. Ich habe es als Schmach betrachtet, dem Manne nachzugeben, mich ihm unterzuordnen, ich habe nicht von Freiheit gefaselt, aber ich habe nach ihr gelechzt wie ein Verdürstender nach einem Tropfen Wasser; ja, za, ich gehörte zu jenen modernen Frauen, die sich empörten gegen die Allmacht der Männer, die darnach streben, ihre Fesseln zu zerbrechen und frei zu sein, frei — und ich hätte sie auch zerbrochen, wenn's nicht ein anderer getan hätte — ein Stärkerer als ich!' Ihre Wangen glühten, sie schlug beide Hände vor's
, ich sehe es ein, aber — die Erinnerung —' „Wie oft habe ich dich schon gebeten, nicht mehr daran zu denken, laß das Vergangene vergangen sein und lebe der Gegenwart — ist sie nicht schön? Sind denn die kleinen Opfer, die du mir bringen sollst, gar so schwer, daß sie deinen Stolz herausfordern?' Sie schüttelte den Kopf. „Stolz? meine Liebe ist stärker als mein Stolz, meine Liebe ist stärker als mein Wunsch nach Freiheit, ich will nicht frei sein, ich liebe die Fesseln, die ich einst gehaßt, meiner Liebe
, dann ver suchte sie ihre Hände frei zu machen. Da brach er los: „Natalie, Dally, mein süßes Mädchen, mein Stern, ich liebe dich seit jener Zeit, wo wir stundenlang in der Mauerecke saßen und über die unbedeutendsten Dinge wie über Wunder sprachen. Du hast Treue bewahrt im Fühlen und Denken, und ich bin Irrlichtern nachgejagt — ich weiß, ich weiß, daß ich deiner nicht wert bin, aber wenn du Geduld mit mir haben willst und mir dein Licht nicht entziehst, dann Natalie, ich verlange viel, ich sagte vorher