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Bozner Zeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 07.10.1870
Descrizione fisica: 8
«Ae»-Sak»der. 'Samttag 8. Brigitta. 3. <S«pdtA-S. V ISDiouyfiu«. WscheS'Sal»»» Molllaz tl). Franz Borz. Dieuftag li. Smiliau. Blätter fiir UnterhaltMg und gemeimcktzige SeUage M Nr. 228 der const. Sozner Zeitung vom 7- Oktober 1870. Ml HtiAerseher, oder: Dunkle Orte. (Ongmal-Noville vim Ernst Willkomm.) (Schloß.) „Halt !' rief besehlShaberisch der Amtmana. daß daS juage Mädchen zusammenfuhr und den Arm Ca- millo's fest au sich drückte. Nm vier Schritte von Guido entfernt zur Rechten strickte

, um die bezeichnete Stelle einzunehmen. „?tun, Herr Bärmann.' wandte sich der Amtmann zu Guido, .gehen Sie dicht an dem Stamme vorüber und bleiben, sobald Sie ihn passirt haben, wieder stehen ' Auch dieser Befehl ward ausgeführt. In dem selben Augenblicke riefen Camillo und Fanny fast unisono: „Da ist «in Schatten!' „Ich sah ihn auch!' fügt- Guido hinzu. „Bitte umzukehren und jetzt auf unS wieder zuzu schreiten,' gebot der Amtmann. „So!' fuhr er fort, „Fräulein Fanny ist jetzt die Nächste dem Baume. Blicken

Sie abermals nach der Eiche, und Sie, Herr Bärmaan, gehen wiederum hart an dem Stamme vorüber^' Auch dies geschah. „Ein weißer Schatten, so wahr ich Augen habe!' ri«s Camillo. Fanny hielt ihre freie Hand über die Augen uud schauerte zusammen. „Der Schimmer, welcher mit mir zugleich hinter dem Baume hervortrat, war weißlich grau, fast leuch tend,' bekräftigte Guido. „ES ist das em Spiel, 5as mir als Knabe Spaß machte, als Mann wich häufig, wenn ich in später Nacht allein durch die Wälder ging, erschreckt

hat. weil ich mir es niemals «klären konnte.' Ohne darauf zu antworten, führte der Amtmann die bereits ungeduldig werdende Baronin mitten au den Rain und stellte sich neben Camillo mit ihr auf. Guido mußte zum dritten Male an der Eiche vor« über wandeln. Der Amtmann aber sah ebenso wenig «inen Schatten hinter dem Baume hervorschreiten, als LiSbeth, während die übrigen Drei das Erscheinen ^ind Verschwinden desselben sogleich wieder bestätigten. Auch bei der Rüöwandelung, die der Amtmann dem Jäger nicht erließ, zeigte

sich den drei Sehenden die Zoeißlich schimmernde Gestalt, Baronin und Amtmana Äagegeu tonnten auch jetzt nichts entdecken. Pach diesem zweiten Versuche müßte Fanny der Baronin ' den Arm reichen, Camillo aber sich ihnen zugesellen, ohne daß sie die Stelle auf dem Rain wech« Meu. N«m begana Guido aus's Neue seme Wande rung, und siehe da — sofort war LiSbech der.Scho te» erst dvvkk tek Ver RückkH de« Mger» aber w weißlichem Schimmer sichtbar. Baron und Amtmann sahen nichts. Zuletzt reichte der Amtmann

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Bozner Zeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 20.09.1870
Descrizione fisica: 8
oder soll ich es 'thun?' fragte er den schreckhaften Jäger. Dieser wollte beherzt erscheinen und betrat die enge Treppe zuerst. Die Stufen waren von ungleicher Höhe, manche abschüssig und schadhaft, so daß ein Unvorsichtiger leicht straucheln und fallen konnte. Bedächtig folgte der Schloßherr Guido, der, ohne zu rasten, bis zur zweite» scharfen Wendung hinausstieg, wo er den unerllärbar:n Schalten an der Wand beobachtet haben wollte. Hier angekommen, stand er still. Rundum herrschte undurchdringliche Finsterniß

. Camillo konnte nicht umhin, mit spöttischem Tone die Frage hinzu werfen: „Nun, lieber hellsehender Freund, leuchtet jetzt irgend- wo die Wand?' „Ich sehe nichts!' lau.'ete Guido's verdrießlich klin gende Antwort. .Gerade, wie ich,' erwiderte der Baron, und klopfte an d>e Wand, die ein wenig hohl klang. „Vorrich tungen zu Geistererscheinungki, hat man hier nicht Hitrossen,' fuhr er fort, ,eS ist eitel festes Ziegel ^esteln. Dahinter liegen die Zimmer des Beamten Personals.' Guido stieg schweizend höh

an der Thür fehlte jetzt. Sie war nur ange lehnt. denn die Schreckhaftigkeit Guido'S halte diesem Glicht Zeit gelassen, das am Boden liegende Schloß Wieder vorzulege«. Während Baron v. Garden sich bückte, um das Schloß aufzuheben, öffnete Guido Bärmann die Thür des VerfchlagS. Er reichte dabei Camillo die Hand smd hielt düse lromphaft fest. Der Baroa zog die Ähür hinter sich zu und beke Männer befanden sich in undurchdringlicher Finsterniß. Nach wenigen Mi -nuten sagte Guido le se zu seinem Begleiter

: „Dort, — sehe« Sit's?' «Ich sehe gar nichts!' „Gerade vor Ihnen — genau in der Höhe unserer Köpfe — zwei Punkte von glänzender Helligkeit!' „Mich dünkt, eS mögen ein paar Nagelkuppen sein . . „Also Sie sehen es auch?' „Wenn es nicht Sinnsntäufchuiig ist. . . . „Nun haben die Punkte schon die Größe natürlicher Augen!' „Dem Dinge muß ich auf die Spur kommen!' rief Camillo aufgeregt. „Lassen Sie los, Guido! Den Hals kann es nicht kosten; denn es gibt nicht«, das sich nicht natürlich erklären ließe

.' Er schüttelte die Hand deS Jägers ab und t>at so rasch g?gen die Wand vor, daß er sich beftig stieß und die hellen Funken ihm auS den Augen sprangen. In demselben.Moment waren aber auch die leuchten den Punkte v-rschwunden. Der Baron tastete an der Wand hin und wieder, ohne einen hervorragendsn Gegenstand zu entdecken. „Ieh?n Sie noch etwas, Guido?' fragte er, sich umwendend. „Gewiß.' versetzte dieser. »Die Punkte sind viel Heller und größer geworden und bewegen sich jetzt sogar.' Dann muß das Licht

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Pagina 5 di 8
Data: 30.09.1870
Descrizione fisica: 8
, mit der er sich daS Leben nahm. Um auf and-re G-lanken zu kommen, verfügte sich Camillo »ach seiner fruchtlosen Untersuchung des ganzen «estlichen Thurmes ins Billardzimmer, wo er Guido bereits vorfand, beschäftig», sich einen schwierigen Ban denstoß einzuüben. Er sagte dem schreckhaften Jäger, der sehr angegriffen aussah, nichts von seiner eben beendigten Expedition, saniern forderte ihn auf, einig« Part en mit ihm zu spielen. „Wir wollen uns tüchtig bewege», damit w»r recht munter sind, wenn dr Amtmann die Glocke

zieht, um uns da» Zeichen zu geben, daß er bereit ist, sein Schattenbild an der Wand beginne» zu lassen,' sagte er heit r. „Ich habe mich auf kein Schauspiel je im Leben so gejreut,wie auf diesen HocuspocuS! Geht's Ihnen nicht ebenso?' Guido lächelte, gab aber keine Antwort. Der eiste Stoß, den er machte, mißglückte dem sonst gewandten Spi-ler. Er traf nicht einmal den Ball, und der Baron merkte, daß seine Hand zittere. .Er ist doch ein Mensch wie ein nervenschwaches Matchen.' dachte Camillo

bei sich, „und dabei ver mag er, kommt ikm nichts dazwischen, j-d?m Schützen den Rang abzulaufen! Wie sich das zusammenreimen läßt, mag Gott wisse»'.- Beide Herren setzten ihr Spiel ohne weitere Be merkungen fort. Man sprach nur das Nöthigste, und der Baron gewann seinem Gegner, der heute weder einen festen Blick, ncch eine sichere Hand Halle, schnell Hintereinander einige Partien ab. Guido verlor die Lust und wollte aufhören. „Nur eine Partie noch,' sagte Camillo, „aber alle Bälle mit Doublet.' Es wäre von Seiten

ich dem guten Amtmanne einen, ich hoffi. ^gut. ersollatntn pnd geschickt ausgeführten Scherz nicht verderben.' »Und wenn uns nun der bitterste Ernst entgegen tritt?' erlaubte sich Guido einzuwerfen, der übrigeqS vollkommen gefaßt zu sein schien.' „Nun, dann lisse ich mich mit Allm, dl- sich mir freiwillig anschließen wollen, durch den jed.nfallS wissen den Amtmann in den Buud der Geisterseher, G->ster- beschwörer und Geisterbanner ansnehmen. erwiderte der Baron, „mache mich selbst zu deren Großmeistir

dient.' „Die Dame deS HauseS befiehlt, wir iniiss n uns also auS Galanterie wohl fügen,' entgegnete der Baron und legte seinen Arm in den Guido Bärmanns. „Kommen Sie, wir wollen muthig diesem an dunklem Ort uns bevorstehenden Abenteuer entgegengehen. Ab-^r ich b tte Euch dringend: kein Geräusch gemacht! Das unantastbare Geschlecht der Geister soll — wie ich immer hörte — ebenso eignisinnig sein, als manche Sterbliche furchtian sind. Horch! da ruft die Glocke zum zweiten Male. D-r Amtmann

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Pagina 6 di 8
Data: 12.09.1870
Descrizione fisica: 8
Ein Geisterscher, oder: Dunkle Orte. (Original-Novelle von Ernst Willkomm.) (Fortsetzung.) Camillo v. Sarden sagte nichts, desto schärfer be- ovachiete er seinen Gefährten, dessen bleiches Antlitz ihm gar nicht gefiel. Es leuchtete ihm ein, daß Guido entweder Furcht vor dem Thiere habe» wußte, daS ihn trug, und daß der Jnstinct desselben die Bangigkeit des Reiters errieth, oder daß irgend ein Unwohlsein den krä'tigen Jäger befangen mache. Seit diesem R'tt vermied G ido Bärin ann jede neue

Einladung zu einem ähnlichen Ausfluge. Das Muck begünstigte ihn stetS so, daß er vollkommen ge rechtfertigt war, wenn er die Einladung des Barons ablehnte. .Der Muth Deines Vetters scheint doch nicht weit her zu sein', sagte Baron v. Sarden einige Tage später zu seiner Frau, als Guido plötzlich aushörte, nillard zu spielen und sür dieses unerwartete Abbre chen deS Spieles die Dunkelheit angab. die ihn später an Besorgung der Geschäfte hindere, welche seiner im oberen Gestock des Schlosses noch warteten

darauf ein leises Stöhnen zu vernehmen glaubte, nach der Thür, um sich nach der Veranlassung des unge wöhnlichen Geräusches zu erkundigen H er trat ihm Guido entgegen, eine Büchse und zwei Hirschfänger tragend, unfähig, zu sprechen, und offenbar heftig er schrocken. „WaS ist Ihnen begegnetfragte Camillo in mcht gerade besonders Mündlichem Tone. »Sind Sie Hefallen?' „Wenn ich die Ehre haben könnte, Sie unter vier Augen zu sprech u', erwiderte stotternd der Jäger, .würde mir das eine Beruhigung

vier Augen ausstrahlen.« CamiLo'S Ton kla»g scherzend und ward auch von 'Lisdetd, die sich lächelnd entsernte, so aufgenon men. Guido datte mittlerweile Büchse und Hirschfänger auf 5>as Billard gelegt. 2. Die graue Ecke. »Jetzt, mein Freund, stört uns Niemand,' hob Baron v. Sarden an, den Schlüssel in der Thür um drehend. „Wir sind allein und unbelauscht, und ich bin wirklich auf Ihre Mittheilungen höchst begierig.' Guido hatte seinen Gleichmuth wieder gewonnen, saßte Camillo scharf ins Auge

Herabsteigen der finsteren Wendeltreppe,' erzählte Guido, „habe ich, seit es zeitiger, als im Sommer, zu dämn-ern beginnt, eine ganz eigenthüm liche Entdeckung gemacht, für die ich eine Erklärung zu haben wünschte. Diese Erklärung werden Sie mir jedenfalls geben können, da ja Niemand besser, als Sie, Herr Baron, die eigenthümlich« Bauart deS Schlosses kennt.' „Und worin, mein schreckhafter Freund, btstehr diese Entdeckung?' „Es giebt auf jener Treppe an der zweiten Wen dung, genau acht Stufen

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Pagina 6 di 8
Data: 06.09.1870
Descrizione fisica: 8
rr in einem eiwernten Verwandten seiner jungen Gattin, dem Forsteleven Guido Bärmann, entdeckt zu haben, den er bald nach seiner Verlobung im Hause seines Schwiegervaters kennen lernte. Wieder« holte Gespräche mit dem sangen Manne, der in kei- r»emMhängrgIeitsverhattnrsie lebte, führten zu einem förmlichen Engagement von Seiten CamMo'-. Doch beobachtete man die -Vorsicht, sich gegenseitig nur aus ein Jahr zu binden, weil ja beide Contrahenten nicht wissen konnten, wie sich das Zusammeinsein aus die Dauer gestalten

werde. Sisbeth's Vater erdielt von. diesem Ergagewent erst Kunde, als nichts mehr daran zu ändern war. Baron v. Sarden selbst machte ihmM'l- theilung davon, und verheimlichte nickt, daü er sich aus daS Eintreffen Guido's in seinem Schlosse aufrichiig sreue. In diese Freude stimmte der Schwiegervater nicht ein. „Hätten Sie mich von Ihrem Vorhaben unterrich tet, so würde ich Ihnen abgeratheu haben,' lautet; seine Antwort. „Weshalb?' entgegnete Camillo. „Guido ist ein ausgezeichneter Jäger. Sem Rohr schlt säst

allerdings alle die VorMg?. die Si? au ihm emreckt haben,' erwiderte der Vater tzisbetd's. „dennoch, fürchte ich, wird er für Sie nicht passt n.- „Glauben S'e. er je: zu jung und noch zn uner fahren für euren Jäger ?' „DaS nicht, aber zn schreckhaft.' Camillo mußte lächeln. «Guido Bormann schreckhaft?' v-irsetzU e^. ..Möch ten Sie, Herr Vater, dem jungen Manne dies Com- plim-nt wohl ins Gesicht sagen? Was mich betrifft, so werde ich mich wohl vor einer solchen Beleidigung hüten. Ein schreckhafter Mensch

besitzt ja keinen Muth; daß aber Guido zu den mnthigsten Menschen gehört, die ich kennen lernte, bade ich erst bei der letzten Hetzjagd gesehen. Da erst hat er mir den rech ten Respect als berufener Jäger eingeflößt.' „Guido's Schreckhaftigkeit hat gar nichts mit Muth- losi,,kei> gemein,' entgegnete der Schwieg-rgeratei. „Sie entspringt aus einer krankhaften Naturanlage, für die man den Vetter nicht verantwortlich machen kann. In feinrin Fortkommen kann diese ihm leicht hinderlich werden, es sei

.'e schwing. Guido selbst ersuhr nichts von dem Gespräche, d ssen Gegenstand er gewesen war, und als Camillo von einer kurzen Hochzeitsreize mit der glücklichen L.sbeth zurückkehrte in die Heimarh, begrüßte ih» der mun tere kernzesunde Bärmann schon an der alten Zug brücke, de,en verrostete Ketten nur die Gewalt des Windes manchmal noch in schwach- Bewegung setzte. ^Sdeth war mit ihrem neuen Aufenthaltsorte sedr zufrieden. Sie sand Alles intucssa t und an- ziehend in dem Waldschlosse; d'e grobe

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 1 di 4
Data: 23.04.1880
Descrizione fisica: 4
Guido Maria. Original-Erzählung von Auguste Cyrü. (A. Eric.) (Fortsetzung.) Zuviel deS Schrecklichen war bereits an diesem Tage an ihm ^ vorübergezogen. DaS verblüffte Mädchen zur Seite schiebend durcheilte er alle Zimmer, selbst bis nach dem eine Etage HM höher gelegenen Schlafzimmer Emily 'S stürmte er hinauf. ^ Da sah er allerdings, daß seine Schwester geschieden auf ^ ^ Nimmerwiederkehr. . ' V// All die tausend Kleinigkeiten, mit welchen sie haupt- ^sächlich durch seine Beihülfe diesen Raum

ist geschehen. Unerhörtes hat sich ereignet, stehst mich fassungslos all diesen Ereignissen gegenüber. Unser Plan heitert; laß unS nachdenken, was beginnen/ Dann stieg er in den Wagen, der ehrfurchtsvoll zur Seite stehende ' schloß den Schlag, schwang sich zum Sitz deS Kutschers, ein Anschlag, fort sausten die feurigen Pferde und bald war Alles wie i-raum den Blicken der Lauscherin entschwunden. Während der oben geschilderten Begebenheiten empfing Guido tüg- ^ innen Strauß. Beinahe immer zu derselben Zeit

, denn je mehr sich ihm daS Seelenlebm deS MädchenS F n ' so lebendiger ward fein Interesse für die Unglückliche. ^Z^om erklärte ihm jedoch mit großer Entschiedenheit, die Sprache ^ i'Ulgen und Hände durch auf ein kleines Täfelcheu geschriebenen ^ergänzend, „daß sie ihre Mutter nicht verlassen könne, noch es Seit mehreren Tagen war Guido nicht regelmäßig erschienen, ver gebens spähte daS Mädchen nach allen Richtungen. Wenn er endlich kam, so war sein Aussehen sorgenvoll, zerstreut; sogar verweinte Augen

, welches aber einen auffallend fchwermüthigen Ausdruck zeigte. Ein schwarzer Hühnerhund lag ihm zur Seite auf dem Boden, die Ruthe schlug die Erde, die über aus klugen Augen spähten unverwandt nach seinem Herrn. „Ruhig Hüno,' sagte dieser und wandte sich naH dem Seitenpfad. Guido mäßigte bei seinem Nahen den Schritt. Em unbeschreiblicher Ausdruck lag auf seinem erregten Gesicht, da dieser, den keck aufgesetzten grünen Fihhnt abnehmend, dicht an ihn herantrat und mit vibrirender Stimme leise sagte: „Mor'jjm früh mache

der Andere leise. Guido reichte hastig seine schlanken Finger, dann, ohne noch einmal daS Auge zu erheben, eilte er von bannen. Der schöne JägerSmann schritt nachdenkend nach einem Seitenpfad, der zur Stadt führte. Es war Ferdinand Welding, der Bruder Emily'S, mit welchem wir den Leser bereits oben bekannt gemacht, ohne ihn vorgestellt zu haben. Wie wir bereits bemerkt, fürstlich L'fcher Oberförster. Sem Revier »nar sehr groß und zog sich beinahe bis zu dem zwei Stunden von der Stadt entfernten Wildpart

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Pagina 1 di 4
Data: 23.01.1880
Descrizione fisica: 4
, in welchem EgonS Vater, der Baron Guido von Zöhmeu, wohnte. Er war das gerade Gegentheil jemeS um zwanzig Jahre ältern Vetters HanS, eher klein als groß, und dennoch von außerordentlich gebieterischem Aussehen. Seine GefichtSzüge drückten eme unerbittliche Strenge auS, und seine grauen stechenden Augen kündeten deut lich an, daß in seinem Herzen von einer Liebe zu seinen Mitmenschen wenig oder gar nichts zu finden sei. eine Stimme klang tief und rauh, und war ganz darnach angethan, einen Untergeben:« Furcht

. Da seine VermögenSumstäude ihm nicht erlaubten, uf großem Fuße zu leben, so hatte er sich von der Gesellschaft allmähl ich zurückgezogen und verbrachte seine Tage ziemlich einsam. DieS war lei seinem mcht ebm ehrenwerthen Charakter um so gefährlicher, als er nlänglich Muße hatte, allerlei Ränke zu spinnen, die mehr oder weniger lrauf hinaus liefen, fein Vermögen zu vergrößern. Seine unbegränzte Habsucht war denn auch die Ursache mit gewesen, weshalb er seinen Hetter Hans haßte und sich von ihm zurückzog. Baron Guido

hatte Kimlich fest darauf gerechnet, daß daS große Vermögen des BetterS vereinst feiner Familie anheim fallen wnrde, da HanS kmderloS war, er Her in feinem Sohne Egon einen männlichen Erben besaß. Diese Hoff- Wng war jedoch bedeutend zusammen geschrumpft, als Baron HanS osalien adoptirte, und zur Zeit, wo unsere Erzählung spielt, drohte sie Aar gänzlich zu entschwinden . . . . Baron Guido vou Zöhmeu saß an seinem Frühstückstische und schien lt der Lectüre der Morgenbätter beschäftigt zu sein, in Wahrheit

, „ich bin ganz Ohr.' . Baron Guido warf ihm einen eigenthümlichen Blick zu, füllte seine asse aufs Nme und fuhr hierauf weiter fort: »ES find nun zwanzig Jahre, daß Du bei mir in Diensten stehst, a befandest Dich kaum vier Wochen in meinem Hause, so — reiche mir die Zuckerschale her, — schön, — so stahlst Du meiner Gattin einen silbernen Vorleglöffel/ Diese Worte wurden mit einer solchen Gleichgültigkeit gesprochen, als ob eS fich um ganz gewöhnliche Dinge handle. Mathias dagegen zeigte eine große

Blick seines Herrn bemerkte, welcher jetzt weiter fortfuhr: „Dieser Tage nun hast Du mich zum dritten Male bestohlen.' Mathias versuchte verwundert auszusehen, waS ihm aber nur einen verächtlichen Blick eintrua. »Du hast eS ziemlich einfältig angefangen und ich hätte Dir mehr Klugheit zugetraut, — zünde einen FidlbuS an und reiche ihn mir her.' Baron Guido zündete seme kostbare Meerschaumpfeife an, drückte sodann den brennenden FidibuS auS, als ob er eine Menschenseele abthue, und fuhr dann ruhig

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Pagina 6 di 8
Data: 23.09.1870
Descrizione fisica: 8
machen. Dunkel genug ist es, unv wer den Alt.« jemals auf dem Sumpfe sitze» fad. d.m ward dieser ÄndUck immer nur >u der Dunkelheit und bei solch seicht« Nebellnfl zu Th-il ' Guido sprach lein Wort; er schüttelte sich aber häufig, wie Baron von Sarden bkMtrkte, und ehe er an eluem Baume voriiberschrilt, machie er legelmüßig einen kurzen Halt. „WaS ist Ihnen denn eigentlich, Guido?' fragte Camillo, als bei einem sehr stavken Baumstamme dies Lögern doch gar zu auffällig warb. „Sind Sie schon ivüder schreckha't

oder zuckt daS moskirte Gesichi des schlauen Amtmanns um jeden Baum ? Guido blieb steh n und sagte: „Sie shen »S also doch auch ? Nun, das benihjgt rnich weuMcnS.' „Wie? versetzte Camillo. „Das Gesicht unsers guten Ainlmaunes soll ich sehen ? Menen Sie, ich sei verrückt geworden oder Ihre Furchtsamkeit sei aus zmich übergegangen ? Guido legte seine Hand aus den Arm des Barons, ' „ES ist mir völlig gleichgültig. was Sie von mir hallen,' entgegnete er, „veischweigeu vber kann ich «S länger

Seiten mit unsern Blickn umfassen. Nun ist er nur noch zwei Schritte entfernt . . . Jetzt deckt er -uns Beide . . . jetzt — hu! — da huscht eS hin. ittn Unfaßbares und doch Gestaltetes!' Cmillv blieb überrascht stehen. Er hielt schirmend die Hand über die Augen und blickt« rückwärts. Der Baum stand einsam Hort am Wege ... Er zog Guido zurück, bis der Stamm sie wieder deckte. Die Havd de« Jägers lag in der Rechten deS BaronS... Run schritten sie wieder vmwärtS, und zum wahr hafte« Entsetze« Camill'o

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Pagina 5 di 8
Data: 04.10.1870
Descrizione fisica: 8
Guido Bärmann. „Betrachten Sie jetzt den Titel dieses Buches,''hob H-r Awtmann an und schlug es auf. Camillo las: „Der sensitive Mensch und das Od.' .Reimt sich vortrefflich auf schnüre Noch,' setzte er hinzu. „Auch noch auf viele andere Wörter.' fuhr der Amtmann fort. „Doch baben wir uns darum nicht zu kümmern. Uns ist es genug, daß wir uns aus diesem Buche erfahren, wie leicht man Geister sehen und Gespenster citireu, kaun, ohne daß es dazu irgend welcher künstlichen Vorrichtung bedarf

, das haben sich die Herr schaften vor Kurzem zu Ihrem eigenen Ergötzen auf der finsteren Stiege im westlichen Thurme vorgemacht.' Camillo sah Guido, Lisbeth die neb-n ihr sitzende Fauny an, und Keiner von Allen wußte recht, was er aus dieser letzten Gemerkung des Amtmannes machen sollt«. »Sie behaupten also constquent, nicht Sie sind der Zauberer, dem Geister gehorchen, sondern wir lassen sie aus der Kiyiialllinse unseres eigenen AugeS auf die Wand spazieren, damit Sie dort auf dunklem Grunde uns als dämmernde

lyeitseheud werden. Dieses scheindare jllZunder, das aber ganz natürlich ist, bewirkt die bloße B-rühcung. ÄAÄMmW«??: j i HmiÄ,Mrd Jetzt erst bejävA er flch? b?ß! s°wohl im Walde, wje ^ im Schlösse..ihm nur die Gebilde, von denen Guido im Dunkekr stet» umgeben sein wollte, sichlbar geworden waren, wenn er dem robusten Jäger Hand oder Arm gereicht hatte. »Sollte es möglich sein!' rief er plötzlich au«. „Dann wäre Guido ja ein ...' „Ein vollkommener Geisterseher,' fiel der AmtiqasM

ein. „der aber keine übernatürliche oder unerklärlich- Erscheinung irgend einer Art gehabt hat. noch jemals haben wird. ES ist immer nur der odische Schatten der dunkle oder lichte, den er im Dunkeln sieht, weil Alle», Todtes wie Lebendes, Od aushaucht, und diese feine Substanz im Auge deS Hochsensitiven, je nach dem er links oder rechts blickt, bald hell, bald dunkel leuchtet oder schattet. So sahen Sie oben in der „grauen Ecke' die odleuchtenden Metallknöpse, als SW an der Hand des sensiiiven Guido mitsensitiv wurden

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Pagina 5 di 8
Data: 16.09.1870
Descrizione fisica: 8
Wochen-Kalender. Mittwoch <4.^5 ErhShimg. IZ Donnerstag 15. Nikadmms. Wochea-Kalaaee Freitag IS. Lornel. ». SyM. Vamflag N. Franz WmU».. Blätter für Unterhaltung und gemeinniitzige Sellage zu Nr 210 der const. Soxner Zeitung vom 16 September 1870. Gin Geisterseher, sder: Dunkle Orte. (Original-Novelle von Ernst Willkomm.) (Fortsetzung.) Guido schüttelte den Kopf. „sie verkennen die Natur der Wahrnehmung, die ich bereits so oft sch?n gemacht habe,' versetzte er. „J.'ner sHimmernde Schallen

Geister im Waldschlosse um/ sagte spöttisch lächelnd der Baron. „Sind Sie vielleicht ein Verehrer der viel bewunder ten „Seherin von Prevorst' oder gehören Sie zu den unglücklichen Begabten, die mehr hören und sehen, als andere Menschen? Wäre dies der Fall, so würde ich S°e bitt n müssen, über Ihre Gesichte mit Nie manden zu sprechen; denn ich möchte mein uraltes Familienerbe doch nicht in Verruf bringen.' .Gäbe es nur nicht so vkle dunkle Orte darin,' erwiederte Guido. „Von diesen habe ich reden

hören noch ehe ich das Vergnügen hatte, Sie persönlich zu Fennen. Und mit einem dieser dunklen Orte hat es doch wohl eine eigene Bewandtniß.' „Ich weiß nicht, was Sie damit sagen wollen,' entgegnete Camillo ärgerlich. „Jedes HauS hat irgendwo einen finstern Winkel, ich habe aber noch nie gehört, Z>aß, weil ein Ort duukel oder finster sei, sich deshalb Gespenster in ihm einquartieren müßten.' „?as würde auch eine thörichte Behauptung sein,' fuhr Guido Bärmann fort. Anders gestalten sich die Dinge

oder in einer krankhaften Bil dung Ihrer Pupille beruht?' „Und wenn ich ten Beweis führte?' siel Guido ein. „Wenn es mir gelänge, Sie zu überzeugen ?' „Ich bin ein sehr nüchterner Menich,* entgegnele der Baron. „UeberdieS habe ich gar keine Neigung, mich mit Dingen zu be>chästigen, die e» gar nicht geben kann, weil sie der offenbarste Hohn auf alle Naturgesetze wären. Wer an Spuk glaubt, wer Gei- ster sieht, fühlt oder hört, ist krank, belügt sich selbst oder gehört ins Irrenhaus!' „AVer die .graue Ecke,* Herr Baron

in diesem Schlosse,' sagte Guido, „und auch von der „grauen Ecke' ist mir nur zugeflüstert worden, es sei dort ein Verbrechen begangen Worten.' „Und weil Sie taS annehmen, darum, nicht wahr, muß es nun in dem verschlossenen, stillen Raume spuken?' „Ich wüßte nicht, daß ich das behauptet hätte.' „Aber Sie fürchten sich ja, den Verschlag im Fin stern zu betreten?' „Furcht kenne ich nicht, nur sehe ich auch die Noth' wendigknt nicht ein, weshalb ich meinen Nerven etwas zumuthm soll, daS sie ungewöhnlich stark

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Pagina 6 di 8
Data: 27.09.1870
Descrizione fisica: 8
Gelegenheit, daß Guido, wenn irgend möglich, eS ver« Mied, allein «ach dem verrufenen Verschlage zu gehen. Er wußte immer einem Andern etwas anzutragen, in dessen Gesellschaft er dann auch die „graue Ecke' betrat. .Wir müssen den guten Menschen unbedingt ent- lass n.' sag'e nach diesen Ermittlungen der Baron zu ?i6bkth. „Keine vier Personen leben noch mit uns unter demselben Dache, die nicht von Gespevsterfurcht «rsüllt find. Und wenn man sie ausfragt und in sie bringt, d e Zeit anzugeben, seit

welcher sie all' daS Unerklärliche sehen — gehört nämlich hat glücklicher iveise noch lein Einziger etwas —, so ergiebt sich, daß 5>ie vermaledeiten Visionen der Menschen erst nach und «rch angeflogen sind, wenn sie mit Guido verkehrten. 'Dem soll ein Ende geirachl werden, und morgen schon Werde ich Guido ankündigen, daß er uns am Schlüsse teSIahreS zu verlassen hat. Semen Gehalt will ich ihm gern ein halbes Jahr voraus bezahlen, damit er Mcht in Verlegenheit gesetzt wird.» »Wenn eS sich wirklich so verhält

, wie Du sagst,' -«itgegncte Liibetb, „>o sind wir eS uns allerdings schuldig, den guten Vetter zu entfernen, obwohl ich nie. gehört habe, daß sich die seltsame Gabe, Geister zu sehen, auf Andere fortpflanzt. Sie wäre ja, könnte dies geschehen, eine Art ansteckende Krankheit.' «Ansteckend ist sie auch.' fiel mit vieler Lebhaftig keit Eamillo ein. „Mir ist früher nirgends etwa« Auffallendes bemnkbar geworden, seit ich aber mit Guido die „graue Ecke' besucht habe, komme ich mir selbst vor wie verhext

soll ?' . .Meinetwegen kann die gesammle Dienerschaft auf <»llen Treppenstufen, die frei bleiben, sich zu dem Arierhörten Schauspiele, dessen Auefühlbarkeit ich so lange bestreiken werde, bis ich eS mit eigenen Augen sehe, niederhocken. Je mehr Zuschauer, desto besser ist es! UebrigenS habe ich gerade Fanny stark in Verdacht, baß sie Guido eotweder nur nach dem Munde spncht oder mit ihm unter Einer Decke spielt. Aus ihreu hübschen braunen Auzen lacht gar zu häufig die übermüthigste Schalkheit.' «Ich halte eS eher

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Pagina 5 di 8
Data: 23.09.1870
Descrizione fisica: 8
, daS er seit ihrer B-r- mählung mit Camillo v. Sareen nur ein einziges 'Mal besucht hatte. Guido war, als er zu Pferde stieg, nicht so heit-r Ane sonst. Die Unterhaltung am vorigen Abend hatte ihm eine unruhige Nacht zugezogen. Was der Amt mann eigentlich beabsichtigen mochte» konnte er nicht errathen, wenn er nicht annehmen wollte, der alte Herr habe es darauf abgesehen, den Baron seines Unglaubens wegen durch ein recht frappantes Taschen- Melerstück in Verlegenheit zu setzen. Dieser Annahme wid.rsprach

aber das Gesicht, das er am Abend vor der selbst gehabt und das ihm den alten Herr« ganz über ein Buch gebeugt an der. dunklen Wand .des Ähurmes gezeigt hatte, aus der eS wie ein falber Schatten herausg-tre-eu. Ob.vohl er sich diese san» d-rbare Vision durchaus nicht zn deuten wußte, war er doch jetzt noch bereit, einen Eid darauf abzulegen, daß es nicht bloze Augentäuschuug. sondern ei» wirk- lichzr. aus sich selbst Licht empfa'genver Schatten gew s.n sei. Es ärgerte Guido, daß er sich davor erschrocken

, als halt« er Guido Bärmann sür eine sensitive .'ialar.' DaS G-spräch mußte abgebrochen werden, da sitz ter tzetzgenannie dem Schloßherrn näherte. Ca-nill» wechselte eine» Blick d:S Einve-ständnisseS mit LiS» b°th uns sagen: „Auf alle Falk erwartet Ihr mich. Jh wünsch.- nur, daß Da einen recht heiteren Tag veileben magst. Da liegt da» Vorw.'rk! Uid Ursula harret Deiner schon var v-m Thorwege. Grüße die gutherzige S-«le von mir und erlaube, daß ich mich gleich hier von Dir verabschiede.' Er schwang

, und. unterließ »ebenbei nicht, Guioo mit allerhand sagen- hasten Geschichten zu unterhalten, wie st« leidenschaft-» liche Jäger gewöhnlich ebenso zern hören, als erfinden» Guido war sehr schweigsam uno lieh den Erzählung«» Camillo'» nicht iwm-r ein geneigtes Ohr. Auch dies?» gewahrt« der Baron, rügte es aber nicht. Kurz vor Einbrach des Abends schlug Camillo eine» R'chtweg ein, den sein Begleiter nicht kannte. Er sührie mitten dnrch eine sehr dicht mit Wald bestan» den« Niederung, die ein wasserarmer Bach

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Bozner Zeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 04.10.1870
Descrizione fisica: 8
in der Geisterstunde, mit dem festen Willen, Geister zu sehen, ist ein piquanteL Unternehmen! Bedürfen Sie auch Ihres Schlüssels? Ich bin gern tereit, das wundervolle RLthselbnch abwechselnd mit Freund Guido zu tragen, der ganz stumm geworden sein scheint.' Lisbedth's Verwandter streckte lächelnd die Hand nach dem Buche auS. Er sah nicht eben furchtsam, nur sehr in sich versunken ans. „Das Buch mag hier bleiben und einstweilen hier Wache hatten,' sagte der Amtmann. «Die wenige» Regeln, die wir zu beobachten

zu führen,' ordnete der Amtmann an. „Als dem Raine treffen wir in kurzen Zwischenräumen andere Disposition»». Guido Bärmann, als uner schrockener Jäger, geht allein voran und zeigt unS den Weg. Er ist verpflichtet, zu rasten, sobald etwas Auffallendes in seinen Gesichtskreis tritt.' Camillo konnte nickt ermitteln, ob Guido m't dieser Anordnung einverstanden war. ES erfolgte aber selbst, verständlich kein Widerspruch, und nach wenigen Mi» nuten schon befand sich die kleine Gesellschaft außerhalb

. Zu beiden Seiten des Raines standen vielästige, breitkronige Eichdäume, die schon stark entblättert waren. Diese Bäume waren vorzugsweise das Augenmerk des Amtmannes, welcher dein vorauschreitenden Guido in sehr geringer Entfer nung folgte. Hinter ihm ging der Baron mit Fanny, die in der finstern, einsamen Nacht, je weiter man sich vom Schlosse entfernte, immer muthloser ward und dies ihrem Begleiter auch nicht verheimlichte. „Geden Sie Acht, Herr Baron,' flüsterte sie die sem mit weinerlicher Stimme

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Pagina 6 di 8
Data: 16.09.1870
Descrizione fisica: 8
, dem Volksglau ben sich zu fügen. Der todte Abel ward gebannt, und zwar in der Nähe deS Ortes, wo man ihn be graben hatte, nämlich am Ende des langen Rains, wo dieser in das Erlengebüsch des WolsesumpfeS, den Gie ja kennen, einbiegt.' „Also dort!' sagte Guido. „Nun, der Ort war gut gewählt.' „In jenen Sumpf, und zwar in die finsterste Stelle, Kanute der schlaue Mann unter wunderlichem HocnS» pocus den Geist Adel's, der sicherlich in Wahrheit »och Niemanden beunruhigt halte. Das ganze Schloß- gesind? mitsamwt

im Waldsumpfe, an dessen düsterem Rande der alte Abel ruhle. Der verschlossenen Kammer im Thurme aber näherte sich Keiner, denn der grlthrte H,xen- zneistcr hatte es Jedrm eingeschärft, daß ja Niemand daS Schloß berühren, noch weniger es öffnen wöge! Sollte dieS jemals geschehen, so könne der Bann leicht seine Kra't verlieren und d.r Geist des Todte» w e- der unruhig werden.' „Und Sie thaten «S doch ?' fragte Guido. „WaS. veranlaßte Sie dazu? Wäre eS nicht besser gewesen, Sie hätten

die nun doch einmal verrufene Ecke als gar nicht vo> Handen betrachtet?' „Man versündigt sich an dem Geiste unserer Zeit, nenn man dem Aberglauben, der leider noch mit viel zu zähen Wurzeln im Herzen des Volkes sich fest klammert, Vorschub leistet. All.rdirgS konnte ich nicht Mssev, daß Sk euv Bewundern jener alten, finstern Zeiten sind und mitten unter gebildeten Leuten Prose- lyten für den Gejpenflerglanben machen wollen.' „Ich muß es mir gefallen lassen, daß Sie mich schoten, Herr Baron,' s:ate Guido, „und wis

ich sie ansehe, desto Heller strah len sie. Sie neiden zugeb u, daß ein derartiger An blick, dessen Ursache sich nicht ermitteln läßt, auch den beherztesten Mann schreckhaft machen muß.' „Wann hatten Sie diese alberne Erscheinung?' „Bor kaum einer halben Stunde, und zwar deut licher als je zuvor.' „Und später leucht» tc die Wand auf der Treppe?' „Als ich. iibtr das Gesehene nachdenkend, vom Thurme langsam bsradstieg.' „Lieber Guido,' sprach darauf der Baron, „ich will Sie nicht wciter schelten

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Pagina 5 di 8
Data: 27.09.1870
Descrizione fisica: 8
nach Ausbruch dcS Schwiegersohnes daS Borwerk. Von Lisbeth hatte der weltkiuge Herr erfahren, daß Camillo vielfache Klage über den Verwandten führe. Auch hatte die Baronin die Veranlassung zu den Beschwerden ihres Gatten angegebvn. Auf diese Mittheilung faßeud, sagte der praktische Mann bei seinem Ausbruche zu Camillo: „Haben Sie noch einige Zeit Geduld mit meinem schreckhaften Vetter. Sie wollten ja früher meinen Wink nicht beherzigen. So schlimm übrigens steht e» mit Guido nicht, daß er hinter jedem Busch

, werde ich mich allerdings allein einfteöen» DaS wünsche ich jedoch gar nicht, denn bei einen» Experimente, wie Sie es in Aussicht stellen, hqt ma» gern Zeugen. Deshalb wird mich hoffentlich mein» Frau begleiten. Den schreckhasten Jäger Guido, de» ch allem Anscheine nach nur zu bald werde entlMe» müssen, damit «r mir nicht «twa da» ganze Schloß» gesinde rebellisch macht,, zwinge ich nöthigenfallS« mir zu gehen. Ist er e« doch gewesen, jder zuerst: den Schatten eines menschlichen Kopfes an der Ngnk der dunklen

Thurmfliege entdeckt haben will.' Der Amtmann lächelte wieder sehr schlau und vers prach dem Schloßherrn, ihm, wie dew andern Bethe»» ligteu, nach dem ersten glücklich, gelungeneu Hzperi» mente den Schlüssel dazu zu geben, .hamit ste ouch» anderwärts und in Gegenwart anderer Personen oaS« selbe nach Belieben wied-rholm könnten. 6. Bor dem Spuck. Guido Bärmann hatte hoch nicht reinen Muatz, ge»» halten. Es kam dem Baron noch BoMittagD z» Ohren, daß alles Schloßgeflade stch gegenseitig, ge lobt habe, nie

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 3 di 4
Data: 30.10.1876
Descrizione fisica: 4
; die Hauptleute II. Klasse: Andreas Komel, Hugo Scheriau und Johann Kropineig des 7. Infanterie - Regiments, Josef Stillebacher, Alois Straffer und Ludwig Frhr. v. Ober- kirch des Tiroler - Jäger - Regiments. Zu Hauptleuten II. Klasse die Oberlieutenants: Franz Pirkebner, Franz Schett und Leonhard Unzeitig des 7. Infanterie-Regiments, Franz Murnig des 47. Infanterie-Regiments, Alois Jahn des 2. und Guido Figura des 11. Feldjäger-Bataillons im Tiroler-Jäger-Regiment. Zu Oberlieutenants die Lieutenants: Wilhelm

Bischel, Vik tor Grobois und Alphons Ruttner des 7. Infanterie-Regiments, Karl Gabriel des 47. Infanterie-Regiments, Liborius Frank u. Guido Trost des Tiroler - Jäger - Regiments , Sigmund Graf Thun-Hohenstein und Gustav Putze in der Reserve des Tiroler- Jäger-Regiments. Zu Lieutenants die Kadetten-Offiziers- Stellvertreter: Joses Zdunic, Michael Petrovic und Rudolf Treiber des 7. Infanterie-Regiments; Barth. Ajancic, Blasius Fuhrmann und Blasius Brischnik des 47. Infanterie-Regiments, Karl Gelb

, Josef Schöpfer, Emil Castelpietra, Paul Lepuschitz und Josef v. Attlmayr des Tiroler-Jäger-Regiments, Andreas Palm, Rudolf Fendrich, Karl Watzek, Alois Schön und Guido v. Haumeter des 9. Festungsartillerie.Bataillons. Zum Ober stabsärzte I. Klaffe der Oberstabsarzt II. Klaffe Dr. Gustav Steyrer, Sanitäts-Chef in Innsbruck. Zum Stabsarzte der 3 Regimentsarzt I. Klasse Anton Schenek, Garnisons-Chefarzt in Trient. Zum Lieutenant-Rechnungsführer der Rechnungs- Feldwebel des 7. Infanterie-Regiments

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