dann unter Thränen lächelnd an. „O, Hermann t wie danke ich Dir!' flüsterte si,. „mein Herz ist Dein in ewiger Liebe und Treue!' Magisch goß der Mond sein Licht über da« glück liche Paar, das im seligsten Traume aus der ruhigen Fläche dahinschwamm. Die furchtbaren Jahre der Trennung sanken hinunter in die Fluch und ihre Liebe knüpfte sich in stiller, unausgesprochener U der« einstimmung

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Bozner Zeitung
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Pagina 8 di 10
Data: 22.07.1873
Descrizione fisica: 10
, a. d Ell Um den geedrlen Ref stellbarleil entstandencii Unkosten znsctz,'» und die eventuellen L Staaten nicht zulässig ist. Depot in Wien bei den Herren: 5 Apotheker ^ossk Vviss, I. Ti Apotheker VdiUx Nieder! aq Oiess I'iil vie äoiin viel asulicbiieit uixl Loädrenne LoModmerzen, Llotvonek rbonckrie. svclsnerväem Lrl Uoili < liesttrtev. ?r«8 eil? r»»i Der üuverlLiii I^nt^iinZunjron, ß «dinier?, -Ute Vvrletsiuvxen klier Iv selber vorhin gestanden, einen förmliche»» Cultus ge> trieben hast. Seit Hermann

er in der Ehe Deiner sicher ist, dafür ist er ein Mann. Noch ist es Zeit, noch kannst Du zurücktreten. —' „Nein, nein!' rief daS junge Mädchen mit unge wöhnlicher Energie, „Du irrst Dich in meinen Gefüh len, Mutter! ich liebe Hermann —' „Der Dich mit seiner wilden Eifersucht tyraunisirt. Dir sogar schon einmal im schnöden Höhne Dein Wort zurückgegeben, ja deu Ring Dir vor die Füße geschleudert hat. WaS kannst Du in der Ehe von einem solchen Manne erwarten. Du, die ihm doch niemals einen Anlaß

Hermann!' seufzte sic unwillkürlich, „eS wäre dein Tod!' „Und umgek hrt Dein Elend und Berderben', sprach dir Mutter im prophetischen Tone; „willst Du so treulcS, so v-rn essen sein, mit der Liebe zu einem Andern im Heizen vor dem Altar zu treten? — vor Gott ist dieses der schw-rste Meineid!' .Still, Mutter! jetzt wird Hermann kommen ich höre seine Schritte. O, sei barmherzig und erwähne diese unseligen Dinge mit keiner Silbe.' 0 äi« vor»Itet»tell Trsvs Die reivste uoä vvirküii-iiiLte Loi

, Kind! es scheint, daß der riae Kelch noch nicht hinreichend für mich gewesen - Louise war schon draußen, wo sie dem Verlobten der es diesmal wirklich wir. du Thür off' neie. Er umarmte sie stürmisch, ohne ihren elwig lauin Gegengruß zu b merken, liebkoste Heclor. der ihn mit freudigem Gebeut bewillkimml-, und lrai dann rasch in das Stäbchen der Wittwe, wo er tiek mit einem herzlichen: ,,'Suten Abend, Mama!' h-. grüßte. Hermann Wolfganz war kein eigentlich ,'chz^ Mann, seine Gestalt war mehr

, mit seinem Götterkuß g«. weiht hatte; und mit diesem Strahl hatte er sich da; schöne Mädchen unterjocht, welches er le,ter nur zu oft mit seiner Eifersucht tyrannisirte. Liebte Louise ihn? — Sie hatte eS bis zu dieser letzten Stunde geglaubt, — es war ein Traum ge> Wesen, aus welchem die unerbittliche Logik der Mulln sie jäh und gewaltsam aufgerüttelt hatte. Nicht immer ja nur selten hat daS Herz Theil an dem, was d-r Geist bewnndernd umfängt. Hermann Wolfgang war einer der Bevorzugl-n des Himmels, deren Genie

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 14.09.1881
Descrizione fisica: 4
, welches denselben, indem es die Neuwahl des Natio- schrecklicher Weise enthüllt habe und daß ihre Person von dem rechtmäßigen Galten verlangt werde. Sie fragte sich, wie dies enden werde, und ihr Herz wurde von wider- slreieenden Gesühlen zerrissen. Sie lieble Hermann wie ihr zweites Selbst und hing an Königsseld wie an ihrer »wei ten Heimat. Sollte sie von diesen Beiden und von allem Lieben, welches sich daran knüpfte, getrennt werden? ES blieb ihr nichts übrig, als den unruhigen Schlag ihrcS Herzens zu dämpsen

und sich, wie Hermann ihr geheißen hatte, zur Reise vorzubereiten. Elise legte sich mit der Empfindung nieder, daß die Nacht sür sie eine qualvolle sein würde. Aber sie war übermüdet und die Natur forderte ihr Recht. Sie schlief so fest und lange, daß sie eist unter dem Kusse ihres Gat ten erwachte. .O, Hermann,' flüsterte sie mit süßem Entzücken, .bist Du endlich glommen?' Aber sogleich kehrte ihr das bitlere Gefühl des Zwie» spaltes wieder. .Und es ist Allee wahr?' suhr sie fort. .Meine Be fürchtungen

waren nicht leerer Traum ? Ich kann es in Deinem Gesichte lesen. Er ist am Leben — der Vater metnes Kindes?' *.So ist es.' .Sie hing sich fest an ihn, und ein tiefer, schaudernder Seufzer rang sich in ihr los. .O Gott, Hermann, was soll ich thun?' .Mit zu ihm komme«, geliebte Elise. Es ist keine an dere Wahl. Er ist schwer krank und verlangt nach Dir. Ravensseld ist der Form nach wieder in seinem Besitz. Der Rechtsbeistand der Familie ist in RavenSfeld und ordnet dort Alles. Aber um alles DaS kümmert

sich der Kranke nicht.- Nur Dich wünscht er zu sehen.' .Aber Hermann, ich bin dann noch seine Frau. ES ist an welchem Tage Vormittags 10 Uhr die neue Bun desversammlung sich zu ihrer constituirenden Sitzung im BundespalaiS einzusinken hat. .Einige Tage -vor dem WHltermine Dr Vm Mtiönalrath, KHlAich 23; 24. und 25. Oktober, Holl, wie ein SlAeiben^ des Züricher socialistischen ComitsS anzeigi, der socialistische Weltkongreß in Besii abgehalten werden. Die Verta gung des CongresseZ aus Ende Octoder erfolgte

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 18.10.1873
Descrizione fisica: 8
, von wo sich der hohe Gast nach Schönbrunn begab. Die Gala-Vorstellung im Hofoperntheater zu Ehren des deutschen Kaisers ist nur. defini tiv festgestellt worden und wird heute „Faust- vor einem geladenen Publicum in Scene gehe». Außerdem wird Kaiser Wilhelm noch der Auf führung eines Ballets beiwohnen, wofür Tag- Die Brunnennymphe. Originalnovelle von Andr6 Hugo. (Fortsetzung.) 3. Aurch Sonnenlicht. Nach dem oben erwähnten Vorfalle waren mehrere Wochen vergangen, — Ella Hermann .... Hermann! Mit diesen Worten

lärmte der alte Major nach dem Mittagsschläfchen durch den Garte», ohne daß er einen Erfolg seines Rufens bemerkte. — Gewiß steckt der Junge im Gartenhäus chen und brüter über seinen Büchern! — Ver drießlich wandte er sich nach dem kleinen Haus' chen und stand bald vor den Fenstern desselben. Der eine Fensterflügel stand offen. Er blickte neugierig hinein. Hermann lag auf dem kleinen Divan ausgestreckt und hatte sich von dem Gotte des Schlafes oder auch deS Traumes überwältigen lassen

hinüber und die Hand griff hastig nach derselben. — Halt! — daS ist mein Eigenthum, Onkelchen» Dieb I rief Hermann, der erwacht war, sein« Zeich nung vermißt und. nachdem er durch das Fenster die Gestalt seines Onkels erblickt hatte, an das selbe getreten war. und hier nicht mit Unrecht den Dieb vermuthet hatte. Der Major fuhr bei diesen Worten zusammen und sprang auf. — Onkelchen, Dieb! scherzte Hermann. — Der Alte blickte einige Augenblicke be troffen in das Gesicht seines Neffe». — Nun Sünder

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Tiroler Stimmen
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Pagina 2 di 4
Data: 04.02.1876
Descrizione fisica: 4
werden kann. Abg. Hermann (fortfahrend): Ich habe mir erlaubt, an zuführen, daß die Verifikation in suspenso belassen und der Weg des Ausgleiches versucht werden möge, und zu diesem Ende will ich die Beschwerden der böhmischen Nation zur Kenntniß bringen, daher glaube ich vollständig bei der Sache zu sein. Präsident: Ich glaube, daß der Weg des Ausgleiches nur auf dem Boden der Verfassung zu suchen ist, und nur die ser kann hier betreten werden. (Bravo! links und im Centrum.) Abg. Hermann (fortfahrend

, daß man in Wien nur Re publikaner will. (Heiterkeit.) Sie haben der Monarchie Treue geschworen und können ihr Wort nicht so leicht zurücknehmen, wie man solches in Wien zu thun nicht ansteht. Präsident: Ich muß den Herrn Redner nochmals ersu chen, bei der Sache zu bleiben; es kann heute hier nicht eine ausführliche Debatte über die Ausgleichsfrage stattfinden. Es handelt sich hier nur um die Giltigkeit oder Ungiltigkeit der Wahlen. (Rufe: Sehr gut! Links: Bravo!) Abg. Hermann: Dann frage

ich, ob ich zum Ausgleiche sprechen darf oder nicht? Präsident: Der Ausgleich ist nicht auf der Tagesordnung, sondern die Verification der Wahlen. Abg. Hermann: Ich werde weder für das Eine noch für das Andere sprechen, sondern wünsche, die Verification dieser Wahlen in suspenso zu belassen. Präsident: Dann bitte ich einen Antrag zu stellen. Abg. Hermann: Das will ich ja thun; aber um meine Anträge zu begründen, muß man mir doch gestatten, die Beweise dafür anzuführen.

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Tiroler Stimmen
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Pagina 1 di 4
Data: 06.06.1878
Descrizione fisica: 4
" des Prüfens etwas erleichtern. Er nehme sich gefälligst zur Hand das vorgeschriebene Lehrbuch der allge meinen Unterrichts- und Schulerziehungslehre Franz Hermanns, neu bearbeitet von Hoppe, und vergleiche damit das ältere von Franz Hermann selbst. Das Lehrbuch Hermann's stellt uns im 8 1 die Bestim mung des Menschen vor Augen, der durch die Erbsünde die ur sprüngliche Heiligkeit und Gerechtigkeit und die leibliche Unsterb lichkeit verloren hat; besten Erkenntnißkraft in Folge der Erb sünde geschwächt

, deffen Wille zum Bösen geneigt ist. Es weist hin auf den Gottmenschen Jesus Christus, der die Menschen von Sündenschuld und Strafe erlöst hat und der Lehrer der Wahr heit und wahre Erzieher der Menschheit und zugleich unser Vor bild geworden ist. Damit ist die feste Grundlage zur katholischen Erziehungs- und Unterrichtslehre gewonnen. Hermann Hoppe hingegen kann die katholische Lehre nicht brauchen, daher hat er den 8 1 und mit demselben die katho lische Grundlage gestrichen und dafür

ein unbestimmtes, nebel haftes Zeug als Grundlage in 8 I, 2 und 3 aufgestellt. Wohl soll der Zögling befähiget werden „zu einem selbstthätigen Leben im Geiste Christi." Jedoch vom Glauben an Jesus, als den Gottmenschen, Erlöser und Seligmacher und Stifter der katholi schen Kirche ist bei Hoppe keine Spur zu finden. Hermann hat am Schluffe des 8 4 den Satz: „Die Kirche besitzt als göttliche Heilsanstalt jene Gnadenmittel, die den Men schen auf übernatürliche Weise stärken und kräftigen." Hoppe streicht den Satz

; denn Gnadenmittel will die mo derne Pädagogik keine anerkennen, oder sie wagt es nicht zu sagen, daß in der katholischen Kirche Gnadenmittel sind. Sowohl Hermann als Hoppe stellen im 8 15 die religiös sittliche Bildung als das höchste Ziel des Unterrichtes hin. Doch wie verschieden! Hermann stellt folgende Forderungen: „1. Wo es die Umstände erlauben, beginne der Schultag * mit Gottesdienst. Durch erbauliche Theilnahme an dem hl. Opfer gewinnen Lehrer und Schüler die rechte innere Stim mung." Hoppe streicht

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 25.10.1873
Descrizione fisica: 8
auf Hermann ruhen. Und wie der plötzlich hervorbrechende Stürmwind die noch vor Kurzem ruhige See zu gewaltigen Wogen aufzuwühlen vermag, so wirkte dieser Blick deS Mädchens auf Hermann. Noch eben von dem Gedanken gepeinigt, daß sie ihren früheren Grund sätzen untreu, ihr Herz getheilt, überkam ihn jetzt Aötzlich, als er den tief in's Herz dringenden Blick des schönen Auges auf sich gerichtet sah, ein so unbeschreibliches Wonnegefühl, daß er, ohne zu wissen, waS er that, auf sie zuschritt und leise

, nach dem er so lange geschmachtet, nach dem sich so lange sein Herz gesehnt. — Leser oder Leserin, dieDu am einsamenOrte, entfernt vom Geräusche deS Alltagslebens an dem lebenswarmen Herzen Deines Mitmenschen, die Gluthen der langverhaltenen LiebeSflamme em pfunden hast, wie sie Dich in die Lichtregionen der höchsten Glückseligkeit geführt, Du vermagst die Gefühle der Beiden zu verstehen, die hier einander umschlungen hielten .... —Lange hatte Hermann in diesemSinnesrausche verweilt; immer und immer

Camphausen Züge. Ella hatte diese Umwandlung bemerkt. Sie strich die herabgefallene Locke Hermann? auS der S<irn und hauchte einen Kuß auf die drohenden Falten. — WaS ist Dir, mein Lieber; hauchte sie leise. Eine Weile ließ er den stechenden Blick auf ihr ruhen, dann schloß er plötzlich wie geblendet die Augen; sein Arm zog die zitternde Gestalt fester an sich heran und mit ungewöhnlichem Ausdrucke seiner Stimme fragte er nach dem Geber deS Medaillons. — Es ist daS Erbtheil meiner Mutter und hängt genau

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 6
Data: 22.10.1873
Descrizione fisica: 6
, der auch schon nach wenigen Minuten von der reich- Die Brunnennymphe. Originalnovelle von Andrs Hugo. (Fortsetzung.) War eS nicht möglich, daß hier vielleicht ihr Bild, von dessen Dasein sie überzeugt war, da sie .es ja durch den Maler Henning erfahren, daß «S bei Hermann von Rothenau in Verwahrung sei, unter der Decke ruhen konnte, die, leicht ge öffnet sie in den gewünschten Besitz versetzen konnte. Sie zitterte, jedoch nur wenige Augen, blicke. Mit raschem Griff hatte sie daS Album geöffnet

unter den hastigen Schritten eines Herbeieilenoen. EII.i blickte auf und eine tiefe Purpurgluth überzog ihr Antlitz, als sie Hermann gewahrte. Im nämlichen Augenblicke aber, als lich ihr Blick «nwiijknrlich senkte, ge wahrte sie die Bleistisljkizz.' ihres Gesichies »eben dem Bilde, daS soeben ihre volle Bewunderung in Anspruch genommen hatte. Ehe sie jedoch darnach greife» konnte, stand Hermann neben ihr. — Marie? kl >nz es anS seinem Munde mit einem Tone der Verwunderung. — O bitte nennen Sie mich doch Ella

! bat sie, ohne aufzusehen. ES klang wie ei» kalter Eishauch über die schöne» Lippen. — Aber Marie, bei Gott im Himmel, ich vermag eö nicht. Meine Zunge vermag nur den Namen Marie zu sprechen, der andere Name kommt nicht über meine Lippen. Er wollte ihre Hand ergreisen, doch sie wehrte entschieden ab. — Lassen Sie das, Herr von Rothenau, eS ziemt sich »ich: für Sie! — Marie, sagte Hermann mit einer Stimme, der man eine tiefe Bewegung anhören konnte, — Marie, in welchem Tone sprechen

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Meraner Zeitung
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Pagina 4 di 8
Data: 07.07.1880
Descrizione fisica: 8
noch an demselben Tage von der Magd, und am ander» Morgen erzählten eS dieBarbiere im Orte höchst aufgeregt ihren sämmtliche» Kunden AlS der Landschaftsmaler Hermann PonS seine einsame Wanderung durch den Harz mit leidlich bereichertem Skizzenbuche beendet hatte und seioe Junggesellenwohnung in Berlin auf schloß, traf fein erster Blick einen Brief, der schon mehrere Tage auf dem Tische lag. Sofort er- kannte er die Handschrift deS Freundes, öffnete begierig, ehe er den Hut abgelegt, und laS

weiter nichts, alS: »Etsch, Hermann, ich habe sie, und Hedwig heißt fiel Dein . Otto.' Noch lakonischer schrieb , der Maler dem Bild« Hauer mit umgehender Post: ! .Donnerwetter! > Dem Hermann.' i Ueber der Bewunderung, die daS Wort aui' drücken sollte, vergaß er die Gratulation. Otto gab ihm bald Gelegenheit, sie mündlich nachzu holen, und auf Hedwigö Polterabend erschien PonS als Bänkelsänger mit einem Leierkasteii, hängte riesige Bilder im: Flur! deS Fenchelschen Hauses auf mit der Ueberschrift.Harzreise?, und sang

ihreS Gatte» iu der Tante Voß. Ihre Schwester Gertrud» bei HedwigS Verheirathnng elfjährig. ward sech« Sommer später von Wem heimgeführt? Ba» Hermann PonS, der genau doppelt, so.altwar, wie seine kleine Braut: Er hatte feiner eigene» Erklärung nach .auf Gertrud gewartet.? / Beide Küastlerfamilien lebte» vom erste» Tage ihrer Gtünduag an bis heute ia einer Ei»» tracht, die nie ein Hauch getrübt hat. Groß«»«» Fenchel schläft seit dem Mai 1864; der Groß» papz hingegen richtete sich schlechter

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 25.08.1881
Descrizione fisica: 4
aus. Seine Hand zitterte, als er die Thüre hinter ihnen schloß. „Mein Gott, was ist Dir geschehen ?' wiederholte Frau Heym. .Nichts, Mütterchen.' „Nichts? O, Hermann, mich kannst Du nicht täuschen. Das Auge einer Mutter ist rasch und scharf. Kann ich Dir nicht helfen, mein Sohn?' „Mir kann Niemand helfen, Mutter. Ich bin in einer schlimmen Lage. Wo ist jetzt meine Frau?' »Oben in ihrem Zimmer mit den Kindern. Ich glaube. Adele hat ihr wieder etwas Pikantes zu erzählen.' »Das Ünglückskind! — Sage, Mutter, hast

Du Muth in der Gefahr?' »Du erschreckst mich durch Deine dunkle Rede, Her» mann! Bist Du denn in einer Gefahr?' ! »Vielleicht. Doch davon laß uns jetzt schweigen. Ich wollte Dich blos bitten, es vorläufig Elife zu verschweigen, daß Du mich so gesehen hast. Sage ihr für mich, daß ich, daß ich auf einige Tage hätte verreisen müssen. Ich kann es ihr nicht selbst sagen, ich kann ihr jetzt nicht gegenüber- treten. Die Wahrheit wurde sie niederschmettern.' »Aber mir sage es Hermann» Deiner alten Mutter

; .das ist eS nicht. Aber ich kann Dir jetzt nicht Alles sagen. Das Geheimniß ist nicht blos mein eigen und — ich muß jetzt fort, unverzüglich sort. Meine Frau darf nicht wissen, warum ich reise. Willst Du es versuchen, sie bei guter Stimmung zu erhalten, bis ich zurückkomme?' Seine Stimme schwanke, während er sprach und seine Mutter sah ihn mit dem Ausdruck der Angst an. »Du wirst doch auch zurückkommen, Hermann? Du wirst uns doch nicht verlassen wollen? O, mein Sohn, sprich Dich offen aus! Bist Du zu Grunde gerichtet ? H>?st Du Dich in gefährliche

Speculationen eingelassen und Dein Vermögen verloren ?' »Mein Vermögen verloren? Ah, wo denkst Da hin, liebe Mama? Nein, nein, ich habe nicht jpeculirt und einen Verlust an meinem Vermögen gehabt. Dies wird so sicher auf weine Erben kommen, wie ich eS selbst erhalten habe.' »Hermann, welche Sprache! Du thust, als ob Dein Leben keinen Werth mehr hätte?' „Denke nicht, daß ich von Sinnen bin. Mutter! Be schäftige Elise jedenfalls so lange, bis ich meinen Hand koffer genommen habe und dann — Gott

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Bozner Zeitung
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Pagina 7 di 10
Data: 21.11.1873
Descrizione fisica: 10
geschlungen und das rosige Antlitz an ihre Brust gedrückt, sanft und süß entschlummert war. Sieben ihr saß Louise, träumend den Blick auf den See gerichtet, dessen Wellen, vom Glanz der unter gehenden Sonne überhaucht, leise und geheimnißyqll rauschten, während Hermann Wolfgang ihr gegev» über saß und die eben empfangenen Zeitungeu durch» blätterte. „Ich kann'S doch nicht begreifen, wo Bruno nur bleiben mag,' sagte Louise plötzlich, die großen dunk» len Augen aus die Mutter richtend

. „Er wird sich die Situation dort noch ein wenig näher anschauen,' meinte Hermann. .Nein, nein,' versetzte die Mutter, „daS thut er nicht, er war zu ängstlich.' „Freilich ist die Macht des Bösen zu groß,' be> merkte Hermann, zu Louise hinüberschauend, die ihm schwermüthig zunickte. Der Armen war seine Ge> geuwart immer noch wie ein mahnender Borwurf, sie hatte vor ihm niederknien, ihm dienen mögen, wie eine Magd — hätte sie an ihm nicht alles verdient, waS sie erlitten? — und doch fühlte sie sich so glück lich

in seiner Gegenwart, ja zuweilen war'S ihr, aiS sei der lange Zeitraum zwischen damals und jetzt nicht vorhanden und fie vürse wie «inst schuldlos in daS Auge deS Verlobten schauen. „Bringen di? Zeitungen noch immer nichts über unsere Flucht ?' fragte sie nach einer Pause. „Ich suche soeben darnach,' versetzte Hermann, „ah hier!' Plötzlich wurde er sehr bleich, sein Auge starr, als sähe eS ein Schreckbild in den schwarzen Lettern. Es konnte den Festesten wohl erschrecken, was hier stand. Von der Residenzstadt

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Volksblatt
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Pagina 5 di 10
Data: 17.05.1873
Descrizione fisica: 10
Hermann. Der Vater, welcher in Zürich ein großes Gasthaus und eine bedeu tende Metzgergerechtsame besaß, wollte den Sohn für sein Geschäft verwenden, doch Gott hatte andere Absichten mit ihm vor und be diente sich zur Erreichung desselben einer frockmen Mutter, welche ihrem Kinde durch ihr Gebet eine höhere Gnade erlangte, die Gnade des wahren Glaubens. Die Familie war protestantisch und auch Hermann wurde in der reformirten Lehre unterrichtet. Die Mutter jedoch gehörte heimlich der katholischen

Kirche an und begab sich deshalb öfters /nach dem Kloster Fahr, um. daselbst die hl. Sakra mente zu empfangen. Auf diesen Wanderungen nahm sie zuweilen auch ihr theures Kind mit sich, welches so, wenn auch nicht vollends bewußt, für die wahre Religion und deren Gottesdienst empfänglich gemacht wurde und die damals gewonnenen Eindrücke stets im Herzen bewahrte. Dann, als es sich um die Berufswahl' handelte, gab Hermann eine entschiedene Neigung zum Studium zu erkennen, welche der Vater durchaus

nicht billigen wollte. So kam es. daß Hermann, um dem höheren Dränge in seinem Innern entsprechen zu können, sich auf fremde Hilfe angewiesen sah, die ihm auch von verschiedenen Seiten reichlich zu Theil ward. Nachdem er offen zur katholischen Kirche übergetreten war, studirte er zu Solothurn, bis er das nöthige Alter erreicht hatte, um im Kloster Muri die Aufnahme alsOrdens- candidat nachsuchen zu können. Diese wurde ihm bereitwillig gewährt, allein das Noviziat konnte er nicht antreten, weil gerade damals

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