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Der Bote für Tirol
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Pagina 5 di 8
Data: 11.02.1876
Descrizione fisica: 8
V^trn-Beilage des „Boten für Herzog Friedrich init der leeren Tasche in der Sage und in der Dichtung. (Fortsetzung von Nr. 31.) Der in tirolischen Mundarten dichtende Karl von Lutterotti hat den Schicksalen Friedrich's einen ganzen EycluS dialogisirter Scenen gewidmet.*) Vom Reimspiel in Landeck läßt er einen Bauern jener Zeit im heutigen Dialekte jener Gegend erzählen — — »Do sein dar zwoa Bnrscht assar Vühn doba stonda, Si hota dar glicha wia d' Oedelknecht schiar; Hon nuit olls vo deni, wooß

sie spochta, varstonda, Si hoba an ondara Sproch ghöt aß miar. Dar Oeltara söt vun am Liondösüarst und Hearra, Dön hay ma varjoga vo Lcul und von Lond, Ear möcht'»? so bawögli, hat bold müafza rcara, Dar orma Hear hay öl kam Broat und kam Gwond.' Friedrich gibt sich rein Volke zu erkennen „Jatz kannta mar ünS numwa längar darhöba, Mar loch« und reara und jola durchnond: „Du bleibst ünsar Fridli, dar Fridli soll löba, Mar wölle knam ondara Hearra vom Lond!' Noch olta Brauch thcan mar'n aS Schild aucha

Dichterin Angelika v. Hörmann in ihrem Gerichte: „Das goldene Dachl in Innsbruck' die Sache aufgefaßt.**') Fried rich ist mit seinem Narren zusammen; letzterer hält dem Herzog vor, daß er noch keinen Ehrennamen wie andere Fürsten habe und meint, er solle sich .Friede! mit der leereu Tasche' nennen. Friedrich'S Blut wallt auf, er kennt seine .Pathen', geht aber auf des Narren Vorschlag ein. „Friedrich mit der leeren Tasche l Dieser Schimpf bat sich gerochen. Die ihm gaben, sind nun Bettler, Ihre Burgen

sind gebrochen.' »Fliedrich mit der leeren Tasche I Bess're» konntet ihr nicht schenken. Denn so oft ich'« höre, werd' ich Meines treuen Volkes denken.^ „Ihm zur Ehr', zum Trutz den Hassern, Jenem Spatzenruf zu zahlen, Soll das Dächlein, braut sie pfiffen. Nun «uS Hellem Golde stralenl' Nach einer ziemlich verschollenen Sage soll die Tochter deS Rofnerbauern im Oetzthal, bei welchem Friedrich aus einige Zeit weilte, ihr Herz an ihn verloren haben. Diese Sage hat Dr. I. Streiter in Bozen

. als er noch sanfteren Gemütes unter dem schönen Namen BerengariuS Jvo dichtete, zu einer längern Dichtung episch-lyrischer Art benützt. Die Nosnertochter — sie heißt Aennchen — hat sich in den fremden Hirten auf deS VaterS Alpe verliebt und pflegt ihm daS Essen zu bringen, weil der schüchterne Mann sonst in Gesellschaft der mit großem Appetit gesegneten Sennen zu kurz käme. Ans einmal ist der Hirte verschwunden und Aennchen trifft ihn erst in Landeck als Herzog Friedrich oder eigentlich „Erzherzog Fritz

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Der Bote für Tirol
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Pagina 3 di 6
Data: 14.02.1876
Descrizione fisica: 6
Partei dahier beliebt wird; daß sie aber die Interessen Trients, wenn eS ohne Gefährdung der Interessen des ihrer Leitung anver trauten Vereines geschehen kann, zu vereinigen suchen, dafür verdienen sie keine» Tadel, und dafür, daß sie das können, hat die Ausstellung vom verflossenen September in Trient den Beweis geliefert. Herzog Friedrich init der leeren Tasche in der Sage nnd in der Dichtung. (Fortsetzung auö der Beilage zu Nr. 33.) Zn Anfang des vierten Aktes finden Wir Friedrich im Kerker

; nach einen« Monologe schläft er ein und drei singende „charakteristisch gekleidete' Traumgestalteu umschweben ihn. Ein Tiroler weckt ihn und führt ihn auö dem Kerker hinweg. Zweite Scene: Vor- kirchtag in Landeck. Hieöl wird verhaftet nnd zwar gewiß ohne Widerspruch des Zuschauers, da der kecke Schlingel mit seinen unbesonnenen Neden den ganzen Plan, Punkt sechs Uhr AbenvS loszubrechen, schier verratheu bätte. Dritte Scene: Älpe in Urgen. Friedrich trifft von Konstanz her soeben ein. Große Freude. Alle verlassen

. Der feurige Schrofeusteiuer möchte gleich loSgehen, allein in diesem Augenblicke schlägt es erst drei Viertel auf sechs Uhr. Die noch fehlende Viertelstunde, in welcher sich das beiderseitige Pub- likum auf der Bühne uud im Theater in Geduld fassen m»ß, wird durch Friedrich'S Gesang und Zither spiel ausgefüllt. Er gibt sich zu erkennen nnd nun geht'S loS. „Friedrich und Mölcher werden auf die Achseln genommen und durch das Dorf getragen. Das Horn tönt gewaltig, die Glocken läuten Sturm, die Feuer leuchten

von allen Bergen. Unbeschreiblicher Änbel.' Zum Glücke ruft das Volk: „Nach Kronbnrg fort, nach Kronburg fort!' Auf Kronbnrg sitzt näin- lich der Starkenberger nnd der kann sich freuen. Gleich am Anfang des fünften Aktes, beim Sturme auf Kronburg, sticht ihn Friedrich vor unsern Augen mit dem Rufe: „Zur Hölle, Verräther!' nieder, ohne ihn zu Wort kommen zu lassen. Der schöne Oswald kommt in Gefahr, Marianna stürmt nach, ihn zu retten, fällt uud wird auf den Vordergrund der Bühne getragen. Oswald

, czuLllo möslMaricL!' Nnr nicht zu voreilig; Friedrich der Herzog ist auch noch da nnd hat soeben einen origi nellen Gedanken gehabt. Er ergreift daö Schwert des StarkenbergerS und spricht: „I5r Männer von Tirol, ihr seid ein Volk, Ihr scid ein ritterlich Geschlecht, das Land Ist eure Burg, die Berge eure Mauern Und heute habt ihr euch die Lporn verdient- Drum will ich euch in Adelstand erbeben, Zum Ritter schlagen 's ganze Land Tirol! (Alle knickn ni.der, er ertheilt Marianna den Ritterschlag

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Der Bote für Tirol
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Pagina 4 di 8
Data: 09.02.1876
Descrizione fisica: 8
, der selbst den Grißgrämigsten elektrisirt hätte. Auch die freiw. Feuerwehr von Bozen hat auf freundliche Einladung zhre Vertreter entsendet; auch Gäste aus Schlanderö und Lana waren zugegen. Freundlich überraschte als Dekoration des Saales unter Anderem die sämmt lichen Wappenschilde der Städte und Orte Tirols zu sehen, die sich einer freiw. Feuerwehr erfreuen, und erzählt, verbreitete sich einmal in ZZassnno das Ge rücht, Friedrich schleiche verkleidet in der Stadt um her. nni zn sehen, auf welcher Seite

arni; Helden einer nahen Zukunft gibt eS höchstens noch im Lager der Feudalen und Föderalisten, Dichter und Sänger wachsen seit längerer Zeit gar keine mehr nach. Ungunst des Pub likums, Bier und Politik tragen daran die Hauptschuld Die verdammte Politik! Wenn diese nicht gewesen wäre, hätte Herzog Friedrich leicht schon bei Lebzeiten unsterblichen Nnhm in der deutschen Dichtung er rnngen. Sein Zeitgenosse und Freund war ja Os wald von Wolkenstein, aber die Politik that dieser Freundschaft großen

Eintrag; die wilde sturmbewegte Zeit ließ auch in Oswald den Dichter nicht zur vollen Entwicklung und Neife gelangen, sondern legte dem Ritter zu, was sie dein Dichter versagte. Der ein äugige Wolkensteiner schrieb eigentlich weniger Ge dichte, als vielmehr Memoiren in wunderlichen Weisen und schlechten Versen, denen sich nur von sprachlicher und kulturgeschichtlicher Seite halbwegs Geschmack, immerhin aber viele Kenntniß jener Zeit abgewinnen läßt. Unser Herzog Friedrich erscheint darin, nament lich

in einer Kneipscene, bei der er schließlich voll berauscht fortgetragen werden muß, nicht im besten Lichte. Damals gab eö ja noch keine Zeitungen, in denen sich solche die Ehre beleidigende Gedichte ver öffentlichen ließen und darum mag eS Friedrich wenig gekümmert haben, was der Hauensteiner über ihn schrieb und dichtete. Wäre es gedruckt worden und in das Volk gedrungen, wie die Erzeugnisse unserer heutigen Dichter, so wäre Oswald im Jahre 1427 schwerlich mit dem Leben davongekommen und hätte wol

das lorbeerumkränzte Haupt auf den Block des Scharsrichters legen müssen. Die tirolische Poesie hätte dann einen Märtirer mehr gehabt. So ging es in Gnaden mit der Haft auf Wellenberg und in der Burg zu Innsbruck ab. Friedrich meinte, solche gute Thorwart vor dem Herzog erscheinen und wird belobt; Friedrich weiß zwar, was einem reisenden Fürsten in solchem Falle ziemte — „Allein, ihr wißt c« alle. Daß meine Tasche leer.' »Doch schlag' ich, will'« Gott, einsten Zu Innsbruck neues Geld, So werde Dir vom feinsten

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Der Bote für Tirol
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Pagina 3 di 6
Data: 28.01.1876
Descrizione fisica: 6
und eine bessere Existenz erhielten. Die Gemeinde GötziS verliert an ihm einen der opferwilligsten und einsichtsvollsten Mitbürger, seine Familie einen lieben den Gatten, Vater, Sohn und Bruder, und der Staat einen wackern Bürger, der. so viel an ihm lag, dessen Gesetze förderte und auch stets befolgte.' Zur Geschichte des Schlöffe« in Taur. *> IV. Herzog Friedrich, der im Jahre 1404 die Ne gierung übernommen hatte, löste das Schloß Taur wieder ein und verschrieb dann selbes im Jahre 1410 seiner Gemalin Anna

v. Braun schweig. ES befanden sich damals im Gerichte Taur 1714 Leibeigene. Im Jahre 1415, wo Friedrich der Reichöacht verfiel, übernahm dessen Vrnder, Herzog Ernst, die Regierung. Unter ihm verwaltete Mathias Götz ner a»S Hall, Hanptmann und Oberst-Rentmeister im Jnnthale, daS Pfleger-Amt in Taur. Er hatte den Edelfitz Schärenstein bei Hall inne. Als Herzog Ernst im Jahre 14l6 daS Land sei nem Bruder Friedrich wieder zurückgab, stellte er anfänglich die Bedingnng, daß ihm das Schloß Taur

mit der Gerichtsbarkeit, Hall mit der Saune und noch andere Schlösser überlassen werden sollten, allein unterm 1. Jänner 1417 stand er von diesem Vor haben wieder ab, so daß dann diese Besitzungen wie der an Friedrich zurückfiele». 2) Herzog Friedrich kam aber bald so in Geldver legenheiten, daß er gezwungen war, das Schloß und die Gerichtsbarkeit Taur ani Montag vor Pfingsten 1424 an Hans Embs, Bürger in Hall für ein Dar lehen von 6000 Gnlden mit dem zu verpfänden, daß daS Schloß der Herzogin Anna ,zn all ihrer Noth

durst offen stehen soll.' Allein eben wegen dieser Bedingung verwickelte sich EmbS mit der Herzogin in langjährige Steitigkeiten. Seit uralten Zeiten war unter dem Volke die Sage verbreitet, daß bei dem Schlosse Taur große Schätze vergraben seien. Friedrich scheint dieser Sage Glauben geschenkt zu haben; denn er ließ in der That daselbst Schätze suchen. Ulrich Pntsch, Bischof von Brixen, sagt in seinem Tagebuch: „Im Jahre 1432 begab ich mich nach Taur, um dort den Hoch altar der St. PeterSkirche

einzuweihen, den Friedrich, Herzog von Oesterreich, nm allda Schätze zu finden, erbrochen hatte. Er hat aber keine gefunden.' In der Fastnacht 1436 besuchte Friedrich mit seinem Sohne Sigmnnd von Hall ans, wo er sich zwei Tage aufgehalten hatte, daS Schloß Taur, und veranstaltete hier mit den Frauen aus Hall einen Tanz. «) Am 24. Jnni 1439 ging er mit Tod ab. Nach seinem Hinscheiden brachte man seinen Sohn Sig mnnd, der damals 12 Jahre alt war, der Sicher heit wegen, mit seinem Hofmeister Konrad

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Der Bote für Tirol
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Pagina 5 di 8
Data: 15.11.1881
Descrizione fisica: 8
, d. h. Schönfeste ') genannt. Heute blickt der Himmel durch das dachlose Gemäuer und weder Fenster noch Thür schützt die historisch merkwürdige Ritterburg vor des Wetters zerstörender Macht. > Unbehelligt im Besitze lebten die Reiser auf ihrem ritterlichen Heim bis zu den Zeiten Herzogs Friedrich. Der unglückliche Streit zwischen diesem Landesherrn und seinem Bruder Ernst und die daraus folgende Umwälzung der Verhältnisse des tirolischen Adels ließen auch die Reifer nicht unberührt, vielmehr

war von da an das Glück von ihrem Hause gewichen. Kaspar Reifer von Altspaur. Vater des Christof Reifer, war einer der wenigen Adeligen, welche treu zu Herzog Friedrich hielten. Er widersetzte sich standhaft dem Herzoge Ernst, büßte aber die seinem Herrn bewahrte Treue mit dem Verluste seines .Schlosses und seiner Freiheit. Georg von Spaur ^>on der Partei des Herzogs Ernst überfiel ihn niit bewaffneter Hand auf Altspaur und schleppte ihn ge fangen hinweg. Herzog Ernst, ungerührt durch die Treue, welche Reifer

seinem eigenen Bruder, Herzog ^Friedrich, bewahrt hatte, ließ sich den Gefangenen ausliefern, das Schloss Altspaur aber überantwortete er Peter von Spaur, dem Vater des genannten Georg. Ueber ein halbes Jahr hatte Kaspar Reifer im Gefängnisse geschmachtet, als er endlich nach Aiis- .stellung einer „schärfen Obligation', sich auf Verlan gen wieder zu stellen, aus demselben entlassen wurde. Das Schloss Altspaur blieb in den Händen der vdn Spaur bis 1426, in welchem Jahre der lange Streit

«m dasselbe auf dem Rechtswege ausgetragen und das Schloss an Herzog Friedrich abgetreten wurde, welcher 1427 Hansen Huber und nach diesem Andrä «nd Dietrich Vogt als Pfleger desselben anstellte. 1227 und 1231 erscheint eine Verone von BraunS- berg als'Gattin VeS üLerivlv Neifer/j26g Heinrich Reifer ,on Bozcn, 1304 Albrecht Reifer, 1337 Nikolaus des SteiferS ^-ohn von Bozen- (PalrSberger und Manischer Urrunden des Geschichtsforschers Neeb in Bojen.) ^ ^n Namen Belsort erhielt das Schloss erst in spaterer Zeit. Ursprünglich

hiesi es Spaur und von sei- >»u ^^43) ^ Altlpaur.'Ltoliitic» clel Iran» Fünf Jahre später (1432) übergab Herzog Friedrich die Pflege Altspaur Ulrich von Thun runter der Bedingung, dass er nur mit Wissen und Willen seines Eidams Jenewein von Weineck Knechte und Wächter und was sonst znr Versorgung der Feste gehört, beischaffen dürfe. Christof Reifer, der Sohn Kaspar Reifers, hatte nur einige andere von seinem Vater ererbte Stücke und Güter von Herzog Friedrich zu Lehen erhalten könneil. 1446 übergab

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Der Bote für Tirol
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Pagina 9 di 12
Data: 20.11.1880
Descrizione fisica: 12
dem träumerischen Zauber hin, bis die Groß mutter ihre Enkelin in die traute Stube zurück führt. Großmutter erzählt Märchen von hcil'ger Johannisnacht. Höchst charakteristisch und gelungen ist die im Balladenton gehaltene wilde Jägersage. Ein lebendiges Jagdmotiv kündet das Nahen des Geliebten, des jungen Jägers Friedrich an. In dem nnn folgenden Duett ertönt die ganze Skala menschlicher Leidenschaft; Waldelse warnt Friedrich vor der wilden Jagd, vor dem Zauber der Johannis nacht; Friedrich

Marsche und feiern Johannisnacht; allgemeiner Geisterspuck, womit der erste Theil schließt. Im zweiten Theile treffen wir Friedrich unter Sturm und Wetter im Walde. Eine wilde Felsenfzenerie zeigt sich unsern Blicken, ein tannenbewachsener Ab grund; in der Tiefe am Scheidewege steht ein altes Kreuz mit einem Christus aus Holz. Wetterleuchten erhellt das vom Sturme gepeitschte schwarze Gewölk. Irrlichter tanzen vor Friedrich und wollen ihn mit flackerndem Schimmer zum Abgrund führen- Im rasendsten

Tempo schwirren die Luftgeister daher; endlich sieht Friedrich das Hvlzkreuz, von einem Blitze umstrahlt, auf das er nach dein Rathe des Bösen drei Pfeile schießen will, um für Schuß und Schritt gefeit zu sein; Friedrich schießt die drei Pfeile auf das Kreuz, welche alle yajten bleiben. Nun sind alle Bande gelöst; über die Felsenwand stürmt die wilde Jagd herab. (Der Chor der wil den Jagd ist großartig). Der wilde Iäger er scheint mit dem Zuge und fordert Friedrich auf, seinem Troß zu folgen

. Eine wnnderschöne Gesang stelle des wilden Jägers beginnt mit den Worten: „Du hast die Brücke abgebrochen, und was an Gott, rol und Borartberg' Str. »«8. an Gott du hast verbrochen, mußt du an meiner Seite büßen, sieh', wie dich die Gefährten grüßen'; eine Melodie, die von den Rufen der wilden Jagd gleichsam umtost wird. Schon wird Friedrich von den entfesselten Lustgeistern fortgerissen, als „Wald else', die trotz Sturm und Wetter eine düstere Ahnung in den Wald geführt hatte, ihn rettet, in dem sie die Pfeile

aus dem Christusbilde heraus zieht, nach dem Glauben des Volkes handelnd. Der Böse hat nnn die Macht verloren, der wilde Jäger flieht sammt dem Heere über den Abgrund hinweg und verschwindet hinter den Felsgebirgen. Däm merung tritt ein, schon färbt sich purpurn der Osten; Friedrich und Waldelse steigen in das Thal, bis der Waldsee vor ihnen liegt. Hier kommt ihnen die Großmutter entgegen und preist Gottes Gnade, der ihren angstvoll bange» Schmerz geheilt. Ein sehr feiner Zug ist die kurze Wiederholung der Ballade

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Tiroler Stimmen
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Pagina 8 di 14
Data: 06.08.1881
Descrizione fisica: 14
Ms ich ein wenig ruhiger geworden war, fragte ich mich, was denn eigentlich die Ursache meines Kummers sei. Friedrich fand Anita schön, ich auch, und hätte blind sein müssen, um es nicht zu gestehen. War ich auf die Zuneigung meiner Schwester vielleicht eifersüchtig? Aber ich war der Zuneigung meines Vetters so sicher, daß selbst der Gedanke mich nicht erschreckte, diese leidenschaftliche Bewunderung könne ein Gefühl in ihm erwecken, das er vielleicht für mich nie empfunden hatte. Nein

, was meinen Schmerz verursacht, war, daß Friedrich nicht mit mir zufrieden, mir aber die Ursache seiner Unzufriedenheit nicht sagte und die Gesellschaft Anita's der meinigen vorwog. Ich wär noch so sehr Kind, daß selbst meine Eifersucht kindisch, aber deßhalb nicht weniger tief und schmerzlich war. Es war mein erster Kummer, und welches junge Mädchen glaubt nicht bei der ersten Enttäuschung sein Herz und sein Leben gebrochen? Später lehrt uns die Refignation, die traurige Gewohnheit zu leiden, und der wirkliche

Kummer findet unser Herz vor bereitet, ihn zu empfangen, und geht vorüber, ohne das selbe so tief aufzuregen wie in der Jugend, wo er das Herz in der vollsten Unwissenheit des Lebens überrascht. An diesem Tage, wo meine Großmutter mich gescholten, Friedrich mit Anita spazieren ging und Nyno einen Schlag mit der R itgerte bekommen hatte, glaubte ich, daß mir nichts Anderes übrig bleibe, als mich der Verzweiflung zu überlassen und ruhig den Tod abzuwarten. Obschon ich wirklich fromm

war, hatte mir mein bisheriges Leben doch riicht oft Gelegenheit gegeben, meine Frömmigkeit zu Hilfe zu rufen, um meine Handlungen zu leiten und meine Gefühle zu kontroliren. Von der Frömmigkeit, welche betet, ist cs ivcit bis zu derjenigen, welche leitet. Ruhig, aber mit zusammengepreßten Lippen und entinuthigtem Herzen erhob ich mich von meinem Heu haufen. Die hierauf folgenden Tage vermied ich Friedrich ebenso sorgfältig, wie er mich zu vermeiden suchte und ich ging aus einem Anfalle der düstersten Traurigkeit

in den der ausgelassenste» Freude über. Friedrich schien mich mit Er staunen zu beobachten, er selbst war sehr ungleicher Laune und ich bin überzeugt, daß wir alle Beide sehr unangenehm sein mußten. Dieser Zustand dauerte bis zum Ablauf seines Urlaubs. Außer einigen Besuchen und Einladungen in die Familien der Nachbarschaft war nichts Neues vorgefallen. Da Friedrich sehr früh abreisen mußte, nahm er den Abend vorher im Saale von uns Abschied. Er sollte im südlichen Frankreich mit seinem Regiments zusamnientreffen

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Der Bote für Tirol
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Pagina 5 di 8
Data: 17.05.1881
Descrizione fisica: 8
durch eine rationelle Tarlfpolitik der Concurrenz Venedigs so viel als möglich begegnet werde. Abg. Friedrich Sueß meint, dass dasjenige, was der Minister zur Hebung des Triester Handels zu thun gedenke, nicht genügen werde. Specialreserent Gomperz bedauerte, dass der Minister über das Appreturverfohren und die be züglichen Verhandlungen mit Deutschland keine Mit theilung gemacht habe. Zum Titel „gewerbliche Fachschulen' spricht Haase für eine einheitliche Leitung des gewerblichen Fachschulwesens und Einreihung

von Jochberg, 2. Urban Zimmermaim von 'Kitzbichl, 3. Karl Friedrich von Kitzbichl, 4. Johann Wiechm- thaler von Kitzbichl, 5. Mathias Höck von Kitzbichl; am Schlecker: 1. Michael Eppensteiner von St. Jo hann, 2. Joh. Wiechenthaler von Kitzbichl, 3. Mathias Höck von Kitzbichl, 4. Josef Haas von Kitzbichl, 5. Karl Friedrich von Kitzbichl, 6. Norbert Heinzle von Kitzbichl, 7. Georg Fischbacher von Kitzbichl, 3. Michael Eppensteiner von st. Johann, 9. Karl Friedrich von Kitzbichl, 10. Mathias Höck von Kitz

bichl; Tagesprännen: 1. Johann Wiechenthaler von Kitzbichl, 2. Karl Friedrich von Kitzbichl, 3. Norbert Heinzle von Kitzbichl. Bestgewinner auf kurzer Distanz: am Haupt: 1. Karl Friedrich von Kitz bichl, 2. Panlmichl von Kitzbichl, 3. Graspointner von Kitzbichl, 4. Joh. Wiechenthaler von Kitzbichl, 5. Martin Wieser von Going; auf der Ehrenscheibe: 1. Franz Niedermofer von Kitzbichl, 2. Friedrich Wörgötter von Fieberbrunn, 3. Bichler von St. Jo hann; am Würger: 1. Joh. Wiechenthaler von Kitz bichl

von Kitzbichl, 5. Karl Friedrich von Kitzbichl, 6. Anion Raffl vön Kirchberg. 7. Sebastian Hechenberger von Jochberg, 8. Friedrich Wörgötter von Fieberbrunn, 9. Dr. Lenz von St. Johann. 10. AloiS Wiechenthaler von Kitz bichl; Tagesprämien:, 1. Alois Gstyr von Jochbera, 2. Joh. Wiechenthaler von Kitzbichl, 3. Alois Gstyr von Jochberg. — Zum Schlüsse wird allen Schützen freunden und Spendern zu diesem Schießen der tief gefühlteste herzlichste Dank ausgesprochen. Die Nermählnngsfeier in Tirol. KtHbühel» L. Mai

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Bozner Zeitung
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Pagina 10 di 10
Data: 07.04.1876
Descrizione fisica: 10
Wilhelm, der am 22. März d«S 80. Lebensjahr angetreten hat, ist der einzige deutsche Kaiser und der einzige Landesherr des brandenburg-preußischen Staates, der diese hohe Altersstufe erreicht hat. Von seinen Vorgängern auf dem deutschen Kaiserthron hatte das höchste Alter erreicht Friedrich III. (-j- 1493) mit 78 Jahren; nach ihm kommen Rudolf I., der Stifter des HaufcS Habsburg (5 1291), der 73 Jahre, und Karl der Große (f 814), der 72 Jahre alt wurde. Die andern Kaiser starben unter 70 Jahren

. Die ältesten waren Friedrich I., Barbarossa (s IlW) und Sigmund (5 1437) mit 69 Jahren, Leopold I. (1- 1705) mit 05 Jahren. Bon den andern berühmten Kaisern starben Karl V. (l55ti) im 59., Otto der Große (973) und Friedrich II. (1250) im 57., Joses II. (1790) im 49. Lebensjahre. Die im jugendlichsten Alter gestorbenen waren die Kaiser Otto III. (1102) mit 29, Otto II (983) mit 28, Philipp von Hohenstanfen (120S) mit 27 Sahreu und Ludwig, IV., das Kind, der letzte Karolinger, der schon (912

) im 20. Lebensjahre starb. — Bon den Königen von Preußen haben d.iS höchste Alter erreicht Friedrich II. (1- 1786), der im 75. und Friedrich Wilhelm III. <i 1840), der im 70. Lebensjahre starb. Friedrich Wilhelm I V. starb (1861 im 66., Friedrich I. (1713) im 51, Friedrich Wilhelm II. (1797) im 54. und Friedrich Wilhelm I. (1740) im 52. Jahre. (Wein-Anekdote.) Nach einer uraltenSage hat dem AltvaterNoa bei der Anpflanzung der ersten Reben der Satan geholfen und letzterer sie mit dem Blute eines Lammes

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Tiroler Stimmen
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Pagina 9 di 16
Data: 13.08.1881
Descrizione fisica: 16
." „Welchen Traum, Großmutter?" „Hast Du ihn nie errathen?" „Nein." „Hat Friedrich Dir nie davon gesprochen?" „Nie," sagte ich erröthend, denn ich fing an zu ver stehen. „Das rechtschaffene und biedere Kind!" „Er hatte mir versprochen, bis zu Deinem zwanzigsten Jahre zu warten, um Dir die Freiheit nicht zu nehmen und Dein Herz wählen zu laffen. Ich hatte einen Augenblick geglaubt, daß die Annäherung Berniers ihn veranlaßt habe, der unter uns übereingekommenen Zeit zuvorzukommen, denn «der letzten Zeit wäret

sich ihr ganzes Leben wie Schwester und Bruder ge liebt haben, es nicht mein Wunsch sei, sie durch eine stärkere stiebe, durch ein unauflösbares Band vereinigt zu sehen? liebst Du Friedrich genug, um seine Frau zu «nden?" . Meine Antwort wurde kaum ausgesprochen, aber sie hörte ili- Ich verbarg mein Gesicht an ihrer Brust, sie preßte «ich in ihre zitternden Arme und ich fühlte auf meinem Ge- M ihre Thränen. 2! das unaussprechliche Glück dieses Augenblicks! »Mein Kind, wie glücklich bin ich! Lieber Friedrich

Du Dir mein Benehmen bei manchen Gelegenheiten leichter erklären, sowie auch manche kleine Lest, die Du nicht einmal bemerkt hast, über die ich mich aber demüthig anklage. Warum habe ich Dich z. B. in so großer Abgeschiedenheit erzogen, warum habe ich so wenig Verbindungen in der Nachbarschaft anzuknüpfen ge sucht, warum habe ich Friedrich immer gebeten, nicht seine Freunde mit nach Billery zu bringen, mit einem Worte, warum habe ich diesen armen Herrn Bernier so schlecht empfangen? Ich liebe Friedrich

, ich wollte ihm Dich ver wahren. Armer Friedrich! Ich denke mir, daß er in der letzten Zeit durch seine Eifersucht schrecklich gelitten habe» muß, weil er die Absicht des Herrn Bernier sicher bemerkt hat; denn er ist abgereist, ohne mir ein einziges Wort zu sagen, welches Bezug auf unsere Pläne hätte." „Armer Friedrich! Jetzt erkläre ich mir sein Benehmen und die Veränderung seines Charakters. Er war eifersüchtig und ich war nicht scharfsichtig genug, es zu bemerken. Wie warf ich mir in diesem Augenblicke

, welches Friedrich mir im Frühjahre gegeben hatte. Dieser Traum, soll er sich denn verwirklichen? Ich werde mein ganzes Leben bei Friedrich und in Villen) bleiben. Friedrich liebte mich! Das Leben, welches mich erwartete, war das Paradies auf Erden. Ich liebte Friedrich mit der Gluth der Ergebung und der unumschränkten Selbst-

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Meraner Zeitung
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Pagina 3 di 10
Data: 24.11.1880
Descrizione fisica: 10
Reife hierher gegen standslos, unnütz — und doch', setzte Friedrich hinzu, hat die Reise so außerordentlich viel An» genehmes, mehr als daS, so viel Glück für mich gehabt...' »Werden Sie nun noch längere Zeit hier bleiben?' siel daS junge Mädchen rasch ein. »Ach, ich möchte für ewig hier in Ihrer Nähe bleiben!' hätte Friedrich gern geantwortet» wenn er nur den Muth dazu gehabt und wenn eS der Ort zu solch' einer Liebeserklärung gewesen, waS bei seinem vertieften Standpunkt unter ihrer Loge

begannen mit einander zu sprechen— der Augenblick deS GlückeS war sür Friedrich zu Ende. Und er kam, wie der junge Mann auch mit totaler Vernachlässigung der musikalischen Ge nüsse, die ihm geboten wurden, darauf harrte, den ganzen Abend nicht zurück. Die Oper en dete, ohne daß Friedrich von dem jungen Mäd chen, daS er, wenn er den Kopf wendete, um nach ihr zu blicken, stets vollauf von den Vorgängen auf der Bühne in Anspruch genommen sah, ein« Wort weiter erhielt. Sie erhob

sich ; er, während alleS rasch um ihn her fortströmte, stand fest wie ein FelS im Wogengebrause, ihren letzte«: Blick zu erHaschen ; in der That suchte sie ihn mit den Augen in der bewegten Menge dicht unter ihr, grüßte, als sie ihn gefunden, topfnickend mit großer Freundlichkeit und wandte sich, um die Loge zu verlassen, Friedrich eilte jetzt mit aufgeregter Hast hinauS, er brach sich mit dem Ellbogen auf'S Rücksichts loseste Bahn — er hatte durch die Holdseligkeit ihres letzten GrußeS vollends den Kopf verloren

, aber nicht AlleS. Ermußte noch auf den Augenblick harren, wo sie sich vor beugen würde, um in'S Parterre zu blicken — wenn sie sich in ihrem Stuhl zurücklehnte, war ' eS^nicht thunlich, sie anzureden. DaS Glück wollte jedoch, daß da» rosige Haupt im blauen AtlaShütchen sich bald, über die Brüstung streckte ...sie erkannte Friedrich — erröthend streckte sie ihm, wie in der ersten Bewegung freudiger Über raschung, die Hand im gelben Glacehandschuh ^ hin, dabei sagte sie lebhaft: »Ah Sie hier? Wie geht

eS Ihnen?' »Jetzt wo ich Sie wiederfinde uud Sie fragen darf, wie Ihnen die Reife bekommen, vortreff lich . ..' entgegnete Friedrich, dunkelroth werdend. »Sind Sie zufrieden mit Cöln . . . haben Sie Ihren Verwandten gefunden und wohl an- getroffen?' Friedrich, der sie mit freudig leuchtenden Blicken ansah, schüttelte jetzt wehmüthig den Kops. »Achnein', sagte er — »durchaus nicht wohl. . Er ist todt.' / . .Todt?»

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Meraner Zeitung
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Pagina 3 di 12
Data: 20.11.1880
Descrizione fisica: 12
JüugUngShaupt,. zündete eine Cigarre an und machte, nachdem der Portier ihm die Lage der ^Löweü-Apötheke', 'ia^roelchtr^fch»' Onkel als .Priwisör. 'walteä' sollte,-^ beschrieben, sich auf den Weg. Nach : einigen weiteren Erkundigungen fand er daS - g,suchte- Institut; der Löwe, der über der GlaSthür mit wüthend aufgerissenem Rachen und gehobener, Pranke ihm eutgegenblickte, verkündete doch in höchst gefälliger Weife die .rechte Schmiede', und Friedrich trat, üichtohneeine gewisse Be schleunigung

auf dem gelben, faltenreichen und verkniffenen Gesichte, der bei seiner, mit außerordentlicher Fingerfertigkeit geförderte» Arbeit, die darin be stand, einigenMedizinflaschen, als ob eS Puppen wä ren,saubere Papierhäubchen auf die Köpfe zu drücken, auS einer dicken Bernsteinspitze eineCigarre rauchte. Auf Friedrich machte die Gestalt, in welcher er fein gesuchtes Familienmitglied voraussetzen konnte, einen weniger günstigen, alS komischen Eindruck . . . der alte Herr, der, um dieHände frei zu' halten

, eine schwere Cigarrenspitze mit zusammengeklemmten Lippen festhalten mußte und dabei etwas außerordentlich Verbissenes bekam, sah so lauernd hinterhaltig drein, als habe er in jede Medizinflasche einen bösen Saft gethan und wolle nun schadenfroh abwarten, wie eS den Leuten bekomme. Da der ältere Herr aber noch die Kunden abfertigte, wandte sich Friedrich an den jüngeren mit der Krage: „Finde ich hier Herrn Ernst Schindler?' DaS jüngere Original schien offenbar eine Antwort auf diese Frage

auS einem der obersten Porzellantöpfe auf dem Regal hinter ihm holen zu müssen — mit Katzenbehendigkeit flog er die Leiter hinauf und nahm den Topf herunter. „Die Pharmakopöe sollen sie mir holen, Schmeckebein, und die steht nicht da oben', rief hier der ältere Herr den jüngeren verdrießlich an. — »3' Herrn Ernst Schindler wollen Sie?- wandte er sich dann, seine Kunden abfertigend, zu Friedrich — »waS ist mit ihm, waS suchen Sie bei ihm?' „Ich bin Friedrich Schindler . . . ich komme anS R . . . mir vielen Grüßen

von der Mutter und .. »Ah — Sie kommen auS R. . . Friedrich Schindler. . . wollen Herrn Ernst Schindler aufsuchen? . . . thut mir leid , . . Herr Ernst Schindler ist todt.' „Todt?' rief Friedrich, einen Schritt zurück fahrend, auS. „Ja,, der ist todt. Schon lange. Wissen Sie daS nicht da hinten in R ?' „Keine Ahnung!' antwortete Friedrich, während der alte Herr gleichmüthig die Pharmakopöe nahm, die ihm daS junge Original brachte, um gleich danach mit seiner affenartigen Geschwindigkeit wieder seine Leiter

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Der Bote für Tirol
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Pagina 3 di 6
Data: 08.02.1876
Descrizione fisica: 6
Passe legitimirte. Sein Ge nosse wurde flüchtig, es gelang aber auch der Thätig keit der Gendarmerie und der Wachsamkeit des von hier auß prävenirteu StationSdienerS in Lochau, Abends diesen zweiten in der Person des BlasinS Dotter, .Schneidergehilfen, gleichfalls aus Bochnia, ain Bahnhöfe zu Lochau zu arretiren Herzog Friedrich mit der leeren Tasche in der Sage und in der Dichtung. Altbekanntes? — mag vielleicht mehr als Ein Leser beim Anblick der Ueberschrist dieser Skizze rufen

zettel die Namen feudaler Junker schreiben lassen. S» mußte Friedrich'S Bild dem Volke mehr und mehr entschwinden, um so mehr, als es nie ein wahre» Volksbuch a^h noch gibt, welches die Erinnerung an einst is^geliebten Fürsten und seine bedeutungs volle Zeit wach und lebendig erhalten hätte. Man kann, ohne zn viel zu sagen, geradezu behaupten: was der Ti^o.lcr Bauer' heutzutage von Friedrich etwa Mch weiß, das weiß er aus zufällig gelesenen Büchern. Die Sage läßt den Herzog Friedrich

nach seiner Flucht aus Constanz (28. März 1416) lqng^e Zeit verkleidet umherirren. Zuerst kam er .nach Blühen;, wo ihn der Thorwart anfangs nicht iii die Dtczdt lassen wollte, und wuide, nachdem er sich den Bürgern zu erkennen gegeben, mit Jubel aufgenommen. In Landeck führte er vor den, Volke in, PilgerHsacht ein Neimspiel aus und das Volk jubelte, als eS in ihm den LandeSfürsten e» kannte. Nack einer Var^a^o? erschien Friedrich auf dem Zappenhose zwischen To- badil und PerfuchSberg, sang den Leuten das.Lied

vordem Forum der Kritik nicht Stand. Die Vergün stigungen , welche Friedrich aus seiner Irrfahrt ausgetheilt haben soll, schreiben sich ans älterer Zeit her- . Zu so langem Umherirren wäre auch die Zeit zu kurz gewesen, renn im Mai stand Friedrich seinem Bruder Ernst schon gerüstet gegenüber. Wie hätte das sein können, wenn er die wenigen Wochen nicht eisrig mit Rüstungen, sondern von einem Orte zum andern fliehend verbracht?' Aber daü schöne Reim spiel in Landeck muß der Historiker den Poeten

doch lassen — sonst bliebe ja von Friedrich am Ende gar nichts mehr übrig, als trockene Prosa aus vergilbten Urkunden. Wer sollte .da noch Dramen und.Ge dichte schreiten? Die deutschen Sagensammler sind insgesammt um einige Jährhunderte zu svät auf die Welt gekommen, und kann ihnen und uns die Entschuldigung dieser unfreiwilligen satalen Verspätung nichts helfen. So haben sie immer nur Bruchstücke reiten können. Die erwähnten Friedrichssagen sint> wol auch nichts anderes. Wenn eö so uni. das Jahr 1500

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Der Bote für Tirol
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Pagina 7 di 12
Data: 28.12.1878
Descrizione fisica: 12
von Enzenberg geb. von Reinisch. 473 Frl. Sophie und Maria Zu Alond cio ZoairiaZori. 479 Hr. Franz Schiestl, Schlosser und Gemeinderath. 430 Dessen Familie. 43t StöcklS Erben. 432 Hr. Baumeister Spörr. 433 Dessen Frau. 434 Hr. Friedrich Ritter v. Attlmayr, Landesgerichts- Präsident in Pension. 435 Frau Louise v. Attlmayr geb. Kager. 436 Frl. Louise v. Attlmayr. ' 437 Hr. Sigmund Ritter v. Attlmayr, k. k. Konzepts» praklirant zu Jmst. 4831 „ Dr. Karl Ritter v. Barchetti, k. k. Hofrath 439

^ n»d Finanzprokurator i. P. 49 vl Dessen Familie. 49Hr. Baron AloiS Dipauli, k. k. LandesgerichtS« 492> Rath i. P. 493< Dessen Faniilie. 494 Hr. Landcsrath Friedrich v. Ottenthal. ' 495 Dessen Frau Antonia geb. Habtmann. 496 Hr. Anton Kayser, jub. k. k. Oberamts-Ossizial, Besitzer des golv. Verdienstkreuzes. 497 Dessen Frau Gemahlin Anna. 493 Hr. Johann Riller v. Kathrein, jubil. k. k. Ober- Finanzrath. 499 Dessen Gemahlin Anna geb. L. Stolz. 509 Hr. Josef Mar Zerzer, jub. k. k. Bezirksrichter. 501 Dessen Frau

Gemahlin. 5V2> Firma Josef Epp und Söhne. 503/ 5V4 Hr. Dr. Nag!', Direktor der Tiroler Landes-Jrren- Anstalt. SV3 „ Friedrich Krapf, Privat. 566 Dessen Frau Gemahlin. 507 Hr. Adalbert Steiner, k. k. Forstmeister. 503 Dessen Frau Gemahlin Antonia geb. Hirn. 569 Frl. Albertine Steiner. 510i Hr. Engelbert Heim, Redakteur. 511? 512 Hr. Dr. Cölestin Leonard!, k. k. Hofrath. 513 Dessen Frau Gemahlin Emilie. 314 Frl. Elise Leonard!. 515 „ Anna Albinger. 516 „ Antonia Albinger. 517 Hr. Hermann Eichler

, k. k. Steuer-Oberinspektor. 513 Frau Anna Eichler geb. Hechenberger. 619 Hr. Joses Winklsr, k. k. Steuereinnehmer und Grundst.-Ncgul.»Neferent. 52V Dessen Frau Gemahlin Magdalena.'gcb. Tschuggmell. 521 Hr. Friedrich Pechtold, k. k.' Oberförster und Waldsch.-Reserent. 522 Dessen Frau Gemahlin. 623 Hr. Andreas Miller, k. k. Schätzinspektor. 524 Dessen Frau Gemahlin. 5251 Hr. P. P. Heigl, k. k. Bergverwalter a. D. 526/ 527 „ I. Trafojer, k. k. LandeSgerichtSrath. S2Y Hr. H«rman« v. Gast»iger

Dessen Frau Gemahlin. 544 Frau Wtlive .Karolina tapferer. 545> Hr. Alfred Ellmauer, k. k. Oberfinanzrath und 54ks Finanz-Bezirküdirektor. 547 „ 2gna; Hrubant, k. k. Finanzrath. 543 Dessen Frau Gemahlin Anna. 5491 Hr. Adolf Haumeder, k. k. Finanzrath. 550» „ Heinrich Strele, k. k. Finanz-Kommissär. „ Johann Frenner, k. k. Finanzwach-Ober-Kom- missär. „ Johann Ritter v. Petzer, k. k. prov. Finanz- Konzipist. „ Anton della Torre, k. k. dirig. Finanz-BezirkS- DirektionS-Offizial. „ Friedrich Würtele

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Tiroler Stimmen
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Pagina 2 di 4
Data: 19.10.1880
Descrizione fisica: 4
und Gebete für Allerhöchst Ihren hochseligen Bruder, den König Friedrich Wilhelm IV., vor dem Herrn darbrachten. Vor 38 Jahren haben Se. Majestät der hochselige König den Grundstein gelegt zum Fort- und Ausbau dieses Domes, an welchem mehrere Jahrhunderte fast müßig und theilnahmslos vorübergegangen waren. Segen dafür Seinem uns ewig theuern Andenken; innigsten Dank insbesondere auch Ew- kaiserlich königlichen Majestät für die große Huld, womit Aller, höchst dieselben als Protektor unseres Gottesbaues

, das hehre Werk bis zum langersehnten Ziele zu schützen und zu unterstützen fortgefahren haben. Mögen die Hoffnungen und Wünsche, welche vor fast vier Jahrzehnten Se. königliche Majestät Friedrich Wil helm IV. bei der Grundsteinlegung in begeisterter Rede an die Vollendung unseres Domes geknüpft haben, in Erfüllung gehen; ja, möge bald der heiß ersehnte Tag erscheinen, welcher der Kirche den Frieden, dem vollendeten Dome seinen Hirten wiedergibt! Gott erhalte, schütze und segne Ew. kaiserliche königliche

geweiht. Nach feierlicher Uebertragung der von Kaiser Friedrich I. dem Erzbischof Reinald v. Dassel 1162 geschenkten Reliquien der hl. drei Könige gedieh der Fortbau des südlichen Domthurmes. durch blutige Fehden häufig unterbrochen, im Jahre 1447 bis zur Höhe von 50 Metern. Deutschlands Macht und Wohlstand tief erschütternde Ereignisse hemmten für die nächsten Jahrhunderte den Weiterbau. Verlassen und dem Verfalle preis gegeben, überragte drei Jahrhunderte hindurch der Domkrahnen, das alte

Wahrzeichen Kölns, den in Trümmer sinkenden Wunder bau. Der Aufschwung neuen geistigen Lebens nach den glorreichen Befreiungskriegen 1813 bis 1815, welche Köln und die Rhein lande mit Preußen vereinten, veranlaßten nach Auffindung der alten Dompläne Boisseroe, Göthe, Görres und Schinkel zu erfolg reichem Wirken für des Domes Erhaltung. König Friedrich Wilhelm III. befahl 1824, im Jahre der Wiederbesetzung des erzbischöflichen Stuhles von Köln, mit Ferdinand August Grafen Spiegel zum Desenberg

, die Herstellung des Domchores. Ahlert und Zwirner haben diesen Bau bis zum Jahre 1840 vollendet. Die ewig denkwürdigen Worte König Friedrich Wilhelms IV.: „Hier, wo der Grundstein liegt, dort, mit jenen Thürmen zugleich, sollen sich die schönsten Thore der Welt erheben" am 4. Septem ber 1842, dem Tage der Grundsteinlegung zum Fortbau des Kölner Domes, gesprochen, riefen die freudigste Begeisterung wach. Aus allen deutschen Ländern spendeten Fürsten und Volk reiche Gaben. Dombauvereine wirkten mit Ausdauer

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Der Bote für Tirol
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Pagina 5 di 8
Data: 02.12.1881
Descrizione fisica: 8
und Friedrich Kosler von Bozen, würdige Mitglieder der „ehrsamen' Zunft und beide schon mit GenSdarmen uud Kerkerwättern ziemlich bekannt, was um so mehr auffällt, als beide noch jung sind, indem Friedrich Koster 22 und Heinrich Kosler gar e»st 16 Jahre zählt. Friedrich Kofler, erst Heuer im Mai aus einer IZmonatlichen Strafhaft heimgekehrt, war trotz dem schon wieder um Pfingsten bei dem Ueberfall auf den Rentier Hildebrand betheiligt. Wenn auch diese beiden Burschen ihr Möglichstes gethan

in Loretto einzubrechen, wo er aber nichts erwischen konnte, als ei» paar Kaninchen, die er mit einem Holzscheite todt schlug und dann der Witwe Wieden hofer zum Kochen übergab. Dabei bedeutete er seinen Collegen, sie sollten für irgend eine Zuspeise sorgen. Nach alldem machten Mayr nnd Friedrich Kofler einmal einen Ausflug uach Meran und „fanden' dabei in dem Wagen des Lohnkutschers Auer Hem den, Krägen nnd sonstige div.rse Kleidungsstücke. Von Meran znrückg, lehrt, wurde d?m Bncker Lindner in Gries

in einer Nacht für circa 50 fl. Speck, Salami, Anis. Würste zc. gl stöhlen, welche Friedrich Kofler seinem Vater Anton Kofler „ver kaufte', wie er früher angab, während er bei der Schlussverhandlung seinen Vater dadurch von der Vtrnrlheilnng zu reiten suchte, dass er sagte, der selbe habe die Salami zc. nnr unter der Bedingung genommen und dafür einstweilen 14 fl gegeben, dass dieselbe nicht gestohlen sei. — Nachdem die inter essante Verhandlung von 9 Uhr früh mit Unter brechung bis 7 Uhr abends gedauert

hatte, wurden mit Ausnahme des Peter Meier und der Brigitta Wiedenhofer sämmtliche Angeklagten schuldig gespro chen und folgendermaßen abgeurtheilt: Alois Mayr erhielt 4'/» Jahre, Friedrich Kofler 4 Jahre, Heinrich Kofler 3'/z Jahre und Franz Wiedenhofer 3 Monate, schweren Kerkers, verschärft mit 24 Stuudeu Dunkel arrest und Fasttag in jedem Monat. Die drei ersten werden überdies nach verbüßter strafe unter Poli zeiaufsicht gestellt. Ferner wurden verurtheilt: Vigil Fedrigotti zu 3 Monaten, Schusseggrr

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Tiroler Stimmen
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Pagina 7 di 14
Data: 27.08.1881
Descrizione fisica: 14
und die Bewegung , de» Straßen, sowie die gänzliche Veränderung meiner Dohnheiten erregten mir Schwindel, man verwandelt ein " " nicht in einem Tage in eine Pariserin. Wenn nach Hause kam, war ich todtmüde und sehr meine tiefe Trauer mir einen triftigen Ent- iwigungsgrund bot, um mich in mein Zimmer zurückzu- M und die zahlreiche Gesellschaft zu vermeiden, welche M immer bei meinem Vater versammelte. Friedrich, „scher nur Abends kam, sah ich fast nie. In dieser Zeit Lchte ich sehr wenig; von Anita geleitet

, welche über mich «fiigte, als ob ich ein kleines Mädchen gewesen wäre, lebte ch in den Tag hinein, nur glücklich, wenn ich eine ruhige de finden konnte, um in einer Kirche zu beten, oder _ von dem Strudel, in den sie mich gezogen, auszuruhen, jo! Louvre hatte ich noch nicht gesehen. Wer würde mich geführt haben? Mein Vater war, wenn er Anita nicht ete, immer in seinem Klub oder ging mit Friedrich Bois de Boulogne, um die neuen Pferde meiner zu probiren. Aus meinem Fenster sah ich die Minne der Champs Elisas; ich sah

gewesen Jfj*. Meine Schwester konnte ich nicht lieben, mein Vater «k mich durch seine höfliche Gleichgiltigkeit zurück, Friedrich! Ach Friedrich! ich liebte ihn gar zu Ich hatte gehofft und hoffte noch immer, daß seine Hei- *5 alles Feurige und Leidenschaftliche dieser Liebe in meinem ersticken und an ihrer Stelle nur schwesterliche Liebe V würde, aber ich täuschte mich schrecklich, denn es be durfte mehr als dieses, um eine Liebe zu zerstören, welche mit mir groß geworden war und die einen Theil

meines Wesens ausmachte. Ich dachte, die Schande, mir selbst zu gestehen, daß ich den Mann meiner Schwester liebe, würde mir helfen, über meine Liebe zu triumphiren. Aber wie hart ist manchmal der Kampf des Gewissens gegen das menschliche Herz! Das Herz, sagt Pascal, hat seine Gründe, welche nicht die des Verstandes sind! Ach! Friedrich hatte nrein und meiner Großmutter Herz gebrochen und ich liebte ihn mehr als jemals. Das elegante Hotel in Rue Montaigne war bereit; man hatte es nach der letzten Mode

wie Sie da vor mir stehen, scheint mir ihr liebes Gesicht noch mehr verändert! Sie sind nur noch ein Schatten von früher. Ach! mein armes Kind! Wir waren in Villery Alle so sicher, daß Sie eines Tages unsere Herrin sein würden, und wollten wetten, Sie glaubten es auch, und warum ist sie gekommen diese unglückbringende Fremde, mit ihrem Aussehen/ als ob man sie nicht anrühren dürfe, und ihrem frechen Kammermädchen, und dann Herr Friedrich, der Sie so sehr liebte und den sie gezwungen hat, sie zu heirathen

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Tiroler Stimmen
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Pagina 10 di 16
Data: 13.08.1881
Descrizione fisica: 16
Verleugnung eines 20jährigen Herzens. Friedrich war immer mem Ideal eines Helden, eines tapferer. Ritters gewesen, und wenn ich in der Geschichte von einer glänzenden Heldenthat las, so trug der Held immer seine Züge. Wäre der Unterschied des Alters zwischen uns weniger groß gewesen, so hätte diese Vorstellung in meinen Augen vielleicht viel von ihrem Anziehenden verloren. Ein junges Mädchen kann sich einen Mann, den sie im Knabenalter in kurzen Schuljacken gekannt hat, nicht leicht

, so wie wir zu weilen von der Schönheit eines Meisterstückes plötzlich über rascht sind, das wir alle Tage gesehen haben. Ich schrieb diesen Namen, welcher der nieinige sein würde, schüchtern auf ein Papier: Agnes de Vrllery; aber ganz beschämt über meine Kühnheit zerriß ich es schnell. Villery! Ich begriff jetzt auch, weßhalb meine Großmutter Friedrich gerathen hatte, noch nicht seinen Abschied zu nehmen. Ich war stolz auf ihn, für ihn hatte ich meinen grenzenlosen Ehrgeiz, aber dieser Ehrgeiz bezog

sich nicht auf seine militärische Laufbahn, welche ihn von Villery fern hielt. An dem Tage, wo er zum Hauptmann ernannt wurde, war mein Stolz durch den Gedanken, daß sein Regiment sich tief im südlichen Frankreich befand, sehr gemäßigt geworden, aber mit Gewißheit erwartete ich den Tag, wo eine große Ehrenmedaille ihn bestimmen würde, den Degen gegen die Palette zu vertauschen. Ich hatte auf die Dalila gerechnet, um diesen entscheidenden Erfolg zu erlangen: aber denselben Tag, an dem Friedrich abgereist

. Zuc großen Freude Ryno's, welcher ohne Zweifel glach, daß ich mit ihm spielen wollte, sing ich an zu laufen, g* hatte Eile, zu meiner Großmutter und zum Kaminfeuer de- Salons zu kommen. Es schien mir, als ob ich jetzt viel ver trauter mit ihr wäre. Sie hatte kein Geheimniß vor min und wir sprachen ganz offen von der Zeit, wo ich die Burg frau von Villery und die Frau unseres Friedrich sein würde. Mein Vater und Anita schrieben uns von Zeit zu Zeit. Zu hatten mehrere Wohnungen in Aussicht

, aber noch keine g,- wählt. Als einfaches Landmädchen wunderte ich mich, daß man in einer Stadt, wo so viele Häuser waren, so lange Zeit nöthig hatte, um sich zu entschließen; aber ich war w dem neuen Verhältnisse zu meiner Großmutter so glücklich, daß ich aus Furcht, sie verlassen zu müssen, diese Verspätung mit großem Gleichmuth ertrug. Meine einzige Sorge mit nur die: nicht in dem Augenblicke in Paris zu sein, » möglicherweise Friedrich dorthin kommen könnte. Während ich durch den Schnee ging, fragte

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Tiroler Stimmen
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Pagina 11 di 14
Data: 17.09.1881
Descrizione fisica: 14
l«tz Mit 1 ! -riiit 11 H Pitz U> t fltbcij rd-ü,. ! N | >, da sch« Ach! -i«k iß di »U r A Ms stand sogleich auf und entfernte mich. in der Hausthüre, die ein winziger Groom sich beeilte i öffnen, hörte ich mich rufen. Als ich mich umwendete ,k ich Friedrich, welcher mir winkte, in eines der Zimmer 1 lkkdacschosses einzutreten. Es war ein reizendes, ganz mit Lr Ls ausgepolstertes Boudoir. ' Agnes, ich wußte, daß Du bei Anita warst," sagte er, ,/ch ick Dich erwartet

mit ihr glücklich sehen, als wegen meiner unglücklich. l«Mr schwiege» Beide. Endlich sagte ich: „Friedrich, ich habe ' großen Entschluß gefaßt. Ich muß noch einige Monate V «Mb haben, dann werde ich glücklich, sehr glücklich sein; m werde der Welt für immer entsagen und mein Leben Gott «» geweiht haben. Erinnern Sie sich, daß Sie selbst an einem K «neu Frühlingsmorgen in Villery unter blühenden Aepfel- ” mctl eS mir gerathen haben? Scherzend sagten Sie zu mir: ■“'* »Werde barmherzige Schwester," und ich befolge

Ihren Rath." Friedrich nahm meine Hand und sah mich lange an ohne zu sprechen, f ui * me * n armes Kind!" sagte er endlich ganz leise; „ich ’ -1 W e / wir sind Beide einem grausamen, unwiderruflichen J Hathume »erfüllen. Du bist wenigstens frei, ich aber bin an ffl! M Kette geschmiedet, welche mir oft zu schwer scheint. Ich habe iw Tu Hoffnungen, meinen Ehrgeiz, meine Stellung nach einander fj Mwinden sehen; sogar mein Vermögen tst in Gefahr und wenn «i ' Mtcht beständig wache, wird in diesem bodenlosen

bungen, ihr meinen Kummer zu verbergen, fürchte ich doch sehr, daß das arme Kind nicht glücklicher ist als ich." „Friedrich," sagte ich kaum hörbar, denn ich zitterte wie Espenlaub, „warum haben Sie sie geheirathet?" „Weil ich fast närrisch vor Verzweiflung war, weil . . ." er hielt plötzlich inne und fuhr dann sehr leise wieder fort: „Ich hatte einen großen Kummer, eine grausame Enttäuschung; sie selbst bot mir ihre Liebe an, sie wollte mich trösten und ich habe mich durch ihre fatale Schönheit

Sterbende unfähig war, mir einen Rath zu geben, der mich von dem Ent schlüsse, sie zu heirathen, hätte abbringen können. Ihre einzige Entschuldigung ist, daß ich denke, damals liebte sie mich." Ich seufzte und schüttelte den Kopf, wie wenn ich eine schmerz liche Erinnerung verscheuchen wollte. „Also Du gehst in's Kloster?" sagte er. „Ja, Friedrich." Wir schwiegen Beide. Was hätte ich ihm auch sagen können ? Sollte ich ihm die ganze Wahrheit bekennen, mich in seine Arme werfen und ihm sagen

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Tiroler Stimmen
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Pagina 9 di 14
Data: 02.07.1881
Descrizione fisica: 14
, welche ich den ganzen mit mütterlicher Sorgfalt gepflegt hatte, die aber A aber meiner Mühe nur einige lange aufgeschossene Mn hervorgebracht, ohne einen Anschein von Blüthe. Mrich scherzte gerne über meinen Gartenbauoersuch. ft ich kann es mir schon denken! Du kommst aus dem M. Gae Deiner Schülerinnen wird das A-B-C von IlfotlA ... ^ c - - ». » — zu Ende ohne Fehler hergesagt haben, oder einer alten Schützlinge wird es für anständig gehalten tatä « n Rheumatismus mit einem Katarrh zu ver- . .v Friedrich! lache

denn Kleine?" fragte Friedrich, und als er sah^ '■"> W) nicht antwortete, wendete er flch 8 8 Wr üb« mein bestürztes Gesicht. 2 " Ään Vorschlag scheint Dir nicht zu gefallen . „ K d.» «»ff: “ft” 5 ' •' ^.»ahm mich bei der Hand und zog mrch i ' 7 men ^'Znhe den Kreis Deiner Barmherzigkeit e«8 i Anblick x Schwärmerin, und begnüge Dich für den Aug-nbira .ch der gute Engel unserer Großmutter und D W fein, für Heu hex Aufenthalt W Vtüery ohn die Heiterkeit, welche die Gegenwart Deiner jungen, anmuthigen

, kleinen Person diesem alten Schlöffe gibt, wenig anziehend sein würde. Komm, sieh' meine Zeichnung und dann wirst Du mir Deine große Neuigkeit sagen." Friedrich hielt mir seine Zeichnung hin und ich stieß einen Schrei der Bewunderung aus, denn er hatte ein Meisterstück von Farbe und Wahrheit gemacht; das Ganze war voll Licht und die Einzelheiten mit der Hand eines Meisters bearbeitet und ausgeführt. Ich hatte diese Eigen schaften erkannt und erlaubte mir sogar einige Bemerkungen, d enn Friedrich

setzte großes Vertrauen in das Urtheil seiner Schülerin. Dann setzte ich mich in'S Gras und als ich die Blumen auS meinem Körbchen in den Gchooß schüttete, fiel ein Brief, der auf dem Boden lag, auf die wohlriechende Masse. „Da ist meine Neuigkeit," sagte ich zu Friedrich. Der Brief hatte einen schwarzen Rand. „Ah! ich begreife! Dein Vater kommt zurück." „Gerade. Aber es ist nicht Alles. Er kommt morgen zurück." „Schon! Warum hat er nicht vorher geschrieben?" „Sie haben sich früher einschiffen

können, als sie glaubten; sein Brief ist mit demselben Schiffe angekommen wie er, und mit diesem Briefe von Brasilien erhalte ich zu gleicher Zeit einen Brief, den mir meine Schwester gestern bei ihrer Ein schiffung von Havre aus schrieb." „Wo ist der Brief Deiner Schwester?" „In meiner Tasche. Sie zeigt mir ihre Ankunft auf morgen stütz an. Friedrich, welches Glück? Wie glücklich werde ich sein, eine Schwester zu haben, um meine Beschäf tigungen und meine Freuden zu theilen! Und ich werde end lich meinen Vater kennen

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Tiroler Stimmen
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Pagina 12 di 14
Data: 07.05.1881
Descrizione fisica: 14
. Der andere, theilweise erweiterte Inhalt ist: Aus des Geographen Karl Ritter Leben und Schriften, zur Charakteristik des Naturforschers Alexander von Humbold, Anschauungen des russischen Dichters Joukoffsky, Erinnerungen an einen deutschen Kapuziner, Franz Borgias, politische nnd kirchliche Anschauungen des preußischen Diplomaten Nagler und Nochow, Friedrich Christoph Dahlmann und sein Briefwechsel mit Friedrich Wilhelm IV. Freiherr von Bunsen und sein Verhältniß zu Friedrich Wilhelm IV. Friedrich Wilhelm

IV. politische und religiöse Gesichtspunkte, Gerviuus über Deutschland und seine Zukunft. Alle diese geistig so verschiedenartigen Menschen und die eigenthümlichen Zeitverhältnisse, denen sie angehörten, theilweise das bestimmende Gepräge gaben, versteht der Verfasser leben- und seelenvoll vor uns erstehen zu lassen. Treffend und erfreuend ist die Anerkennung Königs Friedrich Wilhelm IV. Daran ist gewiß kein Zweifel, daß es unter I den protestantischen Fürsten und Königen unserer Zeit wenige gegeben

, welche die positiven Grundlehren des Christenthums so lebendig er griffen und so unerschütterlich festgehalten haben, wie Friedrich Wilhelm IV. Was der König anstrebte, war nach seinen lvieder- holten Aeußerungen gegen Vertraute: Katholicität der Kirche, Freiheit derselben von ihrer jetzigen schädlichen Vermischung mit dem Staat, \\\\) Einführung einer apostolisch-bischöflichen Verfassung. Aber er erreichte Nichts. Gerade die Organe versagten dem Könige, bemerkt Ranke, auf die er am meisten rechnete; konnte

dagegen- ' der Repräsentant der modernen ungläubigen Wissenschaft PLj der in seinem innersten Wesen ein Revolittionär war und_ tn i geistigen wie materiellen Genüssen sein langes Leben »er . Interessant ist der Aufsatz über den Freiherrn von Bunsen und p hältniß zu Wilhelm Friedrich I V., wo der Verfasser tu allen Leben und Treiben eines der kirchenfeindlichsten und revolunv'»^^ Wühler unserer Zeit nachweist, der kurz vor seinem Tode . - anstand, dem „Helden" Garibaldi zwei große Männer an die stellen

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