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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 5 di 16
Data: 21.01.1912
Descrizione fisica: 16
König Friedrich der Große von Preußen. <Zu seinem xweihundertflrn Geburtstage — 2-1. Januar 1912.) Deiisge zum..Ikikbükeier Bote." MdaÜiM, Drrrck und Verlag der Kgl. Bayer. Hojbuchdruckerer von Gebrüder Reichel in Augsburg. Friedrich -er Große. Zu seinem zweihundertsten Geburtstage. Bon Ernst Edgar ReimSrdes. (Nachdruck verboten.) einer unter den Monarchen, denen die Geschichte den Ehrentitel „der Große" gegeben hat, steht der heutigen Generation so nahe, wie der dritte König auf dem Throne

Preußens, Friedrich II., ein Herr scher von ungeheurer Viel seitigkeit des Wesens und Wirkens, groß als Kriegsheld und Friedensfürst, bedeutend als Künstler und Philosoph; ein universeller Geist in des Wortes tiefster Bedeutung. So vielseitig seine Anlagen waren, sie schlossen auch die schroffsten Gegensätze ein: neben leichtem, frohem Sinn, der den heitern Lebensgenuß suchte, Gefühlsschwelgerei, die gern im Schmerz wühlte, neben aufwallender Hitze eisige Kälte, neben hingeben der Begeisterung

den 24. Januar 1712, um die Mittags zeit, verkündete Kanonendonner und Glockengeläut den Einwohnern Berlins, daß dem Kronprinzen und nachmaligen Könige Friedrich Wilhelm I. im Schlosse ein Sohn geboren worden sei. Wohl selten wurde die Geburt eines Hohen- zollernprinzen so freudig begrüßt, wie damals, denn auf ihm beruhte die Hoffnung des Hauses Brandenburg, dem bekanntlich erst durch den Großvater des Neugeborenen die Königswürde zuteil ge worden war. Zwei Söhne des Kronprinzen waren früh gestorben

, es stand daher zu befürchten, daß die Krone einer Seitenlinie zufallen würde, wenn Friedrich Wil helm ohne männliche Nach kommen blieb. Die Erziehung des Prin zen, die sich auf Befehl des Vaters recht einseitig und nüchtern gestaltete, lag an fangs in den Händen der Oberhofmeisterin von Ka- mecke und einer Frau von Rocoulles. Letzterer ver dankte Friedrich seine früh zeitige Vorliebe für die französische Sprache, die be kanntlich damals die Um gangssprache der vornehmen Gesellschaft war. Im Alter

von sieben Jahren kam der Knabe unter die Aufsicht des Generalleutnants von Fin kenstein und des Obersten von Kalckstein. Nach alter Tradition wurde er von klein ans für den Soldatenstand erzogen, um dereinst das Werk seiner Vorfahren fortsetzen und den Ausbau Preußens als Militärstaat vollenden zu können. Obwohl Friedrich frühzeitig großes Interesse für militärische Dinge

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 12 di 16
Data: 31.07.1904
Descrizione fisica: 16
e® dauerte gar nicht lange, da leitete er das Pony fuhrwerk Elises so gut und sicher wie diese selbst. „Ich schaffe mir sofort Pferd und Wagen an," sagte er vergnügt, „und wenn wir von der Hochzeitsreise zurück kommen, fahre ich dich selbst in unser Heim!^ Der einzige, der Frank nach wie vor nicht mochte und dessen Gunst dieser trotz aller Freundlichkeit nicht zu erringen vermochte, war der Diener Friedrich und diese Antipathie des Alten verwandelte sich direkt in Haß durch eine Begebenheit

machen? Sie war fast ebenso verliebt in ihren Schwieger sohn wie ihre Tochter, wer weiß, ob sie überhaupt die Sache glauben würde. Am nächsten Morgen war Friedrich noch mürrischer wie sonst, obschon ihn Frank beim Frühstück mit der ausgesuchtesten Höflichkeit behandelte und ihn mehr als einmal „mein lieber Herr Friedrich" anredete. Das Be nehmen des letzteren war so sehr von seinem sonstigen Verhalten verschieden, daß es selbst Elise ausfiel. „Was hat Friedrich nur gegen dich?" fragte sie nach dem Frühstück

ihren Bräutigam. „Ich weiß nicht," versetzte derselbe, „mir ist nicht ausgefallen, daß er anders ist als sonst." vcr ui flammen stehende Bergnügungsdampfer „General Slocum“ nach dem Aufläufen im flatpeiritiafl'er vor nortö'Brotöer*Jsland. ordentlich, als er Friedrich sah, aber auch dessen Entsetzen war nicht geringer. „Herr Frank, um Gotteswillen, was wollen Sie hier?" stammelte er. „Still, Alter," sagte der Angeredete leise, während seine Stimme zitterte, „Ihr wißt, wenn man jung und verliebt

ist — nicht wahr, Ihr haltet den Mund?" Damit drückte er ihm einen Taler in die Hand und verschwand auf demselben Wege wieder, auf dem er ge kommen war. Auf der Treppe aber blieb er noch ein mal stehen, um Friedrich zuzunicken, aber wenn diesem der Blick des jungen Mannes schon immer nicht gefallen hatte, jetzt begann er ihn direkt zu fürchten. Der treue Diener war wie versteinert, was hatte das zu bedeuten? Was wollte Frank in den oberen Räumen des Schlosses und was besagten seine Worte? Sie waren eigentlich

kaum nicht zu verstehen. Friedrich geriet in hellen Zorn, wie war ein solcher Gedanke npr möglich? Am liebsten hätte er dem Oesterreicher den Taler nachgeworfen, aber er fürchtete den Lärm und „Doch ist er es," erwiderte das junge Mädchen, „er ist sonst so höflich und freundlich, „aber dir gegenüber benimmt er sich immer eigentümlich, ich werde einmal mit Mama reden." „Tue das nicht, Schatz," antwortete Frank und zog ihre Hand an die Lippen. „Laß ihn gewähren, alte Leute sind manchmal

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 6 di 16
Data: 21.01.1912
Descrizione fisica: 16
-4S «s« ff) ÄI?Ä? L'tzrEL r?»B ütSArtprsft rSVBM-S»L.M z» S'L ES'«s s «r« —r°y pe" » ... zeigte, so neigte er doch keineswegs zur Einseitigkeit und suchte sich durch Lektüre französischer Dichtungen für die wenig abwechslungsreiche Ausgestaltung seines Unterrichts zu entschädigen. König Friedrich Wilhelm I. wollte von höherer Kuustbildung nichts wissen, er wünschte, daß sein Sohn in geistigen und geistlichen Dingen in den Fußspuren des Vaters und Großvaters wandeln sollte. Zwar ließ

. Es war fein Lieblings wunsch, eine englische Prinzessin zu heiraten. — Mit der Zeit verschärften sich die Gegensätze zwischen Vater und Sohn mehr und mehr, so daß dieser, durch rohe und gewalttätige Behandlungsweise zur Verzweiflung gebracht, 1730 den Entschluß faßte, nach England zu fliehen. Der Plan wurde entdeckt und Friedrich zur Strafe auf die Festung Küstrin geschickt. Sein Freund und Helfer, Leut nant von Katte, aber mußte seine „hochverräterische" Tat mit dem Tode büßen, der König ließ

ein. Nach seiner Vermählung siedelte Friedrich nach Schloß Rheinsberg bei Neu-Ruppin über, jener anmutigen Be sitzung, welche er vom Vater als Hochzeitsgabe erhalten hatte. Hier verlebte er bis zu seinem Regierungsantritt im Umgang mit gleichgesinnten Freunden, wie Kayserling, Knobelsdorfs, Jordan, dem Hofmaler Pesne und dem Kapellmeister Graun glückliche Jahre. Die dienstfreie Zeit des Kronprinzen, der damals ein Regiment in Nuppin kommandierte, gehörte den Wissenschaften und Künsten; abends wurde meist musiziert

; hin und wieder führte man Komödien von Racine, Voltaire rc. auf, in denen Friedrich selbst mitwirkte. In Rheinsberg entstanden außer ver schiedenen Gedichten der „Antimacchiavell", sowie die Schrift über den Zustand des europäischen Staatensystems, die in dem bekannten Grundsatz gipfelte, daß der Fürst der erste Diener des Staates sei. 1734 nahm Friedrich im kaiserlichen Reichsheer am Kriege gegen Frankreich teil. Im Feldlager von Wiesenthal lernte er den greisen Prinzen Eugen von Savoyen, den Kommandeur

der kaiserlichen Truppen, kennen; unter seinen Augen legte er die ersten Proben persönlicher Unerschrocken heit ab. Im Jahre 1740, im Alter von 28 Jahren, kam Friedrich zur Regierung, und gleich von Anfang an bekundete er seinen festen Willen, in vielen Dingen Besserung zu schaffen; so beseitigte er soforr die mittelalterliche Institution der Folter. l Alle Welt hatte geglaubt, daß der „Philosoph und Dichter" ein Friedensfürst werden würde. Um so mehr staunte man, als bereits im Dezember, nach dem Tode Kaiser

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Tiroler Wastl
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Pagina 26 di 28
Data: 10.12.1911
Descrizione fisica: 28
7. ft ft 88 K $ ft ft ft 1 f s ft 'S? Branntweinbrennerei und Lihör-Fabrih Robitscheh i Hermann Weinkellerei und Import von Tee, Rum, Kognak und Arrak Leopoldstr. 28 gnstsbt*uck Telephon 281 empfiehlt ihr reiches Lager sämtlicher Sorten Flaschen-Weine, Branntweine, Liköre, Essig essenzen, sowie Wein- und Tafel-Essige. ft IS ft ft I ft I ft 5? ft 8 I H ft u ft m ft 13.031:267: 2 M ßrssirssssess Kaiser wie Friedrich Rotbart werden konnten, zeigte sich bei seiner Rückkehr nach Deutschland, wo er nur mit Mühe einem Ueberfalle der Italiener in den Tiroler

Pässen entging. Den Streit zwischen Heinrich dem Löwen und Heinrich Iasomirgott um den Besitz Ba yerns wußte Friedrich so zu lösen, daß er die Mark grafschaft Oesterreich von Bayern ablöste und ein eigenes Herzogtum daraus machte, wogegen Heinrich der Löwe das übrige Bayern zurückerhielt. Im Jahre 1157 zog Friedrich gegen Polen, das sich bald unterwarf und in Schlesien deutsche Einwan derung zuließ, wodurch dies - Land germanisiert wurde. Friedrichs Ansehen und Macht wuchsen nun zusehends. Das Reich

hatte sich seit lange nicht solcher Ruhe und Ordnung erfreut. Benachbarte Herrscher wie der englische und dänische König hul digten Friedrich wie ihrem Oberlehensherrn. Nur Papst Hadrian IV. machte den Versuch, dem gro ßen Kaiser zu verstehen zu geben, daß es Einen gäbe, der noch höher stünde als er. In einem anzüglichen Briefe tadelte er den Kaiser und ließ durchleuchten, daß die Kaiserwürde doch nichts wei ter als ein päpstliches Benefiz sei. Friedrich Bar barossa legte diesen Brief einer Reichsversammlung

vor, die sich über die Anmaßung dieses römischen Bischofs dermaßen entrüstete, daß der Pfalzgraf OttovonWittelsbabei einem Haare den päpst lichen Legaten niedergestochen hätte, derauf erfolgte wie gewöhnlich ein Einlenken der heuchlerischen rö mischen Kurie; umsomehr als der Reichstag von Würzburg aller Welt die imposante Macht des Kaisers gezeigt hatte. Gesandschaften aus dem by zantinischen Kaisertum, Ungarn, Burgund, Däne mark, Italien waren erschienen, dem Kaiser zu hul digen. Friedrich hatte dem böhmischen Herzoge

Wladislaw auf einem zweiten Reichstage zu Regensburg sogar die Königskrone verliehen. Mit einem solchen Kaiser konnte man freilich nicht einen Ton wie mit Heinrich IV. anschlagen. Friedrich unternahm auch 1158 seinen zweiten Zug nach Ita lien. Ein Heer von 150.000 Mann begleitete ihm Er rückte vorerst vor Mailand, das er nach längerer Belagerung einnahm. Auf einem Reichstage auf den roncalischen Feldern wurden die kaiserlichen Rechte auf Italien und die Pflichten der Pasallen wieder sichergestellt

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Tiroler Post
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Pagina 17 di 22
Data: 02.02.1912
Descrizione fisica: 22
mit Prinz i^er Held war alt geworden und erfocht keine Siege ueyr Aber-er erkannte noch klar die geistige Größe des preußi- jcheii Kronprinzen und sah vorahnend die Bedeutung, die er einst gewinnen wurde. Der König hatte sich zuletzt vollständig mit semem Lohne ansgesöhnt: „Mein Gott, ich sterbe zufrieden, daß ich einen so würdigen Sohn zum Nachfolger habe", sagte er noch am Lage seines Todes, am 31. Mai 1740. * . * * ^danken, die Friedrich als Kronprinz ausgesprochen Hatte, suchte er vom ersten Tage

benen Königs paradierte zum letztenmal das große Grcnadier- rcgtment, für das der sonst so sparsame 'König Unsummen ge opfert hatte. Friedrich hatte schon als Kronprinz geäußert: „Ich wünschte, mein Neginient wär' bekannt durch seine Tapferkeit und nicht durch feine Schönheit." Ehrgeizig war derjnngeKönig. Der Ehrgeiz ließ ihm keine Ruhe. Schlesien, Schlesien! Schon der große Kurfürst hatte infolge eines im Jahre 1537 zwischen dem Kurfürsten Joachin, II. von Brandenburg und dem Herzog Friedrich

II. von Liegnitz, Brieg und Wohlan abgeschlossenen, von Ferdinand I. jedoch für ungültig erklärten Erbvertrags, Anspriiche auf diese drei Herzogtümer er hoben. Er hatte jedoch ans die selben in einem mit Kaiser- Leopold vereinbarten Vertrag gegen Ueberlassung des Schwiebuser Kreises Verzicht geleistet. Friedrich II. nahm, weil der Schwiebuser Kreis von Friedrich I. vierer an Oesterreich zurückgegeben worden war, seine Au- gjj wieder auf, und so kani es zum Ersten Schlesischen Friedrich überschritt die Grenzen

, um sein Recht mit Waffen gewalt geltend zu machen. Der Einfall kani überraschend schnell. Erst im folgenden n Kaiserin Maria Theresia von Oesterreich, Königin von Ungarn. oaf)re war das Heer Maria Theresias zum Kampfe bereit.' Aber nach der blutigen Schlacht von Mollwitz blieb Friedrich doch Herr mi Laude.. Breslau huldigte dem Preußenkönig und Maria Theresia, die noch in den österreichischen Erbfolgekrieg Verivickelt wurde, schloß endlich Frieden. Als sie aber gegen ihre andern Feinde siegreich

war, hatte Friedrich wieder Griind, um Schlesien N.,wrgen und nrit seiner gewohnten Schnelligkeit rückte er in Böhmen ein und nah-u im Jahre 1744 die Stadt Prag. Nach einer sorgenvollen Zeit siegte Friedrich bei Hohenfried berg, Soor und Hennersdorf, während sein treuer Feldherr, Leo pold.von Dessau, die Sachsen bei Kesselsdorf schlug. A,n <25. Dezember 1745 wurde der Frieden in Dresdeii unterzeichnet. Mit Jubel wurde der siegreiche König in Berlin empfangen. Ter aber sihilch in ein einsames Gäßehen und saß

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Tiroler Wastl
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Pagina 10 di 12
Data: 24.12.1911
Descrizione fisica: 12
!« ft 8 8 8 V ft ft 8 8 g U ft Ä V Heinrich, welcher in schlechter Gesellschaft gründ lich verdorben worden war und sich mit den Lom barden gegen seinen Vater verbunden hatte, rasch zu maßregeln. Der unbesonnene Knabe starb 1242 in einem sizilianischen Kerker, wohin ihn sein Vater gebracht hatte. Dieser tückische Streich des Papst tums war gelungen. Friedrich hatte seinen eigenen Sohn geopfert, nur weit dieser mit dem Papste sich eingelassen hatte. Dies war nur geeignet, den Haß zwischen Kaiser und Papst zu einem tätlichen zu steigern

. Dieser Haß machte sogar Friedrich deutschgesinnter. Er erließ 1235 auf dem Reichs tage zu Mainz ein Landfriedengesetz, das er allen bisherigen Brauch entegen nicht in lateinischer sondern in deutscher Sprache verfassen ließ. Dagegen mußte er es ruhig geschehen lassen, daß ein biederer friesischer Volksstamm die Stedinger auf Befehl des Papstes wegen angeblicher Ketzerei in ähnlicher Weise ausgerottet wurde wie die Wal denser. So war die Inquisition auch nach Deutsch land gekommen, was einen neuen Erfolg

des Papst tums bedeutete. Nachdem Friedrich II' dem Welfen Otto, Sohn Kaiser Otto's IV. das Herzogtum Braunschweig ver liehen und den Herzog Friedrich den Streitbaren von Oesterreich für seine Empörung gestraft hatte, zog er mit einem gewaltigen Heere nach Italien, um den lombardischen Freistaat wieder dem Reiche zu vereinigen. Er erfocht einen glänzenden Sieg in der Schlacht von Sorten uova. Da Friedrich nun Miene machte, ganz Italien unter sein Szep ter zu beugen, verbandet! sich die Genueser

und Venezianer mit dem durch Friedrichs steigende Macht immer mehr beunruhigtem Papste. Am letzteren noch gründlicher zu ärgern, hatte Friedrich II. seinen natürlichen Sohn Enz io zum König von Sardinien gemacht, welche Insel der hl. Stuhl für sein Eigentum ansah. So schlimm wie Fried rich II. hatte freilich noch kein Kaiser dem römischen Stuhle mitgespielt. Papst Gregor IX. verhängte jetzt zum zweiten Male den Bann über den Kaiser und schloß mit den von Friedrich zur Verzweiflung getriebenen Lombarden

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 3 di 20
Data: 23.01.1912
Descrizione fisica: 20
seines Todes, am 31. Mai 1740. Die Gedanken, die Friedrich als Kronprinz ausgesprochen hatte, suchte er vom ersten Tage seiner Regierung an zu bewahr heiten. Er ließ die wohlgefüllten Magazine seines Vaters öffnen und das Korn in der Notzeit um geringen Preis an die Armen verkaufen. Er schaffte die Tortur ab und milderte die grausame Art der Hinrichtungen, suchte Handel und Landwirtschaft zu heben und geschickte Arbeiter in die Mark zu ziehen. Der Wissenschaft räumte er den Ehrenplatz ein und lud berühmte

hat er auch später in Schlesien bewiesen und wollte keinen wegen seines Glaubens gekränkt oder geschädigt wissen. Beini Begräbnis des verstor benen Königs paradierte zum letztenmal das große Grenadier regiment, für das der sonst so sparsame König Unsummen ge opfert hatte. Friedrich hatte schon als Kronprinz geäußert: „Ich wünschte, mein Regiment war' bekannt durch seine Tapferkeit und nicht durch seine Schönheit." Ehrgeizig warderjnngeKönig. Der Ehrgeiz ließ ihm keine Ruhe. Schlesien, Schlesien! Schon der große

Kurfürst hatte infolge eines im Jahre 1537 zwischen dem Kurfürsten Joachim II. von Brandenburg und dem Herzog Friedrich II. von Liegnitz, Brieg und Wohlan abgeschlossenen, von Ferdinand I. jedoch für ungültig erklärten Erbvertrags, Ansprüche auf diese drei Herzogtümer er hoben. Er hatte jedoch auf die selben in einem mit Kaiser- Leopold vereinbarten Vertrag gegen Ueberlassnug des Schwiebuser Kreises Verzicht geleistet. Friedrich II. nahm, weil der Schwiebuser Kreis von Friedrich

I. wieder an Oesterreich zurückgegeben worden war, seine An sprüche wieder auf, und so kam es zum Ersten Schlesischen Kriege. Friedrich überschritt die Grenzen, um sein Recht mit Waffen gewalt gellend zu niachen. Der Einfall kam überraschend schnell. Erst im folgenden Jahre war das Heer Maria Theresias zum Kampfe bereit. Aber nach der blutigen Schlacht von Mollwitz blieb Friedrich doch Herr ini Lande. Breslau huldigte dem Preußenkönig und Maria Theresia, die noch in den österreichischen Erbfolgekrieg verwickelt wurde

, schloß endlich Frieden. Als sie aber gegen ihre andern Feinde siegreich war, hatte Friedrich wieder Grund, um Schlesien zu sorgen und mit seiner gewohnten Schnelligkeit rückte er in Böhmen ein und nahnl im Jahre 1744 die Stadt Prag. Nach einer sorgenvollen Zeit siegte Friedrich bei Hohensried- berg, Soor und Hennersdorf, während sein treuer Feldherr, Leo pold von Dessau, die Sachsen bei Kcsselsdorf schlug. Am 25. Dezember 1745 wurde der Frieden in Dresden unterzeichnet. Kaiserin Maria Theresia

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 7 di 16
Data: 21.01.1912
Descrizione fisica: 16
Lieblingsaufenthalt Friedrichs, von der Residenz zu weit entfernt lag, bescbloß derselbe, sich bei Potsdam ein neues Tuskulum zu schaffen. So entstand die einzigartige Schöpfung Sanssouci, ur sprünglich das „Lustschloß auf dem Weinberge" genannt, wo der König von 1747 bis zu seinem Lebensende Erholung von den Regierungsgeschäften fand und seinen alten Liebhabereien nachging. Welch eine Fülle von mancherlei Erinnerungen ist mit dem Namen Sanssouci verknüpft! Hier vereinigte Friedrich einen Kreis vertrauter Freunde

um sich, darunter Voltaire. Im Speisesaal kam die berühmte Tafelrunde zusammen, während in dem von Pesne herrlich ausge malten Konzertsaal die intimen Musikabende stattfanden, bei denen der König die Flöte blies. Außer der Gattin des von ihm hochverehrten Mar quis d'Argens gestattete Friedrich keiner Dame den Zutritt zu Sanssouci, selbst der Wunsch seiner Gemahlin, das Märchenschloß zu sehen, wurde nie erfüllt. Im Anfang der fünfziger Jahre bewölkte sich der politische Horizont mehr und mehr; die europäischen

Groß mächte hatten schon lange neidisch die wachsende Bedeutung Preußens wahrgenommen. Vor allem grollte Oesterreich über den Verlust Schlesiens, den es nicht verschmerzen konnte. Von Maria Theresia und Kaunitz, ihrem ersten Minister, ging daher auch der Plan zur Vernichtung Preußens aus. Es wurde eine Allianz mit Frankreich, Rußland und Sachsen geschlossen, der Friedrich im Januar 1756 ein Bündnis mit England entgegenstellte, das sich jedoch im Verlauf der Dinge als höchst treulos erwies

in seinen politischen Verhältnissen, gewann die Kraft, sich an den Heldentaten Preußens aufzurichten und moralisch zu er starken. Nach Goethes Urteil ist durch Friedrich den Großen und den Siebenjährigen Krieg der erste wahre und höhere Lebensgehalt in die deutsche Poesie gekommen. Nachdem der Friede dem Lande wiedergegeben war, galt es, die Wunden des Krieges zu heilen. Ueberall griff Friedrich helfend ein, um den ins Stocken geratenen Betrieb in Stadt und Land in Bewegung zu setzen. In verschiedenen Provinzen

wurden bedeutende Summen verteilt, die Ab gaben bis zur Hälfte erlassen, in Pommern, Schlesien und der Neumark zahlreiche zerstörte Häuser wieder aufgebaut. Auch sonst geschah alles, um die Schäden des Krieges gut zumachen und den Wohlstand zu heben. 1778 mußte Friedrich im Interesse der deutschen Fürsten noch einmal zum Kampf gegen Oesterreich aus- ziehen, weil es nach dem Tode des Kurfürsten Maximilian Joseph Bayern an sich reißen wollte. Am 13. Mai 1779 kam es nach einigen unbedeutenden

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Pagina 10 di 16
Data: 09.09.1906
Descrizione fisica: 16
Ideale gerichteten Sinn, die liebende Fürsorge für das seiner Leitung anvertraute Volk, das unermüdliche Streben selbst zu prüfen, sich zu überzeugen und tatkräftig einzu greisen, die hochherzige, nationale Gesinnung und endlich die feinfühlige Gabe, vorhandene Gegensätze zu mildern und auszugleichen. Als zweiter Sohn des Prinzen und späteren Groß- herzogs Leopold von Baden und dessen Gemahlin Prinzessin Sophie Wilhelmine von Schweden schien dem Prinzen Friedrich Wilhelm Ludwig ursprünglich

. In seinem Vater, Großherzog Leopold, sah er einen Regenten, der mit vollem Verständnis den aus die Einigung Deutschlands zielenden Bestrebungen entgegen kam. Bald darauf finden wir den Prinzen Friedrich im Hauptquartier des Generals v. Wrangel in Schleswig- Holstein, wohin er als Major im Dragonerregiment „Großherzog" mit den badischen Truppen geeilt, um an dem Kampfe für die alten, deutschen Stammlande teil zunehmen. Es kamen die stürmischen Revolutionsjahre. — Im April 1852 schied Großherzog Leopold

aus diesem Leben. In Stellvertretung seines schwerkranken älteren Bruders Ludwig übernahm Prinz Friedrich, noch nicht 26 Jahre alt, die Regierung des Großherzogtums Baden als Regent. Da keine Aussicht auf Genesung des Groß herzogs Ludwig, der am 22. Jan. 1858 verschied, vorhanden war, nahm Prinz Friedrich am 5. September 1856 die Würde und den Titel eines Großherzogs von Baden an und vermählte sich am 20. September desselben Jahres mit der Prinzessin Luise Marie Elisabeth von Preußen, der einzigen Tochter

des späteren Kaisers Wilhelm. Er hoffte, daß aus dieser Verbindung, „die ihm persönlich so viel Glück verheiße," auch Segen für sein Volk erwachsen werde. Dieser Segen ist denn auch dem badischen Lande, dem die edle Fürstin das Vorbild mütterlicher Milde und häuslicher Tugend geworden ist, in reichstem Maße zuteil geworden. Die ersten Zeiten der Regierung des Großherzogs Friedrich brachten so manche schwere Sorgen. Es sei hier nur an den „Kirchenstreit" erinnert. Die Ablehnung des Konkordats veranlaßte

, woran das nationale Streben des Großherzogs Friedrich sestgehalten hatte zu allen Zeiten: „Der deutschen Stämme Einheit, das neue, Deutsche Reich." Unauslöschlich wird in der Geschichte des neuen Deutschen Reiches der 18. Januar 1871 verzeichnet stehen, an welchem Tage Großherzog Friedrich zu Versailles dem ersten Träger der schwererrungenen Kaiserkrone den ersten Gruß, den ersten Heilrus der deutschen Fürsten darbrachte. Und fortgesetzt ist Großherzog Friedrich un ablässig bemüht

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Tiroler Wastl
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Pagina 3 di 16
Data: 25.04.1909
Descrizione fisica: 16
Hofer, ungenannt wo, als ein militärischer Sieger gefeiert wird. Das ist um so niederträchtiger, als je dermann vom Süden Italiens bis hinauf zu den Spitz bergen weiß, daß der Hofer nur der Sandwirt, d. h. eiir ganz gewöhnlicher Zivilist, gewesen ist, so rveit ihm die arme, von feindlichen Kugeln durchbohrte Haut angerührt hat. Daß mit so einem Zivilisten die bay rische Waffenehre Friedrich Otto's gefälscht wird, ist, um der Wahrheit die gebührende Ehre zu geben, sehr kränkend, um net zu sagen

gemein, aber was kannst denn machen? Die ganze Welt mit der einzigen Aus nahme des Herrn Friedrich Otto hat halt amal am Hofer an Narren gfressen, während ihr die vom be sagten Otto Fritze äußerst wirksam verteidigte beson dere Waffenehre Bayerns so gut wie unbekannt, jeden falls aber nix Extras ist. Der Hofer ist seit der sensa tionellen Enthüllung der wahren Wahrheit durch den Herrn Otto trotz seines scheinbaren Heldentodes, den Herr Otto erst übertrumpfen wird, eben kein Held und kein Sieger

, und es ist daher, um es mit Herrn Friedrich Otto auf gut deutsch zu sagen, ganz einfach ein Skandal, daß man ihm, nämlich den lächerlich unbedeutenden Hofer, auf dem Berg Jsel eilt Denkmal gesetzt hat, während der Herr Friedrich Otto noch immer ein unausgehauenes, obskures Leben führt. Das ist ganz einfach eilt unerträgliche Gedanke, und darum ist es doppelt ärgerlich, daß die Tiroler so furchtbar selbstsüchtige Leut sein, daß es koaner von ihnen der Mühe wert erachtet, nach München zu fahren, um den Herrn

Friedrich Otto aus- oder durchzuhauen, wie er es ehrlich ugd redlich um unser Land ilnd unser Volk verdienet. Beinah noch ärgerlicher ist dies, daß es, wie der Herr Friedrich Otto sagt, gleichsam nur eine „Geschmackslaune" der Geschichte ist, daß uns die unberechenbare Ehre vorenthalten worden ist, tlns net als engere Vaterlander des Herrn Friedrich Otto betrachten zu dürfen. Das ist, zumal in Anbetracht der Tatsache, daß alle unsere klerikalen Häupter miteinander die Frömmigkeit des bayerischen

Häuptlings, des Herrn voil Öfterer, uet aufzuwiegen vermögen, ein selbst trotz unserer Selbstsucht wahrhaft unverdientes Pech, voll dem uns net anral der Herr Friedrich Otto befreien kann, denn lueitu er sich's einfallen ließ und in zehnmal so großer Zahl daher kam, als in Bayern Leute wachsen, war er hin. A Stuck a zwölfe Otto nahm a jeder Tiroler auf sich, dear beit frechen Artikel g elesen hat, denn so a Zorn gibt oam a Kraft, daß man mit a Dutzend söllener Maulhelden mit der nackten, unbewehrter Hand

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 15 di 16
Data: 12.11.1905
Descrizione fisica: 16
Allerlei Jtt unseren Bildern. Prinz Citri-Friedrich von Preußen und ferne Kraut Herzogin Sophie Charlotte non Oldenburg. Anläßlich der Vermählungsfeier des Herzogs Karl Eduard oorr Sachsen-Koburg-Gotha mit der Prinzessin Viktoria Adelheid zu Schleswig-Holstein-Glücksburg, die in Glücksburg abgehalten wurde, und zu der auch das deutsche Kaiserpaar und die kaiser lichen Prinzen erschienen waren, wurde die Verlobung des Prinzen Eitel-Friedrich von Preußen mit der Her zogin Sophie Charlotte

von Oldenburg, die schon im stillen seit einiger Zeit bestanden hatte, bekannt gegeben. Der Prinz ist der zweite Sohn des deutschen Kaiserpaares und wurde am 7. Juli 1883 geboren. Er steht somit jetzt im 23. Legensjahre. Seine militärische Laufbahn begann Prinz Eitel-Friedrich im 1. Garde regiment zu Fuß, und bekleidet derselbe jetzt daselbst den Posten eines Hauptmanns und Kompagniechefs. Die Braut, geboren am 2. Februar 1879, ist die Tochter des Großherzogs Friedrich August von Oldenburg aus dessen erster

Ehe mit der am 28. August 1895 verstorbenen Prinzessin Elisabeth von Preußen, einer Tochter des Prinzen Friedrich Karl. Die Herzogin Sophie Charlotte, eine sympathische, liebenswürdige Erscheinung, lebte bisher in stiller Zurückgezogenheit, mit Vorliebe künstlerische Neigungen pflegend, am Oldenburger Hofe. Die beiden Ver lobten erfreuen sich allgemeiner Sympathie nicht nur bei den ihnen nahestehenden Personen, sondern auch weitere Kreise nehmen lebhaften Anteil an dem Glück des fürstlichen Braut

paares. Die Giuweihuug des neuen Rathauses in Leipzig. Nachdem wir schon in einer früheren Nummer des neuen Leipziger Rathauses gedachten und den geehrten Lesern eine Abbildung des imposanten Prachtbaues vor Augen führten, lassen wir heute eine Darstellung der Einweihungsfeierlich keiten, wie sie sich am 7. Oktober in der großen Halle des Hauptgeschosses vollzogen, folgen. Außer dem König Friedrich August von Sachsen wohnten sämtliche sächsischen Staatsministcr, sowie ein zahlreiches Publikum

des Festausschusses und des Erbauers des Hauses, des vom König zum Geheimen Baurat ernannten Professors vr. ing. Licht. König Friedrich August folgte den Erklärungen und Er läuterungen mit lebhaftem Interesse und nahm wiederholt Ge legenheit, seiner Anerkennung und Befriedigung Ausdruck zu geben. Nach beendetem Rundgang fand im großen Festsaal ein Festmahl statt, das durch die Teilnahme des Königs eine besondere Weihe erhielt und zu welchem Einladungen an die Minister, an die Spitzen der Behörden, die Ehrenbürger

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 17 di 20
Data: 07.11.1903
Descrizione fisica: 20
Nr. 45 AnterlMurlgsblaiL int „Lirsler Land-Mtmlg". Wer WenkspruH. Erzählung von Eduard Eggert. Nachdruck verboten. (Fortsetzung.) Sie erwiderte nichts, sondern besorgte in Eile das Nachtessen, nach welchem Friedrich die Gattin in das stille Gärtlein hinausführte. Er war vergnügt wie ein Kind, und Sabine schien sich nicht minder zu freuen. Als es schon ganz Nacht geworden, kehrten sie in die Stube zurück. Dort sagte er ihr, wie am Abende zuvor, das; er noch einen Gang durch das Haus tun

und Nachsehen wolle, ob alles in gehöriger Ordnung und unter sicherem Verschluß sei. Sabine aber wollte ihn zurückhallen, indem sie wiederholt versicherte, daß gewiß alles in bester Ordnung sei, da sie es selbst besorgt habe. Er möge doch bei ihr bleiben, bat sie. Friedrich beruhigte sie lachend, daß er im Augen blicke wieder bei ihr sein werde, und ging hinaus. Draußen zündete er die Laterne an und machte wie am ersten Tage den gleichen Gang, und er fand auch alles in Ordnung. Als er sich jedoch

selbst davon anfangen, er füllte sich nicht; sie sagte keine Silbe. An einem Vormittage im Spätherbst, als Friedrich seine tägliche Arbeit im Weinberge verrichtete, trat sein Vater zu ihm herein. Er lobte seinen Fleiß und den schönen Stand der Reben, die einen reichen Ertrag in Aussicht stellten, und gab ihm Winke, wie daraus der größte Gewinn zu erzielen sei.' Hierüber erfreut, sprach Friedrich selbstbe wußt von den Plänen, die er für die Zukunft entworfen; es war ein einziger Himmel voll lauteren

Sonnenscheins, den er mit jugend lichem Feuer über seinem Leben aufgehen ließ. Hiob lächelte mit der Weisheit des Alters. Dann sagte er, — und er tat dies mit auf fallendem Ernste — Friedrich möge immerhin wachsam sein und da heim bei Zeiten einen Riegel vorschieben, damit nicht andere aus Kosten seines Verdienstes — und seiner Ehre lebten. „Wie meint Ihr das, Vater?" fragte Friedrich verwundert. „Du wirst's ja wohl am besten wissen," antwortete Hiob, ..doch du darfst zu sorglos nicht sein. Der Thalmüller

und sein Anhang sind für deine Küche und auch für deine Hausehre gefährliche Gäste. Beschränke diese Kundschaft, soweit es die Höflichkeit gegen deinen Schwiegervater erlaubt. Ec hat gestern wieder einen starken Rausch von dir heimgetragen, und es ist nicht sein erster gewesen. Und was den Schreiber betrifft, so " Friedrich erwiderte nichts darauf, denn er hätte verraten mühen, daß er von alledem nichts wissckf und daß Sabine ihn hintergangen habe. Er versuchte es, seinem Vater mit erzwungenem Lächeln

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 19 di 20
Data: 07.11.1903
Descrizione fisica: 20
179 ihm blühen können auf dieser Welt! Allein Friedrich, der das Büblein auf seinen Armen der Mutter zugetragen hatte, sah mit so glücklichen Augen auf dasselbe, als gäbe es außer diesem Kinde nichts schöneres auf der Erde. Ach, es - war ja das Gefäß seiner ganzen Liebe ge worden ! Halt, und je höher er sich aufzuschwingen gedacht, desto tiefer war sein sittlicher Rückfall. Doch bewahrte er sich bei alledem die hin gebende Liebe zu seinen Kindern. . Da trat ein fürchterliches Ereignis

immer noch Gutes. Friedrich selbst ließ sich nichts davon anmerken, was für ein Geist in seinem Hause eingezogen sei. Er tat nach wie vor seine Pflicht, sprach freundlich von seinem Weibe und wahrte ehrlich die Würde seiner Ehe. Als die selbe mit einem zweiten und wieder ein Jahr darauf mit einem dritten Kinde gesegnet worden war, schien aber auch bei chm nicht mehr alles so zu sein, wie früher. Mit den Sorgen des vergrößer ten Hausstandes war der innere Wider spruch zwischen den beiden Gatten

ihren Unterstand in fremden Häusern gesucht, nun erst recht ihrem Heimwesen entlief — und auch ihm dasselbe mehr noch als bisher entleidete. Man sah Friedrich häufiger im Orte verkehren; allein es waren nicht immer die Vesten, deren Gesellschaft er auffuchte, und im Wirtshaus fühlte er sich bald wohler, als in dem eigenen glücklosen Häuschen. Der nüchterne Friedrich war ein Trinker geworden. Wohl suchte er hin und wider sich aufzuraffen, zeigte er auf die Vorstellungen des Vaters wieder den alten besseren Sinn

und ward fleißiger und mehr eingezogen. Allein er fand an seinem Weibe keinen warmer, sonniger Tag. Die Eheleute saßen beim Mittagessen, und Friedrich, der sich jener Feier erinnerte, war heute sehr weich gestimmt. „Weißt du auch, Sabine, was für ein Tag heute ist?" fragte er sie freundlich. Sie hob nicht einmal das Gesicht zu ihm auf und hielt es noch viel weniger der Mühe wert, eine Antwort auf seine Frage zu geben. ,/s ist heute unser Hochzeitstag," fuhr er in gleich freundlichem Tone fort

sollt' es anders mit uns werden." Ein netter Segen!" höhnte sie. Aerger über sie frißt mich noch „Du bist doch ein gottvergessenes Weib du, daß deine leiblichen Kinder dich ärgern!" rief er ihr mit zorniger Entrüstung entgegen. „Nimm dich in acht, daß dich der Himmel nicht straft und daß es dich nicht gereuen muß, denn wer weiß, was heute noch mit ihnen geschehen kann!" Friedrich stand auf, wohl einsehend, wie unnütz die Fortsetzung eines solchen Gespräches mit ihr sei. Er langte nach seiner Kappe

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Lienzer Nachrichten
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Pagina 4 di 20
Data: 23.01.1912
Descrizione fisica: 20
fühlte sich Friedrich. Seine Mutter starb und an dem Unglückstage von Hochkirch anch die geliebte Schwester. In der Einsamkeit fand er Trost beim Flötenspiel. In Sachsen lernte der König Gottsched und Geliert kennen und sie beide benutzten die Gelegenheit, ihn auf die Schönheiten auch der deutschen Sprache aufmerksam zu machen, und sie beide bewiesen ihm, daß man im Deutschen altes ebenso schön und viel gestaltig ansdrücken könne, wie in der fremden französischen Sprache. Friedrich selbst hat niemals

ganz richtig deutsch sprechen gelernt. Theresias Sohn, Kaiser Joseph IL, eine aufrichtige Verehrung und Zuneigung für ihn empfand. Mehrfach hatten die beiden mächtigsten Fürsten Deutschlands Zusammenkünfte verabredet und die Offiziere, die sich einst bekämpft hatten, saßen jetzt freund schaftlich am selben Tische. Nur im bayrischen Erbfolgekrieg fach sich 1778 Friedrich noch einmal genötigt, gegen Kaiser Joseph aufzutretcn. Zur Sicher heit Tentschlands gegen die mächtigeren Nachbaren stiftete

er den Deutschen Fürstenbund, der die kleineren Reiche umschloß, aber uach Friedrichs Tode wieder auseinaudcrfiel. Elender und kränker wurde er von Jahr zu Jahr. Er hatte seine Hoffnung auf den Sohn seines Nachfolgers — den späteren König Friedrich Wilhelm 111. — gesetzt, daß der einst sein Werk und Preußen auf der Höhe der wmcht erhalten würde. Trotz seiner Freigebigkeit — besonders gegen Künstler und Gelehrte — friedrid) der Große unter leinen Grenadieren. Lange noch hat Friedrich in den Friedenszeiten

zu einer Großmacht erhoben. Während feiner Negierung fing Berlin an, sich künstlerisch zu entwickeln. Am 17. August 1786 starb Friedrich zu Sanssouci. Auf richtig war die Trauer seines Volkes und weit über die Grenzen seines Landes hinaus erweckte sein Tod die allgenieinste Teilnahme. In der Garnisonkirche zu Potsdani wurde er beigesetzt. Der Gedächtnisrede hatte der Prediger die Worte der Bibel zum Grunde gelegt: „llnd habe dir einen Namen gemacht, wie die Großen auf Erden Namen haben." Verlangen gratis

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 15 di 16
Data: 02.10.1904
Descrizione fisica: 16
Gelben sande vollzogen, woselbst der Kronprinz schon tags zuvor mit dem Prinzen Christian von Dänemark und dessen Gemahlin, der ä'leren Schwester der Braut, eingetroffen war. Die künftige Deutsche Kaiserin, die, Herzogin.Cecilie Auguste Marie zu Mecklen burg, ist eine Schwester des regierenden Grotzherzogs Friedrich Franz IV. von MeKenburg-Schwertn, und wurde am 20. Sep tember 1886 gehören, so daß si^ somit vor kurzem ihr 18. Lebens jahr vollendete. Ihr Vater, Großherzog Friedrich Franz

von Gardekürassieren nach dem Schlöffe. Im ersten Wagen fuhren der Kaiser und der Großherzog Friedrich Franz IV., im zweiten die Groß herzogin Alexandra und die Prinzessin Friedrich Leopold. Im Schlöffe empfing die Kaiserin die hohen Gäste. Am folgenden Tage war die Parade des Gardekorps auf dem» Tempelhofer felde, die bei prächtigem Wetter auf das glänzendste verlief. Allgemeine Aufmerksamkeit lenkte die jugendschöne Gemahlin des Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin auf sich. Dieselbe trug die Uniform

des 18. Dragvnerregiments und fuhr mit der Kaiserin, die die Uniform ihres Kürassierregiments angelegt hatte, auf das Tempelhoferfeld. Hier führte fie bekanntlich mit dem Kaiser zusammen das Leibgrenadierregiment Nr. 8 der Kaiserin vor. Der Kaiser hatte zuvor den Großherzog von Mecklenburg-Schwerin zum Chef des Infanterieregiments Groß herzog Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin (4. branden- burgisches) Nr. 24 und die Großherzogin zum Chef des Leib grenadierregiments König Friedrich Wilhelm III. Nr. 8 ernannt

und Vereine Spalier. Beim Abretten der Fronten begleiteten den Kaiser die Kaiserin in Kürassteruutform, die Großherzogin von Mecklenburg in Dragoneruntsorm, die Großherzöge von Mecklenburg-Schwert« und Oldenburg, der Kronprinz, Prinz Eitel-Friedrich, Prinz Heinrich, Prinz Albrecht, Prinz Friedrich Leopold und andere Fürstlichkeiten. Bei der Rückkehr nach der Stadt wurden dem Kaiserpaare wieder begeisterte Ovationen dargebracht. Ralfel-Ecke. vuch-abeuverse-uusAaufgaSs. Aus dem Wörterpaare: Lima

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Tiroler Wastl
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Pagina 9 di 12
Data: 24.12.1911
Descrizione fisica: 12
in den Besitz dieses von den Jesuiten über 50 Jahre verräumt gewesenen Buches zu setzen. Buchdruckerei R. & M. Jenny, Innsbruck. empfiehlt sich zur Herstellung sämtlicher Druckarbeiten. ein verläßliches Söldnerheer anschaffte, während er im Norden seines Reiches von dem Dänen- und Wendenkönig Waldemar II. den Verzicht ans die deutschen Gebiete erzwang und dem deutschen Or den die Eroberung und Bekehrung des heidnisch- slavischen Preußen übertrug. Friedrich II. war ein sehr vielseitiger Diplomat. Minder klug

zu unternehmen, verhängte der neue Papst sofort den Kirchenbann über den Kaiser. Es war hübsch weit gekommen mit der An maßung der Kirche, welche es wagte, einen Kaiser zu maßregeln, weil er einen gefährlichen und un nötigen Kriegszug seinem Volke ersparen wollte. Papst Gregor IX. hatte es aber mit einem überaus gewandten Gegner zu tun. Friedrich wiegelte seiner seits wieder des Papstes Feinde in Rom gegen ihn auf, so daß letzterer sogar flüchten mußte. Dann trat er plötzlich den so lange verweigerten Kreuz

Germano 1230. Friedrich II. wurde aus dem Banne gelöst. Wie ehrlich die Versöhnung gemeint war, zeigte am besten der Umstand, daß der Kaiser bald darnach die Unabhängigkeit der oberitalieni schen Städte, welche eine starke Republik bildeten und zum Papste hielten, weil sie den Kaiser fürch teten, zu vernichten sich alle Mühe gab. Er hatte es dabei wohl in erster Reihe auf den Papst ab gesehen, dessen Macht zu brechen er unablässig auf Mittel sann. So gab er für das unteritalienische Reich

ein Landesgesetz heraus, worin hauptsächlich für die Wahrung der königlichen und Volksrechte vor Eingriffen des Klerus gesorgt war. Er erzielte damit in der Tat eine geordnete Verwaltung in seinem sizilischen Reiche. Das mußte aber alles den Papst schrecklich erbo sen. Als Friedrich auf einem Wormser Reichstage auch in Deutschland staatliche Ordnung geschaffen hatte und das kaiserliche Ansehen fast an die Zeit des großen Friedrich Barbarossa gemahnte, steigerte sich der Haß des römischen Stuhles

gegen den neuen erfolgreichen Bekämpfer des Kirchenregiments. Friedrich hatte sich bald darnach durch eine drückende Steuergesetzgebung unbeliebt gemacht, seine Despotie begann Unmut hervorzurufen und da war nun die Kirche fix bei der Hand, den Brand zu schüren. Man bediente sich auch des altbewährten Mittels, die Söhne gegen den Vater aufzuwiegeln. Fried rich II. sah sich genötigt, seinen erstgeborenen Sohn

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 14 di 16
Data: 24.10.1903
Descrizione fisica: 16
. Friedrich blieb schweigend vor ihm stehen." „Du bist in der Talmühle gewesen ?" begann Hiob. „Ich leugn' es nicht, Vater." „Trotzdem ich es dir ein für alle mal verboten hatte! Und du weißt, warum ich es getan. Das Mädchen ist keine Frau für dich, — und zu unsitt lichem Leben “ „Vater!" „Gott mög's verhütet haben, — allein meine Besorgnis ist ja nicht ohne Grund," entgegnete ihm Hiob mit tiefem Ernste; „du bist nicht mehr der brave, reine Mensch, der du gewesen bist. Es ist ein fremder Geist

in dich gekommen, und du belügst dich selber, wenn du meinst, wie so liebenswert das Mädchen sei. Sie ist es ja für andere längst nicht mehr, und seit du ihr nachläufst, hat sie dich eben nicht besser gemacht, wie das die reine Liebe tut. Denn das ist das beste Zeugnis für die Geliebte: wie ihre Leidenschaft auf die Leidenschaft des Mannes wirkt." „Und was habt ihr denn eigentlich gegen die Sabine?" „Du weißt so gut wie ich, Friedrich, was man „Die schlechten Leute sprechen viel, Vater, und kümmert

, und du merkst auch nicht die Schadenfreude der Menschen über deinen Fall, während sie dir schöne Worte sagen. Allein, ich bin dein Vater, damit ich dich mahne und sehend mache, dich zurückreiße von dem Abgrunde, an dem du stehst. Darum sieh' zu und hör' auf mich, eh' es zu spät für dich ist! . . . Friedrich, ich Hab' heute strenger mit dir reden wollen, aber es sind mir doch sanftere Worte in den Mund ge kommen, als ich sie im Herzen getragen hatte. Du erkennst daran, wie lieb es dich hat. Siehst

getroffener Baum vor den Augen Hiobs ächzend zur Erde, und er fühlte sich von den Armen Friedrichs umfaßt, der stöhnend den Kopf in seinen Schoß niederdrückte. „Seid still, Vater!" flehte er ihn an, „ach, — euer Wunsch möchte sich bälder er- ihr sagt." füllen, als euch freut " sie reden, „Friedrich, ich will nicht hoffen, Lord Salisbury, englischer Premierminister. rief Hiob." es kann nicht wahr sein!" Ausblick von der Station Eigerwand der Jungfraubahn. Nach einer photographischen Aufnahme von Eebr

. Wehrli, Kilchberg. „Auch das nicht, daß der Winkelschreiber und sie —" I „Es ist wahr, nur zu wahr," gab Friedrich wie mechanisch 1 „Auch das nicht, denn es ist eine abscheuliche Verleumdung, Sabine > zur Antwort. Dabei richtete er zaghaft das Haupt aufwärts,

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Pagina 10 di 16
Data: 07.05.1905
Descrizione fisica: 16
seine Spiele bezogen sich auf die well der Bretter, und in dem ingendlichen Kopse woben sid) wem, die Trauerspiele gestalten wollten. Der gestrenge Magister Jahn, bet welchem friedrich nach abermaligem Wohnsitzwechsel der eitern in Kost und Wohnung gegeben war, hatte genug zu tun, die erregte Phantasie des iateinfdmlers im Banne der Brammatik und der Massiker zu halten; mit ersolg, weil friedrich auch fleißig lateinisch dichten durste. Der junge Schiller erwarb sich so gute Zeng- nissc

, daß der regierende Herzog von Württemberg ans ihn aufmerksam wurde und im Jahre 1773 seine Ausnahme in die von ihm errichtete militärische Psianzschule ans dem lustschlosse Solitude verfügte. Der Snadenakt feines Landes* Herrn brachte dem vierzehnjährigen die erste Lntsagung. Va die neue Anstalt das Studium der öottesgelahrtheit in ihrem Plane nicht ausgenommen hatte, mußte friedrich Schiller seine Neigung für Rheologie ausopsern und entschied sich endlich für das juristische fach. Nachdem 1775 das Institut

zu den Iahres- festen der Anstalt, was nur den hervorragenderen Zöglingen zugestanden wurde. Als ihn 1778 eine epidemische erkrankung Johann Kaspar ZchMer. kllsabetha Dorothea Schiller, geh. Kociweis. Schillers eitern. Arzneiwissenfchaft errichtet worden war, vertauschte der junge Schiller das ihm so wenig zusagende Rechtsstudium mit jenem der Medizin. Die hohe Karlsakademie war für friedrich Schiller in mehr als einer Kichtnng segensreich und er machte sich auch das Bebotene zu nutzen

, ln einer der fharakterisiiken, welche die Zöglinge übereinander abzugeben hatten, wird ihm verstand, Bescheidenheit, fleiß, rege einbildungskraft und ausgesprochene Neigung für die Poesie nachgerühmt, ln den ersten Jahren wurden die Studien friedrich Schillers allerdings durch öftere Krankheit beeinträchtigt; die Studienzengnisse entschuldigen es mit wiederholten Besundheitssiörnngen, daß Schiller bei all seinem fleiße gegen andere Mitschüler ziemlich weit zurück- geblieben. Seine poetischen Neigungen wurden

arbeitete friedrich zwei neue Dissertationen ans „über fiebcr" und „über den Zusammenhang der sterischen Natur des Menschen mit seiner geistigen", letztere wurde gebilligt, gedruckt und von Schiller verteidigt. Am 14. Dezember 1780 wurde er aus der Akademie entlassen und znm Regiments^ arzte im Brenadierregimcnt „Beneral Auge" in Stuttgart er nannt. Die Besoldung war eine spärliche, Privatpraxis aus geschlossen und Schiller zn spärlich-knapper Lebensweise ge-

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Tiroler Grenzbote
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Pagina 1 di 8
Data: 07.09.1906
Descrizione fisica: 8
des Kaiserge birges Hinüberblicken, wird ihr Auge unwillkürlich haften bleiben an dem Denkmal, das sich mit seinem schlanken Säulen halbrund weißleuchtend abhebt von dem dunklen Hintergrund des Bergwaldes, dem Denkmal für Friedrich Lift. Ein herr licher Platz ist es in der Tat, wo sich das neue Denkmal erhebt. Ein sanft ansteigender Hügel, der dem Berghange vorgelagert ist, der bewachsene Schotterkegel, den ein kleiner, jetzt halbver siegter Bach im Laufe vieler Jahrhunderte zwischen Duxerköpfl

und Kienberg herausgenagt und herausgeschwemmt hat, trägt auf seinen Rücken den Denkmalsbau. Auf einem flachgestuften Unter bau erhebt sich ein Halbrund von sechs korinthischen Säulen, das ein leichtes, durch Vasen abgeschlos senes Gesims trägt. Innerhalb dieses Säulenhalbrunds erhebt sich das eigentliche Denkmal, das auf mäßig hohem Postament die sitzende, ruhige Figur Friedrich Lifts trägt. Jetzt steht das Denk mal noch frei, aber in wenigen Jahren werden die Bäume der Fichtenschonung, die es umgibt

, wo am 30. November 1846 im Schnee die Leiche Friedrich Lifts gefunden wurde, der dort von schwerem körperlichen Leiden geplagt und verzweifelt über den Unverstand, der sich seinen genialen Plänen und Arbeiten zur wirtschaftlichen Erweckung und Selbständigmachung des deutschen Vaterlandes von allen Seiten entgegenstellte, seinem kampfreichen Leben ein Ende gemacht hat. Dieser einfache Denk stein, von einem schlichten Kufsteiner Bürger gestiftet, der selbst Augenzeuge der Auffindung List's an jenem trüben

des Edschlössels am Thierberg findet sich unterm 11. September 1900 folgende Ein tragung: „Wann wird Friedrich List, Deutschlands List, in Kufstein ein seiner würdiges Denkmal erhalten? Die Erinnerungsjahre 1889 und 1896 sind leider versäumt worden. Kufstein würde um eine Sehens würdigkeit, das Ziel vieler Gebildeter, Patrioten und Politiker sich bereichern und ehren können. Welcher Mann von Klang und Namen wird die schöne Aufgabe in die Hand nehmen? Zwei Freunde des schönen Tirolerlandes" folgen

die Unterschriften: Professor Dr. Hch. Zimmerer in Ludwigshafen a. Rh. und Dr. jur. E. Leist in Mannheim. Am 6. April 1902 meldet die Chronik des Edschlößls weiter: „Ostern. Die List denkmalidee vom 11. 9. 1900 hat Aussicht, in die Tat umgesetzt zu werden, dank dem tatkräftigen Ein treten wackerer Männer von Kufstein und den zahl reichen schriftlichen Sympathieerklärungen und Beiträgen deutscher Lehrer, Gelehrter, Schriftsteller, Künstler. Kaufleute und Industrieller. Am 6. August, dem Geburtstage Friedrich

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 12 di 16
Data: 05.06.1909
Descrizione fisica: 16
Friedrich aus Berlin ermordet wor den. Direktor Friedrich war mit einer Be gleiterin am Mittwoch abend auf dem Brocken eingetroffen und hatte dort übernachtet, um vom Brocken aus den Sonnenaufgang zu beobachten. Als er sich am Donnerstag mittag zum Abstieg rüstete und seine Zeche bezahlen wollte, bemerkte er, daß er kein kleines Geld mehr hatte. Er ließ deshalb durch den Oberkellner einen Tausend- markscheiu wechseln. Dies wurde von einem Touristen bemerkt. Ehe der Kellner mit dem Geld zurückkehrte

, war der Gast verschwunden. Er hatte das Brocken-Restaurant verlassen und war den steilen Weg zu den Schneelöchern hin- untergestiegen. Wenige Minuten später schlug Direktor Friedrich mit seiner Begleiterin denselben Weg ein. Als sie etwa nach zwanzig Minuten eine dichte Tannenschonung passierten, wurden plötzlich vier Revolverschüsse abgegeben, von denen drei Direktor Friedrich am Oberarm trafen, während die vierte Kugel in den Hals drang. Mit dem Rufe: „Mein Gott, was ist denn das!" brach Friedrich

zusammen. Seine Begleiterin schrie entsetzt um Hilfe, aber ihre Rufe verhallten un- gehört im Walde. Sie sah einen jungen Mann im Dickicht stehen, der den Revolver gegen sie erhob und auf sein Opfer zuging. In ihrec Todesangft lief die Frau zum Brocken Zurück, um den Wirt zu benachrichtigen. Als der Räuber sah, daß die Frau die Flucht ergriff, ging er auf den in seinem Blute liegenden Friedrich zu, hielt ihm mit der einen Hand die Kehle zu und durch wühlte mit der anderen die Taschen seines Opfers

waren. Die Untersuchung ergab dort, daß Friedrich bereits tot war. Er j war auf dem Transport, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben, gestorben. Der Brocken- ! Wirt hatte inzwischen die Polizei und die Staatsanwaltschaft von dem Vorfall in Kennt- I nis gesetzt und noch am Donnerstag abend wurde in Braunlage ein Schachtmeifter als der Tat verdächtig verhaftet. Er wurde aber wieder

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Tiroler Post
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Pagina 18 di 22
Data: 02.02.1912
Descrizione fisica: 22
keine Fehler begangen habe. Viele seiner Treuesten und Besten sanken um ihn ber. Je höher sein Ruhm stieg, desto einsamer fühlte sich Friedrich. Seine Mutter starb und an dem Unglückslage von Hochkirch auch die geliebte Schwester. In der Einsamkeit fand er Trost beim Flötenspiel. In Sachsen lernte der König Gottsched und Gellert kennen und sie beide benutzten die Gelegenheit, ihn ans die Schönheiten auch der deutschen Sprache aufmerksam zu machen, und sie beide bewiesen ihm, daß man im Deutschen

alles ebenso schön und viel gestaltig ausdrücken könne, wie in der fremden französischen Sprache. Friedrich selbst hat niemals ganz richtig deutsch sprechen gelernt. Theresias Sohn, Kaiser Joseph II., eine aufrichtige Verehrung und Zuneigung für ihn empfand. Mehrfach hatten die beiden mächtigsten Fürsten Deutschlands Zusammenkünfte verabredet und die Offiziere, die sich einst bekämpft hatten, faßen jetzt freund schaftlich am selben Tische. Nur im bayrischen Erbfolgekrieg sah sich 1778 Friedrich

noch einmal genötigt, gegen Kaiser Joseph aufzutreten. Zur Sicher heit Deutschlands gegen die mächtigeren Nach baren stiftete er den Deutschen Fürstenbund, der die kleineren Reiche umschloß, aber nach Friedrichs Tode wieder auseinanderfiel. Elender und kränker wurde er von Jahr zu Jahr. Er hatte seine Hoffnung auf den Sohn seines Nachfolgers — den späteren König Friedrich Wilhelm III. — gesetzt, daß der einst sein Werk und Preußen aus der Höhe der Macht erhalten würde. Trotz seiner Freigebigkeit — besonders

gegen Künstler und Gelehrte — rTs* friedlich der Große unter leinen Grenadieren. 2^^ 2^ Lange noch hat Friedrich in den Friedenszeiten regiert und war rastlos tätig, die Wunden zu heilen, die der Krieg geschlagen h-ckte. Er ließ ein neues Gesetzbuch ansarbeiten und verlangte von den Richtern ein gerechtes Urteil ohne Ansehen der Person und des Standes. Daher die große Vorliebe gerade des ärmeren Volkes zu ihm. Für seine eigene Person war er sehr sparsam, aber er hörte nie auf, für Kunst und Wissenschaft

und ein streitbares Heer. Die Augen Europas waren auf ihn gerichtet. Er hatte — er allein unter einer Ueberzahl von Feinden — Preußen zu einer Großmacht erhoben. Während feiner Negierung fing Berlin an, sich künstlerisch zu entivickeln. Am 17. August 1786 starb Friedrich zu Sanssouci. Auf richtig war die Trauer seines Volkes und weit über die Grenzen seines Landes hinaus erweckte sein Tod die allgeincinste Teilnahme. In der Garnisonkirche zu Potsdam wurde er beigesetzt. Der Gedächtnisrede hatte der Prediger

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