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Innsbrucker Nachrichten
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Pagina 9 di 24
Data: 09.06.1900
Descrizione fisica: 24
, Z welches etwas kochen kann u. alle Hausarbeiten reinlich verrichtet, sucht zu einer kleinen, kinderlosen Herr¬ schaft auf 15. Juni Stelle. Adressen sind unter „Nr. 357" in der Expedition ds. Bl. zu hinterlegen — 112 — „Sprecht! Was habt Ihr vorznbringen?" herrschte ihn die übelgelaunte Gräfin an. Fast mit etwas Pathos, um die Wirkung seiner Rede etwas zu steigern, nahm der sonst so nüchtern sprechende Burggraf das Wort: „Gräfin Margaretha, ermannet

, welche zu jeder Stunde bereit sind, ihre geliebte Fürstin mit Gut und Blut zu schirmen." Vogt Ulrich von Matsch glaubte nun ebenfalls sich bemerk¬ bar machen zu sollen: „Und wir Beide wollen freudig an der Spitze dieses Rathes stehen!" Gräfin Margaretha schien durch den von beiden Diplomaten gespendeten Weihrauch sichtlich angenehm berührt. Sie konnten wahrnehmen, dass im Innern der hohen Frau ein Kampf vor¬ gehe. Nach einer Pause antwortete sie: „Ich danke

Euch. Ihr und alle sonstigen Getreuen im Tiroler Lande seid mir gewiss lieb und wert, allein ich bin dazu entschlossen, die Regierung nicht anzutreten." Petermann und Matsch riefen fast gleichzeitig: „Gräfin! Was höre ich? Unmöglich!" Die Gräfin sprach weiter: „Ich hatte schon die Absicht, die Herrschaft über Tirol meinen bayerischen Vettern abzutreten, doch mein gegeben Wort verbindet mich, den Habsburgern in der Erbfolge den Vorrang zu geben

aus einer meiner Burgen leben." Scharf betonend sprach sie weiter: „Will mir einen Gatten suchen nach meines Herzens Wahl und die Herrschaft über Tirol meinen lieben Vettern, den Herzogen v»n Baiern übergeben." Nun wurde der junge Edelherr mit einem Mate lebhaft: „Den Wittelsbachern? Gräfin, dies thut nicht!" „Wie seuerig plötzlich, Junker Hans! Was habt Ihr gegen meine baierischen Vettern?" „Nichts Gräfin. Aber ich möchte Euch daran erinnern, dass

Ihr den Habsburgern bereits Euer Wort verpfändet, falls Ihr ohne Leibeserben — " Die Maultasch unterbrach ihn: „Woher wisst Ihr?" — „Dass Ihr dies urkundlich gelobt?" fiel Starkerrberg fast unehrerbietig und heftiger werdend ein. „Genug, ich «erst es! Ja, Gräfin Margaretha entsagt der Regierung und der drückenden Herrscherwürde und übergebt sie einer starken Männerhand. Aber nicht den Baiern, sondern den edlen Habsburgern, denn nur ihnen habt

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Der Bote für Tirol
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Pagina 5 di 10
Data: 09.06.1900
Descrizione fisica: 10
entschlossen, „ich gehe! Ich will glauben, was Sie mir sagten, und schließlich erfahre ich auch selbst eine etwaige Un wahrheit. Gräfin Hortense hat aber wohl für Reisespesen gesorgt, um mich nicht mehr länger aufzuhalten?' Er sagte dies mit einer Art trockenen Humors, sie mit den grauen Augen anblinzelnd. Sie gab ihm eine Brieftasche, auf die er liebkosend klopfte. „Wieviel enthält sie wohl?' meinte er schmunzelnd. „Genug, um jahrelang Ihre Existenz zu sichern. Aber ich verlange dafür Ihr Versprechen

, mich ferner nie mehr zu belästigen', erwiderte Hortense: „Ich gebe es!' „Und seien Sie vorsichtig bei der Ausgabe, um keinen Verdacht zu erwecken.' „Ohne Sorge, Gräfin; ich weiß mit Banknoten umzugehen. „Nun aber fort!' Durch das Fenster fällt bereits dcr erste graue Schimmer- Es ist höchste Zeit, dass Sie aus der Gegend kommen. Noch eins ! Beeilt Euch, mein Sohn hat die Gendarmerie benachrichtigt, die mit Morgen eintrifft.' „Graf Huho ist ein Hitzkopf wie sein Vater. Hätte

der mich nicht einmal mit der Peitsche über den Kopf geschlagen, wer weiA vielleicht lebte er noch!' „Genug! gehen Sit jetzt, Burgdorf!' schnitt ihm Gräfin Hortense daS Wort ab. Der ehemalige Forstaufseher erhob sich und stülpte den Hut auf den Kopf. 245 — „Der Mensch gehört der gefährlichsten Sorte an', schloss er. „Zu keinem anderen Zwecke hat er sich Eingang in das Schloss verschalt, ük» um zu stehlen, wobei es ihm sicher auf einen Mord auch nicht üng5- kommen wäre!' Roky Bill hatte nur ein Lächeln, das zu saxjen schien: „Fragt

nur Gräfin Hortense; sie weiß vielleicht besser, waS ütich hierher führt!' Die Gräfin sah dem Manne ins Gesicht und dieser schien etwas zu begreifen. „Lassen Sie mich nur einsperren, Herr Graf', sägte et? jetzt mit größter Ruhe. „Und seien Sie nicht allzu neugierig auf die Mittheilungen, welche ich morgen dcr Polizei machen werde.' Auf einen Wink des Grafen wurde Roky Bill fortgeführt und der erstere rief noch: „Sagt dem Verwalter Turbin, dass er utir verantwortlich für den Burschen ist!' Dann wendete

er sich an die aufgescheuchten Gäste und sicherte ihnen volle Genugthuung für die Unannehmlichkeiten zu, welche die skandalösen Vorfälle dieser Nacht für sie im Gefolge hatte«. Gräfin Hortense war verschwunden. Die Gäste betraten ihre Zimmer wieder üäd Gras Hugo that ein Gleiches, ohne jedoch daran zu denken, für den Rest der Nacht den Schlummer zu suchen. Eine Stunde war verflossen. Noch herrschte tiefste Dunkelheit im Parke und im Schlosöhofe, vergeblich län-pste der herandämiNerndc Morgen mit der Nacht. Roly Bill saß

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Der Bote für Tirol
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Pagina 6 di 10
Data: 09.06.1900
Descrizione fisica: 10
hat sich wieder zum Bessern gewendet. Aus den Bereinen. In Gries (Bez. Bozen) hat sich ein katholischer Jiinglings-Vcrein St. Josefs-Heim gebildet, dessen Statuten von der k. k. Statthalterei zur Kenntnis genommen worden sil^>. Eingesandt «SAxlehner» Bitterwasser äk dsstss llstürliedes MÄUWitts! dsvskrt. ZA» Air»i«i7Sod»l» vos ISS —2S—18 — 246 - Gräfin Hortense. den Kopf in ein großes schwarzes Spitzentuch ge hüllt, in der Hand eine kleine Laterne haltend, welche sie erst jetzt geöffnet hätte, stand vor dem Vagabunden

. Eine halbe Minute lang sprach keines von beiden. Sie sahen sich nur an und der Mann war dann der erste, welcher sprach. „Ich dachte niir wohl, dass Sie kommen würden, Gräfin Hortense!' sagte er. „Warum dachten Sie daS?' fragte die bleiche Gräfin noch mit einem Anfluge von Stolz. „Weil Sie ihren alten Freund Burgdorf nicht in der Patsche sitzen lassen konnten, ohne sich selbst zu schaden.' „Wie wollen Sie beweisen, dass sie jener Forstaufseher Burgdorf sind, der vor langen Jahren im Dienste des Grafen

Weyringen stand und den jedermann für todt hält?' „Sehr einfach; ich besitze noch einige Papiere', lachte der Herunter gekommene leise. Außerdem habe ich ein sehr gutes Gedächtnis. Ich könnte zum Beispiel genau die Stelle angeben, wo Graf Weyringen im Feuer meiner Büchse statt eines Rehbockes zusammenbrach, ferner den Ort, wo mir Gräfin Hortense zur Flucht rieth, nachdem ich ihren Wunsch so pünktlich erfüllt und ihr zur Witwenschaft verhalf. „Schweigen Sie!' stieß Hortense heftig hervor. Dann trat

Sie in die Gemächer meines Sohnes?' „Das ist daS Tollste an der Sache!' lachte Burgdorf kurz hinaus. „Der junge Herr denkt an Mord und Einbruch! Lächerlich! Ich benützte einfach bei meinem Fortgange aus dem Saale die frühere Kenntnis der Hintertreppen und Gänge und schlich mich sodann in die herrschaftlichen Zimmer ein.' „Aber wozu?' „Um Sie zu sprechen, Hortense, wie daS zu früherer Zeit ja hin und wieder — kurz, ich wusste eben nicht, dass heute der junge Herr diejenigen Räume inn: hat, welche vor Jahren Gräfin

Hortense bewohnte. Den Wechsel merkte ich erst, als der Gras eintrat und ich somit in der Falle saß. Da hieß es denn, vorbeikommen. Dass es nicht gelang, ist nicht meine Schuld. Und nun zur Sache, Gräfin Hortense!' Der ehemalige Forstaufseher stand drohend auf. „Mein Leben ist verpfuscht durch Sie, als ein Vagabund stehe ich heute hier, aber ich habe über diesen Punkt Ihnen keinen Vorwurs zu machen» weil ich selber einen Theil der Schuld trage. Doch nun frage, ich: „Wo ist mein Weib, mein Sohn

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Innsbrucker Nachrichten
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Pagina 10 di 24
Data: 09.06.1900
Descrizione fisica: 24
, am 10. Juni vormittags. 8119 vom Lande sucht Hofe unterzukommen. Nr. 8122 . e sucht zunger Mann baldmöglichst auf einem Bauern- Näheres in der Exped. unter — 110 — voller Arm auf seine Schulter legte, wie ihre Finger mit seinen blonden Locken zu spielen begannen. „Gräfin! Ich?" stotterte er heraus. Wie soll ich — " Er fühlte, wie ihr dunkles Augenpaar ihn durchbohrte, wie ihr heißer Athem seine Wangen streifte. „Hier meine Hand zum Kusse!" lispelte

ihm höchste Zeit, die Maschen des ihn immer mehr umstrickenden Netzes zu zerreißen. „Habt Ihr noch weitere Befehle?" fragte er so trocken als möglich zurück. Das feuerige Augenpaar der liebestollen Gräfin erglänzte unheimlich. Eine zufällig vor ihr am Tische liegende Brodkrumme zwischen ihren Fingern zerreibend, sprach sie mit zornbebender Stimme : „Ich habe Euch aus der großen Schaar meiner Edlen her¬ ausgesucht, die Ehrenstelle meines Hofmeisters

, stürzte Starkenberg mit den Worten zur Thüre hinaus: „Der Pförtner stößt in's Horn! Mein Amt ruft mich, die Gäste zu empfangen." Bleich vor innerer Wuth hatte sich die Gräfin erhoben. Ihr so gut eingeleiteter Angriff schien gegen alles Erwarten gänzlich abgeschlagen. Die Sanguinikerin hatte gar nicht daran gedacht, — 111 — dass Starkenberg der ihm angebotenen, großen Gnade diesen starr sinnigen Widerstand entgegensetzen könne. Es war so ganz

Fürstin vergönnt, diesen unheildrohenden Gedanken nachzuhängen. Diemut erschien nu der Thür der Kemenate, meldend: „Burggraf Petermann und der Vogt von Matsch bitten um geneigtes Gehör." „Ich will sie nicht! Habe sie nicht zu mir befohlen!" don¬ nerte die erregte Gräfin zurück. Diemut deutete verlegen nach rückwärts: „Sie folgen mir auf dem Fuße. Da sind sie schon!" Im selben Augenblicke traten auch schon die beiden Ge¬ nannten

gewesen. Der Diplomat ließ sich je¬ doch nicht so schnell außer Fassung bringen. Den Vorwurf igno¬ rierend, der in der Ansprache der Gräfin lag, begann er: „Vergebt, hohe Herrin, uns trieb lediglich nur der Eifer hieher, den Versuch zu wagen, Euch in Eilerer Trauer etwas zu trösten. Allerdings gäbe es sehr Wichtiges zu verhandeln und das verwaiste Land möchte seiner nunmehrigen Gebieterin in alter Liebe und Treue seine Huldigung darbringen

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Innsbrucker Nachrichten
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Pagina 11 di 24
Data: 09.06.1900
Descrizione fisica: 24
er in- und auswendig, mit einem Worte, er war das Factotum des Hausherrn, Castellan, Kammerdiener, Kellermeister und Jnventar- aufseher. Nachdem Frau Maja aus dem in Tirol eingewanderten Geschlechte der Frauenberg, Herrn Petermanns Gattin, schon längst bei ihren Vätern versammelt war, und der Burggraf seine beiden Töchter als Hoffräulein bei der Gräfin von Tirol untergebracht hatte, fühlte sich Herr Balthasar berufen, auch die Hauswirtschaft

und das Küchenpersonale zu überwachen. Außerdem führte er noch die Oberaufsicht im Stalle, sowie das Commando über die in Schenna angestellten Knappen und Knechte. — 113 — „Ihr! unsere allverehrte Herrscherin, unser Abgott, die ge¬ liebte Landesmutter, Ihr wolltet uns vor der Zeit einer fremden Herrschaft überliefern? Nein, Gräfin Margaretha, dies könnt., dies dürft Ihr nicht thun!" Nach einigem Besinnen antwortete die Maultasck: „Dennoch fühle

an: „Unser guter, ausrichtiger Wille, Euch zu dienen, Euch hilf¬ reich zu Seite zu stehen, hat uns hieher getrieben. Wir kannten ja nicht ahnen, dass Ihr Eueren Entschluss für die nächste Zu¬ kunft so eilig gefasst. Ich möchte mich fast erkühnen, diesen raschen Entschluss etwas voreilig zu nennen, wenngleich er Euerem Rechtssinne alle Ehre macht. Doch wer sagt, dass Gräfin Ata, garetha von Tirol ohne Leibeserben das Zeitliche seKrcn

, Euch damit bekannt zu machen, was man allerdings nur im Volk munkelt. Bb mit Recht oder mit Unrecht, wage ich nicht zu entscheiden. Hoch ich müsste dabei Eueren tiefen Mutterschmerz auf's Neue micker aus¬ wühlen - " „Sprecht Petermann, ich befehle es!" fiel die bsr-M neu¬ gierig gewordene Gräfin ein. Der Burggraf blickte in einer fast theatralischen Pose einige Augenblicke sinnend zu Boden, dam: be¬ gann er leise: LS

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Innsbrucker Nachrichten
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Pagina 12 di 24
Data: 09.06.1900
Descrizione fisica: 24
, langsam unter tausend Qualen soll er sterben! Gift! Oh, es wäre himmelschreiend!" Herr Petermann zuckte die Achseln: „Gräfin, es ist vorläufig nur ein Verdacht, der sich im Volke breit macht. Es heißt allerdings: Vox xoxuli, vox äei", doch auch das Volk kann sich irren. Es macht sich eben seine Gedanken. In diesem Alter, in dieser Jugendfrische so Plötzlich todeskrank! Niemand, auch die Heilkünstler, wussten diese Fieber- gluth zu deuten

, wir sind ja noch nicht zu Eueren Rathgebern ernannt." Die Gräfin erhob sich hastig, riss einen Schrein auf und entnahm demselben ihr Siegel. Es Petermann überreichend, sprach sie rasch im befehlenden Tone: „Hier nehmt und hängt heute noch mein Siegel an die Ur¬ kunde, welche Euch zu meinen Räthen ernennt. Euere erste und heiligste Pflicht sei es, diesem Verbrechen auf die richtige Spur zu kommen." Ein Strahl der Befriedigung leuchtete auf dem Gesichte des Diplomaten

. Hatte er ja nun dennoch erreicht, was er sich zum Ziele gesteckt. Die Gräfin war ihm und seinen Collegen nun vollends überliefert. Schnell legte er jedoch wieder die strenge Amtsmiene an. „Wir werden Euer fürstliches Vertrauen in jeder Richtung zu rechtfertigen suchen", dabei der Gebieterin höflich die wohlge¬ pflegte Hand küssend, fuhr er fort: „Nun zu Euerem Rathe ernannt, betrachte ich es als meine erste Pflicht, Euch in dieser dunklen Todesursache

das möglichste Licht zu verschaffen. Hoffen wir zu Gott, dass der Verdacht des Volkes ein vollkommen unbegründeter sei." Hocherfreut über das erreichte Resultat beim Besuche der Gräfin trabten bald nachher die beiden neuernannten Räthe der Burg Schenna zu. X. Wo im Jahre 1363 der Palas auf Burg Schenna ge¬ standen, wer kann es heute sagen? Als, wie bereits erwähnt

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