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Brixener Chronik
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Pagina 5 di 8
Data: 26.01.1909
Descrizione fisica: 8
Ausbruche im „Winzerkriege' ; die Zahl der Teilnehmer an der Winzerkund gebung in Montpellier am 10. Juni 1907 wurde auf 600.000 bis 800.000 Mann geschätzt. Einige Notgesetze gegen Weinfälschung und Weinver wässerung beschwichtigten einstweilen den Sturm. Bei dieser Gelegenheit zeigte sich auch klar, daß sich die Regierung im Notfall nicht auf das Heer verlassen könne. Einige Hundert Soldaten meuterten und gingen zu den Aufrührern über. Es sei hier anerkannt, daß Frankreich andern Staaten mit gutem

Beispiel in Einführung der zweijährigen Militärdienstzeit voranging. Doch trotzdem ist in der Armee wie in der Marinedie revolutionäre Bewegung im Wachsen. Käme es zu einem Kriege, so ginge Frankreich einem neuen Sedan entgegen. Die gewaltige Gärung in der unzufriedenen Arbeiterbevölkerung will sich gegenwärtig noch immer in einem -Generalstreik Luft machen; damit im Zusammen hange standen die blutigen Barrikadenkämpfe in den Industriestädten Draveil und Villeneuve in der Nähe von Paris jüngst

am 1. August. Kurz und gut, heute gilt vom freimaurerischen Frank reich noch mehr als vor sechs Jahren, was damals schon der berühmte Coppee aussprach: „Wir hören jetzt in ganz Frankreich das furcht bare Dröhnen der Wut und des Zornes. Unsere Feinde haben auf einen Pulverturm gebaut; es bedarf nur eines Funkens, um ihr Werk der Niedertracht zu vernichten durch den rächenden Donnerschlag.' Die freimaurerischen Führer werden übrigens ihr kostbares Leben schon zu retten wissen. Vorläufig scheinen sie dem Wahl

spruche der liederlichen Marquise v. Pompadour, der stiefmütterlichen Afterregentin Frankreichs im 18. Jahrhundert, zu .huldigen: nvus 1s -äeluAe, Nach uns die Sintflut!, d. h. laßt uns wohl sein; nach uns mag kommen, was will! Ob Frankreich diese Sintflut überlebt? Wir hoffen es von Gott, der die Nationen des Erdkreises heilbar gemacht hat keeit nationes ordis tsrrarurn. Weish. 1, 14). Das Land des hl. Ludwig, der Boden, auf dem sich Paray-le-Monial und Lourdes erheben, wird nicht aufhören

Kollege.- So verlebte Herr Siegele volle 30 Jahre Katholiken äußerte sich auf einer französischen Katholikenversammlung 1904 in erleuchteter Weise Bischof Touchet von Orleans: „Die Zukunft gehört den Lehren und den Genossenschaften, die den Massen das beste und billigste Brot, die gesündesten und billigsten Häuser, die beste und billigste Kleidung, den ersprießlichsten und doch billigsten Unterricht versprechen.' Aber „das beste Mittel, durch welches Frankreich wieder für Christus gewonnen

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Pagina 4 di 8
Data: 20.01.1921
Descrizione fisica: 8
abtransportiert, wo die Frau des Amerikaners an den Folgen des Hungerstreiks starb. Als Schwartz in Reval vor Arbeitern einen Vortrag halten wollte, wurde er über die Grenze abgeschoben und erhielt im Austrage Tschitscherins 500 englische Pfund ausgezahlt. Frankreich. Eine Rede des 5enatspräsidenten. Seitens der französischen Kammer erfolgte am 12. Jänner die Wahl des Senatspräsidenten. Der Gewählte, L^on Bourgeois, hielt hierauf eine Rede, in der er auf die schwierige finanzielle Lage Frankreichs verwies

und die Erfüllung der Verträge zulassen. Frankreich werde nicht zögern, wenn es seine Sicherheit, die Verteidigung und die Notwendig keit der Wiederherstellung seiner Finanzen aus rufe, zu sagen, daß es zugleich die Sicherheit und das wirtschaftliche und finanzielle Gleichgewicht der ganzen Welt verteidige, indem es die genaue Durchführung der Verträge und die den unglück lichen verwüsteten Gebieten zu gewährenden Re parationen verlange. Frankreich zweifle nicht an seinen Verbündeten (Dies zu betonen

, wird sehr notwendig sein. D. Red.), aber man müsse es verstehen, ihnen deutlich auseinanderzusetzen, was Frankreich wolle und was es nicht wolle. Zwei Elfen im Feuer. In seiner Wochenüber sicht in den „Daily News' gibt Gardiner folgende außerordentlich treffende Kennzeichnung der fran zösischen Politik: es sei klar, daß das Ministerium deshalb gefallen sei, weil das französische Volk nichts von den riesigen deutschen Schätzen erhalten habe, die man versprach. Frankreich verfolgt aber bisher zwei entgegengesetzte

zu verschaffen. Wenn- auch das letzte Kohlengebiet Deutschlands an der Ruhr besetzt werde, werde Deutschland zu wirtschaftlicher Knechtschaft verur teilt sein. Vor allem aber spiele das Ruhrgebiet als Pfandobjekt in dem weitgehenden Plan eine Rolle. Es sei der Schlüssel zur Auflösung Deutsch lands. Bayern sei auf die Ruhrkohlen angewiesen. Wenn Frankreich das Kohlengebiet besetzen werde, so würde das wirtschaftliche Hindernis seiner Politik beseitigt sein. Frankreich werde dann im stande sein, den Bayern

Loucheur. Lngland. Die englische Politik tritt in immer klareren Umrissen heraus. Es sympathisiert mit Japan gegen das niederzuringende Amerika, um seinen Welthandel und — seine Kolonien zu erhalten, und es unterhandelt mit Rußland und Deutsch land, denen es allenfalls Frankreich übergibt, falls es nicht Ordre parieren sollte. Der diplomatische Mitarbeiter des „Observer' schreibt: Es ist keine Uebertreibung, wenn man behauptet, daß die Sabotage Poincares und seiner Gesinnungsge nossen (beim Sturz

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Pagina 6 di 7
Data: 01.10.1910
Descrizione fisica: 7
Beilage zu Nr. 117 der „Brwener Chronik'', 1910. Ein interessantes Urteil eines Franzosen nber Frankreich Von hervorragender Seite erhalten wir folgende Zuschrift: Ein interessantes Urteil wird uns in einer Broschüre geboten, die Jules d'Anriac über das Frankreich von heute und das Frankreich der Zukunft geschrieben hat (1^3. ^remee ä'auHourä'liui et 1a, Cremes 6s äsmain). Ueber diese Broschüre finden wir in der bekannten geographischen Zeit schrift „Petermanns Mitteilungen' (Band 54, Seite 219

, des Literaturberichtes) eine längere Besprechung, von der wir den ersten Teil, der das Frankreich von heute behandelt, unseren Lesern mitteilen wollen. Der Rezensent, Professor Dr. Felgner, schreibt: „Diese interessante Broschüre zeichnet in scharfen Zügen das Bild der französischen Republik, wie es sich in der Seele eines Demokraten von altem Schrot und Korn abspiegelt. Schön ist es nicht; das französische Staatsgebäude ist morsch von Grund aus und ein kräftiger Wind- fwß kann es über den Haufen werfen

. Wie steht es in Frankreich mit der Gleich heit? Nach der Ansicht des Verfassers ist der Kastengeist in keinem Lande Europas so sehr entwickelt wie in Frankreich. Es existieren jetzt fünf Volksklassen (Zranä rrionäs, tiauw dour- xöoisie, petits bourAöoisw, x>6upl6, äsetassös). die fast ebenso scharf von einander getrennt sind wie Kasten in Indien. Wie eine I onie auf die Republik besteht der alte Adel als eine Klasse für sich, deren Mitglieder sich zu einer Ver mischung mit den Bürgerlichen

nur herablassen, um ihr Wappenschild neu zu vergolden. Trotz der vielen Stürme, die seit dem Sturz des alten Regimes über Frankreich dahingebraust sind, ist die Stellung des Adels dieselbe geblieben. Die Phantasie des Verfassers erweckt einen Marquis aus der Zeit Ludwigs XlV. aus seiner Gruft und läßt ihn der Republik einen Besuch abstatten. Wie freudig ist der Wiedererweckte überrascht, seine Güter in dem alten Zustande und sein Schloß als historisches Monument durch die Fürsorge der Republik

wiederhergestellt zu sehen; die Dorfbewohner und seine Pächter grüßen ihn noch mit derselben Ehrfurcht. Wenn sie auch nicht mehr seine Vasallen sind, werden sie doch bei der nächsten Wahl nach seinem Willen stimmen. Der Marquis söhnt sich schnell mit der neuen Staatsform aus und ist damit einverstanden, daß einer seiner Nachkommen Mitglied der Kammer, ein anderer Attaches bei einer Gesandtschaft ist. Der Verfasser wirft nun die Frage auf, wie es um die Freiheit in Frankreich bestellt ist. So maßvoll

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Pagina 1 di 8
Data: 06.06.1925
Descrizione fisica: 8
ist jetzt mit seiner Geduld offenbar zu Ende und die Schuldenkommission in Washington hat eine Reihe von europäischen Staaten, so insbesondere Frankreich. Italien und Belgien wissen lassen, daß Äe Verewigten Staaten eine Regelung der Schulden- fraae innerhalb kurzer Zeit wünschen. W schulden an die Vereinigten Staaten: Frankreich Goldfranken. Italien 2.500,000.000 'WMDM. BeWen 2 M0.000.M> Goldftanken, Polen 92d,006.000 Goldfranken. Die Verpflichtungen Englands gegenüber Amerika sind noch weit größer .M die irgendeines

der anderen Alliierten — 25 Mil liarden Goldfranken — aber London hat bereits energisch mit der Rückzahlung begonnen, denn es war dem klarblickenden Engländer deutlich, daß eine Rückkehr zum Goldstandard der englischen Währung ohne eine Bereinigung des Schuldenverhältnisses zu Amerika nicht möglich sei. In Frankreich und Italien folgte' man anderen Gesichtspunkten. Insbesondere Frankreich möchte von dem Grundsatz ausgehen, daß die Kriegsschulden doch nur deshalb gemacht wurden, um gemeinsam den Sieg zu erringen

, und daß sie daher nicht mit gewöhnlichen Handelsschulden auf eine Linie gestellt werden dürfen. Außerdem müsse berücksichtigt werden, daß Amerikas Nationalvermögen in der Zeit von 1912 bis 1922 um 72 Perzent, das sind 672 Milliarden Goldfranken, zugenommen habe, während der französische Vermögensstand um rund 30 Perzent zurückgegangen sei. Frankreich habe schließlich auch noch anderthalb Millionen Mann verloren und dadurch eine beinahe unersetzbare Blut einbuße erfahren, während Amerika, spät in den Krieg

finanzielle.^ Dingen seine soldatische Einstellung nicht verleugnet. Freilich unterschätzt er dabei die Tatsache, daß eine baldige Regelung der Schuldenfrage auch in seinem eigenen Interesse ge legen ist. Frankreich läuft derzeit Gefahr, mehr und mehr ins Schlepptau der angelsächsischen Weltmächte zu geraten, die dank ihren Forderungen gegenüber Frankreich jederzeit die französische Währung in der Hand haben und damit allein schon auf die Pariser Regierung einen sehr fühlbaren Druck auszuüben vermögen

. Amerika braucht nur die in seinem Besitz befindlichen französischen Schatzscheine auf den Markt zu werfen, um Frankreich unter Umständen sogar zur Erklärung des offenen Staatsbankrotts zu treiben. In Washington hat man kein Interesse an diesem letzten Mittel; doch genügt schon die Erinnerung an den verstorbenen Lord Curzon, der im August 1924 finanzielle Gewaltmaßnahmen in Aussicht gestellt hatte, um jeden französischen Politiker in Erregung zu bringen. Es gibt einsichtige Amerikaner genug

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Pagina 2 di 8
Data: 02.05.1899
Descrizione fisica: 8
und weitausblickender englischer Vorschlag der balo da, bald dort züngelnden, einem verkappten Kriege ähnelnden hochgradigen Spannung ein rasches Ende. Dieser Vorschlag birgt nichts anderes in sich als die thatsächliche Auftheilung Afrikas zwischen Frankreich und England. Das englisch-franzostschs Uebersinkommen. Durch die Eroberung des Sudan ist Eng land Herr des ganzen nordöstlichen Afrika ge worden. Der mit Egypten diesbezüglich abge schlossene Vertrag stellt das ganze Gebiet bis den Kindern eigener Muse

strecke beiderseits des genannten Sees, dessen östliches Ufer deutsch ist, und dessen westliches dem belgischen Congo-Staate zugehört. Um nun Frankreich mit den durch England geschaffeneu, ihm allerdings nicht ganz erwünschten, aber unabänderlichen Thatsachen thunlichst aus zusöhnen, überließ ihm England nahezu das ganze nördliche und nordwestliche Afrika, das heißt, alle noch freien Gebiete rings um die Sahara. Das Uebereinkommen besagt, dass Frankreich die im Westen des Sudan gelegenen Landstriche

Tibesti, Borku, Wadai, Bagirmi, Kanem und im allgemeinen alle im Osten und Norden des Tschadsees bis zum 15. Grad nörd licher Breite gelegenen Gebiete zuzufallen haben. England anerkennt dabei, dass die französische Einflusszone sich unterhalb des Wendekreises des Krebses bis zur westlichen Grenze der Libyschen Wüste erstreckt. In dem zwischen dem Nil und dem Tschadsee. sowie zwischen dem 5. und 15. Breitengrade gelegenen Gebiete wird für den Handel Gleichberechtigung herrschen. Frankreich

wird also Handelseinrichtnngen am Nil und an seinen Nebenflüssen errichten können. Die beiden Länder untersägten sich gegenseitig ausdrücklich die Ausübung politischer oder mili tärischer Hoheitsrechte jenseits der in dem Ab kommen sestgesktzten Grenze. Kurz gesagt, fällt also das west lich der Libyschen Wüste gelegene Afrika,d.i. also derganze ungeheure, im Westen Egyptens und des egypt. Sudangelegene TheildieseS ContinentS Frankreich zu, während Egypten und daS südliche Afrika den Engländern verbleibt

. Damit ist Frankreich eine ununterbrochene Verbindung gesichert zwischen dem Mittelländischen Meere und dem um den Tschadsee gelegenen Central gebiete Afrikas — sowie zwischen Algier-Tunis und dem Französisch-Congo einerseits und Fran- zösisch-Senegambien und dem ostwärts davon sich ausbreitenden ungeheuren.französischen Sudan andererseits. Frankreich bekommt damit ein großes, zusammenhängendes, sich fast endlos er streckendes, einenDritttheildes afrikanischen Welttheils umfassendes West- und innerafrikamsches

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Pagina 1 di 8
Data: 19.05.1908
Descrizione fisica: 8
nicht, wie schnell sich die Territorial-- verhältnisse ändern und wie schwankend sie sind! Da könnte ja Frankreich mehr als die Hälfte von Deutschland usurpieren, denn unter Napo leon I. war Kranes' die Gebieterin jener Territorien, und mit ganz gleichem Rechte dürfte Oesterreich Anspruch auf Belgien erheben, denn auch das gehörte einstens zur Krone Habsburgs. Man sieht also, wie weit hergeholt diese Be gründung der italienischen Balkanpolitik ist. Doch ist es nicht die einzige und wichtigste, vielmehr

ist und insofern mcht einzig und allein auf die Adria angewiesen lst, sondern daß sich für gute Handelsbeziehungen reichliche Gelegenheit auf dem Tyrrhenischen und dem Mittelländischen Meere bietet. Es ist richtig, daß Frankreich und England größtenteils den Handel an den afrikanischen Küsten, welche für Italien hauptsächlich als Interessensphäre in -öetracht kommen müßten, an sich gerissen haben und das vereinigte Königreich durch die beiden eben genannten Staaten aus seiner Stellung gedrängt wurde. Daraus

. Sie taten das nicht gewaltsam, sondern spiegelten den italienischen Diplomaten vor, Tunesien und die angrenzenden Gebiete wären für das vereinigte Königreich nicht recht geeignet, dafür aber böte sich in Abessinien bessere Gelegenheit, Kolonialpolitik zu betreiben. Richtig gingen die Italiener in die Falle und überließen Tunis an Frankreich, obwohl die Tatsachen beredt dagegen sprachen. Um die Ver blendung der Italiener recht zu begreifen, muß man sich vor Augen halten, daß auf dem Berliner Kongreß

im Jahre 1878 Bismarck dem Vertreter Italiens erklärte, er würde nichts gegen eine eventuelle Afrikapolitik des Königreiches einzu wenden haben, daraufhin er zur Antwort erhielt, ob Preußen denn glaube, Italien wolle sich mit Frankreich verfeinden. Diese Worte kennzeichnen deutlich die Kurzsichtigkeit der italienischen Politiker. Die günstigste Zeit zum Handeln verpaßten sie und ließen sich das ihnen gebührende ^Tunis entgehen, um dann in der Weiterentwicklung der Kolonialpolitik auf Bahnen gedrängt

zu werden, welche der Vernunft und historischen Tradition gänzlich zuwiderlaufen. Frankreich konnte es nur daran gelegen sein, Italiens Blicke von Tunesien abzulenken, um im sicheren Besitz des okkupierten Landes zu verbleiben. Alles wurde von den französischen Diplomaten aufgeboten, um dieses Endziel ihrer Wünsche zu erreichen; nachdem die abessinische Expedition gescheitert und mißglückt war, ging Frankreich daran, Italien auf seine angebliche Balkanmission aufmerksam zu machen, und verwies besonders auf Albanien

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Pagina 2 di 8
Data: 28.08.1891
Descrizione fisica: 8
.' Der Admiral Gervais schloss seinen Toast mit den Worten: „Auf ine Verbrüderung Frankreichs mit Russland!' Diesen begeisterten Kundgebungen über die französisch russische Verbrüderung fehlt aber die Sanction des Czaren, welcher in Russland der allein maß gebende Faetor für alle politischen Entschließungen ist, denn wenn auch Czar Alexander die fran zösischen Gäste mit Freundschaftsbeweisen über häuft und Toaste auf den Präsidenten Carnot, die französische Flotte und auf Frankreich aus gebracht

hat, als er die französischen Marine- offieiere zur Festtafel in Peterhof bei sich sah, so ist doch kein einziges Wort aus dem Munde des Czaren gehört worden, welches auf den Ab schluss oder auch nur auf die Absicht eines Bündnisses Russlands mit Frankreich hindeutet. Der Kaiser von Russland ist offenbar ein viel zu kluger und vorsichtiger Herrscher, um die ebenso großen als mannigfachen, politischen und wirt schaftlichen Aufgaben Russlands an ein unter Umständen doch recht unberechenbares Bündnis mit Frankreich zu knüpfen

. Will man offen und ehrlich sein, so könnte doch die Grundlage eines französisch-russischen Bündnisses nur ein Krieg gegen Deutschland, Oesterreich und Italien und die Ausführung ehrgeiziger Eroberungen von Seite Frankreichs und Russlands sein! Kann zu einem solchen schicksalsschweren Beginnen ein weiser und wiederholt als friedlich gesinnt bezeichneter Herrscher seine Hand bieten? Könnte nicht der gewaltige Stein, den Frankreich und Russland unter Umständen ins Rollen bringen würden, Russland und Frankreich

selbst verhängnisvoll werden! Wir wollen in dieser Hinsicht keine weiteren Vermuthungen aufstellen, sondern über die russische Politik und das Verhältnis Russlands zu Frankreich nur noch die Kundgebung eines Blattes, welches notorische Beziehungen zur russischen Regierung unterhält, citieren. Dieses Blatt ist der in Brüssel erscheinende „Nord', das anerkannte Organ der russischen Gesandtschaft in Brüssel. Dieses Blatt schreibt zu der von uns hervorgehobenen Tygessrage: „Frankreich und Russland sind beide stark

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Pagina 2 di 8
Data: 05.04.1892
Descrizione fisica: 8
im stande ist. Doch scheint uns, dass der bisherige Entwicklungsgang in der Münzpölitik der größeren Handelsstaaten mehr zugunsten der Partei des Bimetallismus spricht und deren Beweisgründe stärkt. Deutschland hat unter den scheinbar günstigsten Voraussetzungen im Jahre 1871 die reine Goldwährung gesetzlich eingeführt. Der große Krieg mit Frankreich war eben siegreich beendet, Deutschland in seinervollzogenen politischen Einigung wurde anerkannt der mächtigste und tonangebende Staat Europas und gieng

wurde dem hohen Hause mcht zm Beschlussfassung vorgelegt, da dasselbe „Brwvnrr Chronik.' die Goldwährung, aber es emuliert auch un Verkehr Silber als Courautgeld, und die deutsche Reichsbank löst nicht jeden Wechsel in Gold ein, sondern nach dem eigenen Ermessen auch m SMer. In Frankreich bestand seit dem Münz gesetze von 1803 das bimetallistische Münz system, und wurde die Relation in der Weise fixiert, dass 1 Kilo Gold gleich 15 Vz Kilo Silber zu gelten habe. Die Wertrelation der sranzösischen

Gold- und Silbermünzen stand mit dem Markt preise beider Metalle so ziemlich im Einklänge bis zum Jahre 1874. Gold stand bis gegen 1850 auf dem Weltmarkte eine Kleinigkeit günstiger, als die gesetzmäßige Relation der Münzen fixiert war, nämlich 15.6 bis 15.8 :1. Damals war in Frankreich fast nur Silber im Verkehr, da Silber als das wohlfeilere Metall eingeführt und geprägt wurde, Gold aber aus dem Verkehre mehr verschwand. Von 1850 bis 1867 war das Verhältnis anders — Gold sank gegen Silber

festgehalten werde, das theurere Metall aber verschwinde, mit Grund auf die thatsächlichen Erfahrungen in Frankreich be rufen. Als mit der Einführung der einfachen Gold währung in Deutschland die Gefahr bestand, dass das durch die deutschen Verkäufe verbilligte Silber nach Frankreich und hingegen französisches Gold in die deutschen Banken strömen werde, sistierte Frankreich 1874 die freieSilb erprägung, und auch die Bank in Paris befolgt die Maxime, die offerierten Wechsel mitSilberzu honorieren und Gold

je nach den Umständen nur gegen eine Prämie zu geben. .Auf diese Weise vertheidigt die französische Bank ihren Goldschatz mit Silber und ist in der Lage, einen mäßigen Discontsatz zu wahren. In gleicher Weise giengen die Staaten des lateinischen Münzbundes, das sind Italien, Belgien und die Schweiz, welche mit Frankreich im Jahre 1865 eine bimetallistische Münzconvention geschlossen hatten, vor. (Fortsetzung folgt.) Tiroler Landtag. Innsbruck, 31. März. In der 10. Sitzung brachten nach Vorlesung des Einlanses

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Pagina 3 di 6
Data: 10.04.1900
Descrizione fisica: 6
von neuem aufleben werde. Man meint aber, dass die Opposition, nachdem sie einmal den Rückzug angetreten, nicht gut von vorne wieder anfangen könne. — Durch ein königliches Deeret wurde die Nothverordnung vom Juli vorigen Jahres aufgehoben. Das Eldorado der Freimaurerei ist ohne Zweifel Frankreich; ist ja dort geradezu officiell erklärt worden, die Freimaurer seien die Wohlthäter der Republik, die katholischen Orden dagegen hätten keine Existenzberechtigung. Es ist daher auch in Frankreich alles möglich

Tri bunal, dass er die Einstellung des Versahrens gegen den Einbrecher Berthelemi verfügt habe und dabei streng gesetzlich vorgegangen sei. Nach dem Deeret vom 29. März 1880 seien die Jesuiten aus Frankreich verbannt, ihr Orden habe keine gesetzliche Basis, er existiere rechtlich gar nicht. Man könne aber kein Verbrechen begehen gegen eine Körperschaft, die rechtlich und gesetzlich nicht existiert. Aus diesem Grunde sei die Strafverfolgung Berthelemis nicht anzu ordnen.' Also die Jesuiten

sind in Frankreich vogel frei: man kann sie bestehlen, misshandeln, er morden u. s. w.; denn „man kann keine Ver brechen begehen gegen eine Körperschaft, die ge setzlich nicht existiert', wie der neue Richterspruch nach Freimaurer-Logik lautet. Sonst werden selbst Eigenthum und Person' von vernrtheilten Verbrechern vom Staate und seiner Polizei ge schützt. Das erwähnte Urtheil ist doch nichts anderes als eine Aufforderung, die katholischen Ordensleute, besonders die Jesuiten als vogelfrei zu behandeln

; sie werden also noch unter die notorischen Verbrecher, Diebe und Mörder ge stellt, welchen der Staat noch seinen Schutz an- gedeihen lässt. Man kann auf weitere Kunststücke solcher Logik neugierig sein. Die neueste Leistung ist der Culturkampf- Regierung in Frankreich ganz würdig: durch ein Rundschreiben des Ministerpräsidenten Waldeck- Rouffeau an die französischen Bischöfe werden die Missionen verboten. Das Schreiben ver bietet zunächst, zu Missionen und außerordentlichen Predigten in den Pfarreien die Hilfe von Mit gliedern

Por tugal den Engländern gestattet hat, 5000 Mann durch sein Gebiet nach Mafeking ziehen zu/lassen. Dies hat überall überrascht und besonders in Frankreich sehr gegen Portugal verstimmt. — Beirao berief sich auf frühere Staatsverträge mit England; es ist aber auch noch in guter Erinnerung, dass Portugal seine volle Neutralität zu Beginn des.Krieges in Südafrika erklärt hat. Das stimmt nicht zusammen. Auffallend ist auch, dass der Minister zum Schlüsse feierlich „die unübertrefflich herzlichen

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Pagina 5 di 8
Data: 08.01.1901
Descrizione fisica: 8
vor genommen, bei der sich wieder sonderbarerweise vorzüglich Nichtwahlberechtigte betheiligten und die Candidatur Oedls annahmen. Politische Rundschau. Leo XIII. und Frankreich. Das Schreiben des Papstes an den Erz-- bischof von Paris hat in Frankreich großen Ein druck gemacht, umso mehr, da kurz vorher der „Matin' noch deutlichere Aeußerungen des Papstes in einer Audienz gegenüber Henri des Houx, einem Mitarbeiter des Blattes, veröffent licht hat. Leo XIII. soll gesagt haben: Frankreich verdanke

seine hervorragende Stellung in der chinesischen Angelegenheit vor allem dem Umstände, dass eS ein Borkämpfer der christlichen Civilisation und ein Beschützer der katholischen Missionen sei. Deshalb hätten auch die Staatsmänner, welche Frankreich wenig freundlich gesinnt sind, die katholischen Missionen verleumdet und als Urheber der chinesischen Wirren bezeichnet. In der Levante, in Constantinopel und in Syrien werde Frankreich seine Stellung einbüßen, wenn es darauf verzichte, die Rechte der Christenheit

angebotenen Compensationen habe S?. Heiligkeit darauf bestanden, dass die Rechte Frankreichs unangetastet bleiben. Was könne er aber zukünftig auf derartige Ansinnen erwidern, wenn man in Frankreich die religiösen Orden unterdrücke? I» Südafrika hat die Jahrhundertwende die Sache der Buren weit günstiger gefunden als vor einem. halben Jahre. Dank der zähen Ausdauer und des unerschütterlichen Gottvertrauens zeigen sie der staunenden Welt, dass sie allein, trotzdem sie von allen verlassen sind, trotzdem

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Pagina 4 di 8
Data: 19.02.1907
Descrizione fisica: 8
, welche der Reichskanzler angeordnet und nunmehr der Kaiser so feierlich belobt hat, eine grandiose und ungeheure Gesetzesübertretung begangen. Man mag neugierig sein, wie die Regierung da» alles rechtfertigen wird. Frankreich. Aus Frankreich kommt die überraschende Meldung, daß König Eduard von England bei seiner jüngsten Anwesenheit in Paris die Gelegen heit wahrgenommen habe, im französischen Kirchen- konslikte in inoffizieller Weife zu vermitteln. König Eduard gilt als der Mittelpunkt eines gegen die aufstrebende

Weltmacht Deutschlands gerichteten Bundes. Selbstverständlich ist in diesem Bunde dem revanchesüchtigen Frankreich eine Hauptrolle zugedacht, nämlich — vielleicht im Bunde mit Rußland — die deutsche Landmacht zu bändigen. König Eduard kann, so heißt es weiter, im Ver folgen seiner Pläne ein durch religiösen Zwist innerlich zerklüftetes Frankreich nicht gut brauchen und darum habe der englische König aus Motiven der auswärtigen Politik der französischen Re gierung den freundschaftlichen Rat gegeben

, in der Kirchenpolitik versöhnlichere Bahnen ein zuschlagen. In gleicher Weise sei es, nachdem Oesterreich jede Intervention abgelehnt hatte, dem Dazwischentreten des englischen Königs zu verdankm gewesen, daß die französische Re gierung mit den aus der Nuntiatur genommenen Dokumenten keinen größeren Mißbrauch trieb. König Eduard sorgte auch Hafür, daß die in, Frankreich bestehenden englischen Stiftungen unangetastet bleiben, gerade so, wie bei Beraubung der Propaganda Nordamerika die amerikanischen Stiftungen

. Die französische Regierung denkt nicht daran, die englischen in Frankreich gemachten Stiftungen einzuziehen. Dieselben werden nur reorganisiert. Unsere Absichten sind auf diplomati schem Wege nach London mitgeteilt worden. In Zukunft werden diese Stiftungen zur Erziehung, englischer, irischer und schottischer Kinder katho lischen Glaubens verwendet werden.' Rußland. Las «riegwerk «»ropatklnz. Das kürzlich erschienene, aber kurz darauf in Rußland beschlagnahmte Kriegswerk des Ge nerals Kuropatkin besteht

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Pagina 1 di 8
Data: 23.06.1908
Descrizione fisica: 8
solle. Den Wenigsten von unseren Lesern dürfte es aber klar vor Augen stehen, weshalb es zu einem solchen Konflikte kommen solle. Darüber einigermaßen Aufklärung zu bieten, ist der Zweck nachfolgender Zeilen; auch soll in denselben das Verhältnis Oesterreichs zu dem Konflikte in Kürze dargelegt werden. Als Hauptrivalen stehen sich hauptsächlich gegenüber Deutschland auf der einen Seite, auf veränderen Frankreich, England und Rußland, welche ja, wie bekannt, die Schlie ßung eines Bundes

, dessen Spitze sich gegen Deutschland vorzugsweise richtet, planen. Führen M uns nun vor Augen, welche Interessen die Bundesgenoffm hiebe! verfolgen und welches PÄMHsW' W ^ PM Pmuszuschlag« -' hoffen. Denn daß die ganze Sache auf einen Gewinn, und zwar auf keinen kleinen, abgesehen ist, be weist die eine Tatsache, daß John Bull seine Hand im Spiel und die neue Koalition zu sammengeflickt hat. Die Schläge des Jahres 1870, welche Frankreich aufs tiefste erschütterten und aus seiner Großmachtstellung

wollte sich derselbe nicht zeigen, bis endlich das Vorgehen der Franzosen in Marokko zum Einschreiten anderer Mächte Anlaß bot. Es kam zur Konferenz von Algeciras, auf welcher die Spannung, die-zwischen Deutschland und Frankreich herrscht, so eigentlich recht deutlich zum Ausdruck gelangte, und es hätte wenig ge fehlt, so wäre schon dazumal ein emstlicher Krieg ausgebrochen. Denn es zeigte sich auch eine sehr bedenkliche Gruppierung der Mächte, indem Eng land mit allen romanischen Nationen Hand in Hand ging. Es war daraus

aber immer bunter sich gestaltete, sah sich Deutsch land veranlaßt, und zwar aus gerechten Gründen, dm französischen Uebergriffen Einhalt zu gebieten, und es beschloß deshalb, einen Notenwechsel zu eröffnen, um die ganze Angelegenheit auf diplo matischem Wege auszutragen. Frankreich fühlte sich dadurch aufs äußerste betroffen und ging auf die Suche nach Bundesgenossen, welche nicht allzu schwierig zu finden waren, da zwischen England, Rußland und Frankreich schon lange eine gute Freundschaft bestand

, doch hatte John Bull sich bis dahin ziemlich kühl benommen; das wurde jetzt auf einmal anders. Der abgefeimte diplomatische Politiker auf dem Königsthron über nahm die Aufgabe, ein Bündnis zwischen diesen drei Mächten herbeizuführen, was ihm auch ge lungen ist. Jetzt glaubt Frankreich, jener Moment wäre gekommen, um die Tage von Sedan den Deutschen mit Zinsen zurückzuzahlen. England hofft dadurch, nämlich durch Deutschlands Nieder ringung, für sich große handelspolitische Borteile zu erlangen

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Pagina 2 di 8
Data: 17.04.1891
Descrizione fisica: 8
. Italien. Man schreibt der „Pol. Corr.' aus Rom: Die französische Regierung hat Schritte gethan, um den Vatican zur Aufnahme einiger französischer Kirchenfürsten in die Reihe der dem nächst zu ernennenden Cardinäle zu bestimmen. Dieser Wunsch wurde jedoch mit der Begründung abgelehnt, dass Frankreich gegenwärtig im Cardinalscolleginm durchaus zur Genüge vertreten sei, während bezüglich anderer katholischer Staaten, wie Spanien und Oesterreich-Ungarn, mehrere Lücken auszufüllen sind. Gegenwärtig

wird je nach dem Preise des Productes 10, 20 und 30 Centesimi betragen. Man verspricht sich davon einen Ertrag von drei Millionen Lire. Frankreich. Die Katholiken des Nord- Departements veröffentlichen durch die katholischen Journale folgende zwei an die Katholiken von ganz Frankreich gerichtete Schriftstücke: 1. Er klärung: Katholiken Frankreichs! Wir sind keine Partei, welche es darauf abgesehen hat, die Zahl der politischen Parteien, die das Land zerspalten, zu vermehren. Wir sind das erniedrigte ge- demüthigte

, verfolgte christliche Frankreich, welches sich erhebt zur Vertheidigung seiner Rechte und zur Wiedergewinnung seiner Freiheiten. Wir wollen dieselben vertheidigen durch alle uns zu Gebote stehenden gesetzlichen Mittel, durch die Presse und das Wort, durch Petitionen und durch unsere Abstimmungen. Das Programm, das wir ver öffentlichen, ist nur der treue Ausdruck der Em pfindungen, welche die Herzen aller Katholiken zur Einmüthigkeit begeistern; wir werden daran festhalten, bis das christliche Frankreich

. Wir sind das Recht; seien wir einig, und wir werden auch die Kraft sein und den Sieg erringen. — II. Programm der Vereinigung des christlichen Frankreich: 1. Freiheit der Kirche, besonders Freiheit der christlichen Vereine und Beibehaltung der Ordensschwestern in den Spitälern. 2. Gesetzliche Sonntagsruhe. 3. Revision der Schulgesetze uno Aufhebung alles dessen, was in denselben der katholischen Religion und den Rechten der Familie widerspricht. 4. Reform des Gesetzes, welches unter dem Vor- wande

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Pagina 2 di 8
Data: 07.08.1891
Descrizione fisica: 8
die Kundgebungen der französischen und russischen Zeitungen bei diesem Anlass anbetrifft, so kommen dieselben über ein schönes Phrasengeklingel und geschraubte Redens arten nicht hinaus. Was soll es zum Beispiel heißen, wenn Pariser und Petersburger Blätter melden, dass es ein erhebender Augenblick gewesen sei, als sich im Hafen von Kronstadt Russland und Frankreich durch den Donner der Kanonen begrüßt hätten, und dass die französische Flotte durch die Größe ihrer Schlachtschiffe, die Sicher heit

ihrer Bewegungen und die Tadellosigkeit ihres Aussehens die Bewunderung aller Zuschauer erregt hätte, wenn gleichzeitig in Frankreich unter dem Vorsitze des Kammerpräsidenten Brisson eine Commission feststellt, dass in der französischen Flotte eine wahre Verwirrung in Bezug auf Schiffsbauten und Organisation herrsche, und dass Frankreich kein Opfer scheuen dürfe, um die französische Flotte auf die Höhe der Zeit zu bringen! Ganz genau wollen auch die Pariser Blätter wissen, dass Russland durch den glän zenden

Empfang der französischen Flotte die richtige Antwort auf den Empfang des deutschen Kaisers in England und auf die Verlängerung des Dreibundes geben wolle. Frankreich stehe nun nicht mehr einsam da, und an dem Abschlüsse der französisch-russischen Allianz könne man nicht mehr zweifeln. Dadurch würde das Bündnis Deutschlands, Oesterreichs und Italiens das nöthige Gegengewicht erhalten, und der Friede würde für absehbare Zeit gesichert sein. Wenn die Allianz Frankreichs mit Russland

nichts weiter erstrebt, als mit aller Macht den europäischen Frieden gegen den Dreibund zu sichern, so kann man sich nur in ganz Europa auf eine ungetrübte Friedensdauer freuen, denn der Dreibund ist ja erwiesenermaßen auch von friedlichen Bestrebungen beseelt. An die Aufrichtigkeit der französischen Friedensliebe glaubt indessen ein Kenner der französischen Meinungen nicht so leicht, denn man weiß, welche Absichten Frankreich in Bezug auf Elsass-Lothringen hegt. Aber immerhin ist es erfreulich, dass

man in Frankreich wie auch in Russland dem französischen Flotten besuche nur friedliche Absichten beimisst. Aber damit auch keine anderen bedenklichen Demon- Mission. Ferner sehen, wir eine große Anzahl Schwarzer, von denen bei zehn die heilige Taufe schon empfangen haben.. An der linken Seite finden wir ungefähr dieselbe Reihenfolge an Frauen, wenn auch selbe nicht so zahlreich sind. . Allein die neue Capelle würde außer Ge nannten noch eine bedeutende Anzahl fassen. Möge der liebe Gott durch seine Gnade oas

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Pagina 2 di 8
Data: 23.08.1924
Descrizione fisica: 8
die Blätter mit einer gewissen Verwunderung, daß die Begrüßung ohne Grob- und Gemeinheiten vor sich gegangen. Daß die Zeitungen solche an sich selbstverständliche Dinge überhaupt vermerkten, zeigt am klarsten, wie groß der Argwohn und das Mißtrauen der Teilnehmer und Zuschauer zu Beginn der Konferenz waren. Aber schließlich zwang doch das allgemeineFriedens- bedürsnis zur Versöhnlichkeit. Der größte Erfolg von London liegt wohl zweifellos darin, daß endlich die Fäden zwischen Deutschland und Frankreich

wieder angeknüpft wurden. Zum erstenmal saßen die Vertreter der beiden Reiche beisammen und verhandelten mit einander. Bisher w'ar Deutschland zu Verhand lungen nie zugelassen worden. Bis dato hatte Frankreich seinen Willen diktiert, Deutschland durfte seinen Willen gar nicht äußern, sondern mußte sich dem fremden Diktat einfach beugen, wenn es nicht die Gefahr neuer Besetzungen heraufbeschwören wollte. Durch diese Gewaltpolitik schädigte aber Frankreich sich selbst am allermeisten und da man bekanntlich

, aber auch nicht viel. Vor allem wi^ Ruhr- und Rheingebiet wirtschaftlich mit land verewigt. Die Besetzung des Ruhraek?.?' ist nur mehr eine rein militärische und guck? wird etappenweise verringert und spätestens b?> einem Jahre ganz aufhören. Ein schmaler Str? um Offenburg und Appenweyer ist schon aer2 morden. ' ^ Weiters darf Frankreich nicht mehr eigenmack« Sanktionen ergreifen gegen Deutschland. Bevor ^ solche ergreift, muß es dazu von einem Sckied7 gericht ermächtigt werden. Nun ist aber sotar^ Schiedsgericht so zusammengesetzt

, daß Franks kaum je Gelegenheit bekommen wird, gegen DeuW land mit Strafmaßnahmen vorzugehen. FxM hat Frankreich nicht gern die „Zuchtrute' sich den Händen ringen lassen. Erst das Eingreife» der Finanzleute hat es zum Nachgeben aezrvun-,.» Endlich erhält das Deutsche Reich einen au» ländischen Kredit von 800 Millionen Goldmark um seine Wirtschaft wieder notdürftig aufzurichten. Die Geldgeber sind hauptsächlich amerikanische und englische Bankiers, die nicht mehr wissen wohin mit ihrem Geld

. Ein Kranker, der zum Tod durch den Strang verurteilt ist, wird zuerst mit allen Mitteln hergestellt und dann schließlich halt doch hingerichtet. Aehnlich scheint man mit Deutschland verfahren zu wollen. So wenigstens sagen die Schwarzseher. Aber wir hoffen, daß der einmal angeknüpfte Verhandlungsfaden weitergefponnen werde, daß also die Konferenz von London wirk lich der Beginn einer Annäherung zwischen Deutsch land und Frankreich und damit auch einer An näherung, zum allgemeinen Weltfrieden ßin

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Pagina 5 di 8
Data: 01.06.1899
Descrizione fisica: 8
Socialistenführer, der Abg. Jaures. folgendes unzweideutige Geständ nis gemacht, das verdient, festgenagelt zu werden: „AAeil wir Socialisten sind, werden wir den Antisemitismus überall verfolgen, in Frankreich und Algier, bis er zerschmettert sein wird. Wir werden nicht aufhören, ihn zu denuncieren, so lange er eine Gefahr bleibt. Solange in Algerien die Juden nicht durch das gemeinsame Gesetz beschützt werden, solange sie nicht ihren Platz in der Bürgergemeinschaft haben, solange wird die socialistische

Universität, wurde zum Consultor der Propaganda ernannt. Der hl. Wer und Frankreich. Der französische katholische Pnblicist Henry des Houx wurde unlängst vom Papste empfan gen. Der hl. Vater sprach sich, wie des Houx selbst im Pariser „Matin' berichtete, ihm gegen über wie folgt aus: „Ich habe Frankreich einen Vorzugsplatz in meinen liebevollen Sorgen gegeben. Ich habe . keine Anstrengung gespart, um es an seine ruhm reichen Ueberlieferungen von Glaubenstreue und Größe zu erinnern. Ich habe eingesehen

, die Socialisten, neue Hossnuflg aus den Erfolg ihrer der Kirche und Frankreich feindlichen Lehren fassen. Ich fürchte, man wird das Gesetz gegen die Unterrichtsfreiheit annehmen. Ich habe sogar die Absicht, hierüber einen Hirtenbrief an Frankreich zu schreiben. Ich weiß, dass die Dreyfussache den Anstoß zu einem derartigen Gesetze gegeben hat. Man glaubte, die freien Schulen senden parteiische Ofsieiere ins Heer. Glauben Sie nicht, dass es nützlich wäre, diese Verleumdung zu widerlegen und die Stimme

für die Ünterrichtsfreiheit zu erheben?' Des Houx versicherte dem Papste, dass die Jesuitenschulen keine Gefahr liefen, worauf Leo XIII. fortfuhr: ^ .Die hartnäckige und unermüdliche Thätig keit der anti-christlichen Secten, namentlich der Freimaurerei, schadet Frankreichs Wohle sehr, diese Gesellschaft richtet sich überall als Gegen kirche auf. Zuerst nahm sie Italien zur Ziel scheibe, weil hier das Papstthum seinen Sitz hat, dann Frankreich, weil es das mächtigste und. treueste katholische Volk und der geschichtliche

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Pagina 5 di 8
Data: 27.07.1909
Descrizione fisica: 8
böse war. Batten sich doch die Schwierigkeiten, welche sich Ner Regierung in den Weg stellten, in den letzten Monaten so gemehrt, daß es nur der größten Energie und Zähigkeit bedurft hatte, um nicht eine blutige Katastrophe über Frankreich hereinbrechen zu lassen. Von rechts und links wuchs die Opposition gegen ihn gewaltig an und die Koalition dieser beiden Vertretergruppen war es denn auch, die ihm am 20. Juli die Nieder lage im Parlament bereitete. Daß es unter diesen Umständen sein heim licher

. Er war es ja, der mit rücksichtsloser Strenge und erfüllt von fanatischem Hasse gegen alles Christ liche zum Jubel und zum Entzücken des ganzen internationalen Freimaurer- und Judentums die Bestimmungen des französischen Trennungsgesetzes durchzuführen verstand, der es auf sich nahm, her katholischen Kirche in Frankreich den Todes- stoß beibringen zu wollen. Wunder nehmen konnte dies niemanden von einem Manne, der bereits von seiner Geburt an (geb. 1841 in Mouy-Cleron en Pareds in der «eudöe) als ungetanstes Kind eines Jakobiners

Gegner, bald wieder zurück zu erlangen, so daß er bald im Kabinette Sarrien die erste Rolle spielte und nach den Neuwahlen des Jahres 1906 am 18. Oktober selbst die Ministerpräsi dentenstelle übernahm. Aus seiner Tätigkeit ist nicht viel Erfreuliches zu melden. Die Verfolgungen der katholischen Kirche und ihrer Diener und Gläubigen ist allen noch in frischer Erinnerung. Er hat damit zwar mcht das erreicht, was er. angestrebt hatte, die Vernichtung der Kirche in Frankreich, hat aber htedurch

dieselbe dennoch schwer geschädigt durch den Raub ihrer Kirchen, Schulen und Güter, durch Vertreibung und Bedrängung der Priester und religiösen Genossenschaften, durch Aufpeitschung und Unterstützung aller kirchenfeindlichen Elemente und Maßnahmen. . Schwer trägt Frankreich an den Folgen vleser kirchenfeindlichen, religionslosen Politik ^lemenceaus und das unerhörte Wüten hat auch bereits eine Gegenaktion hervorgerufen, welche ^ gewinnt und vielleicht in Nicht allzu langer Zeit die Katholiken Frankreichs

gänzlich und > jene großen Stürme hervor, die mehr als einmal Frankreich in einen blutigen Bürgerkrieg zu stürzen drohten. Man erinnere sich nur an die Szenen beim Ausstande der Elektrizitäts arbeiter, an die Winzerrevolte im Süden,- die Schreckenstage von Corriere und schließlich an den Kampf mit den Postangestellten und Telegraphenbeamten. Immer weitere Kreise schlössen sich hiebet den Gegnern Clemenceaus an, die revolutionären Sozialisten fesselten bald den kleinen Beamtenstand gänzlich

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Pagina 3 di 22
Data: 26.02.1892
Descrizione fisica: 22
gangen. Baiern. Die Socialdemokraten in München können es nicht unterlassen, auch mitzuthun im Schulkampfe gegen die Kirche. Vollmar, der Führer der baierischen Socialdemokraten, ist in öffentlicher Versammlung gegen den preußischen Gesetzentwurf losgezogen. Frankreich. Der hl. Vater hat an die französischen Katholiken eine Encyelica gerichtet, um die Meinungsverschiedenheiten, die unter ihnen im politischen Leben bestehen, zu schlichten. Das ausführliche Schreiben des Papstes zeigt

von seinem Scharfblick in politischen An gelegenheiten und ist zugleich ein Meisterwerk der Beredsamkeit, indem es mit feinem Tact wie mit kraftvollen Worten die Schäden berührt. Folgen des ist der Gedankengang des herrlichen Schreibens! Seine Zuneigung für Frankreich, schreibt der hl. Vater, habe ihn bewogen, den Ereignissen in Frankreich fortgesetzt große Aufmerksamkeit zu schenken, namentlich wegen des umfassenden Com- plots, das angezettelt worden sei, um in Frank reich das Christenthum zu vernichten. Bitterkeit

einzig zur Beruhigung ihres Vaterlandes weihen. Bei diesem Bemühen aber sei zu beachten, dass die Religion allein das sociale Band schaffen könne und allein genüge, um den Frieden einer Nation auf soliden Unterlagen zu erhalten. Da her seien alle Bürger verpflichtet, sich zu ver einigen, um innerhalb der Nation das wahre religiöse Gefühl zu erhalten und es im Nothfall zu vertheidigen. Frankreich besonders sei dazu verpflichtet, weil es durch die Religion zu einer hohen Blüthe gekommen sei

man nun auf den Unterschied zwischen den bestehenden Gewalten und der Ge setzgebung achtem Es könne die Gesetzgebung ganz erbärmlich und die Regierungsform ganz vorzüglich sein und umgekehrt. Es sei nicht zu leugnen, dass in Frankreich wichtige Acte der Gesetzgebung der Religion feindlich und verderb lich seien. Er (der Papst) selber habe darum Klage geführt bei der Regierung von Frankreich, und die Erzbischöfe hätten kürzlich Beschwerde erhoben. Mit allen gesetzlichen Mitteln müsse man diese fortschreitenden Missbräuche

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Brixener Chronik
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Pagina 5 di 8
Data: 13.11.1894
Descrizione fisica: 8
Nr- 9^- Brixen, Dienstag, lässlich des Leichenbegängnisses des Czaren Alexander sind getroffen. Die Bewirtung ent spricht einer altrussischen Sitte; die Kosten trägt die kaiserliche Privatschatulle. Die dortige Be wirtung ersolgt am Tage nach der Durchfahrt des Trauerzuges. 7500 Personen werden mit russischen Nationalspeisen bewirtet. — Die Theilnahme, welche sich in Frankreich für den Tod Kaiser Alexanders III. kundgibt, hat in der russischen Presse einen Strom von Freundschafts ergüssen

für die Franzosen eröffnet. In keinem europäischen Staate, sagen die Journale, sei die Trauer um Alexander III. so tiefgehend und auf richtig wie in Frankreich. Das ganze französische Volk, schreiben die „Nowosti', trauere an der Bahre Alexanders III.; es gebe kein Plätzchen in Frankreich, wo nicht Thränen über den früh zeitigen Tod des russischen Herrschers vergossen würden (!) Das russische Volk schöpfe aus diesen rührenden Trauerkundgebungen Trost und Hoff nung für die Zukunft; Russland

werde seinem Verbündeten für seine Trauer dankbar sein, aber an dem Grabe des entschlafenen Czars werde der große Seelen- und Herzensbund beider Na tionen noch mehr befestigt werden. Sogar der „Graschdanin', der bekanntlich die russische Freund schaft für Frankreich stets bespöttelt hatte, sagt nunmehr, Frankreich beweine den verstorbenen Czar am aufrichtigsten, der Bund beider Völker erfahre dadurch eine neue Kräftigung. — In Paris soll am Begräbnistag ein Trauergerüst auf einem der größten Plätze aufgerichtet

, da er nicht imstande sei, den Siegeslauf der Japanesen aufzuhalten. Frankreich hat ausweichend ge antwortet; England und Russland aber thun deshalb schwer, weil sie in Ostasien entgegen gesetzte Interessen verfolgen. Umfomehr muss es »Vriserner Chronik.« Aufsehen erregen, dass der englische Minister präsident Carl of Rosebery in einer Bankettrede erklärt hat, dass die Beziehungen zwischen England und Russland nie herzlicher gewesen seien als gegenwärtig. Die jüngste Grenzregulierung habe beinahe

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Bozner Nachrichten
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Pagina 7 di 10
Data: 27.01.1923
Descrizione fisica: 10
Nr. 22 „Bozner Nachrichten', den 27. u. 23. Jänner 1S23 SM 7 Sie französisihe Marfthroute Die Politik, die heute Frankreich treibt, ist nicht die Politik des rechnenden Kaufmannes, sondern die Politik des machtlüsternen Eroberers. Wer, wie es heute vielfach geschieht, die französische Politik unter rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten betrach tet, wird und kann sie nicht verstehen und wird auch' zu falschen Urteilen über die Mittel, mit denen diese Politik bekämpft werden kann, kommen

. Das Ziel, von dem die französische Politik beseelt ist, ist die Aufrichtung einer französischen Oberherrschaft auf dem Kontinent mit den Mitteln der Waffengewalt. Die Wirtschaft ist nur ein Vorwand für die wahren Absichten dieser Politik. Dies mutz man sich deutlich vor Augen halten, wenn Frankreich Vorschlage wirtschaftlicher Art macht. Auch der letzte Plan, den Frankreich soeben dem Reparationsausschuß zur Regelung der Repa rationsfrage vorgelegt hat, ist nichts anderes, als ein Verschleierungsmitte

. Das Wichtigste an dem französischen Vorschlag ist der Umstand, daß in ihm mit keinem Wort vom Ruhrgebiet die Rede ist. Frankreich will mit dem militärischen Druck auf das Ruhrgebiet, dessen Ein reihung in die ^besetzte Zone als eine unantastbare Tatsache hingestellt wird, Deutschland erneut in den Irrgarten einer unerfüllbaren Reparationspolitik hineinzerren. Die deutsche Regierung hat durch den Mund des Reichskanzlers Cuno aber mit klaren Borten auf ein solches Ansinnen geantwortet. Nein Verhandeln

und in der Todesnot sich in Bürger krieg verstrickendes Deutschland,-das ist die Lage, die die Franzosen herbeisehnen, denn dann ist es soweit, daß die Ruhraktion nurmehr eine kleine Teilhandlung des Eroberungszuges de? Franzosen nach dem Osten ist. Dann würde die Zeit heran nahen, wo Frankreich zum großen Schlage ausho len kann, der seit Jahr und Tag politisch und mi litärisch vorbereitet ist: Den deuts chen Sü - den vom deutschen Norden zu trennen und damit das Ende des Deutschen Reiches zu voll enden

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Brixener Chronik
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Pagina 6 di 8
Data: 07.02.1899
Descrizione fisica: 8
sich ein. Fast j-des Wort des Dramas fand ein Echo im dichtgefüllten Saale. Ein Darsteller sagte: „Frankreich verlangt nach dem Kaiserthum.' Das Publicum antwortete: „Ja, nichts anderes will das Land!' Dann heißt es auf der Bühne: „Frankreich ist verändert, es ist zur Beute von Intriganten geworden.' (Ttüi Mischer Beifall.) „Der Sohn N »pol«-ons hat nichts zu suchen in dieser DiebshöhleZ' (Demonstrativer Reifall.) „Aber die Idee des Kaiserliches ist.'nicht todt!' Rufe: „Nein, nein! Es lebe der Kaiser! Nieder

mit den Juden! —Der. Kaiser soll kommen!' Der Herzog von Reichstadt sagt .im- Stücke: „Glaubt ihr, dass ich an die Grenze Meines Landes gehen soll?' — „Ja, ja!' schreit das Publicum; „kommen Sie aber bald, sehr bald! Es lebe der Kaiser!' — Fürst Metternich ruft im Stücke aus: „In Frankreich ist kein Platz mehr für den Sohn eines Napoleon!' Der Saal protestiert mit den Worten: „O ja, die Armee ist für ihn! Es lebedle Armee! Hoch der K.iiser!' Der Schluss der Vorstellung brachte noch eine stürmische

Demonstration. Das Publicum schrie: „Es lebe der Kaiser! Es lebe die Armee! Hoch Frankreich!' Dann bereitete man dem Punzen Murat eine Ovation. Nur ein einziger Zuhörer protestierte gegen die allem Anscheine nach wohl vorbereitete politische Demonstration mit dem Rufe: „Vivs Is, 1i.sMdIi<zue!' Imperialistische Fauste gaben Antwort darauf. (2600 Jahre Gefängnis.) Der „Nürnberger Anzeiger' hat ausgerechnet, dass in den letzten zehn Jahren 2600 Jahre Gefängnis wegen Maje- stätsbeleidigung von deutschen

Richtern verhängt wordm sind. (Russificiemng.) In Helsingfors wurde ein kaiserlicher Ärschl veröff ntlicht, mit welchem für die Senatoren, Gouverneure und die höheren Beamten Finnlands die Kenntnis der russischen Sprache für obligatorisch erklärt wird. Lsrellen. (Das jugendliche Verlmcherthum) ist so recht die Frucht der mooernen religionslosen Schule. Seit diese z. B. in Frankreich eingeführt ist, sei! dort der vielgelühmte „Laienunterricht' in Schwang gekommen ist, ist das jugendliche Verbrecherthum

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