sich zwischen beiden ein intimes Verhältniß. Schein bar nahm dasselbe einen günstigen Verlauf, indem Beide im Jahre 1860 zu Rom am Ziele ihrer Wünsche standen und die Kirche ihren Bund segnete. Nur ganz kurze Zeit währte das eheliche Glück. Schon im Jahre 1864 finden wir die von ihrem Gatten verlassene Gräfin Mathilde Chorinsky im Hause ihrer Schwiegereltern in Wien, wo sie liebevolle Aufnahme fand. Es werden im Laufe der Verhandlung Briefe zur Kenntniß des hohen Gerichtshofes kom men, welche zur Genüge das intime
auf Achtung und Liebe gegrün dete Verhältniß beurkunden, das zwischen der Gräfin Mathilde Cho rinsky und ihren Schwiegereltern stattfand. Aber auch dieses Asyl gönnte der pflichtvergessene Gatte seiner unglücklichen Gattin nickt. In Folge einer am Sch lach tfelde erlittenen Verwundung nach Wien zurückgekehrt, machte er es zur Bedingung seines Auf enthaltes im elterlichen Hause, daß seine Gattm dasselbe verlasse. Den Eltern die Möglichkeit zu verschaffen, dem Sohne Pflege zu geben und zu erhalten, verließ
Gräfin Mathilve Chorinsky im Jänner 1866 die Schwelle des Hauses der Schwiegereltern und suchte neuerdings eine Heimat. Nach kurzen: Verweilen in anderen Staaten, nahm sie im August 1866 ihren bleibenden Aufenthalt in München, wo sie sich seit Oktober 1867 bei der Cabinetsdieners- witwe Elise Hartmann, Amalienstraße Nr. 12, eingemiethet hatte. Am 20. und 21. November 1867 empfing Gräfin Mathilde Cho rinsky, welche in ihrer Wohnung als Baronin Feldsky bekannt war, den Besuch einer andern Dame
, von welcher sie sich mehreren Personen gegenüber äußerte, daß dieselbe aus Wien von guter Fa milie, und von ihrem Manne, der sie schlecht behandle und ihr ihren Brillantenschmuck versetzt habe, geschieden sei. Einer Zeugin theilte die Gräfin Chorinsky sogar mit, daß sie die fremde Dame in das Theater eingeladen, sie jedoch, die Frenrde, zum Thee ge beten habe. Der Abendthee fand bei der Gräfin Chorinsky am 21. November 1867 wirklich statt, und die Umstände dieser Thee visite werden Ihnen, meine Herren, im Laufe
der Verhandlung be kannt werden. Die Gräfin Chorinsky ersuchte noch um 6 Uhr die Zeugin Fanni Hartmann um deren Operngucker, das war das letzte Mal, daß die Gräfin Chorinsky von der Zeugin lebend gesehen wurde. Nach Entfernung der Zeugin, Fanni Hartmann, kam die fremde Dame um halb 7 Uhr zu der Elise Hartmann, und ersuchte dieselbe, ihr zum Zwecke des Theater besuches eine Droschke zu holen; Elise Hart mann, beiläufig fünf Minuten aus der Wohnung abwesend, fand bei ihrer Rückkehr die Wohnung der Gräfin