1.644 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Unterinntaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/UIBO/1911/21_01_1911/UIBO_1911_01_21_10_object_8320286.png
Pagina 10 di 16
Data: 21.01.1911
Descrizione fisica: 16
verehren." Und wieder hat sie ruhig entgegnet: „Aber, Hans, ich bin auch ganz und gar nicht die „erste der Frauen" in deinem Sinn. Übrigens rst alles erledigt. Ich habe Höllenstein unsre ganze Ge schichte erzählt. Es liegt ihm nichts daran, er ist gerade so blind in mich verliebt, wie du es bist." „Ach nenne das häßliche Wort nicht!" fährt er auf; „ich bin nicht in dich verliebt, aber ich liebe dich." Gräfin Ziska hat im späteren Leben oft an diese Unterhaltung denken müssen. Hans Martin hat Wort

seine. Entlassung und besuchte die Universität. Er hatte stets Neigung für medizinische Studien gehabt, ging mit rücksichtslosem Eifer vor und wurde ein tüchtiger Operateur, da er wohl erkannte, auf welch' unvollkommener Stufe die innerliche Medizin noch steht. Von Gräfin Ziska ist er längst verschmerzt. Sie ist eine der Frauen, die nicht vermöge des Herzens leben, die Sorgen und Forderungen des Ehrgeizes überwiegen bei ihr alles andere. Vergessen freilich hat sie diese tiefe und reine Jugend neigung nie

, sie war ein versunkenes Glück, das beste Glück auch, das sie je gekannt. In gewisser Weise hat es sich schwer an Gräfin Ziska gerächt, daß sie damals nur der Klugheit willen das Herz getötet, ihr Ohr ist taub geblieben für andere Stimmen. Gräfin Ziska und Dr. Martin bewohnen seit Jahren dtesclbe Stadt, eine Stadt von hunderttausend Einwohnern, in der man einander sehr gut meiden kann, wenn man es sich ernstlich vor nimmt. Dazu kommt, daß der Verkehr der Gräfin Ziska ein beinahe ausschließlich aristokratischer

ist, während Dr. Martin leinen Umgang wählt, je nachdem ein Mensch ihm gefällt, zur Gesellig keit im großen Stile hat er absolut keine Zeit. Dennoch hat Gräfin Ziska ihn nie aus dem Auge verloren, unwillkürlich ist ihr Blick an ihm klängen geblieben, wie ein Vor wurf klingt es aus seinem tadellos wahrhaftigen Leben zu ihr herüber. Sie weiß, die unverbrauchte Liebe seiner reichen Natur hat schon manchen Verzweifelnden gerettet, manchen Hungrigen ge speist, mancher trostlosen Mutter geholfen, den darbenden Liebling

zu kräftigen und dem Leben zu erhalten. Sie wußte auch, daß er in den Hütten der Armen sein lautes, knappes Wort gegen die Diamantostropfen mehr als einmal erhoben hatte. In solche Gedanken vertieft, sitzt sie der Gegenwart entrückt und sie streicht sich wie erwachend über die Stirn, als sie die heisere Stimme des alten Dominikus vernimmt; „Gnädigste Gräfin, es ist Besuch da!" Mechanisch greift sie nach der ihr gebotenen Karte; „Medizinal rat Dr. Martin." Sie wird um einen Schein bleicher, aber mit voller

6
Giornali e riviste
Innsbrucker Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/ZDB-3059567-8/1934/23_12_1934/ZDB-3059567-8_1934_12_23_3_object_8061054.png
Pagina 3 di 8
Data: 23.12.1934
Descrizione fisica: 8
wird. Bei schriftlichen Anfragen Rückporto beilegen. s. Die städtischen Friedhöfe in Innsbruck sind am 24. d. (Heiliger Abend) bis halb 7 Uhr abends ge öffnet. s. Das neue Cafe im Hotel Tiefenbrunner in Kitz bühel wird am 23. d., 8.15 Uhr abends, mit einer klei nen Feier eröffnet werden. regt. Die Gräfin handelte aus einer bestimmten Absicht heraus, das fühlte sie jetzt. Log die Frau? Es konnte nicht fein, wenn sie die Verantwortung für das Gesagte zu tragen bereit war» Dann war es also wahr, daß Hansjörg wenige

sie erwählt hatte. Wie das ihre Herzensnot verschärfte! Und ihre Mut ter hatte daheim ihren schwarzen' Tag. Sie hatte sich, wie früher sehr oft, in ihrem Zimmer eingeschlossen. Ganz zersägt von der Bosheit der Gräfin und voll Verlangen nach ein wenig Liebe, trieb es Marlene in die Nähe ihrer Mutter. Zaghaft klopfte sie an die Türe. „Mama, bitte, laß mich ein!" Der Riegel fuhr zurück. Schwarze Schatten lagen unter den Augen der Frau, die ihrer Selbstqual nicht müde wurde. „Was willst du. Marlene

, nur verlange keine Gemeinschaft mit den Menschen, die mein Le ben zerstört haben." „Ich verlange sie nicht, Mama! Doch lebe du mit und nicht neben uns. Ich brauche deine Liebe mehr als das det HutU4et fHuttet Roman von Helene Norbert » (22. Fortsetzung.) Fester zog sie das weiche Wolltuch um die Schul tern. , . v Die Gräfin bohrte die Spitze ihres Stockes m den Rasen. Marlene voll anfehenü, meinte sie scheinbar zögernd: „Wissen Sie. Kind, daß mich Ihre Verlobung maß los überrascht hat?" Das glaubte Marlene

. — Und er liebte sie doch, — folglich mutzte das andere nicht stimmen. „Davon weiß ich nichts, Frau Gräfin!" „O weh. dann beging ich eine fürchterliche Dumm heit!" Marlene merkte nicht das Gemachte der ganzen Szene. „Keine Spur! Hier handelt es sich gewiß nur um ein Mißverständnis oder um einen Scherz." Ihr Vertrauen war nicht zu erschüttern. Ein Son nenstrahl huschte liebkosend über das gläubige Gesicht- chen hin. Urhefeerreefctssehirtz durch Verlassenste!» Manz, Regensburg Im Herzen der Gräfin regte

. Der Widerwille gegen die Gräfin verursachte ihr ein physisches Unbehagen. „Frau Gräfin, können Sie verantworten, was Sie soeben sagten?" „Natürlich, würde ich es sonst sagen?" erwiderte diese hochfahrend. „Genügt Ihnen mein Wort nicht?" Marlenes reines Weibtum empörte sich gegen das Gesagte. Angeekelt sprang sie empor. Um keinen Preis der Welt durfte die Gräfin wissen, was in ihr vor ging. Frei und frank stand sie vor ihr. „Es genügt vollständig. Frau Gräfin! Ich verstehe aber auch Hansjörg. Er befaß

8
Giornali e riviste
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1923/20_01_1923/TIRVO_1923_01_20_7_object_7631458.png
Pagina 7 di 16
Data: 20.01.1923
Descrizione fisica: 16
der Flam men geworden. Der Schaden ist unersetzlich. Man vermutet Brandstiftung. Die haftrmfähige Gräfin. Im Jänner vorigen Jahres fand in Görlitz vor Hern Schwurgericht ein aufsehenerregender Mordprozeß statt. Auf der Anklagebank saßen die Gräfin Ella v. Schlief- fe n, deren Lohn Hanns Heinrich, ihre Gesellschaf terin, ein Görlitzer Gemüsehändler und ein junger Student. Der Anklage lag ein Mordversuch au dem Grasen Ernst Martin v. Schliefsen und dessen Sohn Graf Georg Wilhelm in Schlieffenberg

(Mecklenburg) zu Grunde. Die Gräfin war, wie die Verhandlung ergab, die Urheberin des Mord planes. Wegen'Aufforderung zur Begehung eines Verbrechens 'wurde sie zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt und ihr aus die gleiche Zeit die bürger lichen Ehrenrechte aberkannt. Das kaum Glaub liche an der Geschichte ist nun, daß die Gräfin Schliefsen bis heute ihre Strafe noch nicht ange- treten hat, sondern in einer Pension Gernreich in Görlitz freudig und vergnügt lebt. Begründet wurde der bisher unterlassene

Strafvollzug nut der Hysterie der 47 Jahre alten Gräfin. Ein Psy chiater, Dr. Werner, als Sachverständiger des Ge richts, erklärte die Gräfin für haftunfähig. Die Staatsanwaltschaft selbst bezeichnet sich gegen die sen Beschluß als machtlos. In der Gerichtsver- Handlung hat derselbe Psychiater als Sachverstän diger bekundet, daß die Gräfin einen durchaus normalen Eindruck aus ihn gemacht habe und nach seiner Ansicht vollständig gesund sei. Wäre die Urheberin dieser scheußlichen Mordtat keine Gräfin

9
Giornali e riviste
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1932/08_01_1932/TIRVO_1932_01_08_6_object_7654303.png
Pagina 6 di 8
Data: 08.01.1932
Descrizione fisica: 8
hier aus der Bildfläche aus! Me ganze Geschichte würde wieder aufleben. Oh. es war schrecklich! Gewiß, der Maler war ganz unbeteiligt. Aber es würde aus alle Fälle einen Skandal geben, einen Riesenflandal! Und man würde sie verantwortlich machen, die korrekte Gräfin Schiemel; man würde ihr das Vertrauen entziehen, das sie bisher ge nossen hatte. Der Gräfin wurde heiß und kalt vor Angst. Sie konnte sich die Art Anna Rosinas wohl vorstellen, wie sie ver nichtend über die verantwortungslose Begleiterin ihrer jungen

Schwester hinweggehen würde. Wo bloß Sldonie steckte? Sie mußte sich sofort auf ihr Zimmer zurückziehen, aus irgendwelche Weise zurückgehal ten werden, an der Abendtasel teilzunehmen. Nur auf diele Weise war zunächst eine Begegnung zwischen der Prin zessin und dem Maler zu vermeiden. Aber zuerst mußte man Sidonie finden. Man mußte sie finden, ehe sie den Maler erblickt hatte, sonst war nichts mehr zu machen. Die arme Gräfin kehrte erhitzt ins Schloß zurück. Die Gänge waren leer — niemand war zu sehen

. Vorsichtig schaute die Gräfin in die Wohnzimmer — alle waren leer. Als die Gräfin den teppichbelegten Gang zurückkehrte, hörte sie plötzlich Stimmen. Sie blieb stehen. Das Geräusch kam aus dem roten Ecksalon. Die Fürstin unterhielt sich mit dem Gast. Sie lachte plötzlich aus. Merkwürdig, noch nie hatte man die Fürstin so lachen hören. Anna Rosina schien sich kaum beruhigen zu können. Der dröhnende Baß des Prinzen Otto fiel mit ein. Und dann hörte man noch eine lachende Männer stimme. Das war niemand

anders als dieser schreckliche Maler! Wie von Furien getrieben, rannte die Gräfin davon. Sie suchte immer weiter nach der kleinen Prinzesiin. Sie war nirgends zu finden, auch nicht aus ihrem Zimmer. Gräfin Schiemel wußte nicht mehr, wo sie suchen sollte. Sie schleppte sich in ihr Zimmer; müde ließ sie sich dort in einen Sesiel sinken. Was nun? Was würden die nächsten Stunden bringen? Man konnte nichts mehr tun — man konnte nur hier sitzen und warten, wie sich das alles entwickeln würde. Sidonie war wie gejagt

Diener sah ihr kopfschüttelnd nach. Was hatte die kleine Sidonie heute? War sie krank? Sie hatte so seltsam ausgesehen! Ganz verstört kam Sidonie in ihr Wohnzimmer. Sie sah die Gräfin Schiemel erst, als diese sich ans einem tiefen Sesiel erhob. „Schimmelchen. er ist da!" Sidonie schrie es heraus, und mit einem Male brachen die lange zurückgehaltenen Tränen hervor. (Fortsetzung folgt.)

10
Giornali e riviste
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1936/18_07_1936/NEUEZ_1936_07_18_3_object_8180534.png
Pagina 3 di 6
Data: 18.07.1936
Descrizione fisica: 6
sage. Ich will mich kurz fassen. Gouret kam und blitzte bei der Gräfin ab. Wahrscheinlich stellte er sich nochmals ein?" Die Gesellschafterin nickte. „Und blitzte wieder ab. Die Gründe, die die Gräfin bewogen haben, den Brief, dessen Wert für Gouret sie kannte, heraus* Zugeben, liegen ja auf der Hand. Rache nehmen wegen der Ermordung ihres ersten Mannes. Die Gräfin wußte, daß die Schurken vor keinem Mittel zurückschrecken würden, das Schrift stück in ihre Finger zu bekommen. So beschloß

sie, zu fliehen. Denn etwas anderes war ihre Reise nach Wiesbaden nicht. Sie rechnete aber nicht mit dem ausgezeichneten Nachrichten dienst der Bande. Da sie nun immerhin darauf gefaßt war, eines schönen Tages der Rache dieser Burschen zum Opfer zu fallen, hotte sie den Brief aus dem Safe und übergab ihn dem Baron. Sie wurde also dadurch unbewußt die Veranlassung zur Er mordung ihres Freundes. Im übrigen trug auch Leroux hierzu bei. Doch weiter. Sowohl der Baron wie auch die Gräfin hatten Beobachter im Haus

. Der Diener Seehagens stand im Dienst Gourets, Sie in dem des Detektivs. „Sie, Fräulein Hansen, nahmen sehr richtig an, daß der Baron den Brief vorerst in seiner Wohnung aufbewahren würde, entwendeten der Gräfin die Seehagenfchen Wohnungs schlüssel und händigten sie dem Detektiv aus. Und Leroux war auf dem Posten. Er kam Gouret zuvor. Als der Verbrecher erschien, mußte er mit leeren Händen abziehen. Cr glaubte wohl zuerst an einen Betrug des Dieners; als ihm der aber mit aller Bestimmtheit versicherte

, daß der Brief tatsächlich gestohlen worden war, kam er vielleicht schon auf die Ver mutung, einen erfolgreichen Konkurrenten zu besitzen. Um aber ganz sicher zu gehen stattete er auch noch der anderen Woh nung des Barons einen Besuch ab, wurde in seiner Absicht gestört und schlug Seehagen nieder. Der Verbrecher setzte sich noch an demselben Abend in die Bahn, fuhr der Gräfin nach und zwang sie zur Rückreise. Der weißhaarige Herr, in dessen Begleitung sie sich auf dem Wiesbadener Bahnhof befand, war wohl

war, antwortete: „Wiesbaden verließ ich auf den Wunsch Leroux', mit dem ich, kurz bevor Sie mich verhörten, telephoniert hatte. Er empfahl mir, ruhig in die Wohnung der Gräfin zu ziehen, weil er vermutete, daß sich der eine oder andere der Bande ' dort sehen lassen würde. Ich setzte auch Jean von meiner Ab reise brieflich in Kenntnis. Meine überstürzte Abfahrt allerdings ist auf das Konto Ihres Sekretärs zu setzen. Der erzählte mir nämlich an einem Abend von einem Freund, dessen Signalement genau auf Gouret

11
Giornali e riviste
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1931/08_04_1931/TIRVO_1931_04_08_5_object_7650881.png
Pagina 5 di 8
Data: 08.04.1931
Descrizione fisica: 8
. Sie wurde auf die Straße geschleudert und erlitt eine Verletzung am Kopfe. Auch der Motorradfahrer kam mit seiner Begleite rin zum Sturze, ohne sich jedoch zu verletzen. Er nahm sich der Frau an, die sich jedoch selbst nach Hause begab. Der Bogelhändler von 3mst. 561 Tiroler Volksroman von E. Spindler. .Ich hab's von einem seinigen Kameraden . . sagte Michael, verwirrt werdend. «Wie kommt er mit selbiger Bagage zusammen?" fragte die Gräfin unerbittlich weiter. Immer verwirrter stotterte Michael

, ganz von Silberslindern und mit dem stolzen Federhut . . Plötzlich, aber leider allzu spät hielt der hingerissene Sprecher inne und Seraphin gewahrte mit bangem Schrek- ken, daß der Gräfin Taubenaugen sich in solche verkehrt hatten, wie die selige Grödnerin sie führte, oder wie noch ein einziges in Lengrießer Lämmchens Antlitz vorhanden. Mit der heftigsten Erbitterung blitzten diese Augen den ertappten Studenten schier zu Boden. Der Donner blieb nicht aus und rollte folgendermaßen aus der sanften

Gräfin Munde: «Er impertinenter Bursche, er Heuchler und Lügner! Mußte es so kommen, daß ich ihn endlich ertappe? Woher weiß er, wre der Marattt ausgesehen. wie er gesungen? Wo her seine Begeisterung, wenn er nicht den Komödianten auf den Brettern gesehen hätte? So ist also wahr, daß er in die Oper geht, die da ist ein höllischer Abgrund für alle jungen Leute? Und nun glaub' ich erst von Herzen, was Mit den Ausbesserungsarbeiten an der Innsbrucker Kettenbrücke wurde heute begonnen. Während der Zeit

ihm dieses heuchlerischen Komödianten Exempel!" Da war nicht zu handeln, nicht zu markten; er mußte dem Befehl gehorcht werben. Einige falsche Tränen im Auge schob sich Michael aus der Türe; Gabriel folgte mit zerknirschter Reverenz und wie so öfters, wenn ein Knabe davongejagt wird, auch die andern sich durchmachen, in der Meinung, die Reihe werde noch an sie kommen, so wollte Seraphin ebenfalls gekrümmten Rückens den Studenten nachschlüpfen. Aber die Gräfin, die schnell ihre Tauben augen wieder gewonnen hatte, rief

ihn zurück und sagte ihm: «Du Patscher. das geht dich ja nichts an. Hie und da muß inan schon mit den abgedrehten Schmarotzern aus solche Weise abfahren. Das hat aber nichts auf sich und ist ge sund für die Herren aus der Schule. Was dich betrifft, so geh' jetzt in Frieden und Gottes Namen, wenn du willst. Hast du einmal wieder etwas Schönes, so komm' dreist, es mir zu zeigen, dein Hansel ist schon im Käsig wohl ausge hoben und die Kraxe wirft du beim Portier finden." So entließ die Gräfin Seraphrn aufs

12
Giornali e riviste
Unterinntaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/UIBO/1911/01_04_1911/UIBO_1911_04_01_12_object_8320466.png
Pagina 12 di 18
Data: 01.04.1911
Descrizione fisica: 18
es der Gräfin bisweilen wurde, wenigstens nach außen hin standesgemäß aufzutreten. Wäre ihr Stolz nicht gewesen, so hätte sie ihr Leben weit freundlicher einrichten können. Aber ihr Hochmut hielt sie sogar davon ab, sich die Hilfsquellen zu erschließen, die ihr zugänglich waren. Der größte Teil der Eichenhorstschen Palais stand leer, die unbenutzten Räume aber zu vermieten, dazu hätte sie nichts beweger. können. Von ihren Standesvorurteilen brachte sie auch die Not nicht ab, im Gegenteil, sie ward stets

j diktieren, die ihn wenigstens nicht zu sehr drückten. Die Leute , erklärten sich mit jeder Zahlungsfrist einverstanden, sie dankten ! Gott, daß sie ihr Geld nicht verlieren mußten. Bei der vorhandenen Lage der Dinge war es Doktor Kobal sehr gelegen gekommen, daß die Gräfin Eichenhorst sich erbot, Ella bei sich zu behalten und erziehen zu wollen. Sein einfaches Jung gesellenheim stand unter der Leitung eines verkrüppelten Halb invaliden, den er ursprünglich nur aus Mitleid bei sich ausge nommen

hatte. Der Mann jedoch hatte sichs angelegen sein lassen, ? seinem Wohltäter diese Guttat zu vergelten, und wirklich war's ihm nach und nach gelungen, Doktor Kobals Häuslichkeit zu einer sehr behaglichen zu gestalten. Ohne ein Wort verlieren zu müssen, fand dieser alles, wie's ihm recht und bequem war, spiegelblank und — still. Das wäre anders geworden durch Ellas Übersiedlung in das Haus ihres Oheims; so gern er das Kind bei sich gehabt hätte, lieb war es ihm doch, daß er, dank der Gräfin, keine weib lichen

Dienstleute bei sich aufnehmen mußte, seinen Haushalt nicht zu vergrößern brauchte. Was er erwarb, mußte ja dazu dienen, die Gläubiger seines Bruders zu befriüngen. Seltsam war das Verhältnis, das sich zwischen Doktor Kobal und der Gräfin Eichenhorst herausbildete. Als diese sich verheiratet hatte, befand sich Erwin bereits auf der Universität. Auch später war er ihr ein Fremder geblieben. Sein Auftreten beim Tod seines Bruders jedoch fand ihren vollsten Beifall und veranlaßt sie zu freundlichstem

! So sehr nun auch Doktor Kobal sich später geändert hatte, seine sozialen Anschauungen waren dieselben geblieben. Um^ da verlangte die Gräfin, daß er Dinge gutheißen und unterstützen sollte, die ihm, dem gesinnungstüchtigen Demokraten, als der Aus fluß anmaßender Narrheit erschienen!

13
Giornali e riviste
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1927/24_07_1927/NEUEZ_1927_07_24_2_object_8157132.png
Pagina 2 di 6
Data: 24.07.1927
Descrizione fisica: 6
Die rote Gräfin. I Letzen und Tod einer irischen NaLronalheldirr. London, im Juli- Ei ir grauer Morgen geht Mer Dublin auf. Im Strömen geht der Regen nieder, und die Menschen hasten unter Schirmen an den Hauswänden entlang. Nur an einer Stelle der Stadt, auf einem größeren Platz, scheint der Regen vergeblich zu fallen. Da hat sich eine Menschen menge angefarmnelt, die Stunden und Stunden lang unbeweglich bleibt,- die Gesichter einem hohen, dunklen Gebäude zugekehrt, warten die Hunderte

, daß in ganz Irland die Bedrängten und Armen, die Unterdrückten und Lei denden, die unabsehbaren Reihen des Elends mit ihren Gedanken um ihr Krankenlager stehen. Und in dem Be wußtsein, die Trauer eines ganzen Voltes als Kranz um die bleiche Stirne zu tragen, stirbt die Gräfin Markiewicz. Drei Tage später versperrt eine starke Abteilung Mili tär mit aufgelpfkanztem Bajonett den Eingang zu dem Friedhof, auf dem die Tote begraben werden soll. Der Trauerzug ist unübersehbar. In zahllosen Wagen fahren

die Verwandten, Freunde und Politischen Kame raden der Gräfin auf. De Valera sitzt in einer der ersten Kutschen. Dutzende von verhängten Lastwagen führen die Kränze. Dahinter ergießt sich die Menge des Volkes durch die Straßen, Taufende und aber Tausende. Musik kapellen spielen Trauerlieder, alte irische Volksweisen. Aus dem ganzen Lande sind die Rebellen in die Haupt- stadst gekommen und tragen wieder offen die zerschossenen Kähnen, unter denen irr jahrzehntelangen Kämpfen mit England ihre Väter und Brüder

gefallen sind. Ein hunderttausend Irländer begleiten die „Rote Gräfin" auf dem Weg zum Grab. Und wieder stellen sich ihr die Bajo nette entgegen, gegen die sie im Leven, an der Spitze des Aufruhrs, Hundertmal anstürmte. Wird es noch einmal Blut geben? Einige Augenblicke lang steht es auf des Messers Schneide. Man verhandelt. Dann steht der alte Rebell De Valera aus, und er, der so oft die gleiche 'Volksmenge zum Kampf gerufen hat, bittet nun um Frieden. So geht nun die Gefahr vorüber, und der Sarg

der Gräfin Mar- kbewicz wird in aller Stille durch eine Seitenpsorte auf den Friedhof getragen. # Constance de Markiewicz war die Tochter eines irischen Landedelmannes, der in der Landschaft Sligo größere Be sitzungen hatte. Sie wuchs auf den Gütern ihres Vaters auf, führte das Leben einer jungen Adeligen und war wegen ihrer außerordentlichen Schönheit weithin be rühmt. Das war in den neunziger Jahren. Die junge Constance konnte damals schon ckehr als tanzen und süß liche Konversation machen: sie ritt

14
Giornali e riviste
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1889/04_04_1889/BTV_1889_04_04_1_object_2928751.png
Pagina 1 di 7
Data: 04.04.1889
Descrizione fisica: 7
ote für Tirol und Nr. 77. Innsbruck, Donnerstag den 4. April 1889. 5 75. Jahrgang. Der durch « Die Beträge jür den Bezug und die Ankündigungen müssen postfrei eingesendet werden. Amtlicher Theil. Der Justizminister hat den BezirkSgerichtS-Adjunctcn in Vezzano Aldert Zambra zum BezirkSrlchter in Stenico ernannt. Verzeichnis der im Jahre 1388 verstorbenen Stern kreuz-Ordens-Damen. Antonie Gräsin AuerSperg, geb. Freiin Schmid- burg. Agnes Gräfin KinSky, geb. Gräfin Schaafgotsche. Gisela Freiin

von LudwigStorff, geb. Gräfin Festetics de Tolua. Caroline Gräfin Kollonitz von Kollegrad, k. k. Hofeame. Antonia Gräfin Sternberg, geb. Gräfin Dönhoff. Leopoldine Fürstin Palffy, geb. Gräfin Kaunitz- Rittberg. Alexandrine Gräfin von Demblin, geb. Gräfin Saint-GenoiS. Marie Fürstin AuerSperg. Caroline Wilhelmine Herzogin Tascher de la Pa ger ie. geb. Freiin Pergler von PerglaS. Marie Freifrau von Stibar auf Buttenheim, geb. Freiin Mecfery-Tfoor. Friederike Fürstin Fngger-Babenhausen, geb. Gräfin Christalnigg

. Marie Gräfin Jellacic de Bnzin, geb. Gräfin Lamberg. ... Eamilla Fürstin zu Windisch-Grätz, geb. Fürstin von Oettingen-Spielberg. Josefine Gräfin Serenyi, geb. Gräfin Berchtold. Emilie Gräfin Thurn und Valsassina, geb. Gräfin ChorinSky. Melanie Freiin von Bon gart, geb. Gräfin von Walderdorff. Maria Selina Gräfin Nostitz-Rieneck, geb. Gräfin Nostitz Rieneck. Marie Gräfin Thun und Hohen stein, geb. Gräfin Sardagna-Hohenstein. Therese von Szentyec-Szepticka, geb. Kosseczice- Kossccka. Innsbruck

15
Giornali e riviste
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1932/20_01_1932/TIRVO_1932_01_20_6_object_7658711.png
Pagina 6 di 8
Data: 20.01.1932
Descrizione fisica: 8
er sonst zu tun hatte. Plötzlich fiel Ihre Visitenkarte aus meiner Tasche, ganz zuMig. Die Kleine las den Namen — und der Prinz benutzte die Gelegenheit, sich als Maler Peter Martens vorzustellen. Und ich war dumm genug, auf den Scherz einzugehen. Man konnte damals doch nicht ahnen, welche Verwicklungen diese Komödie nach sich ziehen werde. Der Prinz hatte sich bis über die Ohren in die Kleine verliebt, die sich als Gesellschafterin einer Gräfin Schim- welchen ausgegeben hatte. Sie und ihre Gräfin seien

nur einen Augenblick in den Armen des Prinzen, dann war sie verschwunden. Wir haben sie nicht mehr zu Gesicht bekommen, seitdem wir hier sind. Ich muß hinzusügen, daß ich in Berlin, bei einer Anfrage im „Eden"-Hotel, scholl herausbekommen hatte, daß die bewußte Gräfin nicht Schimmelchen hieß, sondern Schiemel. Wir wußten also nichts anders, als wir hier die Gräfin Schiemel kennenlern ten, daß unsere Berliner Bekanntschaft hier als die Gesell- schafterin der Gräfin Schiemel lebte und daß sie sich ver bergen

sie, das Schloß heimlich und schnell zu verlassen; ich bot ihr fünftausend Mark, wenn sie sofort ginge. Mein Gott, ich hatte ja kerne Ahnung, daß ich die Prinzessin Sidonie vor mir hatte. Ich richtete mein Angebot an die Gesellschafterin der Gräfin Schiemel, durch die ich den herrlichen Plan mit der Fürstin von Waiüerstein gefährdet sah. Und dann, als sie mein Anerbieten nblehnte, glattweg ablehnte, bin ich auch noch grob zu chr geworden." „Oh. oh — Doktor, das ist köstlich; ich sterbe vor Lachen

16
Giornali e riviste
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1922/12_04_1922/BZN_1922_04_12_3_object_2484410.png
Pagina 3 di 8
Data: 12.04.1922
Descrizione fisica: 8
den Wert der englischen Bundeshilfe reich und Rußland niedriger ein- !u alledem kam „die durchaus berech- sMng, daß Rußland aus den Krieg hinarbeite' und daß die, Aktion ge-. n als ein letzter Versuch angesehen mte, den Weltenbrand zu vermeiden, m Belgrad angezündete Lunte noch -tunde gewaltsam entfernt wurde, t Hoyos hervor, daß England da- M als gegen den Krieg arbeitete, «Angst, daß seineEinkreisungspo- die Deutschland womöglich auf , Vbg unschädlich gemacht werden '»och bekommen könnte, wenn Eng

- Ä die Petersburger Politiker ent- t die vom englischen Minister Grey VMchlagenH Konferenz mehr, als .Sucher Gewinn gewesen wäre, '/cht feststellen^ seiner (Hoyos) i Mte damals eine Verständigung Mm Österreich-Ungarns erfolgen Dre sel es natürlich leicht, in einer Mo>ung Österreich-Ungarns nach geringere Übel zu sehen. Im n m kwin Zsrsall in ti^ des Reiches geherrscht, wie 'u hervorgerufen hat Und d a- verantwortlicher österrei- Staatsmann daran denken n q.^vermeidlichen Tod wehrlos I m Berlin habe niemand

immerhin zu erst neun Monate dieser -z?? Mgen Österreich ins ?^rst^K^aum war anfänglich ?'-^den s ^ ^ genügend ange- dg- Kieg zu beenden. Daß -fassen an Serbien Richtig ^ nach Hoyos ^ es nur dUrch die Tatsache möglich l Ä sicks!? ^ eine ge- ' urü» Äa^-die^-rö- ^h^nder Kenntnis der 'kino ^Mchtlich sofort die I fordert hätty.'die un- tev den damaligen Verhältnissen als undisku- tierbar zurückgewiesen worden wäre. In den Verhandlungen mit Italien im Jahre 1915 wäre es freilich nach Hoyos Ansicht zuletzt

18
Giornali e riviste
Neueste Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/NEUEZ/1928/04_12_1928/NEUEZ_1928_12_04_3_object_8160125.png
Pagina 3 di 6
Data: 04.12.1928
Descrizione fisica: 6
es sich im Nebenzimmer, zu öem die Mt offen stand. Dr. Walter, der die Nacht hier in Im der Gräfin zugebracht hatte, trat der jungen Entgegen. Unendliches Mitleid erfaßte ihn beim ihrer schmerzverzerrten Züge. Sie wollte spre- ,s^ae des Am A sie brachte keinen Laut über ihre Lippen. Groß, Zacken vE sagend hingen ihre Augen an seinem Mund. «Nit sehr ernst um ihn!» sagte er schonend. • £ « nü* , 6 . lltwe Wahrheit zu sagen, datz an eine Rettung msacyew H zu henken war, wenn nicht ein Wunder geschah, 5<m Änfn

tt c ^‘ Denn wer glaubt heutzutage noch an >as riouilc» glauben ^ es?" fragte sie. ine Kutturr, mzte mit dem Pferde. Dabei entlud sich seine einen Wr 'e . W dle Kugel durchbohrte ihn in der Herzgegend." ine gesentelU^Miieß man mif£) gestern nicht zu thm?" ng folgen mm Atten den Anblick nicht ertragen, Gräfin. Noch llung zum,^7. en Ahnensaal, wo die Operation vorgenommen n der heutlge^ >Me, erreicht hatten, wurden Sie ohnmächtig. Ich in unserer ^ in Ihr Zimmer, ließ Dörthe zu Ihrer Be- hem Gebiet d.^n '^uck

auf ein Ruhebett gelegt hatte, richtete sich bei öem leisen Eintreten seines Kollegen auf. Wenig Worte flüsterten die Herren mit- einanöer Dr. Walter warf einen langen Blick auf das wachsbleiche Antlitz des Verwundeten. „Arme Ruth!" Sofort begab er sich zur Gräfin zurück. In -er Halle kam fte ihm bereits entgegen. Sie hatte es oben nicht mehr ausgehalten. „Kommen Sie mit herüber, Ruth! Sie dürfen ihn sehen " sagte er weich, sie in seinem grenzenlosen Mit- unwillkürlich bei ihrem Mädchennamen nennend

, ihn an ^ r£m ftanÖ ""beweglich. Starr sah sie „Ist keine Hoffnung wehr?" stieß sie hervor. „Solange Leben da ist, ist auch Hoffnung. Noch lebt er!" ^.^Noch?" Rauh lachte sie auf. Die verhängnisvollen Rosen begannen wieder aufzublühen auf ihren Wangen. „Warum wollen Sie mich schonen? Sprechen Sie es doch aus, H^Doktor! Sagen Sie es mir, daß er ... sterben ''Seien Sie stark, Gräfin Ruth! Ja, er wird von Ihnen gehen, wenn nrcht ern Wunder ihn aus diesem Todeskampf „Ein Wunder? Gibt es das?" Er zuckte die Achseln

. „Wer weiß es? Mein Kollege meint, daß vielleicht durch eine Transfusion ..." „Eine Transfusion?" Fragend sah die junge Frau -en Doktor an. „Ich meine -amit die Ableitung vom Blute eines ge sunden Menschen in die Pulsader des Grafen. Wie ich Ihnen schon sagte, schwebt er infolge des Blutverlustes in höchster Gefahr. Aber — wo findet sich der Mensch, der —" Er kam nicht weiter. Stürmisch erfaßte Ruth seine Hände. „Endlich verstehe ich! O, Doktor! Haben Sie denn nicht an mich gedacht?" „Gräfin Ruth

19
Giornali e riviste
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1905/25_01_1905/TIGBO_1905_01_25_1_object_7730550.png
Pagina 1 di 8
Data: 25.01.1905
Descrizione fisica: 8
in Birklitz Alfreds Bild hinter dichten Nebeln versunken. Seine Briefe, welche Gräfin Aglaö ihr stets unter vier Augen ein- händigte, erinnerten sie zuweilen an ihn. Sie beant wortete sie mit Unlust, kurz und in langausgespannten Terminen. Was sollte sie auch schreiben . . . Wenn er erfuhr, das sie gesund, heiter sei, daß es ihr in Birklitz sehr wohl gefalle, so mußte ihm das genug sein. Dem Gedanken an die Heimkehr gewährte sie vorläufig keine Aufnahme. Damit hatte es noch lange Zeit. Ihr Gewissen

— die aber in gesellschaft licher Beziehung doch gar nicht in Betracht kamen . . . Sie blühte zusehends auf, ihre Augen spiegelten die heivrste Seelenstimmung wieder, sie war beweglich und lebhaft; — keine Spur von der schläfrigen Hanna von ehemals . . . Es waren zur Zeit noch zwei andere Gäste auf Birklitz anwesend, Gräfin Schlingen und Baronesse Schwarzkopf, Jugendfreundinnen der Gräfin Riedheim vom Kloster her. Sie gehörten der üppig wuchernden Pflanzenart der Schmarotzer an; die jüngere Generation reihte

sie sich innerlich haßten, bildeten sie doch sofort eine heim liche Phalaux gegen ihre Wohltäterinnen und deren Familien, und ließen in unbelauschten Zwiegesprächen kein gutes Haar an denselben. Gräfin Schlingen war klein, dick und von rosiger Gesichtsfarbe. Trotz ihrer siebzig Jahre erfreute sie sich einer ausgezeichneten Verdauung. Sie war eine Feinschmeckerin. In Ge meinschaft mit ihrem gleichgesinnten Gatten hatte sie ihr hübsches Vermögen buchstäblich, wenn auch in Deli katessen verwandelt, verzehrt

20
Giornali e riviste
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1912/01_07_1912/TIRVO_1912_07_01_2_object_7602595.png
Pagina 2 di 8
Data: 01.07.1912
Descrizione fisica: 8
sie von dein Soldatenpöbel fürsorglich getrennt; zur Kompagnie kommen sie erst, wenn sie Unteroffiziere geworden. Und wenn auch einer dazu zu dumm gewesen, darf er doch beileibe nicht zu gemeiner Kasernenarbeit eh' ich Ihnen auch nur das geringste Recht über nnch einräumte. Hub nun wissen Sie es und da haben Sie meine Antwort." Sie hatte die Gräfin unverwandt angeblickt, mit einer Entschlossenheit und dabei mit einer Unver söhnlichkeit, welche die Gräfin empörte. „So vergiltst du meine Teilnahme," rief sie er regt

, „so die Liebe, die ich für dich zeigte, du ver kommenes Kind!" Nandl sprang auf. „Die Liebe, Ihre Liebe! Lügen Sie nicht! Sie hassen mich so gut, wie ich Sie, ich fühle es und das freut mich!" Die Gräfin sank betroffen in den Stuhl zurück. Hatte sie ihr Gefühl irregeleitet, hatte sie selbst das sonderbare Interesse, das ihr dieses Kind einflößte, mißverstanden? Oder war dies Gefühl zorniger Empörung erst durch die abscheuliche Aufrichtigkeit der Nandl in ihr erwacht? Mochte dem sein, wie ihm wolle

, auch die Musik hatte sich durch einen lau ten Tusch wieder bemerkbar gemacht, aber niemand hatte darauf geachtet. In diesem Augenblick aber horchten alle auf und alle schwiegen wie auf Verabredung. Man hatte her» annahende Schritte vernommen und sah nun den General mit den Offizieren herankommen. Ewald war ihnen voran; als er jetzt Stefan und Nandl be merkte, überflog es zornig sein hübsches Gesicht. Die Gräfin hatte sich indes erhoben und die anderen mit ihr, mit Ausnahme des Professors, der ruhig sitzen

Schritte die Wiese entlang. Die Offiziere waren starr. „Das ist unerhört!" schrie der General. Ein hel les, boshaftes Lachen antwortete ihm. Es war die Nandl. Sie hatte sich geduckt und war bereit, Ste fan sofort beizuspringen, wenn ihm etwas geschehen sollte. Auch der Professor kicherte. Die Gräfin aber hing sich an den Arm ihres Schwagers und suchte ihn sortzubringen. (Fortsetzung folgt.)

21