sächlich ein Werk der Franzosen gewesen. Das katho lische Frankreich schämte sich nicht, sich mit den Tür ken zu verbinden, um in Deutschland die Glaubens spaltung und damit auch die politische Zerrüttung aufrecht zu erhalten. Auf die schnödeste Weise wurden damals von Frankreich M e tz, T o u l und Verdun vom Deutschen Reiche weggenommen, und kaum weni ger häßlich war die Art, mit der Elsaß und Lothrin gen von Frankreich erworben worden sind. Das und sehr viel anderes haben die Deutschen
ertragen und verziehen. Als aber in den Jahren 1870 und 1871 die Deutschen in einem durchaus gerechten, weil von Frankreich mutwillig provozierten Kriege sich Elsaß- Lothringen wieder heimholten, da begann bei den Franzosen ein Lamento über Unrecht und Beraubung und Deniütigung, als ob Frankreich in den früheren .Jahrhunderten gegen Deutschland nur Liebes und Gu tes getan hätte, und nicht an der mehrhundertjähri gen Machtlosigkeit der Deutschen die Hauptursache ge wesen wäre. Dieses bewegliche Lamento
, zeigt sich Frankreich bereit, das Moskowiter- tum nach Mitteleuropa zu verpflanzen und ihm da mit die Weltherrschaft in die Hand zu spielen. Solche Verblendung kann nur durch Unglück ge heilt werden, und das Unglück hat sich bereits ein gestellt und droht riesengroß zu werden. Mit dem Unglück hat sich aber üie Ernüchterung eingestellt.^ Die Engländer fürchten, daß dieser Ernüchterungs prozeß rasch Fortschritt machen könnte, und darum tun und versuchen ffie alles, um den Mut und das Ver trauen
der Franzosen bis zum äußersten anzufeuern. Und die Franzosen sind töricht genug, immer wieder aufs Eis zu gehen. Frankreich hat sich von feinen Bundesgenossen einen Vertrag herauslocken lassen, keinen Frieden zu schließen, bevor es nicht auch Eng land und Rußlaird gefällt. Aber nicht alle Fran zosen bllligen das, was die gegenwärtige französische Regierung tut. Die Unzufriedenheit im Lande ist nach glaubwürdigen Berichten eine außerordentlich große, und es braucht wohl nur mehr ein größeres Miß geschick
auf dem Schlachtfelde, um den überheizten Kes sel zur Explosion zu bringen. Zur beginnenden politischen und militärischen Er nüchterung tritt in Frankreich auch die finanzielle Ernüchterung. Trotz des großen Reichtums befindet sich das Land in einer akuten finanziellen Krise. Die Arbeitslosigkeit drückt schwer auf den ärmeren Teil der Bevölkerung und macht dieselbe noch kriegs verdrossener. ' Der Reichtum Frankreichs wird aus Quellen gespeist, welche im Kriege am schnellsten und längsten versiegen. Der Luxus