erlebt, drängte sich plötzlich über- auellend zusammen. Die Frau suchte sie mit den besten Worten zu beruhigen, und die Rosel sagte, sie müsie ihre Kranzjmtgfer bet der Hochzeit sein. Erdmute erklärte, baß sie nur dem Oheim sagen könne, was ihr das Herz be drücke. Als der Oheim Gottfried, der im Gemeinderat auch das Amt des Waisenpflegers hatte, zurückkam, öffnete er einen Schrank, nahm mehrere mit Stempeln versehene Papiere heraus und sagte: „Du wirst auch wissen wollen, wie es mit deinem Beimögen
' ich. daß das dein Vater will/ ,Nnd ich avF»" »AEer ich nicht." Gottfried tat die Papiere wieder in den Schrank, ließ den Riegel zweimal ln die Schließe faltejt und knüpfte das Lederband, daran der Schlüssel befestigt war, wieder in das Westenknopfloch. Erdmute saß still da. „Was möchtest denn mtt dem Geld machen?" fragte Gottfried. „Dteinem Vater damtt aufhelsen." „Daß es der Lump auch noch verfresten und versaufen kann?^ Erdmuie erhob sich, sie hiebt das Halsgeschmeide in der Tasche fest in der Hand, und mit starker
, wo der-Schwester Kind der Puoel im Haus ist, da hat man sich auch nichts zu berühmen." Gottfried stand starr, er sah zum erstenmal in seinem Leben seine Rechenschaft angegriffen, er konnte eine ge wisse innere Stimme nicht verleugnen, welche die Berech tigung dazu anerkannte, aber doch war er dem gram, wer das auSsprach. Er war nahe daran, seine Gelassenheit auf zugeben, aber schnell fand er rvieder die Faffnng und sagte, oittcr lächelnd: „Das hat dir oein Vater auch eingeblasen." „Nein, nein, was ich red
Jahren, du hast das Leben erst vor dir, du darfst dich nicht ins Unglück stürzen für eine», der schon mit fertig ist. Besinne dich wenigstens noch ei» Jahr, oder so lang du willst, du WMst bei mir bleibe«, oder wo du magst." Es war zum verwundern, mit welcher Festigkett ws raschen Entgegnung Erdmute allen Einwänoen standhiell und endlich brachte Gottfried das Ehrengewanü der Ver storbenen und erklärte mit bebender Stimme, wie Cypria» das verkauft und wie er es wieder erworben habe, m» es einst
Erdmute zu ihrem Ehrentage zu geben, und au Erdmute bestritt, daß der Vater den Ehrenschmuck ver kauft, stampfte Gottfried auf den Boden ob dieser Starr heit, aber noch einmal faßte er sich und beschwor sie beiv Andenken an die Selige, ihm und nicht dem Vater ö» Willen zu sein. Und als Erdmuie noch immer standhaft blieb, veränöerLerr sich plötzlich seine Mienen, uilt heiserer Stimme schrie er: „Gut, so geh, so geh,- aber das schwör ich dir, du ver' leugnest mich, ich verleugne dich auch, auf ewig