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Tiroler Stimmen
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Pagina 4 di 6
Data: 25.04.1868
Descrizione fisica: 6
: „Ich habe von einem Photographen Cyankali erhalten und dieses der Gräfin, während ich dort Thee trank, unbemerkt in die Theeschale geschüttet. Als ich die Gräfin verließ, lag dieselbe be reits zwischen dem Canap6 und dem Tische auf dem Boden; ob sie todt sei, konnte ich nicht beurtheilen." Aber noch während der schriftlichen Aufnahme dieses Geständnisses, lenkte die Ebergenyi mit den Worten ein: „Eigentlich war ich es nicht; aber schreiben Sie nur, daß ich es war, ich füge mich iu mein Unglück." Ich kann die Person

der Angeklagten nicht viel zu erzählen, aber sie hat aus dem Munde derselben vernommen, daß Julie die Verlobte eines Officiers sei und sich bald vermälen werde. Viel entschiedener tritt die Freun din der ermordeten Gräfin, die Zeugin Elise Malanotti mit ihren Aussagen hervor. Ihr gegenüber hat die Gräfin sich oft, wenn auch schonend über ihren Gatten, seine Untreue, seine Mißhandlungen und Drohungen ausgesprochen. Er habe ihr ein mal geradezu angedeutet, daß sie sich das Leben nehmen soll, damit er ihrer los

werde. Die Gräfin habe sich wiederholt geäußert, daß sie ihres Lebens nicht sicher sei. Ueber die Vorfälle der neuesten Zeit, weiß die Zeugin keine Auskunft zu geben. Die weitere Zeugin Agnes Mar ge t war Gouvernante im Hause des ältern Grafen Chorinsky. Sie war es, welche für die Ebergenyi, welche sie nicht kannte, einen auf den Namen „Marie Berger" lautenden Empfehlungsbrief an die Gräfin Chorinsky aus fertigte. Die Zeugin Maria Ernst ist Modistin. Bei ihr hat die Angeklagte, unter dem Vorgeben sich bald

zu vermälen, im September 1867 ein Brautkleid bestellt. Der weitere Zeuge Th. Rampacher spielt eine große Nolle in diesem Prozesse. Er war ehemals Offfcier und vermittelte später für den jungen Grafen Chorinsky verschiedene Geschäfte. Er war es, welcher die Absendung candirter Früchte an die Gräfin Mathilde besorgt hatte. Nach der Rückkunft der Ebergenyi aus München wurde Zeuge nach München gesendet, um sich über das Befinden der Gräfin Ma thilde zu erkundigen. Er erfuhr in München, daß die Gräfin seit

hatte. Das Dienstmädchen der Angeklagten Elisabeth Kubesch hat nach der Rückkehr der Ebergenyi aus München die Theemaschine gereinigt und verborgen, später aber ausgeliefert, welche die Angeklagte aus München mitgebracht hatte. Die Aussagen des Zeugen Albert Mikelitsch, Hörer der Philo sophie, erregen ein ganz ungewöhnliches Interesse. Er stand be kanntlich zu der Ermordeten in sehr intimen Beziehungen, da die Gräfin Mathilde Chorinsky am 13. November 1866 im Gebär hause zu München einem Kinde, dessen Vater der Zeuge

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Tiroler Stimmen
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Pagina 3 di 6
Data: 25.04.1868
Descrizione fisica: 6
Chorinsky, die in nigsten, intimsten Beziehungen bestanden, dieselben sich bereis ver lobt, und ihre Vermählung auf eine ganz naheliegende Zeit festge setzt hatten, ja daß namentlich Julie v. Ebergenyi sich in ein zelnen äußeren Formen schon vor dem Tode der Gräfin Mathilde Chorinsky als Gattin des Grafen Gustav Chorinsky gerirte. Sie werden erfahren, daß einzelne Versuche eines Attentates auf das Leben der Gräfin Chorinsky dem Morde vorausgingen und daß Julie v. Ebergenyi ein Gift, welches der Gräfin

die Angeklagte an. sie haben „ihren Gustav", wie sie den Grafen Chorinskyi fort während nennt, heiraten wollen, und zu diesem Zwecke haben beide vn eine Scheidung und an einen Religionswechsel gedacht. Ferner ergibt sich aus dem Verhör, dvß sie sich mehreren Personen gegen über theils als Braut des Grafen, theils als Gräfin Chorinsky gerirte, sowie daß sie noch aus dem Arrest ihrem Bruder Stephan schrieb, sie werde den Grafen gewiß heirathen und daß sie diese Hoffnung auf den Ausgang der Konkordatsdebatte

gründete. Ferner hält der Vorsitzende der Angeklagten vor, daß sie, während sie doch den Grafen Chorinsky immer „ihren Gu stav" nenne, bis Juli ein anderes Verhältniß hatte, das der Be treffende ein sehr intimes leichtgeschürztes nannte und wegen zu großer Ansprüche in materieller Beziehung gebrochen hatte. Im ferneren Verlaufe des Verhörs sagte die Angeklagte aus, Graf Chorinsky habe sich in der letzten Zeit stark dem Trünke erge ben. Weiter kommt zur Sprache, daß sie sich als Gräfin Chorins ky beim

habe, Chemikalien bezog und zwar am 3. September 1867. Dieselben bestanden in 4 Loth Cyankali, 3 Loth Silber und i / i Quentchen Chlorgold — durch- gehends Gifte. Die Angeklagte behauptet, das Paket uneröffnet ab gesendet zu haben. Es kommt weiters zur Sprache, daß an die Gräfin Chorinsky in München eine Schachtel mit kandirten Früchten eingesendet wurde, deren Ueberreste chemisch untersucht aber als un gefährlich erkannt wurden. Auf die Frage des Präsidenten woher nach Absendung dieser Schachtel das Gerücht

entstanden sei, die Gräfin Chorinsky sei in München gestorben, weiß die Angeklagte keine Auskunft zu geben. Ueber die Reise der Angeklagten nach München liegen folgende Daten vor: Die Angeklagte hatte sich von Agnes Marict einen Empfehlungsbrief, deßgleichen zwei Paßkarten auf den Namen „Marie Vay, Him- melpfortgasse 19" und „Maria Horvath, Himmelpfortgasse 19" zu verschaffen gewußt, hatte sich jedoch der Gräfin Chorinsky in München unter dem Namen Maria Berger vorgestellt. Es liegen Briefe

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Der Bote für Tirol
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Pagina 3 di 8
Data: 25.04.1868
Descrizione fisica: 8
von seiner Gattin? Eberg.: (Mit erstickter Stimme) Nicht mit be sonderer Liebe. Präs.: Waren eS nicht Aeußerungen deö tödtlichen HasfeS? Eberg.: (Weint. — Der «aaldiener bringt ein GlaS Wasser. Die Angeklagte trinkt und be netzt sich die Stirne.) Präs.: ES heißt in einem Briefe deö Grafen Cho- rinSky an Sie:' '.'.Wenn eS Dir nur gelingt, sonst müßten R. und D. hin.' Was bedeuten diese Worte? Eberg.: Ich ging nach München, um zwischen dem Grafen und der Gräfin eine Versöhnung anzubahnen. (Bewegung.) Präs

sie darum ersucht habe. Chemikalien bezog. und zwar am 3. September 1867. Dieselben bestanden in 4 Loth (Zyankali, 3 Loth Silber nnd '/< Quentchen Chlorgold — durchgehendS Gifte. Die Angeklagte behauptet. das Packet unerössnet abgesendet zu haben. ES komiut weiterS zur Sprache, daß an die Gräfin EhorinSky in München eine Schachtel mit kandirten Früchten eingesendet wurde, deren Ueber reste chemisch untersucht, aber als ungefährlich erkannt wurden. Anf die Frage des Präsidenten, woher nach Ab senkung

dieser Schachtel das Gerücht entstanden sei, die Gräsin EhorinSky sei in München gestorben, weiß die Angeklagte keine Auskunft zu geben. Ueber die Reife der Angeklagten nach München liegen folgende Daten vor: Die Angeklagte hatte sich von AgneS Mariot einen Empfehlungsbrief, desgleichen zwei Paßkarten auf den Namen „Marie Vay, Himmel pfortgasse IS' und „Marie HorvSth, Himmelpfortgasse 19' zn verschaffen gewußt, hatte sich jedoch der Gräfin EhorinSky in München unter dem Namen Marie Be rger vorgestellt

, und wenn keine Versöhnung möglich,^ die Gräfin bestimmen in die Scheidung von ihrem Gatten zn Willigen. Um 12»/- Uhr trat eine Unterbrechung der Verhand lung ein. Stach Wiederaufnahme der Verhandlung gibt die A n- geklagte Aufschlüsse über ihre Begegnung mit der Gräfin Chorinsky inMünchen. Sie gibt an, vor ihrem Besuche bei der Gräfin ein lioiillvz-vous mit einer Baronin Horvath gehabt, und ihr zwei Fläfchchen mit Wein gegeben zu haben. Sodann ging sie zum Thee znr Gräfin Chorinsky. Die Gräfin saß neben

. Präs.: Wer hat Ihnen die Kerze gegeben? Eberg.: Ich glaube — ich glaube die Horvath (rasch) sie pflegt immer ein Stückchen Kerze bei sich zu haben. Präs.: DaS ist eine sehr sonderbare Gewohnheit (Heiterkeit im Publikum.) Eberg.: Ich ging hinab, nach wenigen Minuten kam die Horvath und erzählte mir (stöhnend) die-Gräfin f e i v o m S chla g e gerüh rt worden. (TiefeStillc. Die Angeklagte trocknet sich den Schweiß von der Stirne.) Die Angeklagte behauptet, daß die Horvath ihr ein Packet übergab

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Tiroler Stimmen
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Pagina 2 di 6
Data: 25.04.1868
Descrizione fisica: 6
sich zwischen beiden ein intimes Verhältniß. Schein bar nahm dasselbe einen günstigen Verlauf, indem Beide im Jahre 1860 zu Rom am Ziele ihrer Wünsche standen und die Kirche ihren Bund segnete. Nur ganz kurze Zeit währte das eheliche Glück. Schon im Jahre 1864 finden wir die von ihrem Gatten verlassene Gräfin Mathilde Chorinsky im Hause ihrer Schwiegereltern in Wien, wo sie liebevolle Aufnahme fand. Es werden im Laufe der Verhandlung Briefe zur Kenntniß des hohen Gerichtshofes kom men, welche zur Genüge das intime

auf Achtung und Liebe gegrün dete Verhältniß beurkunden, das zwischen der Gräfin Mathilde Cho rinsky und ihren Schwiegereltern stattfand. Aber auch dieses Asyl gönnte der pflichtvergessene Gatte seiner unglücklichen Gattin nickt. In Folge einer am Sch lach tfelde erlittenen Verwundung nach Wien zurückgekehrt, machte er es zur Bedingung seines Auf enthaltes im elterlichen Hause, daß seine Gattm dasselbe verlasse. Den Eltern die Möglichkeit zu verschaffen, dem Sohne Pflege zu geben und zu erhalten, verließ

Gräfin Mathilve Chorinsky im Jänner 1866 die Schwelle des Hauses der Schwiegereltern und suchte neuerdings eine Heimat. Nach kurzen: Verweilen in anderen Staaten, nahm sie im August 1866 ihren bleibenden Aufenthalt in München, wo sie sich seit Oktober 1867 bei der Cabinetsdieners- witwe Elise Hartmann, Amalienstraße Nr. 12, eingemiethet hatte. Am 20. und 21. November 1867 empfing Gräfin Mathilde Cho rinsky, welche in ihrer Wohnung als Baronin Feldsky bekannt war, den Besuch einer andern Dame

, von welcher sie sich mehreren Personen gegenüber äußerte, daß dieselbe aus Wien von guter Fa milie, und von ihrem Manne, der sie schlecht behandle und ihr ihren Brillantenschmuck versetzt habe, geschieden sei. Einer Zeugin theilte die Gräfin Chorinsky sogar mit, daß sie die fremde Dame in das Theater eingeladen, sie jedoch, die Frenrde, zum Thee ge beten habe. Der Abendthee fand bei der Gräfin Chorinsky am 21. November 1867 wirklich statt, und die Umstände dieser Thee visite werden Ihnen, meine Herren, im Laufe

der Verhandlung be kannt werden. Die Gräfin Chorinsky ersuchte noch um 6 Uhr die Zeugin Fanni Hartmann um deren Operngucker, das war das letzte Mal, daß die Gräfin Chorinsky von der Zeugin lebend gesehen wurde. Nach Entfernung der Zeugin, Fanni Hartmann, kam die fremde Dame um halb 7 Uhr zu der Elise Hartmann, und ersuchte dieselbe, ihr zum Zwecke des Theater besuches eine Droschke zu holen; Elise Hart mann, beiläufig fünf Minuten aus der Wohnung abwesend, fand bei ihrer Rückkehr die Wohnung der Gräfin

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Innsbrucker Nachrichten
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Pagina 10 di 12
Data: 25.04.1868
Descrizione fisica: 12
welche denselben von uns aus nochmals hier gezollt wird, sprechen beredter für die Gräfin Mathilde Chorinsky, als dies mein Mund zu thun vermöchte. Aber auch dieses Asyl gönnte der pflichtvergessene Gatte seiner unglücklichen Gemahlin nicht. In Folge einer auf dem Schlachtfelde erhaltenen Verwundung nach Wien zurückgekehrt, machte Graf Chorinsky es zur Bedingung seines Aufenthaltes im väterlichen Hause, daß seine Gattin dasselbe verlasse

. Gräfin Mathilde verließ im Juni 1866 die Schwelle des Hauses, das sie gastlich ausgenommen hatte und suchte, allein und verlassen, neuerdings eine Heimat. Nach kurzem Verweilen in anderen Staaten, nahm sie im August 1866 ihren bleibenden Aufenthalt in München, wo sie sich seit Oktober 1867 bei der Kabinetsdienerswittwe Elise Hartmann, Amalienstraße Nr. 12, eingemietbet hatte. Am 20. und 21. November 1867 empfing Gräfin Mathilde Chorinsky

, welche in ihrer Wohnung als Baronin Ledsky bekannt war, den Besuch einer anderen Dame, von welcher sie sich mehreren Personen gegenüber äußerte, daß dieselbe aus Wien, von guter Herkunft und von ihrem Manne, der sie schlecht behandelte und ihr ihren Brillant¬ schmuck versetzt habe, geschieden sei. Einer Zeugin theilte die Gräfin Chorinsky sogar mit, daß die fremde Dame sie zum Besuche des Theaters eingeladen, und daß sie hingegen die Fremde zum Thee

gebeten habe. Der Abend-Thee ward bei der Gräfin Chorinsky am 21. November 1867 eingenommen und die Umstände, welche sich an diese Visite knüpfen, werden Ihnen, meine Herren, im Laufe der Verhandlung bekannt werden. Sie werden erfahren, daß die Fremde bis sechs ein halb Uhr bei der Gräfin Chorinsky anwesend war, daß die Gräfin noch um 6 Uhr die Zeugin Fanni Hart¬ mann um deren Operngucker ersuchte. Das war das letztemal, daß die Gräfin

Chorinsky von Zeugen lebend gesehen wurde. Sie werden erfahren, meine Herren, daß nach Entfernung der Zeugin Fanni Hartmann die fremde Dame um sechs ein halb Uhr zu der Elise Hartmann kam, dieselbe ersuchte, ihr zum Zwecke des Theaterbesuches eine Droschke zu holen, daß Elise Hartmann diesem Wunsche nach¬ kam, während fünf Minuten aus der Wohnung abwesend war und bei ihrer Rückkehr die Wohnung der Gräfin Chorinsky schon verschlossen fand

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 2 di 4
Data: 25.04.1868
Descrizione fisica: 4
aus. Im Laufe des Vormittags werden fünf Zeugen vernommen. Frau Thurncisen, eine Freundin der Angeklagten, will durch Julie v. Ebergenyi deren bevorstehende Verlobung erfahren haben. Elise Malanvtti, eine Freundin der ermordeten Gräfin, sagt ans, daß sich die Gräfin durch ihren Gatter: oft gekränkt, mißhandelt und bedroht fühlte; der Graf habe sie sogar geradezu aufgefordert, sich das Leben zu nehmen. Die Vorfälle der letzten Zeit sirrd der Zeugirr nicht bekannt. Agnes Maryot, Erzieherin rin Hause

des Grafen Cherinsky, Vater, erklärt: sie habe einer gewissen Marie Berger, richtig Ebergenyi, einen Empfehlungsbrief an die Gräfin Chorinsky nach München mitgegeben. Die Modistin Marie Ernst sagt, daß sie der Angeklagten im September ein Brautkleid ge liefert rnrd das bestellte Rattengift unter der Adresse Ebergenyi übernommen habe. Sehr bestimmt lauten die Aussagen des Zeu gen Rampacher, eirres ehemaligen Offiziers und Vertrauten des Grafen Gustav Chorinsky. Er vermittelte die Absendung der Schachtel

mir candirterr Früchten an die Ermordete unb der Briefe Julie v. Ebergeuyi's aus München an den jungen Grafen Cho- rinky in Wicrr. Zeuge kennt die Angeklagte als eine Cousine Chorinsky's, wurde von beiden um Erkundigung nach München gesandt, ob die Gräfin todt sei, erfuhr daselbst den Tod der Gräfin unb erstattete nach seiner Rückkehr nach Wien über die garrze Sache dem Polireidirektor Strobach Anzeige. Photograph Angercr sagt ans: er habe der Angeklagten im vorigen Jahre Chemikalien (Cyankali, Silber

, Chlorgold) geliefert, und anerkennt das Vor gefundene Fläschchen als das feurige. Das Dienstmädchen der Julie v. Ebergenyi sagt aus: eS habe von dieser nach deren Rück kehr aus München eine Theemaschine zum Reinigen und Ver bergen erhallen, welche es nach dem Bekanntwerden des Mordes dem Gerichte auslicferte. Der Studierende Albert Mikrrlich, durch den die ermordete Gräfin Choriusky Mutter wurde, sagt aus (das Ver- hältniß zwischen dem Grafen Chorinsky unb seiner Gemalin war ein sehr getrübtes

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Innsbrucker Tagblatt/Tiroler Tagblatt
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Pagina 3 di 4
Data: 25.04.1868
Descrizione fisica: 4
ihr wiederholt, daß sie sich das Leben nehmen solle. Der Zwist zwischen den Gölten entstand darüber, daß der Graf verlangte, die Gräfin solle ihre Reize verwerlhen. (Große Sensation.) Die Gräfin war sehr voriiwtig bei Annahme von Geschenken ans fremder Hand, weil sie Befürchtungen hegte. Ihr letzter Brief an ihn, den Zeugen, aus Reichenhall vom 19. Rev., enthielt keine Besorgnisse, keine Verzagtheit und keinen Lebensüberdruß. Der Zeuge anerkennt den vorgewiesenen Theekessel, den Schmuck

und die Ringe als Eigcnthum der Gräfin. Alle diese Gegen stände sind im Besitze der Ebergcnyi gefunden worden. Die An geklagte bleibt den vorgehaltenen Beweisstücken gegenüber kalt und regungslos, sie sagt, sie habe vorläufig nichts zu bemerken. Das Zengcnverhör wurde damit geschlossen und cs beginnt die Ver lesung der Zeugenaussagen ans der Voruntersuchung. Prag, 23. April. Narodni Liuy wurden gestern wegen des LAtarttkcls, welcher zu Sleuerprotcsten auffordert, iu den Anklagezltstand versetzt. Die Anklage

Hintergründe die Lage mancher tiroliiche» Orte um so düsterer, so daß aus mancher gedrückten Brust der Seufzer sich entwindet! Gott bessere cs! (Prozeß Ebergcnyi.) Am 21. d. M. begann vor den Schranken des Wiener Landesgerichtes der Prozeß gegen Julie v. Ebcrgeuyi, die angeklagt ist des Meuchelmordes an der Gräfin Chorinsky. Am vorhergehenden Tage hat Julie v. Ebergen i in der Hanskapclld des Landcsgcrichtes die Beichte verrichtet und die Kommunion empfangen. (Siehe unsere Tages-Neuigkeiten

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Innsbrucker Nachrichten
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Pagina 12 di 12
Data: 25.04.1868
Descrizione fisica: 12
werden, daß zwischen Julie v. Ebergenyi und dem Gatten der Ermor¬ deten, dem Grafen Gustav Chorinsky, die innigsten, intimsten Beziehungen be¬ standen, die beiden Leute sich bereits verlobt und ihre Vermählung auf eine ganz naheliegende Zeit festgesetzt hatten, ja daß namentlich Julie von Ebergenyi sich in einzelnen äußern Formen schon vor dem Tode der Gräfin Mathilde Chorinsky als Gattin des Grafen Gustav Chorinsky gerirte. Der hohe Gerichtshof

wird die Ueberzeugung gewinnen, daß der Erreichung des eben erwähnten Zieles die Existenz der Gräfin Mathilde Chorinsky im Wege stand, und zwar auch deßhalb, weil dieselbe ein Einkommen bezog, welches zum Theile die Mittel zur Existenz des neuen gräflichen Paares bieten sollte. Sie werden er¬ sehen, meine Herren, daß dem Morde einzelne Versuche vorausgingen, welchen keine andere Absicht, als die persönliche Gefährdung der Ermordeten unterlegt

werden kann. Ich bin in der Lage, dem hohen Gerichtshöfe zu beweisen, daß Julie v. Ebergenyi sich ein Gift, wie es der Gräfin Chorinsky erwiesenermaßen zu ihrer Tödtung beigebracht wurde, nicht nur zu verschaffen gewußt, sondern, daß sie derlei Gift noch am Tage ihrer Verhaftung besessen hat, und daß sie andere Mittel zur Vollführung des Verbrechens, einen falschen Paß u.dgl. besessen. Julie v. Ebergenyi hat sich am Tage des Mordes unter falschem Namen in Mün

habe. Sie werden endlich erfahren, daß Julie v. Ebergenyi eine Reihe falscher Verantwortungen vorgebracht hat, welche hinreichen würden, einem viel schwächern Beweismateriale die Kraft der Ueberzeugung zu verleihen. Alle diese Umstände haben die k. k. Staatsanwaltschaft, uitb über deren Antrag das k. k. Lan¬ desgericht, bewogen, die Julie v. Ebergenyi für rechtlich beschuldigt zu erkennen, die Gräfin Mathilde v. Chorinsky am 21. Nov ember 1867 mittelst Gift

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