. Und ich habe ihm versprochen, hier in diesem Häuschen auf ihn zu warten, bis er kommt. Freiwillig verlasse ich es nicht, um keinen Preis der Welt!" Der Senator erhob sich langsam. „Ist das Ihr letztes Wort?" Sie sah ihn mit großen, flehenden Augen an. „Es ist mein fester Wille, denn ich tue nur, was Frank mir geboten hat. Herr Senator, ich bitte Sie, geben Sie Ihren Wiederstand gegen unsere Verbindung auf. Er ist vergeblich. Machen Sie sich und Ihrem Sohne nicht unnötige schwere Stunden, lassen
, Herr Senator. Und Ihre Worte können wich nicht schrecken. Aber ich gebe Ihnen frei willig mein Wort: wenn Frank heimkehrt und I Ihnen erklärt, daß er jene junge Dame heiraten will, und daß er bereut, sich an mich gebunden zu haben, dann gebe ich ihn frei, gleichviel, wel ches Band uns bindet." Er sah sie unsicher an. Dann sagte er rasch: „Gut, ich halte Sie beim Wort! Sie geben Frank ohne weiteres frei, wenn er erklärt, daß er Fräu lein Rudorf heiraten will?" Ja, dann ist er frei
kopfschüttelnd in ihre leuch tenden Augen. „Sie scheinen Ihrer Sache sehr sicher zu sein," sagte er dann. Traudes Augen strahlten ihn an. „Ja, Herr Senatator, wer so liebt wie ich, der vertäut rückhaltlos. Und Frank Manhart müßte nicht der Sohn seines Vaters sein, wenn er nicht Wort zu halten verstünd." Etwas Warmes stieg in seinem Herzen auf, das er gewaltsam unterdrücken mußte. Sie wissen doch, daß ich mein Wort gegeben habe, nicht in eine Verbindung meines Sohnes mit Ihnen zu willigen.,. Ihre Augen
ist," rang es sich wie widerwillig über seine Lippen. Dann verließ er mit einer hastigen, fast fluchtähnlichen Bewegung das Zimmer und warf sich draußen in den Wagen. „Was ist denn an dem Mädel, das einen so wehrlos macht gegen ihren Zauber," dachte er ganz hilflos. Brenken hat sie verhext, Frank hat sie verhext, und ich bin knapp mit heiliger Haut davongekommen." Er hatte das Gefühl, sehr wenig erreicht zu haben. Und erst, als er schon fast seine Wohnung ereicht hatte, raffte er sich auf, schalt
sich selbst einen Narren, daß er nicht energischer aufgetreten war. Aber nun war es zu spät, und er mußte sich da mit begnügen, daß sie ihr Wort gegeben hatte, Frank freizugeben, wenn er es wollte. * * * Frank Manhart und Dora Rudorf hatten in Begleitung der Senjora Rodigo ihre Reise nach Deutschland angetreten. Jetzt lehnten sie nebenein ander an der Reeling und blickten auf das ent schwindende Panorama von Rio. Dora dachte an