der Wirrfchgau- resp. Aeruvayn nimmt ein in den „Tiroler Stimmen" vom 20. ds. erschienener, mit H A. gezeichneter Aufsatz Stellung, in welchem vieles gesagt erscheint, was wir schon bei den Bahnversammlungen in Imst, Laos und Zams gehört haben, besonders aber die über triebene, ^ganz West- und Südtirol schwer schädigende Rücksichtnahme auf Triest einer Kritik unterzogen wird. In dem Aufsatze wird hervorgehoben, duß man im ganzen Vinschgau, im Oberinnthal und Außer fern sich allenthalben wundert, (eigentlich
der Eisenbahn dienen. Einen solchen auszuführen, widerstreite ganz und gar den Handelsinteressen Oesterreichs, die eine Hebung „Triests" fordern. „Nun — sagt der Aufsatz weiter — ist Triest bisher allerdings der erste Aus fuhr- und Handelshafen Oesterreichs und verdient als solcher gewiß die Aufmerksamkeit aller, denen dvs österreichische Handelsinteresse am Herzen liegt. Soll, ja „darf" aber deswegen ein so bedeutender Theil eines Kronlandes, wie ihn die Bahn Reutte- Meran durchziehen würde, des Vortheils
" wird, ist ganz Südtirol in Gefahr, vom übrigen Lande ganz abgeschnitten zu werden, was beim Bestehen der Verbindung Meran-Landeck-Reutte gewiß viel weniger zu fürchten wäre. Ist aber einmal die Brennerbahn unterbrochen, was auf der Paßhöhe und deren Umgebung im Winter nicht selten der Fall ist, so ist damit auch jede Ver- bindung zwischen Nord- und Südtirol dahin. Welche Folgen kann das bei einem eventuellen Kriege haben, wenn der ganze Massentcansport auf eine einzige Linie beschränkt ist. Denken wir zurück
an die Schlußjahre des 18 und die Anfangsjahre des 19. Jahrhuriderts! Wie ganz anders gestaltet sich der militärische Plan, falls ein österreichisches Korps in Süddeutschland gegen Frankreich thätig sein soll, je nachdem der Anschluß Pfronten—Reutte—Landeck-Meran besieht oder nicht? Falls Südtirol gefährdet wäre, wie bedeutungsvoll müßte dann diese Verbindungslinie werden, namentlich wenn die Linie Franzensfeste- Marburg oder Jnnsbruck-Franzensfeste nicht voll- ommen offen stände. Sollen alle diese Rücksichten
schweigen müssen nur um des Vortheils von Triest willen? Triest! das Unerlöste! Hat denn der k. T. Stadtmagistrat resp. die Regierung von Triest so große Sympathien für den Gefammtstaat an den Tag gelegt, daß man deshalb ihm gegen über große Gebiete geradezu zu vernachlässigen be rechtigt ist. Ist die Bundesgenossenschaft mit Italien so fest, daß wie von dieser Seite nichts zu fürchten haben? Das Verhalten des italienischen Königspaares im August dieses Jahres in Treviso sagt doch etwas ganz