Mieter und die Welle des Reichs- senders Graz auf 886 kHz, das ist 338,6 Meter hären kön nen. Die Hörer im Westen und Süden des Reiches werden besonders darauf 'hingewiesen, daß infolge der neugetroffenen Anordnung diese bisher im Westen und Süden nicht hör bar gewesenen Sender in den meisten Teilen des Reichs aut empfangen werden können. Das gestohlene Fahrrad - Skizze von Erich Grifar. Atemlos kam Karl bei seinem Bruder Gustav an. „Du, ich weiß, wer dein Rad gestohlen hat!" „So?" sagte Gustav
. - Wenn' du dir nicht mehr- daraus machst. Oder denkst du vielleicht, du kriegst ein neues Rad von der Versicherung, daß es dich gar nicht rührt, wenn ich dir sage, wer es gestohlen hat?" „Von der Versicherung?" fragte Gustav interessiert. „Das ist ein guter Tip, den kann man sich merken." ,,Jcft da schaust du aber durch die Röhre. Denn erstens war dein Rad gar nicht versichert, und zweitens muß es stets angeschlofsen sein, und auch zu Hause muß es so aufbewahrt werden, daß niemand dazu kann." „Niemand dazu kann", sagte
Gustav vor sich hin und. fragte dann: „Auch der eigene Bruder nicht?" Auch, der eigene Bruder nicht", wiederholte Karl bekümmert. „Du, das ist eine feine Idee", fuh!r Gustav auf. „Das mach' ich, sobald ich mein Rad erst wieder Hab'." ; „Wie willst du das denn wieder kriegen, du interessierst dich ja nicht einmal dafür, wer es gestohlen hat." „Wer sagt, daß mich das nicht interessiert?" „Na, wie ich! dir vorhin sagen wollte, daß ich dein Rad gesehen habe und weiß!, wer es gestohlen hat, hast
du ja nicht einmal hingehört." .„Wozu, ich weiß ja ohnehin, wer es gestohlen hat." „Wie? Du weißt, wer dein Rad. hat?" staunte Karl. „Und dann läßt du mich danach suchen, und mich länge Vorträge halten, wie du es wieder kriegst, rmd was wir mit dem Kerl anfangen, wenn wir ihn haben? — Ja, aber warunr holst du es dir denn nicht wieder von diesem Spitz buben?" „Warum so eilig?" sagte Gustav gedehnt. „Laß ihm das Rad doch noch ein paar Tage. Er h!at ja soviel Freude daran. Er h!ai es ganz neu lackieren lassen
und die Lenkstange hat er auch zum Verchromen weggegeben." „Nein, er hat sie schon geholt," sagte Karl. „Ich Hab' ihn vorhin gesehen, wie er mit deM Rad gefahren ist." „Ich weiß, ich weiß", w!eh!rte Gustav ab. v " „Ja, dann mach' doch, daß> du hinkommst, daß du das Rad wieder kriegst, jetzt, m er es so schön in Schuß gemacht hat." „Morgen vielleicht", sagte Gustav. Und als Karl ihn immer noch verständnislos ansah, fuhr er fort: „Er hat nämlich die Rechnung noch nicht bezahlt."