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Pagina 3 di 12
Data: 23.03.1907
Descrizione fisica: 12
reichischer Geniesoldaten unter Führung eines Hauptmannes diese Napoleon-Errin- nerung in die Luft. Die Mendel. Ein Landschaftsbild aus Südtirol von Karl Felix Wolff, Bozen. Nur Südtirol hat Aussichtsberge, die zu gleich der eisige Hauch des Urgebirges und der Zauber der Dolomiten anweht. Da enthüllen sich dem Blicke des Beschauers gleichzeitig zwei ganz verschiedene Bergre viere: einerseits die ernsten Pyramiden und Schneedome der Zentralkette, wo alles mit einfachen Linien ins Wuchtige und Grosse geht

, Wäldern und Seen. Ganz anders sieht es auf der West seite der Mendel aus, da gibt es keine Steilwände, keine Kare und Sturzbäche, liess somit die Pläne zur Erhöhung seines Hauses fertigstellen, dann jene für eine neue Glasveranda und — da es schon in einem Aufwaschen ging — auch für eine Asphalt- Kegelbahn mit anschliessender „altdeutscher Trinkstube“. „Geld wird’s kosten,“ meinte er, „viel Geld. Aber Cer Lump da drüben, der Ganthofer, hat doch den Schaden und Är ger davon. Alsdann drauf los. Kost’s

.“ Nun telegraphierte der Ganthofer so gleich nach Wien und bestellte ausser den „Dreibundlichen“ noch die Fahnenmuster Englands, Frankreichs, Russlands u. Amerikas. „Schafskopf“, höhnte er. „Moanst i versteh nit, wo das hin soll? O, du elendiger Duck mauser du. 1 will dir no zoag’n, wo der Bartl den Most holt. Deine Trümpf sein keine tiefliegenden Talgründe; fast unmerk lich dacht sich das Gebirge ab und end lose Almweideneien, mit einzelnen Lärchen übersät, decken seinen Rücken. Ganz all mählich geht

das ganz von finsterem Forst umsäumte Dorf Ruff re; der Name lautete ursprünglich wohl „Ru frait“, was „kalter Bach“ bedeutet. Über den Becken von Ru ff re erscheinen im Südwesten die firnglänzenden Höhenzüge der Brenta- und Presanellagruppe und im Nordwesten der ernste, zweigipfelige Lau gen. Was dem Mendelpass vor anderen Alpenjöchern auszeichnet, ist der Um stand, dass er sich von Osten nach Westen öffnet, wodurch er den Winden fast völlig verschlossen erscheint, und infolgedessen erfreut

mehr oder minder verschlag’n beim Ganthofer nix nit. Nur z’grund richt’n will idi! Ganz z’grund richt’n. Dass du’s nur woasst.“ Nun verfiel der Wendelsteiner auf einen anderen „Vorteil.“ Er verschrieb sich aus Wien einen Küchenchef, den er „blendend weiss“ anzog. „Das haut ihn drüben, den Badwaschl“, frohlockte Severin und vergönnte sich zum Einstande des Oberkochs zwei Schlaftrunkliter mehr. Der Ganthofer hingegen kalkulierte: „Wart, dasmal schlag i di aber ganz g’vviss. Da gibt’s koan Auskneifen

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 13 di 16
Data: 23.03.1907
Descrizione fisica: 16
auch keinen Finger regen würde, den er verdiene weder Mitleid noch Nachsicht. Alles Un glück sei ganz allein seine Schuld. Denn gleich am Anfang sei der Zipfelschneider mit versöhnlichem Herzen zu ihm gekommen, erst durch seinen Trotz und seine Halsstarrigkeit habe er seinen besten Freund, seinen alten Kriegskameraden in Unbedachtsamkeit und Haß getrieben. — Hundertmal sei's ihm an die Hand ge geben worden, seiner Ehre genug zu tun und dem Prozeß ein Ende zu machen, aber er habe es darauf angelegt, den Zipfel

schneider völlig zu ruinieren. Und wenn er auch jetzt noch, wo ihm das Wasser bis an den Hals ging, Männle machen, Be dingungen stellen wolle, so müsse man schon an seinem gesunden Verstand zweifeln. „Was gar Eure Ehre betrifft," rief er mit flammenden Augen, „so braucht Ihr Euch nicht zu kümmern — davon könnt Ihr nichts mehr verderben, die ist schon ganz hin, lange schon hin! — Und Euertwegen verschwende ich kein Wort mehr, dauerten mich nicht Eure Frau, 'Eure Kinder! — Einen Vorschlag

will ich Euch noch machen; redet Ihr mir aber nur ein Wort dagegen, zuckt Ihr nur ein Auge, so weiß ich, was ich tue!" — Der Schulz saß ganz verdonnert auf seinem Stuhl, wagte keine Entgegnung, zu mal nun auch die Schulzin alle Schleusen ihrer Beredsamkeit öffnete und ihrem Her zen gründlich Luft machte. Zuletzt meinte der Schulze kleinlaut: „Alte, hör' nur ein mal wieder auf! Daß keine gescheite Ader, feilt gutes Haar an mir ist. ist mir gründlich gesagt. Bedenk: weiter als bis auf die Haut dringt kein Regen, was noch mehr

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 3 di 16
Data: 23.03.1907
Descrizione fisica: 16
Jahr so gut wie nichts zur Reparatur getan hat. Alles war äußerlich und oberflächlich gut hergerichtet, wäh rend Belastungsproben und anderes ganz unter blieben war. Es ergabeu sich große Betrügereien an den Bronzeleuchtern, die aus Blei waren, und an den Sesseln der Abgeordneten, von denen jeder 600 Kronen kosten sollte, während sie durch den Herabsturz wie Papier zerbrochen worden sind. Ganz gewöhnliches Material war zu ihnen verwendet worden. Als sich am 18. März früh die Deputierten

verboten wird, einen großen Sieg errungen, der sie voll und ganz dafür entschädigt, daß sie in der Schulfrage nachgeben mußten. Das Gesetz betreffend das Verbot der Einwanderung japanischer Kulis ist nunmehr ver lautbart worden. Dasselbe ruft große Aufregung unter den Japanern hervor. Bisher hielten sich die nach Amerika wandernden Japaner stets eine Zeit lang in Hawai auf, um sich dort etwas zu amerikanisieren. Letzthin erhielt nun der Gouver neur von Hawai nachstehendes Telegramm

sich in der Hauptsache ganz mit jenen des katholisch konservativen und christlichsozialen Programms. Redner berührte auch kurz die Fernbahnfrage und die Imster Garnisons-Angelegenheit. Das Durch- driugen der Mittenwalderbahn gegenüber der un gleich wichtigeren Fernbahn stellte er ganz richtig als einen Sieg des Innsbrucker Kapitalismus über die berechtigten Volkswünsche dar. Besonders sym pathisch berührte es, daß Professor Dr. Mayr offen erklärte, er wolle der Bevölkerung keineswegs ein Versprechen darüber

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 5 di 16
Data: 23.03.1907
Descrizione fisica: 16
und die Besserung der wirtschaftlichen Lage von Ehrwald, sondern von ganz Außerfern und den angrenzenden Bezirkshauptmannschaften J.nst und Telfs warm am Herzen liegt, so sei es uns hier vergönnt, zu dieser Frage auch noch einige Worte zu sagen. Wie wir zufällig schon in voriger Nummer der „Tir. Landz." ausgeführt, leitet uns stets die An schauung, daß wenn man den Verkehr hebt, man das Gefchäftsleben fördert und damit gleichzeitig dieGrund- und Boden werte hebt. So steigen z. B. die Mietpreise für Läden

und in den hier durchfahrenden abertausenden von Fremden den Eindruck zu erwecken: „Ach siehe da, welch' reizender malerischer Ort, welche unberührt gebliebene Poesie alter Zeiten". Nein — der Fremde urteilt ganz anders und von der wirklichen Schönheit des inmitten alter Obstgärten malerisch daliegenden Marktes sieht er nichts. Diesen Uebelstand zu beseitigen erscheint uns dringend notwendig und es giebt da zwei Wege: 1. Umbauung der alten Straße und Renovierung, aber unter sachgemäßer Oberleitung eines Künstler

in Betracht — d. h. Schaffung eines ganz neuen Straßenzuges, der dann bei richtiger Fürsorge allen heutigen Anforderungen genügen könnte. Fehlen aber zur Beschreitung beider Wege die Mittel, so läßt sich doch wenigstens etwas tun, so daß dieser jetzige Straßenzug wenigstens sauber aussieht. Eine einzige Straße wenigstens sauber und gepflegt zu erhalten, dazu muß unter allen Umständen Energie und Geld aufgebracht werden können. Als weiteren Punkt möchten wir aber noch er wähnen, daß es in Imst ganz

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 23.03.1907
Descrizione fisica: 8
, um da durch eine raschere Beseitigung derselben zu er möglichen. Diesmal ist es die k. k. Bergverwal tung in Kirchbichl und Häring, welche auch in mancher Hinsicht vieles zu wünschen übrig läßt. Ganz besonders fehlt es aber in der Kohlenauf bereitung in Kirchbichl, wo zum großen Teil Frauen beschäftigt sind. Wenn man die Arbeitsleistung dieser Frauen, welche eine ungemein anstrengende ist und weiterhin noch in Betracht zieht, daß sie die meiste Arbeit im Freien verrichten müssen, somit jeder Laune des Wetters

Haltung zu dem genannten, deutsche Arbeit und deutsche Sitten fördernden (?) Verein, der ganz bedenklich in klerikalen Farben schillert, präzisiert. Wir lassen jedem fein Pläsier. In teressant war aber doch die Zusammensetzung dieser gemischten Gesellschaft. Den Grundstock bildete der sogenannte bürgerlich-freiheitliche Männer gesangsverein, der so manches reckhafte Flammen wort gegen die Römlinge ausspie und vor kaum einem halben Jahre die Aufführung des Chores „Tiroler Adler" von Lieber-Mitterer

die durch Schampus-Kritiken berüchtigte „Pfarr platztante" und der grau und zahnlos gewordene „Burgschwefler". Bei jedem Anlässe, besonders wenn es sich um das heiligste Gut, Politik und Pfaffenherrschaft, handelt, liegen sich „die für die ganz Dummen" in den Haaren, diesmal aber wanderte das hochwürdige Manuskript über die Einführung in das Oratorium von der schwarzen in die blaue Druckerei. Was für Skandälchen für die bürger lichen Klatschbasen noch herauswachsen, bleibt ab zuwarten. Die Fischerin (jüdisch

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 4 di 16
Data: 23.03.1907
Descrizione fisica: 16
erschienen. In Sterzing sind die Friedensstimmen einfach niedergeschrieen worden. Kompromisse, ge schlossen über den Häuptern der Parteiführer hin weg, und Bemühungen für friedliche Wahlen, z. B. die der Vorsteher des Landecker Bezirkes, werden mit Drohungen und Verdächtigungen er widert. — Nun greift man zu einer List; man kehrt den Stil um und sagt, so ist es wenigstens dem Sinne nach in verschiedenen chriftlichsozialen Zeitungen zu lesen: Wir Chriftlichsozialen können ganz ruhig

man sie aufnehmen und behandeln wolle. Jst das nicht schlau? Es dient auch so recht zur Beschwichtigung christlichsozialer Gewissen, die das Unheil des Bruderkampfes hauptsächlich auf sich lasten haben. Gewiß herrscht in der konservativen Partei Friedensstimmung; sie herrscht seit Jahren. Diese Partei hat dem hl. Vater und wiederholt den Fürstbischöfen gegenüber erklärt, daß sie ganz zurücktreten wolle, aus Liebe zum Frieden freiwillig das Feld räume, was aber nicht angenommen wurde. Vollkommener konnte

vativen und die Abgeordneten derselben, welche aus den Kreisen der Studierten stammen. Nachdem nun Schraffl die Konservativen für vernichtet hält, scheint er von seinen früheren Maximen abge kommen zu sein. Jetzt preist er den Bauern selbst studierte Leute als Kandidaten an, das heißt, unter der Voraussetzung, wenn sie zur christlichsozialen Fahne schwören. Und wenn er im Lande solche Herren nicht in hinlänglicher Zahl aufzubringen vermag, so bezieht er sie ganz einfach von auswärts. So kam Schraffl

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 6 di 16
Data: 23.03.1907
Descrizione fisica: 16
ent fernte, wenn er nicht gewärtigen wollte, daß selber an den Dächern schade, was leider vielfach der Fall ist. Die am neuen Kirchendache ebenfalls neuangebrachte Leiter hat ihrem Zwecke ganz und gar nicht entsprochen. Infolge der schlechten Kon struktion und schlechten Materials hielt die Leiter dem Schnee nicht stand und brach. Der hiedurch verursachte Schaden ist nicht unbedeutend, für den hoffentlich nicht die Gemeinde, sondern die Firma aufzukommen hat. Rassereith, 21. März. Die „Tiroler

, die bis zum Dach hinauf reichen. — Ein Spaßvogl sagte, daß nicht blos der Pfarrer Marthe von Reith bei der Agitations fahrt von Zirl nach Pians zu nahe an den Dampf kessel gekommen zu sein scheint; es müsse auch St. Petrus, der altkonservativ ist, mit deu Christlich sozialen in Streit geraten sein und in seinem Eifer auf das Wetter ganz vergessen haben. Von der untern Trisanua, 21. März. (Allerlei) Aus Niederösterreich kommt die Nachricht, daß der aus See gebürtige Oberlehrer i. R. Johann Mal l aun im Alter

" bekannten verstorbenen Handelsmannes hat sich in der Pfarrgemeinde Grins angekauft. Herr Zangerle ist ein äußerst rechtskundiger Mann, bei dem so manches Bäuerlein Rat holte. Sein Weggang wird vielfach bedauert. Paznaun. Infolge des großen Schneefalles und des Niederganges von Lawinen waren Jschgl und Galtür vorige Woche ganz eingeschneit und vom Verkehr abgeschlossen.

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Tiroler Stimmen
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Pagina 6 di 8
Data: 23.03.1907
Descrizione fisica: 8
ist. Todesahnungen. Plauderei von Firmin Prost. „ Vorahnungen? — Es gibt keine!" So behauptet B. v. Suttner kühnlich in ihrem Sensations roman „Die Waffen nieder!" Jenes Wort ist aber nicht mehr als Phrase, — eine ganz hübsche, wenn auch sehr pathetische Einleitung des tragischen Kapitels „1870/71". Es beruft sich auf die Tatsache, wie ahnungslos und lebenslustig sich Paris gab, da die verhängnisvolle Wetter wolke schon über seinen Mauern und Türmen hing. — O ja, es gibt doch Vorahnungen! Die Lebenserfah rung

man wohl Aussprüche über den Ausgang der Krankheit, ohne daß das subjektive Körper befinden einen Einfluß übt. So war es bei meinem Freunde v. A., der in ganz jungen Jahren einem rasch verlaufenden tuberkulösen Leiden erlog. Als er einmal vom Schlafs, der ihn die letzte Zeit fast stets umfing, er wachte, äußerte er sich: „Nun werde ich mich wohl in mein Schicksal ergeben müssen!" Von Krankenwärtern kann man oft behaupten hören, es sei das sicherste Zeichen des nahen Todes, wenn ein Kranker die Absicht

dem gelehrigen ' Haustiere, dessen Instinkt sich verändert hat, der Indianer * aber dem Wilde, welches nicht nur seine scharfen Sinne ! behalten hat, sondern auch mit der Seele hört und riecht. Das Wild weiß ganz genau, wenn der Tod sich ihm naht; es ahnt ihn nicht nur, sondern es fühlt sein Kommen und verkriecht sich im tiefsten Dickicht des Waldes um ruhig und einsam zu verenden. Diese Ahnung, dieses Gefühl, welches niemals täuscht, empfindet Winnetou in diesem Augenblicke Es ist so deutlich, so deutlich

nicht ganz unvermittelt austreten zu lassen! — Doch, ich werde boshaft — gehen wir lieber auf eine andere Erscheinungsweise der Todesahnungen über! Aus Mozarts Leben ist der ergreifende Abschied be kannt, den der große Tonkünstler von Haydn nahm, als dieser nach England reiste. Unmittelbar vor Abgang des Wagens trat Mozart auf seinen Freund zu und sprach, indem er ihn innig umarmte: „Denk' an mich, wenn wir uns nicht mehr sehen sollten!" Haydn wollte dem Freuude die trübe Ahnung ausreden, doch Mozart

Student): „Im nächsten Winter mögt ihr besonders 'ächtgeben auf die; es ist mir ausgefallen, wie hart sie von Ä. Abschied nahm!" Meine Befürchtung traf zu; einige Monate später rief der liebe Gott die Großmutter zu sich; meines Wissens hatte sie damals ihren ehemaligen Schützling zum letzten Mal gesehen. Eine ganz ähnlich: Beobachtung hat F. W. Weber j in „Goliath" verwertet. Der kleine Olaf will als Hirt zum Berge ziehen, wohin des Frühlings geschäftiges Drängen ihn lockt; und nach Kinderart

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Volksblatt
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Pagina 5 di 8
Data: 23.03.1907
Descrizione fisica: 8
nichts über journalistische Fixigkeit! Brixen, 21. März. Am Donnerstag sanden sich die Vertreter der Kurbezirke zur Aufstellung eines Kompromißkandidaten im Hotel „Bahnhof' ein. Einstimmig wurde der abwesende GM. Ata- nas v. Guggenberg dazu erkoren. Der sriedliche Verlauf der Versammlung zeigte, daß bei etwas guten Willen der unselige Bruderzwist, der die besten, Kräfte lähmt, ganz leicht zu vermeiden wäre. — .Zirkus Berousek verließ heute unsere Stadt, um in Meran am Samstag die Premier-Vorstellung zu geben. Am Mittwoch

, war jedenfalls vollkommen richtig, doch während ich dieser Anschauung ganz und gar bei stimmte, sand ich mich veranlaßt, dasselbe mitunter auch bei geistlichen Herren anzunehmen, denn die „Bravo!'--Rufe von feiten solcher, sobald wacker über Konservative geschimpft wurde, haben mich wirklich abstoßend berührt. Ich äußerte mich sogar in diesem Sinne einem bei mir stehenden geistlichen Herrn gegenüber, welcher auch besagten „Bravo!'- Rusen beistimmte, daß ich infolge der heutigen Vor gänge an Respekt

vorhandenen Weizen, gewaltsames, un nachsichtiges Ausreißen ist ihre Parole. „Bruder, ich begnüge mich nicht, dich besiegt zu haben, ich will dich ganz töten.' „Hoch Schöpfer und Schraffl, Fort mit dem alten Geraffl!' Dem betreffenden, sowie allen seinen Gesinnungs genossen kann ein einfacher Bauer prophezeien, daß sie in nicht zu langer Zeit ähnliche Rufe hören werden, die da lauten: „Hoch die Liberalen und Sozialisten Fort mit den sozialen Christen!' Davon, wie seinerzeit die Konservativen

gegen den Liberalismus und kirchenfeindliche Bestrebungen kämpften, wird niemals eine Silbe erwähnt, das wird vorsichtig ganz totgeschwiegen. Es war mir wirklich leid, nicht bei allen Reden unserer Gesin nungsgenossen anwesend sein zu können, nicht so sast wegen der Zustimmung — diese war ehedem verschwindend klein — sondern mir tat es wahrlich wohl, sachliche, ruhige Reden anzuhören, und wenn man Herrn Rohracher bezüglich der Gesinnung der Bauern in Osttirol so hitzig und prahlerisch widersprach, werden die Gegner

Rede, der es aber an Form und Klarheit wesentlich fehlte. Die anderen Herren Redner haben formell bedeutend besser gesprochen, inhaltlich aber nichts Neues gebracht. Der Besuch war eher mager zu nennen. Ohne gegen den Herrn Kandidaten eine subjektive Abneigung zu haben, können wir doch nicht unsere innerste Ueber- zeugung verhalten und müssen gestehen, die Kandi datur ist eine sehr unkluge und deshalb begreifen wir voll und ganz die Opposition oder wenigstens die Indifferenz gegen den Kandidaten. Wenn man

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