AttSZttg aus dem Leben Friedorichs von Oe streich, (Insgemein Fried! mit der leeren Tasche genannt.) Friedrich, dich Namens der 5te, Herzog zu Oestreich, und Leopold des Frommen jüngstge- borner Sohn, erhielt von seinem altern Bruder Leopold die Regierung über Tyrvl im Jahr 1404. Gleich beym Antritt der Negierung gcrieth er mit dem Bischof Hartmann von Chur, einem ge- bohraen Freyherrn v. Eschenbaö), in Streitig, leiten und Irrnngen, die so weit giengen , daß er ihn zuletzt gar gefänglich
entrüstete die St. Gallner so, daß sie sich vom Bündnisse wider die Appenzeller losrissen, und freymüthig erklärten: daß sie wider ihre nächsten Nachbarn, die die Appenzeller wären, nicht mehr streiten wollten, sondern entschlossen seyen, mit ih nen Frieden zu schließen, welches sie muh thaten. Enno, über diese Erklärung, und noch mehr über die damit verbundene Handlung ausgebracht, be- rdogmin den Herzog Friedrich, daß er sich mit dem Markgrafen Rudolph von Höchberg, und Grafen Johann von Lupfen aufs
engste verband , und mit einer damals sehr starken Macht zu Pferd und Fuß zu Cunos Gunsten vor St. Gallen zog, um diese Stadt zu belagern; welche Unternehmung aber so unglücklich ausfiel, daß Friedrich mit großem Ver» lurste Sie Belagerung eilends aufheben Mußte. Die Ursache davon ist kurz diese. Als Friedrich vor die Stadt kam, theilte er ftin Heer in zwey rhnle, einen The ii schickte er in das Appenzellische, und den andern behielt er für sich, um die Belager ten zur Uebergabe zu zwingen
. Jener tu das Ap» penzcllische abgeschickte Theil seines Volkes aber stieß am oben erwähnten Orte auf die unzufriedenen Bauern, und erlitt eine solche Niederlage, daß ein ansehnlicher Theil vom dabey gewesenen Adel, selbst Siegmund von Schlandersberg, Vogt zu Feldkirch, und viele andere tapfere Männer und Knechte, mehr als 500 an der Zahl, erschlagen wurden. Friedrich nun, als er von diesem unglücklichen Streiche Nachricht, im Lager vor St. Gallen, er halten hatte, brach sogleich vor St. Gallen auf, und zog ab. Allein