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Meraner Zeitung
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Pagina 19 di 20
Data: 02.08.1903
Descrizione fisica: 20
. Frau Gräfin Therese Wurmbrand m. Bed., Graz C. Neeld, R. N., Mälmesbury Wilts Engl. Miß Ziceld. Frl. Jenny Kapferer, Priv., Berlin Frl. Luise Hederich, Priv.. Berlin Dr. Ziffer m, G-, Ärzt, Szegedin Frau Justizrat Dr. Lewin-Träger m. 2 T. u. Begl., Gubeu Karl Zindel, Ministerialrat, Stuttgart - Gräfin Mariette Hoyos, Priv. m. Bed., Graz Jakob Gallinger, Kommerzienrat, Nürnberg Dr. Hermann Engel m. G., Zahnarzt, Wien Karl und Josef von Ullmann, Priv., Wien Jakob Toff, Priv., Wien Fritz Bach

Wasserheilanstalt Pension Gndrnnhansen Frl. Marie Strohbach. Private, Wien Alfred Graf Aichelburg mit G. und Bed., Salzburg Frl. Marie Jahuel, Private Wien Gräfin Marie Aichelbnrg. Salzburg Ioh. Jauchen, Priv., Schluckenau, Böhmen Alfred Siapf, Regiernngsbanmeister in. G., 5t. u. Begl.. Berlin Fr. Berta Schüssel, Nentiers-Witw.. München Adolf Schüssel. Priv., M'inchen Fran Marie Hlintschei. GerichlsadjnnktenS- Gattin, vinmburg Paul G- Friedenthal, kgl. Komnierzienrat, Berlin Dr. Friedrich Poske, Gt»nu.-Prof

., RcchiSanwalts.-G., München Fr. Julie Lermoiiloff, Priv.. Moskau, Rußl. Frl. Marie Krestoviiikoff, Priv., „ Frl. SoMe Kowalewsk», Priv. „ Dr. Emil Brick, Advokat m. G., Brii»» Dr. L-izl«, Priv., Budapest Pension Wwe Dr. Männer Gräfin Chotek-llloltke m. Kammerfrau, Groß- priesen a. Elbe, Böhmen Gräfin Nosiitz-Chotek in. Kaininerjnngfer n. Krenzschw. Agilberta, Prag Komtesse Olga Nostiz, Prag Komtesse Elisabeth Nostiz. Prag Graf Hngo Nostiz, Prag Baronin Elsa Batz, Wien Fran Neg.-N. Lipiner in. T. Balenline

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Innsbrucker Nachrichten
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Pagina 3 di 36
Data: 13.06.1908
Descrizione fisica: 36
¬ gestellt von Baronin Mondbach), Veit I. von .Schönburg, (dargestellt von Alois Fürsten Schön- Vurg-Hartenstein), Ladislaus von Sternberg, Obersttänzler von Böhmen (dargestellt von Leo¬ pold Grafen Sternberg), Niklas Reichjspanier- Herr v. Firmian, Obersthosmeister (dargestellt vom Grafen Karl Firmian), Eoeldame (darge¬ stellt von Gräfin Julie Hoyos), Königin Jsa- bella von Dänemark (dargestellt von Baronin Alice Vivenot-Kuenburg). Handwerker

an, in dem die beiden bräutlichen Prinzessinnen Anna von Ungarn Pud Maria von Österreich (12 und 10 Jahire alt) Mit ihrer Aja Gräfin Rottal saßen (Dar¬ steller: Maria und Pauline Gräfin Palffy- die Aja Luzia Gräfin Palffy-Wilczek). Es folg¬ ten sodann drei Karossen mit Damen des Hofes Und Hochzeitsgästen (Darstellerinnen: Gräfin Therese Hardegg-Gudenus, Alice Baronin Still- fried> Baronin Helene Hamar, Fräulein Edith von Weckbecker, Frau Dr. Ehrenzweig, Frau

dem Kostünr- kundigen eine Augenweide. Mehrere Dumm wa¬ ren Zu Pferde, und zwar : Gräfin Melanie Khe- venhüller, Frl. Endlicher und Frl. Nellh Sand¬ rock. Den Schluß bildete die „Bedeckung der Heerführer" und die Artillerie jener Zeit. Die achte Gruppe veranschaulichte Sze¬ nen aus dem dreißigjährigen Krieg. Me Dampierrekürassiere wurden von Offizieren und Unteroffizieren des 8. Dragonerregimentes dargestellt. Ein militärisches Bild, das gleich der Neunten

: Hofdame Maria Gleonora Gräfin Harrach (dar¬ gestellt von Gräfin Ernst Harrach); im drttLen Wagen: Hofdame Gräfin Stubenberg (dargestellt von Pauline Gräfin Stubenberg-Palffy) und Hofdame Gräfin Wilczek (dargestellt von Gisela Gräfin Dubsky-Palffy). Im nächsten Wagen: Staatsminister in inländischen Geschäften Fried¬ rich Wilhelm Graf Hangwitz (dargestellt von Karl Grafen Haugwitz sen.) und Landmarschall Graf Ehrenreich Traun (dargestellt von Karl Grafen

Abensperg-Traun) ; im fünften Wagen: Hofdame Gräfin Desfours (dargestellt von Ba¬ ronin Franziska Ripp-Desfours) ; im sechsten Wagen: Hofdame Eleonore Fürstin Liechtenstein (dargestellt von Prinzessin Anna Hohenlohe), ihre Tochter Prinzessin Liechtenstein (dargestellt von Jsabella Prinzessin Hohenlohe), und Prinz Franz Auersperg; im siebenten Wagen: Hof¬ dame Fürstin Liechtenstein (dargestellt von Ele¬ onore Fürstin Liechtenstein-Andrassy) und im achten Wagen

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Meraner Zeitung
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Pagina 17 di 20
Data: 09.08.1903
Descrizione fisica: 20
., Berlin Dr. Ziffer m. G-, Arzt, Szegedin Frau Justizrat Dr. Lewin-Träger m. 2 T. u. Begl., Guben Gräfin Mariette Hoyos, Priv. m. Bed., Graz Jakob Gallinger, Kommerzienrat, Nürnberg Dr. Hermann Engel m. G., Zahnarzt, Wien Fritz Bach, Gymnasiast. Dresden Sigismnnd Lewin m. G.. Jng., Berlin Köhler m. G. u. Mutter. Oberlehrer, Dresden Adolf Scherer, kgl. Amtsr-, Nothenberg a. Rh. Frl. Oelrichs m. Frl. Grace Oelrichs, Detmold Rudolf Katz, Kfm.. Berlin Frau Laura Varady m. T., Debreczin, Ung. Frl

Wechsler, Private, Wien Fran Vorwald, Private, Berlin Frau Dr. Bartz m. T., Berlin Heinz Kellner, Kausm., Bremen Fr. v. Bergen m. Frl. T., Priv., Bremen Gyula Heller. Piivatbmt., Budapest Oscar Lipschitz, Kfm. Berlin Anna Götz, Rentiere, München Frau Jenny Kapferer, Berlin L. Baus, Rentier, Berlin MarcheseGuidoGoudi m. G. u.Bed., Florenz Exz. Frau Gräfin Therese Wurmbrand m. Bed., Graz C. Neeld, N- N. Mälmesbury Wilts Engl. Miß Neeld. Frl. Jenny Kapferer, Priv-. Berlin Frl. Luise Hederich, Priv

Frau Jda Rosenbusch mit Kind u. Begl., RechtSanwaltS.-G.. Münche» Fr. Julie Lermoiitosf. Priv., Moskau, Rußl. Frl. Marie Krestoviiikosf. Priv., „ Frl. Sophie Koivaleivskn, Priv. „ Dr. Wiener iu. Fam., Nein-Zlork Dr. Einannel L-iszlo, Rechtsaniv.. Budapest Friedr. Friedläiider, Justiz-Rat, Berlin Clara Charlotte „ ClSbeth ., Pension Wwe. Dr. Männer Gräfin Chotek-Moltie in. Kammerfrau, Grotz- prteieu a. Elbe. Böhmen Gräfin Nostiiz-Chotek m. »tamnierinngfer u. Krenzschw. Agilberta, Prag Pension

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 10 di 16
Data: 25.02.1906
Descrizione fisica: 16
Auf Irrwegen. Novelle von Kurt von Walfeld. (7. Fortsetzung., — (Nachdruck verboten.) In all diesem Hunten und glänzenden Treiben der elegantesten Welt der Residenz bildeten sich vorzugsweise zwei große Mittelpunkte, um welche die hin und her wogenden Gruppen sich dichter zusammendrängten. Der eine dieser Mittelpunkte war die Gräfin Helten berg. Sie lehnte in einer leicht und zierlich gebauten, ä la Daumont mit zwei prachtvollen Füchsen bespannten Viktoriachaise. Das ungemein anspruchslose

beständig von Verehrern umringt. Sie war zu Pferde aus dem Rennplatz erschienen und ritt ihren prachtvollen Apfelschimmel hier ebenso kunstvoll und anmutig wie im Zirkus. Ein Reitknecht in schwarzem Rock mit breitem Ledergürtel, schwarzem Cylinderhut und Stulpenstiefeln folgte ihr in tadelloser Haltung. Die Herren drängten sich zu ihr heran und zuweilen wurden ihr auch von den in den Wagen sitzenden Damen herab lassende und selbst freundschaftliche Grüße zugewinkt. Als sie in ihrer Nähe die Gräfin

Heltenberg erblickte, ritt sie auf ihrem zierlich courbettierenden Pferde an den Wagen derselben heran und grüßte mit tiefer Verbeugung. „Ah, da ist unsere schöne Kön gin des Sports!" rief die Gräfin, Fräulein Cora ihre Hand entgegen streckend- „hiex ist Ihr Königreich- hier müssen wir alle vor Ihnen zurückstehen. Aber damit ich doch nicht gar zu sehr in den Schatten trete, steigen Sie ein wenig in meinen Wagen, Fräulein Cora! Sie werden aus diese Weise näher an die Bahn herankommen als zu Pferde

, wenn das Rennen beginnt- ich aber werde mir einbilden, daß ein Teil der Huldigungen, die man Ihnen darbringt, auch mir gelte." Fräulein Blangini folgte sogleich dieser Einladung. Sie winkte ihren Reitknecht heran, auf dessen Schulter sich stützend, sprang sie aus dem Sattel und stieg in den Wagen der Gräfin. So waren denn die beiden Mittelpunkte des Interesses der eleganten Welt vereinigt. Die Dame der vornehmsten Gesellschaft und die Heldin des Zirkus saßen nebeneinander und noch dichtere Gruppen drängten

an die elegante Viktoriachaise der Gräfin heran. Bald aber gab die Gräfin Heltenberg das Zeichen zum Weiterfahren. Wenn ihre Pferde sich auch nur im Schritt in Bewegung setzten, so wurden die Damen doch bald von dem sie umringenden Kreise getrennt, und da die Gräfin nicht wieder halten ließ, blieb sie inmitten der bunten Bewegung aus dem Rennplätze mit Fräulein Blangini allein. „Ich möchte Ihnen einen Rat geben," sagte sie zu der Künstlerin, „vielleicht sogar eine Bitte aussprechen —" „Ein Rat der Frau Gräfin

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 10 di 16
Data: 11.02.1906
Descrizione fisica: 16
strickt hatte, datz er kaum zu einer flüchtigen Begrüßung der Dame des Hauses Zeit fand. Käthcheu war bis zur Schwelle des ersten Salons gekommen; sie blickte fragend aus Ferdinand. Dieser aber schien sie nicht zu bemerken. Freilich war er ja vollständig durch die Gräfin Steinhaufen in Anspruch genommen, so daß er, ohne unhöflich zu sein, die Unter haltung mit ihr nicht unterbrechen konnte. Die Herren aus dem zweiten Salon waren auf gestanden, um den Grafen und die Gräfin Steinhaufen

zu begrüßen. Als die Gräfin Heltenberg ebenfalls folgen wollte, hielt Herr von Ribenau sie zurück, indem er flüchtig seine Hand auf ihren Arm legte. „Ein Wort, Editha," sagte er leise, während er sorgsam nach dem andern Zimmer hin spähte, ob er von dort nicht beobachtet werde. Die Gräfin wendete sich um und trat ein wenig hinter die Portiere zurück. „Nun?" fragte sie überrascht und halb spöttisch. „Es ist lange her, daß wir nicht mehr die Verborgenheit vor den beobachtenden Blicken gesucht

haben." „Nicht so lange, Editha," sagte Herr von Ribenau, „daß ich vergessen hätte, was wir uns einst gewesen sind." „Und was erinnert Sie heute daran so besonders?" fragte die Gräfin. „Ich bedarf Ihrer Hilfe, Editha," erwiderte Ribenau, indem er stechend drohende Blicke nach dem ersten Salon hin schoß, „Ihrer Hilfe gegen diesen so plötzlich vom Himmel gefallenen Grafen Hilburg." „Ah, er ist gestern erst angekommen, und schon sollte er Ihre Wege gekreuzt haben!" erwiderte die Gräfin. „Sie wissen, Editha," fuhr

Ribenau eifrig fort, „daß ich Käthchen heiraten will —" „Sie? In der Tat, eine gute Partie!" sagte die Gräfin, immer ihren spöttischen Ton beibehaltend, „und es ist natürlich, daß Sie die Tante über der Nichte vergaßen." „Ich verdiene Ihre Vorwürfe nicht, Editha! Nie mals werde ich Sie vergessen, aber ich muß mich rangieren, ich kann rnich nicht länger halten. Käthchens künftiges Vermögen bietet ausreichende Sicherheit für alle meine Verpflichtungen; es ist die höchste Zeit, daß meine Ver bindung

mit ihr proklamiert wird, dann gewinne ich Frist, dann kann ich mich arrangieren, und sind wir erst verheiratet, so muß ja Rautenstein die Sache ordnen, rvozu er jetzt vielleicht nicht sehr geneigt sein möchte." „Ja, ja," sagte die Gräfin Heltenberg, „das wird er wohl müssen, obgleich er geizig ist und nicht gern etwas für andere hergibt; aber er hat ja nur die eine Tochter, und es bleibt ihm wahrlich noch immer genug übrig, und Käthchen ist nach wie vor eine der reichsten Erbinnen. Ich selbst kann Ihnen leider

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 11 di 16
Data: 25.03.1906
Descrizione fisica: 16
war sehr froh, das Krankenzimmer nach einigen teil nehmenden Worten wieder verlassen zu können. Niemand redete ihn umtürlich in Betreff der Ver mutung an, welche man über den Zusammenhang seiner Tochter mit der vielbesprochenen Tagesfrage hegte, und so hatte er denn nach einigen Tagen die ganze Sache fast vergessen. Die Gräfin Heltenberg war unernrüdlich in der Pflege ihrer Nichte. So lange die Fieberhitze bei derselben an hielt, war sie nur darauf bedacht, die Vorschriften des Arztes pünktlich

zu erfüllen- sie sprach mit der Kranken, welche häufig halblaute Worte flüsterte und dann stumm und starr vor sich hinsah, niemals von der Vergangenheit, sondern suchte dtirch l ichtes, heiteres Geplauder sie von ihren Gedanken oder Phantasien abzuziehen. Auch als Käthchen schon einige Tage in voller Genesung begriffen war, verharrte die Gräfin in ihrer Zurückhaltung. Sie hatte mehrmals schon einen eigentümlich for schenden Blick des jungen Mädchens bemerkt und wartete auf Käthchens Frage. Bald

sollte ihre Erwartung sich ersiitten. „Was ist geschehen", fragte Käthchen wie mit einem plötzlichen Entschluss, „an jenem unglücklichen Tage? Du weiht wohl, als ich mit dir bei der Blangini war! O, wäre ich nicht dorthin gegangen!" „Ribenau und Hilbnrg halten eine heftige Scene mit einander " erwiderte die Gräfin im ruhigsten Ton, als r') sie von der gleichgültigsten Sache der Welt spräche. „Ich weiß, ich weiß!" rief Käthchen- „welch unseliges Mißverständnis! — Und weiter?" „Hilbnrg hat mit Verachtung

von dir gesprochen, Ribenau konnte das nicht dulden, sie haben sich ge schlagen — fast ist Ribenau getötet — die Kugel durch drang seine Mütze." „Und Hilbnrg?" fragte Käthchen atemlos. „Ribenau hat ihn durch den Arm geschossen, er läßt seine Wunde in Hilburgshausen heilen." „Verwundet — um meinetwillen!" sagte Käthchen mit unbeschreiblich schmerzvollem Ton, indem sie ihre Hände faltete und den Kopf auf die Brust finken ließ. Die Gräfin schien dies nicht zu beachten. „Und damit ist die Sache aus," sagte

sie. „Ribenau hat sich in der Tat herrlich benommen- er hat sein Leben für dich eingesetzt, ohne daß er dazu irgend eine äußere Verpflichtung hatte." „Die Sache ist aus," wiederholte Käthchen in dumpfem Ton, ohne ihren Kopf wieder aufzurichten- „ja, ja, sie ist aus! Was soll da noch kommen?" „Und doch", sagte die Gräfin, indem sie Käthchens Hand ergriff, „darf sie nicht ganz aus sein. Alles läßt sich ins Gleiche bringen, du kannst noch glücklich werden- alle Gespräche werden schnell verstummen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 14 di 16
Data: 29.11.1908
Descrizione fisica: 16
382 Gräben; kurz, er hatte nie Zeit, Inspektor Reichert, denn treu war er — unerschütterlich treu. Als aber die kleine Gräfin Jsa anfangen sollte, reiten zu lernen und der Graf nicht immer dabei sein konnte — da hatte Inspektor Reichert merkwürdigerweise mehr Zeit. Da konnte es mitunter passieren, daß die Arbeiter richtig faulenzten, denn der Inspektor konnte bei solchen Gelegenheiten ganze zwei Stunden wegbleiben. Eine so waghalsige Reiterin Gräfin Jsa war, so ausgelassen und wild „Gabriele

" unter ihrer federleichten Bürde auch tänzelte und sprang, Inspektor Reichert führte sein Fräulein immer sicher und wohlbehalten nach Hause. Und ihre aufgelösten, langen, blonden Haare spielten frei und wild um jugendfrische Wangen, ihre Augen glänzten in Jugend glück und Jugendmut und des Inspektors Wangen glühten und stürmisch klopfte sein Herz. Aber — er vergaß sich nie, nicht mit einem Blick, ge schweige einem Wort. Als Gräfin Jsa achtzehn Jahre alt war, da kam es immer seltener vor, daß der Inspektor Reichert

, ein sehr tüchtiger Mensch," versicherte Gräfin Jsa. „Hm . . . sollte aber dieser weitläufige Besitz nicht einen etwas mehr erfahrenen Inspektor erfordern . . .?" meinte dann Vetter Albert, indem er sein Monokel fester ins Auge klemmte und für sich dachte, daß dieser Reichert doch auch gar zu wenig das Aussehen eines Gutsinspek tors habe. „O, gewiß nicht! Reichert ist tüchtig, sagt Papa, und vor allem treu, unerschütterlich treu, das sagt Papa gar oft," fiel die Komtesse ein. Und mehr hatten die jungen Kavaliere

fand statt, und zu seiner Zeit auch die Hochzeit, und da durfte Inspektor Reichert mit dabei sein. Eine alte Gräfin-Witwe begegnete ihm auf der großen Treppe, als er gerade heraufging, stramm und stattlich in seinem neuen Frack. „Einer von den Brautführern, vermute ich," sagte die alte Dame und lächelte wohlgefällig. „Aber Tante, das ist ja nur der Inspektor Reichert," unterrichtete sie eine der Brautjungfern. „Na, das muß ich sagen, das ist auch wieder so eine von Vetter Hellbergs

am Kopfende — Särge für den alten Grafen und die alte Gräfin. „Sie bleiben doch wohl bei uns, Inspektor Reichert, nicht wahr?" sagte der Graf Albert, als Reichert oben gewesen war, um die Nach laßakten als Zeuge mit zu unterzeichnen. „Ich weiß wirklich nicht, Herr Graf ... ich habe ein kleines Güt chen geerbt . . . und dachte eigentlich . . ." „Ach was, Reichert, Sie werden uns doch keinen neuen Schmerz zufügen wollen!" bat Gräfin Jsa und legte ihre Hand auf seine Schulter. Der Inspektor sah

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 10 di 16
Data: 02.06.1907
Descrizione fisica: 16
Nr. 22. MtzbühelerBote" IX. Jahrgang. 8 — 170 — Schwer ging ihr Atem: „Schnell, schnell Papier —" I „Gnädige Gräfin befehlen? —" fragte der alte Diener | besorgt. — „Papier — ich will eine Depesche schreiben! Man soll sofort zum Arzt senden. Wann kommt der nächste Zug von Monte Carlo —?" Alle diese Fragen stieß die alte Dame säst zu gleicher Zeit hervor. Der Diener reichte das Papier — sie wies es zurück. „Es ist ja Unsinn — Beta trifft das Telegramm ja gar nicht mehr! Es ist gut," fuhr

sie, zum Kammer diener gewandt, fort, „gut, man soll nur schnell zum Arzt senden — ich will auf mein Zimmer —!" Lisbcth geleitete sie sorgsam hinauf. Niemand wagte zu fragen, was passiert sei; in ihrer verschlossenen Art sprach sich die Gräfin nicht aus. Eine namenlose Angst schnürte Lisbeth das Herz zusammen. Der Arzt kam. — „Ich werde Cie rufen lassen," sagte die Gräfin zu Lisbeth, und dieselbe verließ leise das Zimmer. Nach einer halben Stunde kam der Arzt heraus und rief Lisbeth zur Gräfin. Die Gräfin lag

erschöpft auf der Chaiselongue — der Arzt neigte sich zu ihr herab und sagte: „Befehlen Frau Gräfin, daß ich Schwester Ursula frage?" „Eile tut not! Gewiß, gewiß!" rief die Gräfin erregt. „Schwester Ursula," begann der Doktor, „die Frau Gräfin hat eine traurige Nachricht erhalten. Der Nichte der Frau Gräfin ist auf der Reise hierher ein Kind tod krank geworden. Sie kommt mit diesem schwerkranken Kinde heute nacht ein Uhr an. Wir wissen nicht, ob es nicht eine ansteckende Krankheit ist — ich will daher

sofort gehen, um eine allein liegende Villa zu mieten, und frage Sie, ob Sie geneigt wären, die Pflege des kranken Kindes zu übernehmen? — Frau Gräfin hat Vertrauen in Sie —" „Von ganzem, ganzem Herzen gern," antwortete Lisbeth, glücklich, daß sich ein neues Feld der Arbeit für sie fand — „alle meine Sorgfalt und Kraft will ich ein- setzen, das Vertrauen der Frau Gräfin zu verdienen und zu rechtfertigen!" Ein warmer Blick der Gräfin traf sie. „So bringen Sie mich zu Bett, Ursula," — zum ersten Male

nannte sie die Gräfin bei diesem Namen, — „bringen Sie mich zur Ruhe, wenn es eine Ruhe heute für mich geben kann. — Ich werde Sie vermissen, Kind!" Zum ersten Male ein warmes Wort, eine Aner kennung! — Lisbcth fühlte es dankbar und küßte die Hand der alten, wunderlichen Dame. — Dann ging sie auf ihr Zimmer, ihre Sachen zum Mitnchmcn zu ordnen; kaum war sie fertig, meldete man ihr den Arzt. „Sind Sie bereit?" „Jawohl!" „Dann kommen Sie! Sie müssen helfen, die Betten in Ordnung bringen, die Zimmer

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 14 di 20
Data: 06.08.1904
Descrizione fisica: 20
122 zerschmettert?" Dann schrie sie auf: „O Gott, steh mir bei!" Sie richtete sich im Bett halb auf und machte Anstalt, herauszuspringen." ..Isis denn möglich?" unterbrach ihn die Gräfin. „Schwester Elisabeth hat mir nichts davon gesagt." „Wozu auch? Für mich wars aber dringend nötig, und da sich ähnliches bereits wiederholt hat, mutzte ich Sie bitten, mir klaren Wein einzuschenken. Jetzt weiß ich, wie die Sache anzufassen ist." „Wie denken Sie?" „Das sollen Sie hören. Ich bin überzeugt

, daß Gräfin Cöle- stine bei ihrer weichen Natur, die sie mitunter ganz widerstandslos gemacht, gar nicht daran denkt, ein Glück der Liebe noch für möglich zu halten, aber sie ist grenzenlos beunruhigt über Grüners Geschick. Sie weiß nicht, was aus ihm geworden. Und doch würde sie keine Frage deshalb an Sie, Frau Gräfin, oder an ihren Herrn Gemahl zu richten wagen." «Sie haben recht, Herr Doktor, aber ich wage es auch nicht, mit Cölesttnen über die Sache zu sprechen." machte er nicht den Hof

, und die Kranken des Volkes behandelte er mit derselben Sorgfalt, wie die reichen Leute. Darum durfte er sich auch mitunter ein offenes Wort erlauben. Man wußte, daß er nicht schmeichelte, sondern ein Freund der Wahrheit war, und da ihm manch schöner Erfolg in seinem Berufe zur Seite stand, so wurde ihm auch nichts übel genommen. Gräfin Reifenstein befolgte sofort den Rat von Doktor Berger, nachdem sie noch mit ihrem Manne Rücksprache genommen. Frau Virkhold wurde auf das Schloß beschieden, wobei

ihr in einer ver traulichen Unterredung mit der Gräfin-Mutter mitgeteilt wurde, welche Rolle sie bei ihrem sofortigen Besuche im Krankenzimmer zu spielen habe. Die Gräfin selbst meldete die Förstersfrau bei ihrer Tochter an und bemerkte sogleich, daß sich der letzteren eine kleine Erregtheit bemächtigte. Auf die Frage, ob sie die Försterin sehen wolle, leuch teten die jetzt so matten Augen lebhafter auf, Cölestine erhob die zu sammengefalteten Hände, indem sie sich auf ihrem Lager aufrichtete ! und antwortete

: „Ach wie gern, ach wie gern!" Rahruvgrforge«. „Das dürfen Sie auch nicht. Das würde die liebe Kleine ent setzlich ausregen. Aber ich rate Ihnen, rufen Sie einmal Frau Förster Virkhold an das Krankenbett. Lassen Sie dieselbe allein mit der Kranken. Die junge Gräfin wird sicher fragen und Frau Birkhold wird, soll und mutz antworten. Ich glaube entschieden, daß dieser Besuch sehr günstig auf das Befmden Ihrer Tochter einwlrken wird." „Es wird sie aufregen, Herr Doktor." „Ganz recht, auch ausregen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 10 di 16
Data: 16.08.1903
Descrizione fisica: 16
, thue ich das?" fragte er und wandte sich der Gräfin zu, „übrigens fällt mir da ein, daß die Prinzessin Migkaja mich inständig gebeten hat, ihr noch in der Nacht einen Boten zu schicken. Sie ist nämlich besorgt um ihre Mama, die Fürstin." Diese Bitte hatte ja die Gräfin gehört und sich auch ihre Gedanken darüber gemacht, aber von ihrem Sohn erwartet, daß er nicht mehr darauf zurückkommen würde. „Die Frau Fürstin," erzählte Franz weiter, „muß unseren Schloßpark besucht

haben und ist nun von dort noch nicht zurück. Die Prinzessin ängstigt sich nun. Das ist doch begreiflich? — Ich weiß indessen wirklich nicht, was ich in der Sache thun könnte." Die Gräfin athmete ordentlich auf. Dem Himmel sei Dank, flüsterte sie in sich hinein, er hat keine Ahnung. „Wenn Du Dein Wort gegeben, mein Sohn," warf sie hin, „dann muß es auch gehalten werden. Ich werde, sobald Du zu Bett gebracht bist, den Knicks beauftragen. Gewiß hat die russische Fürstin eine kleine Reise gemacht und war überhaupt nicht int Park

. Die Gräfin dachte gerade an Wolf, mit dem sie sich berathen wollte, wie die Fürstin von Franz fern zu halten sei, als Knicks den Wagenschlag öffnete. Und da stand er denn auch gleich, hinter dem Burschen, ernst und ruhig wie immer — sobald er das Angesicht der Gräfin erblickte. „Du hast mich aber hübsch sitzen lassen, Onkel," rief ihm Franz zu, „nun hast Du aber auch die ganze Be- scheerung gu verantworten. Um die Kurkosten kommst Du diesmal nicht herum." „Du hast Pech gehabt, mein armer Junge, weiß

alles. Na, besser den Knöchel verschoben wie den Kopf." Er näherte sich besorgt dem Wagen, trat aber wieder zurück, als er bemerkte, daß die Gräfin ausfteigen wollte. Galant half er ihr vom Trittbrett herunter und vermied es, ihr ins Angesicht zu sehen. Sein Gesicht war bleich, aus seinen Augen sprach ein tiefes Leid. „Wir müssen ihn zu Bett bringen lassen." erklärte die Schwägerin, „fein Fuß ist erschreckend kalt, fast wie Eis." „Herr Graf, ich werde Sie tragen," meldete sich Knicks und machte ein Gesicht

, wie ein Herkules. Dann nahm er ohne Umstände den Blessirten auf den Arm und trug ihn fort. Besorgt folgte die Gräfin mit dem Schwager nach. Oben auf dem Corridor der Beletage blieb sie auf einmal stehen und blickte Wolf befremdend an. Sie war geneigt, Lorwürfe gegen ihn zu erheben, denn sie hat schwer durch sein Fernbleiben gelitten, unterdrückte aber dieses Verlangen und sagte nur: „War es denn gar nicht zu verhüten, daß Franz die Bekanntschaft dieser Russen machte?" Wolf empfand diese Frage wie eine Anklage

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 10 di 16
Data: 15.02.1903
Descrizione fisica: 16
und klammerte sich an den Gedanken fest, daß sie gute Nachrichten haben müsse. Ein einziger Blick belehrte die Gräfin, was der Gatte in diesem Augenblick litt. Bon tiefem Mitgefühl ergriffen, schlang sie beide Arme um seinen Nacken und drängte ihn auf einen Stuhl nieder. „Jetzt heißt es stark sein, mein geliebter Severin/ flüsterte sie zärtlich auf ihn ein, „ich bin ruhig, weil ich weiß, daß Sophia nichts unternimmt, was ihren Eltern die Haare bleichen könnte. Es liegt sicherlich

aus dem Hause fort," stöhnte der Graf. „Leider ja! Aber muß man denn da gleich das Schlimmste denken? Es ist wahr, die Neigung Sophias zu Nikolaus v. Potoky ist erschreckend grenzenlos und tief. Es hat sie mit einer elementaren Gewalt ergriffen, und ich befürchte, sie wird nie darüber hinauskommen." „Du hast recht," sagte er dumpf. »Wäre doch das unglückselige Fest der Gräfin Potoka nicht gewesen, Sophia war so glücklich, so zufrieden, ehe dieser Ball kam." „Es war ein Verbrechen an unserm Glück," gab Herr

Severin zurück, erhob sich und ging mit verschränkten Armen in der fleinen. Stube auf und ab. Plötzlich blieb er vor der Gräfin stehen, sah sie fast durchdringend an und fragte: „Glaubst Du, daß der Verstand Sophias gelitten haben könnte?" „O mein Gott, rede nicht von diesem!" Wie einer momentanen Eingebung folgend, ging er zur Thüre und griff nach der Klinke. Angstvoll zuckte es in den Augen der Gräfin auf. Was will er thun, fragte sie sich. Da wurde die Thüre von außen geöffnet und eine Dienstmagd

, aber Keiner hat sie ge sehen. Ach, wie gerne hätte ich die liebe Gnädige wieder gebracht, aber es weiß kein Mensch in ganz Bromberg, wo sie geblieben ist." Die Magd nahm die weiße Schürze vor die Augen und begann zu weinen. „Es ist gut," entgegnete Herr Severin beinahe rauh, weil er fühlte, daß die Thränen des Mädchens ihn weich stimmen könnten, und er wollte keine Schwäche zeigen, „geben Sie sich keine weitere Mühe." Er drängte sie hinaus und schloß die Thüre. In diesem Augenblicke sagte die Frau Gräfin, indes

nach. Sie hatte in der Eile den Pelzmantel der Gräfin aufgcrafft und trug ihr diesen nach. „Sagen Sie der Frau Rath," rief erregt Frau v. Za- liska der Magd zu, „daß wir glauben, Sophia sei nach Hause gefahren, und wir müßten ihr sofort folgen. Ich würde schreiben." Im nächsten Augenblick warf sich der Kaleschengaul ins Geschirr, und, des langen Wartens müde, jagte er wie vom Bogen geschnellt davon. Nach einer scharfen Fahrt hielt der Wagen stille; das Herrenhaus war erreicht. Zum ersten Mal knallte Rerrasi

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 13 di 20
Data: 06.08.1904
Descrizione fisica: 20
im Kopfe. An das. was vorgegangen war, konnte sie sich nicht recht eriunern. Rur. daß sie ein furchtbarer Schrecken erfaßt hatte, däm merte langsam in ihrer Seele aus. Der Arzt hielt den Zustand für nicht ungefährlich und empfahl dringend unbedingte Ruhe und Scho nung für die Kranke. Sie dürfe nicht durch das geringste aufgeregt werden, sagte er zur Gräfin Mutter, sonst könne er für nichts stehen. Gern Me er erfahren, welcher Umstand die Kranke so geschädigt, aber man rückte nicht mit der Sprache

heraus. „Aber was war es denn?" frug er wiederholt,-doch Gräfin Reifenstein beantwortete diese Frage nicht, sondern schwieg hartnäckig still oder sprach von etwas anderem. Der Arzt war sehr verstimmt, als er das Schloß verließ. Den anderen Morgen wollte er wiederkommen und nannte die Zeit, wann der gräfliche Wagen ihn abholen solle. Die Ohnmachtsanfälle Cölesttnens erneuerten sich immer wieder. Ihr ganzer Zustand war ein halb bewußtloser. Nicht allein der Zusammenbruch des ersten zarten Liebesglückes

, die man aus Eisenach hatte kommen lassen. Es war dieselbe, welche die verstorbene Baronin Harder gepflegt hatte. Wenn Schwester Elisabeth sich über die Kranke neigte, so glitt der Ausdruck des Trostes und der Beruhi gung über das blasse Antlitz. Der Arzt hatte nun doch bei der Gräfin energisch darauf gedrungen, ihm eine klare Schilderung der Umstände, die Cölesttnens Krankheit verursacht, nicht vorzuenthalten, sonst tappe er im Dunkeln, denn die Krankheit nähme einen seltsamen Verlauf. „Die arme, arme Kleine

", hatte er voll Mitleid bemerkt, als die Gräfin ihm, wenn auch mit größtem Widerstreben, einen klaren Be richt erstattete. Die Gräfin hatte dabei geweint und alle Schuld aus die verkehrte Erziehung von Tante Harder geschoben. „Ihre Tochter ist ein Engel", sagte darauf der Arzt, „von Schuld kann nicht die Rede sein, Frau Gräfin, nur die eisigen gesellschaftlichen Vorurteile find es, denen wir die Schuld aufbürden müssen. Grüner ist em junger, gebildeter, braver Mann. Er konnte die höhere Forstkarriöre

, daß er das Schmerzens geld anntmmt, das ihm mein Mann geschickt, es sind dreihundert Mark. . . ." „Nein, Frau Gräfin, das kann ich nicht. Grüner ist ein nobler Mensch, ein durch und durch guter, lieber Junge." „Aber er ist doch arm, Herr Doktor; er könnte sich damit seine Lage erleichtern. Weil er die Gabe abwies, schickten wir das Geld an seine Mutter, aber sie hat es auch nicht angenommen, — das ist doch ein unverzeihlicher Stolz von dieser armen Frau." „Mir gefällt dieser Stolz, verehrte Frau Gräfin. Das Gefühl

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 11 di 16
Data: 18.03.1906
Descrizione fisica: 16
, der er seine Hand bieten wollte, nachdem er die boshaften Gewebe, mit denen man sie umspannt, zerrissen haben würde, den Weg zu der Künstlerin an. * * * Die Gräfin Heltenberg war bei ihrer Schwester, der Frau von Rautenstein, erschienen, als diese noch aus ihrer Chaiselongue vor dem Frühstückstisch ruhte, während Käthchen bereits ihre Morgentoilette gemacht hatte, denn sie erwartete Ferdinands Besuch. Er mußte ja kommen nach dem, was gestern geschehen war, nach den freund lichen, herzlichen Worten

, die er noch beim Abschied zu ihr gesprochen und die einen so tiefen Widerhall in ihrem Herzen gesunden hatten. Die Gräfin sprach teilnehmend vom gestrigen Abend. „Es hat nichts zu bedeuten," sagte sie, Käthchens and drückend, „beruhige dich nur darüber, mein Kind! ibenau hat mir gesagt, daß er diesen Herrn von Krempel gehörig zurechtgewiesen- der Ungeschickte hatte nichts Böses beabsichtigt und nur in seiner Art einen Witz machen wollen. Die Herrschaften sind übrigens, wie ich schon gehört, voll Teilnahme

für dich und werden dir das beweisen." „Ich bedarf keines Menschen Teilnahme," entgegnete Käthchen fast heftig, „und bin ganz außerordentlich ruhig über diese ganze Sache. Vielleicht hat jener Herr von Krempel recht gehabt, vielleicht habe ich selbst seine Be merkung provoziert- man wird einige Tage darüber sprechen und gewiß nicht freundlich für mich, was liegt mir daran — wenn nur —" Sie vollendete nicht und trat aufstehend an das Fenster. „Es ist das beste, was du tun kannst, liebes Kind," sagte die Gräfin, „daß du diese dumme

Geschichte von oben herab ansiehst. Man muß niemals vor einem Un glück zurückweichen, und dies ist ja noch kaum ein Unglück zu nennen. Doch es freut mich," fuhr sie dann fort, „daß du schon Toilette gemacht hast, ich habe einige Ein käufe zu besorgen - du kannst mich begleiten und mir ein wenig deinen Rat geben." Käthchen suchte vergebens einige Einwendungen zu machen- sie konnte ja nicht sagen, weshalb sie gerade heute zu Hause zu bleiben wünschte. Auch ihre Mutter trieb, den Vorschlag der Gräfin

anzunehmen. „Je mehr man sich zeigt," sagte sie, „je stolzer man der Welt ins Gesicht sieht, um so besser ist es in Fällen, wo die Welt glaubt, daß man sich fürchte und sich ver bergen möchte." Käthchen fand keinen Grund zur Weigerung. Seufzend ließ sie Hut und Mantel bringen und stieg mit ihrer Tante in den Wagen. Die Gräfin fuhr nach einigen Magazinen, plauderte in ihrer leichten Weise über dies und jenes und wählte endlich in einem der ersten Modegeschäste einen Stoff zu einem Promenadenkostüm

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Tiroler Post
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Pagina 18 di 20
Data: 29.07.1904
Descrizione fisica: 20
ü Itöbellial Reeller Vers IT an Ver« Hochprin zerschmettert?" Dann schrie sie auf: „O Gott, steh mir bei!" Sie richtete sich im Bett halb aus und machte Anstalt, herauszuspringen." „Isis denn möglich?" unterbrach ihn die Gräfin. „Schwester Elisabeth hat mir nichts davon gesagt." „Wozu auch? Für mich wars aber dringend nötig, und da sich ähnliches bereits wiederholt hat, mußte ich Sie bitten, mir klaren Wein einzuschenken. Jetzt weiß ich, wie die Sache anzusassen ist." „Wie denken

Sie?" „Das sollen Sie hören. Ich bin überzeugt, daß Gräfin Cöle- stine bei ihrer weichen Natur, die sie mitunter ganz widerstandslos gemacht, gar nicht daran denkt, ein Glück der Liebe noch für möglich zu halten, aber sie ist grenzenlos beunruhigt üaer Grüners Geschick. Sie weiß nicht, was aus ihm geworden. Änd doch würde sie keine Frage deshalb an Sie, Frau Gräfin, oder an ihren Herrn Gemahl zu richten wagen." ..Sie haben recht, Herr Doktor, aber ich^wage es MchZnicht, mit Cölestinen über die Sache zu sprechen

." machte er nicht den Hof, und die Kranken des Volkes behandelte er mit derselben Sorgfalt, wie die reichen Leute. Darum durfte er iick auch mitunter ein offenes Wort erlauben. Man wußte, daß er nickt schmeichelte, sondern ein Freund der Wahrheit war, und da ihn manch schöner Erfolg in seinem Berufe zur Seite stand, so wurde ihm auch nichts übel genommen. ' Gräfin Reifenstein befolgte sofort den Rat von Doktor Veroer nachdem sie noch mit ihrem Manne Rücksprache genommen. Aau Birkhold wurde

aus das Schloß befchiedrn, wobei'ihr in einer ver traulichen Unterredung mit der Gräfin-Mutter mitgeteilt wurde, welche Rolle sie bei ihrem sofortigen Besuche im Krankenzimmer zu spielen habe Die Gräfin selbst meldete die Förstersfrau bei ihrer Tochter an und bemerke sogleich, daß sich der letzteren eine kleine Erreaihett bemächtigte. Aus dir Frage, ob sie die Försterin sehen wolle, leuch teten dir jetzt so matten Augenllebhafter aus, Cölestine erhob die zu sammengefalteten Hände

Kleine ent setzlich ausregen. Aber ich rate Ihnen, rufen Sie einmal Frau Förster Birkhold an das Krankenbett. Lassen Sie dieselbe allein mit der Kranken. Die junge Gräfin wird sicher fragen und Frau Birkhold wird, soll und muß antworten. Ich glaube entschieden, daß dieser Besuch sehr günstig auf das Befinden Ihrer Tochter einwirken wird." „Es wird sie aufregen, Herr Doktor." „Ganz recht, auch aufregen. Doch diese Aufregung wird endlich zu einer Art Beruhigung führen. Ungewißheit

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