Hirt sagte nichts. Er schien sich ganz dem Anblick des herrlichen Bildes hinzugeben, aber seine Stirne war in leichte Falten ge furcht und seine Augen blickten starr zu dem stillen Weiher hin- uuter, auf dem sich die Umgebung klar und deutlich spiegelte. „Ja, wenn man das könnte,' begann er nach einer Weile in merkwürdig müdem Ton, „ach, wenn man doch nnr wenigstens.. Er brach jäh ab, seufzte tief und wandte sich zum Weitergehen. „Du wirst dich über mich wundern,' hob er nach einigen Schritten
von neuem an, „und du hast dazu auch ein Recht. Wir sind im Leben bis jetzt nur ganz äußerlich zusammen gekommen, unsere Wege gabeln weit auseinander, du wirst über meine Ver hältnisse nur wenig oder gar nicht unterrichtet sein. Wenn du wüßtest, welche Sorgen mir den Kopf schwer machen!' Ich sah ihn etwas ungläubig an und er fuhr fort: „Glaub' es mir. Wenn ich noch jünger wäre und wenn ich nicht mit allen Fasern meines Herzens an dem bunten Rock hinge, ich hätte längst umgesattelt. Darf
widmen und schwärmten natürlich schon in der Oberprima von ihrem zukünftigen Beruf. Ich selbst war noch zu nichts schlüssig und du kannst dir wohl denken, wie ich mich zurückgesetzt fühlte, wenn die drei von all der Herrlich keit, die ihrer wartete, sprächen und ich ganz still sein mußte. Da wurde denn auch in mir der Wunsch rege, Offizier zu wer den: warum sollte ich denn nicht zu Ehre und Ruhm emporsteigen können? Die militärischen Schauspiele, die unsere Vaterstadt bot, die Bilder
. Die Bedenken meines Vaters wußte sie mit dem Hinweis auf eine reiche Frau zu zerstreuen. Das sollte mir zum Fluch werden!' Hirt machte wieder eine Pause. Ich betrachtete ihn. Er sah vor sich nieder auf den Boden, um seinen Mund spielte ein schmerzlicher Zug, seine Brust ar beitete heftig. „Ich trat also in das Regiment in E. ein,' fuhr er nach einer Weile fort, „und anfangs ging ja alles ganz schön. Ich fühlte mich wohl in der Uniform, ja gewann sie mit jedem Tage lieber. Ich stand stets
bei allen Vorgesetzten gut und wurde schnell befördert. In hochherziger Weife unterstützte mich Engern, auch sonst kam man mir sehr entgegen, bald war ich da eingeladen, bald dort. Das bunte Gcsellschaftsleben übt in den jungen Jahren immer einen magischen Reiz auf einen aus, man fühlt sich geehrt, dreht sich lustig mit in dem Strudel der Feste und merkt mich nicht die gähnende Leere, die sich hinter den ewig gleichen Phrasen und Zeremonien verbirgt. So wäre also alles ganz gut und schön ge wesen. Aber da kam