erinnern könnte." „Wohin reisen sie?" „Nach Italien, zuvörderst nach Florenz. Ich werde sie begleiten. Damen sind nun einmal auf der Reise allein ganz hülflos, und Dienst boten können ihnetl dabei nichts nutzen. Außer dem habe ich selber große Lust, Italien endlich einmal kennen zu lernen." „Wann wollen sie abreisen?" fragte .Hugo wieder. „In einigen Tagen — sobald als möglich — sobald Frau von Foerster wohl genug ist, um reisen zu können." „Du wirst mir hier sehr fehlen, Onkel." „Rede nicht solch Zeug
Lebensfreudigkeit erfüllte. Befriedig atmete er auf, wischte 'sich den kalten Schweis von der Stirn und wandte seine Schritte, ganz von seinem neuen Entschluß erfüllt, wieder seiner Wohnung zu. Der folgende Morgen war hell und freund lich und brachte ihm noch eine besondere Freude, einen Brief von Cäcilie, worin sie ihm 'mit teilte, daß sie in etwa einer Woche abreisen würde. Sie lud ihn weder ein, sie zu besuchen, noch schrieb sie irgend ein Wort des Abschiedes. Für beides war er ihr dankbar. Sie wußte
. Ich hörte gestern von meinem Onkel, daß Ihr abreisen werdet. Du bist leidend, Cä cilie ?" „Nein, nur abgespannt." „Und Frau von Foerster?" „Tante kann ihr Zimmer noch nicht verlassen, die Erschütterung war zu schrecklich. Es macht mich ganz elend, wenn ich sie so stumm und still daliegen sehe, unverwandt ins Leere starrend, als ob sie," — und dabei traten ihr Thränen in die Augen, die sie aber hastig fortwischte. „Ich weiß recht gut, wie schwer Euch beide der Schlag getroffen haben muß, und es schmerzt
— aber ich hatte das Empfinden, daß die Wahrheit Dir unter keinen Umständen zu scha den vermöchte." „Ich danke Dir, mein Liebling." „Es hat Dir doch auch nichts geschadet?" fuhr sie eifrig wrr, seine Züge voll gespannter Erwartung durchforschend. „Natürlich nicht," entgegnete er, bemüht, sie zu beruhigen. „Tu tatest ganz recht daran, ihm Alles zu sagen." „Das Gefühl hatte ich auch während der Un terredung, aber nachher kamen mir Gedanken, daß Fremde deine Worte vielleicht mißdeuten könnten — Leute, die dich nicht kennen
, wie ich dich kenne." „Weder du noch ich 'können hindern, daß Fremde denken, was ihnen beliebt, und ihre Ge danken können uns auch ganz gleichgiltig sein. Aber glaube mir Cäcilie, indem du die Fragen des Justizrates, offen und rückhaltlos beantworte test, handeltest du nur so, wie ich ps wünschte und ich dir geraten haben würde." „Ich kann bloß nicht begreifen, weshalb er so eifrig zu wissen wünschte, was doch gar nichts mit diesem schrecklichen Ereignis zu tun hatte?" fragte sie nachdenklich. „Nun, vielleicht