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Volksbote
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Pagina 3 di 12
Data: 17.04.1969
Descrizione fisica: 12
* Die Georgsverehrung in Südtirol St. Georg, der Drachentöter (Fest am 23. April), war bis zum Jahre 1771 zeit weilig Landespatron von Tirol, zusam men mit Kassian und Vigilius — seit dem ist es der hl. loseph. Daran erin nert die Landhauskapcilc in Innsbruck. Fr steht an der Spitze der Vierzehn Nothclfcr. „Jörgi“ galt vielerorts als Termin für den Beginn der Sommcr- gottesdienstordnung, ferner als Zah lungstermin. St. Georg ist einer der grö lten Bauernpatronc. Vor allem war er Patron

der Pferde und überhaupt des Vieltes. An seinem Festtag wurden und werden noch zum Teil Umritte veran staltet. Der berühmteste davon ist der auch heute noch stattfindendc Gcorgi- ritt vom Ostermontag in Traunstein (Bayern). Überhaupt scheint St. Georg in Bayern die stärkste Verehrung ge funden zu haben. |a, er wird vielfach als ein bayerischer Patron bezeichnet. Fr ist im deutschen Volksbcwußlscin sehr lebendig. Vielleicht hängt das mit der Eroberung des Landes durch die Bayuwarcn zusammen. Bekannt

ist seine Bedeutung im ‘ bäuerlichen Wirtschafts leben als Los- und Zinstag. Patrozinien des hl. Georg Am 23. April haben viele ,„|örgl“ ihren Namenstag. Hat seine Ver ehrung als Bauernpatron durch die des hl. Leonhard auch starke Einbuße er litten, so zählt er immer noch zu den Lieblingsheiligen des Volkes. Am 23. April begehen aber auch nicht wenige Georgskirchen — seien es Pfarrkirchen oder Filialkirchen oder Kapellen Südtirols — ihr Patro zinium. Es seien genannt: St. Georg in T a i s t e n. Die wohl

stammt aber aus dem 12. Jahrhun dert und ist eine große Sehenswürdig keit. St. Georgen bei Brun eck. Die wesentliche ältere Kirche (jetzt Pfarr kirche) wird 1442 erwähnt und erhielt seit 1475 .ihre noch gutcrhaltcne spät gotische Gestalt. Für das heute auf strebende Dorf wird die Kirche allge mach zu klein. St. Georg in Obermais. Eine Kirche wird schon 1256 erwähnt. Die heute den PP. Franziskanern anver- trautc Kuratickirche wurde Ende des 18. Jahrhunderts im Innern entgotisiert und 1914 um zwei

Joche verlängert. Es finden sieh dort zwei Darstellungen des hl. Georg aus dem 18. Jahrhundert. St. Georg in Tercntcn. Eine Kirche wird bereits 1362 erwähnt. Die heutige Pfarrkirche wurde Mitte des vorigen Jahrhunderts im ncuromani- schcn Stil völlig umgebaut. St. Georg in Lüsen. Auch sie reicht in die gotische Zeit zurück, wie die Jahreszahl 1472 am Turm beweist. Im Zuge der Zeit wurde die Pfarr kirche barockisiert. Nach dem Brand von 1921 wurde sie verlängert, erhöht und von J. B. Oberkofler

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 13 di 16
Data: 29.07.1911
Descrizione fisica: 16
Nr. 30 Unterhaltungsblalt rur „Tiroler Canö-3eitung“. 1911 Das verlöschende ßerbfeuer. Nach dem Englischen Von Sophie Wiget. (Nachdruck Verboten.) (Fortsetzung.) Georg bemerkte es, doch sagte er, das werde vorüber gehen; die Frauen seien immer nervös, oder müde, oder aufgeregt. Und wieder kam der Vorabend seiner beabsichtigten Reise; wieder hatte er eine Unterredung mit Herbert, diesmal verglich Georg trium phierend sein jetziges Wohlbefinden mit dem früheren, kläglichen Zustand. Herbert

dagegen war nicht so enthusiastisch: er hatte von Frau Flemmings Verhalten während Georgs Krankheit gehört, und irar darob tief gerührt; er hatte daraufhin ein oder zweimal ange- deutet, Georg könnte seine Güter eigentlich auch verkaufen, und mit Agnes und den Kindern übers Meer, wo niemand sie kennen, niemand sie kritisieren würde. Doch diese Ansicht wurde von Georg nicht gut aufgenommen, und deshalb verfocht Herbert sie nicht weiter. Und nun zum letzten Mal heim! Nach dieser Nacht würde er frei

sein von dieser verachteten Umgebung — frei von diesem Wesen, das ihn wie eine Zentnerlast in die Tiefe zog! . . . Als Georg um die letzte Ecke bog, stieß er auf seinen Schwager, der langsam auf und nieder schleuderte, und offenbar auf ihn gewartet zu haben schien. Er war anständig gekleidet nach seiner Art — aber diese Art war Georg im Innersten zuwider — und er rauchte aus einer kurzen Gipspfeife. „Ich dachte, du seiest zehn Stunden von hier, Hans", sagte Georg mit erzwungen freundlichem Tone, „ich hätte

mir nicht träumen lassen, dich heute abend anzutreffen." „So? Ja, das glaube ich wohl. Aber ich war etwas besorgt um Agnes, und — und noch mehrere andere Dinge beunruhigen mich — deshalb bin ich zurückgekommen. — Nein, wir wollen noch nicht hineingehen", sagte er lebhaft, als Georg die Türe öffnen wollte, „ich habe etwas mit dir zu reden." „So rede!" sagte Georg mit erzwungener Ruhe und Gleich gültigkeit. „Ich bin gekommen, um zu sehen, wie es Agnes geht; ich war auch dreimal da, während du krank lägest

, du wirst es wissen. Aber ich vernahm kürzlich etwas von Jemandem, der hier in der Nähe wohnt, und das mir nicht gefiel. Um kurz zu sein, man sagte mir, du wollest dich fort machen." Diese Rede war ernst genug, um einen Mann zu erschrecken. Seine innersten Gedanken so verraten zu sehen, sein Geheimnis in den Händen von Leuten zu wissen, die er nicht einmal kannte, wo er gar keine Erklärung fand, wie sie dazu gekommen sein konnten, war keine Kleinigkeit. Georg brachte nur mit äußerster Anstrengung ein spöttisches

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Pagina 4 di 16
Data: 25.10.2005
Descrizione fisica: 16
Di 25.10.2005 Nr. 216 Tageszeitung Fortsetzung von S. 1 Wenige Tage flog Rubia Carvalho von Södbrasilien ins kalte Südti- rol Doch der Klimawechsel voll zog sich für die Südamerikanerin völlig untraumatisch. Rubia Cara- valho kam in Bozen an und arbei tete als Haushälterin bei der Mut ter Georg Gostners. Als ältester Sohn führte der das Geschäft un ter den Bozner Lauben. Gemeinsam mit ihrem Lebensge fährten richtete Rubia Carvalho eine Wohnung unter den Lauben ein. Das Paar reiste

viel. „Das Schiff das Meer; das waren unsere großen Leidenschaften“, so schwärmt die Brasilianerin. Am 25. August 1987 kam Sohn Diego zur Welt Nach der Geburt Diegos kam auch Rubia Carvalhos Mutter nach Bo zen. Sie arbeitete als Schneiderin bei den Gostners. Am 19. Novem ber heirateten Georg Gostner und Rubia Carvalho. Als Rubia Gostner-Carvalho An fang 1990 zum zweiten Mal schwanger wurde, begann es in der Beziehung zu kriseln. Laut Rubia Gostner-Carvalho sei es, als sie im zweiten Monat schwanger

war, zu einem heftigen Streit zwi schen Georg Gostner und dessen brasilianischer Schwiegermutter gekommen. Die angebliche Ursa che des Streits kann aus rechtli chen Gründen nicht angeführt werden. In jedem Fäll war dieser Streit der Auslöser einer schwe ren Ehekrise. Das Ehepaar saß die Krise aus. „Wir haben nicht mehr darüber geredet“, so Rubia Carvalho. Am 2. Oktober 1990 kam die gemeinsa me Tbchter Amanda zur Welt Rubia Carvalho haute: „Ich sah durch die Glastüre das Feuer" Nur zwei Monate nach der Geburt Amandas

kehrte die Fämilie Gost ner Bozen den Rücken und zog nach Sardinien. Laut Rubia Car valho habe es Georg Gostner in Bozen nicht mehr gefallen. Ihm seien, so sagt die FVau, „die ganzen Erbschaftsgeschichten auf die Nerven gegangen, er wollte von Bozen weg“. Georg Gostner und seine Fämilie bezogen eine schöne Villa in Santa Tteresa di Gallura. Doch der geplante Neuanfang endete mit einem Desaster. Ge org und Rubia hatten sich aus einandergelebt. „Nach sechs Monaten in Santa Teresa di Gal lura

ins Bett Als sie nach Sardinien zurückreiste, beichtete sie ihrem Ehemann den Seitensprung. „Am Flughafen von Olbia habe ich ihm gesagt: Georg, ich habe mich ver liebt und dich betrogen.“ Georg Gostner sei geschockt gewesen, erzählt Rubia Gostner-Carvalho. An jenem Abend hätten sie die ganze Nacht lang diskutiert. Am Ende einigte sich das Ehepaar auf eine einvemehmliche TVennung. Und mittels eines handschriftli chen Vertrages einigten sich Ge org Gostner und seine FVau dar auf dass

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 9 di 20
Data: 18.03.1926
Descrizione fisica: 20
und Unmut." „Und der Herzog?" fragte Georg. „Von Blaubeuren ist er weggeritten, wohin, weiß man nicht. In den Schlössern aber liegt die Ritterschcft, sie zu verteidigen, bis der Herzog vielleicht andere Hilfe bekommt." — Der alte Diener unterbrach hier den Boten und meldete, daß der Junker auf zwei Uhr in den Kriegsrat besckieden sei, der in Frondsbergs Quartier gehalten' werde; Georg war nicht wenig erstaunt über diese Ntch- richt, was konnte man von ihm im Kriegsrat wollen? Sollte Frondsberg schon

ein Mittel gefunden haben, ihn zu empfehlen? „Nehmt Euch in acht, Junker," sprach der Bote, als der alte Johann das Gemach verlassen hatte, „un3 be- denkt das Versprechen, das Ihr dem Fräulein gegeben; oor allem erinnert Euch, was sie Euch sagen ließ: Jh: sollt Euch hüten, weil man etwas mit Euch vorhabe. Mi: aber erlaubt, als Euer Diener in diesem Haus zu bleibkr.; ich kann Euer Pferd besorgen und bin zu jedem Dienst er- bötig." Georg nahm das Anerbieten des treuen Manres mit Dank an und Hans trat

auch sogleich in seinen Dienst, denn er band seinem jungen Herrn das Schwert im und setzte ihm das Barett zurecht. Er bat ihn noch urrer der Türe, seines Schwures und jener Warnung eingedenk zu sein. Dem unbegreiflichen Ruf in den Kriegsrat md der sonderbar zutreffenden Warnung Mariens nachsinnend, ging Georg dem bezeichneten Hause zu; man wirs ihn dort eine breite Wendeltreppe hinan, wo er in der ersten Türe rechts die Kriegsobersten versammelt finden sollte. Aber der Eingang in dieses Heiligtum ward

ihm nicht so bald verstattet; ein alter bärtiger Kriegsmann fragte, als er die Tür öffnen wollte, nach seinem Begehr und gab ihm den schlechten Trost, es könne höchstens noch eine halbe Stunde dauern, bis er vorgelassen werde; zugleich ergriff er die Hand des jungen Mannes und führte ihn, einen schmalen Gang hindurch, nach einem kleinen Ge mach, wo er sich einstweilen gedulden solle. Da endlich — gewichtige Schritte kommen den Gang herauf, die Klinke der Türe bewegt sich nach jo langer Zeit wieder. „Georg

von Frondsberg läßt Euch seinen Gruß ver melden," sprach der alte Kriegsmann, der noch so langer Zeit wieder zu Georg kam, „es könne vielleicht noch eine Wei'e dauern; doch sei dies ungewiß, darum Zollet Ihr hier bleiben. Er schickt Euch hier einen Krug Wein." Der Diener setzte den Wein auf den breiten Fenster sims des Zimmers, denn ein Tisch war nicht vorhanden, und verließ das Gemach. Georg sah ihm staunend nach; er hätte dies nicht für möglich gehalten; über eine Stunde war schon oerschwun

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 14 di 16
Data: 15.07.1911
Descrizione fisica: 16
, waren nicht gerade ange nehmer, beruhigender Natur... Zwei Kinder waren ihnen geschenkt, ein Mädchen und ein Knabe. Das Mädchen nannten sie Agnes. Die junge Gattin hatte Georg damals gefragt, ob er nicht auch den Namen seiner Mutter beifügen wolle, und er hatte ihr geantwortet: „Ach nein, der Name meiner Mutter war nicht hübsch. Nenne die Kleine nur Agnes, das ist schöner." Mit dem Knaben war es anders. Frau Flemming wünschte für diesen den Namen „Georg .Hans", nach ihrem Gatten und nach ihrem Bruder

. Aber hierin zeigte sich Georg sehr hartnäckig. Er saß oft lange in tiefe Gedanken verloren bei der Wiege seines Sohnes: Frau Flemming hatte ihren Mann noch nie so nachdenk lich gesehen. Er hatte ihr nicht gesagt, wie er die Namen des Kna ben habe eintragen lassen, und sie wagte aus einer ihr unerklärlichen Scheu keine Frage. Eines Abends — am folgen den Morgen sollte er mit einer größeren Wagenladung über Land — kam Georg nach Hause, saß lange schweigend am Tische, winkte dann seine Frau zu sich heran

, und sagte fast verlegen: „Ich habe es dir noch nicht gesagt, Agnes, aber ich habe das Kind nicht als Georg, sondern als Erik einschrei- ben lassen: dieser Name hat mir immer gut gefallen, und er er innert mich an eine Geschichte, die ich früher einmal gelesen habe." Agnes war betrübt über diese Botschaft, ja, sie vergoß ein paar Tränen bei dem Gedanken, dass ihr prächtiger Knabe einen so fremden ungemütlichen Namen haben sollte. Erik? Wer hatte von einem Fuhr- halterssohn Erik gehört! So ein dummer

gegen seine Schwester, aber er hielt die Augen offen. Seit der Zeit, wo Flemming und Frei das Geschäft betrieben, war der erstere regelmäßig von Zeit zu Zeit auf die Post ge gangen, um zu fragen, ob ein Brief mit der und der Chiffre dort liege. Bis jetzt waren diese Anfragen stets vergebens ge wesen. Als Georg aber diesmal von seiner Fahrt zurückkehrte, fand er einen Brief vor, und zwar trug er den neuesten Poststempel. Georg nahm den Brief scheinbar gleichgültig entgegen, schob ihn in die Tasche, und holte

ihn erst wieder hervor, nachdem er eine Strecke weit gegangen war. Jetzt riß er ihn mit bebenden Fingern auf und las: „Lieber Erik — komm' sogleich zu mir. Wichtige Nachrichten harren deiner — Nachrichten, die alles än dern. Zögere nicht. Dein Herbert." Und Georg zögerte nicht, dem Rufe zu folgen. Er wurde von seinem Freunde mit lebhaf tester Freude begrüßt. „Dem Himmel sei Dank, daß du so bald gekommen bist, Erik," sagte Herbert nach einigen erklärenden Worten, „mir zitterte das Herz bei dem Gedanken

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 7 di 20
Data: 04.02.1910
Descrizione fisica: 20
. „Und wenn ich einen Rausch habe, so habe ich ihn bezahlt, und Euch geht das nichts an," schrie jetzt in vollster Wut und Erregung der Buch bauer. Umsonst suchte ihn Georg zurückzuhalten. „Bei Euch ist das waS anderes, Ihr Schuldenmacher, Ihr trauriger Hosbauer, Ihr ..." Ein Schwall der gröbsten Schimpfworts folgte, der Buchbauer keuchte und seine Brust hob und senkte sich gewaltsam unter seinem furchtbaren Zorn. Der Maikummer war nur um so ruhiger geblieben. „Ich wiederhole nur, was ich gesagt

habe; mit einem Betrunkenen streite ich nicht." „Habt Ihr gehört, Buchbauer, was wißt Ihr darauf zu sagen?" reizte der Heppinger. Der Buchbauer erhob sich, nahm sein voll s Weinglas und wollte eS dem Markummer ins Gesicht schütten. Blitzschnell fuhr Georg auf und wendete die Hand des Vaters, so daß der Wein nur auf den Tisch stürzte. Ein Schlag ins Gesicht lohnte Georg, zu einem zweiten wollte der Vater ausholen, aber er verlor das Gleichgewicht und stürzte zu Boden. 'Georg war der erste, der ihn aufhob; der Heppinger

Glück und dazu noch einen schuldenfreien Hof, nicht wahr, das ist noch eine größere Seltenheit. Damit blinzelte er verstohlen zu dem Markummer hinüber. Dieser merkte es wohl, tat aber, als ob er es nicht höre. Georg sagte: „Heppinger, mich werdet ihr nicht aufhetzen; doch eS kommt auch ein Tag, wo die Reihe an Euch ist!" Der Heppinger spottete weiter: „Ja, ja, der Buchbauer hat zwei schöne Dinge, einen braven Sohn und einen Hof ohne Schulden, aber der Mar kummer, der hat dafür die große Linde

— bis jetzt noch wenigsten — und das schönste Töchterlein im Dorfe —, die ist fast noch braver als der Georg — „Halt!" gellte es in einem doppelten Schrei jetzt durch daS Wirts zimmer, und wie mit einem Schlag erhoben sich der alte riesige Markummer und mit ihm Georg. „Jetzt ist's genug, elender Tropf", rief Georg und drang auf den Hep- Pinger ein. Aber schon hatte diesen der alte Markummer mit der Faust im Nacken gefaßt und ihm den Kopf auf die Tischplatte gedrückt, während er die Rechte zum furchtbaren Schlag

schreiber trotz deffen Sträubens, schleppte ihn zur offenen Türe und schleuderte ihn mit einem Stoß hinaus. Dann kehrte er zurück. „Ich danke dir, Georg", sagte er, „daß du dich um mein Kind an genommen hast, von diesen da ist keiner so keck und so gescheit gewesen". Zum Buchbauer aber sagte er: „Nachbar, so wahr ich hier stehe und der Markummer heiße, so wahr laffe ich lieber Haus und Hof zu Grunde gehen, als daß ich mir die Linde freiwillig nehmen laffe. Die Linde bleibt beim Markummer-Hof

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 9 di 16
Data: 25.03.1926
Descrizione fisica: 16
Donnerstag, den 25. März 1926 M. J& ÄW» S. Iw Herrgottswinkei. Lichtenstein. Romantische Erzählung aus der württembergischen Geschichte von Wilhelm Hauff. 7 (Fortsetzung.) Aber noch ehe er die Türe erreicht hatte, ging diese auf. Das matte Licht einiger Kerzen ließ ihn mehrere be waffnete Kriegsknechte sehen, die seine Türe umstellt hatten. Jener alte Kriegsmann, der ihn heute vor dem Kriegsrat empfangen hatte, trat aus ihrer Mitte hervor. „Georg von Sturmfeder!" sprach er zu dem Jüng ling

, der mit Staunen zurücktrat, „ich nehme Euch auf Befehl eines hohen Bundesrates gefangen. „Mich, gefangen?" rief Georg mit Schrecken. „Warum? Wessen beschuldigt man mich denn?" „Das ist nicht meine Sache," antwortete der Alte . mürrisch, „doch wird man Euch vermutlich nicht lange in Ungewißheit lassen. Jetzt aber seid so gut und reicht mir Euer Schwert und folget mir auf das Rathaus." „Wie? Euch soll ich mein Schwert geben?" entgegnete der junge Mann mit dem Zorn beleidigten Stolzes. „Wer seid

eine einzige Fackel leuchtete ihnen voran und Georg dankte dem Himmel, daß sie nur sparsame Helle verbreitete; denn er glaubte, alle Menschen, die ihm begegneten, müßten es ihm an- sehen, daß er ins Gefängnis geführt werde. Er war überrascht, als man ihn in sin geräumiges, schönes Zimmer führte, das zwar nicht sehr wohnlich aus- sah, denn es enthielt nur eine leere Bettstelle und einen ungeheuren Kamin, aber auch keinem Gefängnis glich. Der alte Kriegsmann wünschte dem Gefangenen gute Nacht und zog

Wort, das Georg aus seinem Munde hörte, war die freundliche Einladung an den Gefangenen, sichs bequem zu machen. Die harten Brettchen, nur mit einer dünnen Decke über legt, mochten nun freilich nicht sehr einladend aussehen, doch lobte Georg die Bemühungen des Alten und sein Gefängnis. „Das ist halt die Ritterhaft," belehrte ihn der Schließer. „Die für den gemeinen Mann ist unter der Erde und nicht so schön, doch ist sie dafür desto besuchter." „Hier war wohl seit langer Zeit niemand?" fragte Georg

, indem er das öde Gemach musterte. „Der letzte war vor sieben Jahren ein Herr von Berger, er ist in jenem Bett verschieden. Gott sei seiner armen Seele gnädig! Es schien ihm aber hier zu gefallen, denn er ist schon in mancher Mitternacht aus seiner Bahre heraufgestiegen, um sein altes Zimmer zu besuchen." „Wie?" fragte Georg lächelnd, „hierher soll er sich nach seinem Tode noch bemüht haben?" Der Schließer warf einen scheuen Blick in die Ecken des Zimmers, die, von dem unruhigen Flackern des Kaminfeuers kaum

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Südtiroler Nachrichten
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Pagina 9 di 10
Data: 28.01.1969
Descrizione fisica: 10
Georg Trakl Seltsam sind manchmal die Wege, die uns das Leben gehen heißt, deutbar nur aus der Schau der späten Jahre, die den Blick zurück auf Vergangenes richten und dem Inneren zukehren, als vermöchte der Suchende dort Antwort zu finden auf Fragen, die sich ihm kaum je eröffnet haben. Wessen Le bensgang ist nicht reich an Begegnun gen, die schicksalhaft wurden oder schicksalhaft hätten sein können; die aber dem Ruhelosen jene anderen We ge vorzeichnen, denen er folgen wird, mögen

ans Fenster fällt, Lang die Abendglocke läutet, Vielen ist der Tisch bereitet Und das Haus ist wohlbestellt. Mancher auf der Wanderschaft Kommt ans Tor auf dunklen Pfaden. Golden blüht der Baum der Gnaden Aus der Erde kühlem Saft. Eine Erinnerung von Joseph Georg ^Oberkofler artigen Ansitz — zu einer Jause gebe ten. Georg Trakl stand damals wohl auf der Höhe seines Schaffens, wäh rend sein Mitgeladener erst mählich die Quellen erahnen mußte, aus denen seine spätere eigene Dichtung schöp fen

würde. Daß ich diesen Abend bei Ludwig von Ficker in Gesellschaft Trakls als Ehre verstand, sei hier ver merkt. Arm ist das, was mich die Erinne rung an jene Zeit heute noch erschau en läßt, über einem Gedichtvortrag Georg Trakls, über einem anregenden Gedankenaustausch mit dem Gastge ber und anderen Geladenen war längst der Abend über einen grauen Winter tag hereingebrochen, dessen Himmel der Föhn verschleiert hatte, jener süd liche Bote, der die Stadt am Inn und ihr nach Süden gelegenes Mittelgebir ge mitten in Schnee

und Eis oftmals in Vorfrühlingsahnen beklemmt. Als die Stunde des Aufbruches zu später Nacht gekommen war, bot mir Georg Trakl den Sitz auf seiner Rodel an, die er mitgebracht hatte, wohl wissend, daß uns zur Heimkehr kein anderes Gefährt mehr zu Verfügung stehen würde. Des erlebnisreichen Tages mü de und dankbar zugleich folgte ich Georg Trakls Aufforderung gerne, denn mein Heimweg war weit. Ich wohnte damals in der Villa Blanka nächst der Weiherburg, auf der Igls gegenüberlie- raste, alle Gefahren

mißachtend. Längst war mir nichts mehr übrig geblieben, als mich Georg Trakls Fahrkunst blindlings anzuvertrauen; Abspringen vom Rodelschlitten hätte schwere Ver letzung bedeutet. Doch wie verstand es dieser, das Gefährt zu lenken! Weder früher noch später in meinem Leben bin ich gleicher Fahrkunst begegnet. Mit tödlicher Sicherheit zwang er den sausenden, fast überladenen Schlitten in die Bahn, vorbei an Stämmen, Stei nen und Geröll. Vorbei an jenem Fels vorsprung, Gluirsch-Eck geheißen, an dem Jahre

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 10 di 16
Data: 01.05.1910
Descrizione fisica: 16
138 Nr. E mit N I! M s I Heute war Frau Buschmann mit ihrer Tochter zu einem Kaffee bei den Ehrhardts gebeten. Sie sollten dort mit einigen liebenswürdigen Damen Bekanntschaft machen. Georg Buschmann war allein zu Haus, aber er lang weilte sich nicht. Gestattete auch das Wetter kein Arbeiten im Freien, so stand doch die sehr wertvolle Bibliothek des verstorbenen Bruders zur Benutzung da. Der Jntendantursekretär a. D. lag gemütlich lesend und rauchend in seinem Zimmer auf der Chaiselongue

und fühlte sich ungemein behaglich und geborgen. Da war nichts, was größeren Wert für ihn hätte haben können, als die ruhevolle Gegenwart, und nur der Wunsch lebte in ihm, daß alles so bleiben möchte, wie's war. Das saubere junge Stubenmädchen — einen Diener hielt Georg Buschmann sich nicht — steckte soeben den zierlichen Kopf mit dem kleinen Hamburger Häubchen zur Türe hinein, nachdem auf ihr Klopfen die Aufforderung zum Eintreten erfolgt war. „Herr Buschmann," sagte das Mädchen, „es ist ein Herr

gekommen, der Sie zu sprechen wünscht." „Jawohl, Marie, ich komme. Oder besser, lassen Sre ihn hier eintreten. Nannte er keinen Namen?" „Nein. Als ich fragte, wen ich melden sollte, gab er zur Antwort, er bäte nur um einen Augenblick Gehör." „Ist ja auch einerlei, wie er heißt. Führen Sie ihn hier herein." Georg Buschmann hatte sich eben aus seiner bequemen Lage erhoben, als ein noch junger Mann, elegant gekleidet, über die Schwelle trat. Er stellte sich vor als Hermann Treder und bat den Herrn

— er war ganz waffenlos. Nicht einmal Nero war daheim. Der hatte es sich nicht nehmen lassen, feine Damen zu begleiten. Hatte man doch im vergangenen Jahre den Bruder auch so mir nichts dir nichts über den Haufen geschossen. Dieser Herr machte zwar nicht den Eindruck eines gemeinen Meuchelmörders, aber trau, schau wem. Es war Georg Buschmann daher eure Beruhigung, als sich der Besucher behäbig niederließ. Es hatte durchaus nicht den Anschein einer mörderischen Absicht. So setzte sich Georg Buschmann

gleichfalls, und da der Herr noch immer schwieg, fragte er: „Womit kann ich Ihnen dienen, Herr Treder?" ^ . „Herr Buschmann," sagte der unheimliche Gast nach einem Räuspern mit leiser Stimme, „ich bin gekommen, Sie zu warnen." . Georg Buschmann fuhr mit einem Ruck in dre Höhe. „Mich zu warnen? Plant man ein Attentat auf meine Person?" Der Fremde lächelte nachsichtig. Der Mann war köstlich naiv. Und der Mann fühlte sich auch sehr sicher. Oder verstellte er sich? Unfehlbar das letztere, so wähnte der Herr

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 6 di 16
Data: 24.11.1912
Descrizione fisica: 16
, „auf die Gefahr hin, Sie mit überflüssigen Einzelheiten zu lang weilen. Ich bin in Elbing geboren. Mein Vater, Robert von Hohenfels, wanderte nach dem Tode meiner Mutter — ich war damals acht Jahre alt — nach Amerika aus und ließ mich in der Obhut meines Onkels Georg von Hohen fels zurück, der auch die beiden Söhne seines jüngsten, früh verstorbenen Bruders Karl erziehen ließ. Onkel Georg ist der einzige von den drei Brüdern, der es in der Welt zu etwas gebracht hat. Er kaufte für den größten Teil des Geldes

, den er im Handel erworben hatte, ein schönes, großes Rittergut, Arendsee, auf das er sehr stolz war. Dieses Gilt, auf dem er allerlei Neuerun gen eiugeführt hatte, betrachtete er gewissermaßen als seine persönliche Schöpfung und vermachte es, da er es nicht geteilt wissen wollte, seinem Liebling, meinem Vetter- Georg, Onkel Karls ältestem Sohn. Zwei- bis dreihundert tausend Mark sollte ich erben und den Nest seines Bar- vermögells, etwa fünfzigtausend Mark, bestimmte er für Artur, Georgs jüngerem Bruder

. Daß er auch bis über die Ohren in Schulden steckte, verschwieg Artur. Aus dem Widerspruch Arturs machte sich der Onkel nichts; wohl aber wurmte es ihn, daß Georg, sein Liebling, sich gegen die Bedingungen und Beschränkungen auflehnte, die das Testament ihm auferlegte. Wegen dieser Meinungsverschiedenheit gerieten Onkel und Georg oft aneinander, und da einer immer starrköpfiger war, als der andere, kam es im Mai vorigen Jahres zu einem vollständigen Bruch. Georg ging in die Fremde und erklärte, er werde keinen Fuß mehr

auf Arendsee setzen, das bei einer solchen Bewirtschaftung der Familie sowie so bald verloren gehen würde, und Onkel schwur hoch und teuer, er würde die Hunde auf den undankbaren Menschen hetzen, wenn er es je wieder wagen sollte, sich auf Arend see blicken zu lassen. Georg wanderte also aus, und im Februar dieses Jahres erhielten wir in Arendsee die Kunde, daß er in Transvaal an Malaria gestorben sei. Seitdem ist mein Onkel ein anderer geworden. Er findet jetzt, daß er gegen Georg nicht nachsichtig genug

Tage nach dem Unglücksfal! brachte der Postbote zwei Briefe, aus Afrika. Der eine war an mich adressiert und zwar in Georgs Handsckrist. Ich riß schnell das Kuvert auf und fand, daß ich mich nicht geirrt hatte. Georg schrieb mir, er schäme sich, daß er dem Onkel für seine Gutherzigkeit so schlecht gedankt habe; er hätte gleichzeitig auch an ihn geschrieben und ihn um Verzeihung gebeten; er hoffe, in wenigen Wochen nach Hause zurücktehren und uns eine angenehme Ueberraschung bereiten

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 5 di 12
Data: 15.01.1937
Descrizione fisica: 12
des Deutschien Turnerbunöes abgehal ten und fand bei allen Besuchern ungeteilte Zustimmung!. Das Bildmaterial stammte teil weise aus den Sammlungen des Bunöes- ministeriums für Anterricht. Die Mitteilung über die Abhaltung! weiterer Vorträge wurde mit. Freude ausgenommen. Von den Lienzer Bürgern «nd Inwohnern vor 350 Jahren. Bo« Dr. R. H. Schluß. Am 1600: Melchior Großpeintner, Meiß- gerber, G. Seine Frau war Anna Kürbis. H 1 fl.,- dann Konrad G. Am 1620: Georg Glanzl (seine Frau: Praxedis piendl). — Georg

! Straffer, dann Andrä, Lorenz und Georg St. — Paul Hoch- steiler, Rotgerber. — Ruprecht Heidacher (hei ratete eine Tochter des Melchior Großpeint-> ner). — Paul Hibler (st 1654), Weißgerber und Wirt zum „Goldenen Fisch", dann sein Sohn Matthäus (st 1657). — Isaak Kranz, Weihgsrber, Sohin des Paul Kranz, Metzger. Glaser, Spengler. Am 1570: Hans Trebsinger. — Hans Ler- cher, Ri. — Georg Haslacher, S., im Lienhart StöttNerhaus. Am 1600: Silvester Stoßer. Kürschner. Am 1545: Augustin Rainer

, M., H — 3 kr. (1583),- dann Georg R. Am 1570: Georg pettauer. — Peter Fiem- kofl, M. — Stoffl Fiernkofl, S — Südseite. — Andrä Netlich, K., dann Blasius N. — Christian Knoll, M. — Nordseite. H — 4 kr. 3.5 Pf., dann Sebastian K. — Jakob Mel- litzer, Mü., H — 4 kr. — Andrä Nicolah. — Jakob Juöenberger, S. H — 9 kr. Am 1590: Thomas Hatinger, A., im Hause des Thomas Hibler, Fischer. Christian paurn- seinöt (st 1648). — Hans Walöner. Kessler (Kupferschmieöe). Am 1550: Hans Oertl (Grtl), Ri. — Ka spar Mahr

, dann Silvester M., Ri., untere Rotte, H — 8 kr. Am 1570: Bartl'me Mahr. R. Am 1585: Chrstioph Dinzl aus Jnnichen, A., als Bürger aufgenommen am 24. 8. 1585,- er zahlte dafür 40 fl. und das Bürgermahl. Am 1600: Hans pimberger, Ri. — Dionys Semblrock (feine Frau: Eva Greifenburger). Maler. Am 1580: Andrä peurweg. A. — Norö- feite, H — 1 fl. — Erasmus Hämmerle (auf Schloß Bruck). — Stephan Flaschbierger. 1622: Abraham Wieland aus Jnnichen. Maurer. Am 1545: Jörg (Maurer), A. — Sixt Nußbaumer, R, 1580: Georg

prenngruber und! Georg Lech ner, S., im Hause des Virgener Pfarrers. Am 1600: Valentin pranter — Blasius Anterberger — Georg Valtiner — Hans Glanzer — Lorenz pfaffenebner. Messingarbeiter. Meranergasse (jetzt Messinggasse) und Mühlgasse. Am 1570: Hans Kurg — Georg puen- lanöer — Georg! Wernöle — Georg Wi!Nkler, Wolf Mair und Georg! Hueber, Messing- Schlager. 1600: Georg Ahster, Wolfgang Aichhiorn und Matthäus Schient, Messingschaber,- Jakob pachmann und Wolfg!angz Rormoser, Mes- fitigfcfj-Iager. — Hans

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Pagina 5 di 16
Data: 06.07.1999
Descrizione fisica: 16
Tag eszeitung Qi 6.7.1999 Nr. 133 letzte Inszenierung 800 Tage Georg Mitten drein - die Bilanz eines Intendanten , der angetreten ist als „Geburtshelfer des Südtiroler Profithea ters“ und als Fahnen flüchtiger endet. Vier mal beworben - vier mal abgeblitzt Jetzt werden manche Außenmgen von Mittendreins Kritikern erst verständlich. Georg Mittendrein ivollte nie lange in Bozen bleiben. Schon zwei Monate nach Amtsantritt verschickte er die erste von mindestens vier Bewerbungen. Von Chkistoi’h

noch ein mal abzieht. Wieder die fünf Sän ger, die Songs und der Star Mitten drein. Nur dieses Mal ist die Bühne das Zehn-.Jahres-.Jubiläumsfest der Sonnlagszeitung „Zelt“. Leisetreien ist und war nie das Ge schäft des Georg Mittendrein. Wie der amerikanische Präsident, so hat der „Intendant“ nach IUO Ta gen eine Pressekonferenz abgehal ten. Im Größenwahn präsentierte der Wiener Theaterfachmann die Bilanz seiner ersten drei Monate Südtirol-Engagement. Dabei fie len Sätze, wie „Ich fühle

mich als Geburtshelfer der hiesigen Thea terszene“ und „Ich wache hier über die Hygiene". Sätze, die einen mehr als selbstbewußten Macher zeigen. An diesem Tag im Novemlter fiel auch ein anderer Satz, der im nach hinein einen besonderen Wert ha ben dürfte. „Fahnenflucht ist nicht meine Sache“, sagte Georg Mitten drein damals auf die Frage eines Tageszeitungs-Journalisten. Keine neun Monate später Georg Mittendrein sitzt beim Abendes sen in der „Hosteria Argentieri“. „Jetzt Lst alles wunderbar“, sagt er selbstbewußt

vergangenen Freitag Südtirols Von Markus Kremser Viel Spaß scheint Georg Mitten drein die Theaterarbeit in Bozen nicht gemacht zu haben. Sehon kurz nach seinem Antritt am 1. August des vergangenem Jahres als Intendant der Vereinigten Bühnen Bozen zog es den Wiener wieder fort. Mittendrein bewarb sich als Intendant in Allenburg. Dort war er erst 1995 weggegan gen. Damals sagte er der örtli chen Zeitung; „Ich gestehe, daß ich froh gehe.“ Schon (frei Jahre später zog es ihn wieder zurück an das Theater

Mann. In Bozen hin gegen pfiff ihm manchmal ein recht eisiger Wind um die Ohren. Die anderen Bewerbungen Mit tendreins auf Stellen als Inten dant oder künstlerischer Leiter hingegen sind damit nicht zu erklären. Schon kurze Zeit des Intendaten Georg Mittendrein war für europäische Verhältnisse nicht die schlechteste. Der Vertrag zwischen Mittendrein und den VBB wird seit langem wie ein Ge heimnis gehütet. „Ich habe ihn nie zu Gesicht bekommen", sagt selbst ein Vorstandmitglied der VBB

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Pagina 1 di 6
Data: 22.01.1936
Descrizione fisica: 6
Bezugspreise: Abonnement nur zusammen mit den „Innsbrucker Nachrichten" möglich. — Einzelnummer 18 Groschen, Sonntag 28 Groschen. Für Italien SV Eentesimi. Auswärtige An;eigenannahmestelle: Oesterreichifche Anzeigengefellfchaft A. G., Wien, I.» Wollzeile 16 — Schulerstraße 11, Fernruf R 2S-5-LO. Nummer 17 Mittwoch, clen 22. Jänner 1936 24 Jahrgang Ein Lebensbild König Georg V. A. B. London, 21. Jänner. Georg V., der in der Mitternachtsstunde des 20. Jänner 1936 sein Leben abgeschlossen

hat, wurde am 3. Juni 1865 im Londoner Thronfolgerpalais Marlborough-Houfe als zwei ter Sohn des Prinzen von Wales, nachmaligen Königs Eduard VII., und seiner Gemahlin Alessandra geboren. Seine erste Erziehung genoß er gemeinsam mit seinem älteren Bru der Albert, Herzog von Clarence, im Elternhause unter Lei tung des Hofpredigers Dalton. Im Jahre 1877 traten der Herzog von Clarence und Prinz Georg als Kadetten in die Marine ein. Der Dienst an Bord des Schlachtkreuzers „Ba- chante" führte die Brüder

nach Indien, Kanada und den Ber einigten Staaten. Nach der Rückkehr von einer Reife um die Welt im Jahre 1880 nahm Prinz Georg seine Studien wieder auf und besuchte ein Jahr lang die Universität Lausanne, 1881 bestand er das Leutnantexamen, vervollständigte feine see männische Ausbildung in der Marineschule in Greenwich und übernahm dann das Kommando des Kanonenbootes „Trufh". Admiral Hay stellte ihm das Zeugnis aus: „Prinz Georg ist kein Salon-Seeoffizier, sondern ein durchgebildeter Fachmann

, der sein Handwerk gelernt hat, wie jeder von uns." Der plötzliche Tod seines älteren Bruders Albert im Jahre 1892 bedeutete für Prinz Georg den Abbruch seiner regulären Seeoffizierslaufbahn. Er war jetzt nach seinem Vater der nächste Anwärter aus den Thron, und sein Platz war von nun an in London, seine Aufgabe die Vorbereitung auf den künf tigen Beruf. Er wurde zum Herzog von Jork ernannt Md nahm als solcher seinen Sitz im Oberhaus. Am 6. Juli 1893 heiratete er die Braut seines verstorbenen Bruders, Prin

zessin Viktoria Mary, die einzige Tochter des Herzogs und der Herzogin von Teck. Die nächsten Jahre waren der Repräsenta tion gewidmet. Die schon über 70 Jahre alte Königin Viktoria lebte zurückgezogen auf ihren Schlössern in Windsor und Bal moral, und Prinz Georg teilte sich mit seinem Vater, dem Prinzen von Wales, in die Pflichten der Vertretung des Königshauses bei öffentlichen Anlässen. Im Jänner 1901 starb die Königin Viktoria, sein Vater bestieg den Thron und Prinz Georg wurde Prinz von Wales

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 15 di 16
Data: 15.07.1911
Descrizione fisica: 16
zu meinen übrigen Taten, daß ich sie unter einem fal schen Namen heiratete? Für sie bin ich Georg Flemming. Und nun sage mir nochmals, ich sei kein Schuft." „Setze dich zu mir, Erik, und sprich ruhig," antwortete Herbert, „sage mir alles über diese seltsame Geschichte." Georg gehorchte, und seine Geschichte war offenbar von großem Interesse für den Freund. Herbert war ein ehrenwerter Charak- Nasse Passage. Von „Du bist ein seltsamer Kauz, Erik. Doch das warst du stets. Warum stoßest du dich an dem harmlosen

Spaß wegen der Heirat und tust, als ob du alles andere nicht gehört hättest? Ich dachte nur, wenn du die schönen Güter antretest, so werdest du auch eine Herrin wollen, die darin walte, wie es sich gehört -—" »'Nein, nein!" wehrte Georg, und preßte dann mühsam die paar Worte heraus: „Ich bin schon verheiratet." „Verheiratet!" Herbert Blank brachte vor Staunen nur das eine Wort über die Lippen. Dann faßte er sich und fuhr fort: »Tu bist verheiratet und hast mir nichts davon gesagt? Das war weder gut

noch klug, Erik. Es wäre mir eine Freude gewesen, deine Frau kennen zu lernen; ich hätte manches tun können für >ie und die " ^ „Und die Kinder," vervollständigte der Andere in hartem Tone. »Ja, mach' nur große Augen, es ist so. Ich bin lang genug ver- C. von Bergen. ter und ergebener Freund, was er Georg schon mehr als einmal be wiesen hatte. Doch er gab sich, was Georg betraf, einer großen Täuschung hin, er überschätzte ihn stets und fand stets Entschuldi gungen für seine Taten. Er glaubte, Georg

habe das Zeug zu einem großen Manne und nur die Umstände seien daran Schuld, daß er es noch nicht geworden sei. Diese Verblendung, diese übel angebrachte Bewunderung und Nachsicht bewirkte, daß er für Georg kein objektiver Ratgeber sein konnte. Seine eigene gute Einsicht und sein natürliches Gefühl für das was recht und edel ist, traten zurück, wenn es sich darum handelte, Georgs Vorteil zu fördern. In früheren Jahren, wenn die Freunde sich getroffen, hatte Georg von einem solchen Beisammensein seelisch

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Pagina 12 di 16
Data: 19.05.1933
Descrizione fisica: 16
schlug beide Hände vor das Gesicht, ging in das Nebenzimmer und sank aufschluchzend in einen Sessel! „Es ist ja so schrecklich, so ganz unsagbar schrecklich!" Georg beugte sich über sie. „Ihre Frau Mutter braucht nicht zu sterben, eine Ohn macht, eine vorübergehende Herzschwäche." Das junge Mädchen richtete sich auf und sah ihn trostlos an. „Sie stirbt! Ich weiß, daß sie stirbt! Und das Schlimmste ist: Nicht der Schmerz, sondern die Freude hat sie getötet." „Die Freude?" „Wir haben vor drei Stunden

die Nachricht erhalten, daß mein Vater gerettet und nach Chicago zurückgekehrt ist." Georg zuckte zusammen. Mac Clean gerettet? Mac Clean nach so langer Zeit noch gerettet? Dann war ja vielleicht auch Ada ? Trotz ihres Schmerzes verstand Isabel den Ausdruck seines Gesichts. „Vater telegraphierte nur von seiner Rettung; aber viel leicht —" „Sie werden natürlich sofort reisen wollen?" Wieder war entsetzliche Angst in ihren Augen. „Ich bleibe selbstverständlich bei Ihnen, gnädiges Fräulein." Die Tür wurde

geöffnet, der Arzt trat ein und warf einen fragenden Blick auf Isabel und Georg. „Meine Mutter ist infolge eines Telegrammes, das sie er regte, plötzlich zusammengebrochen. Dies ist Mister Thomas, ein Freund unseres Hauses, den ich herbeirufen ließ, um nicht allein zu sein." Es war selbstverständlich nur eine Phrase, die Isabel in den Mund kam, um dem Arzt die Anwesenheit des fremden jungen Mannes zu erklären, aber Georg empfand diese Worte wie ein Geschenk. Der Arzt ging in das Nebenzimmer

und verschloß die Tür. um die Kranke allein zu untersuchen. Isabel stand in banger Erwartung und hatte die Hände vor ihr Glicht gepreßt. Unwillkürlich war Georg dicht an sie Ersten Internationalen Oesterreichischen Alpenfluges 1933 ver anstaltet, wurde am 15 d. M. 5 Uhr abends in der Innsbrucker Ausstellungshalle die Flugzeug- und Luftschutzausstellung feierlich eröffnet. Unter den Ehrengästen bemerkte man Lan deshauptmann Dr. Stumpf, Bürgermeister Fischer, den Bri gadier General Wimmer sowie

wird. Immerhin ist der Zustand ernst." „Soll ich dem Vater telegraphieren?" „Vielleicht besorgt das der Herr Bräutigam, während ich einiges auffchreibe." Der Arzt hatte die beiden Arm in Arm gesehen, Isabel an Georgs Brust gelehnt, und er sagte dieses Wort, ohne sich dabei etwas zu denken. Hatte Isabel es gehört? Jedenfalls war sie viel zu sehr in ihren Schmerz versunken, um zu widersprechen. Sie warf einige Zeilen auf ein Papier. „Bitte!" Georg eilte mit dem Telegramm hinunter, um es dem Beamten

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Die neue Südtiroler Tageszeitung
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Pagina 2 di 16
Data: 17.02.1998
Descrizione fisica: 16
Di 17.2.1997 Nr. 33 Tag eszeitung S Ü D T I R O Georgs Planspiel Georg Pardeller hat gestern die wichtigste Abstimmung seines Lebens oscarreif inszeniert und damit seinen Schlachtplan erfolgreich abgeschlossen. Ausgeschlossene: ASGB-Funktionäre Reinhard Verdrosf j und Robert Holzt§: „Ich wußte, daß eKs ausgehen würde".! Von Christoph Fkanckschisi Del- Sieg des Georg Pardeller er folgte in drei Phasen und im Zwei-Stundentakt. 10.00 Uhr: Armin Waldner, Rich tei- am Bozner Landesgericht, bestätigt

seine früher erlassene Verfügung und gibt in seinem Ur teil im Zivilfall „ASGB-Bundes- vorstand gegen ASGB-Fachge werkschaft Öffentliche Körper schaften“ in allen Punkten Georg Pardeller Recht. Waldner be scheint dem ASGB-Chef „drasti sche Maßnahmen aus Notwehr gesetzt zu haben". 12.00 Uhr: Im Bozner Kolping haus hat gerade der Bundesvor stand abgestimmt, ob sich der Obmann der Fachgewerkschaft Gebietskörperschaften, Rein hard Verdross, und der Landes sekretär Robert Holzer „ASGB- sehädigenden Verhaltens

“ schul dig gemacht haben und sie des halb aus dem ASGB ausgeschlos sen werden sollen. Für den Aus schluß stimmen 29 Delegierte, neun dagegen und einer weiß. Verdross mußte daraufhin die Sitzung des Bundesvorstandes verlassen. 14.00 Uhr: Georg Pardeller hat eben seinen Endsieg feiern kön nen. 33 Delegierte sprechen sich für die Aufhebung der Unverein barkeit von Gewerkschaftsamt und politischem Mandat aus. Nur fünf sind dagegen. Damit hat Par deller die Zweidrittelmehrheit für die Statutenänderung

erreicht. Im März will der ASGB dann ent scheiden, welche Kandidaten er offiziell ins Reimen schicken wird. In Wirklichkeit ist diese Entschei dung spätestens seit gestern gefal len. „Wir wollen uns jetzt politisch einmischen“, kommentiei-te Georg Pardeller gestern die Entschei dung des Bundesvorstandes. Daß es überhaupt dazu gekommen ist. darf man dem hemdsärmeligen Gewerkschaftsboss selbst zu sehreiben. Denn Georg Pardeller hat über Monate hinweg einen Plan ausgeheckt, der gestern voll und ganz

aufgegangen ist. Seit vergangenem Herbst ist klar, daß Georg Pardeller im No vember 1998 für die Südtiroler Volkspartei ins Rennen gehen wird. Dennoch antwortet er bis heute: „Ich habe noch nicht ent schieden, ob ich für die Landtags wahlen kandidiere". Der ASGB- Chef hat seit langem ein Haupt problem in Sachen Kandidatur. Laut ASGB-Statut war bis ge tan, kann der Gewerkschafter nicht zulassen. „So wurde aus dem eindeutigen Umvereinbar- keitsbefiirworter Pardeller plötz lich ein Befürworter der Statu

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 9 di 16
Data: 11.03.1926
Descrizione fisica: 16
, der da beugt seinen Nacken nicht und wenn der Kglser selbst käme/ Die Uebüngen des Fußvolkes waren indes zu Ende gegangen, das Volk verlief sich und auch den jungen Mann sah man seine Schritte der Stadt zuwenden; sein Gang war langsam und ungleich, sein Gesicht schien bleicher als sonst, seine Blicke suchten noch immer den Boden oder schweiften mit dem Ausdruck von Sehnsucht oder stillem Gram nach den fernen blauen Bergen, den Grenzmauern von Württemberg. Noch nie hatte sich Georg von Sturmfeder

als einziges Erbe dem unmündigen Knaben zusandte; dieser Mann war es, der ihm jtzt liebevoll die Schranken öffnete, und auch ihm muße er in so zweideutigem Lichte er scheinen. Er hatte sich ucker diesen trüben Gedanken langsam dem Tore der Stad genähert, als er sich plötzlich am Arm ergriffen fühlte; ersah sich um, ein Mann, dem Anschein nach ein Bauer, staid vor ihm. „Was willst drs" fragte Georg, etwas unwillig, in seinen Gedanken rrterbtochen zu werden. „Es kommt dauuf an, ob Ihr auch der rechte seid

," antwortete der Mmn. „Sagt einmal, was gehört zu Licht und Stur r?" Georg wundere sich ob der sonderbaren Frage und betrachtete jenen enauer. Er war nicht groß, aber kräftig; seine Brill war breit, seine Gestalt gedrungen. Das Gesicht, von dr Sonne braun gefärbt, wäre flach und unbedeutend ewesen, wenn nicht ein eigener Zug von List und Schmheit um den Mund und aus den grauen Augen Mt und Verwegenheit geleuchtet Hütten. Sein Haar und Art waren dunkelgelb und gerollt; er trug einen langerDolch im ledernen

verstanden sä;,was willst du damit?" „So sed ihr Georg von Sturmfeder," sagte jener, „und ich komr von Marien von —" „Um »otes willen, sei still, Freund, und nenne keinen Raren" fiel Georg ein, „sage schnell, was du mir brings" „Ein örieflein, Junker!" sprach der Bauer, indem er die brter, schwarzen Kniegürtel, womit er seine ledernen tzinkleider umwunden hatte, auflöste und einen Streifen »eroament hervorzog. Miyasirger Freude nahm Georg das Pergament; es warerwenige Worte, mit glänzend schwarzer Tinte

ist. Es kommt mir nämlich ein feines Weibsbild im Schleier mit Rosenkranz ent gegen; ich drückte mich an die Wand, um sie vorbei zu lassen, sie aber bleibt stehen und spricht: Ei, Hans, wo- her des Wegs?" „Woher kennt Euch das Fräulein?" unterbrach ihn Georg. „Meine Schwester ist ihre Amme und —" „Wie, die alte Rose ist Eure Schwester?" rief der junge Mann. „Habt Ihr sie auch gekannt?" sagte der Bote. „Ei, seh' doch einer! Aber daß ich weiter sage: Ich hatte eine große Freude, sie wieder zu sehen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 9 di 16
Data: 11.02.1926
Descrizione fisica: 16
unsanft an die seidenen Mäntelein und samtenen Gewänder streiften. Breitenstein hatte Georg auf einen Sitz niederge- zogen, den er ihm als einen ganz vorzüglichen anpries. „Ich hätte Euch," sagte der alte Herr, „zu den Gewal tigen da oben, zu Frondsberg und Waldburg setzen können, aber in solcher Gesellschaft kann man den Hunger nicht mit gehöriger Ruhe stillen. Schauet Euch hier um, ob dies nicht ein trefflicher Platz ist? Die Gesichter umher kennen wir nicht, also braucht man nicht viel zu schwatzen

. Rechts haben wir den geräucherten Schweinskopf mit der Zitrone im Maul, links eine prachtvolle Forelle, die sich vor Vergnügen in den Schwanz beißt, und vor «ns diesen Rehziemer, so fett und zart, wie auf der ganzen Tafel keiner mehr zu finden ist." Georg dankte ihm, daß er mit so viel Umsicht für ihn gesorgt habe, und betrachtete zugleich flüchtig seine Um gebung. Sein Nachbar rechts war ein junger, zierlicher Herr von etwa fünfundzwanzig bis dreißig Jahren. Das frischgekämmte Haar, duftend

von wohlriechenden Salben, der kleine Bart, der erst vor einer Stunde mit warmen Zänglein gekräuselt sein mochte, ließen Georg, noch ehe ihn die Mundart davon überzeugte, einen Xllmer Herren erraten. Der junge Herr, als er sah, daß er von seinem Nachbar bemerkt wurde, bewies sich sehr zuvor kommend, indem er Georgs Becher aus einer großen sil- Kernen Kanne füllte, auf glückliche Ankunft und gute Nachbarschaft mit ihm anstieß und auch die besten Bissen von den unzähligen Rehen, Hasen, Schweinen, Fasanen

und wilden Enten, die auf silbernen Platten umher standen, dem Fremdling auf den Teller legte. Georg suchte nach einigem Gespräch seinen Nachbar auf einen anderen Weg zu bringen, der ihn zu anziehen deren Nachrichten führen konnte. „Ihr habt," sprach er, „schöne Mädchen hier in Ulm, wenigstens bei unserem Einzug glaubte ich deren viele zu bemerken." „Weiß Gott/" entgegnete der Ulmer, „man könnte damit pflastern." „Das wäre vielleicht so übel nicht," fuhr Georg fort, denn das Pflaster Eurer Straßen

ist herzlich schlecht. Aber sagt mir, wer wohnt dort in dem Eckhaus mit dem Erker; wenn ich nicht irre, schauten dort zwei feine Jungfrauen heraus, als wir einritten." „Habt ihr diese auch schon bemerkt?" lachte jener. „Wahrhaftig, Ihr habt ein scharfes Auge und seid ein Kenner. Das sind meine lieben Basen mütterlicherseits, die kleine Blonde ist eine Besserer, die andere ein Fräu- lein von Lichtenstein, eine Württembergerin, die auf Be such dort ist." Georg dankte im Stillen dem Himmel, der ihn gleich

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 9 di 20
Data: 13.05.1926
Descrizione fisica: 20
Im Herrgottswinkel. Lichtenstein. Romantische Erzählung aus der württembergischen Geschichte von Wilhelm Hauff. 13 (Fortsetzung.) Die Wanderer waren auf einer kleinen, freien Waldwiese angekommen; der Pfeifer band das Pferd seit- wärts an und winkte Georg, zu folgen. Die Waldwiese brach in eine schroffe, mit dichtem Gesträuch bewachsene Abdachung ab; dort schlug der Pfeifer einige verschlun- gene Zweige zurück, hinter welchen ein schmaler Fußpfad sichtbar wurde, welcher abwärts führte

. Nicht ohne Mühe und Gefahr folgte Georg seinem Führer, der ihm an eini- gen Stellen kräftig die Hand reichte. Nachdem sie etwa achtzig Fuß hinabgestiegen waren, befanden sie sich wie. der auf ebenem Grund, aber umsonst suchte der junge Mann nach der Stätte des geächteten Ritters. Der Pfei- fer ging nun zu einem Baum von ungeheurem Umfang, der innen hohl sein mußte, denn jener brachte zwei große Kienfackeln daraus hervor; er schlug Feuer und zündete mit einem Stückchen Schwefel die Fackel an. Als diese hell

aufloderten, bemerkte Georg, daß sie vor einem großen Tor stehen, das die Natur in die Fel- senwand gebrochen hatte; und dies mochte wohl der Ein» gang zu der Wohnung fein, wo der Geächtete, wie sich der Pfeifer ausdrückte, bei dem Schuhu zur Miete war. Der Mann von Hardt ergriff eine der Fackeln und bat den Jüngling, die andere zu tragen, denn ihr Weg sei dunkel und hie und da nicht ohne Gefahr. Nachdem er diese Warnung geflüstert, schritt er voran in das dunkle Tor. Glänzend weiße Felsen faßten

und unterirdische Wasser, aus denen keiner mehr ans Licht kommt. Auch gibt es geheime Gänge und Kammern, die nur fünf Män- nern bekannt sind, die jetzt leben." „Und der geächtete Ritter?" fragte Georg. „Nehmt die Fackel und folget mir," antwortete jener und schritt voran in einen Seitengang. „Hier ist der Ort," sprach der Führer, „dort oben in der Felswand ist die Wohnung des unglücklichen Mannes." Er gab dem Junker auch die zweite Fackel in die Hand und klimmte den glatten schlüpfrigen Felsen hinan

, der zu der Grotte führte, woraus Gesang erklungen war. Georg dachte sich, daß er ihn vielleicht dem Ritter melden wolle, und bald sah er ihn mit einem tüchtigen Strick zurückkehren. Er klimmte die Hälfte des Felsens wieder herab und ließ sich die Fackeln geben, die er ge- schickt in eine Felsenritze an der Seite steckte; dann warf er Georg den Strick zu und half ihm so die Felsenwand erklimmen, was ihm ohne diese Hilfe schwerlich gelungen wäre. Er war oben, und wenige Schritte noch, so stand

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Pagina 7 di 10
Data: 26.05.1935
Descrizione fisica: 10
eine Depesche an Roding. Als er fertig ist, liest er sie noch einmal durch. Halblaut mur melt er: „Telegramm Nr. 2 von mir ist hinfällig. Junge Russin uls Schwindlerin entlarvt. Wirkliche Fürstin Orbeliani ist ohne Zweifel tot." 21. Kapitel. Am Ausgang eines kleinen Tales, durch das ein klares ^ergwafser leise rauscht, erhebt sich das Lager Georg Rodings. Von dem etwa 400 Meter entfernten Kloster Bo-du-nö sind uur die oberen Stockwerke und die in chinesischem Baustil ge haltenen geschweiften Dächer zu sehen

. Eine unbedeutende I ^eländewelle liegt zwischen dem Lager und dem Lamakloster. heute ist Rasttag... wohlverdienter Rasttag. Am Feuer hantiert Ali Musa und brät über rot glühenden Holzkohlen an mehreren Spießen nach turkestanischer Art ■ gesalzenes und gepfeffertes Hammelfleisch, das, in kleine ! Würfel geschnitten, an den Tschombulen aufgereiht ist. Aufmerksam schaut ihm Tanja zu, die auf einem Felsblock W und behaglich ihre Zigarette raucht. Zu Georg Roding schweift ihr Blick, der mit Gombo

, dem blatternarbigen Mongolen, sich mit den Pferden beschäftigt, 1 die in einiger Entfernung vom Lager weiden. Cr befühlt die Rücken der Tiere und ihre Beine, gibt dem jungen Menschen noch irgendwelche Anweisungen, dann kommt er langsam zu den Zelten zurückgeschlendert. In der letzten Zeit ist Tanja an Georg etwas aufgefallen. Nicht hat etwa feine kameradschaftliche, mitunter recht burschi kose Art ihr gegenüber eine Wandlung erfahren, doch ihr feiner weiblicher Instinkt hat gemerkt, daß seine Blicke

anders geworden find wie früher. Sie fühlt, daß Georg jetzt in ihr mehr sieht als nur den guten Kameraden. Tanjas Herz be ginnt bei dem Gedanken zu klopfen, ihr Blut wallt rascher durch die Adern. Vielleicht täuscht sie sich! Wenn es aber wirklich so wäre? Tanja springt von ihrem felsigen Sitz und geht auf Georg ZU- „Bist du zufrieden mK den Pferden?" ruft sie. Roding nickt und bleibt stehen. Leuchtenden Auges blickt er auf das Mädchen. Tanja fühlt mehr seinen Blick, als daß sie ihn sieht. Alle ihre innere

Kraft muß sie zusammennehmen, um nicht dem Mann, dem ihr-Herz gehört, um den Hals zu fliegen und sich an ihn zu schmiegen. Doch auch Georg geht es in diesem Mo ment nicht anders. Unendlich schwer wird es ihm, sich zu be herrschen und sich zu zwingen, die heiße Liebe zu dem Mädchen noch für eine Zeit ins innerste Kämmerlein seines Herzens zurückzudrängen. Georg empfindet es fast wie eine Erlösung, als er Ali Mu- sas Stimme hört, der ihm zuruft: „Herr, Tolta-Lama ist gekommen." Der Mönch begrüßt

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Volksbote
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Pagina 5 di 16
Data: 10.05.1973
Descrizione fisica: 16
Donnerstag, den 10. Mai 1973 » Volksbote“ Seite 5 Die Waisenkinder fanden pten Platz Kurz nach dem Begräbnis von Olgas Schwester und Schwager, die bei einem Vcrkehrsunfall ums Leben gekommen waren, fuhr Olga mit ihrem Mann Georg in die Stadt, wo die drei Kinder von Olgas Schwester in der Obhut einer uralten Tante darauf warteten, in ein Heim aufgenommen zu werden. Georg hatte alle hierfür nötigen Schritte eingeleitet. Es war nicht leicht gewesen, ein passendes Heim zu finden, zumal die Zeit

drängte. Die alte Tante war ganz einfach nicht fähig, auf die Kinder achtzugeben. Bevor Georg noch endgültige Abma chungen mit der Heimleitung getroffen hatte, war Olga mit der Bitte gekom men, wenigstens eines der drei Kinder zu sich zu nehmen. Georg hatte zuerst davon nichts wissen wollen, dann aber doch nachgegeben, und nach langem Hin und Her waren sie übereingekommen, das mittlere der drei Kinder — die kleine Doris — zu sich zu nehmen. Die beiden anderen waren Jungen, die sich nach Georgs Ansicht

besser mit dem Leben in einem Heim abfinden würden als ein Mädchen. Er meinte auch, das Heimleben sei für sie zugleich eine gute Schule für das spätere Le ben, in dem einem Erwachsenen nichts geschenkt werde. Olga, die ihren Mann kannte und ihn nicht verstimmen wollte, pflichtete ihm bei. Sie war froh, daß es ihr gelungen war, wenigstens das Mädchen vor dem Heimleben zu bewahren. Georg drehte das Radio auf. Der Mo tor lief, gleichmäßig und ruhig. Georg schaute aufmerksam nach vorn auf die Straße

. Bis zur Stadt war es noch eine halbe Stunde. Seit sie von daheim weg gefahren waren, hatten sie noch keine fünf Worte gewechselt. „Zünde mir bit te eine Zigarette an“, sagte Georg. Olga tat es. Georg sog gierig den Rauch in sich hinein. Aus dem Radio erklang Operet tenmusik. Die Melodien gingen Olga auf die Nerven, und sie drehte das Radio ab. Georg warf ihr einen Blick zu, sagte aber nichts. Der Empfang durch die Tante war kurz und kühl. Olga stand in keiner engen Verbindung mit ihr. Die Tante

. Es hatte den Anschein, als wären die drei zusam mengewachsen. Olga setzte sich ihnen gegenüber und versuchte, ihnen die Situation zu erklä ren. Georg stand beim Fenster und schaute auf die Straße hinunter. Immer, wenn eine jüngere Frau unten vorüber ging, folgte er ihr mit den Blicken und seufzte still vor sich hin, sobald sie aus seinem Blickfeld verschwand. Die Tante rumorte in der Küche her um. Nach kurzer Zeit roch es nach frischgekochtem Kaffee. Georg zündete sich eine Zigarette an. Die drei Kinder saßen

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