, wie unberührt Hanna bleibt, und das beruhigt ihn wieder. „Dolle Geschichte, Arve, die mir der Hauptmann erzählt! Die Lappen hatten es auf dich abgesehen! Törichtes Volk, in dir einen Werwolf zu sehen!" Mit diesen Worten be grüßt Markollen Olstenna und wendet sich dann an den Hauptmann. „Was sagen Sie zu der unangenehmen Geschichte, lieber Hauptmann?" „Ich bin herzlich froh, daß sie so friedlich ausgelaufen ist!" entgegnet der Hauptmann ruhig. „Immerhin erkenne ich an, daß das Ereignis unsere gute Stadt
Karskulla wieder einmal für ein paar Wochen -oder Monate vor dem Einschlafen gerettet hat." Alle lachen zu den trockenen Worten Stifsä- tens. Die Gäste nehmen Platz. Hanna ergreift das Wort und sagt mit einem Lächeln, das ihr reizend steht: „Aber, Herr Hauptmann, so schlimm ist es denn doch nicht. Ich. finde Sie Menschen hier doch sehr lebendig und munter, durchaus nicht verschla fen." „Das scheint nur so, mein Fräulein,," ent gegnet der Hauptmann. „Das ist gewaltsam. Wir leiden in Wirklichkeit
alle unter der so großen Stille, die uns hier einschließt. Das bißchen Grenzverkehr ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Zudem find die Menschen hier sehr seßhaft, sie lieben ihre Heimat und blei ben hier. Neue Gesichter gibt es wenige, und damit sind die Ereignisse auch klein, die uns beleben. Es ist für uns alle eine Freude, daß Sie nach Karskulla gekommen sind. Wir sehen nicht nur einmal ein neues, sondern auch ein schönes Gesicht." „Ei, Herr Hauptmann, wenn man noch Komplimente
machen kann, dann ist das Ein schlafen Wohl noch nicht zu befürchten." „Zur Zeit bestimmt nicht, mein Fräulein!" nickt der Hauptmann ihr lustig zu. „Ich hoffe. Sie bleiben recht lange hier und zaubern un sere rauhe, aber doch schöne Heimat auf recht viel Leinwand." „Ihre Heimat ist schön, Herr Hauptmann!" spricht Hanna mit Aachdruck. „Sie werden beschämt seiv, wenn Sie einmal fehlen, was ich ihr alles an Schönheit in meinen Bildern ablausche." Arve stimmt ihr zu. Mit warmem Blick sieht er sie an und nickt. „So ist es, Hanna. Ansere
zu haben, sagt sein Blick. Der Hauptmann hat nicht ganz unrecht. Markollen ist -oft still und in sich gekehrt, aber er kann, wenn er in Laune ist, der beste, lustigste Gesellschafter sein. Seiner Lustigkeit fehlt allerdings das Beschwingte, Herzliche, ober er ist ein Plauderer, der, wenn er will, al les in den Schatten stellt. So fährt man nach Schloß Markollen. * Markollen liegt an der Grenze, nur eine halbe Meile von ihr !entfernt, im dichtesten Walde, verborgen wie ein verzaubertes Schloß