„Tiroler Wastl" Seite 7. Nr. 1293. Auch auf Franziska hatte der, Mann Eindruck ge macht. und Pe, die bisher allen Bekanntschaften geflissent lich ausgewichen war, kam wirklich zu dem Stelldichein und ließ sich von dem Mann begleiten. Der Weg führte sie weit hinaus nach Dornbach, wo der Hofbedienstete sein Heim hatte, und der Weg zurück verging dem Mädchen so rasch wie noch nie, denn er wurde ihr verkürzt durch das heitere Geplauder ihres Begleiters, der so lustig zu er zählen wußte
, dem Kronprinzen Rudolf, darüber sprach. Liebesfrühling. In einer milden Frzrhlingsnacht, als draußen die Nachtigallen sangen und die Grillen zirpten, da Blüten- düfte die Luft erfüllten, ließ Franziska den Mann, dem sie ihr Herz geschentt hatte, heimlich in ihr Zimmer eim Das waren wonnevolle Stunden gewesen, denen selige Tage folgten, eine Zeit der hehrsten Lüst der jungen Liebe. Die Tage vergingen, die sich zu Wochen reihten, Zbis endlich Franziska sich dessen bewußt wuiche, daß der Schritt vom Wege
und der einzige, mit dem er. über, seine Zukunftshoffnungen sprach, war Kronprinz Rudolf. Ihm gestand er, daß die plato nische Liebe zu Franziska doch zu einer sinnlichen Leiden» schaft ausgeartet war, und seinem Freunde legte er nun, dar, daß er an der Seite des geliebten Mädchens und des zu erwartenden Kindes sein weiteres Leben, verbrin gen würde. Ihm setzte ej: auseinander, daß er irgendwo weit draußen in fernen Landen, nachdem er auf Titel und Wür'den Verzicht geleistet haben würde, als einfacher
er. Der Kronprinz verfolgte aber die Sache mit der ihm eigenen Energie weiter. Er ließ durch seinen Leibfiaker Bratfisch Franziska verständigen, sie solle unter dem Vorwände, ihrem Vater in die Hofburg eine Nachricht zu bringen, zu ihm in sein 'Arbeitszimmer kommen. Franziska erschien uüd Rudolf war verblüfft von der Schönheit dieses Mädchens, von der Natürlichkeit und von dem liebreichen Anmut. Er hielt ihr vor, welches Opfer Johann zu bringen bereit wäre, hielt ihr aber auch gleichzeitig vor, daß sie trotz
Betrag an Franziska zu übersenden und eine Reise auf das Meer anzutreten, welches Johann doch so sehr liebte und das ihm Vergessen bringen würde. Erzherzog Johann machte, was sein Vehter ihm geraten hatte, nur die Reise machte er nicht. Er^ blieb in Wiew, stürzte sich in den Strudel toller Vergnügungen und suchte zu vergessen. Das Kind des Erzhsrizogs. Die beiden haben einander nie wieder gesehen^ sind einander nie wieder begegnet. Franziska brachte ein Kind zur Welt, ein Mädchen, das in der Taufe