Beilage zum .Tiroler Volksblattt Nm 80 Armes Frankreich! ! Es ist 1>en Lesern dieses Blattes bekannt, daß im Jahre 1846 die seligste Jungfrau zweien! Hirtenkindern in Frankreich erschienen ist. EineS dieser Kinder, daS Mädchen Melania wurde Klosterfrau und lebt gegenwärtig in Sicilien. Sie ist eine sehr gottbegnadigte Person 'mit einem überraschend tiefen Seherblick in die Zukunft. Sehr merk würdig find ihre Briefe, welche sie bei verschiedenen Gelegenheiten an Verschiedene schreibt
. Die französischen Journale berichten gegen wärtig von drei solchen Briefen, welche sie in der neuesten Zeit schrieb. - - ^ ^ ' - i Der erste ist untern 23. Juni 1871 an eine Klosterfrau gexichtet, Sie schreibt in demselben: i,Jhr sagt, daß unser armes Frankreich sehr verdemüthigt wurde« O! es hätte besser gethan, wenn es sich verdemüthigt hätte, ohne die Schläge des gerechten ZorneS deS Aller höchsten abzuwarten, und es würde gut thun, jetzt an die Brust zu klopfen und den Glauben zu erwecken
, wenn es nicht ganz vernichtet werden will, . . ... wenn eS nicht bald und aufrichtig zu Gott zu rückkehrt, so ist das, waS bisher geschehet», noch nichts, gar nichts.,. ArmeS Frankrejch!.,es hat eine Binde vor den Augen. . . ' . Melanias 2. Brief ist unterm 15. Juli 1871 an ihre Mutter gerichtet: „Beten wir, so schreibt sie in demselben, für unser Frank reich, daß es die Augen den Glauben öffnet und es deutlich erkenne, wie alles Unglück daher kämmt, daß eS Gott vergessen hat.. .Armes Frankreich
zerrieben werden kannst Ihr wünschet, den Brief zu kennen, den ich an ThierS geschrieben. Ich schreibe alle meine Briefe nur einmal . . . . Ich erinnere mich nur, ihm gesagt zu haben,> daß er die Statue Voltairs aus Paris wegnehmen soll . . wenn die Regierung nicht zu Gott zurückkehrt, und dahin trachtet, daß die Gebote Gottes erfüllt werden, so find die schon eingetroffenen Züchtigungen noch nichts . . . In diesem Augenblicke ist Frankreich nicht würdig . , . . ' Der Schreiber dieser Zeilen
hatte vor wenigen Tagen Gelegenheit, mit einem sehr gutgesinnten Franzosen zu sprechen. Dieser bejammerte es sehr, daß die letzten Züchtigungen Frankreich um nichts gebessert habe; zugleich drückte er seine große Furcht aus, daß Frankreich Noch neuen Strafen entgegen gehe. Darauf kamen wir über enie Prophe- Zeihung zu sprechen, welche in Frankreich verbreitet ist, und viel Glauben, findet. Sie wird dem heiligmäßigen Pfarrer von Ars, zugeschrieben. Ein junger Mann kam zu ihm und fragte ihn um seine Meinung