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Alpenländer-Bote
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Pagina 1 di 14
Data: 11.09.1927
Descrizione fisica: 14
miteinander in prächtiger Weise ab. Es war ganz anders als die letzten Jahre. In den letzten Jahren war der Frühsommer in der Regel sehr schön und trocken. So Ende Juni oder auch Mitte Juli, da schlug das Wetter dann um. Es begann zu regnen; zuerst einen Tag in der Woche, dann zwei und drei, schließlich vier und süns Tage, sa eine ganze Woche auch. So gings sort, nicht sel ten fast den ganzen Sommer. Der Herbst war in der Regel wieder schön, voriges Jahr sogar sehr schön bis in den November hinein

ein Tropfen Wasser drauf spritzt. Kommst untertags in den Wald, hörst kaum einen Vogel zwitschern oder pfeifen. Es wird ihnen das Feder kleid auch zu warm sein, ausziehen und ganz oder halb nackt gehen, bloß mit einer Hose oder einem Stück Bluse bekleidet oder mit einem Stücklein Rock, wie es heute unter den Menschen Brauch ist, kennen sie nicht. Das mag wohl auch der Grund sein, warum ich schon lange, lange das Bamhakl nicht mehr getroffen habe. Kürzlich aber mußte ich bei Sonnenuntergang noch einen Gang

müssen. Davon habe ich schon gehört, unterbrach ich seinen Redeschwall. Wie war denn die Geschichte am 15. und 16. Juli bei der Wiener Revolution, fragte ich. Ists wahr, daß ihr dazumal herausmarschieren wolltet? Herausmarschieren ja und nein, wie mans nimmt, meinte er. Wenn die Geschichte in Wien schief gegangen wäre, würde Mussolini die Grenzen etwas „reguliert" haben, und zwar nach allen Richtungen. Der Bren ner, das Reschenscheideck und das Toblacher Feld sind ganz gewiß schöne, natürliche

Grenzen, aber militärisch sind sie alle drei wertlos, da müßte man schon überall einige Kilometer vorrücken, dann wäre das Ding ganz anders. Aber Nord tirol ganz einstecken, sei etwas gefährlich, meint Mussolini, weit man dadurch anderer Nachbar mächte Appetit weckt, und es könnte einen bösen Krach absetzen, bei dem Italien so ziemlich allein dastünde. Mussolini hatte ganz einen ande ren Plan. Ihm liegt zurzeit an Osttirol oder dem Restzipfel des Pustertales und an Kärnten viel mehr als an ganz

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Tiroler Wastl
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Pagina 3 di 12
Data: 12.02.1911
Descrizione fisica: 12
Gebote Christi samt mtb sonders ganz genau einhaltet. So z. B. auch den: Ihr sollt nicht Gold noch Silber noch Erz in Euren Gürteln tragen. Hat das der Papst jemals getan, und wo ist der verdammte Ketzer, der das gsehen hält und beweisen könnt? Den wird net amal die Moabiter-Polizei von Berlin ausfindig dermachen, und sell will was sagen, denn die nimmt net nur 's Maul, sondern auch die Faust voll. Oder hat vielleicht schon jemand amal daß der Papst Die dreistöckige goldene Krone iit

, und auch das haltet oer Papst, eingedenk seines Wahlspruches „omnia instaurare in Christo" getreulich ein und zwar wortwörtlich, denn er hat net nur zwei, sondern mehrere, und einen kost bareren als den anderen, und das ist doch ganz was anderes als das, was Christus gemeint hat, wie er seiner: Jüngern das obige Gebot gegeben hat. Wers net glaubt, der braucht sich bloß vorzustellen, was der heilige Liguori dazua sagen tat. Und wieder hat Christus seine:: Jüngern geboten: Auch keine Schuhe sollt Ihr an den Füßen

Pantoffel küssen, aber aus christlicher Bescheidenheit — Haptschi, helf Gott, daß es wahr ist — und nur oan, net alle zwoa. Diese bescheidentliche Einschränkung muß n:an fürs erste estimieren, und fürs zweite ist es gar net unmöglich, wenn r:et au: End ganz gewiß, daß er das Beispiel Christi befolgen tät, wenn er eine Möglichkeit dazu hätt. Tie hat er aber eben net, weil die Apostel Christi nimmer leben, und die vom Papst sind, was auch die allerärgsten Ketzer kann: bestreiten werden, doch ganz

andere Leut — haptschi, und dös ist amal ganz gewiß wahr, so wahr, daß man net amal helf Gott dazu zu sagen braucht. Bedenkt man das alles dann wird man den: Papst koan Vorwurf daraus ma chen können, daß er mit der Omnia-Jnstaurierung in Christo bei den Untergebenen anfangt und sich damit bei ihm selber Zeit läßt, bis er a bißl mehr Uebung darin hat. Tie braucht er auch, denn das vatikanische Gefängnis ist a weitläufiger Bau, in dem sich sider a tausend Jahr a großer Haufen von allerhand Sachen, um uet

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Alpenländer-Bote
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Pagina 1 di 14
Data: 16.09.1923
Descrizione fisica: 14
hat, und das im Interesse, wie man vorgibt, der Gesundheit. Sonnenbäder seien gesund, namentlich für die Lunge und für was weiß ich. Ich gebe ganz gern zu, daß die Sonne einen sehr heilsamen Einfluß auf die Gesundheit hat. Daraus folgt aber im- m noch lange nicht, daß man aüf öffent lichen Plätzen, an öffentlichen Wegen und Fuß steigen im Adamskostüm herumliegen, herumlau- h und herumlungern muß. Noch weniger wird das notwendig fein im Beisein von Personen an deren Geschlechts. Das gleiche gilt vom Baden. Zweifellos

Schneefall. Das Mze ist nichts anderes als öffentliche Unsittlich st unter dem Mantel der Gesundheitspflege. Es >st ganz das gleiche wie die berühmte Halbnackt- Mode — kurzer Rock bis zu den Knien und aus geschnitten bis zur Unanständigkeit, und darüber f Hochsommer ein Fuchspelz. Das Schlimme an der Geschichte ist, daß das Volk dagegen wehrlos m und zuschauen muß, wie die Jugend aus diese Me systematisch verdorben wird. Es heißt, daß dle Gemeinde im eigenen Wirkungskreise durch Ae Polizeiorgane dagegen

, wo ihn niemand sieht, als die liebe Sonne und wer sich waschen oder baden will, tue das gleiche. Es wird von der Be hörde Kurpfuscherei geahndet; ich meine, das Trei ben ist schlimmer als Kurpfuscherei; es verdirbt die Seele und nicht selten auch den Leib. Wir hoffen, daß für die Zukunft Vorsorge getroffen wird, daß diesem öffentlichen Skandal abgeholfen wird. Man sage uns nicht, es gebe keine gesetzliche Handhabe. Gibt es keine, so schaffe man eine. Man kann für ganz neue Gattungen von Steuern

und Freundschaften zu wanken, und es stand an einem Kleinen, daß sich die Mächte ganz neu gruppierten. Schließlich überließ man die An gelegenheit doch der Botschafterkonferenz der Sie gerstaaten. Das war ein aufgelegter Erfolg Italiens. Die Entscheidung des Botschafterrates ist aber nicht zu Gunsten Italiens ausgefallen,sondern hat dem grie chischen Standpunkt voll und ganz Rechnung getra gen und im strittigen Punkte den Griechen Recht gegeben. Der strittige Punkt war die Aburteilung der Schuldigen. Italien

mit der merkwürdigen Be gründung, daß es nie etwas anderes gefordert habe. Demnach hat es den Anschein, als ob sich die ganze Affäre in Wohlgefallen auflöfen werde. Mir kommt aber die Sache doch nicht ganz Kausch vor und zwar aus folgenden Gründen: Italien hat er- ' klärt, daß es Korfu räumen werde, wenn Griechen land sämtliche Bedingungen erfüllt habe. Nun ist das ein sehr dehnbarer Ausdruck. Meint Italien damit, daß es Korfu räumen werde, wenn die Ab urteilung der Attentäter erfolgt ist? dann kann Griechenland

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Tiroler Wastl
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Pagina 14 di 24
Data: 15.12.1907
Descrizione fisica: 24
— 14 — ?AH! ist's schon so weit? hat sie sich da gedenkt. Na'r sangt die Uhr an, wieder recht z'giahn, aber g'sagt hat sie derweil no nix, sondern geduldig g'wartet, bis der Vater Schiern feilt staht zu Schnarchen ang'fangen hat. Nachher aber hat sie sich woadl aufg'richtet, sich ganz still über ihn gebeugt und ihm jedes Wort und jeden Blick mit ihrer Lieb und Sehn sucht tränkend, ganz güatl, daß er ja net answacht, zua- g'raunt: Geah, alter Vater Schiern, sei g'scheid. Laß Dein starren Kopf

ist, gach in die Höh' gefahren und hat g'sagt: Hearst Alte, mir hat was tramt, was großes. Dös wird iatzt a' weiter was sein! sagt sie d'rauf ganz verschmitzt und druckt ihr G'sicht in die Pölster eini, damit er ihr die Freude ja net ankennt. Dös wird a' weiters was sein! Unfern lieben, guaten Mut, können wir als Königsleut dechter net nachlasen und alles andere hat für uns koa Bedeutung net. Was können wir net? fahrt er auf, wie wenn ihm wer auf's schönste Hühneraug getreten wer. Wer

und i ihnen sagen kann, daß sie unverzüglich in Parade aufmar schieren und mir das edle Brautpaar suacheu helfen. Gott will es und damit basta! Und richtig, kaum ist der Königs-Parade-Allarm aus der Trompeten g'wesen, sein die tributpflichtigen Fürsten des gewaltigen Alpenkönigs Schlern a' schon von allen Seiten mit ihren turmlangen Füaßen daher grennt kommen, daß die Krönnngsmäntel wagrecht in die Lnft gflogen sein, es auf den Boden ganz finster worden ist und das königliche Schlachtroß hinterm Vater Schlern

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Alpenländer-Bote
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Pagina 1 di 16
Data: 16.07.1916
Descrizione fisica: 16
machen, wenn die Anleihe^einem Miß erfolge gleichgekommen wäre und nicht ein so schönes Ergebnis gezeitigt hätte. Jeder Schulmann weiß, daß es für den Lerneifer einer Klasse von den übelsten Folgen ist, wenn man die Kinder zu den größten Leistungen an spornt, dann aber, wenn sie wirklich das Men- chenmögliche leisten, kein Wort der Anerken nung dafür findet. Ganz das Gleiche gilt im Leben der Staaten und der Völker. Mit lo- Mswertem Eifer wurde diesmal auch behörd- icherfeits für die Zeichnung agitiert. Plakate >ber

Plakate sah man an den öffentlichen An- hlagstellen, Wanderoersammlungen wurden Halten, um das Volk aufzuklären und auf- i Muntern, amtliche Aufforderungen den Zei- I Mn übermittelt und noa) vielmehr getan, nos ich hier nicht alles schreiben kann. Das ? recht. Zn den anderen kriegführenden ■ ! Men ist bei derlei Anlässen die Agitation lvch viel größer und kräftiger als bei uns. ] Hier das Ergebnis, wenn es einigermaßen ent- j Kicht, wird amtlich und öffentlich ganz an- gewertet als bei uns. Man lese

z. B. die ^ «sbezüglichen Urteile. Artikel und Mitteilun- in den italienischen, in den deutschen und , ^erea Zeitungen, den ämtlichen Dank und Erkennung seitens der Regierung und dsr- »chen. Da gackern die ämtlichen Hennen »ganz anderem Frohmut über die goldenen W^biegeleLtzwurden. Zch bin Zwar durÄ-.. Brixerr, Sonntag, den IS. Juli aus kein Freund von Uebertreibungen, aber die Anerkennung dessen, was man geleistet, tut jedermann wohl und spornt wieder ZU neuen Leistungen an. Ist man aber mit den Leistun gen bestimmter

war eine Zu lange Laufzeit angesetzt (40 Jahre). Es hat geheißen, aus stnanztechnifchen Grün den fei es unstatthaft, daß eine weitere Kriegs anleihe mit so kurzer RückZahlungsfrist her ausgegeben werde wie die früheren. Ich glaube, die Herren haben wieder einmal vor lauter Paragraphen die Wirklichkeit nicht gesehen. Wäre es nicht ganz aufs Gleiche hinausge kommen, wenn beispielshalber eine der frühe ren Anleihen das dreifache Eraebnis aebabt hätte? ist das Ergeb nis ein meyr aw ichones uns ein ehrendes Zeichen

und ganz von oben her anerkannt werden und gerade mit Ab schluß der vierte n Kriegsov^lbL bättk.pc Jahrgang 1016 Völkern ehrlich wohlgetan, das einmal aus berufenem Munde zu hören. Ich glaube aber, die Völker Oesterreich-Un garns haben auch das Recht, eine Gegenforde rung zu stellen und sie stellen sie auch, wie wir! aus unzähligen Briefen aus fast allen Kron- ländern des Reiches entnehmen können und wie sie jedermann auf Straßen und Gassen im Gespräche hären kann. Und diese Gegen forderung

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Wörgler Nachrichten
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Pagina 7 di 8
Data: 23.09.1933
Descrizione fisica: 8
. Er verrieb ganz auf geregt etwas Pomade in den> Handflächen und glät tete sich den Scheitel. „Ja — das ist ja haarsträubend — haarsträubend — wie ist denn das nur möglich«? £iui weißt, ich war doch immer dabei —" „No ja, weiß ich eben — warst du immer daher" „Das ist ja eine schiöne Bescherung! Das ist mir höchst peinlich! Vor drei Tagen« schrieb ich noch! an meinen Bruder, daß ich die Beziehungen, falls sich solche hätten bilden wollen, schon feinfühlend und takt voll im Keime erstickte

, und jetzt der — Faust schlag einer solchen Tatsache." „No Adolf, was kannst du dafür? Wird er sich« trösten." „Ja, aber, liebe, beste Minka, wie willst du ihm das überhaupt sagen?" „No, werd ich« mich fürchten?" „Pah — fürchten? Ganz richtig, das ist auch et was, was ich absolut nicht kenne. Es ist nur — man war doch eine Art — Kapazität im Familien rat —" „No, kann ich Kapazität ja trotzdem betonen, Adolf." Se. Exzellenz seufzte. Er war nun völlig angezogen und ging mit erregten Schritten auf und nieder

, vor dem Sessel seiner Frau immer wieder stehen bleibend. „Es ist mir unbegreiflich — unbegreiflich. Du mußt ihm die rastlosen Bemühungen deines Mannes ein fach schildern." „Werd ich schon schildern." „Sag ihm einfach, daß« es auch ganz hervorragen den Geistern nicht immer vergönnt ist, erfolgreich in das Rad des Schicksals einzugreifen. Soll ich es dir vielleicht aufschreiben?" „No, Hab ich, noch Zeit, auswendig zu lernen." „Gegen die Liebe kämpfen selbst Götter verge bens — das kannst du ihm im übrigen

in der Mehrzahl — Kühe, Ochsen, Schweine, Pferde —, er jung, glän zende Erscheinung, kerngesund, es ist ja wirklich nicht das Schlechteste." „Hab ich« doch gewußt, Adolf, bist du süß! Bist du Kavalier, entzückender." Er räusperte sich, geschmeichelt. „Ja, man hat doch, nicht ein Herz aus Stein. Oder meinst du, ich soll dir einen Brief mitgeben — ganz energisch: „Verehrter Bruder! Ich ersuche dich, mich in der Niederschrift meines epochemachenden Wer kes Politik und Weltkrise nicht mit törichten Lappa lien

Pfarrer' hat gesagt zu ihr: „Wabn," hat er gsagt, „du bist meine rechte Hand in der Pfarr!" Die Waben drauf: „I tät mich« schön bedanken, Herr Pfarrer. I twrfr bei Jhna ge wiß koa Ausnahm machen und Jhna gern a den Lie besdienst tun, Herr Pfarrer, balds amal sein sollt, Halbtraum Um mich die tiefe, dunkle Nacht. Da denke ich der Lieben mein. Und schau, da treten alle sie Ganz sacht und still zu mir herein. Das Mütterchen, das teure, kommt, Auf meines Mädchens Arm gelehnt; Sie fühlten

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Tiroler Wastl
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Pagina 4 di 12
Data: 24.05.1908
Descrizione fisica: 12
, als in den Bürgermeistereien, denn wenus anders wär, hätt diese freisinnige Mißgeburt mit ihrem Glaben an den Nutzen eines Bündnisses mit den Christlichsozialen fertig sein müssen, wie der Zorn des Volkes über den Grazer Universitäts-Bauernkrieg durch ganz Oesterreich geklungen. Ter blamable Neunerausschuß hat trotz seiner neuen Paar Ohren, deren Länge allerdings noch kein Mensch gemessen, zu diesem allgemeinen Entiüstungsfturm kein besseren Krenn beizustellen ge- wußt, als den der Botschaft, daß er auf die Ereignisse

von Freiheitsziun- soldaten noch ein verehruugswürdiger Held gewesen, ilnd der Erler kann wahrlich vom Glück reden, daß er sich grad noch rechtzeitig seitlich in die Büsche ge schlagen und so vor dem Anteil an dieser Affenschande gerettet hat. Der Sekretär des Landesverbandes Tür fremdenverkebr stellt entschieden in Abrede, daß er, wie die Ratsch- Kathl berichtet hat, dem Lechner bei der berühmten Lungenbratldebatte quasi das Echo abgegeben hätt, sondern er behauptet vielmehr ganz im Gegenteil, das vom Lechner

angeschlagene Luugeubratl-Wahl- motiv bekämpft und gesagt zu haben, daß von dem Prosperieren anderer Berufe auch die Wohlfahrt der Beamten und Lehrer abhängt, was ganz zweifellos richtig ist. Je mehr in einem Lande Geld umgesetzt wird, desto mehr Beamte und andere Arbeitskräfte braucht es, und je m<ehr und je reicher in einem Land getäfelt wird, desto mehr Genüsse fallen für das Volk ab, von denen es sonst nie etivas zu kosten bekommet. Bildet das Wirtsgewerbe auch gleichsam den Magen, der den Nutzen

des Fremdenverkehres in erster Linie aufnimmt, fließen die Verdauungssäfte durch das weit verzweigte Geäder der Lieferanten doch durch das ganze Land ,ganz so, wie der eigentliche Nährwert der Speisen den stanzen Körper speist und alles erhaltet und stärkt, vom edelsten Teil des Gehirns bis zum kleinsten Haarl. Das ist so sonnenklar, daß man da rüber kein Wort zu verlieren brauchen sollt, und wenn das das Fingerspitzl auch net begreift, so kann man das doch von einer Gehirnwindung verlangen, was ein Gemeinderat

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Der Arbeiter
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Pagina 6 di 12
Data: 18.01.1933
Descrizione fisica: 12
sich und sagte zu Fanni im mütterlich be lehrendem Ton: „Siehst du, Fannerl, so muß mans mit den Männern machen, denn sie sind, ganz wenige aus genommen. alle miteinander kein Schutz Pulver wert!" Sie hatte das alles so drollig vorgebracht, daß Fanni trotz ihrer gegenteiligen Ansicht herzlich lachen mutzte, und Mitzi stimmte fröhlich mit ein. Fanni beneidete sie um ihren Humor, mit dem sie alles auf die leichte Seite nahm. Ihr wäre es ja un möglich, so zu handeln. Aber schlecht war Mitzi deshalb

Flieders geschmückt. Dieser war von Egon in einer Blumenhandlung bestellt worden und der Kellner hatte auf seine Anordnung das Pult damit geschmückt. Diskret, kaum sichtbar, war ein Briefchen angebracht. Als Fanni mit ihren Kolleginnen das Podium be trat, empfing sie ein Beifallssturm, der sich erst nach eraumer Zeit legte. Sie war freudig bewegt ob all er Blumenpracht und ganz besonders über den Flie derkranz, denn sie ahnte, war der Spender sei. Nach der ersten Nummer saß sie auf ihrem Stuhl hin ter

. Sie fühlte sich seinem stürmischen Lie deswerben gegenüber nicht mehr so ganz sicher und fürchtete für ihre bisherige Standhaftigkeit. Deshalb wollte sie auch ein letztes Zusammensein unbedingt ver meiden. Nach dem ersten Stelldichein hatten sie sich täglich unter der Linde getroffen. Gestern Abend aber hatte sie Egon ganz bestimmt erklärt, heute auf keinen Fall mehr zu kommen. Sie hatten Abschied voneinander genommen und sich ewige Liebe und unverbrüchliche Treue gelobt. Und trotzdem schrieb er heute

. Dieser stimmte zu, denn er tat ja alles, was fein Freund wollte. Egon rief den Kellner und trug ihm auf, beide Plätze reserviert zu halten, was dieser ganz bestimmt zusagte. Punkt acht Uhr waren beide wieder anwesend. Nummer für Nummer wurde gespielt, und noch im mer hatte Fanni das verabredete Zeichen nicht gegeben. Egons Hoffnungen sanken von Minute zu Minute. Es wurde dreiviertel zwölf, und die letzte Nummer des Programms sollte gespielt werden. Fanni war noch immer unentschlossen. Sie saß hinter dem Pult

und blickte durch eine Oeffnung, die das daraufliegende Notenblatt frei ließ, zu ihm hin. Als sie sein bekümmertes Gesicht sah, überkam sie ein hei ßes Verlangen, ihm seine Bitte doch noch zu erfüllen; aber immer noch zögerte sie. Wie Angst klang es aus ihrer Stimme, als sie leise für sich sagte: „Isis , denn auch recht, wenn ichs tu?" Sie kämpfte ganz energisch gegen ihren Wankelmut. Dann faltete sie ganz unwillkürlich die Hände auf ihrem Schoß und flüsterte mit gläubiger Inbrunst: „O, du lieber Herrgott

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 5 di 20
Data: 06.01.1927
Descrizione fisica: 20
ein Don uns gebrachter allgemeiner Artikel aus Waidring „Allerlei Gedanken" abgedruckt um dann in ganz ge hässiger Weise einen Kaufmann, der früher Abgeordneter war, als Verfasser des Artikels anzusprechen und lächer- lich zu machen. Das Blatt sowie der Einsender des Är- tikels in diesem Blatte charakterisieren sich durch diese Handlung in der Weise, daß sie keine Antwort verdienen. Um die Leichtfertigkeit des gesuchten Angriffes noch weiter darzutun, stellen wir fest, daß der verdächtigte

von den erbosten Verfolgern ganz erschlagen wurde. Jenbach. (Ein Auge a u s g e st 0 ch e n.) Am Neujahrsmorgen, etwa 6 Uhr früh, gerieten zwei junge Burschen wegen eines Mädchens in Streit. Der Eifer süchtige versetzte seinem Mitbewerber, einem 22jährigen Händler, einen Stich mit dem Messer in das linke Auge. Schwerverletzt wurde der Getroffene mit dem Frühzuge nach Innsbruck gebracht, um nicht auch noch das in Mit- leidenschaft gezogene andere Auge zu verlieren. Sama- riter mit Auto übernahmen den weiteren

von Terpentinöl verbesserte, besonders gute Hirschseife. Die neue Packung mit Märchenbildern, die ohne Prelsauf- schlag geliefert wird, macht sie noch beliebter, weil die Käufer ein reizendes Spielzeug für die Kinder ohne Kosten erhunen. rung, endlich einmal den ganz unhaltbaren Viehabsatzver- hältnissen ein Ende zu machen, wenn unsere Bauern nicht in Verzweiflung gebracht werden sollen. Die Versammlung verlangte, baß, solange Viehüberschüsse in Oesterreich selbst schwer an den Mann gebracht werden, unter gar

keinen Um- ständen fremdes Vieh eingeführt werden darf. Ein anderes Mittel, den Tiroler Bauern zu retten, gibt es nicht. Die Dauern wollen Taten, nicht bloß Worte. Waidring. (Ich rauch mein Pfeifchen!) Ich rauch mein Pfeifchen, / Mit vollem Genuß, / Verscheuch dabei mir, / Gar manchen Verdruß, / Werd' ich auch auswärts / Als Toter geglaubt, / Die Ruhe mir dadurch / Wird nicht geraubt. — Rauch weiter mein Pfeifchen, / Mir ist es ganz gleich, /"Daß andere mich wähnen / Im Totenreich. / Ich fei gar erfroren

/ Und Hab es so warm, / Was Zeitungen alles schreiben / Daß Gott erbarm'. — B'rum rauch ich so weiter / Ganz fröhlich und frei / Und pfeif in Gedanken, / Aufs Zeitungsgeschrei, / Da findet mans doch schon / Sehr leicht und geschwind, / Daß die Herren Redakteure / Nicht unfehlbar sind. — Zum An denken meiner Todesmeldung im „Tiroler Grenzboten", Nr. 1, 1927. Hans Aigner. Wörgl. (Einige Gedanken) zu dem Bericht in der „Bauernzeitung" betitelt „Offener Brief an die Bauern in der Umgebung von Wörgl": Habe mit Freude

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Der Arbeiter
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Pagina 8 di 12
Data: 20.04.1927
Descrizione fisica: 12
, bald donnernd und schreckhaft wie ein Ge witter, bald heiß und drückend wie die Sommer schwüle. Bei ihr war wohl der laue Wind gekommen, ganz unsichtbar, ohne eigenen Wunsch und doch mit der Kraft in sich, alles Eis, allen Schnee um sich zu schmelzen. Beim Peter wieder, da kam sie wie ein Donnerwetter. Urbar, aufrührend, aus feurigen Flü geln, ja mußte so kommen, schreckhaft und ungestüm, denn Wetter reinigen die Lust. O, in Peters Luft sind viele Wolken, dunkel und schwer, wollt

du — so komm!" " Der Iunghirt schüttelt sich. Ein paar wankende Schritte macht er in der Stube. Ein gurgelnder Laut bröckelt aus ihm, dann lacht er gehässig auf: „Bist noch immer in der Stube? — Herrgott! Vermeinst mich zu wenig getroffen? Vermeinst ich furcht dich? — Ha. verlachen tu ick dich. — Wo ist das Beil, daß ich dich ganz zerhacke. Alle kriechen sie vor dir, alle — nur ich nit, mich zwingst du nit, nie zwingst du mich. Wenn — ah " mit einem Aufschrei stürzt er nie der. „Tonl — Tonl!" Verstört

kommt der Bub gerannt. Schwer ist es für die beiden, den Bewußtlosen auf sein Lager zu heben. Er ist wieder ganz ruhig geworden. Hanna zittert noch immer. Sie bittet den Buben: „Tonl, bleib bei mir herinnen. Nur heut sollst mir beistehen. Wenn er wie der sollt ausspringen, ich allein erhalt ihn nit." Doch es verrinnen Stunden, der Peter bleibt in seinem todähnlichen Schlaf. Der Löschplaner Pfarr- herr kann ihm nur die heilige Oelung spenden und muß unverrichteter Sach wieder gehn. Fast noch trau

und alles wird gut! Ganz ruhig wird das Dirndlein jetzt. Es rinnt wie ein helles Bächlein, Vertrauen in ihr Herz. Alles wird gut. Bald ist der Peter kein Gottloser mehr, kein Judas. Der Herrgott ist ja so gütig, er wird ihm ent gegengehen, wird alle Tore öffnen, alle Brücken nie oerlassen. Es ist, als ob eine weiche Hand über ein aufgeregtes Meer geglitten, es beruhigt hätte. Mit Zuversicht schaut sie dem Kommenden entgegen. Viel, leicht macht dies der junge Tag, der rosig und doch auch reifgeziert

, wie trüb seine Augen sind, wie grau seine Haare. Heimhofer, da ob den Schläfen das graue Büschel, du hattest es gestern noch nicht. Das hat die heutige Nacht dir gebleicht. Es vergeht geraume Weil, bis der Wundarzt wie der aus der Stube tritt. Stumm fragen die Augen der beiden. Der redet ohne langes Bedenken: „Die Sach ist nit zum Lachen. Zwei Rippen feind hin, der Brustkorb ist gequetscht wie eine alte Trommel und weiß Gott, was alles inwendig noch aus den Angeln — aber ganz ohne Hoffnung ifts nit

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Tiroler Wastl
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Pagina 4 di 12
Data: 03.03.1907
Descrizione fisica: 12
der alleinige alldeutsche Partei-Simplizissimus sein. Die Kunde, daß der gesinnungstreue Dr. Schalk dem Schönerer ein für allemal den Rücken gekehrt hat, ist noch net ganz verklungen, und es ist schon wieder ein neuer Abfall zu verzeichnen, und zwar dösmal in Sprugg, wo die alldeutschen Antisemi tismusschwindler eh schon' gezählt, gewogen und ’ für jeden Mann von Charakter zu leicht befunden worden sein. Dösmal hat der ehemalige alldeutsche Gemeinderat Hans Kirchmayr daran, nämlich an die Niedertracht

der Schö- nerianer glauben müssen. Die Art, wie er das getan hat, laßt erkennen, daß er zu den ganz wenigen und seltenen Exemplaren gehört, dö die Partei ernst genommen haben. Das ist jetzt ihm gründlich verleidet worden, wie dem von ihm in Form eines Flugblattes herausgegebenen offenen Schreibens mit der Ueberschrift „Farbe bekennen" zu ent nehmen ist. Was es eigentlich gegeben hat, klärt das Flug blatt net recht auf, und ist aus demselben nur so viel zu er sehen, daß man ihn ganz gegen die festen

a u s n ü tz t, ihnen Zeit, Mühe und zum Schluß auch noch die Ehre und Achtung der übrigen Turnerbrüder rauben will?" Die Antwort auf dö Frage ist leicht. Das ist net nur koa Biederkeit, sondern Gesinnungslumperei schäbigster Art, deren sich sämtliche Mitglieder der alldeutschen Partei vom faulen Kopf Dr. Friedrich Frank bis hinab zum Zech, recte Tschech, schuldig machen, denn sie alle wissen so guat wie ganz Sprugg, daß sämtliche alldeutschen Handel- und Gewerbetreibenden insgeheim mit den Juden Handel treiben

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Der Oberländer
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Pagina 5 di 6
Data: 18.05.1933
Descrizione fisica: 6
für Sie von neuem zu beginnen. Deshalb darf ich Ihnen, trotz meines besten Willens, nicht anders versprechen, als Sie vorerst in ganz kleinen Rollen zu beschäftigen, wo Sie ja auch erst ein mal eine Talentprobe ablegen können. Vielleicht bietet sich in nächster Zukunft Gelegenheit, eine Rolle zweiten oder dritten Grades mit Ihnen zu besetzen/ Tilli hatte diese wenig trostreichen Worte, ganz gegen ihre Gewohnheit, schweigend mitan- gehört. Dann dachte sie eifrig nach, und ihre Stirn zog sich kraus. „Hm!" machte

sie nach einer Pause, während der sich Parker ganz seinen Speisen hingegeben hatte. „Wenn ich Sie recht verstanden habe, ist der Kernpunkt der ganzen Sache der. datz Sie mich in einer großen Rolle beschäftigen würden, wenn ich beim Publikum genug bekannt wäre, um Ihnen einen Reklameauswand zu ersparen." „Ganz recht!" war Parker fahrlässig genug, zu bemerken. Tilli versank abermals in schweigendes Nach denken und fragte schließlich: „Sind Sie eigentlich mit Ihrer Diva sehr zufrieden?" „Hm — wie mans nimmt

werden soll!" „Um Himmels willen! Was haben Sie vor?" fragte Parker entsetzt und war aus Außerordent liches gefaßt. „Das weiß ich selbst noch nicht. Aber lasten Sie mich nur machen! Sie sollen zufrieden mit mir sein!" „Bereiten Sie sich selbst und mir keine Ungelegenheiten, Fräulein Hüll!" bat er dringend. „Keine Sorge! Ganz Berlin wird lachen, und Sie auch!" Parker gewann der Unternehmungslust des vielversprechenden jungen Mädchens Geschmack ab, er reichte ihr die Hand und meinte lachend: „Tun

Sie, was Sie wollen! ich wasche meine Hände in Unschuld!" „Bevor Sie sie waschen, Herr Direktor, habe ich noch eine Bitte." „Welche?" Tilli holte weit mit ihrer Erklärung aus: „Ich bin ein ganz armes Mädel, Herr Parker. Mein Vater ist Photograph in der Karlstraße und kann meine Mutter und mich nur mit aller Mühe durchs Leben bringen. Mein Bruder hat Medizin studiert und war eine Zeitlang Astistenz arzt in einer Klinik. Er wurde aber so schlecht bezahlt, daß er sich nach etwas anderem umsehen muß. Er will nun nach Klein

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Alpenzeitung
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Pagina 3 di 8
Data: 15.07.1934
Descrizione fisica: 8
sich ganz seltsam vor, nachdem Duft. Sie hatte ihr weißes Konfirmationskleidchen er jetzt so lange in der großen Stadt gelebt habe, an. Es wippte in drei Volants um ihre dünnen Und die Mädchen hier wären albern und dumm. Beine. Um die Taille hatte sie einen Zopf von in- Aber sie sei ganz anders. Sie wäre auch die «in einander geflochtenen bunten Seidenbändern ge- zige, mit der er heute abend tanzen möchte. Sehr schlungen, weil sie in all der sommerlichen Pracht gern sogar. 5en Wunsch gespürt

hatte, auch geschmückt und Anja wußte nicht, was sie darauf antworten schön zu fein. Sie war ein wenig betäubt von der sollte. Dies war alles so neu für sie. Noch nie hatte Hitze und ihrer eigenen Erwartung und Erre- ihr jemand ähnliche Dinge gesagt, und so war sie gung. Sie durfte heute zum erstenmal ein Fest be- ganz erlöst, als er vorschlug, doch für ein Weil- ,uchen: ein richtiges Fest mit Musik und Tanz, das chen aus dem heißen, rauchigen Saal heraus an die Schüler des Gymnasiums zur Einweihung die frische Luft

zu gehen. Als sie hinaustraten, sah Ihres neuen Schulgebäudes gaben. Anja, daß es inzwischen dunkel geworden war. Anja hatte noch nie etwas Derartiges miterlebt. Die Luft stand schwül und unbewegt zwischen den Die meisten Mädchen ihrer Klasse hatten schon Bäumen. Der Himmel war ganz dunkel lind sam- manchmal getanzt und unterhielten sich in der ten. Der Student hatte Anja untergefaßt und ging Pause über die Schüler und ihre Erlebnisse mit langsam die Allee mit ihr hinauf. Er erzählte

ihr ihnen. Manche wurden sogar mittags abgeholt jetzt von seinem Lebeil in der großen Stadt, von und taten sehr wichtig und geheimnisvoll. Anja den Menschen dort, daß man aber im Grunde doch hatte diesen Dingen bisher ziemlich teilnahmslos immer einsam bliebe. Das Leben sei überhaupt gegenüber gestanden. Ihre Welt, ihre Gedanken in Wirklichkeit ganz anders, als man es sich als und Sehnsüchte waren so ganz anders, und es Kind so ausdächte, erschien ihr unmöglich, eine Beziehung herzustellen Anja wurde bei seinen Worten

und Schönste und Heiligste auf der Welt sei, dasselbe sein sollte, wie das, wovon sich die Mädchen unter Kichern und Flüstern erzählten. Sie konnte sich vor allem nicht denken, daß man für einen der Jungens — dieser Jungen, die man kannte und täglich sah — etwas derartig Geheimnisvolles und Hohes emp finden könnte. Trotzdem freute sie sich auf das Fest: Auf das Zusehen, die Musik und die vielen hübschen und 15 Jahre lang mußte er täglich von früh bis spät frohen Menschen. Nun war sie schon ganz nah

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Der Arbeiter
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Pagina 8 di 12
Data: 06.06.1928
Descrizione fisica: 12
. Frau Franziska ist die ersten Tage ganz umdunkeli von schweren Fieberträumen. Der Arzt gibt sie schon aus. So empfängt sie in einer besseren Stunde das hei lige Wegmahl. Ja, der Herrgott allein! Er hat die Macht — er hat die Güte — und die Liebe, er hilft, er hilft! Es ist am ersten Samstag nach dem großen Unglück. Durch die Krankenstube schwingt geheimnisvoll zit ternd der Dämmer ein^s lauen Sommerabends. Die Scheiben erglühen in weichem Rot. Freundlich blicken die Heiligenbilder von den Wänden

. Da bewegt sich der Mutter Brust in einem langen Atemzug. Sie streicht sich mit der Hand übers Herz und erwacht. Zum ersten Make wieder ohne Schmerzen. Wie der Kühle Abendwind den Verschmachtenden, so erlabt sie dies Bewußtsein. Ganz still Und ohne Bewe gung verharrt sie. Sie will nicht rufen, sie will gerne allein bleiben, sie will — will beten. Langsam, wie ein Reis senkt sich die Erinnerung an die Traurigkeit der letzten Zeit über die Mutter: — das Kindl — der gute Vater — ja! Sie will beten

, da er die Mutter ausgelehnt im Bette trifft. „Mutterl," stottert er besangen. „Kommt tfttt herein," ladet diese leise, „kommt nur ein bißchen zu mir!" Da atmen die Kleinen auf und schmeicheln sich an sie heran und kichern und schwatzen und haschen im mer wieder nach ihren Händen, ganz selig und dank bar, da sie nun endlich bei dem lieben, guten Mutterl sein dürfen. „€>, Mutter." staunt das Mädchen und kreüzt die Aermchen verwundert über der Brust: „Wie du so ganz weiß bist im Gesicht,' o, so schön

bist du!" Der Bub ist schon nachdenklicher. „Gelt, das kommt, weil du so lange krank warst," meint er und wickelt die losen Flechten der Kranken durch die Fingerlein. „Aber gelt Mutter, morgen gehen wir wieder in den Garten; morgen, wenn ganz bestimmt der Vater wieder daheim ist. Und dann kriegst rote Bäcklein; o, Mutter, dann bist du noch viel schöner!" Frau Franziska, ja. du wirst genesen! Du wirst ge sunden, trotz allem Leid Und Weh. Dein Herz, dein armes, zerschlagenes Mutterherz beginnt langsam in neuen

! gesund machen, der Tonl meint, man könnt es nicht wissen." „Isis wirklich wahr," unterbricht da der Bub eifrig, „gehört denn das Dirndl wirklich ganz für uns?" Frau Franziska hebt ihrem Kinde das Kinn hoch und lächelt ihm in die Unruhigen Schelmenaugen: „Magst es nicht? Solls nicht uns gehören? Hast es nicht gern?" „Recht gern," beteuerte der Kleine und wird glüh rot, als hätte ihn ein Engel beim Sündlein ertappt. Eifersüchtig kriecht das Mädchen schier unter die Decke: „Mutterl, nein, gib es sicher

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Der Arbeiter
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Pagina 6 di 10
Data: 13.05.1936
Descrizione fisica: 10
ist es bei mir. Und damit Sie sehen, wie hoch ich Sie einschätze, sollen Sie, Sie allein von meiner Umgebung, die Beweggründe mei nes heutigen Handelns erfahren." Und sie erzählte ihm mit kurzen Worten von ihrem bisherigen Leben. „Können Sie nun verstehen, daß ich um keinen Preis aus dem Berufe scheiden möchte, den mir mein totes Mütterchen als den allein richtigen gezeigt, der auf meinem Lebensweg, wie sie sagte, die Sonne streuen wird? Können Sie begreifen, daß in meinem innersten Innern ein ganz kleines Hoffnungsflämmchen

in das Stübchen. „Schwester Hannah, darf ich ein wenig zu Ihnen kommen?" lieber Schwester Hannahs Züge huschte ein frohes Leuchte. „Schwester Elfriede, Sie besuchen mich?" Und sie zog die gütige Frau ins Zimmer. „Wie lieb von Ihnen!" Voll Freude holte sie emen Stuhl herbei und stellte ihn in respektvoller Entfernung neben den ihri gen. Oberin Elfriebe aber zog ihn ganz nahe heran, sah Schwester Hannah tief in die Augen. Ein zufriedenes Lächeln huschte über ihre Züge, während sie freudig meinte: „Ich wußte

füllt: „Schwester Elfriede, liebe, gute! Nicht fo! Das stt boch nicht nötig? Schwester El friede, hören Sie mich Schon nach einigen Sekunden schlug diese die Augen auf. Sie schien zuerst keinen Gedanken fassen zu Kon ten. Ganz verwirrt blickte sie umher. Da fiel ihr Blick $t<efcer auf das Büchlein . . . Dann preßte sie voll Inbrunst die Lippen auf die Worte: Mein Taaebuch. Starr blickte ihr Auge die ungelenken Buchstaben der ersten Seiten durch. — Dann rollten große, schwere Tränen

?" „Renate Lassen", sagte Schwester Hannah. »Ist — sie fchon lange — tot?" Das letzte Wort klang wie ein Schrei. Schwester Hannah gab ganz mechanisch Antwort. „Schon fünf Jahre!" Schwer fiel das Haupt der Oberin auf den Tisch. Ihr Körper bebte vor Schluchzen. — Dann erhob sie sich jäh. In ihrem wachsbleichen Gesicht stand eine fast unmenschliche Energie. Die wankte auf Schwester Hannah zu. Die fühlte einen hauchzarten Kuß auf der Stirne. „Mein Kind, frage mich heute nicht. Wenn es an der Zeit ist, wirft

du alles erfahren." — Schwester Hannah war ganz benommen. „Darf ich das Büchlein einmal mit mir nehmen?" flehte die Oberin. „Ich werde es genau so sorgsam hü ten wie du, denn. . ." Sie verstummte. Wieder rannen die Tränen aus den Augen, in denen ein großes Leid zu stehen schien. Schwester Hannahs Herz ward mächtig gerührt. „Ge wiß, Schwester Elfriede, gewiß. Aber nicht mehr wei nen, nein, nein, nicht mehr so schmerzlich weinen!" Und auch in ihre Augen traten glänzende Perlen. Oberin Elfriede schien nichts mehr

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Tiroler Wastl
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Pagina 4 di 16
Data: 22.12.1926
Descrizione fisica: 16
Pusch gsagt hat, Tirol am Ende seiner Leistungsfähig- keit lViecherein zu machen, sell sog i) angelangt sei. Der Sepp hat gsagt, mir müaßn sporn und Land- togsbotn obaun. Ob a Stuck a zwoanzig fun ünsecn Bolksvertrötern im Landhaus oder asn Häusl hockn, sell isch ganz gleich und dös sein eh no Diei böstn, weil sie zum Packten und Manggelen zu dumm sein. Erfohrn hobn mir, daß a Schüler der landwirtschaft- lichn Schnal üns 60 Milliuhnen im Johr kostet und a Schüler der gewerblichn Schual

5 Milliuhnen, wo raus man alloan schiun schjliaßn kunn, um wia viel gscheiter a so a Kuahtuttnmuch isch, als a daher- gloffener Stadtlinger. Der Sepp will obr a, daß die Volks- und Bürgerschualen verstaatlicht wearn. Wurat a Haufn Geld dersport. Obr dö lassn ünsere hearischn Ramsemitn nit aus, weil sie Angst hobn, der Woaz kriaget koani Rekrutn mehr für sei Legiuhn der Streiter Christi sun Stams. Zwilling kannst kriagn. , ' Der Steidle, den i ganz guat fchmöckn kunn, weil er die Habsburger nit mog

, will die Unfähigen, Leichtsinnigen und Gewinnsüchtigen außischmeißn fum öfsentlichn Löbn. Reckst hat er, obr es geaht nit, weil dö sovl .zach sein, daß es ohni teatn nit geaht. Das Gottesgebot: Du sollst nit tötn, sell isch lei im Kriag ausgehobn. Tua do nacher wia a Viech! Im Gmoanrot isch der Grampus als Nuditätn- schnüffler umanonder. Der Landesschualrot isch zwor mit alln Nebel behaftet. Der Jungfernkoller hat ihn obr ganz thranhappet gmacht. Die Schjualmadlen tur nen lei mit an Hemd und a Hosn, geschlossene

Bau weise natürlich! Und Strümps und Schuach hobn sie a koani un. Dös geaht nimmer! Die Funzn und Betneffn verlangen deshalb Durchführungsbestimmungen. A so weit kimmts schun no, daß der Pfarrer Kneivp, a meiniger Freund, der wo mir in Wörishofn ganz nacketer für mei Raumadisches Knia- und Schjenkelgüss verordnet hat — bin als Bua a rechter Leider gwösn! — fum Tiroler Landesschualrot als Fack der- klärt weard und asn Index kimmt. Vielleicht stöckt wiader der Sittlichkeitsverein dahinter. Denen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 20.11.1920
Descrizione fisica: 8
.-.. Zum Ad» ^ holen in Innsbruck mo»s nauich K 20 —. AuS». durch die Kolporteure' und durch die Po't für Dentsch-Oesterreich; movatl. K 23^—, viertelj. - i< 6V.—. Halbs. K138.—%' Deutschland K 2^: Einzel» Nummer 1 K* Sr. 285 gnnsfewtf, Ssbss es üen 2Ü. Rovemter 1828 28. Streik der Eisenbahner in ganz Tiro!. Im April dieses Jahres ist die sozialdemokra tische Fraktion des Tiroler Landtages in die 'Obstruktion eingetreten. Unsere Genossen wollten mit diesem schärfsten Mittel des parlamentari-- schen Kampfes

in den Ausstand treten, hängt ganz und gar von dein Verhalten der Heiniatwchren ab. Noch in letzter Stunde haben unsere Genossin versuch:, die Anwendung dieses Kampfmittels überflüssig zu machen; sie begehrten im Landtag von der Regierung, daß sie das Schieben absaae; sie forderten die Abrüstung und erklärten, daß die Arbeiterschaft sich voll für die Aufrechterhal tung der Ruhe und Ordnung verbürge. Allein die Verblendeten wollten von ihrer angesagten Demonstration nicht Abstand nehmen. Unser Antrag wurde

gewesen ist, das Schießen des Herrn Escherich zu untersagen, stellt heute in einem durch das Korrbüro verbreiteten Telegramm die Behauptung auf, das -Schießen sei ein bloßes Scheibenschießen der Heimatwehren, also eine rein sportliche Veranstaltung. Das ist unwahr. Richtig ist, daß das Schießen ganz militärischen Charakter tragt. Die Heimat wehren rücken als militärische Formationen aus; sie werden geführt von ehemaligen k. k. Offizie ren, die mit bayrischen Offizieren die Leitung der Demonstration in Händen

kann diese Tatsache nicht verwischen. * Zer Streit der Msrridichmr. Der Ausstand ist auf den Tiroler Bahnlinien ein vollständiger; heute in den Vormittagsstun-s den greift er bereits aus die Linien in SalKurg, über. Wahrscheinlich wird mechanisch eine Still-, legung des gesamten Verkehrs in ganz Deutsch österreich eintreten. Die Abeudfitzuug am 17. November. Zu Beginn der Sitzung sprach der großdeutsche Lan- drshauxmiannstellvertoeter Dr. Schmied, der die Hei»', matwehren als vollständig unpolitische

die Machtfülle der Orgesch und Orka dar»! aus hervor, daß selbe darangeheri, ihre Organlsationm! ins Ausland zu verpflanzen und sie mit Waffen, Mn- Nation und Ausrüstungsgegenständen ausstatte. Es sei ^ ein ganz unverantwortliches Beginnen, bei der ungeherr- 'en Not des Landes das Dolk ln ela aeues LriegKabeakeuer

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Der Oberländer
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Pagina 9 di 12
Data: 29.08.1930
Descrizione fisica: 12
zwingen würde. Aber, hält man uns entgegen, die Besitzer werden ja ausgezeichnet abgefunden, lies, der Besitz wird überzahlt. Was soll dann, um alles in der Welt, der Tal bauer, bei dem das Bargeld bekanntermaßen rar ist, auf einmal mit den paar tausend Schilling machen? Soll er mit seiner Familie, die oft 10 bis 20 Köpfe umfaßt, in die Stadt wandern und so das Heer der Arbeitslosen verstärken? Die Herren, welche diese Frage studieren mußten, werden wissen, daß in den obgenannten Tälern ganz eigene

werden und daß sich in diesen Gebieten oft Elementarereignisse ab spielen, die in wenigen Minuten das stärkste Menschen werk ganz gründlich zerstören. Wir lassen aber auch die Frage offen, ob nicht gar manche Sommerfrischler, die schon viele Jahre in die friedlichen Täler kommen, um ihre vom Großstadtlärm aufgepeitschten Nerven durch die heilige Stille zur Ruhe lullen zu lassen, im Hinblick auf die drohende Gefahr, einfach ausbleiben werden?! Die nachgerade katastrophale Arbeitslosigkeit — täglich berichten die Tagesblätter

allen Gesetzen der Kochkunst, aber es stimmt trotzdem: wenn du sanft wie ein rohes Ei behandelt fein willst, dann sei ausgekocht! Ganz anders als mit den Zigarren halte ich*s aber mit dem Autofahren. Auto fahre ich gern, jedoch grundsätzlich nicht mit dem eigenen. Anter anderem deshalb nicht, weil ich Keines habe. And ich Kaufe mir auch Keines, solange meine Freunde Autos besitzen. Bei dieser Gelegenheit nun habe ich meine früheren Ansichten über Autos gänzlich geändert. Früher dachte ich, ein 4 Auto sei

etwas Lebenslängliches wie eine Zahnbürste oder ein Hexenschuß, ich meinte man Kauft sich ein Auto, und wenn man es mit Gottes Hilfe Kaputtgefahren hat, läßt mans wieder flicken oder wie einen alten An zug wenden, aber meine Freunde machen das ganz anders: sie verkloppen alle paar Jahre ihr altes Auto für einen Dultpreis und Kaufen sich ein neues. Sie lassen sich von dem Auto scheiden und nehmen eine jüngere Marke. Ls gibt leider Männer, die machen es mit ihren Frauen gerade so. „Kinder," sprach

vor, aber von diesen sünfen waren vier Komplette Pannekuchen. Nur eines sah so aus, daß man es aus der Ferne hätte für ein richtiges Auto halten Können. Ach, ich ahnungsloser Engel, ich wußte nicht, daß meine Freunde mir wieder mal einen Streich spielten! Acht Tage waren sie in der Stadt herum gejaust, um die unmöglichsten Auto-Auinen zusammen zutrommeln, die in ganz München aufzutreiben waren. Ich wußte das nicht, meine Ehre als Der- I Kaufsgenie stand auf dem Spiel, und so inserierte 1 ich, bei mir seien einige Autos

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Tiroler Wastl
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Pagina 3 di 12
Data: 17.05.1908
Descrizione fisica: 12
hätten sie sich nicht in diese Ehrauslagen zu stürzen brauchen, denn von ihren Mannen getraut sich keiner nein zu sagen, geschweige denn eine Opposi tion zu machen, und schon gar nicht eine solche, die man mit Maulkörben 'tot machen müßte. Wer hat noch vor ganz wenigen Jahren einen solch kläglichen Zu sammenbruch des schwarzrotgoldenen Freisinns für- möglich gehalten? Niemand, als der Wastl, aber dieser war der Narr lind die anderen die Weisen. Jetzt weiß mans genau, wie es ist. der Eff koan Käfig

ist es draußen ganz erheblich billiger, als es bei uns je gewesen ist, oder will vielleicht wer noch weniger in einem feinen Gasthaus je so viel ge- noch weniger in einem feinen Gasthaus so viel ge boten hat, wie man in München heute noch bietet. Mit Nichten. Das hat noch kein Innsbrucker Gastwirt Der TremdewerKebr — _ Bei der vor wenigen Tagen in Innsbruck im Gasthof z. „grauen Bären" stattgefundenen Wählerver sammlung des 2. Wahlkörpers, bei welcher unter an deren Herr Dr. Heinrich Rohn, Sekretär

ein Riesengeschäft zu machen und die ganze Konkurren'z aus dem Felde zu schlagen wäre. Mün chen ist von hier doch nicht so weit entfernt, daß den Lungenbratlrednern die dortigen Verhältnisse ganz und gar unbekannt sein können. Wenigstens kann das dem Obmann des Beamten-Konsumvereins, der dies mal die Lungenbratldebatte angeschnitten hat, net gattz unbekannt sein. Aber wie das auch immer sein mag, steht es ihm eben dieser seiner Eigeinschaft wegen sehr schlecht an, sich da in solcher Art dreinzumengen

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Alpenländer-Bote
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Pagina 17 di 20
Data: 09.10.1932
Descrizione fisica: 20
Nr. 40. bette XL Wahrheitsliebe. Die betreffenden Personen sind schon längst unter der Erde, von denen folgendes kleine Geschichtlern zu erzählen ist; eine von den beiden hat mirs selber ganz paff mitgeteilt. Also zu einer Lehrerin kommt die Mutter einer dreizehnjährigen Tochter mit deren Zeug nis und sagt ganz harmlos: „Schwester", — die Lehre rin war eben eine Klosterfrau — „ich bitte, ändern Sie da das Zeugnis; beim Geburtsjahr müssen Sie 1878 schreiben, statt 1879." „Nein, nein

das wäre, bald wie notwendig ihnen der Verdienst wäre, bald in der Melodie einer flehenden Frage nach dem fühlenden Herzen jener Leh rerin, bis die sehr enttäuschte Mutter wehmütig-bösen Blickes die Schritte heimwärts lenkte. Die Mutter sei jahrelang finstern Blickes an ihr vorbeigegangen und erst das fratzenhafte Benehmen des Mädels im er zwungenen achten Schuljahr! Es ist traurig aber wahr: manchen oder wohl vielen Menschen ist der Begriff von Wahrheit im täglichen Verkehr einfach ganz abhanden

gekommen, gar nicht zu reden vom Handel, von sogenannten Abmachungen oder Versprechungen. Wir schalten ganz vorhin aus alle so genannten Scherzlügen — „Lügen, daß mans greifen kann", da liegt ja keine Betrugsabsicht vor — immerhin soll man in Gegenwart von Kindern damit sehr spar sam ausrücken, besser gar keine gebrauchen. Es ist eine kritische Ausgabe, Kinder zur Wahrheitsliebe zu erziehen, wenn man sich selber bei der nächsten Gele- gegenheit zu lügen erlaubt. Was hilft im gegebenen Fall

in Gegenwart der Kinder erzählt, man habe einfach so gesagt und die Geschichte sei erledigt gewesen. Der Wirt an der Mahr hätte durch eine ganz einfache Lüge, die niemandem ge schadet hätte, sein Leben retten, seinem Weib den Gat ten, seinen Kindern den Vater erhalten können. Er sprach aufrecht und kühn: „Mit einer Lüge rette ich mein Leben nicht!" Wenn man auf einem eisigen abschüssigen Weg ohne Fußeisen abwärtseilt, schlüpft man unzählißemale, bald mehr, bald weniger, man denkt gar mrnmer ans Schlüpfen

werden, oder an Seen oder m Meeresnähe liegen» gibt es selbstverständlich kein Quellwasser. man hilft sich mit Ziehbrunnen. Mit unseren heutigen Betonvorrichtun- rrageftasfen. „Iochrabe" 68. — Man muß Herr seiner Gedanken wer den und sich ja nicht von ihnen verleiten lassen. Heble Ge danken vertreiben Sie ganz energisch. Durch Uebung werden Sie gewiß mit der Zeit Ihre Willenskraft so starken, daß ein Rückfall in das frühere Laster ganz und gar unmöglich wird. Uebrigens muß jeder christliche Mensch

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Südtiroler Landeszeitung
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Pagina 10 di 12
Data: 29.07.1922
Descrizione fisica: 12
Irgendwer sou-t stärker an feiner Ziga rette. Die Musik, peitscht ihm das Blut durch alle Adern. Seine Kehle ist wie obgeschnürt. Cr möchte weinen — schreien, kann aber nicht. Er zündet ein« neue Zigarette an. In feinen Füßen ist Blei, in seinem Kopfe siedet weiß- flüssiges Eisen. Immer noch dieser melancholische und leiden schaftliche Walzer. Dust und Freude von ganz fremden Menschen gleiten durch das Hirn des Irgendwer und stoßen ihn ttefer und tiefen in das kühle, weihe Mondlicht. Das ist zum Wahn

sinnigwerden: einsam in diesem Licht. Kälte krallt sich In sein Herz. Gedanken, Ge spräche, Empfindungen durchwirbeln sein Hirn. Die Freude, die über dir hängt, vom Ast zu brechen, lernst du nie. Quälst dich — womit denn? — Weiß nicht. — Sie ging vor dir her. Wer? Die Freude? La. — >Um euch waren dunkle Zweige. Der Weg war so weich von Gras und ganz eng. In der Luft hingen die unsichtbaren roten Blüten der Som mernacht. Deine Blicke tranken «in die helle, gleitend« Gestalt. Du wußtest: Die Minuten tagen

hat. Die geborenen Fliegenfänger find der hier nach heißende Fliegenfänger und unsere Schwalben. DM« -leben als Insektenfresser im Wrnter nicht bei uns. Außerdem genießen sie keine Körner, zu deren EnilMlsung ihr Schnabel ganz unge eignet «ist. Angenommen aber, daß der SpeM-ng. Fliegen j-angen könnte, so muß man doch starke Zweifel g^chücht^ ^ Dankbarkeit gegen das Pferd Kürzlich durchblätterte ich ältere Jahrgänge einer wissenschaftlichen Zeitschrift: „Der Zoolo gische Garten'. Hier finde «ich eine -Beobachtung

angeführt, die unserer Fabel ähnlich sicht, unter der Ueberschrift: „DaMbarkeft der Hühner' wird folgendes erzählt: Ich besitze drei Rehe, darunter einen Bock. Alle sind ungemein ganz und fressen aus der Haudc Da sie in der Hühnerkammer Übermächten müssen und auch sonst den Hof ge- mciinsam Mit den Hühnern- beiwohnen, sind alle «gute Freunde giewoüden-, und die Reihe hüten sich auch 'ton ärgsten >U>mh«rsprtoiigen, eines von ihnen zu verletzen. Diese Schonung- lohnen die Hühner -aus eine eigene Wjekse

sind, «sich langsam in die Nähe der Hühner bogeben und- dort mederlegen. «Es halben also Hühner, denen von den Rchen Schonung zuteil wurde« aus DaMbarkeit ihnen die Fliegen abgiefuchb. .Hierzu ist das Huhn, da es sehr schnell mit dem -Schnabel picken kann, bei sitzenden Wiegen wohl befähigt.. Allerdings geht -aus -vier Schmeruing hervor, daß ihr Zupiicken oft mißlingt und den Rehen wehe tut. Hiernach wäre die allerliebste Fabel vom Sperling- und dem Pferd doch nicht so ganz aus der -Lust gegriffen

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