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Der Bote für Tirol
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Pagina 8 di 14
Data: 28.09.1889
Descrizione fisica: 14
Weib bewarb, fragte er sich: „Würde sie nicht auch dein Haus zieren? Und vor allem: Möchtest du dich nicht glücklich fühlen an der Seite dieses holdrn, zartsinnigen nnd warmherzigen Wesens?' Das hef tige Schlagen seines Herzens gab ihm die deutlichste Antwort. Von diesem Tag an erschien Grimani alle Abend am Thectisch der Senatorin. Immer eine halbe Stunde früher als Guido Münde, dem es seine Be- rufSpflichtcn nicht gestatteten, eher als um halb acht Ilhr — seine Schwester in den Wohnräumen Lilli

Vormissens zu besuchen. — Seine Schwester? Die Senatorin wusste längst, dass Guido nur noch ihretwegen kam; sie wusste, dass der schöne grojze Mann, der ihrem verstorbenen Gatten so ähnlich sah, wie nur selten ein Sohn dem Vater — mit heißer leidenschaftlicher Liebe zu ihr wiedersah, und sie wusste auch — dass sie ihn wie der liebte — vielleicht noch leidenschaftlicher — noch heißer. — Und dennoch — kämpfte sie gegen dieses Gefühl, überkam sie eine quälende Angst, wenn sie daran dachte, wie Guido einst

vor sie hintreten würde, mit der Bitte — dass sie sein Weib werden möchte. — „Nein, nein — nein — nur das nicht!' Und doch, wenn sie sich fragte, weshalb sie dem geliebten Mann nicht angehören wollte, wusste sie keine Ant wort. -— Es war nichts als ein unerklärliches Ge fühl — eine Ahnung, dass GuidoS Besitz ihr das ersehnte Glück nicht bringen würde. Guido Münde lebte jetzt auch seit einem Viertel jahr in L—seld. Gleich Willibald, erfreute er sich allgemeiner Beachtung des weiblichen Elements der g.ss lirSK

glänzende Männererscheinnng nicht die Augen der Damen auf sich lenken sollen? Aber Guido spielte die Rolle eines Löwen des Tages ohne sein Zuthun, das heißt, die Frauen vergötterten ihn, während er selbst jede Gelegenheit i»ied, sich kennen lernen zu lassen. Es schien, er hasste -— wie seine Schwester — jede rauschende Lustbarkeit, ja sogar jeden leb hafteren gesellschaftlichen Verkehr. Beschränkte sich der vielbewunderte Mann doch nnr auf die Besuche im Hanse der Senatorin. Dass er dort des öfteren

mit Grimani zusammentraf, weiß der Leser bereits, weshalb wir nur noch hinzusetzen, wie die Mienen Guido Mundes jedoch niemals bei solchen Gelegen heiten verriethen, dass sein Herz irgend welche Eifer sucht gegen den Nebenbuhler empfand, welchen Lilli Vormifsen schon als Kind gekannt. O, er verstand die Frauen, dieser angebetete Bruder Katharinas, dessen Augen oft so unheimlich aufblitzten, und er wusste auch, was in der Seele der jungen Witwe vorgieng, die er — um jeden Preis zu seiner Braut

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Der Bote für Tirol
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Pagina 6 di 10
Data: 26.09.1889
Descrizione fisica: 10
mir nicht eine so weite Reise in der zweiten Wagen classe zu machen.' „Guido!!' Sie hieng jauchzend an seinem Hals. „O mein Guido — alle Heiligen seien gepriesen, dass ich Dich endlich wieder habe'. Und wie wohl Du aussiehst, wie schön!!' Ihre nachtdunklen Augen hafteten zärtlich — be wundernd an der stattlichen Männergestalt ' mit dem regelmäßigen, von blonden« Vollbart umrahmten Ge sicht. Dann lehnte sie plötzlich aufschluchzend ihren Kopf an seine Brust: „Guido, Du sollst Dein Ziel erreichen

lachte. „Lilli Vermissen hat keine Ahnunz davon, wo ich mich augenblicklich befinde! Hahaha — ich habe ihr ein jämmerliches Lied von rasenden Kopfschmerzen gesungen und bin dann mit der Bitte, nnch gänzlich in Ruhe zu lassen, in meine Gemächer nnd scheinbar zu Bett gegangen. Wir können also heute bei einander bleiben, Guido, so lange es uns beliebt. — Selbstverständlich — wenn Du mir das Versprechen giebst, mich nachher nach Hause zu be gleiten. Um die Welt möchte

ich den Weg, welchen ich Dir zu Liebe heute zurückgelegt, nicht noch einmal allein am späten Abend gehen.' „Nun natürlich darfst Du auf meine Begleitung rechnen,' erwiderte er, schon im Vorwärtsgehen Kaum eine halbe Stunde später finden wir das Paar an einem Tisch im Empfangssaal erster Classe hinter einem feinen Abendessen sitzen, das Herr Guido aus der Börse Katharinas bezahlen wollte. „Ich kann Dir im Augenblick leider nur die paar Thaler geben, die Du in dem BörSchen findest,' flüsterte Katharina deni Bruder

zu, als sie ihm ver stohlen unter dein Tisch das kleine seidene Geld täschchen reichte. „Morgen aber erhältst Du mehr — so viel, dass Du davon den Monat über bis zu Empfangnahme des ersten Gehalts Deine nothwendigen Ausgaben bestreiten kannst.' „Bist Dn so gut bei Geld?' fragte Guido. Sie lächelte. „Frau Lilli überschüttet mich mit Geschenken und außerdem ist ihre Casse — meine Casse. . . . Weißt Dn, Guido,' setzte sie dann leise hinzu, „es thut mir eigentlich leid, dass gerade dieses kleine harmlose Geschöpf

die Gattin des Senators werden musste.' „So!' — stieß Guido da barsch hervor und in seinen Augen blitzte es fast unheimlich auf. „Dann thut es Dir wohl überhaupt leid, Dich meinen Wünschen gefügt zu haben.' „Guido — sprich nicht so'.'V „Warum denn nicht,' erwiderte er auch jetzt in eigenthümlich hart klingendem Ton. „Es ist gut, wenn ich mich schon in dieser ersten Stunden darüber vergewissere, wie Du inzwischen denken gelernt hast. Ob die alte Anhänglichkeit an mich — Dein Gehor sam

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Der Bote für Tirol
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Pagina 6 di 8
Data: 11.10.1889
Descrizione fisica: 8
^I, ans Vo- ueüiF, ?c>ntatöl, ViUaed, DaAöockurt, Kra?. g.SS ?rüli k'srs.-ZiiA <!ör Lüclkülin, in ^Vör^I ^nsoliluLS u,us Lng,Ike1äsn. 7.0S ?ers.-^ug kvis ^Vien, (Zra?. 10.— LolulLU^A nvis V^isn. Rivlitniig von ?oläkiri:li. 7.0Z ?srs.-2nx aus (Zsiik, Lern, D^ssl, Mriok, und' Ohrgehängen zu schmücken. „DaS ist jetzt alles Dein,' flüsterte Guido und seine Augcu glühten. Dann setzte er leidenschaftlich hinzu: „Endlich findet Deine stolze Schönheit ihren pas senden Nahmen, Geliebte! Endlich

kann mein schönes junges Weib sich schmücken, wie es der Gattin eines Vornnssen zukommt!' Fast entsetzt fuhr Katha rina bei Nennung dieses Namens, den sie so lange verleugnet, in die Höhe. Angstvoll schaute sie nach der Thür, hinter welcher sich so leicht ein Lauscher bergen konnte. Und doch durfte es, um die Welt niemand erfahren, dass Guido ein Vornnssen und der Name ein angenommener gewesen, unter dessen Schutz die beiden sich in das HauS einschlichen. Hätte es sich doch sonst nie, nie für sie geöffnet

, da Guido niemand anders als der älteste jener beiden kurlän- dischen Neffen war, die der alte ein- für allemal der Hoffnung auf seinen Besitz beraubt hatte. So ganz gerecht handelte Herr Friedrich Vermissen in dieser Angelegenheit freilich seiner Zeit doch nicht. Die beiden Söhne feines leider zu früh verstorbenen Bruders waren 'durch die Versprechungen des Sena tors in deni festen Glauben erzogen worden, dass sie dermaleinst die Erben einer Million fein würden. ES war nun selbstverständlich, dass

sie sich da nicht besonders erfreut fühlen konnten, als der greise Onkel ihnen plötzlich die Mittheilung zugehen ließ, sie möch ten ihre Ansprüche auf die Zukunft herabsetzen, da er gedächte, sich binnen kurzem — zu vermählen. Wenn es nun auch keine Entschuldigung verdient, dass Guido und Alfred jetzt Himmel und Hölle in Bewegung setzten, um dem Senator das späte Hei raten zu verleiden, so war es doch rein menschlich gehandelt und verdiente nicht ganz die harte Strafe, welche Herr Friedrich Vermissen seinen Neffen zuer

und der Oheim wirklich diefe kleine Ladenmamsell auf Kosten seiner gesetzlichen Erben zur Millionärin ge macht, raubte Guido und Alfred fast den Verstand. Sie waren keine geborenen Verbrecher und doch brachte sie der jähe Zusammensturz all ihrer Hoffnungen schließlich zu dem sündhaften Gedanken, sich auf irgend welche unerlaubte Weise doch noch in den Besitz des Vermögens zu fetzen, das ihnen durch Lilli geraubt worden war. Zufällig wohnte nun in L—feld ein altes Fräulein, welches mit Katharina — der Gattin

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 1 di 4
Data: 05.02.1884
Descrizione fisica: 4
deS KivdcS gesagt haben, weiß ich nicht, habe ober stetS die Ewpfiodung, daß irgend etwas an der ganzen Sache nicht iu Richtigkeit ist.* »Und jener Herr Byckiog, war er des KindeS Vater, der Gatte der jungen Frau?" Mutter Brand sah die Frageriu so durchbohrend an, als wuthmaße sie, daß diese am besten io der Lage sei, diese Frage zu beantworten. .Niemand wußte Bestimmtes, aber alle Welt muthmaßte eS. Ich selbst habe immer dem Glaubeo Raum gegeben, daß Guido'- Eltero vornehme Leute siud und bleibe

bei dieser Aouahwe." „Kennt der Knabe seine Geschichte?" „Ja. Euer 'Goadeo, ich habe ihm Alle- gesagt." „Wo ist er? Ich möchte ihn seheu." MrS. Brandts Tochter erhob sich rasch. „Ich werde ihn holen, er ist oben bei Legard, ich weiß e01* rief sie diensteifrig. Hastig lief sie die Treppe hinan; der Maler vervollständigte noch immer die Reize des Bildes, an dem er walte, während Guido an feiner Sette stand. „Guido, Guido," rief sie athrmloS, „komm' sogleich hiuab, mau bedarf Deiner!" „Wer ist da? Ellen

I* „Eine Dame, reich und kostbar gekleidet, eine wirkliche Dame, Guido. Sie kommt wegen jeoeS Inserats und will Dich sehen." „Wie sieht sie aus? MrS. Darkiag!" fragte der Maler. „Ist sie jung oder alt?" „Jung sollte ich m inen, aber ihr Autlitz ist vou einem so dichten Schleier verhüllt, als wollte sie nicht erkannt werden. Komme, Guido, komme rasch!" Sie zog deu Kaabeo eilends an der Hand mit sich hinab iu das kleine Gemach ihrer Mutter. Die verschleierte Dame saß noch immer bei der alteu Frau, dem Lichte

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