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Der Arbeiter
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Pagina 1 di 16
Data: 10.09.1911
Descrizione fisica: 16
des Feiertages in dieser Woche hat hie Fertigstellung des „Arbeiter" und dessen Versendung leider eine kleine Verspätung erhal ten, was die verehrlichen Leser entschuldigen Vollen. Auch einige Artikel mußten diesmal aus obigem Grunde und weil verspätet eingelangt für nächste Nummer zurückgestellt werden. Die Verwaltung. Teuerung überall. sTenerungsrevolten in England und Frankreich.) In Frankreich wird das ganze öffentliche Men. die Presse und das Parlament von den Jakobinern und Sozialdemokra ten beherrscht

. Ihrer ist auch die Regierung. Um das Publikum nicht stutzig zu machen, balgt mm sich zwar hie und da ein wenig wegen der Streiks und Sabotage, wegen des Militarismus nsw. Aber das sind kleine Komödien für das Publikum. Als es gegen die Kirche und Klöster ging, plünderten und stahlen sie gemeinsam, bürgerliche Jakobiner und pro letarische Genossen, rote Bürger und jakobinische Proletarier. Es gab und gibt sozialdemokratische Minister in Frankreich. Erforderlichenfalls wer den sie für die Zeit ihrer Ministerschaft

. . . . Und nun kommt aus diesem Frankreich, wo die Sozialdemokraten und Judenliberalen unum schränkt herrschen, die Nachricht, daß dort eine ganz außerordentliche, den Massen unerträg liche Teuerung herrsche! Die Preise der Lebensmittel und sonstigen täglichen Bedarfs artikel steigen rapid. Wie i n O e st e r r e i ch. Und die französischen Sozialdemokraten haben nicht einmal den Trost, die Schuld auf die Christlichsozialen abschieben zu können, die in Frankreich nur in geringen Ansätzen vor handen

und im Parlamente so gut wie gar nicht vertreten sind. In Oesterreich versprechen So zialdemokraten und Judenliberale prahlerisch die Teuerung abzuschaffen, die nur eine Erfindung der Christlichsozialen sei. In Frankreich her r- s ch e n die Sozialdemokraten und I u d e n l i b e r a l e n, trotzdem wird die Teue rung immer größer und unerträglicher. Und Frankreich hat keinen so Erheblichen Bevölke- rungs- also Konsumentenzuwachs wie Oester reich. Die „Aufklärung" hat dort Dank der För derung

durch die sozialdemokratischen und jako binischen Regierungsparteien schon so die brei ten Massen ereilt, daß es zur Nationaltugend ge worden ist, dem Kindersegen auszuweichen. Und trotzdem Teuerung und Hungersnot! Und die französischen „Allesretter" stehen vor dem Pro blem wie der Esel vor dem Berg. „Die Christlichsozialen sind an allem schuld" — in Frankreich ist dieser plumpe Schwindel unmöglich. Der Bund der Roten herrscht im ganzen Lande und das französische Volk hungert. Das rote Frankreich ist der Teuerung verfallen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 10
Data: 14.08.1914
Descrizione fisica: 10
. — AuSwürtS durch die Kolporteure? Monatlich K 170. durch l ‘ Nr. 183 Innsbruck. Freitag. 14. August 1914 22. Jahrg. Auch mit kugland im Kriege. Die elfte Kriegserklärung. England hat gestern Oesterreich-Ungarn den Krieg erklärt. Es sah sich, wie es in der Note, die der englische Botschafter in Wien gestern in unserem Außenministerium überreichte, heißt, zu diesem Vorgehen genötigt, weil Oesterreich-Ungarn mit Frankreich, dem Verbündeten Englands, im Kriege ist. Frankreich übergab vorgestern

durch den engli schen Staatssekretär des Aeußeren unserem Londo ner Botschafter die Mitteilung, daß es sich mit Oestereich-Ungarn im Kriege betrachte. Ursache? Weil Oesterreich-Ungarn Rußland, den Bundesge nossen Frankreichs, den Krieg erklärte. Man sieht, das Bündnis zwischen Rußland, Frankreich und England ist kein Uebereinkommen am Papier; es hat lebendigen Inhalt: Frankreich siebt sich mit Oesterreich-Ungarn im Kriege, weil die Donau monarchie mit Rußland in Kampf verwickelt ist. Und da uns Frankreich

angreift, will England nicht länger sein Schwert in der Scheide stecken lassen oder besser gesagt: seine Mittelmeerflotte nur mit der Jagd nach dem deutschen Panzerkreuzer „Goeben" und den Kreuzer „Breslau" beschäftigen. Wer hätte bisher geglaubt, daß die Entente sich als ein so fest- geschweistes Bündnis erweist, daß besonders Eng land für Rußland und Frankreich in so energischer Weise Partei ergreifen werde. Der Krieg Frankreichs und Englands mit Oester reich-Ungarn wird sich, wie schon dargelegt

, haupt sächlich zur See abspielen. Das'Kräfteverhältnis ist da ein außerordentlich ungleiches. Frankreich hat nahezu seine ganze Seemacht im Mittelmeer konzen triert; mit ihren zwanzig Linienschiffen, neunzehn Panzerkreuzern, acht geschützten Kreuzern, vierund zwanzig Torpedozerstörern und fünfundfünfzig Unterseebooten stellt sie einen mächtigen Gegner dar. Nun ist die englische Mittelmeerflotte zumindestens ebenso stark wie die französische. Oesterreichs See macht verhält sich zu der englisch

, auf welche sich unsere Flotte wohl beschränken wird müssen. Europa im Kriegsbrände. Kriegserklärung Englands. — Von den Kriegsschauplätzen. — Rußland und Frankreich wollten im Jahre 1916 losfchlagen. — Der Zar wirbt um die Polen. Mwiinji Des Moratoriums M in SejterM. Wien, 14. August. Die „Wiener Zeitung" ver lautbart eine kaiserliche Verordnung über die Ver längerung des Moratoriums, die be stimmt, daß privatrechtliche Geldforderungen ein schließlich der Wechsel- und Schecksforderungen

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Alpenländer-Bote
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Pagina 1 di 32
Data: 07.02.1915
Descrizione fisica: 32
hieß es, sie kommen, morgen, sie i kommen nicht, übermorgen, die Artillerie ist schon f'n Rußland eingetroffen, dann wieder, Amerika sei \ cigegen, oder gar England, und so ging es fort in allen Tonarten. Der Ruf nach dem Japaner wurde zuerst iu Frankreich laut, und zwar zur Zeit als !man ans dem ersten Kriegstummel erwachte imb mit Schrecken wahrnahm, daß man die Kriegsgei ster, die man rief, nicht mehr so leicht los werde. Als die Deutschen nach dem ersten Vorstoß gegen Paris sich Zurückzogen

, an der Aisne festsetzten und mit all den afrikanischen, indischen und englischen Hilfskräften nicht mehr vom Flecke zu bringen wa ren. da es sich immer rnehr zeigte, daß auch die Hoffnung auf die russischen Millionenheere eine jehr trügerische sei, da erhob sich in Frankreich der ;3htf nach dem neuen Bundesgenossen im. fernen Osten. Immer stärker, immer dringender wurde der Ruf nach seiner Hilfe. In England, bas gerne Mine Schlachten von anderen schlagen läßt, fand er Wnklang und in Rußland fand

er freudigen Wieder- Mll. Als endlich Tsingtau gefallen war, da sah man M Zeit nahen, da der kleine gelbe Soldat die schlachten Frankreichs schlagen uirddas verhaßte Deutschland in Grund und Boden stampfen sollte, über trotz aller noch so dingender Lockrufe Wr der kleine Orientale nicht, er war oder stellte «ich taub, er wollte nicht hören. Und so begannen die Hilferufe allmählich zu verstunnnen, inan schämte W, es war ja doch Vergeberls. Nur aus Frankreich Mont vereinzelt noch der Ruf nach der Hilfe ans

pt fernen Osten, er klingt wie der verzweifelnd ßsterbcude Ruf eines Ertrinkenden, eines iin flamme.Versinkenden. Der Klang der Stimme puscht uns nicht, es ist die Stimme eines Vol- s. das es in den Abgrund zieht; ans dem es iue Rettung gibt. Frankreich steht - tatsächlich lk einem Abgrund. Es sieht und greift hinter und sieht und sucht nach Leuten, die'-seine 'ere verstärken, desseil Lücken aussüllen können, >r es findet keine. Das ist der Abgrund, vor ur das arme, gottentfremdete Land steht

, vor dem es Jahrzehnte die Augen verschlossen imb der ihm daher um so furchtbarer entgegengähnt, je weniger es an denselben glaubte. Daher der Hilfe ruf nach Japan. Frankreich hat sich den Abgrund selbst gegraben, es trägt selbst die Schuld, daß es fast feineu oder viel zu geringen Nachwuchs mehr hat. Die Schuld heißt: Scheu vor der Ehe und sträflicher Mißbrauch derselben. Das Volk hat sich von Gott entfremdet, ein gottloses Volk will nur genießen, aber keine Opfer bringen, außer um den Genuß zu inehren

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 24.08.1914
Descrizione fisica: 4
, die Kriegserklärung Frankreichs an Oesterreich-Ungarn mit einer Kriegserklärung an Frankreich beantwortet hätte, dann wäre die französisch-englische Mittelmeerflotte, die der italie nischen und österreichisch-ungarischen numerisch weit überlegen ist, sofort zum Angriff auf die italienische Küste übergegangen. Italien wäre nicht in der Lage, seine Küste gegen die Angreifer zu beschützen, zumal England die französisch-englische Mittelmeer flotte so verstärkt hatte, um Italiens Widerstands kraft sofort zu brechen

. Durch Beschießung der Ha fenstädte, Zerstörung der Bahnlinien, also durch die wirtschaftliche Vernichtung, hätten Frankreich und England Italien zur Neutralität zwingen können. Nun haben geschäftige Patrioten gegen die Dar legung, daß die geographische Lage Italien zu der Haltung nötigt, die es einnimmt, mit dem Einwand zu entkräften versucht, daß Italien Frankreich ja zu Lande angreifen könne. Dieser Einwand verrät, daß man viel redet und wenig denkt. Die italienisch französische Grenze läuft

, wie ein beiläufiger Blick auf die Karte beweist, in der Alpenzone und zwar größtenteils in den höchsten Erhebungen der Al pen. Wir erwähnen nur einige Massivs, welche wie Wächter die französische Grenze beschützen: Monte Viso, Mont Genevre, Mont Cenis und Mont Blanc. Durch dieses wilde Hochland mit den höchsten Er hebungen in Europa müßten die Italiener nach Frankreich durchbrechen! (Sity solches Unternehmen hat alles andere als glänzende Aussichten und da man noch weiß, daß Frankreich sein Grenzgebirge

st a r k befestigt hat, ist ejn Landkrieg Italiens gegen Frankreich eine ganz unmögliche Sache. Jta-i Iien könnte Frankreich nur zur See angreifen, zur See müßte es seine Truppen auf französischen Boden werfen. Aber zur See ist die englisch-französische Flotte der italienischen und österreichisch-ungarischen weitaus überlegen. England kann diese Ueberlegen- heit durch Heranziehung von Verstärkungen beliebig steigern. Damit aber wird auch jede Aktion Italiens zur See eine bare Unmöglichkeit. i Man begreift

also, daß sich Italien freiwillig zE^ Neutralität entschlossen hat, denn es hat damit' ja nur getan, wozu es von England und Frankreich ohneweiters gezwungen werden hätte können. Unter dem Zwange harter Tatsachen gab Italien seine Neutralitätserklärung ab. Jene Leute, die dar aus folgern, daß Italien gegen uns etwas Schlechtes im Schilde führt, weil es Frankreich nicht angreift, beweisen nur aufs neue, daß sie viel reden, aber we nig denken. Große Siege der deutschen Truppen. Die deutschen Truppen dringen

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Der Arbeiter
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Pagina 1 di 4
Data: 25.07.1919
Descrizione fisica: 4
an den Triumph wagen der internationalen „völkerbündlerischen" Freimaurerei gefesselt werden muß. Nicht minder Italien, welchem man jedoch goldene Ketten an legt. Warum das? Der Grund ist einfach und klar. Die drei Verbündeten Mächte haben eben die Herrschaft über die Welt derart geteilt, daß Frank reich die unumschränkte Oberherrschaft in Europa erhalt, während England und die Union die übrige Welt einstecken wollen. Zunächst betrachten wir Einmal die französische Republik. Frankreich findet

bei seinen Unterjochungsplänen Europas nur drei gefährliche Gegner vor, das sind das deutsche Volk als gefährlichster Feind, fferner die lateinische Schwester Italien, welche Lei französischer Vorherrschaft naturnotwendig un- ier die Räder kommen muß und endlich das Sla de n t u m, welches aber noch nicht völlig erwacht ist. Gegen Deutschland muß Frankreich die brutal sten Mittel anwenden und hat es auch schon getan durch den Raub rein deutscher Gebiete wie Elsaß- Lothringen und das Saargebiet, ferner durch den Kolonialraub

und endlich durch die völlige finan zielle und wirtschaftliche Erdrosselung Deutsch lands. Mit Italien liegt die Sache heiklicher. Frankreich weiß ganz genau, daß sich in Zukunft die Jrredenta Italiens von rechtswegen gegen Frankreich richten muß, hat doch im Jahre 1859 Frankreich den Italienern Savoien gestohlen und Nizza, den Geburtsort Garibaldis. Ferner ist das ganz italienische Korsika von den Franzosen unter jocht, nicht minder das stark von Italienern be wohnte Tunis. Endlich will Frankreich

auch die völlige Herrschaft im Mittelmeer. Frankreich hat nun, um die italienische Jrredenta ungefährlich zu machen, diese zunächst während des Weltkrieges auf falsche Bahnen gelenkt. Es hat Die Italiener systematisch verführt, ihre nationalen Aspirationen auf Gebiete zu Wersen, von denen sie niemals hoffen kann, selbige ganz assimilieren (an gleichen) zu können. Hätten sie sich mit dem ange botenen „Trentino" begnügt, so wäre es anders. Aber die Herren wollten über französische Einflüste rung

eine italienische Minorität auf, aber das dazu gehörige Hinterland ist durch und durch siavisch. So bekommt Italien eine tadellose Jrredenta in seinem eigenen Gebiet Md Frankreich kann so die italienische Jrredenta Mt der MmanM-slavilchen Jrredenta in Italien I selbst bekämpfen. Gleichzeitig wird dadurch Jta- j neu verfeindet, einesteils mit dem von den italie- j ruschen Raub gelüsten schwer geschädigten Volke der ! Serbokroaten und Griechen, andererseits mit seinem einzigen natürlichen Freund, dem deutschen

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Tiroler Wastl
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Pagina 5 di 8
Data: 07.02.1915
Descrizione fisica: 8
findet, würde die Verwirklichung des Projektes, alle gefallenen deutschen Krieger einzuäschern, nur noch mehr erschweren, ja diese Verwirklichung geradezu un möglich machen. Daß das Projekt überhaupt noch keine greifbare Form angenommen hat, geht übrigens wohl am besten daraus hervor, daß dem Deutschen Patrioten- Bund, der über das Völkerschlachtdenkmal bekannt lich zu verfügen hat, von der ganzen Angelegenheit noch nichts bekannt ist. Wenn Frankreich allein wäre? Am Deutschlands gigantische Kraft

und das rapide Wachstum seiner militärischen Macht richtig würdigen zu können, ist ein kurzer Rückblick fast unerläßlich. Vor hundert Jahren bedurfte es der Anstrengtmgen des vereinten Europa, die Aebermacht des von dem Genie des Korsen gelenkten Frankreich niederzuringen. Im Kriege 1870/7i kreuzten Deutschland und Frank reich im Einzelkampf die Klingen, und das Ergebnis war ein Zusammenbruch des übermütigen Franken- reiches. wie die Welt ihn niemals für möglich gehalten hätte. Heute steht Deutschland

mit seinem treuen Bun desgenossen Oesterreich-Angarn gegen Frankreich, gegen das meerbeherrschende England und gegen die Milli o- nenheere Rußlands im Feld, ganz abgesehen von Ja pan und den kleineren feindlichen Mächten: die vort den Lügen und Verleumdungen seiner Gegner irrege leitete Meinung der übrigen Welt treibt zum Teil die Geschäfte der Firma Britannien. Frankreich und Co., und das neutrale Amerika unterstützt sie privatim durch reiche Zufuhr von Kriegsmitteln. And trotz alledem lastet Deutschlands

gepanzerte Faust schwer a.uf dem Nacken seiner feindlichen Nach barn, die sich vergebens bemühen, sie abznschüttcln. Wie armselig muß sich Frankreich Vorkommen, wenn es daran denkt, wie seine Aktien stehen würden, wenn es mit Deutschland eitlen gleichen, ehrli Was man jetzt in den In der Nummer voin 23. Jänner 'unternimmt die „Reichspost" den Versuch, ihren Lesern die Eigenart Frankreichs iit der Vergangenheit und Gegenwart be greiflich zu machen. Dabei urteilt sie über das Gottes- gnadentum

der vorrevolutionären Epoche folgender maße tt: „Das Wahrzeichen des Absolutismus ist der zum Halbgott erhobene König mir dem Ausspruch: der Staat bin ich. Ganz Frankreich ist eigentlich nur seinetwegen da. Kunst und Wissen, Technik unb Volkswirtschaft stehen in seinem Dienste. Wo es sich lim die Ehrung der Majestät handelt, ist kein Witz geistreich genug, keine Prachtentfaltung reich genug, kein Zeremoniell pompös genug. Daher noch Gold und Marmor für die Hunde zwinger. Daher noch hofbearwe mit eigenen Kleidern

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 1 di 16
Data: 07.05.1915
Descrizione fisica: 16
Nr. 6. Nr. 10 Innsbruck, Freitag, den 7. Mai 1915. 14. Jahrgang. Erfolge auf allen Linien. Die Russen aus Westgalizien zurückgetrieben. — Hindenburgs Vormarsch in Rußland an der Ostsee. — 44.800 Russen gefangen, 22 Geschütze, 66 Maschinengewehre und un geheure Mengen Kriegsvorrat erbeutet. — Vormarsch der Deutschen in Frankreich. — Der Ppernkanal bezwungen. — Fürchterliche Beschießung von Dünkirchen durch die Deutschen. — 54 Offiziere und 10.800 Franzosen gefangen, 80 Geschütze und 54 Ma schinengewehre erbeutet

und zwar ohne der Uebertreibung geziehen werden zu können. Selbst englische Blätter, wie z. B. die „Mor- ningpost", geben dies unumwunden zu. Fast ganz Belgien und ein großer, äußerst fruchtbarer Teil hon Frankreich befindet sich im Westen im festen Besitze der Deutschen; im Osten haben Deutschland und Oesterreich-Ungarn den größe ren Teil von Russisch-Polen besetzt. Worin aber besteht der Vorteil des Dreiverbandes? Im Westen überhaupt keinen; in: Osten ist das Ost- imd Mittelgalizien von den Russen besetzt, wel ches Gebiet

, jede ihr e i g e n es Ziel vor Augen hat und das Zusammenwirken nur ein ganz oberflächliches ist. Was kümmert es z. B. Rußland, ob es Frankreich gelingt, den Deut schen das Elsaß-Lothringen abzunehmen oder ob es gelingt, die deutsche Kriegsflotte, die den Eng ländern so am Magen liegt, zu vernichten. Die russischen Interessen liegen am Balkan und deshalb strebt es diesem zu und will unbedingt die Karpathen bezwingen. England wieder läßt Frankreich und Belgien für seine Interessen kämpfen, ohne dabei in dem Maße

mitzuhelfen, als den Engländern eigentlich .zustehen würde. : England zieht sozusagen gar nicht und Rußland und Frankreich ziehen an dem - eigenen Strick, : es ist kein richtiges Zusammengehen. Freilich kommt den Zentralmächten ihre, unmittelbare Nachbarschaft sehr zugute., In Frankreich wird man gegen die Eng länder immer verstimmter. Französische Blätter beschweren sich immer lauter über die unzuläng liche Hilfe Englands, während. Frankreich die allergrößten Opfer und Verluste zu verzeichnen

, hat. Man ist iu Frankreich immer ungehaltener darüber, daß die angekündigte englische Mil lionenarmee noch immer nicht einlangt und sei tens der Engländer der Termin hiefür immer weiter hinausgezogen wird, während Frankreich sich mittlerweile verblutet, was auch Tatsache ist. Soll doch jetzt dem französischen Parlamentsaus- Wff- Die nächste Nummer der „Tiroler Bauern-Zeitung" erscheint am 21. Mai 1915 im

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 05.07.1911
Descrizione fisica: 8
10 h, — Deutschland Monat K 2.—, Viertels. K 6.—, Halbs. K12.—. — Schweiz u. übr. Ausland: m. K 2.50, vj. K 7.50, hj. K 15.—. Nr. 105 Innsbruck, Mittwoch, 5. Juli 1911 19. Jahrg. Me „Friedensstifter" in Marokko. Innsbruck, 5. Juli. In Marokko gehts, wie unseren Lesern gar wohl bekannt, seit längerer Zeit wieder ordentlich drunter und drüber. Die dort am meisten „interessierten" Mächte, das sind Frankreich und Spanien, stellen die „Ruhe" her. Marokko wird näwlich von einer kleinen Revolution heimgesucht. Mehrere

der Kapitalismus ins fremde Land und beutet die Naturschätze aus. Irgend ein neuer „Ausstand" ist bald angezettelt. Dieser gibt Gelegenheit zur neuerlichen „Ruhestiftung" und über kurz oder lang haben die Friedensapostel das fremde Land in eine Kolonie umgewaidelt. So ungefähr läßt sich das „Friedenswerk" Frankreichs und Spaniens in Marokko bildlich zu sammenfassen. Daß Frankreich in dem nordwest lichen Afrika nicht bloß, wie eine Friedensmission' wirken lvill, sondern Appetit hat, das ganze Land Feuilleton

" beizutragen. Frankreich und Spanien sind nun über die„Beihilfe" Deutschlands über alle Maßen entrüstet. Wenn die europäischen Staaten, die jetzt an der „Friedensaktion" in Ma rokko beteiligt sind, wirklich nur die Herstellung der Ruhe in jenem Lande im Auge hätten, so müßten Frankreich und Spanien diese Beihilfe nur begrü ßen. Andererseits hätte Deutschland gar keinen Anlaß, Frankreich in dein Friedenswerk zu unter stützen, weil, wenn die Franzosen nur des lieben Landfriedens wegen das Leben zahlreicher

ihrer Söhne aufs Spiel setzen, Deutschland froh sein müßte, daß Frankreich allein Geld und Blut für die Ruhe in Marokko ausopfert. In der Wahrheit ist für Deutschland genau wie für Frankreich das bißchen Aufruhr in Marokko nur der Vorwand für die Entsendung von Truppen: Deutschland sieht, wie sich Frankreich im Norden und Spanien im Osten des Landes festsetzen, wie der französische und spanische Kapitalismus dort die reichen Schätze des Landes auszubeuten beginnt und vom Lande selbst, zwar nicht formell

ren bekräftigt. Aber für die Ruhestistung macht man Ersatzansprüche, wofür inan ein Stück Land als P fand bebält. Nach dieser Methode haben bis her die Franzosen und die Spanier in Marokko die Ruhe hergestellt, so will es auch Deutschland halten. Daß Frankreich und England das deutsche „Fric- denswerk" nicht anders beurteilen, beweist eben die Erregung über die Entsendung eines Kanonen- bootes nach Agadir. Uebrigens sprechen französische Blätter ganz offen aus, daß Deutschland

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Abendausgaben
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Pagina 2 di 2
Data: 14.06.1916
Descrizione fisica: 2
Seite 2. „Nene Tiroler Etinwken" Mittwoch den 14. IJuni 1916. ** gungen fähig ist, so scheint auch das heutige Frank reich Maßstab und Urteil für die Wirklichkeit der Dinge verloren zu haben und sich in eine Welt hin einzuphantasieren, wie sie ihm vom krankhaft über reizten Nationalgefühl im Widerspruch zu aller Wirk lichkeit vorgespiegelt wird. Und in diesem Zustand ist Frankreich der außerordentlichsten Krastanstren- gungen fähig. Ganz ähnlich dem Delirierenden sicht auch Frankreich

seine besten Freunde uud Helfer in jenen Nachbarn, welche seinen Phantasien am besten zu schmeicheln und dieselben am ergiebigsten auszu- nützen verstehen, während alle Mahnungen zur Ver nunft mit Entrüstung, ja mit Wutausbrüchen zurück- gewiesen werden. Frankreich vermag den Gedanken nicht zu fassen, daß es nicht mehr das mächtigste Land auf -dem europäischen Kontinent sein soll, uud daß die Zeiten Ludwigs XIV. und deren kurze Nachblüte unter Na poleon I. für immer vorüber sind. Es hat keinen Sinn dafür

, daß die Zeiten mittlerweile ganz an dere geworden sind, und daß sich sehr vieles Won Grund aus geändert hat. Frankreich ist in seiner Popu lation durch die Schuld seiner eigenen Pfeudokultur zurückgeblieben, so daß es heute an Volkszahl von Italien beinahe erreicht, von Deutschland aber fast ums Doppelte übcrtroffen wird, von Rußland gar nicht zu reden. Die Franzosen sind noch immer der Meinung, daß diese Folgen ihres Nationallasters sich wettmachen lassen durch großen Reichtum und höchste Verfeinerung

zu verbinden. An Rußland borgte Frankreich so viele Milliarden, daß es heute im Ernstfälle selber mit großen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Frankreich begeisterte sich für das barbarische Rußland, die französischen Republikaner umjubelten den Zaren und jeden nach Frankreich kommenden Großfürsten, Rußland konnte in Frankreich jede ge wünschte Summe finden, und das alles nur aus krank hafter Rachsucht, weil man sicher erwartete, es würde im Bund mit Rußland endlich möglich

werden, an den verhaßten Deutschen die Rache zu kühlen. Dieser Zustand hat tatsächlich eine gewisse Aehnlichkeit mit dem Delirium. Durch mehrere Jahrhunderte war England der Erbfeind Frankreichs. England hat während des Mit telalters Frankreich wiederholt geradezu an seiner Existenz bedroht, und in der Neuzeit hat England den Franzosen viel wuchtigere Verluste beigebracht als die Deutschen im Jahre 1870. Aber die krankhafte Nach sucht scheint die Erinnerung an die französisch-engli sche Geschichte bei den Franzosen

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Abendausgaben
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Pagina 1 di 4
Data: 05.09.1914
Descrizione fisica: 4
noch un widerstehlicher gemacht und haben im gleichen Grade die Widerstandskraft und Zuversicht der französischen Truppen erschüttert. Es würde mehr als e i n Wun der brauchen, um Frankreich heute den Fängen des deutscher! Adlers zu entreißen, und es ist mehr als wahrscheinlich, daß der Himmel für die französischer; Rachepolitiker und Friedensstörer diese Wunder nicht wirken wird. Frankreich hat sich dazu hergegeben, der Kristal lisationspunkt der antideutschen und zum Kriege trei benden Bestrebungen und Koalitionen

zu sein. Frank reich war seit mehr als 40 Jahren bereit, sich, wenn es nur gegen das verhaßte Deutschland ging, mit Tod und Leusel zu verbinden. Frankreich gab das Geld für die russischen Rüstungen, Frankreich dotierte den serbischen Kriegsfonds und lieferte die serbischen Geschütze, Frankreich besorgte die Reorganisation der griechischen Armee. Frankreich stellte sich auch sogleich und mit größter Begeisterung den Einkreisungsplänen Eduards VTl. zur Verfügung. Um den Deutschen schaden zu können, wurde

die französische Politik mit Vergnügen charakterlos und «machte schweifwedelnd den Bedienten des ehemaligen englischen Erbfeindes. Frankreich war es auch, , welches Oesterreich-Ungarn überall Gegner und Verlegenheiten zu schaffen suchte und mit Beharrlichkeit den Kredit unserer Monarchie zu untergraben strebte. Das alles und noch viel mehr haben der Haß und die Rachsucht getan. Deutschland hat seit 44 Jahren mit größter Ge duld zugesehen. Mit deutscher Ausdauer wurde an der Hoffnung festgehalten

, daß es doch noch gelingen werde, die Franzosen mit den Ergebnissen des Frank furter Friedens vom Jahre 1871 auszusöhnen. Oester als einmal hätte Deutschland guten Grund und schöne Gelegenheit gehabt, über Frankreich herzufallen, den Franzosen ihre Rachsucht auszutreiben und ihre ewi gen Sticheleien heimzuzahlen. Man hat es nicht getan, und dafür hat Kaiser Wilhelm II. keine Gelegenheit versäumt, den Franzosen Artigkeiten und Dienste zu erweisen. Ja, Kaiser Wilhelm hat sogar den Versuch gemacht, dem französischen Volke

über die egoistischen Absichten der englischen Politik die Augen zu öffnen und Frankreich ein Bündnis anzutragen zur Befrei ung Europas vom Druck der englischen Seeherrschaft. Aber alle diese Annäherungsversuche wurden zurück gewiesen und die Aeußerungen Wilhelms II. über den unerträglichen Druck der englischen Seeherrschaft und über die Notwendigkeit des Zusammenschlusses aller Staaten gegen das englische Uebergewicht wurden nach Ohrenbläserart in boshaftester Werse hinter., rächt und bildeten fortan die Grundlage

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Tiroler Wastl
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Pagina 9 di 12
Data: 07.07.1912
Descrizione fisica: 12
, die auch in seinem Dienste untätig gewesen und deshalb auf ein noch ruhi geres Alter Attspruch zu haben glauben. Das wissen die Spender des Peterspfennigs jedenfalls nicht, daß ihre Pfennige nicht der Kirche ben. Was bot ihm denn das Papsttum für das es sich opferte dafür? Nicht jede unehrliche Politik ist eben darum auch schon eine kluge Politik. Dies zeigte sich auch bei der österreichischen Politik in den Niederlanden, als Frankreich dieses an sich reißen wollte. Leopold I. hatte bereits heimlich mit Ludwig XIV

. einen Ver trag über Teilung des Raubes geschlossen, sandte aber doch dem großen Kurfürsten, der seinem Nef fen, dem Prinzen von Oranien gegen das räuberische Frankreich beistehen wollte, Hilfstruppen zu, deren Befehlshaber aber den Auftrag bekam, den Kurfür sten zu täuschen. Beschlagnahmt! Ein Erzschurke und Vaterlandsverräter an Frankreich war besonders der Fürst Egon von Fürstenberg, der kaiserliche Mini ster Lobkowitz, freilich ein Tscheche, setzte sogar Frank reich von allen Bewegungen

des österreichischen Heeres in Kenntnis, so daß endlich sogar dessen ehrlicher Führer Montecucoli bei der Schändlichkeit nicht mehr mithalten wollte. Das Deutsche Reich wurde jetzt von allen Seiten verraten, am meisten von den eigenen Leuten selbst. Ludwig XIV. führte seinen holländischen Raub krieg weiter, eroberte Burgund, Flandern und He- negau, und vertrieb Herzog Karl IV.^von Lothrin gen. Im Frieden von Nymwege 1678 blieb Holland vor der Annexion durch Frankreich zwar geschützt, aber die Freigrafschaft

Burgund ging an Frankreich verloren, ebenso trat Kaiser Leopold I. Freiburg an Frankreich ab, also wieder ein Stück deutscher Erde. Lothringen blieb in französischen Händen. Straß burg wurde 1681 durch Verrat eines Fürstenberg eingenommen, ebenso wurde Luxenrbilrg und Trier dem Reiche entrissen, ohne daß sich dieses auch nur rührte. Kaiser und Reich erkannten auf einem Reichstage zu Regensburg 1684 sogar all diese Räubereien. Diese hatten damit aber gar nicht auf hört. Schon im Jahre 1688 begann

Ludwig XIV. einen neuen Raubkrieg gegen Deutschland. Als das pfalzgräfliche Haus 1685 ausgestorben war, erhob Frankreich Anspruch auch auf dieses deutsche Land. Ludwig XIV. behandelte eben Deutschland als ein herrenloses Gut. Auf die Bestimmungen des west- phälischen Friedens achtete er weiter nicht. Die Kriegsfurie raßte nach dem 30jährigem Kriege weiter über das arme deutsche Vaterland. Bevor es zu dem pfälzischen Erbfolgekriege kam, hatte der große Kurfürst den Niederländern gegen Frankreich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 01.10.1914
Descrizione fisica: 8
K 10-20. — Einzelnzusendung durch die Post für Oesterreich: Monatlich K 2 —, vierteljährig K 6 —, halbjährig K 12-—. — Für Deutschland monatlich K 2-20. — Für die Schweiz monatlich £S4G.,— Nr. 222 Innsbruck, Donnerstag, 1. Oktober 1914 Rußlands Perfidie. Es hat Frankreich in die Falle gelockt. Die ersten Niederlagen der sranzösisch-englisch- belgischen Armee haben Frankreich aus dem Rausche der Revanche-Jdee stark wachgerüttelt. Man sah ein, ' daß der Marsch nach Berlin eine etwas schwierigere Sache

, mit erlesenen und starken Kräften am Rücken zu fassen. Man war in Paris überzeugt von der Ehrlichkeit des Zaren und der za- rischen Regierung, man baute darauf, daß Rußland den Vertragsverpflichtungen nicht nur gerecht werde, sondern ein übriges tun wird, um das gegebene Wort in glänzendster Weise einzulösen. Man hoffte also in Frankreich, daß Rußland seine Armeekorps, seine Kerntruppen, gegen die deutsche Grenze wer fen und in unaufhaltsamem Siegeszug gegen Ber lin marschieren wird. So felsenfest

Meldungen nur den todsicher eintretenden Ereig? nissen vorauseilen. Man kann sich die Wirkung vorstellen, welche die Nachricht in Paris und Frankreich ausübte, daß Rußland gegen Deutschland nur einen verhältnis mäßig geringen Teil feine* Streitkräfte geworfen hat und daß dieser von der Armee Hindenburg ge schlagen und zersprengt wurde, daß, statt Rußland in Deutschland, eine starke deutsche Armee in Rußland den Vormarsch angetreten hat. Rußlands Treu losigkeit war da schon offenbar. Nun aber müssen

die Franzosen noch erfahren, daß der Bundesgenosse Zar in Verfolgung selbstsüchtiger Eroberungspläne fast die gesamten verfügbaren Streitkräfte gegen Oesterreich-Ungarn geworfen hat, daß Rußland nicht einmal genügend Truppen aufbringt, um den Vor marsch Hindenburgs zum Stillstand zu bringen, daß also an einen russischen Vormarsch nach Berlin nicht mehr zu denken ist. Frankreich weiß nun, daß es, vom russischen Bundesgenossen verlassen, angewie sen ist auf seine eigene Kraft — die Hilfe, die ihm England

dienen, hat sich bereits in einem Entrüstungssturm Luft gemacht. Verschiedene Blätter Frankreichs sprechen von einer „Perfidie Rußlands", sie stellen fest, daß die Treulosigkeit der Zarenregierung Frankreich in eine furchtbare Kata- strophe gestürzt hat; einzelne Blätter heben auch schon scharf die Verantwortlichkeit der Machthaber der Republik hervor, die ohne sichere Garantie, daß Rußland sein Wort hält, Frankreich in diesen Krieg stürzten. Die Ernüchterung in Frankreich ist also eine voll

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Unterinntaler Bote
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Pagina 4 di 18
Data: 28.01.1911
Descrizione fisica: 18
, an keiner feindseligen Verbindung gegen den anderen Teil mitzu wirken. Wozu nützt uns dann der große Freund und Verbündete? fragen die Re- vanchards in Frankreich jetzt wieder einmal, wenn er uns und England nicht gegen Deutschland helfen will? Und was ist das für ein Dreiabkommen, wenn Rußland, dessen Freundschaft sich England ein so großes Opfer hat kosten lassen, nun mit Deutschland die schönsten englischen Pläne zerstört, indem es in Sachen der England so verhaßten Bagdadbahn Deutschland den Rücken stärkt

? Pichon ging in seiner Rede von dem erfolgreichsten Teile seiner Politik, nämlich von Marokko ans und versicherte dabei noch einmal, daß Frankreich in Agadir und anderwärts nur den Waffenschmuggel ver folge, aber nicht daran denke, neue Häfen seinem Verkehr zu eröffnen. Sowohl mit dem Sultan Muley Hafid als mit Spanien und mit Deutschland seien die Beziehungen ausgezeichnet. Das Scheitern der türkischen Anleihe in Paris hat nach Pichon die guten Beziehungen zur Türkei durchaus nicht ge stört

. Die Grenzregulierung zwischen Tunis und Tripolis werde in freundschaftlicher Weise fortgesetzt und Frankreich habe in der Türkei drei wichtige Eisenbahnkonzes sionen und eine Beteiligung am Elektrizi tätswerk von Konstantinopel erhalten. Ueber Kreta bemerkte Pichon bloß, daß diese Frage durch das konstitutionelle Regiment in der Türkei eine Aendernng erfahren habe und daß die Kreter selbst daran schuld seien, daß ihnen die Schutzmächte Warnungen geben mußten, die sie lieber vermieden hätten. Davon, daß der Tod

des Königs Eduard das Verhältnis Frankreichs zu England gelockert habe, will Pichon trotz aller Anzeichen des Gegenteils nichts wissen. Einen kleinen Vorbehalt machte der Mi nister bloß für Oesterreich, weil er weiß, daß Rußland die Annexion Bosniens noch nicht ganz verschmerzt bat. Der Haupt punkt der Rede bezog sich aber auf die Frage, ob das Potsdamer Abkommen den Zweibund gelockert habe. Hier ging Pichon etwas mehr ins Einzelne. Wenn Pichon jetzt versichert, Frankreich sei bereit gewesen, Rußland

zu Hilfe zu ziehen, wenn Rußland selbst in der Annexion Bosniens einen eusus be\\i erblickt hätte, so muß man sich darüber doch ein wenig wundern, denn der zähe Widerstand, den Frankreich bei jener Ge legenheit der maßlosen Hetzarbeit Englands geleistet und die gleichzeitige Unzufriedenheit Rußlands gaben doch ein anderes Bild. Auch hat nach Pichon der damalige russische Minister des Aeußern und heutige Pariser Botschafter Jswolski damals ausdrücklich versichert, es liege kein ea8U8 belli

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Alpenländer-Bote
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Pagina 1 di 16
Data: 01.10.1916
Descrizione fisica: 16
. Zweifellos wird er uns wieder eine große Rede des Reichskanzlers bringen. In Frank reich sitzen die hohen und nicdern Herren auch schon beisammen und beraten über Staatsausgaben und Einnahmen und manch andere Tinge. Die Ver handlungen und Reden aller Parlamente bieten zurchZeit bald vielmehr Interesse für das Aus land als für die Heimat selbst. Nun hat Frankreich im verflossenen Juni bekanntlich in der Geheim- schung des Parlamentes die Friedensfraae in einer Wene erörtert, die voraussehen ließ

, sie bietet uns den besten Einblick in die tatsächlichen s Bcrbältnisse, wie sie der Krieg in Frankreich ge schossen. h Der Abgeordnete Costadau begann damit, daß er j erwähnte, er wolle die Redefreiheit der Abgeord neten benutzen, um über eine Sache zu reden, von | der mir mit versteckten Worten gesprochen wird, kund über die zu schreiben die Zensur verhindere. zu wißen, ob der Berg der Leichen nicht bald an den Himmel reichen wird. Frankreich ist am Ende seiner Kraft

haben, daß sie ihren Platz an der Front cinnehmen. Ich wiederhole, daß bei den Opfern, die wir bringen, Frankreich zerstört wer den wird. Ich appelliere (berufe mich) an Ihren Patriotismus, unsere Rasse zu retten. Ich will den Sieg, aber nicht den Sieg auf einem Friedhof. Frankreich will leben. Tie Russen haben uns einige Brigaden geschickt. Ich verlange vom Minister präsidenten, daß er. von England die Abwendung seiner drei oder vier Millionen Soldaten verlangt. Unter dieser Bedingung werde ich für das Budget zwölftel

Sie doch nicht! erwiderte er Brisson in Erregung und mit lebhaften Gebärden. Unter einem Sturm des Beifalls ruft er aus: „Sie sagen uns, wir sollen verhandeln? Niemals" Tie Abgeordneten erheben sich von ihren Sitzen und klatschen ununterbrochen Beifall. Briand fährt fort: „Frankreich wird ver blutet sein, das ist richtig, aber schon", setzt er hinzu, „leuchtet aus seiner Stirne eine Krone des Ruhmes, die morgen vom Sieg hell bestrahlt wird." Neuer Beifall belohnt diese Erklärung. Als Briand schließt: „Niemals

. Treffenderes Bild über die Lage und Stimmung in Frankreich als dieser Sitzungsbericht es bietet, läßt sich schwerlich eins unterwerfen. Dem einen, Accambrey, wird der Krieg zu wenig kräftig geführt und der andere er klärt Frankreich ist am Ende seiner Kraft und der Ministerpräsident erklärt, Frankreich ^vird ver blutet fein. Daß aber die Kraft Englands auch nicht uner'chöpflich ist, wie Costadau zu glauben scheint, wird die nächste Zukunft zeigen. In Eng land ist das Parlament ebenfalls

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 4
Data: 08.09.1914
Descrizione fisica: 4
werden kann, bezweckt der Vertrag nicht die Befriedigung der zaristischen Ländergier; ein Bündnis, das Frankreich verpflich tet, Rußlands Expansionsbestrebungen am Balkan und gegen die östlichen Provinzen von Oesterreich- Ungarn zu unterstützen, hätte mit Rücksicht auf die geringen Interessengegensätze zwischen Frankreich und Oesterreich-Ungarn bei dem französischen Volke wenig Beifall gefunden; noch weniger natürlich das Streben des Zarismus nach der Vorherrschaft am Balkan und nach dem Besitz der Dardanellen

und des Bosporus, weil in Frankreich jedermann weiß, daß ein Rußland, das den Balkan beherrscht und die Kanäle und das Mittelmeer besitzt, die Vormacht in Europa ist, die auch für die Republik eine Gefahr bedeutet. Ta das Bündnis der Repu blik mit dem Despotenstaat unter den französischen Chauvinisten so ungeheure Begeisterung ausgelösi hat, muß Rußland dem politischen Ziel der fran zösischen Nationalisten entgegengekommen sein; es muß die Verpflichtung auf sich genommen haben, Frankreich zu helfen

Tagen zu Gun sten Frankreichs wenden werde. Also: die Bünd- nispsiicht Rußlands bestand darin, Deutschland im Rücken anzugreifen, wenn es mit Frankreich in einen Krieg verwickelt ist. Rußlands Hilfe sollte den Revanchegedanken in die Tat umsetzen helfen. Für ein solches Bündnis war der französische Chauvi nismus gar wohl zu begeistern, diesem Verbündeten borgten die französischen Kapitalisten willig Mil liarden zum Ausbau seiner Wehrmacht, also für die Vorbereitung zur Ausführung der Revancheidee

-Ungarn niederwerfen, um durch die Zertrümmerung unseres Staates die Vormacht am Balkan zu werden, an das Meer zu gelangen und die politische Führung in Europa an sich zu reißen; es will die politischen Ziele des Za rismus, nicht aber die des französischen Nationa lismus verwirklichen. Man möge uns nicht mißverstehen: wir wünschen nicht, daß Rußlands Kosaken Deutschlands Fluren verwüsten sollen, wir heben die Tatsache, daß der Zar, entgegen dem Bündnisvertrag mit Frankreich, seine Kerntruppen

gegen Oesterreich-Ungarn an statt gegen Deutschland geworfen hat, nur hervor, um aufzuzeigen, daß Rußland auch Frankreich be trog, daß es diesen Krieg als Eroberungskrieg führt, daß dem Zaren die Ziele der französischen Nationalisten die gleichgültigste Sache sind, daß er den Kampf vielmehr um die Ziele des Zarismus, um die Ausdehnung der Macht des Moskowiter- tums über Europa führt. In Frankreich sucht man diese Tatsache noch im mer durch erlogene Berichte über ein angebliches Vordringen der Zarenarmee

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Tiroler Land-Zeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 13.01.1915
Descrizione fisica: 8
. W'. M 4 . Imst, Mittwoch, den 13. Januar 1915. 28. Jahrgang. Teilweise Ruhe aus allen Schlachtfeldern wegen Unwetter. — Die Haltung Rumäniens. — Eine empfindliche englische Schlappe in Deutschostaftika. — Spannung zwischen Eng land und Amerika. ~ 3 Was wist Frankreich vom Papst. Boa F. Wehner-Ehrwalb. Im Jahre 1906 hatte Frankreich in unhöflicher und brüsker Form die letzten Versöhnungsversuche des PapsteZ abgewiesen und mit der Durchführung des kirchenfeindlichen französischen Gesetzes über die Trennung

verhaftet und zu schweren Gefängnis strafen verurteilt. Trotzdem wurde am 16. März 1906 in Paris von Fraueois Copee eine Liga des katholischen Widerstandes' gegründet. Die bald folgenden Neuwahlen für die Deputierteukammer ergaben aber doch eine Mehrheit für die Re gierungspartei und bewiesen somit, daß die Mehr zahl der Franzosen die bisherige kirchenfeindliche Politik billigte. Die katholischen Orden wurden aus Frankreich vertrieben und wie ein späterer Skandalprozetz aufdeckte, vor in den Händen

hat. Und wenn wir nun zu unserer Frage kommen: „Was will Frankreich vom Papst?", so liegen uns allerdings nur Vermutungen zu Grunde. Wenn es hofft, daß die Kirche den Mut der französischen Soldaten gegen die katholischen Soldaten Oesterreich-Ungarns und Deutschlands ueu beleben soll, so dürste es sich gründlich ver rechnet haben. Der Past hat sich, so weit er bis her hervorgetreten, immer nur im Sinne des Friedens betätigt. Aber Frankreich hat auch „katholische Sorgen" im Orient, wo ihm das Protektorat über die dort lebenden

Katholiken anvertraut ist. Frankreich hat diese Schutzherrschaft immer als bequeme Handhabe ausgebeutet, um sich bei der Türkei wichtig zu machen und handels politische Vorteile herauszuschlageu. Daß jetzt die Türkei auf der Seite Deutsch lands und Oesterreich-UngarnS gegen die Cnteuten- mächte kämpft, ist Frankreich sehr unangenehm. Mit einem Schlage sind alle seine jahrelangen j Anstrengungen des politischen Eiufluffes zerstört und so hofft es jetzt durch Papst Benedikts Hilfe zu retten

, was noch zu retten ist. Ebenso gut aber, wie wir die Franzosen durch schauen, durchschaut man sie auch im Vatikan. Und sie werden sicherlich nicht mehr erreichen, als sie verdienen. England am Abgrund. England hat im Kampfe der Barone mit den Königen den Parlamentarismus geschaffen. Der Parlamentarismus sollte gleichzeitig die Stimme und die Kraft des Volkes darstellen. Die Ge schichte der jungen Freundschaft zwischen England einerseits und Frankreich und Rußland andrerseits lehrt, daß die Stimme des Volkes

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 1 di 8
Data: 03.04.1919
Descrizione fisica: 8
!zu bringend Das Haupthindernis bereitet Frankreich und — so ferne man sie als Faktoren bezeichnen kann: 'Polen und Tschechien. Frankreich will annektie ren. Das Recht und die Freiheit, wofür die Machthaber Frankreichs zu streiten erklären, -formt sich zu einem Recht auf Raub, zur Fre iheit, ohne Schonung nach dem Gut des Nächsten greifen zu dürfen. Das Saarbecken, dessen Koh lenreichtum die Grundlage für die Industrie Deutschlands ist, ja das ganze linke Rheinufer -spricht Frankreich an. Weite deutsche

Gebiete mit vielen Millionen Einwohnern, mit mehr Groß- städten, als sie Frankreich hat. Kein wie immer geartetes Argument kann Frankreich für seine ; Raubgelüste ins Treffen führen, es ist der nackte und reinste Eroberungswahnsinn, die ausge- 1 sprochene imperialistische Beutesucht, die Frank reich leitet. Aber die Clemenceau und Konsorten :bescheiden sich nicht mit den unverschämten eige nen Ansprüchen, sie unterstützen auch die Raub lust der in Bildung begriffenen neuen Staaten in Europa

, der Tschechen, der Jugoslawen und der Polen. Frankreich befürwortet die polnischen Ansprüche auf das deutsche West- und Ostpreu ßen, auf die alte deutsche Stadt Danzig, auf Ost schlesien. Frankreich unterstützt die maßlosen, 'ja größenwahnsinnigen Forderungen der Tsche chen, die nicht bloß das ganze deutsche Böhmen, sondern auch die .Deutschen Mährens und Schlesiens sowie die reindeutsche Grafschaft Glatz : annektieren und ihren Besitzstand gegen Nieder österreich und in Westungarn so abrunden wol len

, daß Tschechien eine gemeinsame Grenze mit den Jugoslawen bekommt. In der gleichen Weise befürwortet Frankreich die anmaßenden Forde rungen der Jugoslawen und macht alle Anstren gungen, um den bescheidenen Rest von Deutsch österreich, der nach Befriedigung der tschechischen und jugoflawischen Gefräßigkeit noch übrig blei ben würde, den Anschluß an das Deutsche Reich zu verwehren. Deuffchland, wohlgemerkt: das republikanische Deutschland, das deutsche Volk, gegen das die Franzosen früher so schöne Worte

ausgeführt, dann ist das gewal tige Bündnis der Ententestaaten zerschellt und Deuffchland wird sich allein mit Frankreich, Po len, Tschechien und den Südslawen auseinander setzen müssen. Eine solche Situation wäre voll Fährlichkeiten, denn daß die Raffgierigen ihre Ansprüche nur um einen Buchstaben ermäßigen, ist nicht anzunehmen, aber ebensowenig könnte Deutschland die unverschämten Forderungen er füllen. Die Lage würde möglicherweise — wie die Sprengung des Balkanbündnisies nach dem Kriege

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 7 di 8
Data: 27.11.1915
Descrizione fisica: 8
streckt hatte. Im ganzen hatte Frankreich sich nach dem Stande des Pariser Friedens gegen das Jahr 1790, also gegen die Zeit vor dem Beginn der gro ßen europäischen Kriege, der Revolutionsära und der napoleonischen Epoche, hundertundsünszig Ge-. Viertmeilen zugelegt. Es kaut hinzu, daß die siegrei chen Verbündeten darauf verzichteten, eine Geldent schädigung zu verlangen. Dieser verhältnismäßig sehr günstige Abschluß wurde für Frankreich im sogenannten zweiten Pa riser Frieden erheblich

eines christlich-konservativen, streng legitimistischen Abso lutismus. Zur Erreichung dieses Zieles trieb man nun auch Frankreich hinter die Bedingungen des ersten Pariser Friedens zurück: man betrachtete Frankreich als das unruhige Element und ver suchte, es zur Ruhe-zu zwingen, indem man es be- schnitt und schwächte und unter europäische Polizei- -nrcnel -stellte. ■ - Der zweite Pariser Friede, der am 20. November 1815 abgeschlossen wurde, enthielt etwa folgende Bestimmungen: Frankreich muß eine Anzahl

der im 16. und 17. Jahrhundert dem Deutschen Reich von Frank reich entrissenen deutschen Provinz. Auch Teile. Lothringens wurden begehrt. Beides freilich um sonst. Doch belegte man Frankreich mit Okkupa tionstruppen und mit einer Kriegsentschädigung. Je nach seinem Wohlverhalten sollte Frankreich drei bis fünf Jahre lang in seinen Nordostprovin zen von 150.000 Mann der Verbündeten besetzt sein. Es hatte eine.Kriegsentschädigung von 700 Millionen Franken zu zahlen, die unter die Ver bündeten^ verteilt wurden. Außerdem wurden

die von den Franzosen im Lauf der napoleonischen Feldzüge weggeführten Kunstschätze, die beim ersten Pariser Frieden in Paris belassen worden waren, wieder fortgenommen. Was die bloße Gebietsausdehnung anbetrifft, so war Frankreich mit den: zweiten Pariser Frieder: nicht sehr viel schlechter weggekommen als mit !dem ersten; es ging aus der mehr als zwanzigjährigen Kriegsära überhaupt nicht schwächer an Land her vor, als es zuerst gewesen war. Das Schmerzliche lvar die Kriegsentschädigung, die den Franzosen

im ersten Frieden erspart geblieben war; das Demü tigende war die Besetzung eines Teiles Frankreichs durch die Truppen der Verbündeten — übrigens un gefähr des Teiles, der auch gegenwärtig besetzt ist, wie ja überhaupt der belgische uud nordostfrauzösi- sche Boden der von der Natur selbst vorbestimmte Standort der mittel- und westeuropäischen Konflikte zu sein scheint. Das Demütigende war weiter die Tatsache, daß Frankreich wirklich unter europäischer Polizeiaufsicht stand

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 4 di 4
Data: 09.09.1914
Descrizione fisica: 4
Jas Bündnis der Republik mit dem Zarenreiche. Engels über die Stellung der deutschen Sozialisten zu einem Krieg mit Rußland und Frankreich. Am Beginn der neunziger Jahre des verflosse nen Jahrhunderts raste eine chauvinistische Hoch flut über Frankreich dahin. Mit tönenden Phrasen feierten das offizielle Frankreich und Rußland das französisch-russische Bündnis. Unter dem frischen Eindruck dieser Feiern schrieb unser Altmeister Friedrich Engels einen Aufsatz für den Almanach der französischen

Arbeitspartei über den Sozialis- mus in Deutschland. Er verfaßte ihn, wie er wört lich sagte, „als noch der Champagnerrausch von Kronstadt die Köpfe der französischen Bourgeoisie erhitzt hielt und die großen Manöver auf dem 1814er Schlachtengebiet zwischen Seine und Marne die patriotische Begeisterung auf die Spitze trieb. Damals war Frankreich — das Frankreich, das sei nen Ausdruck in der großen Presse und in der Kammermajorität findet — in der Tat reif für ziemlich ungemessene Dummheiten im Dienste

Zarismus, das ist der Feind aller westlichen Völker, selbst der Bourgeoisie dieser Völ ker. Kämen die zarischen Horden nach Deutschland, sie brächten nicht die Freiheit, sondern die Knecht schaft, nicht die Entwicklung, sondern die Verwü stung, nicht den Fortschritt, sondern die Verrohung. Arm in Arm mit dem Zaren kann Frankreich den Deutschen nicht die geringste freiheitliche Idee bringen; der französische General, der von deutscher Republik spräche, würde von ganz Europo und Amerika ausgelacht

. Frankreich würde seine ganze revolutionäre Geschichte verleugnen und dem Bis- marckschen Kaiserreich erlauben, sich als Vertreter des westlichen Fortschritts aufzuspielen gegenüber orientalischer Barbarei . . . Kommt es zum Krieg, so wird zunächst Deutsch land, sodann auch Frankreich Hauptschauplatz sein. Diese beiden Länder werden vor allen anderen die Ariegskosten und Verwüstungen zu tragen haben. Keines dieser beiden Länder wird, angesichts solcher Aussichten, den offenen Kampf provozieren. Ruß land

st e n z. . . . Wird es besiegt, zermalmt zwischen dem französischen Hammer und dem russischen Ambos, so verliert es an Rußland Altpreußen und die polni schen Provinzen, an Dänemark ganz Schleswig, an Frankreich das ganze linke Rheinufer. Selbst wenn Frankreich diese Eroberung zurückwiese, Rußland würde sie ihm aufzwingen. Denn Rußland braucht vor allem einen ewigen Zankapfel, einen Grund unaufhörlicher Entzweiung zwischen Frank reich und Deutschland. Versöhnt diese beiden großen Länder und es ist aus mit der russischen

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Abendausgaben
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Pagina 1 di 2
Data: 03.04.1916
Descrizione fisica: 2
des deutschen Volkes. Die Franzosen mußten es ansehen, wie Deutsch- land nach seinen großen Siegen reicher und reicher wurde an Volk und Geld, während Frankreichs Popu lation stagnierend blieb. Die französischen Revanche- wänner mußten sich gestehen, daß Frankreich gar nicht wehr darandenken könne, bloß mit eigenen Macht- wrtteln den Frankfurter Frieden zu zerreißen und Glsaß-Lothringen zurückzugewinnen. Darum ist Frank- Vnch, nachdem es die stärksten Nychwehen des Krieges von 1870/71 überwunden

. Den Zentralmächten sind alle diese Zusammen hänge nicht verborgen geblieben. Man mußte mit der Möglichkeit, ja Wahrscheinlichkeit eines gleichzeitigen Kampfes gegen Frankreich, Rußland und England und eventuell auch Italien rechnen. Dabei mußte von vorn herein in Rechnung gezogen werden, daß Rußland wegen seiner kolossalen Größe und sprichwörtlichen Zähigkeit nur sehr schwer würde ins Herz getroffen werden können, und daß auch England als Inselstaat und erste Seemacht von den Zentralmächten kaum entscheidend

geschlagen werden würde. Die beste Mög lichkeit zu entscheidenden Siegen bot Frankreich. Dieser Gegner war leichter erreichbar als England und das französische Territorium ist verhältnismäßig klein; darum werden etliche kräftige Griffe von den Fran zosen ganz anders gefühlt als von den Russen, deren Gebiet trotz aller Verluste an der Westgrenze noch immer riesengroß bleibt. Für den drohenden großen Krieg bildete Frankreich nicht bloß die Möglichkeit, sondern auch die Bürgschaft des Sieges. Frankreich

und durch schwächere deutsche Kräfte so lange aufgehalten werden sollten, bis Frankreich der Haupt sache nach erledigt wäre. Aber die diesem Plane zu grunde liegenden Voraussetzungen haben sich teilweise als irrig herausgestellt, und so konnte auch der Plan selber vorerst nur teilweise durchgeführt werden. Da mals und nicht e»st seit Mai 1915 hat Italien seine bisherigen Bundesgenossen am meisten geschädigt und den Gegnern derselben am meisten genützt. Frankreich konnte seine italienischen Grenzen von Truppen ent

konnte die russische Nebermacht gleichfalls nicht zurückgetrieben werden. Dies führte zur Aenderung des ursprüng lichen Planes, lvonach zuerst Frankreich und dann erst Rußland zu erledigen gewesen wäre. Die Deutschen beschränkten sich fortan im Westen auf eine kräftige Defensive, und es begannen die Vorbereitungen zur entscheidenden Offensive gegen die Russen, welche Früh jahr und Sommer des vergangenen Jahres ausfüllte und den Zentralmächten unerhörte Siege brachte. Damit konnte der russische Gegner

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Abendausgaben
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Pagina 2 di 4
Data: 02.10.1914
Descrizione fisica: 4
sächlich ein Werk der Franzosen gewesen. Das katho lische Frankreich schämte sich nicht, sich mit den Tür ken zu verbinden, um in Deutschland die Glaubens spaltung und damit auch die politische Zerrüttung aufrecht zu erhalten. Auf die schnödeste Weise wurden damals von Frankreich M e tz, T o u l und Verdun vom Deutschen Reiche weggenommen, und kaum weni ger häßlich war die Art, mit der Elsaß und Lothrin gen von Frankreich erworben worden sind. Das und sehr viel anderes haben die Deutschen

ertragen und verziehen. Als aber in den Jahren 1870 und 1871 die Deutschen in einem durchaus gerechten, weil von Frankreich mutwillig provozierten Kriege sich Elsaß- Lothringen wieder heimholten, da begann bei den Franzosen ein Lamento über Unrecht und Beraubung und Deniütigung, als ob Frankreich in den früheren .Jahrhunderten gegen Deutschland nur Liebes und Gu tes getan hätte, und nicht an der mehrhundertjähri gen Machtlosigkeit der Deutschen die Hauptursache ge wesen wäre. Dieses bewegliche Lamento

, zeigt sich Frankreich bereit, das Moskowiter- tum nach Mitteleuropa zu verpflanzen und ihm da mit die Weltherrschaft in die Hand zu spielen. Solche Verblendung kann nur durch Unglück ge heilt werden, und das Unglück hat sich bereits ein gestellt und droht riesengroß zu werden. Mit dem Unglück hat sich aber üie Ernüchterung eingestellt.^ Die Engländer fürchten, daß dieser Ernüchterungs prozeß rasch Fortschritt machen könnte, und darum tun und versuchen ffie alles, um den Mut und das Ver trauen

der Franzosen bis zum äußersten anzufeuern. Und die Franzosen sind töricht genug, immer wieder aufs Eis zu gehen. Frankreich hat sich von feinen Bundesgenossen einen Vertrag herauslocken lassen, keinen Frieden zu schließen, bevor es nicht auch Eng land und Rußlaird gefällt. Aber nicht alle Fran zosen bllligen das, was die gegenwärtige französische Regierung tut. Die Unzufriedenheit im Lande ist nach glaubwürdigen Berichten eine außerordentlich große, und es braucht wohl nur mehr ein größeres Miß geschick

auf dem Schlachtfelde, um den überheizten Kes sel zur Explosion zu bringen. Zur beginnenden politischen und militärischen Er nüchterung tritt in Frankreich auch die finanzielle Ernüchterung. Trotz des großen Reichtums befindet sich das Land in einer akuten finanziellen Krise. Die Arbeitslosigkeit drückt schwer auf den ärmeren Teil der Bevölkerung und macht dieselbe noch kriegs verdrossener. ' Der Reichtum Frankreichs wird aus Quellen gespeist, welche im Kriege am schnellsten und längsten versiegen. Der Luxus

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