. So hat bekatinllich der französische Ro manschriftsteller Ohnet im zweiten Bande seines Kriegstagebuches daran erinnert, daß die Eng länder einen dreijährigen Krieg ins Auge sasien und ihre Exerzierplätze in Frankreich auf drei Jahre gemietet haben. „Drei Jahre! unmöglich" rufen die Frauen, „wir haben unsere Männer, Brüder, Kinder unter den Fahnen. Soll das Leben 36 Monate lang unterbrochen werden, und soll der Tod die Männer zu Tausenden hinmähen bis zur völligen Erschöpfung der einander gegen überstehenden
Hinsicht mit dem Kriege? Jves Guyot berechnet die Kriegskosten in der englischen Zeit schrift „Mineteenth Century and after" wie folgt: Nimmt man an, daß Deutschland 4,350.000 Mann unter die Fahnen gerufen hat, Frankreich 4 Mil lionen, Rußland 5,400.000, Oeftereich-Ungarn 3Vz-Millionen, Belgien, Serbien und England 1 1 / 2 Millionen, und nimmt man hiezu noch jene Staaten, die nicht Krieg führen, aber mobilisiert haben, so stehen zur Zeit rund 18 V 2 Millionen Mann unter den Waffen. Berechnet
man nun die Kosten für jeden auf 10 Mark pro Tag, so kommen wir auf 185 Millionen Mark pro Tag, auf 5550 Millionen Mark pro Monat und auf rund 33.300 Millionen Mark für ein halbes Jahr. Dazu kommt ein Verlust der Löhne von über 8 Milliarden Mark für Frankreich allein, fast ebensoviel für Deutschland, für alle krieg- führenden Staaten eine Summe hinsichtlich des Produktionsverlustes von 33.960 Millionen. Zählt man die Gesamtausgaben für die Unter haltung der Heere für die durch Zerstörung von Eigentum, Ausfall
von Löhnen und dergleichen entstandenen Verluste und den Wert der verlore nen Menschenleben zusammen, so ergibt sich nach Guyot eine Gesamtsumme von rund 87 Milliar den Mark für einen Krieg von sechsmonatlicher Dauer. Wird England, Frankreich, Deutschland oder Oesterreich-Ungarn gewillt und überhaupt in der Lage sein, statt 6 Monate gar drei Jahre hindurch einen so kostspieligen Krieg zu führen und dadurch die 87 Milliarden um das sechsfache zu vermehren? Wer kann ernstlich an diese Ungeheuerlichkeit
Re serven in großer Zahl notwendig. Frankreich steht damit bereits am Ende seiner Herrlichkeit, England verfügt wohl noch darüber, es fehlt ihm aber an Offizieren, um die Reserven auszubilden. Kittchener kann da lang mit seinem 2 Millionen heere drohen! Seine Soldatenmaffen sind noch lange keine Armee, die den durch und durch mi litärisch ausgebildeten kriegstüchtigen Armeen Deutschlands gewachsen wäre. Um die englischen Reserven hinreichend auszubilden, braucht es erstens gegen 10.000 Offiziere