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Giornali e riviste
Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 10
Data: 18.10.1891
Descrizione fisica: 10
zu wieder- holtenmalen, veranlaßt, jede Gemeinschaft mit diesem endlich zur Sprache kamen, that es Seraphme offen bar leid. „Wie schade, daß Sie eine Respcctsperson sind, Herr Gustav!" rief sie ungenirt. „O, behandeln Sie mich doch weiter ohne Re- spectl" bat er und sie zeigte sich durchaus nicht ab geneigt, seinen Wunsch zu erfüllen. So blieb es beim Alten zwischen ihnen. Gustav ließ sich von Seraphine necken und er fand den Muth, mit ihr zu schwatzen, wie mit seinen Schwe stern — nur daß es ihm unendlich mehr

Vergnügen machte. An einem schwülen, ganz dunklen Juliabend, welchen einige verschlafene Sterne und prachtvolle Leuchtkäfer durchfunkelten, erzählte Seraphine Gustav ihre Lebensgeschichte, — lauter Mühsal, Plage und Entbehrung von Anfang bis zu Ende. Aber sie war ein tapferes Mädchen, das mit Lust und Freude seine Pflicht that — allerdings an Glück durfte man nicht denken. Und in dieser Stunde erkannte Gustelchen, daß er ein Mann sei, der das Recht habe, zu lieben, ja, sich ein liebes Weib zu nehmen

sich Und ehe sie es fich versehen haben, fanden sich ihre | Lippen, ihre Herzen! Die Leuchtkäferchen gaukeln einen tollen Freuden tanz um die Beiden. Die Sterne sind nicht mehr schläfrig, sie funkeln strahlend, eS ist beinahe, als hörte man sie lachen. Betrunken taumelt Gustav nach einer Stunde seiner Wohnung zu; als er die erleuchteten Fenster steht, regt sich eine leise Unruhe ihn ihm: Was werden Mutter und Schwestern sagen? Man stürzt ihm entgegen, wo er bliebe? Ueberall hat man ihn schmerzlich gesucht

— Papa ist heftig unwohl gewor den. Der Arzt ist schon da und constatirt einen leichten Schlaganfall. Es ist im Augenblick nicht gefährlich, aber die ganze Familie ist so verstört, so angstgepeinigt, daß Gustav nicht wagt, an sein Glück zu denken, geschweige denn, davon zu sprechen. In der dritten Nacht nach der Erkrankung wiederholte sich der Schlaganfall, und eben, als der Morgen graute, starb der Vater. Ec konnte in dieser letzten Nacht nicht mehr sprechen, aber er winkte Gustav zu sich, sah

ihm unaussprechlich angstvoll in's Auge und wies mit flehender Geberde nach den vier Mädchen. Gustav verstand — mit blaffen Lippen lächelnd flüsterte er: „Sei ruhig, Papa — ich werde sie nie verlassen — werde ihnen Gatten und Vater zu ersetzen suchen!" Wie zu einem Gelöbniß legte er seine Hand in die des Vaters, und die erkaltende Hand des Ster benden hielt ihn fest, grausig fest. Bald darauf war es zu Ende und Gustav über Nacht Vater geworden — von vier unversorgten Töchtern, von denen die Aelteste bereits

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Tiroler Sonntagsbote
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Pagina 5 di 8
Data: 16.03.1890
Descrizione fisica: 8
betheuerte und jede ihr zur Last gelegte Veruntreuung in Abrede stellte. Im Laufe der Verhandlung stellten sich nun bezüglich der Amtsverwaltnng beim Postamt Naturns ganz eigenthümliche, ja fast unglaubliche Dinge heraus. Da ist zunächst vom eigentlichen Postmeister in dessen Sohne: Gustav Flora ein Post administrator bestellt, dieser hat sich aber um das Amt so wenig gekümmert, daß er z. B. bei der Dienst übernahme der Angeklagten Anfangs Juni 1889 die Kasse nicht pflichtgemäß kontrolirte

gewaltsamer Erbrechung, im Amtslokal hatte Herr Gustav Flora durch lange Zeit seinen Privat-Schreibtisch, dort- sclbst zahlte er auch seine Tagwerker aus, die also dahin ebenfalls Zutritt hatten, das Amtslokal diente als Aufbewahrungsort für Wagenlaternen, Peit- schenstöckc und Pferdedecken, von diesen Lokal aus führte auch eine Thür in das Dienstboten-Schlaf- zimmer, und im Amtszimmer endlich warb der Administrator bei der Expeditorin um gewisse Gunstbezeugungen, was dort jedenfalls am aller wenigsten

zn wenig genauer Amtsführung und mancher Widersprüche, in die es sich gegenüber früheren Aussagen verwickelte, einen entschieden guten Eindruck, welcher auch bezüglich der Sache selbst nach den Aussagen besonders des Belastungszeugen Gustav Flora anstatt abgeschwächt nur noch erhöht wurde. Betreffs des fehlenden Geldes lag ein direkter Schuldbeweis gegen die Angeklagte nicht vor und auch die verschiedenen Verdachts" gründe schlossen bei der im Naturnser Postamt be standenen Wirthschaft die Möglichkeit

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 07.04.1891
Descrizione fisica: 4
demzufolge trocknend und sich zusammenziehend, die Stifte lockerte und schließlich diese Schreckens- szene herbeiführte. — Am Sonntag fand in Riva Z» B« Alt! Puv- Pers/ Pers.-H Schnei PostM Schn« Pers.-S W zu verlassen!' spreche« die Rachbarsleute, wenn sie Marie so weinen sehen. .Laß meinen Gustav in Ruh'/ erwiederte dann Marie gereizt, .ich hab ihn so weit gebracht, aber anrühren lasse ich ihn nicht!' Sie lebte still für stch. Selbst zu ihrer Mutter ist sie nicht zurückgekehrt, sondern ernährte stch

er da und sie drückte ihn dann au sich uud küßte ihn mit Leidenschaft. .Der weiße Sonntag/ an dem der Suabe zur Eomuumion gehen sollte, nahte heran. Der hoch- würdige Pfarrer verstand eS, die Sinderherzen für diesen .Tag zuaudSchtiger Liebe zu erweiche», sie wußte .« aus ihrer eigene» Jugend. Auch Gustav, sie hatte dem Suaben de» Name« des Baters ge geben» war noch er»ster und stauender al» ge- wöh»!tch. GMOerS' fragte er eine» TageS, nachdem er limgeichvr sich hiugeblickt. «VaR den». Mei» Lieber?' Z^e» wahr

. derBater wäre nicht gestorben, fort iudie «elt gega»gen?' Marie hatte diese Frage schon einige Tage auf seinem Gesicht gelesen. Thränen entstürzten ihren Svgen. .Bete, daß er wieder kommt!' sprach sie mit erstickter Stimme. Sie barg das Gesicht in den Händen und weinte heftig. Gustav weinte auch. Gustav fragte nicht mehr nach d:m Bater, er war noch zärtlicher gegen die Mutter geworden, und aus seinem Antlitz sprach eine seltene Reise. Marie schnitt eS durch die Seele, und oft Nachts, wen» der Suabe

schlief, grub ste ihr Geficht in die Kissen, ihr heftige« Schluchzeu zu unterdrücken. So kam der Weiße Sonntag. Gustav war bei weitem der erste unter den Knaben. Marie konnte stolz fein. Aber wie gern HStte sie ihr Mutterglück mit dem noglücklicheu Satte» getheilt; allein erstickte es ihr Hey. DaS ist das Leid, vou dem die trockeaeu, aber schmerzhaft breuuendeu Auge», jener dann spreche». All' diese Bilder... mögen au ihr vorübergeschwebt sei«. Aber der Gottesdienst hätte sie ruhiger ge» stimmt

» zu lmlleere«. 3« . k»»«t, auch die Swderschaar. ftoh auf ihre Äterü uud Anverwandte» zugeeilt, die fie au der Kircheu- thür stolz in Empfang nahmen nnd in ihrer Mitte nach HauS geleiten. Gustav war zu seiner Mutter getreteu. Ein Blick in ihr liebes, ernstes Antlitz erfüllt ihn mit kindlicher Hochachtung. Sie nahm ihn bei der Hand und führte ihn mit innigem Druck durch die festliche Menge. „Mutter, nicht, eS war schön S' fragte Gustav. .Ja, es war sehr schön, mein Kind l' sprach die Mutter sauft

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 4
Data: 09.12.1887
Descrizione fisica: 4
. „Ob der Bankier Reichert überhaupt so viel Geld in seinem Ver mögen hat? Schockmillionen, es ist Alles geflunkert!" Fränzchen hatte in Fieberhast den Artikel gelesen, mit einem Ausdruck des Entsetzens warf sie die Zeitung hin und bedeckte daS Gesicht mit den Händen. „Das ist eine ganz schauderhafte Geschichte", sagte Kurt bestürzt, als er ebenfalls Kenntnis davon genom men hattie. „Hier muss eine Verwechslung vorliegen. Die Polizei befindet sich auf falscher Fährte, wenn sie Gustav verfolgt." „Ja, das thut

sie", erwiederte Fränzchen, den Oberst fest anblickend, der das Zimmer durchmaß, um seiner Erregung Herr zu werden „Gustav hat diese That nicht begangen, kann sie nicht begangen haben! Ich vermuthe, dass er den Bruch mit seiner Braut nicht verhüten konnte, und dass der Zorn darüber ihn ver- aulasste, die Stadt sofort zu verlassen. Er hatte ja schon am Morgen des Tages mit seinem Chef einen heftigen Wortstreir gehabt und in Folge dessen seine Stelle gekündigt. Er sagte mir, er könne hier nicht bleiben

. Tagesordnung: Regierungsvorlage, betreffend.die es that, das ist nun doch auch kein Grund, um ihn zu verdammen " „Der Kaffediener will ihn vorgestern abends spät im Hause Reicherts gesehen haben", warf der Oberst ein. „Liegt darin ein Schuldbeweis?" fuhr Fränzchen fort, „kann Gustav nicht aus seinem Pulte Papiere ge holt haben, die er nicht zurücklaffen wollte? Und wenn der Diener behauptet, Gustav habe sich heimlich ins Haus geschlichen, so ist Das wol auch nur eine Ver- muthung, lieber Onkel. Gustav

ist eben Niemand be gegnet und erst im letzten Augenblick gesehen worden, als er das Haus wieder verlassen wollte." „Ich finde es schauderhaft merkwürdig, dass Gustav den Schreibtisch erbrochen und den Kassenschlüssel in den Garten geworfen haben soll", sagte Kurt gedankenvoll. „Mit diesem Manöver konnten doch die Untersuchungs richter nicht irregeführt werden." „Und eben dieses Manöver beweist, dass eine an dere Person die That verübt haben muss", nahm Fränz chen wieder das Wort, die allmälich

ohne alle Partei- rückstchten zu erwägen. dass Gustav nun, vielleicht gefesselt wie ein gemeiner Verbrecher, hieher zurückgebracht wird!" „Schockmillionen, daran mag ich gar nicht denken!" fuhr der alte Herr auf. „Wenn auch mein eigener Name nicht dadurch geschändet wird, so ist es doch der meines Jugendfreundes. Wenn das Dein braver Vater erlebt hätte, der im Punkte der Ehre so streng und ge wissenhaft war!" „Wir müssen alles thun, um ihn vor dieser Schande zu bewahren, Onkel"; flehte das Mädchen

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