wurde erstürmt und alles drängte sich in die Straßen, die nach Fluß und Schlucht führten. Schon hatten sich die Ba taillone vor uns in die Flut gestürzt, um an das jenseitige steile User zu waten, da sprühte und prasselte ein Hagel von Geschossen auf sie herab. Es war unmöglich, diesem Kugelregen, der aus den Mi- traillleusen auf der Kuppe und den Ehassepots der in den Büschen versteckten französischen Schützen kam, zu widerstehen. Unser Hauptmann ließ die Leute rasten, ehe sie vorwärts stürmten
nach dem anderen in den heißen Sand warsen. Unwillkürlich hielt mein Zug, vor dem der Hauptmann schritt, still. Keiner wußte eigentlich, warum dies geschah. ... Da umwehte mich ein kühler Lusthauch, und eine Stimme, es war die meiner Mutter, sagte leise: „Geh' vorwärts!' Ich erschrak gar nicht darüber, sondern rannte, während die Kameraden folgten, trotz des Kugelregens vorwärts und erreichte als der Erste das Gebüsch, was mir dann ein Lob meines Haupt manns einbrachte. Sobald wir uns in dieser gedeckten Stellung befanden
, wurde wieder Halt gemacht und das nächste Terrain geprüft; es bestand aus einer stellen, buschlosen Böschung, die wir, um den Feind zu fassen, erklettern mußten. In diesem Augenblick hörte ich abermals die Stimme meiner Mutter: „Geh' vorwärts!' Ich zögerte, das zu tun, denn ich mußte warten, bis der Hauptmann den Befehl dazu gab. „Ein Soldat muß gehorchen', dachte ich und rührte mich nicht vom Platz. Da flüsterte die Stimme zum drittenmal: „Geh' vorwärts!' Wie von einer unsicheren Hand gestoßen
, verließ ich, wieder der Erste, das Gebüsch und stieg die Böschung hinauf. Plötzlich flog eine Granate über meinen Kopf, senkte sich abwärts ins Gebüsch, wo ich vor einer halben Minute noch ge standen hatte, schlug ins Gras und — platzte. ... Ich blickte zurück. Mein Hauptmann und alle Kameraden lagen mit zerrissenen Gliedern tot oder schwer verwundet am Boden! Em gräßlicher Anblick, der mich förmlich in die Flucht trieb, und so gelangte ich, von Geschossen aller Art umschwirrt, in das zweite