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Giornali e riviste
Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 29.12.1874
Descrizione fisica: 8
hat, ist noch nicht ganz klar.' AuS der Anzeige de« jungczechischen Partei-Organe» Küustlerheimweh. Novelle von Heinrich Fr ei mann. (Schluß.) „Gustav, ich hätte mich bemüht. Dir so lange als möglich zu verbergen, daß ich mich zurück sehne auf die Bühne. Der heutige Tag zwingt mich, Dir die ses Geständniß zu machen. Lasse mich dieses eine Mal nur singen. Vielleicht kann ich dann meine Pflichten gegen Dich leichter erfüllen.' Gustav bewegte verneinend das Haupt: „Täusche Dich und mich nicht. Die alte Neigung muß voll

- ständig aus dem Herzen getilgt werden, wenn es von feiner Sehnsucht genesen soll. Laß daher ab von Deinem Begehren. Wir reisen nach unserem Land sitze 'ab, dort lernst Du vielleicht vergessen; wir rei- ,sen schon morgen, wenn Du willst.' „Und ich sage Dir, Gustav, ich muß fingen, eine innerliche Macht drängt mich dazu, ich kann nicht widerstehen, ich kann nicht. Komme, was da wolle — ich muß!' „Dann,' erwiderte er mit gepreßtem Tone, „dann wirst/Du begreiflich finden, daß auch ich mir die Freiheit

meiner weiteren Entschließung vorbehalte.' Er. verließ gesenkten Hauptes, ernst und traurig, seine Gattin — um nach seinem Kinde zu sehen. Eine halbe Stunde später brächte ein Diener dem Theaterdirector einige Zeilen von der Hand der Baronin, womit ihm dieselbe anzeigte, daß sie als Auna Köhler in den „Hugenotten' fingen werde. III. Ein letzter Versuch, den Gustav am folgenden Morgen machte, um Anna von ihrem Borhaben ab zubringen, erwies sich als fruchtlos — er wurde abgewiesen. Anna fuhr, nachdem sie zuvor

die nöthigen Anord nungen wegen Anschaffung der erforderlichen Garde robe für die Hugenotten-Vorstellung getroffen hatte, in das Theater zur Probe. Gustav stand am Fenster und sah mit traurigem Blicke dem dahinrollenden Wagen nach. Am nächsten Morgen ließ Gustav das Kind in Anna'S Zimmer bringen und kündigte, gleich darauf selbst eintretend, der Letzteren an, daß die kleine Marie in Begleitung der KindSfrau im Verlaufe des Vormittags nach dem Landsitze abreisen werde. Anna nahm mit schwerem Herzen Abschied

war wieder ganz zu Hause auf der Bühne, sie sang und spielte begeistert und hinreißend sa>ön. Stürmische Zurufe wurden ihr nach jeder Scene, insbesondere nach dem Duett mit Raoul im vierten Aufzuge zu Theil. Da wollten die Beifallsbezeigun gen kein Ende nehmen. Kränze flogen auf die Bühne, immer und immer wieder mußten E. und Auna hervortreten, um die Ovationen des Publikum« entgegenzunehmen. Im dunkeln Hintergrunde seiner Loge faß bis dahin still und unbemerkt, von der Bühne au« nicht wahrnehmbar, Gustav

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Volksblatt
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Pagina 12 di 12
Data: 10.02.1877
Descrizione fisica: 12
Weisung, zur Uebergabe vergeblich gemahnt hat. Die Stadt ist her Ausgangspunkt seiner weiteren Operationen: er muß hoffen, darin für sein Heer zerstört haben: so will es Gustav Adolf, um den Vorwand .zu kräftigen, un ter dem allein er Deutschland zu erobern hoffte, — den Vorwand des Re ligionskrieges. Die Lüge wird zuerst von schwedischer Seite verbreitet; sie wächst riesengroß heran: der Liberalismus hat sie in sein System aufge nommen. . Das ist in flüchtigen Strichen die wahre Geschichte

. Auf dem Gebiete der Geschichte haben sie sich die maßlosesten Angriffe gegen die Kirche und die Verherrlichung alles Dessen^ was ihr feindlich gegenübersteht, zur Aufgabe gesetzt. Die Lösung dieser Aufgabe haben sie zum System erhoben. Dies Lügensystem hat durch das Werk KloPP's einen gewaltigen Riß bekommen. Der verleumdete Ka tholik Tilly steht da gerechtfertigt, als einer der edelsten Männer der deutschen Vergangenheit; Gustav Adolf ist hinabgestürzt von der Ruhmessäule

, auf die er sich selbst und auf die man ihn emporgelogen. Der Schlag war doppelt hart; er konnte nicht abgewiesen werden. Es blieb nichts anderes . übrig, als — zu schweigen. Die moderne Wissen schaft schwieg. Ihre „großen? Historiker haben zwar die falsche Anklage gegen Tilly nicht mehr zu erheben vermocht, aber die Wahrheit über Gustav Adolf haben sie nicht konstatirt. Im Jahre 1874 ist eine kleine Schrift von Klopp erschienen, unter dem Titel: „Die Katastrophe von Magdeburg 1631', die als ein Nachtrag zu seinem großen Werke über Tilly angesehen

werden kann. Es ist zn den vielen anderen ein neues Zeugniß für Tilly, gegen Gustav Adolf. In der Prämonstraten- ser-Abtei Tepl in Böhmen befindet sich näm lich ein Tagebuch des Prämonstratenser's Za- charias Band Hauer, der zur Zeit der Ein nahme Magdeburg's den 20. Mai 1631 da selbst anwesend war. Es ist der Bericht eines Augenzeugen, der unter dem Eindrucke des selbst Erlebten schreibe Wir lesen in seinem Ta gebuch eine schlichte Erzählung, die unverkeun- bar das Gepräge der Wahrheit an sich trägt. Klopp hat dem Auszua

sein. Wer ist sein Urheber? Der Schwedenkönig Gustav Adolf will Deutschland erobernder ist der Angreifer ; er steht den katholischen Reichsständen feindlich gegenüber; er ist' den protestantischen nicht willkommen; er sucht eine Allianz, um auf die öffentliche Meinung Deutschlands günstig zu wirken. Die verworrenen Zu stände Magdeburg's machen es ihm möglich, ein Bündniß mit dieser Stadt zu schließen; alle Vortheile davon sind für die Stadt, alle Nachtheile für den König. Magdeburg wird von Tilly

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 4
Data: 10.08.1872
Descrizione fisica: 4
werden, so, oder so,' sagte Gustav. „Erlauben Sie mir die letzte Frage: Wird es der liebevollsten Aufmerksamkeit, der heißen Liebe, die ich für Sie fühle, denn nie gelingen, Ihr Herz zu meinen Gunsten zu rühren?' «Man liebt nur einmal. Herr Graf, und daö für'S ganze Leben. Verleihen Sie meinem armen Vater Ihren Schutz und ich schwöre, Sir zu verehren bis zur letzten Stunde meines Lebens. Jedes andere Ver sprechen würde eine Lüge sein, die ich verabscheue.' „Es ist geang. mein Fräulein. Bald sollen Sie von mir hören

.' Er verbeugte sich nnd verließ daS Zimmer, um sei nen Vater aufzusuchen. Schluß-Kapitel. Der alte Graf Salignac befand sich uoch mit den befreundeten Cavalieren im Park. Aus der Erregung, die in den Zügen des Sohnes herrschte, glaubte er schließen zu müssen, die Unter- reduug, die derselbe mit dem jungen Advokaten im LusthiiuSchen gehabt, sei jedenfalls bedeutungsvoll für ihn Lud Gustav gewesen. Der Letztere bat die Herren- um Verzrihuna. dak er seinen Bater ihrer Gesellschaft entführe. Der alte Gras

und sein Sohn begaben sich in die Zimmer, die Charles Bodinet zu ihrer Verfügung gestellt. Als Gustav die Thüre hinter sich verschlossen, stieß der Bater hastig die Worte heraus: «Gustav, Deine verstörte Mlene verkündet mir nichts Gutes. Der Advokat kam von unsern Gläubigern in Paris. Zum Teufel! Die Blutsauger sollen sich doch einige Tage gedulden, dann können wir sie ja be friedigen.' Der junge Cavalier zuckte die Achsel. „Wer weiß, ob wir das jemals im Stande sein werden, mein Vater,' sagte er. Graf

Salignac fuhr entsetzt zurück. .So wärst Du. nachdem der Advokat sich von Dir verabschiedet bei Herrn Bodinet und er hat sein Wort zurückgenommen. Ah, solchem »Plebejer kann man auch einen Wortbruch zutrauen.' „Nein, Herr Graf.' versetzte Gustav. „Nicht Herr Bodinet, mit dem ich nicht gesprochen, tritt zu rück. Auch das Fräulein willigt ein, meine Gattin zu werdeu.' »Nun, dann sind ja unsere Aussichten auch nicht getrübt.' „Doch, mein Bater. Der junge Mann, der mich im Park aufsuchte

ihm noch »u berichten hatte. Nachdem Graf Gustav seine Erzählung vollendet, sah er seinen Vater mit gebeugtem Haupte und fia» sterer Miene dasitzen und lange Zeit in dumpfem Schweigen verharren. WaS die Gluth der Ehre im Herzen deS Sohne» entzündet, halte sie auch beim Bater geweckt. Gustav betrachtete ihn lange voll Mitleid. (Fortsetzung folgt.) — —-

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 14
Data: 22.12.1877
Descrizione fisica: 14
mit dem.AuS- drM deS Erstaunens, »seit?)vann ist eS Sitte, daff ein Dorsjunge seine ältexn Verwandten mit Du, anredet,?. ,jJch^erke^sltz>n. »ma« muß.den. Burschen drillen, ehe e>7 m ürke wlrd, eS fitzt «och. zuHiel Bettelstolz in ihm.' ^ Ddmun^.erbleichte^ sein Ä^ge'funkelte leihest schtzjtlich'und seine Hand ballte krampfhaA allein. ein Blick ans MtlaH^ die^ voä' Mchr Bylder unbemerkt, eine bitteqoe Bewegung «üaZH^ g-x ihm'W^FasfSÄs' wiedW - - ssW '^.SchämeDich, Gustav,' r^efdaSKind, »glaubst Du' mehr

., zu.,stin, als unser Cousins weil Du stärker und reicher bist als erkund eine bunte Uni form auf dem Leibe trägst? ^Und bei alledem ge fällt mir Edmund tausendmal besser als Du!' »Melanie! hüte Dich!' rief Gustav, ihreinen giftigen Blick zuwerfend, „aber Kindern nehme ich nichts übel.' ' Der alte Herr hatte sich'theilnahmSloS bei diesem Wortwechsel iu die^Kifsen seineS Fauteüils zurückgelehnt und seine Stirn in Aether gebadet. Jetzt erhob er wie stehend seine Hände. »Um GotteSwillen keine» Streit

.' flüsterte er, ,Melanie, Du bezeugst Deinem Bruder nicht die ihm gebührende Achtung und auch Sie Ed mund, muß ich dringend bitten — ' ^ DaS Mädchen unterbrach ihn, ihre Lippen waifev siK^trotzig auf. »Ich achte auch Gustav nich^MM^IaM sie^ »der oft die halben Nächte außer den» Hache zubringt und mit seinen wil» d«ü KameFadxn ^.unser- HauS regiert, seitdem er hier lstH Nie spxicht er freundlich zu mir, aber iK>kümAtne Inich nicht uni seinen Zorn, denn >MbedMA«»<b -^kchj. er aber jetzt ver» MHt

^ auch^ meinest' Cousin zu beleidigen, weil er Aw6t. daZ Rechti dazu haben zu dürfen, so irrt er,W kit^eS^dHslch zwischen ihn und Edmund fhllerr wird, ÄnH ich wnde den Armen beschützen.' ' ' Vater Md Wohn bliöten mit dem Ausdruck deS Erstaunens aus die sprechende. Dieser Au genblick hatte dea .Damm durchbrochen, der im Lause der Jahre immerseine Ringe um die Grenze zwischen^ind^M^DMmIzieht.. . ^ . ,WaS fthlH^deB.>M^fis.ch?'' rief Gustav. »Thut sie, döM akfffsek sie i>^ ihren Vetter ver liebt

bis 'über, di^NM?^Wer,.G«duly»... wen« erst ihr Schatz hinter-dem Comptoirputt WallingS schwitzt — ,Gustav!^.unterhr.ach, ihn, sein.Vater so dro hend, als eS feine schwache Stimme erlaubte. »Gustav, bedenke —' Aber Edmund hatte die Worte seines Vetters aufgefaßt, er eilte auf ihn zu und krampfhaft seine Hand ergreifend, rief er : »Allmächtiger Gott, ist über meine Zukunft entschieden, ohne mich auch nur mit einer Silbe um meine Zustimmung zu befragen? Ich ein Kaufmann, niemals.' Der angehende Officierlachte laut

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 02.01.1878
Descrizione fisica: 8
', erwiederte Walling mit kalt» Stimme, „lesen Sie selber.' Gustav nahm den Brief, derselbe enthielt nur wettige Zeilen. „Der Elende', schrie Gustav, nachdem er sie gelesen. „EhrloS zu entlaufen! Aber wir wollen ihn einholen und sollten wir Gendarmen auf ihn Hetzen.' „Wollen Sie den Namen Werihen dem Gerede deö Pöbels preiSgiben?' sragte Walling ruhig. „Ich weiß ein besseres Mittel. Ein Diener seines VaterS. der mit ihm zugleich in die Residenz gekommen, weiß um die geringste seiner Handlungen

du für Deinen Geliebten?' rief Gustav. „Gerade deshalb soll er doppelt büßen. Fort Walling, jede Minute der Zögerüiig ist eine Valoren«.' O»n Familien-Drama. Novelle «»i» Walliier Bogel. ^ (U. Fortsetzung.) „Melanie', begann der neue Herr deS HauseS mit einer Stimme, der man deutlich den unter drückten Groll anhörte, ^Du hast mir und dem Andenken unseres verstorbenen VaterS durch Deine'Weigerung einen Affront bereitet, dürfte ich um den Grund desselben fragen?' , »Ich kann die Gattin Adolphs von Walling

Willen lenken zu können?' fragte daS junge Mädchen erregt. „Fern sei eö von mir. Ihren Willen be schränken zu wollen, Comtesse', erwiderte der Banquier. „Die Zukunst Edmunds von Wer then aber —' Ein leises Klopfen an der Thür unterbrach seine Worte. ES war Herr Latour, der mit verstörter Miene einträt. „Verzeihung, Herr Graf', wandte er sich an Gustav, „der Lakai, den Sie zu Herrn Edmund gesandt, berichtet mir, derselbe sei nirgend zu finden. Ich begab mich selbst in sein Zimmer und bemerkte

, daß seine Effecten verschwunden sind, die Schränke stehen offen und auf dem Tische fand sich beifolgenden Brief an Herrn von Walling gerichtet.' Gustav entnahm die Zeilen auS der Hand deS Kammerdieners und während dieser daS Zimmer verließ, reichte er sie dem Banquier, dessen Antlitz sich bei der Lesung . derselben 'entfärbte. „Hölle und Teufel l' rief Gustav, „der Bube ist entflohen!'

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Der Bote für Tirol
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Pagina 1 di 6
Data: 08.08.1877
Descrizione fisica: 6
welches Entgegenkommen. Dresden, 5. August. (Tel. der Boh.) Prinz Wasa' ist diese Nacht in Pillnitz gestorben. Prinz Gustav v. Wasa wurde am 9. Nov. 1799 als der Sohn des Königs Gustav IV. Adolph von Schweden geboren. Sein Vater, der bekanntlich durch die un? blutige Revolution im Jahre 1809 des Thrones ver lustig wurde, erhielt zum Nachfolger den Herzog von Södermanland (Karl Xlll), wel . er im Jahre 1310 den vom Reichstage zum Thronfolger gewählten franz. Marschall Beinardotte adoptirte. Prinz Gustav führte seit

deui Jahie 1829 als Angehöriger des in Weib- licher Linie von den Wasa'S abstammenden HauscS Holstein Gottorp den Titel eines Prinzen von Wasa. (In gerade herabsteigender Linie ist das HauS Wasa bereits mit Gustav Adolph Ik. und dessen Tochter ausgestoiben) Prinz Gustav, dessen Vater sich nach seiner Entthronung von Frau und Kindern trennte und 1837 starb, vermählte sich 1830 mit Prinzessin Louise (l' 1854), Tochter des Großherzogs Karl Lucwig Friedlich von Baren. Aus dieser Ehe ging als einziges

Kind Prinzessin Karoline, die gegenwär tige Königin von Sachsen, hervor. Prinz Gustav von Wasa war k. k. österr. Feldmarschall - Lieutenant (seit 1336) und Inhaber des Jvf. Reg. Nr. 60. Frankreich. In granlreich dreht sich die ge- sammle Ausmerksamkeit nur noch um die Wahlen. Wiewohl der Termin noch nicht offiziell verkündet wurde, besteht doch kein Zweifel darüber, daß die Wahlen am 14. Oktober, also dem letzten gesetzlich zulässigen Datum, stattfinden werden. Das Ministe rium Broglie-Fourtou

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Der Bote für Tirol
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Pagina 14 di 16
Data: 24.12.1874
Descrizione fisica: 16
Felsvorsprünge auf dem Thalboden von Huben mit dem allerdings sehr guten Gast Hause rechts und links an den Ein gängen des Kaiser- und Dessereggen-Thaleö mit ihren stellenweis glatt polirten muschelsörmigen Steinsläche», mit den FrictionSspuren — sage, müssen, mit GraS- halrcn und Nadelhölzer bedeckte Schuttberge sein. Auch will Herr Gustav Nasch der Erfinder des Glockner weges im Jahre 1856 von KalS natürlich a priori sein, während Schreiber dieser Zeilen mit den noch lebenden zwei Führern AloiS Payr

, Schullehrer von KalS, und dem damaligen Gemsenjäger AloiS Banern- feind d. Z. Kleinployer am Gaimberge den Groß glockner bis auf wenige Klafter von der höchsten Spitze direkt von Kals auf, ohne den Kleinglockner oder die Scharte zu berühren, schon 1353 bestiegen, und diesen Weg von KalS 1854 mit Herrn Gustav Aigner, Bergmeister bei der Saline zu Jschel und 1355 mit dem verstorbenen um den Glöckner so hoch verdienten Herrn Aegid Pegger allerdings über die Adlersrnhe wiederholt gemacht

. Bote' 12. Okt. 1854) zc. berufen. Aber wie soll dies Herr Gustav Rasch wissen. Er ist einmal der Erfinder der Jselthäler und will solcher sein und bleiben. Daß er von Benantins FortunatuS, welcher im 3. Jahrhundert von Aquileja zum Grabe des hl. Martinus nach Tours pilgerte, ans seiner Rück reise das heutige Pusterthal nannte und den Groß glockner kannte, (rnrs, noriea. peteus udi k^rkvs st Dravas vert.it.ur in unüis — ridi ^grmtus superdit !ir voNo supirmos — per Oravum iter itur altiuro

slssurgeus Lt inons pc-rgit . . .) nichts weiß, ist er klärlich; aber auch Hübuer's Statistik, SchulleS Glock nerreise, Haquet, Muchar, Beda Weda, Sinnacher, Staffier, Schaubach, Tinkhanser, Dr. Ruthner. Keil, v. Sonklar, Hofmann, Stüel, Bädecker, Amthor, die Hervorragenden Arbeiten des deutsch-österreichischen Alpenvereines und seiner Mitglieder existiren für Gustav Nasch nicht, oder nur in soserne, um nach ihnen die Schönheiten der in Europa noch so unbe kannten Schauer der HochgebirgSwelt mit so präch

- tigen Farben schildern zu können, oder die tapfern und glorreichen Thaten unserer Ahnen auf den Fel dern von SpingeS und an der ladritscher Brücke zu rühmen. Welche Großmuth, die muß man loben. Die Glocknerführer von Kals. deren Führertalent, Muth, Ruhe, Vorsicht und Geistesgegenwart in ge fährlichen Lagen allen Alpenfreunden bekannt ist, sind ssss nach Gustav Rasch die Ursache vom Tode des Mit gliedes vom d.-ö. Sllpenvereine«, Eduard Klumpner aus Wien, eine Verläumdung, welche die betreffenden

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Bozner Zeitung
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Pagina 9 di 10
Data: 02.09.1873
Descrizione fisica: 10
Pah, meine kluge Mama, ich kannte diesen Mann, als' er ^ noch der Verlobte meiner Braut nannte.' „Gustav!' Die Mienen der Rälhin hatten einen ängstlichen Ausdruck angenommen, sie fürchtete offenbar um seinen Verstand. Du hältst mich am Ende gar für verrückt,' lachte Mohrbach höhnisch; „ich aber sage Dir, es ist so, wie ich behaupte. Dieser Professor heißt Hermann Wolf- gang und ist jener Mensch, den ich vor sechs Jahren bei meiner Frau verdrängte, mit ihm war sie verlobt.' „Du scherzest

wirklich nicht, Gustav?' versetzte die Mhin nach einer kleinen Pause etwas alterirt. „irrst Dich nicht in der Person?' „Ich irre mich nicht, und erkannte ihn sogleich an der Stimme. Mag eine andere Zone auch sein früher bleiches Gesicht gebräunt haben, er ist es, so wahr ich lebe Mutter!' „Ich kann mich trotz alledem nicht davon überzeu gen,' sprach die Räthin kopsschüttelnd; „Deine Eitelkeit spielt Dir diesen Streich, mein Sohn! Du mußt es mir zu Gute halten. Gustav, aber unglaublich klingt

hatte ihn sichtlich verstimmt und Juliane mußte sich große Mühe geben, das Lächeln auf sein Antlitz zurückzuzaubern. Sie war Meisterin in der Schmeichelei und verstand es. die Schwächen der Menschen zu studiren, um darauf ihre Herrschaft zu gründen. „Wen willst Du jetzt in dein Haus nehmen, Gustav ?' fragte sie zärtlich; „wer soll in demselben repräsentiren, wer die Erziehung der Mnder leiten? — Deine Mutter Zwird sich schwerlich dazu »erstehen.' „Was ich auch selber nicht wünschen möchte!' rief Mohrbach bitter

; „ich liebe meine Mutter nicht zu sehr. Am liebsten möchte ich Dir dieses Amt über tragen, meine Juliaue ' „Und was hindert Dich daran, theurer Gustav?' schmeichelte diese, ihm zärtlich in die Augeu schauend. „Der leidige Ausland, mein jiind! versetzte er ach. selzuckend; „die Welt würde Z.ter schreien uud den Stab über uns brechen, ja, auf der Stelle Partei für meine wahnsinnige Frau ergreifen DaS müssen wir um jeden Preis verhüten und unsere Liebe nut dem Schleier des Geheimnisses umhüllen; l.eb-r mag

gesetz lich ohne jedwede Formalität gestaltet.' „Prächtig flüsterte Juliane, sich an ihn schmiegend; „doch nach der Scheidung, mein Geliebter ?' „Darsst Du hier walten im Hause, süßes Herz!' versetzte er leidenschaftlich. „Dank, Dank!' flüsterte die gefährliche Schlange, der es selbst gelungen, diesen Egoisten so fest zu um- stricken. Bist Du heute Adeiro bei Deiner Mutter, mein Gustav? fuhr sie schmeichelnd fort. »Ja, hat sie Dich nicht eingeladen?' .Sie hat es versäumt, — kommt viel Besuch

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 8
Data: 02.01.1878
Descrizione fisica: 8
zurück, sein Auge heftete sich starr und gläsern auf die Redende. „DA document', stammelte er, »um GotteS- willen, wäs wissen Sie von jenem Document?' i ! .Wollen Sie mir versprechen, keinen Schritt zur Verfolgung meines CousinS zu thun?' fragte Melanie statt der Antwort. .Walling!' rief Gustav, der erstaunt dieser Scene beigewohnt, ,waS soll daS bedeuten?' »Ich verspreche eS Ihnen', flüsterte Walling, »ich schwöre eS Ihnen bei dem Heiligsten.' »Wollen Sie mir verspreche», dahin zu wirken, daß weder

einer Unpäßlichkeit entfernte. Die Männer blieben allein; wie von einem Alp befreit, athmete der Banquier auf, sobald Melanie daS Gemach verlassen hatte. Gustav nähene sich ihm. .Sind Sie wahn- sinnig?' fragte er, »daß die unzusammenhän- gende» Worte cineö phantastische» Mädchens einen solchen Eindruck auf Sie hervorbringe»? Erklären- Sie mir daS Räthsel.' Aber er erhielt keine Antwort, starr, in sich versunken saß Walling da, seine Lippen bewegten sich mechanisch, als ob der Strom, der in seinem Innern tobte

, den Damm überschreite. »Za', sagte er endlich mehr zu sich selber, als zu Gustav gewendet, „kein anderer Ort Pascha, so scheint eS. hat für die Tausende von Verwundeten und Kranken, als er seinen Aus fall machte, keine Fürsorge getroffen, und die Russen schafften erst am Morgen deS dritten Ta ges einige Hilfe, da sie den zweiten Tag mit Festlichkeiten und militärischen Revuen zubrachten. Hunderte von türkischen Verwundeten, die verge bens ihre Hände gegen den Himmel erhoben, um einen Schluck Wasser

einen reichen Diamantenfchmuck für diesen Festanlaß übersendet. ^Offiziell wird gemeldet, daß die Chinesen wird jeneS Document bergen. Noch diese Nacht miß eS in unserem Besitze sein.' ' A ,So erkläre» Sie mir doch endlich, wovon Sie reden', rief Gustav ungeduldig, »oder soll ich dieS Geheimniß nie erfahren?' / „Sie sollen erfahren', antwortete Walling. ,denn von diesem Geheimniß hängt unser Beider Wohl und Wehe ab. Noch diese Nacht müssen wir unbemerkt von der Dienerschaft daS Familien» archiv durchsuchen

.' ,WaS fällt Ihnen ein?' fragte der Lieute nant. ,So alt ich bin, war ich noch nicht in jenem entlegenen Raume. Ich gehe nicht hin!' »Auch nicht, wenn eS sich um Ihr Vermögen handelt?' fragte der Banquier und fein AuS- lehen bei diesen Worten war so ernst, daß Gustav befremdet zurücktrat. ^ . »Sei eS', sagte er. »In dieser Nacht denn. Nur eine geheime Feder öffnet die Thür des selben. Außer meinem Vater weiß allein Melanie und ich um die Stelle, die dieS Heiligthüm profanen/Blicken erschließt; indeß Beide

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Meraner Zeitung
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Pagina 2 di 10
Data: 12.01.1878
Descrizione fisica: 10
sein könnte, stetS schweigend und nachsichtig Ihrem Treiben zusah, der unserer Schande sein eigenes Glück verdankt, hat selbst Herr von Walling keine Hilfe für Sie?' »Wohl,' entgegnete Gustav, »bereits seit ei nem Jahre beziehe ich Summen von ihm. Wechsel von bedeutendem Betrage sind von mir ausge stellt in seinen Händen. Melanie, ich verpfän dete mein Ehrenwort, binnen acht Tagen einen dieser Wechsel einzulösen. Melanie, Du wirst nicht zugeben, daß Deinen Bruder Spott, Schande und Elend trifft.' DaS Auge

deS jungen Mädchens blitzte Hel ler auf. „Vor Elend und Schmach soll ich Dich bewahren,' rief sie bitter. »Dich, den Mann, durch dessen Hand Millionen glitten? Hier trete ich vor Dich hin und frage Dich, weißt Du, in welcher Noth, in welchem Elend der junge Mann schmachtet, von dessen Geld Du schwelgtest? Wa rum kommst Du zu mir? Meinst Du durch mich Dir einen Weg zur Rettung bahnen zu könne»? Nein, denn Melanie von Croissy- Wertben ist arm.' „Arm,' wiederholte Gustav bitter lächelnd

ein großer Theil jetzt wiederte Melanie, »bis zu dem Tage, wo Ed mund heimkehrt, sein väterlich Erbe zu empfangen.' Gustav fuhr empor. »Bist Du wahnsinnig?' rief er. »Willst Du längst Vergangenes und Begrabenes an daS Licht ziehen? Willst Du eine Wunde aufreißen, die längst vernarbt ist?' »Wer sagt Ihnen, daß diese Wunde vernarbt ist?' fragte die Comtesse. »Jene Erinnerung zählt nicht zu den Todten und kehrt Edmund wieder, so mögen Sie um seine Verzeihung bit ten, sein Vermögen vergeudet und verschwelgt

gegen hindert Todte und Verwundete.. Bei dem Detachement des Großfürsteu-Thronfol» gerS fanden am 6. d. blöS kleinere Geplänktel bei Mansur, Tilbelitrer u»dPaschkäftdi' statt. Mansur und Paschkakidi waren von türkischer- Infanterie besetzt. RüssischerseitS kamen keine. Vermögen und daS Schulddocument meines Vaters.' ' ' Gustav fuhr von seinem.Sitze empor, dat Wort schien im Munde zu stocken.. »Und noch EineS, merken Sie sich, Herr. Graf,' fuhr Melanie fort. »Wie vor denÄuS- bmchen der Wuth, weiß

Jähre» zu diesem Schritte bereit bin, im Falle er sich nicht weigert, die Aermste deS Adels der Residenz seine.Schwiegertochter zu nennen.' Gustav erhob sich. Er warf einen düster« Blick nach der Chatulle, die jenen Talisman um schloß, mit dessen Hülfe er aufs Neue Genuß und Sinnemaumel hervorzaubern könnte. »So verweigerst Du mir jede augenblickliche materielle Hülfe?' frug er düster. »Jede,' erwiederte Melanie. »Ein Almosen von seiner Schwester zu empfangen, muthe ich

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Meraner Zeitung
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Pagina 1 di 10
Data: 12.01.1878
Descrizione fisica: 10
. .Der Herr Graf lasten Comtesse um ein dringende Unterredung ersuchen!' meldete sie. Melanie erschrak, eS war das erste Mal seit Jahren, daß ihr Bruder sie in ihrem Zimmer aussuchte. Ihr ahnte, daß er nicht komme, um gute Botschaft zu bringen, und schon stand sie ,m Begriff, ihn auf einen anderen Tag zu be scheiden, als Gustav selbst auf der Schwelle erschien. Der vormalige Lieutenant, denn gleich nach dem Ableben seines VaterS hatte Gustav von Werthen den Militärdienst verlassen, war binnen Kurzem fast

abzukürzen, denn meine Zeit ist bcschräntl.' .Oh, ich werde Dich nicht lange aushalten, Schwester,' versetzte Gustav lächelnd, .denn ich weiß, meine Gegenwart ist Dir nicht angenehm seit jener Nicht unseres töw-ü>-tLts im Archiv unseres Hauses.' .Schweigen Siel' rief Melanie erbleichend., .Lassen Sie mich nicht an die Schande denken,, daß eS einen Edelmann gibt, der roh genug war, Hand an seine Schwester zu legen, die den Flecke» vertilgen wollte, mit welchem ihr HauS bedeckt

ist.' .Ich wollte, Du hättest eS gethan,' erwiederte, Gustav düster, .ich wollte, ich wäre arm gewor den, vielleicht stände eS besser um mich. Wer^ weiß, ob nicht ein Fluch auf unserem Vermöge» hastet. Laß mich Dir sagen, weShalb ich kam. Ich bin ruinirt, Schwester, meine Gesundheil ist, dahin, wie mein Geld. Schult und Trümmer daö HauS Werthen, wenn Du eS nicht rettest.' Melanie ward unwillkürlich bleich, eine An wandlung deS Mitgefühls für ihren Bruder, der körperlich und geistig gebrochen vor ihrem Auge saß, ward

in ihrem Innern rege, aber bald faßte sie sich und mit ruhigem Tone erwiederte sie: .Wozu theilen Sie mir dies mit, da ich Ihnen nicht zu helfen vermag. Gehen Sie zu Ihren Genossen, die das unrecht erworbene Gut JhreS Vaters in Ihrer Gesellschaft verschwelgten, in deren Mitte Sie Ihre Gesundheit einbüßte»; bei ihnen, die in Ihrem Glücke Freundschaft für Sie hegten, werden Sie auch Theilnahme und Hilfe finden, wenn Sie Unzlütt betroffen h.it.' .greunde!' grollte Gustav. „W-'un es »och Freunde auf der'Welt gäbe

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Pagina 3 di 10
Data: 12.01.1878
Descrizione fisica: 10
Verzierung dem Präir.anten bei der Ausstellung gegen den Reverö übergeben, daß dem Grafen Gustav von Werthen nicht zu und zu ^ größerer Hilfe ist meine Casse zu schwach.' ,Hüte Dich, Melanit/ fuhr der junge Mann auf, .laß Dich warnen, ehe «S zu spät, treibe mich nicht zum Aeußersten t — O, wie ich diesen Edmund hasse/ fuhr-er leidenschaftlich fort, .wie ich se n Leben zwischen diesen Fingern halten möchte, um. eS zu zerbrechen wie ein dürreS NeiS. Melanie. wahre Dich, von jenem Tage an, da Edmund

heimkehrt, hängt daS Schwert det TodeS über seinem Haupte/ Ein leiseS Klopfen, schnitt die Antwort Me- lavienS ab und im nächsteuAugenblick erschienAdolph voü Walling aufS Neue im Zimmer der Comtesse. »Ah, Gustav,' rief er. dem jungen Offieier entgegen, »wollen Sie mit unS inS Covcert? Ich ,habe für etwaige Fälle noch ein drittes Billet rejervirt/. »Ich danke/ erwiederte Gustav mürrisch, „ich habe mit Ihrem Vater zu reden.' »Sie treffen ihn ebenfalls im Concert. Die ganze Residenz ist ja auf den neuen

italienischen Virtuosen gespannt, von dem die Blätter Wunder dinge verkünden. Also frisch. Gustav, Sie schei nen mir trübe gestimmt, die Musik wird Sie aufheitern.' »Sei eS denn/ entgegnete der junge Mann. »Ich begleite Sie, wenn meine Schwester nichts dawider hat.' Melanie neigte stumm das Haupt und trat in ihre Garderobe, um einen eleganten Mantel von weißer Seide überzuwerfen, der ihre einfache Toilette verbarg, dann nahm sie den Arm Gu stavs und im nächsten Augenblick rollte die Wal- lina'sche Equipage

Lächeln zeigte sich auf den Mienen der Damen, als sie das freudestrahlende Antlitz Adolphs erblickten, der das junge Mädchen zu ihrem Sitze führte und auf ihre» Wink den Platz ihr zur Seit« einnahm, während Gustav sich neben Adolph niederließ. Die Ouvertüre begann, aber dem vortrefflich ausgeführten Musikstück wurde nur wenig Auf merksamkeit geschenkt und kaum war der letzte Ton des Orchesters verhallt, als ein erwartungs volles Rauschen durch den Saat lief, dem eine tiefe Stille folgte

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Meraner Zeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 21.07.1880
Descrizione fisica: 8
sich der Zug zum Einmarsch in die Stadt, und zwar in folgender Ordnung: Voran eine Abthei» lung berittener Sicherheitswachmänner, die Feuer- vor unsern Hülfe suchenden Augen aus. Die sanften, kräuselnden und blitzenden Wellen, deren regelmäßige Bewegung durch unzählige, wie Schwalben dahiuschießende Boote unterbrochen wurden, schienen unS lockend anzurufen: .Kommt zu unS und schöpft daS Gold von unsern Häuptern, daS ihr so nöthig braucht'! »Ja', rief ich, »Gustav, wir wollen unS holen, waS wir gebrauchen

, Morgen fahren wir nach Helgoland!' Gustav, der glaubte, daß ich plötzlich ob unserer verzweifelten Lage den Verstand ver loren, sah mich ängstlich au und befühlte theil» nehmend meinen PulS. »Glaube nicht, daß ich übergeschnavpt bin', rief ich lochend, »und höre, waS der Anblick der goldenen Alster-Wellen für eine formidable Idee zur Aufbesserung unseres so sehr affizirteu Budget? gebracht hat. Wir fahren also mit dem nächsten Schiff, daS, wie ich weiß, morgen abgeht, nach Helgoland und ' »Nun', rief

Gustav, »und dann? WaS wollen wir dort?' »Sprengen die Bank von Helgoland', fuhr ich, die Unterbrechung nicht achtend, fort. »Ich kenne die unfehlbare Kabbala, die mir ein Freund vertraut, dem eS damit schon einmal vor längerer Zelt aeglückt.' »Da bin ich doch neugierig, diese famose Kabbala zu hören', erwiderte Gustav', der noch wehr? die Veteranen-Kapelle, die Mannschaft deS Tiroler Kaiser-Jäger-BataillonS, die Schützen- Comite Mitglieder und die Officiere deS vorer wähnten Bataillon?. Hierauf

über die wirklich bekümmerten Augen Gustav'S, fort, »man zählt die hübschen Mädchen der Passagiere deS Dampfers und addirt zu dieser Zahl die Anzahl der Buchstaben deS Vornamens der Schönsten unter ihnen und daS Resultat giebt die Nummer deS Rouletts, die man besetzen muß, um unfehl bar anS Ziel zu kommen. Die einzige Schwierig» keit besteht nur darin, den Vornamen der Schönsten zu erfahren.' »Wenn nun aber gar keine hübschen Mädchen auf dem Dampfer sind', unterbrach mich recht verständig Gustav

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 10.08.1872
Descrizione fisica: 4
ich Ihnen nicht mehr zu sagen.' Gustav drückte ihm die Hand. «^ivch einmal hoffen Sie,' sagte er. . «uvd wann wird mir die Antwort, die mir Leben «»er Tod bringt?' »Am morgenden Tage wird AlleS entschitdm sein.' i«>« ^ ^ verließ den Pavillon. Fr6döric folgte ^ uach dem Hanse seiner Eltern zurück. TUstav von Salignac vermied eS, wieder mit den iusaminenzutreffen, die in einem nahegelegenen lmvgangr ihren Spazierganz fortgesetzt hatten. Er ml« x ^ würde Fragen betrefflich deS Gespräches w«n». ^^dm an ihn richten

zu unterzeichnen. Hoffentlich wird ihr leidender Zustand nicht der Art sein, daß eS ihr unmöglich, mich zu empfangen, dachte er. Er beschloß, sich an Madame Bodinet zu wenden. Eine Dienerin, die er beauftragt, sagte, daß sie sich im Zimmer des Fräuleins befinde. Er hieß das Mädchen Madame Bodinet herausbitten und stieg mit ihr nach oben. DaS Mädchen that nach seinem Befehle. Gustav wartete im Borzimmer. Nach wenigen Minuten erschien die edle Frau. Sie war erstaunt, als sie vernahm, was der Graf ver langte

. Dieser aber schnitt jede Einwendung, die sie gegen seinen Besuch machen konnte, dadurch ab, daß er ihr mittheilte, Herr Frvdsric Chaland habe mit ihm im Parke eine längere Unterredung gehabt und daß er zufolge dieser Unterredung nothwendig mit dem- Fräu lein zu sprechen habe. Madame Bodinet ging wieder hinein zu AgneS, welche, in weiße Gewänder gehüllt, auf dem Divan saß. „Graf Gustav wünscht eine Unterredung mit Dir,' fälliger Gesinnung gelobt, gepriesen und in sich auf genommen. So entstehen die in dem CleruS

. er sollte mir wenigstens noch dies» eines Tag gönnen.' „Fredöric Chaland war bei ihm. mein Kind. Wer weiß, was geschehen / Ich dächte, wir liegen den Gra fen eintreten?' Ein schwaches Roth färbte die blasse Wange der Gramerfülltea. Der theure Name, den die Mutter aussprach, mochte ihre Pulse stärker klopfen. „Der Graf mag kommen,' flüsterte sie, und rich tete sich soweit empor, als ihre Kräfte gestatteten. Gustav trat, von Madame Bodinet geleitet, in'« Zimmer. Er schritt auf AgneS zu, faßte ihre Hand und berührte

sie sanft mit den Äppea. Sie ließ ihn gewähren. Sie durfte ja dem Maane nicht ihre Rechte entziehen, der nach wenigen Tagen ihr Herr werden sollte. Gustav sah sie eme Zeitlang schweigend, aber tief bewegt an. Sie erwiderte seinen Blick nicht. Ihr Auge suchte den Boden und hob sich erst dann wieder, als dir Graf zu sprechen begann. „Mein Fräulein,' sagte er, „Herr Frvdvrie Lhakmd hat mir daS Geheimniß Ihrer Geburt entdeckt. Die Papiere find in meinen Händen. Ich weiß, daß Sie die Tochter eine« Mannes

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Bozner Zeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 08.08.1872
Descrizione fisica: 4
ist aber auch ia Baiern sichtbar! Ludwig I. hat der Büste Luthers die Aufnahme ia die Walhalla versagt, und nun hat München seinen eige nen Reformator, der sich der besonderen Gunst der Königs erfreut. Der Süden und Norden reichen Das Kind des Verbanuten. Novelle »oa I. Krüger. (Fortsetzung.) Graf Gustav war kein Feigling. AIS heißblütiger jun- Mann hatte er sich vor Jahren wohl ein Dutzendmal geschlagen uud oft wegen der geringfügigsten Ursachen, »der dann noch immer mit solchen Gegnern, dir ihm aa Geburt und Rang

. griff in seine Brusttasche und zog ein 5 Papiere heraus. Das Paauet enthielt Geburtsschein uod das Trauuogszeugniß ihres A??- 'tzterer hatte ihm diese wichtigen Dokumente Wuvsch eingehändigt. ^^ihte sie dem Grafen hin. >'!ch bitte, lesen Sie, Herr Graf!' „Wozu? Was soll das?' fragte der Genannte. „Was haben denn diese Papiere mit meiner Ehre zu schaffen?' „Äsen Sie, und Sie werden eS erfahren.' Gustav öffnete das Packet und durchflog die Doku mente. Ein unverkennbares Erstaunen malte

sich aus seinem Gesichte. „Wie, Herr Charles Bodinet wäre nicht der rechte rechte Vater des Fräuleins!' rief Graf Gustav von Salignac. „Wie Sie sehen, nein, Herr Graf.' „So ist der rechte Vater aber doch todt, mein Herr.' „Sie irren, Herr Graf, er lebt und hat mir die Hand seiner Tochter zugesagt, im Falle Sie von der Verbindung abstehen, welche AgneS, deren Herz mir schon seit frühster Jugend gehört, mit Ihnen zu zn schließen bereit ist.' Graf Gustav lächelte ungläubig. „Sie sprechen in Räthseln, Herr Chaland

. Jeder Bater ist Herr über sein Kind. Warum zeigt sich dieser Bater nicht, von dem Sie, wie Sie sagen, be günstigt werden?' „Weil seine Freiheit, sein Leben bedroht ist.' „So ist er — »in Verbrecher?' „Ein Edikt der Regierung nennt ihn so.' „Deutlicher, mein Herr Advokat. Das Alles klingt noch sehr verworren, ia fast unglaublich ' „Wenn Sie mich ruhig anhören wollen, Herr Graf, so werden Sie mir glauben schenken.' Gustav von Salignac blickte Frödöric scharf an. da er aber aus dem offenen klaren Auge

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Bozner Zeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 24.12.1874
Descrizione fisica: 16
neber. einem berühmten Künstler wieder einmal auf der Bühne glänzen zu lassen, daS Publikum zu enthufiaömireu und rauscheudeu Beifall zu ernten — ließ Anna vollständig ihre jetzige Stellung vergessen. Sie nahm sich vor, jeden etwaigen Widerstand zu überwinden. E« schmeichelte ihr, ge» sucht und gebeten zu werden; der Gedanke begeisterte sie, der Welt, welche nachträglich doch deu wahren Nameu der Sängerin der Valentine erfahren mußte/ zu zeigen, was sie an ihr verloren habe. Gustav fand seine Gattin

am Klavier, als er nach Hause kam : sie sang die Partie der Valentioe durch. Anfangs mit beklommenem Herzen erzählte sie ihm von dem Besuche des TheaterdirectorS uud de« be rühmte» Künstlers E., dann erwähnte sie, die Logen forschend auf die Züge Gustav'S gerichtet, daS An liegen der Beiden, ohne beizufügen, daß sie, .wenn asch nur bedingungsweise, ihre Mitwirkung zugesagt halte. Gustav erwiderte hieraus: „Du hast das Ansinnen doch abgelehnt!' «keineswegs, aber ich habe mein Auftreten vou

Deiner Einwilligung abhängig gewacht und hieran die weitere Bedingung geknüpft, daß nicht mein Name, sondern statt desselben „Anna Köhler' am Tbeaterzettel »»zugeben sei.' Gustav blickte sie strenge an .Hast Du denn nicht an die Rücksichten gedacht, die Du Deiner jetzigen Stellung, die Du mir schuldig bist? Doch', fügte er hinzu, „Deine Einwilligung ist ja uur eine bedingte, meine Einwilligung kann und werde ich Dir nicht geben.' »Und warum denn nicht, wenn ich fragen darf!' Gustav erwiderte gelassen

. ÄH uH. fwgA. söust oertiimmere ich in der Stille und Cinf^rmigkeit. die In unserm Hause herrschen.'.^ ^ ^ ' Schmerzlich bewegt oytwvrtete Güs^ : »So bist Du nicht Mthr glüÄich io DelütH Hause?' „Kanu ich dafür,. wenn/sich w mir die alte Seele regt? — Es schmerzt^mich, aber ich m^ß Dir auf richtig bekennen, dyß H HiA lich zu wirken. Darum werde. ich auch', in den „Hugenotten' sillzen.^ „Aber nicht' mit meiner Erlaubniß,' fiel Gustav ein. „Entsage diesem Wunsche, dessen Erfüllung ein Fluch für unsere Ehe

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 4
Data: 12.12.1877
Descrizione fisica: 4
Melanie statt der Antwort. „Walling!" rief Gustav, der erstaunt dieser Szene begewohnt, „was soll das bedeuten?" „Ich verspreche eS Ihnen," flüsterte Walling, „ich schwöre eS Ihnen bei dem Heiligsten." „Wollen Sie mir versprechen, dahin zu wirken, daß weder Sie noch mein Bruder mich mit Anträgen und Vorschlägen zu einer Vermälung belästigen?" fuhr Melanie fort. „Ich schwöre," wiederholte der Banquier tonlos, und in einer Anwandlung der Schwäche sich auf den ihm zunächst stehenden Sesiel stützend

befreit,' j athmete der Banquier auf, sobald Melanie daSGemach verlassen hatte. Gustav näherte sich ihm. „Sind Sie wahnsinnig?" fragte er, „daß die unzusammenhängenden Worte eines phantastischen Mäd- 1 chens einen solchen Eindruck auf Sie Hervorbringen? Erklären f Sie mir das Räthsel." } Aber er erhielt keine Antwort; starr, in sich versunken saß l Walling da, seine Lippen bewegten sich mechanisch, als ob der j Strom, der in feinem Innern tobte, den Damm überschreite. „Ja," sagte er endlich mehr

zu sich selber, als zu Gustav l gewendet, „kein anderer Ort wird jenes Dokument bergen. Noch | diese Nacht muß es in unserem Besitze sein." „So erklären Sie mir doch endlich, wovon Sie reden", rief l Gustav ungeduldig, „oder soll ich dies Geheimniß nie erfahren?" „Sie sollen eS erfahren," antwortete Walling, denn von ; diesem Geheimniß hängt unser Beider Wol und Wehe ab. Noch diese Nacht müssen wir unbemerkt von der Dienerschaft daS l Familienarchiv durchsuchen." „Was fällt Ihnen ein?" fragte der Lieutenant

. „So alt ich bin, war ich noch nicht in jenem entlegenen Raume. Ich gehe : nicht hin!" „Auch nicht, wenn es sich um Ihr Vermögen handelt?" fragte der Banquier, und sein Aussehen bei diesen Worten war i so ernst, daß Gustav befremdet zurücktrat. L „Sei eS," sagte er. „In dieser Nacht denn. Nur eine

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 4
Data: 21.12.1877
Descrizione fisica: 4
und auf die Comteffe gerichtet, die sich fast ängstlich an ihren Begleiter klammerte. „Lassen Sie uns gehen/ flüsterte Melanie, „fort, fort, wenn ich nicht sterben soll." Ohne Frage, gehorsam wie immer, erhob sich Adolf und führte, von Gustav gefolgt, daS junge Mädchen aus dem Saal, k Auf dem Korridor ergriff der Graf die Hand feiner Schwester j und preßte sie heftig, „Melanie," sagte er halblaut, „wol sieht die Liebe scharf, j aber auch der Haß hat seine Augen, dieser Mann ist Edmund, ' unser Vetter

." „Ja, es ist Edmund," flüsterte Melanie, „Edmund! Aber wie entsetzlich muß er gelitten haben durch Deine Schuld!" „Durch meine Schuld?" wiederholte der junge Mann höhnisch. „Durch die Schuld feiner Bestimmung. Wäre er Kaufmann ge worden, er brauchte nicht den Beifall der Menge mit dem Aus sehen einer Leiche zu bezahlen." „Kommen Sie, Adolf," drängte das jnnge Mädchen ihren Begleiter, „ich habe Ernstes, Wichtiges mit Ihnen zu reden." „Und jener Schein?" fuhr Gustav, nur dem Ohre seiner Schwester verständlich, fort

. „Willst Du mir schwören, ihn nicht aozuwenden, oder Du weißt, was ich gelobte!" „Schützen Sie mich vor diesem Entsetzlichen," rief Melanie fast laut. „Gehen Sie, Gustav, da Ihre Schwester es befiehlt," wandte sich Walling an den jungen Grafen. „Wenn jener Mann wirklich Edmund, Ihr Vetter ist, so begreife ich vollkommen die Aufregung der Comteffe." Mit diesen Worten entfernte er sich mit Melanie, während Gustav sich auf einen der im Vorsaal befindlichen Divans warf. Die Hand eines ManneS

, die sich auf feine Schulter legte, weckte ihn aus seinem Brüten. Er blickte fast unwillig empor. Baron von Walling stand vor ihm. „Soeben komme ick," begann dieser, „und höre, daß dieser Vertini hier feine Triumphe fortsetzt. Haben Sie den Virtuosen schon gehört, Gras?" Gustav neigte das Haupt zum Zeichen der Bejahung, die . finstern Gedanken seines Hirns ließen ihm nicht Zeit zu avt- j Worten. „Und Ihnen ist nichts aufgefallen? Desto besser!" fuhr j der Banquier fort. „Werthen - Vertini, sonderbar, wie leicht

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 4
Data: 11.12.1877
Descrizione fisica: 4
, den Sie zu Herrn Edmund gesandt, berichtet mir, derselbe sei nirgends zu finden. Ich begab mich selbst in sein Zimmer und bemerkte, daß seine Effekten verschwunden sind, die Schränke stehen offen, und auf dem Tische fand sich beifolgender Brief, an Herrn Walling gerichtet." Gustav nahm die Zeilen aus der Hand des Kammerdieners, und während dieser daS Zimmer verließ, reichte er sie dem Ban- quier, dessen Antlitz sich bei dcr Lesung derselben entfärbte. „Hölle und Teufel!" rief Gustav, „der Bube ist entflohen

!" „Entflohen," erwiederte Wallinz mit kalter Stimme, lesen Sie selber." Gustav nahm den Brief; derselbe enthielt nur wenige Zeilen. „Der Elende," schrie Gustav, nachdem er sie gelesen. „Ehr los zu entlaufen! Aber wir wollen ihn einholen und sollten wir Gendarmen auf ihn hetzen." „Wollen Sie den Namen Werthen dem Gerede des Pöbels preisgeben?" fragte Walling ruhig. „Ich weiß ein befferes Mittel. Ein Diener seines Vaters, der mit ihm zugleich in die Residenz gekommen, weiß um die geringste seiner Handlungen

du für Deinen Geliebten?" rief Gustav. „Gerade deshalb soll er doppelt büßen. Fort Walling, jede Minute der Zögerung ist eine verlorene." Der Banquier drängte daS junge Mädchen sanft zurück. „Es muß sein, Comteste," sagte er, „gewiß wird jede Rück sicht genommen; aber halten Sie mich nicht auf, in Ihrem eigenen Jntereste beschwöre ich Sie —" Er war fast bis zur Thüre gelangt, aber Melanie flog zur Schwelle, ihr Auge flammte, ihre Stimme klang fast rauh. „Herr von Walling! Sie werden diese Schwelle

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Tiroler Stimmen
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Pagina 1 di 4
Data: 20.03.1876
Descrizione fisica: 4
hat man darunter die Staatsämter verstanden; und ein vom Gustav- Adolf-Verein bestellter Pastor wird doch kein österreichischer Staatsbeamter sein. Oder wenn dem nicht so ist, wozu ist denn in dem Gesetze „zur Regelung der äußern Rechtsverhältnisse der katholischen Kirche" der 8 2 da, welcher speziell für katho lische Seelsorger die österreichische Staatsbürgerschaft strenge fordert? Wenn das schon anno 67 gesetzlich bestimmt war, wozu es im Jahre 74 nochmal beschließen? Oder ist das bloß aus besonderer

einander gegenüber. Gustav Adolf hatte 2f),000 Streiter, die Katholiken 30,000. Die Devise der letz teren war: Jesus, Maria; die der Protestanten: Gott sei mit uns! Der Abend dieses Tages verging nnt Vorbereitungen zur Schlacht. Am Morgen hatte sich dichter Nebel gelagert und vor 11 Uhr war es deßhalb nichts mit dem Angriffe. Nun aber knieeten die Schweden nieder zum Gebete, es ertönte das Luther lied, der König stimmte iw den Vorderrrihen einen Psalm an und losging's. Gustav Adolf warf seinen Küraß

fort, welcher ihn genirte ; den durchlöcherten Leibrock, den er in dieser Schlacht trug, bewahrt man im Museum zu Wien auf. Auf dem linken Flügel kommandirte Bemard von Weimar, im Zentrum Kniep- hausen, das Kommando auf dem rechten Flügel behielt sich Gustav Adolf selbst vor, dort hatte er seine verwegenen schwedi schen Reiter, der verwegenste war aber der König selbst. Er hatte schon viele Vortheile errungen, aber Waüenstein rückte mit seiner Reserve vor und zwang die Schweden zum Rückzug. Gustav

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