, wie der eine alles im Überfluß hat, während der andere darbt, dann könnte man fast meinen, es wäre nicht recht so. Aber die Wege Gottes sind ganz andere als die Wege der Menschen. Wer weiß, warum er den einen Menschen leiden läßt, während er den andern mit Glücksgütern überschüttet. Wir Menschen wissen es nicht. Aber sieh, Fritz, das hast du schon in der Schule gehört, daß fast alle großen Männer eine harte Jugend gehabt haben. Ob sie reich an Kenntnisse, so stark an Tatkraft geworden wären, wenn sie in der Jugend
, wenn es gilt, Gutes zu tun. „Dann muß es aber ganz sicher sein, daß es einen Gott gibt," sprach da fast zögernd der Kleine. Ich verstand absichtlich seine Frage etwas anders: „Nicht wahr, dann muß es einen Gott geben. Dann sind alle Menschen furchtbar töricht, die nicht an Gott glauben. Wenn es keinen Gott gäbe, könnten die meisten Menschen das Leben nicht ertragen, müßten verzweifeln. „Die ganz Frommen sind dann die Glücklichsten." »Ja, Fritz, ja," sprach ich voll innerer Freude über diese Antwort
." Bestürzt eilte die Mutter die Treppe hinab ihm ent- sgegen. Sie hob den kleinen Burschen auf ihren Arm und erschrak. Denn ie schaute in ein ganz verschwollenes Gesichtchen. Die Händchen waren fieberheiß und die Bäckchen glühten in Fieberröte. Bald lag Heini in seinem Bettchen. Die Mutter hatte ihm einen Wickel gemacht, auch hatte er heißen Tee trinken müssen. Er hatte sich zwar gesträubt, aber die Mutter ging nicht fort, bis er die Tasse aus getrunken hatte. Es war ihm ganz komisch zumute
- Wenn er den Kopf hob, fing die Stube, und alles, was darin war, an zu tanzen. Der Schrank in der Ecke drehte sich rundum, die Bilder schaukelten an den Wänden und alles, alles, was er sah, wirbelte wie ein Kreisel durch das Zimmer. Jedesmal, wenn er zusehen wollte, wurde es unserm Heini ganz übel, so daß er die Augen schließen und den Kopf wieder in die Kissen sinken lassen mußte. Und die Schmerzen, die er hatte. Er mußte gewiß arg krank sein, denn Mutter und Vater kamen öfters auf den Fußspitzen an sein Bett
, alles stand ruhig an seinem Platze. Sicher hatte er nur geträumt. Auch die Schmerzen waren fort. Nur müde war er, als habe er sich müde gespielt. „Bleib noch ein Stündchen liegen," sagte die Mutter und drückte ihn wieder in die Kissen zurück. „Nachher kannst du aufstehen. Komm, trink hier die heiße Suppe. Du sollst sehen, dann wird es dir bald wieder besser sein." „Was hat mir eigentlich gefehlt," begehrte Heini zu wissen. „Huh, alles tat mir weh, und es war mir ganz schwindelig." Ernst drohte