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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 10 di 16
Data: 08.05.1904
Descrizione fisica: 16
. Und während sich im Vorderhause die Neugierigen drängten, spielte sich in der Fabrik eine andere Szene ab. Noch hatte Gustav keine Ahnung von dem Vorfall in Berlin, als er sich in den Fabrikraum begab und in der trüben Stimmung, die ihn seit dem Verschwinden des Vaters beherrschte, an die Arbeit ging. Da trat plötzlich zu ungewohnter Stunde, unerwartet und .mit dem Ausdruck höchster Erregung, Martha ein. Seit dem Tage der Einweihung hatte sie' das Haus nicht betreten. . Gustav wußte auch, daß sie es absichtlich ver mied

/ die Straße zu passieren, um nicht am Hause Vorbei gehen zu müssen. „Weißt du es schon?" fragte sie zitternd vor schmerz licher Aufregung. „Um Gotteswillen — Martha!" ries Gustav bestürzt- ihn interessierte gar nicht die Frage, die sie an ihn richtete. Er war erschreckt von ihrem Aussehen und noch mehr über ihr plötzliches Erscheinen, das eine ungewöhnliche Ursache haben mußte. „Franz ist verhaftet!" sagte sie mit erstickter Stimme, während heiße Tränen aus ihren dunklen Augen flössen

, „er soll deinen Vater ermordet haben!" „Aber das ist ja unmöglich!" rief Gustav, „das ist reine Verrücktheit! Ich habe es ja schon dem Bürger meister gesagt." „Also du wußtest, daß er im Verdachte stand!" sagte sie mit schmerzlichem Vorwurf, „und du hast mir kein Wort gesagt . . ." „Ich wollte dich nicht beunruhigen ... es muß sich ja bald aufklären. Ich halte die ganze Idee für kindisch." „Nun — da . . . lies!" sagte sie verzweifelt, indem sie ihm das Zeitungöblatt hinhielt. Gustav nahm ihr mit Verwunderung

das Blatt aus der Hand und warf einen zweifelnden Blick daraus. Aber schon in der nächsten Sekunde blieb sein Auge wie gebannt an einer Aufschrift haften. Da war tit großen, fetten Buchstaben zu lesen: Der Mörder Karl Schröders verhaftet! Franz Winkler aus Falkenstadt ist der Mörder! „Eine große Nichtswürdigkeit!" rief Gustav, nachdem er rasch die Zeilen durchflogen hatte. „Eine Gemeinheit, so etwas zu schreiben." r Empört warf er das Zeitungsblatt zu Boden und stieß cs zornig mit dem Fuße

von sich. Martha, die in sich zusammengesunken aus einem Stuhle saß, weinte vor sich hin. Eine kleine Pause trat ein, während welcher Gustav gedankenvoll hin und her schritt. Plötzlich blieb er stehen. „Weine nicht, mein Lieb," sagte er weich, „es wird, es muß noch alles gut werden." „Wie soll es gut werden," sagte sie klagend, „wenn alle Leute meinen Bruder für einen Mörder halten? Selbst wenn er sreikommt, liegt der schreckliche Verdacht auf ihm, und alle werden mit Fingern auf ihn und auf mich weisen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 9 di 16
Data: 01.05.1904
Descrizione fisica: 16
Beilage rum „Rihbiiheler Derirks-Vole". «edatrivn. Druck und Verlag der Kgl. Bayer. HofbuchdrUctvrei von Gebrüder Reichel in Aug-burg. Spurlos verschwunden. Bürgerlicher Kriminalroman von W. Gerhardt, ft. Fortsetzung.) — (Nachdruck verboten.) „Sagen Sie einmal, Herr Schröder," fragte mrn der Bürgermeister, „hatte Ihr Vater Feinde?" „Daß ich nicht wüßte," antwortete Gustav, „ich wenigstens kenne keinen." „Hm ... so ... ja .. . Aber er muß doch wohl von Natur etwas heftig

sein . . . etwas geradezu. Man erzählt sich ja von einer Szene . . . einem Vorfall —" „Von welcher Szene?" fragte Gustav harmlos. „Mit einem gewissen Winkler, dem verrückten Erstnder." „Ach so," meinte Gustav kühl, „ja, da war der Vater etwas ärgerlich." „Hm, nur ärgerlich ... ? Doch schon etwas mehr. Aber einerlei ... das geht mich nichts an. Es war übrigens ein intimer Freund von Ihnen, dieser Wink ler — wie die Leute erzählen. Wo steckt er denn jetzt? Man sieht ihn ja gar nicht mehr." * 9 „Er ist verreist —" „Ach

— sieh da! Er ist verreist! ^eit wann denn?" „Herr Bürgermeister," sagte Gustav srostig, „darauf brauche ich ja doch keine Antwort zu geben. Das hat wohl kaum etwas mit der Sache zu tun." //Ja, ja, ganz recht," meinte der Bürgermeister mit heiterem Gesicht. „Aber wissen Sie, Herr Schröder, Sie bringen mich da auf einen guten Gedanken. Ich glaube, die Abwesenheit Winklers könnte doch was mit der Sache zu tun haben." „Aber Herr Bürgermeister!" ries Gustav erschreckt aufspringend. „Nur Ruhe! Ruhe

!" sagte der Bürgermeister, eine Glocke ergreifend und heftig klingelnd. Ein Magistratsdiener trat ein. „Krasunke —" wandte sich der Bürgermeister zu chm, „gehen Sie 'mal hinüber zu Winklers — wissen Sie, dem Mechaniker Winkler, dem Erstnder — und fragen Sie das Fräulein, wie lange schon ihr Bruder abwesend ist und an welchem Tage er Falkenstadt ver lassen hat." „Sehr wohl!" sagte der Mann und machte mili tärisch Kehrt. „Jch^ weiß wirklich nicht, Herr Bürgermeister," sagte Gustav bestürzt

wor den — da ist so ein Mann zu allem fähig." „Nur nicht zu einem Verbrechen!" warf Gustav heftig ein. „Ja — das meinen Sie. Aber die Polizei hat andere und bessere Er fahrungen." „Und ich versichere auf mein Ehren wort," sagte Gustav warm, „daß Winkler niemals eine schlechte Tat begangen hat, nie begehen würde- ich kenne ihn bis ins innerste Herz hinein." „Sie mögen vielleicht recht haben. Aber wir werden ja sehen. Wo steckt er übrigens jetzt?" ' „Ich weiß es nicht." „Ah — Sie wissen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 10 di 16
Data: 24.04.1904
Descrizione fisica: 16
Die Beschäftigung mit dem Maschinenwesen war es, die Gustav und Winkler zusammengeführt hatte. Gustav erkannte bald die hohe Begabung des jungen Mechanikers und er erkannte auch, daß Winkler etwas neues geschaffen hatte, das als Erfindung vielleicht ein großes Vermögen repräsentierte. Nur fehlte dem Erfinder das Kapital, um seine Sache durchzuführen. Das Angebot Gustavs, ihm das Geld vorzuschießen, lehnte Winkler entschieden ab, da sich inzwischen Beziehungen zwischen Martha und Gustav

Wissenschaften gelernt, aber sich vergebens bemüht hatte, eine ihren Kenntnissen entsprechende Stellung zu finden, warf sie sich mit größter Energie auf die Por zellanmalerei. Mit großem Talent für Zeichnen und feinem Farbensinn begabt, brachte sie es bald dahin, sich in der kleinen Stadt einen Wirkungskreis zu schaffen, oer besser und einträglicher war, als jede andere weibliche Beschäftigung. Auf Gustav machte dieses willenskräftige Mädchen einen tiefen Eindruck. Er verliebte sich erst in ihre Schön heit

zu kämpfen und treu zueinander zu halten, bis Gustav völlig selbständig geworden und seine geliebte Martha, selbst gegen den' ZLillen des Vaters, als Gattin heimführen konnte. Und gerade dieses Verhältnis zwischen seiner Schwester und Gustav war für Winkler ausschlaggebend, das Geld, das ihm der Freund bot, nicht anzunehmen. Es werde, wie er meinte, ein Schatten aus die Ehre der Schwester fallen, wenn er das Geld Gustavs nehmen würde. Er war darum entschlossen, das notwendige kleine Kapital durch eigene

Arbeit zu verdienen, und die Arbeit in der Fabrik Schröders ließ er sich nicht besser bezahlen, als sie einem anderen bezahlt worden wäre. Die Kenntnisse und Fähigkeiten Winklers wurden aber gerade nur von Gustav geschätzt, der die Sache ver stand. In den Augen der Einwohner Falkenstadts war Winkler nur ein sogenanntes verbummeltes Genie, ein überspannter Narr, der sich ohne Grund einbildete, ein Erfinder sein zu wollen. Man begriff es nicht, warum er nicht wie jeder andere ordentliche Handwerker

nicht viel eintrugen. Er gab diese Arbeiten erst auf, als er von Gustav auf gefordert wurde, bei der Fabrikanlage gewissermaßen als leitender Ingenieur und Maschinist mitzuwirken. Nun war er plötzlich aus Falkenstadt verschwunden und vergebens wartete Martha aus eine Nachricht über seinen Aufenthalt. Nach der Szene mit Schröder war er barhäuptig, ganz wie er das Kesselhaus verlassen hatte, mir verzerrtem Gesicht und kochend vor innerem Zorn heimgekommen. Er war förmlich in die Wohnung hereingestürzt

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Pagina 10 di 20
Data: 28.07.2004
Descrizione fisica: 20
Mi 28.7.2004 Nr. 152 B SETSi# Tageszeitung BOLZANO FESTIVAL BOZEN 2004 Eine lange Tradition der Innovation Seit über 50 Jahren kommen junge Piani stinnen aus der ganzen Welt nach Bo zen, um sich hier ein Tor zum internationa len Konzertleben zu öffnen, seit über 20 Jahren führen das European Union Youth Orchestra und das Gustav Mahler Jugendorchester jugendliche Orchesterarbeit auf höchstem Niveau vor, seit 5 Jahren berei tet die Gustav Mahler Akademie hochtalentierte junge Musikcr- Inncn

dienstvoller und ruhm reicher Partner im Gei ste der Kooperation, Koordination und Synergie. Dank gebührt Renzo Caramaschi, Andrea Bonatta und Alfred Alten burger, die stellvertretend für die Gemeinde Bozen und die beiden Stiftungen „Ferruccio Busoni Kla vierwettbewerb“ sowie „Gustav Mahler Musik und Jugend“ dieses Projekt künstlerisch gutheißen und ermöglicht haben. Auf dass der europäische Gedanke im Geiste von Musik und Jugend in Bozen weiter wachsen kann. Peter Paul Kainrath Koordinator Bolzano

Festival Bozen Peter Paul Kainrath Von Claudio Abbado ins Leben gerufen Die Gusta v Mahler Akademie beschließt den Reigen von Bolzano Festival Bozen. Konzert der Mahler Akademie: Euphorie, Engagement und Hingabe Von Claudio Abbado ins Leben ge rufen ist diese Akademie ein wei terer Ausdruck der engen Zusam menarbeit zwischen der Stadt Bo zen und dem Gustav Mahler Ju gendorchester. Alljährlich kom ren, Kammermusikkonzerten und einem Abschlusskonzert dirigiert von Gustav Kuhn, kann die Eupho rie

, die Erfahrung und das Ansehen renommierter symphonischer Orchester, des in ternationalen Klavierwettbewer bes und des Klarierfestivals Fer ruccio Busoni, des Haydn-Orche sters, der Streicherakademie Bo zen und der Gustav Mahler Aka demie in einem einzigen und klar gegliederten Programm. Die eu ropäische Musikszene wird um ein neues Sommerfestival berei chert: Im Zeichen von Musik und Jugend, von künstlerischem Wettbewerb und europäischem Gedanken getragen. Ausgabe 2004 Amaldo Cohen- Georg Egger- English

Chamber Orchestra- Eu ropean Union Youth Orchestra- Ivan Fischer- Irwin Gage- Peter Gane- Ralf Gothoni- Gustav Mah ler Akademie - Gustav Mahler Ju gendorchester- Dietrich Henschel- Eckart Hübner Paavo Järvi- Igor Kamenz- Knabenchor Vizentinum- Alexander Kobrin- Anna Kravt chenko- Gustav Kuhn- Andrea Lucchesini- Ursula Oppens- Haydn Orchester Marco Pierob- on- Ola Rudner Hariolf Schlich- tig Antii Siirala- Streicherakade mie Bozen- Nathalie Stutzmann- Südtiroler Frauenehor Melvyn Ihn- Alexei Volodin

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 10 di 16
Data: 05.06.1904
Descrizione fisica: 16
und seltsam Vorkommen, daß sich um ein und dieselbe Zeit mehrere Personen, die das Geschick mit einander verbindet, ohne jede Verabredung an demselben Orte zusammenfinden. Gustav Schröder und sein Schwager Anton Eysert hatten zu Hause am Vormittag erfahren, daß die Haft entlassung Winklers in kürzester Zeit bevorstände. Dies geschah, nachdem Gustav einer letzten Vorladung des Unter suchungsrichters gefolgt war, der Gustav nach einer kurzen Vernehmung die Mitteilung machte, daß nunmehr gegen die Entlassung

Winklers nichts vorläge. In dem Wunsche, nun die Haftentlassung zu beschleunigen und auch für Winkler etwas zu tun, reiste Gustav, begleitet von seinem Schwager, schon mit dem Vormittagszuge von Falkenstadt ab, und bei der Ankunft in Berlin war ihr erster Gang zum Rechtsanwalt Maßheim, um ihn vom Stand der Dinge in Kenntnis zu setzen. Und schon wenige Minuten nach ihrem Eintritt in dessen Bureau, kaum daß Gustav in knappen Worten ge sagt hatte, was er heute erfuhr, meldete der Bureau vorsteher

, daß Fräulein Winkler draußen sei und in sehr dringender Angelegenheit den Herrn Rechtsanwalt sprechen wolle. „Kommen Sie nur, Fräulein," sagte der Rechtsanwalt, selbst sie hereinholend, „Sie finden gute Bekannte und eine gute Nachricht." _ Nach einer flüchtigen Begrüßung mit Eysert sagte Gustav, noch ihre Hand in der seinen haltend: „Du kommst gerade zu rechter Zeit, liebe Martha. Ich brachte nämlich die Nachricht, daß Franz jeden Augenblick frei kommen kann." „Wirklich? Ist es wahr?" fragte

sie in freudiger Erregung, während sie ungläubig alle nacheinander forschend anblickte. „Ja, es ist wahr, Fräulein Winkler," bekräftigte Maßheim. „Es ist ja auch die höchste Zeit. Man hatte ohnehin keinen Grund, ihn sestzuhalten." „Also wirklich frei und völlig unschuldig?" fragte sie wieder. „Wie kannst du nur fragen, Martha?" meinte Gustav erstaunt, „es ist doch selbstverständlich —" „O, ich habe nie daran gezweiselt," sagte Martha, ^keinen Augenblick. Und er kommt frei, wirklich frei?" „Ja doch," sagte

Gustav nunmehr ein wenig un geduldig, während die anderen etwas verwunderte Ge sichter machten. „Nun, ja ... ich habe es auch nicht anders er wartet . . ." meinte sie. „Wenn Franz nur schon da wäre! Aber es ist mir etwas Merkwürdiges passierl. Etwas Sonderbares ... ich weiß gar nicht, was ich davon halten soll . . . Ich bin extra zu Ihnen, Herr Rechts anwalt, geschickt worden, von einem Herrn, der mir sagte er kann das Alibi meines Bruders Nachweisen." ' Maßheim sah Martha verblüfft

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Volksbote
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Pagina 9 di 20
Data: 20.04.1972
Descrizione fisica: 20
Donnerstag, den 20. April 1972 V o 1 k s b o t c" Im Triumphzug durch den Vinschgaü Für Gustav und Roland Thöni wurde die Heimfahrt nach Trafoi am 8. April durch die Ortschaften des Burggrafen amtes und des Vinschgaues zu einem großartigen Triumph. Von Lana bis Tra foi stand alles im Zeichen der beiden Thönis. Die Bürgermeister von Lana, Partschins, Naturns Kastelbell, Latsch, Schlanders, Laas, Prad und schließlich Stilfs/Trafoi hießen die Olympiamedail lengewinner herzlich willkommen

. Mu sikkapellen spielten zu Ehren der beiden Thönis in jedem Dorfe auf. Für ihre Lei stungen wurden Gustav und Roland Thöni in allen diesen Ortschaften Erin nerungsgeschenke überreicht. Und über all gab es Blumen für den Weltpokal gewinner und seinen Vetter. Den absolu ten Höhepunkt erreichte der Triumph zug in Trafoi. Trotz des leichten Regens hatten sich viele Schaulustige eingefun den, um die wohl berühmtesten Söhne des Vinschgaus willkommen zu heißen. Als Anerkennung für die sportlichen Lei stungen

überreichte der Stilfser Bürger meister den beiden Thönis im Namen der Gemeinde eine Schenkungsurkunde für ein Grundstück auf Kleinboden. Generalstabsarbcit hatten die Veran stalter dieses begeisternden Empfanges der Heimat für Gustav und Roland Thöni geleistet. Bereits um acht Uhr säumten unzählige Kinder die Straßen Lanas, um ihren großen Idolen zujubeln zu können. Mit Fähnchen und Plakaten „ausgerüstet“, warteten sie geduldig auf die weltbekannten Medaillengewinner. Und die Nachricht vom Kommen

der beiden Thönis war viel schneller als die beiden offenen Sportwagen, in denen Gustav und Roland Thöni saßen. Vor dem „Forsterbräu“ in Lana hatte die Musikkapelle Aufstellung genommen und spielte flott auf, als die Olympia teilnehmer eintrafen. Die Fahrt ging weiter, nachdem Bürgermeister Gruber die beiden Thönis willkommen gehei ßen hatte. Zuvor hatten sich Gustav und Roland Thöni, Fcstgäste und Journali sten stärken können. Mit Polizeieskorte fuhr die Wagenkolonne in Richtung Meran weiter. Erst

in Partschins wurde wieder Rast gemacht. Und wieder war es dasselbe Bild. Kinder umringten die beiden Ski asse und baten um Autogramme. Und Roland und Gustav Thöni waren gar fleißig, und so mancher der kleinen Verehrer erhaschte einen der begehrten Schriftzüge. Bürgermeister Dr. Tappei ner würdigte die sportlichen Leistungen der beiden ; Trafoier. Ein Mädchen und ein Bub gratulierten dem Weltpokal gewinner und seinem Vetter in Versen. Sie hoffen, daß es für „unseren Gustav nächstes Jahr die dritte

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Pagina 19 di 20
Data: 16.07.2002
Descrizione fisica: 20
K U L T U R 19 Gegenpole der neuen Magnetachse Am Wochenende wurden die Gustav-Mahler-Musikwochen 2002 in Toblach eröffnet. Bet der Eröffnung der Gustav-Mahler-Musikwochen in Tohlach: Kulturlandesrat Bruno Hosp, Landeshauptmann Luis Ournwalder mit Heike Müller, Künstlerischer Leiter Josef Lanz und Attila Csampai Von Erwin Mayr G anz im europäischem Geiste Gustav Mahlers finden heuer zum ersten Mal die 22. Gustav-MahlerMusik- wochen grenzüberschreitend in Toblach sowie in den Nachbarge meinden

Niederdorf, Innichen und in Sillian statt. Während Gustav Mahler in den Sommer monaten von 1908 bis 1910 im Hause Trenker in Toblach ver brachte, war Richard Strauss be reits in den Jahren 1872 bis 1880 mit seinen Eltern und Geschwis tern im osttirolischen Sillian auf Urlaub. Es war also naheliegend, diese heute grenzüberschreiten de Kooperation unter das Thema Gustav Mahler und Richard Strauss zu stellen. Diese beiden Komponisten, die in künstleri schen und beruflichen Dingen ge gensätzliche

der Veran staltung. Brachte die Siidbahn re nommierte Gäste aus dem Aus land ins obere Pustertal, wie eben die Künstler Gustav Mahler nach Toblach, Richard Strauss nach Sil lian oder Hugo von Hoffmannst- hal nach Welsberg, so rettete die heutige Bahn die Aufführung der Auferstehungs-Symphonie am Samstag. Der Beethoven-Chor aus Ludwigshafen und das Phil harmonische Staatsorchester aus Halle waren in Brixen unterge bracht, aber da die Straße svegen der Unwetter unterbrochen war, kamen die Künstler eben

mit dem Zug, so wie die bekannten Kom ponisten vor hundert Jahren. Daniel Beyer lässt auferstehen Die Auferstehungssymphonie von G'ustav Mahler ist ein Monumentalwerk. Das Eröffnungskonzert im Rahmen der G'ustav-Mahler-Musikivochen in Toblach übertraf alle Erwartungen. Am Samstag wurden im Grand Hotel in Toblach die Gustav-Mahler-Musik wochen mit einer phänomenalen „Zweiten Symphonie“ von Gustav Mahler unter der Leitung des berühmten Dirigenten Daniel Beyer eröilnet Von Maria Reichhalter

Die hundertachtzig Musikerinnen und Musiker des Philharmoni schen Staatsorchesters Halle unter der Leitung von Daniel Beyer und der Beethoven-Chor Ludwigsha fen leisteten am Samstag beim Eröffnungskonzert mit der Zwei ten Symphonie von Gustav Mahler Schwerstarbeit Das Konzert be eindruckte durch Expressivität und energische Kraft Die „Auferstehungssymphonie“ ist ein Werk, in dem instrumentale Vielfalt und Gegensätzlichkeit auf die Spitze getrieben werden. Die Komposition versteht sich als Mahlers

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 18 di 20
Data: 10.02.1912
Descrizione fisica: 20
22 dem Schwager, der beim Schein einer elektrischen Lampe in einem Skizzen buche blätterte. Erfreut sprang er auf. „Ah, Gustl, wie nett von dir, daß du - lieber einmal kommst — habe dir übri gens heute wieder meine Mappe voll loser Blätter geschickt, du warst wohl noch nicht daheinr und hast sie noch nicht ge sehen?" „Wenn ich sie nicht gesehen hätte, wäre ich nicht hier. „Du — du — —" Er packte ihn plötzlich an den Achseln und schüttelte ihn. „Halt, halt, Gustav, bist du toll ge worden

?" keuchte Hermann, „willst du wohl loslassen!" „Wie kannst du mir eine solche Photo graphie schicken?" fuhr Gustav auf. „Wie kannst du dich unterstehen, so etwas an zufertigen?" „Was sagst du? Ich habe dir keine Photographie geschickt — welche Photo graphie meinst du?" 'Gustav riß zwei Knöpfe seines Uni formrockes auf, zog das Bild hervor und warf es Hermann vor die Füße. „Willst du leugnen, daß du das hier photogra phiert hast?" Hermann warf einen höchst verwunder ten Blick auf das Bild, dann spielte

ein feines Lächeln um seine Lippen. „Willst du leugnen?" wiederholte Gu stav. „Nein, warum sollte ich? Es ist ganz richtig, das habe ich photographiert." Sprachlos starrte ihn Gustav eine Weile au. „Und das sagst du so ruhig? Denkst gar nicht an den Nus deiner Schwester und an meine Ehre?" „Hm — Ruf? Ehre? Wüßte nicht, was die beiden Tinge mit dem Bild hier zu tun hätten!" „Keine Ausflüchte!" rief Gustav. „Sage mir nur eines — wer ist dies, dieser Ehrlose?" - Araber von Biskra besehen

aus." „Aber warum hast du mir denn gelbe Haare und blaue Auf schläge angemalt?" „Ich Hab' das doch nicht gemalt! Mir solch eine Patzerei zu zumuten!!" „Na ja — aber wer zum Kuckuck hat's denn gemalt?" „Nun, das ist, denke ich, nicht schwer zu erraten." „Betti? Du meinst, Betti hat das gemalt? Aber wie kommt denn das Bild in deine Mappe?" „In meiner Mappe hast du's gefunden? Oh, da hat's die kleine Hexe in die Mappe geschmuggelt." Gustav lachte fröhlich auf. „Wie sie mich zugerichtet hat, gar nicht zu erkennen

. Was sie nur zu solch einer Spitzbüberei ver- anlaßte? Wollte sie mich eifersüchtig machen?" Hermann war plötzlich ernst geworden. „Was sie damit wollte? Ich meine, daß nichts in der Welt geheim bleibt, mein teurer, teurer Freund, daß also auch deine häufigen Besuche bei der Busch mann —" „Ah, ah, Hermann, was denkst du von mir?" „Nichts Böses, Gustav, aber ich möchte dich doch warnen."

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 10 di 16
Data: 10.04.1904
Descrizione fisica: 16
ankündigen." Schröder lachte laut auf. „Das wäre ja noch eine Ueberraschung!" sagte er. „Na, ich habe das meinige getan. Sehen Sie zu, Hentschel, wie Sie die Sack)e anbringen. Ich bin ein verstanden." Hentschel nickte zufrieden und stieß noch einmal mit Schröder an. „Also unsere Kinder — hoch!" Beide waren so mit sich beschäftigt, daß sie gar nicht bemerkten, daß Gustav in der Nähe stand und jedes Wort hörte. Wie sich nun Hentschel umwandte, sah er Gustav vor sich stehen. „Prost Gustav!" rief

er ihm zu. „Prost," erwiderte Gustav höflich. „Meine Meta läßt Sie grüßen?" „So? Sehr viel Ehre . . . besten Dank," meinte Gustav kühl. „Na, tun Sie nur nicht so," sagte Hentschel, ihn er- munternd, „Sie wissen ja, wie es das Mädchen meint. Ihr habt euch ja immer recht gut leiden mögen." „Wie geht es denn dem Fräulein?" fragte Gustav so obenhin. „Ich habe sie seit drei Jahren nicht gesehen. Als ich sie das letzte Mal sah, war sie noch ein Kind, erst sechzehn Jahre —" „Und jetzt neunzehn —" „Ja — ah, sehen

Sie —," brach Gustav das Gespräch ab, „der Geistliche will eine Rede halten." Wirklich hatte sich der Geistliche schon zweimal geräuspert und nun schlug er kräftig und scharf auf das Glas. Jeder nahm wieder seinen Hlatz ein, tiefe Stille entstand und die Rede des Geistlichen mit einem Lobe auf Schröder und mit einem Hoch aus das ganze Haus ging vom Stapel. Nun konnte man sich wieder den materiellen Freuden der Tafel widmen. Die Spannung, die immer vor dem ersten Toast auf den Gemütern lastet, war gewichen

und cs herrschte jetzt eine gemütlichere Stimmung, jene Leb haftigkeit, die nach dem ersten Glase Wein an der Tafel Platz greift. Der Fisch war serviert, der Braten sollte an die Reihe kommen und zwischen Fisch und Braten erwartete man eine Ansprache von Gustav, der in seinem und im Namen seines nicht redegewandten Schwagers dem Vater danken sollte. Aber zu aller Ueberraschung erhob sich statt Gustav der Gerbermeister Hentschel, der es offenbar mit seinem Toast sehr eilig hatte. Hentschel war ein guter

Beleidigung gleichkam. Mehrere lange Sekunden dauerte das eisige Schweigen, während Gustav mit lächelndem Gesicht das Glas so übervoll einschenkte, daß sich der Wein über das blinkend weiße Tischtuch ergoß. Und jetzt fand Hentschel seine Geistesgegenwart wieder. - Mit einem Lächeln, das den inneren Zorn verdeckte, sagte er: „Ich danke Ihnen, Gustav. Das Glas war wirklich halb leer und als Strafe dafür kam ich von meinem Thema ab. Meine Worte sollten auch nicht Ihnen, sondern Ihrem Vater, meinem Freunde

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Unterinntaler Bote
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Pagina 17 di 18
Data: 24.09.1910
Descrizione fisica: 18
so ein bißchen Laufen kannst du vertragen." Mama Fischer sah ganz beschämt ihr gestrenges Töchterlein an und wollte sich eben mit einem schweren Seufzer erheben, als Gustav sich ins Mittel legte. „Dürfte ich mir vielleicht einen Vorschlag erlauben?" sagte er schnell. „Wie wäre es, wenn die älteren Herrschaften jetzt einen Mittagsschlaf hielten und um 4 Uhr 20 mit der Bahn nach Berghofen fahren, während die jungen Damen unter meinem Schutz über die „Königshöhe" gehen? Ich stehe dafür ein, daß ich sie hell

und gesund wiederbringe." Ein leuchtender Blick aus Costas Augen dankte ihm; sie tat die leisen Einwendungen der Mama, daß es' vielleicht doch nicht ganz passend wäre, mit einem spöttischen Achselzucken ab, setzte ihren Hut auf und reichte auch Lisbeth die Mütze hin. Tann wanderten sie, mit allerhand Ermahnungen und Rat schlägen bedacht, durch das Städtchen den Bergen zu. Wenn Costa gehofft hatte, vor Lisbeth mit einem schneidigen Courmacher zu paradieren, so hatte sie sich getäuscht. Gustav war ohnehin

ein zurückhaltender Charakter, und in Lisbeths Gegenwart hätte er eine Annäherung an Constanze geradezu für taktlos gehalten. So ging er ehrsam zwischen den beiden und plauderte von diesem und jenem, aber eine Antwort erhielt er meist nur von Lisbeth. Costa wurde immer einsilbiger und blieb geflissentlich^ mehrmals zurück, und als Gustav auch davon keine Notiz nahm, blieb sie stehen und sagte kläglich: „Mein Gott, Herr Bergemann, laufen Sie doch nicht so. Ich kann ja gar nicht mehr

mit." „O, wird es Ihnen zu viel?" fragte Gustav bedauernd. „Ich meinte, weil Sie den Weg vorschlugen, Sie wären eine tüchtige Fußgängerin. Aber wir können ja ein Weilchen ausruhen — nicht wahr, Fräulein Merten?" Lisbeth sah bedenklich nach dem Himmel. „Ich weiß nicht recht — ich glaube, wir bekommen ein Gewitter. Und auf der „Königs höhe" ist nur eine Ruine ohne Dach." Constanze sprang leichenblaß von ihrem Baumstumpf auf und klammerte sich an Gustavs Arm. „Ach, Herr Bergemann, retten Sie uns' Wenn es einfchlägt! Wenn wir getroffen

werden! Und Papa sagt immer, bei Gewitter darf ich nicht im Walde sein." Etwas ungeduldig machte Gustav sich los. „Ja, Fräulein Costa, wenn Sie das nicht dürfen und solche Angst haben, müssen wir eben so rasch als möglich vorwärts — den Berg herunter geht cs ja dann schneller." Costas Müdigkeit war auf einmal wie weggeblasen; sie jagte förmlich voran, so daß die andern ihr kaum folgen konnten. „Sind Sie auch so bange, Fräulein Merten?" fragte Gustav die ruhig und gleichmäßig neben ihm herschreitende Lisbeth

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Unterinntaler Bote
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Pagina 11 di 16
Data: 11.11.1911
Descrizione fisica: 16
. Nach langer Trauer erhob sich Gustav von dem Stuhle und nahm Abschied von Leonoren, obwohl die gewohnte Stunde seineA Weggehens noch nicht erschienen war. Das Mädchen bemerkte auf seinem Angesichte, daß eine Umwandlung in seinem Gemüte vor gegangen und sein Angesicht nun von Mut und Freude verklär- war; sie versuchte ihn zurückzuhalten und eine Aufklärung über seine Heiterkeit zu bekommen; aber er wies ihre Bitte liebevoll zurück, sagte ihr nur, daß sie wahrscheinlich morgen sein Geheim nis wissen

würde, und verließ den Grinselhof mit eiligen Schritten. Herr van Vlierbeke meinte in dem Auge des Jünglings gelesen zu haben, was in seinem Herzen vorgegangen wäre. Die Nacht hin durch versüßen sanfte Träume den Schlaf des Edelmanns. Als am folgenden Tage, die gewöhnliche Stunde der Ankunft Gustavs nahe war, klopfte das Herz des Vaters vor hoffnungsvoller Erwartung. Nicht lange und er sah Gustav durch das Tor kommen, um nach seiner Wohnung zu gehen. Die Kleidung des Jünglings war nicht, wie gewöhnlich

, aus leichten Stoffen gefertigt; er war nun beinahe wieder ganz in Schwarz gekleidet, wie das erste Mal, als er den Grinselhof be sucht hatte. Ein Lächeln der Freude erheiterte das Angesicht des Edel manns, indem er ihm entgegenging: diese ausgewählte Kleidung bestärkte seine Hoffnung und sagte ihm, daß feierlicher Besuch bei chm hevorstehe. Gustav bat, mit ihm einige Zeit allein sein zu können. Er wird durch Herrn van Vlierbeke in ein Nebenzimmer geführt; er bot chm einen Sessel, setzte

sich jetzt vor ihm nieder und sagte mit scheinbarer Gelassenheit in herzlichem Tone; „Ich höre, mein junger Freund." Gustav blieb eine Weile stillschweigend, um seine Gedanken zu sammeln. Dann sprach er in Aufregung, doch festen Entschlusses: „Herr van Vlierbeke, ich erlaube mir, einen wichtigen Schritt bei Ihnen zu tun. Ihre große Güte allein gibt mir den nötigen Mut dazu, und ich hoffe, daß Sie, was auch immer Ihre Antwort auf meine Bitte sein möge, gleichwohl meine Dreistigkeit zu ent schuldigen bereit sein mögen

..." Der Jüngling schwieg, um einige ermutigende Worte aus dem Munde des Edelmanns zu vernehmen; doch dieser sah ihn an mit einer Miene, worin nicht bestimmt angedeutet war, wie ihm me Enthüllungen des Jünglings gefielen. Ein Zeichen mit der Hand, als wollte er sagen: „Fahren Sie fort,," war seine ein ige Bewegung. Gustav fuhr lebhaft fort: „Ja, ich habe Leonoren geliebt seit dem ersten Augenblicke, wo ihr Auge auf mich gerichtet war. Seit dem ein Funke von Liebe in meinem Busen gefallen, ist diese, umgewandelt

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Pagina 4 di 6
Data: 25.03.1931
Descrizione fisica: 6
von allem Anfang an, nicht nur vom An geklagten selbst, wo immer es anging, der Wahrheit Prügel in den Weg geworfen. Sechs Rechtsanwälte, ein paar Verbrecher und ein paar sensationshungrige Leute versuchten der Untersuchungs behörde jede Schwierigkeit zu bereiten, die möglich war. Der Angeklagte Gustav B a u e r hat schon kurz nach seiner Verhaftung gelogen. Vom Anbeginn seiner Verhaf tung an bis zum heutigen Tage stellte seine Verant wortung ein ununterbrochenes Gewimmel von Lügen dar. Daß Gustav Bauer

gelogen hat. das ver stehe ich noch, aber das verstehe ich nicht, wenn ein Rechtsanwalt Kassiber nach Wien bringt und den Anwälten zum Kaufe anbietet. Und die Nebeuuntersnchung! Ehe noch die Behörden wußten, wo Frau Decker steckte, war sie bereits von Rechtsanwälten eingehend vernommen worden. Die Untersuchnngsbehörde mutzte nach Paris reisen, um Frau Decker zu sprechen. Und ehe noch von der Behörde die Durchsuchung der Wohnung Gustav Bauers möglich gewesen wäre, wurde sie schon von einem Verwandten

zu machen. Was macht Gustav Bauer, als er verhaftet worden war? Er wollte die Agnoszierung des Opfers verhindern. Als man ihm die Lichtbilder vorlegte, sagte er, er kenne die Dame nicht. Nur das Bild des Mord opfers auf dem Sezierttsch weise einige Aehnlichkeit mit Katharina Fellner auf. Und dann regt er in K a s s t b e r n an, man möge in Verbindung mit einem anderen Zahn arzt den Weg zu Doktor R e i s b e r g finden und ihn veranlassen, daß er sein Gutachten kontrolliere. Gustav Bauer war bereit

, die nach seiner Schätzung sehr bedeutenden Kosten dieser Ueberprüfung zu tra gen. Wäre Gustav Bauer unschuldig, er hätte sich nicht mit Händen und Füßen gegen die Agnoszierung gestemmt und auch nicht seine Geldmittel, auf die er sonst sehr achtet, so freigebig zur Verfügung gestellt. Gustav Bauer ist ein guter Bekannter der Ermorde ten gewesen, eigentlich der einzig gute Bekannte in Wien, mit dem die Fellner bis in die letzte Zeit in Briefwechsel stand. Gustav Bauer war aber auch der letzte Mensch, mit dem Katharina

Fellner ans dieser Welt znsammengekomwen ist. Am 17. Juli vormittags ist die Fellner in Wien ein getroffen und um 4 Uhr wurde sie ermordet aufgesunden. Der Mord geschah an einem Tage der Besuchssperre des Lainzer Tiergartens, in der Nähe der Saulackenmais. Eine brennende Frage, die durch Monate die Unter suchungsbehörde in Atem hielt, war: ist Gustav Bauer die Tatgegend bekannt? Die Lösung dieses Problems ergab, daß der Angeklagte wenige Monate vor der Tat mit anderen Damen über die Tiergartenmauer

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Pagina 15 di 16
Data: 29.06.2005
Descrizione fisica: 16
REDAKTION KULTUR ■ Heinrich Schwazer e-mail: schwazer@tageszeitung.it Tag eszeitung K u L T u R Mi 29.6.2005 Nr. 131 15 25 Jahre Gustav-Mahler Musikwochen Bereits seit einem Vierteljahrhundert werden in Toblach in Gedenken an den österreichischen Komponisten Gustav Mahler die gleichnamigen Musikwochen veranstaltet. Zum heurigen Jubiläum. (mt) Vor 25 Jahren wurden die Gustav-Mahler-Musikwochen aus der Taufe gehoben. „Der Start im Jahre 1981 war sozusa gen ein Start aus dem Nichts“, sagte

der künstlerische Leiter Josef Lanz zu diesem Anlass. Damals glaubte niemand an den Erfolg der Veranstaltungsreihe, da auch die Rahmenbedingun gen sehr schwierig waren. „Die Gustav Mahler gewidmeten Mu sikwochen haben damals den Nerv der Zeit getroffen, wenn man die enorme Entwicklung der Mahler-Rezeption ansieht“, meinte Attila Csampai, Leiter des Toblacher Mahler-Protokol ls und des internationalen Schallplattenpreises. „Die „Tbblacher Trilogie“ wird aufgeführt. Vom 9. Juli bis 6. Au gust

werden einige musikalische Höhepunkte zu hören sein. Unter dem Motto „Mahler in Toblach“ werden jene Werke aufgeführt, die Gustav Mahler während sei ner Sommerfrische in den Jahren 1908 bis 1910 in Toblach kompo niert hat. „Das Lied von der Erde“ und das Adagio der 10. Symphonie wird vom Danubia Symphony Orchestra unter Do- monkos Heja aufgeführt. Die Symphonie Nr. 9 wird vom Radio Sinfonie Orchester Ljubljana mit dem Dirigenten En Shao zur Auf führung gebracht. Der Eröffnungsabend steht im Zeichen der zeitgenössischen

Musik, „fanfare for Toblach“ nennt der vielfach preisgekrönte ostdeutsche Musiker und Kom ponist Bernd Pranke das Auf tragswerk der Gustav - Mahler - Musikwochen. Weiters wird Gerd Albrecht mit dem deutschen Bundesjugendorchester die 1. Symphonie Mahlers und die erste von Karl Amadeus Hartmann dirigieren. Der Schweizer Kul turkritiker Urs Prauchiger wird am Eröffnungsabend einen Vor trag über die Probleme der Wahrnehmungs- und Differenzierungsfahigkeit in der heutigen Zeit („Die Anschau ungskraft

- Gespräche, für die Wolfgang Erich Partsch, Vize präsident der Internationalen - Gustav - Mahler - Gesellschaft in Wen (IGMG), verantwortlich zeichnet, werden die Rolle und Bedeutung Toblachs im Leben und Werk Mahlers beleuchten. So werden Nina Schröder über „Kul tur im Pustertal um 1900“, Erich Wolfgang Partsch über „Mahler und Toblach“, Hubert Stuppner über „Mahler, der Unbekannte - im Spiegel der Südtiroler Presse“ und Jörg Rothkamm über die Aufführungsfassungen der X. Symphonie referieren. Beginn

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Pagina 14 di 16
Data: 12.07.2005
Descrizione fisica: 16
U R Fanfare für Toblach Das Gustav -Mahler-Festival ist auch nach 25 Jahren noch jung, kreativ und aufregend. Das Erfolgsrezept lautet: Respekt vor der Tradition und Mut zu Innovation. Der Eröffnungsabend stand im Zeichen der zeitgenössischen Musik. Grand Hotel Toblach> Urs Frauchlngen Hören ist ein paradiesischer Zustand Von Maria Mayr V or 25 Jahren glaubte kaum jemand so recht an den Erfolg der Gustav- Mahler-Musikwochen. „Es war ein Start aus dem Nichts“, so der künstlerische Leiter Josef

. Es waren Attila Csampai und Josef Lanz, die unter großen Schwierigkeiten das Mahler- Festival wissenschaftlich und künstlerisch begleiteten und auf deren Entwicklung verweisen können. Die Ausweitung des Festivals auf die Nachbargemein den bis nach Cortina d’Ampezzo und Sillian erfüllte das Festival entgegen aller Skepsis - mit neu- MaMer-Gesprüche, eine neue Ausstellung, ein Buch Die Tbblacher Gespräche, für die Erich WolfgangPartsch, Vi zepräsident der Internationalen Gustav-Mahler-Gesellschaft in Wien

verantwortlich zeichnet, werden die Rolle und Bedeu tung Toblachs im Leben und Werk Mahlers beleuchten. So werden am Mittwoch 13. Juli, um 15.00 Uhr im Gustav-Mah- ler-Saal, Nina Schröder über die Kultur im Pustertal um 1900, Erich Wolfgang Partsch, über Mahler und Tbblach, Hu bert Stuppner über Mahlers Winterreise in den Tbblacher Sommern und Jörg Rothkamm über die Aufführungsfassungen der X. Symphonie referieren. Um 21.00 Uhr wird Dr. Rainer Bischof den Festvortrag anläss lich der 25 Jahre Gustav-Mah- ler

-Musikwochen und 50 Jahre Internationale Gustav-Mahler- Gesellschaft Wien halten. The ma: Gustav Mahler—der Welten Emigrant“. ' . - KABARETT/MONTAN SPM: Alles gleich ... Montan SPM: Alles gleich, aber vielleicht doch ein bisschen anders Der Abend trägt einen Namen „Alles gleich ... Montan“. Das könnte man als Ausrede neh men, nicht hinzugehen zum Frei lichtkabarett von SPM (Sanin, Prantl, March), aber vielleicht versäumt man ja doch etwas. „So segn holt mir’s“ würden SPM selber dazu sagen. Termine

: 12., 14., 15., 16., 18., 19., 20., 21., 22. und 23. Juli je weils um 21.00 Uhr im „Lisi Peater Hof“ in Montan. em Leben. Inzwischen ist Tbb lach zu einem Mekka für Mahler- Kenner geworden. Erich Wolf gang Partsch, Vizepräsident der Internationalen Gustav-Mahler- Gesellschaft Wien hebt vor allem die engen Kontakte mit Tbblach hervor, die seit 50 Jahren beste hen. Aus aktuellem Anlass wird im Grand Hotel eine Daueraus stellung eröffnet, die Mahlers Aufenthalt in Tbblach mit zum Teil unveröffentlichten Materiali en dokumentiert. Mit der „fanfare for

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Tiroler Wastl
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Pagina 4 di 8
Data: 09.05.1915
Descrizione fisica: 8
Die Nase gefiel ihm nicht. (Eine Reminiszenz aus dem Künstlerleben.) Eines Tages erschien bei einem Münchener Journa listen, welcher damals Faktotum des Herrn Intendanten v. Possart war, ein junger Mann mit folgenden Wor ten: ten: „Mein Mme ist Gustav Mahler". „Gustav Mahler, der Kapellmeister?" „Sagen Sie lieber: der musikalische Zuchthausdi rektor in der Strafanstalt des Herrn Pollini zu Ham burg". „Ah, und was verschafft mir das Vergnügen?" „Ich habe einige Tage Urlaub, fuhr direkt

für unser Theater." „Ah! und wer isl« Das?" „Gustav Mahler — wer ist das?" „Gustav Mahler." Hier muh ich einschalten, das; Herr Intendant von Possart ganz gut den Namen Mahler kannte; aber es ist eine Eigenschaft des Herrn Intendanten, bei jeder Größe, die er für das Hoftheater gewinnen will, nur zum Zwecke, dah dieselbe nicht allzu große Gagean- ansprüche mache, zu tun, als hätte er den Namen nie gehört. Der Journalist, der die Gewohnheit des Herrn v. Possart ganz genau kannte, antwortete jovial: „Nun, Gustav

Mahler, der Kapellmeister des Hamburger Stadttheaters". — „Ach je, richtig, Gustav Mahler, der Kapellmeister; je, je, ich wundere mich, soll sehr gut sein; die Stütze des Herrn Pollini; alle Welt schwärmt von ihm. Ich dachte schon längst an Mahler." „Nun ja, dann wäre ja das Engagement perfekt." „Lieber Freund, das geht nicht, denn wissen Sie, lieber Freund, in musikalischen Sachen sind mir die Hände gebunden. Der Herr Generalintendant v. Per- sall hat in dergleichen Dingen das entscheidende Wort

. Genies sind <uns in München immer willkommen. And wer 'ift diese musikalische Kraft?" — Der Journalist zog die 'Photographie des Herrn Mahler aus der Brusttasche, hielt sie Sr. Exzellenz vor die Augen; dieser setzte seinen Kneifer auf, besah die Photographie und fragte: „Wer ist das?" „Gustav Mahler; zur Zeit -erster Kapellmeister am Stadttheater in Hamburg." „Ja, ja, habe von ihm gehört, soll sehr gut sein". Aber dabei wies Se. Exzellenz auf das Bild und deutete auf die Nase des Herrn Mahler

. „Ich für meinen Teil würde nichts dagegen haben, Herr Mahler auch mit dieser Nase und dem Zwicker am Dirigentenpult zu sehen, aber ich würde es nicht wagen, den Mann mit diesem Gesicht höhcrnorts vor zuschlagen." „Aber warum nicht?" „Wir haben Hermann Levi, nun dazu noch Gustav Mahler — das geht nicht; es sind beide, wie ich zu geben muh, ganz ausgezeichnete Dirigenten; aber cs geht nicht, ich bedauere lebhaft, es geht nicht." Da kein Zureden half, so entfernte sich der Journa list, um dem auf Antwort harrenden

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Pagina 13 di 24
Data: 25.07.2006
Descrizione fisica: 24
großen europäischen Ju gendorchester, das Gustav Mahler Jugendorchester und das European Union Youth Orchestra, bieten jun gen Musikern aus den verschiede nen Nationen hierzu die Möglich keit. Bozen fungiert bereits seit 1986 Vladimir Ashkenazy und das European Union Youth Orchester als Residenzstadt für das Gustav Mahler Jugendorchester. Die Freu de über die Zusammenarbeit ist beidseitig: den jungen Musikern wird die Möglichkeit geboten, sich in einem ansprechenden Ambiente un ter der Leitung

wichtiger Persön lichkeiten auf ihren Beruf als Or- chestennusiker vorzubereiten; das heimische Publikum kommt in den Genuss hervorragender Orches terkonzerte. Aber auch im Tournee kalender des European Union Youth Orchestras ist Bozen immer wieder als Aufführungsort zu finden. Gustav Mahler Akademie Gegründet wurde die „Gustav Mah ler Stiftung - Musik und Jugend“ 1999 nach einer Idee von Claudio Abbado und stellt eine logische Fol- Gustav Mahler Akademie ge der langjährigen in tensiven künstlerischen

und organisatorischen Zusammenarbeit zwi schen der Stadt Bozen und dem Gustav Mahler Jugendorchester dar. Im Oktober jeden Jahres or ganisiert die Stiftung hochkarätige Meister kurse für junge Musiker aus ganz Europa. Seit diesem Jahr hat Prof. Jürgen Kussmaul die künstlerische Leitung der Akademie übernom men. Die Meisterkurse sind jungen Musikern im Alter zwischen 18 und 26 Jahren Vorbehalten, die die Aufnahmeprüfung für das Gustav Mahler Ju gendorchester bestanden haben oder persönlich no miniert wurden

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Pagina 29 di 32
Data: 15.07.2006
Descrizione fisica: 32
KULTUR Sa/So 15./16.7.2006 Nr. 140 DIE NEUE SÜDTIROLER % IROLER • fl lire 29 > Redaktion Kultur: Heinrich Schwazer ■ schwazeKêtageszeitung.it Im Zeichen Mahlers In Toblach werden heute die Gustav-Mahler-Musikwochen mit dem SWR Rundfunkorchester eröffnet. Morgen spielt zum zweiten Mal das Kronos Quartett in Toblach. E in breites musikalisches Angebot erwartet die Mu sikbegeisterten heuer in Toblach. Neben Werken von Gustav Mahler, Wolfgang Ama deus Mozart und Dimitri Schosta- kowitch spannt

sich der musikali sche Bogen von Vokalwerken der Renaissance und Orgelwerken aus dem Barock, über die Romantik, Klassik bis hin zu Jazz und Urauf führungen zeitgenössischer Kom ponisten. Neben Toblach werden wie in den vergangenen Jahren Konzerte in Niederdorf, Innichen, Welsberg, Cortina und Sillian stattfinden. Ganz im Zeichen Mozarts steht das Eröffnungskonzert der Toblacher Gustav-Mahler-Wochen am 15. Juli. Das SWR Rundfunkorches ter gibt unter anderem die Over türe zu „Cosi fan tutte“ zum Bes ten

und Mahlers „Lied der Erde“. Nach dem erfolgreichen Erstauf- tritt bei den Gustav-Mahler-Mu sikwochen im vergangenen Jahr wird das Kronos Quartett erneut in Toblach zu hören sein. Am 16. Juli wird das Kronos Quartett das Stück „Dracula“, eine Filmverto nung des gleichnamigen Horro- klassikers von Philipp Glass, in weiterer Folge die Bearbeitung für Kammerensemble Mahlers ‘Lied von der Erde’ von dem Südtiroler Komponisten Hubert Stuppner und das Werk „Der Abschied“ von dem russischen zeitgenössischen

Komponisten und Pianisten Vla dimir Martynov im Gustav-Mah- ler-Saal im Grand Hotel Toblach zur Aufführung bringen. In Gedenken an den 100. Geburts tag von Dimitri Schostakowitch (1906-1975) wird am 19. Juli im Grand Hotel Toblach das Staatsor chester Kassel unter dem Dirigen ten Roberto Paternostro neben der „Totenfeier“ von Gustav Mah ler auch die 5. Symphonie in d-Moll von Schostakowitsch zur Auf führung bringen. Gleichzeitig mit dem Eröffnungs konzert der Gustav-Mahler-Mu sikwochen im Kulturzentrum

Grand Hotel Tpblach wird auch ein neuartiger Lichtfries, ein Entwurf der Studentin Fanny Fazekas, im Gustav-Mahler-Saal erstmals in einem Konzert zu erleben sein. Das Amt für Hochbau der Auto nomen Provinz Bozen hatte bei der Fakultät für Design und Künste der Freien Universität Bozen wegen einer „Dekoration“ für den Gustav-Mahler-Saal an gefragt. Die ungarische Studen tin Fanni Fazekas erkannte die Gelegenheit und widmete ihre Di plomarbeit diesem Thema. Ihr konzeptioneller Ansatz geht al lerdings

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Unterinntaler Bote
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Pagina 10 di 16
Data: 11.11.1911
Descrizione fisica: 16
854 Der arme Ebelmann. Von H. Consciencc. Aus dem Vlämischen übertragen von K. Arenz. (Nachdruck verboten.) ! (Fortsetzung.) Als der Vater und sein Gefährte den Spaziergang fortsetzten, waren die jungen Leute wohl fünfzig Schritte voraus: und ob es mit Absicht geschah oder ob der Zufall allein die Schuld davon trug: der Abstand blieb fortwährend zwischen ihnen bestehen. , Die Jungfrau zeigte Gustav ihre Blumen, ihre Goldfischchen und alles, was sie in ihrer Einsamkeit hegte und pflegte. Kaum

Falten des Gemütes des Kaufmannes einzudringen, um ihm zu gefallen: ja, als die Unterhaltung zu Ende lief, griff er selbst zu der Rolle eines Possenerzählers. i Schon nahte der Augenblick, den Herr Denecker zur Abreise be- stimmt hatte: der Edelmann dankte Gott aus dem Grunde seines Herzens, daß er ihn gewürdigt habe, sich aus der dornenvollen Lage zu befreien, — als der Kaufmann mst einem Mal seinem! Neffen zurief: „He, Gustav, wir gehen hinein! .Wollen Sie den Abschieds wein mit uns trinken

: „Herr van Vlierbeke, ich habe hier einen sehr angenehmen Nachmittag zugebracht. In Ihrer Gesellschaft und der Ihrer lieben Fräulein Tochter ist man wahrlich glücklich. Ich bin aufs Höchste erfreut, Ihre Bekanntschaft gemacht zu haben und ich hoffe, daß nähere Beziehungen mir Ihre Freundschaft ganz erwerben werden. Unterdessen muß ich Ihnen aus dem Grunde meines Herzens danken für den freundlichen und aufrichtigen Empfang." Gustav und Leonore waren herangekommen. Der Edelmann sagte einige Worte

bleibe ich einige Monate abwesend. Wenn mein Nesse Sie während der Zeit besuchen würde, so hoffe ich, daß es Ihnen immer willkommen sein! dürfte." Der Edelmann wiederholte seine Beweise von Freundschaft. Leo nore schwieg, obwohl Gustav in ihre Augen schaute und auf gleiche Weise eine Erlaubnis von ihr zu erbitten schien. Der Oheim wendete sich nach dem Wagen. „Und der Abschiedstrunk?" fragte Gustav mit Verwunderung. „Ach, laß uns noch etwas hineingehen!" „Nein, nein," fiel Herr Denecker

ein, „es ist jetzt Zeit, daß wir gehen. Hierüber kein Sprechen mehr; ein Kaufmann muß Wort halten, und du weißt selbst zu! gut, was wir versprochen haben." Gustav und Leonore tauschten einen langen Blick, worin für beide die Trauer des Abschiedes und die Hoffnung auf baldiges Wieder sehen zu lesen standen: der Edelmann und Herr Denecker drückten sich mit einem wahren Gefühl von Zuneigung die Hand. — Man stieg in den Wagen. Unter liebevollen Lächeln und dem Grüßen mit den Händen, so weit man sich noch sehen konnte

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 11 di 16
Data: 10.04.1904
Descrizione fisica: 16
ihm gesprochen, dabei aber zuckte es zornig über sein Gesicht, daS erst sreundlicher wurde, als die Tochter ein dringlich und leise aus ihn einzureden begann. Dann setzte er sich hin und blieb still, während die Bedienung das Geschirr wechselte und auf Anordnung der jungen Frau sehr rasch den Braten herumreichte. Gustav tat indessen, als ob er die eingetretene Ver stimmung nicht im geringsten bemerkte, denn er war die Heiterkeit selbst. Er unterhielt sich sröhlich mit seinem Nachbarn Franz

Winkler und tauschte humorvolle Be merkungen mit den Gästen aus, die ihm gegenüber saßen. Und als man mit dem Braten fertig war, hielt er es für die höchste Zeit, dem Vater für das großmütige Geschenk zu danken. Es herrschte atemlose Spannung, als Gustav zu sprechen begann. Und er sprach gut und mit jugendlichem Feuer. Er erzählte den Gästen, wie gut der Vater sei. Das Geschenk, das er heute den Kindern gemacht, sei gar nicht seine großmütigste Tat. Sein ganzes Leben bilde eine Reihe von Güte

, Aufopferung und Geschenken an die Kinder. Nur um mit dem Vater zusammen zu arbeiten, habe er, Gustav, seinen Berus ausgegeben. Die Gäste wußten ja alle, daß Gustav das Gymnasium be sucht, dann aus ein Technikum gegangen sei, wo er sich dem Maschinensach widmete. Aber der Vater hatte den nur leise angedeuteten Wunsch, daß sein Name mit seinem Geschäft erhalten bleibe, und so hatte sich Gustav leichten Herzens entschlossen, die Fabrik zu übernehmen und seine technischen Kenntnisse für das Geschäft

recht gut bezahlt!" tonte es plötzlich vazwischen." „Wer sprach da?" fragte Gustav mit erhobener Stimme. „Ja, Winkler wurde bezahlt, wie jede Arbeit ihren Lohn verdient. Aber sie verdient auch Dank." Und darum, Franz Winkler, danke ich Dir für Deine Mitwirkung, ich danke Dir im Namen meines Vaters —" „Ohne Auftrag - J/ ertönte es halblaut an der Spitze des Tisches. ich danke Dir als Freund," fuhr Gustav mit einem gewissen Trotz fort, „denn Du hast mehr als bloß für Geld gearbeitet und geholfen

erhofft und erwartet hatte . . .' Und gerade Gustav, sein zweites Ich, die Ver körperung seiner Hoffnungen, gerade Gustav mußte es sein, der alles verdarb, was nach langen Vorbereitungen so schon und gut erhebend hätte rverden können. * * * Es war keine besonders gute Stimmung, in der sich Schröder am Tage nach dem großen Einweihungs- feste befand. Da war ihm schon am frühen Morgen etwas passiert, was ihm seine Laune gründlich verdarb. Hentschel rvar bei ihm gewesen und hatte das gestern unterbrochene

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Pagina 15 di 16
Data: 28.12.2004
Descrizione fisica: 16
Winter Tage Toblach“. Toblachs Geschichte ist legendär, die Liste der prominenten Na men, die sich hier aufhielten, eine lange: Man liest von zahllosen ge krönten Häuptern, Thronfolgern und Kronprinzessinen. Den nach drücklichsten Eindruck überließ aber der Feriengast Gustav Mah ler, welcher drei Sommer lang (ab 1908) in Tbblach zubrachte, um sich dort dem Komponieren zu widmen. Das „Lied von der Erde“, die „9. Sinfonie und die unvollendete Zehnte hat die Nachwelt diesen schöpferischen Sommerfrischen

in Toblach zu verdanken. Der große Meister ist im heuti gen Toblach omnipräsent: Die „Gustav Mahler Musikwochen“ sind im Sommer zur Institution geworden, welche, vor allem im Kultirrzentrum Grand Hotel Tob lach, in dem Gustav Mahler ge widmeten Musiksaal, welcher über eine exzellente Akustik ver fügt, statt finden. Die sommerlichen Musikwochen finden heuer erstmals ihr win terliches Gegenstück, nämlich die „Mahler Winter Tage Tob lach“ vom 29. Dezember 2004 bis zum 2. Jänner 2005. Es handelt sich dabei

im wahrsten Sinne des Wortes um eine „ergänzen de“ Idee, die Gustav Kuhn in To blach realisieren wird und zwar unter personellem wie inhaltli chem Aspekt. Mehrere Partner, darunter das Haydnorchester von Bozen und Trient, das Kul turzentrum Grand Hotel Tob lach und das Orchester der Tiro ler Festspiele, haben sich zur Umsetzung des winterlichen Musik-Projekts in Gemein schaftsleistung vereint. Mit den „Mahler Winter Tagen - Toblach“ soll Gustav Mahler nicht nur als Fortentwickler der sinfonischen Welt

vorgeführt werden, sondern viel wichtiger ist es dem Karajan-Schüler Kuhn, auch auf den zeitlichen Kontext der musikalischen Wer ke hinzuweisen. Was entstand parallel? Und schon entspannt sich ein breiter Bogen, der zur Vereinigung von Mahlers großen Sinfonien mit heiteren Stücken von Johann Strauß oder Franz Lehar führt Das Eröffnungskonzert im Kul turzentrum Grand Hotel Toblach mit dem Haydnorchester von Bo zen und Trient unter der Leitung von Gustav Kuhn findet am 29. Dezember um 21.00 Uhr statt

. Programm: Felix Resch „Fanfa re“ (Uraufführung), Bert Breit „Jodler“ und Gustav Mahler „Sinfonie Nr. 4“. Gustav Kuhn: Der in Toblach omnipräsente Gustav Mahler bekommt jetzt auch seine Winterspiele Arbeiten von Giorgio Panizza: Maler des Herzens und die Literatur haben im Her zen aber auch die Gefühle ange siedelt, das Unerklärbare, das Unfassbare, die Sentimentalität, die Liebe, die Seele. Und auch darum geht es in den Arbeiten von Panizza, wohl als Ausgleich zu seinen mechanischen Herzen. Er haucht

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Volksbote
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Pagina 10 di 12
Data: 14.02.1974
Descrizione fisica: 12
Seite 10 n Volksbote“ Donnerstag, den 14. Februar 1974 Trafoi feiert zweifachen Weltmeister Ein Schlückchen in Ehren kann niemand verwehren. Gustav Thöni, Mutter Anna, Vater Jörgl und Braut Ingrid sowie Andreas Hcllrigl stoßen auf den Triumph in St. Moritz an. „Guschtl“ bekräftigte es nun wieder: „An Rücktritt habe ich noch nicht gedacht.“ Nach einer kurzen Wettkampfpause geht cs weiter, die )agd um den Ski-Weltpokal beginnt von neuem Aufnahme: Leo Flengcr Bewunderern begeistert empfangen

. Auf dem Prüder Dorfplatz brachten Blas kapellen Ständchen dar, die „Thöni- Feicrn", die seit drei fahren aktuell sind, erlebten eine glanzvolle Neuauf lage. Bin „neuer“, selbstsicherer, hu morvoller Gustav Thöni, mit charman tem Lächeln, präsentierte sich seinen vielen treuen Anhängern, die ihrem ..Guschtl“ die Daumen gehalten haben, als er in St. Moritz der Skielite eine Lektion erteilte. Von Herzen kam denn auch der Wunsch zum Gewinn des vierten aufeinanderfolgenden Weltpo kals. Ambros Karner, Präsident

des SC Prad. traf den Nagel auf den Kopf: und wenn du heuer den Weltpokal eventuell nicht gewinnst, so bist du trotzdem der beste Skifahrer aller Zei ten, unser Größter. Das hast du in den letzten Tagen in St. Moritz eindeutig bewiesen. Ein dreifaches Hoch auf unseren Guschtl“. „Hoch lebe Gustav Thöni“ hieß es „Deine Siege bei dev Weltmeister schaft in St. Moritz sind einmalig in der Geschichte des Skisports; wir haben deine Kiasseleistungcn am Fernseher miterlebt“, hieß Georg Stillebacher, Bür germeister

von Prad. den 23jährigen Gustav, der am 28. Februar Geburts tag feiert und der trotz seiner beispiel losen Erfolgsserie ein bescheidener, freundlicher junger Mann geblieben ist, willkommen. Ein Weltmeister-Kuchen von wahr lich wellmcisterschaftlichem Ausmaß wurde „kredenzt“, von Gustav Thöni angeschnitten und zur Freude der vie len Kinder aus nah und fern verteilt. Gustav selbst verkostete ein Stück die ses süßen Prachtwerkes und trank an schließend mit seinen Eltern, seiner hüb schen, sympathischen

und bescheidenen Braut Ingrid sowie den vielen Freun den auf die beiden Weltmeistertitel. Anschließend wurden die Autogramm jäger auf den weitbesten Skiläufer „los Dcr Stil des Weltmeisters: Gustav Thöni erobert sich mit einem glanzvollen ersten Durch- gang die Goldmedaille im Riesentorlauf Photo: Leo Flenger Fernsehumsetzer in Ulten entsiegelt Seit Samstagvormittag können die Uitner wieder ungehindert die aus ländischen Fernsehprogramme von ZDF und ORF empfangen. Auf rich terliche Anordnung hin konnte Hel mut

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