wieder und schlug einen anderen Ton an. „Reden wir nicht mehr davon. Ich schelte mich jetzt selbst, daß ich unser Gespräch dahin kommen ließ. Ich wollte ja etwas ganz anderes von dir. Na, trinken wir mal erst. Prost!' Nachdem sie getrunken, fragte Bruno: „Also, was wolltest du denn, Onkelchen?' Der Alte war jetzt wieder ganz Lebenslust und Freude. Scher zend rief er: „Ich habe 'ne Neuigkeit für dich, jawohl.' „So? Und was für eine denn?' „Ja, mein Jung', so ohne weiteres geht das nun auch nicht. Erst mußt
du mal ein ganz anderes Gesicht machen, damit ich weiß, daß du all den Krimskrams von vorhin vergessen hast. Ja, ja! Es ist nämlich 'ne ganz besondere Neuigkeit, die ich für dich habe.' Bruno mußte lächeln. Dieser prächtige alte Mann meinte es gut mit ihm, das wußte er, und deshalb hatte er ihn ehrlich lieb. Eben wollte er ihm auch eine fröhliche Autwort geben. Aber mit einemmal wurde ihre stille Unterhaltung gestört, Kurt, der jüngere Bruder, ganz aufgeregt, trat schnell näher. „Ah, endlich finde
im Begriff zu gehen.' „Aber Bruno, laß doch mit dir reden! Es ist doch kein ein ziger jüngerer Herr mehr frei!' „Aha, deshalb hast du an mich gedacht, sonst auch nicht! Als Notbehelf, wie gewöhnlich! Nein, ich danke dafür,' rief Bruno verbittert. Kurt biß die Lippen aufeinander. Er kochte vor Wut. Aber er nahm sich zusammen. Hilfesuchend sah er zu Onkel Klaus. Aber der verhielt sich ganz passiv. Jetzt kam auch Tante Marie angerauscht. „Nun, wo bleibt ihr denn? Die Paare stellen sich schon auf!' Ganz
atemlos war sie. „Bruno will nicht,' erklärte Kurt fast schroff. „Was denn? Bruno, was soll denn das nun wieder? Es handelt sich hier um des Bürgermeisters Tochter!' Ganz außer sich war sie. „Ich bedauere, ich tanze nicht,' erklärte Bruno ruhig, aber bestimmt. Jetzt wollte Tante Marie sich noch einmal aufs Bitten legen, doch Kurt zog sie mit sich fort, indem er, ohne sich umzusehen, leicht ironisch sagte: „Laß doch, du kennst ihn ja auch zur Genüge!' Schnell gingen sie weiter. Und wütend
und blinkten in leuchtender Pracht. Alles war in Glanz und silberschimmern-- den Nebel getaucht, so daß die schlanken Erlen am Weg beinahe gespensterhaft dreinschauten. Ganz lau und mild war die Luft. Ein leiser Windhauch wehte den Geruch von frisch gepflügtem Acker her, würzig und kraftvoll. Und allenthalben regte sich neues Leben, keimte und sproß und formte sich zu neuem Werden und Gedeihen. Der Frühling war es, der lachende, kichernde Knabe, der mit segenspendenden Händen über die neuerstaudene Wunder