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Der Oberländer
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Pagina 9 di 10
Data: 01.08.1930
Descrizione fisica: 10
, die ein schönes eigenartiges Mädchengesicht mit dunklen, lachenden Augen und feinen Zügen zeigte. Sie würde Frank sicher gefallen und den Flirt mit diesem Georg Wegner bald vergessen, wenn ein Freier wie Frank auf der Bildfläche erschien. Frank machte dem Senator feit einigen Wo chen Sorge, dem nicht entgangen war, daß sein Sohn seit jenem Tage, da er so heftig für dieses Fräulein Frensen eingetreten war, verändert er schien. Zudem hatte ihm Kommerzienrat Bren ken nicht verhehlt, daß Frank auffällig oft

zu ihm ins Kontor kam. Der Senator hatte darauf hin den Freund gebeten, ein wachsames Auge zu haben. „Er legt mir ein zu starkes Interesse für deine schöne Sekretärin an den Tag," hatte er gesagt. Und Brenken hatte zugeben müssen, daß ihm das auch schon aufgefallen sei. „Ich will aber damit nicht zuviel sagen, lieber Freund. Dein Sohn benimmt sich tadellos korrekt der jungen Dame gegenüber, und sie würde etwas anderes auch nicht gestatten, denn sie ist unbedingt Dame in ihrem ganzen Auftreten. Daß Frank gern

in ihre Augen zu sehen scheint, kann man ihm nicht verdenken. Man muß jedenfalls vor sichtig sein, den unter uns gesprochen, für eine Liebelei ist mir Fräulein Frensen wirklich zu schade, und etwas anderes ist ja bei deinen Ansichten über diesen Fall ganz ausgeschlossen," hatte er erwidert. Senator Manhart hatte schon verschie dene Male das „verflixte Festspiel" verwünscht. Er wußte ja, daß Frank bei den Proben stets mit Fräulein Frensen zusammentraf. Außerdem hatte er von dem Chauffeur Franks

, den er unauffällig ausforschte, erfahren, daß Frank Fräulein Frensen stets seinen Wagen zur Verfü gung stellte. Solche ritterliche Artigkeiten schie nen ihm hier nicht am Platze. Jedenfalls wünschte der Senator sehr, daß das Festspiel nun endlich stattfände, damit der überaus rege Verkehr zwi schen seinem Sohn und Fräulein Frensen recht bald zu Ende gehen möge. Heute vormittag hatte nun sein Sohn gar, wie er vom Chauffeur erfuhr, einen Besuch bei der Majorin Frensen gemacht Den ganzen Tag hatte sich Frank

nicht zu Hause sehen lassen, und nachmittags war wieder eine dieser verwünschten Feftspielproben! Der Senator wurde sehr nervös, als Stunde um Stunde verging, ohne daß sich sein Sohn daheim sehen ließ. Am meisten hatte ihn Franks Besuch bei den Damen Frensen ver stimmt. Was hatte sein Sohn dort zu suchen? Die Stimmung des Senators wurde immer verdrießlicher. Abwechselnd sah er nach der Uhr und nach Dora Rudorfs Photographie, und im mer fester wurde sein Entschluß, Frank sobald als möglich nach Brasilien

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Der Oberländer
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Pagina 8 di 12
Data: 27.06.1930
Descrizione fisica: 12
! Reelle Preise! schon Heute tadellos, und wir brauchen nicht ein mal einen Souffleur." „O doch, o doch, Herr Manhart! Sie haben ja Keine Ahnung, welches Lampensieber ich habe!" scherzte Fräulein Herter. Alle lachten. „Haben Sie auch Lampensieber, Fräulein Frensen?" fragte Frank Manhart. Traude sah mit einem bangem Blick zu ihm aus. „Ich träume jetzt so oft davon, daß ich stek- ken bleibe und Ihnen das ganze Festspiel ver derbe." Aber er wußte, daß die Angst in ihrem Au gen nicht dem Lampensieber galt

wir haben." „Dies Amt übernehme ich, Fräulein Herter. Ich placiere mich hinter die Blaitpflanzengruppe dicht neben Ihrem Platz," beruhigte sie Frank. »Gott sei Dank! Aber nun kommen Sie Fräulein Frensen, wir müssen uns umkleiden. Herr Manhart, Sie behalten bitte, bis ich fertig bin, den kleinen Harry unter Ihrer Aufsicht. Ich habe versprochen, ihn nach Hause zu bringen." Frank verneigte und beschäftigte sich, während die drei mitwirkenden Herren sich entfernten, mit dem kleinen Enkel des Kommerzienrats Brenken

für die zahlreiche Beteiligung beim Leichenbegängnisse, ebenso für die vielen Kranz- und Blumenspenden sage ich allen und jedem meinen aufrichtigsten Dank. Imst, am 22. Juni 1930. KMI Söget. der heute der Probe beigewohnt hatte. Er hatte zum Schluß nur ein kurzes Sprüchlein aufzusagen, und das war ihm forsch und munter von den Lippen gekommen. Frank unterhielt sich scherzend mit dem lebhaf ten Knaben, dem Sohn seiner Iugendgespielin. Er ließ ihn an seinen Armen turnen, und zeigte ihm gutmütig immer

sich Harry. „Selbstverständlich, Harry! Fräulein Herter wird es Mama bestellen," erwiderte Frank. „Gut! Dann auf Wiedersehen morgen, Onkel Frank!" „Auf Wiedersehen mein Junge. Grüße Ma ma schön von mir. Unter diesen Worten hatte Frank Fräulein Herter und Harry vor das Hauptportal begleitet. Draußen stand Franks Auto neben dem Wagen, der Harry abholen sollte. Frank ließ Fräulein Herter einsteigen und hob Harry in den Wagen. Dann trat er grüßend zurück. Aber er bestieg sein Auto noch nicht; langsam ging

er in das Hotel zurück, denn er wußte, daß Traude noch in der Garderobe weilte. Es dau erte auch nicht lange, bis sie erschien. Als sie Frank Manhart erblickte, wurde sie glühendrot. Mit einem Gefühl, als wanke der Boden unter ihr, wollte sie mit einem stummen Gruß an ihm Vorbeigehen. Er blieb aber vor ihr stehen. „Ich wollte Ihnen nur sagen, Fräulein Fren sen, daß mein Wagen draußen steht und Sie nach Hause bringen wird." Sie wagte es nicht zu ihm aufzusehen. Jetzt, da sie mit ihm allein war, fürchtete

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Tiroler Wastl
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Pagina 5 di 8
Data: 22.10.1924
Descrizione fisica: 8
hat der Schwanz von einein Wagner noch, immer in Reberahtur) grüßt dich vieltausend mal j i Peater. D schöne Bankenherrlichkeit. jp 'schöne Bankenherrlichffeit wohin bist du gestiefelt,,' bei uns geht's schon die längste Zeit' ganz fürchterlich verzwiefelt. Die leeren Kassen gähnen stier und Bank für Bank schließt Tor und Tür. , O jarum, jarum, warum: der Frank, der Frank, ja darum! In den Zentralbüros, die schon längst überwacht amtieren sitzt Kommission auf Kommission und schwitzt beim Kontrollierend

Verludert ist so manche Bank,, die Bücher düfteln nach Gestank. O jarum, jarum, warum: der Frank, der Frank, ja darum! Wo sind sie, die Aktiva warth Sie sind famos verscheppert, verblieben ist ein großer Schmarrn und Schulden, daß es kleppert. v Wild pfaucht nun die Zensorenbrustj und forscht nach dein Gesanuverlnsti. O jarum, jarum, warum: der Frank, der Frank, ja darum! Betroppetzt steht vor dem Malheur und greulich abgesotten der Rattenschwanz der Gläubiger und feilscht um AusgleickMuoten. Den Handel

würzt von Fäll zu Fall . ein ohrbeteubender Krawall. O jarum, jarum, tvarum: der Frank, der Frank, ja darum! Und inacht dann endlich das Gericht der Balgerei ein Ende, dann kriegt der Gläubiger meist nicht mehr als ein paar Prozente. Stumm reichen manche sich die Händ'« sie sind nun detto infolvent! O jarum, jarum, warum: der Frank, der Frank, ja darum! Rahph Seernattn. Blütenlese aus dem Bötl. In der letzten Nummer berichtet der steirisch^ Haupt- inann Baron Kirchner, welcher der Exkaiserin Zita

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Der Oberländer
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Pagina 12 di 12
Data: 29.08.1930
Descrizione fisica: 12
?" Traude schmiegte ihre Wange an die der Mutter. „Nicht wahr, Mutter, es ist so wundervoll, daß man es kaum glauben kann. Ich konnte es auch nicht fassen, als Frank mir sagte: ,Ich liebe dich, werde meine Frau!" Mit zitternden Händen streichelte die Mutter das Haar ihrer Tochter. „Aber seine Familie, Traude, sein Vater? Wird er dareinwilligen?" fragte sie dann voll bangen Zweifels. Traude richtete sich auf. Ihre Augen blickten ernst und klar in die der Mutter. „Nein, Mutter. Der Senator hat Frank

seine Einwilligung versagt. Aber sorge dich nicht. Frank ist fest davon überzeugt, daß sein Vater sich ver söhnen läßt, wenn er vor die vollzogene Tatsache gestellt wird." Und nun erzählte sie der Mutter alles, was sie mit Frank besprochen hatte. Die Dame lauschte unruhig, und als Traude geendet hatte, sagte sie: „Mein Kind, ich weiß nicht, ob ich mich nun noch freuen kann über dein Glück. Wird es nicht getrübt werden?" Traude atmete tief auf, dann sagte sie fest: „Sei ruhig. Mutter. Frank liebt

mich, und ich würde seiner Liebe nicht würdig sein, wollte ich mich feig und kleinmütig zeigen. Wenn Frank von seinem Vater abhängig wäre, dann hätte ich vielleicht nicht den Mut gehabt, dem Senator zu trotzen, Franks wegen nicht. Aber er ist durch das Vermögen seiner Mutter sichergestellt und unabhängig. Sei nicht verzagt, Mutter, Gott wird helfen, daß Franks Vater mich doch eines Tages als die Frau seines Sohnes anerkannt. Ich will um seine Liebe werben, so viel ich kann, wenn ich erst Franks Gattin bin. Man muß

auch zum Glücklichsein Mut haben!" Dann küßte Traude die Mutter und sagte herzlich: „Jetzt mußt du aber ruhen, Mutter! Morgen kommt Frank zu dir, da mußt du frisch und munter sein. Und ich will auch noch einige Stunden schlafen." Sie bettete die Mutter noch einmal bequem mit sorglicher Hand und suchte dann selbst ihr Lager auf. Ein Glückslächeln lag auf ihrem Antlitz, und in ihrem Herzen war ein stilles Dankgebet, daß sie glücklich sein durfte. -1- * * Am andern Morgen ging Traude, wie jeden Tag, ins Kontor

, während die alte Trina daheim mit Feiereifer zu hantieren begann, damit alles blank und sauber gescheuert war, wenn der Freier kam. Die Majorin lag matt und blaß in ihrem Lehnstuhl. Ihr leidgewöhntes Herz wagte noch nicht, an das Glück der Tochter zu glauben. Erst als Frank Manhart kam und mit guten, herz lichen Worten alle Angst aus dem sorgenden Mutterherzen nahm, wurde sie ruhiger und zu versichtlicher. Sie fühlte, daß sie diesem Manne getrost das Schicksal ihrer Tochter anvertrauen konnte. Mit strahlenden

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Der Oberländer
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Pagina 12 di 12
Data: 22.08.1930
Descrizione fisica: 12
zuröckzuweisen. E. Danzeisen, manchen 42, EgeiterstraBe 11. Nur wenn du mir unlösbar verbunden bist, werde ich in Ruhe reisen können. Hast du denn Mut, den Schritt mit mir zu wagen, Traube?" Sie richtete sich auf. Ein strahlendes Leuch ten lag in ihren Augen. „Mut? Ach, Frank, in Not und Tod würde ich dir folgen. Aber denke an dich, an alles, was du aufgibst! Wenn dein Vater dich ver stößt um meinetwillen — wirst du das ertragen können?" Er küßte ihre Hand, ihre Lippen, ihre Augen. „Sorge dich darum

wird er nicht sein. Dazu liebt er mich zu sehr. Und ich bin überzeugt, daß er dich eines Tages froh an sein Herz ziehen wird, und dann mußt du ihn sehr lieb haben und ihn lehren, wie schön es ist, wenn man seinem Her zen folgen darf. Willst du das?" Sie warf sich bezwungen in seine Arme. „Ach, Frank, ich muß alles wollen, was du willst." Er lachte glücklich und übermütig. „Ach, Traube, Traube, ich bin so glücklich!" Und er küßte sie in stürmischer Zärtlichkeit wieder und wieder. Aber dann drängte er selbst, daß Traube

. So geliebt werden, geliebt von einem Mann wie Frank Manhart — durfte sie da noch wägen und zaudern, durfte sie da noch an die kleinlichen Bedenken der Men schen denken? Und mit rosigen Wangen und leuchtenden Augen mischte sie sich in den Saal unter die Tan zenden. Der Schriftsteller Wend bat als erster um einen Tanz. Sie flog mit ihm davon. Und sie kam am Platz des Senators Manhart vor über, der mit grollenden Augen auf das schöne Mädchen blickte. In ihrer Seele jauchzte es. „Ich zwinge

dich doch, du stolzer Senator, denn deines Sohnes Herz gehört mir, und das deine will ich mir auch erobern kraft meiner Liebe," dachte sie und strahlte ihn mutig mit ihren schö nen, braunen Augen an. Herrgott, hat das Mädel Augen! Frank muß fort, sobald als möglich. Ich muß doch sehen, ob er noch einen früheren Dampfer benutzen kann. Je eher er ihr aus den Augen kommt, je besser ist es. Und morgen spreche ich mit Brenken, er muß mir helfen. So sagte der alte Herr zu sich selbst. Und seine Augen folgten Traube

wieder wie magnetisch angezogen. Er konnte verstehen, daß Frank sich in das Mädchen verliebt hatte. Aber lieben und heiraten ist eben zweierlei. Und der Erbe seines Hauses hatte Traditionen zu wahren und durfte nicht das erste beste schöne Mädel heiraten. Frank Manhart holte Traube im Laufe des Abends zu einem einzigen Walzer. Es war ein Tanz, den sie beide in ihrem Leben nie vergeffen haben. Ihre Herzen schlugen einander zu und ihre Augen trafen sich immer wieder in seligem Leuchten

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Der Oberländer
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Pagina 10 di 10
Data: 01.08.1930
Descrizione fisica: 10
waren allein. Der Senator sah seinen Sohn mit einem durchdringenden Blick an. „Ich habe gehört, Frank, daß du heute der Sekretärin Frensen und ihrer Mutter einen Be such gemacht hast. War das nötig?" Ein leises Rot stieg in Frank Manharts Stirn, die sich Heller von dem gebräunten Gesicht abhob. „Ja, Vater, ich habe der Frau Majorin Fren sen einen Dankbesuch gemacht, weil sie ihrer Toch ter gestattete, bei dem Festspiel mitzuwirken.- Der Senator klopfte nervös mit den Finger spitzen aus den Tisch

. „Heutzutage braucht man in Angestellten nicht noch Prätentionen großzuziehen; sie sind ohnedies anspruchsvoll genug," sagte er scharf. Frank blieb ruhig. „Lieber Vater, wir haben dies Thema schon einmal berührt. Ich sehe in der Majorin Fren sen und ihrer Tochter Damen, denen ich keine Aufmerksamkeit schuldig bleiben möchte." „Aber sie stehen doch außerhalb unserer Sphäre und jedenfalls nicht in gesellschaftlicher Beziehung zu uns." „Trotzdem hat die Majorin Frensen von mir dieselben gesellschaftlichen

darauf vorbereiten, die Reise anzutreten." Frank Manhart kam diese Reise jetzt ziemlich unerwünscht, da er mit seinem ganzen Herzen hier festgehalten wurde. Er hatte auch das un behagliche Gefühl, als handle es sich um eine Art Strafversetzung. Wollte ihn sein Vater aus Traudes Frensens Nähe entfernen? „Es ist sehr schmeichelhaft lieber Vater, daß du mich einer solchen Aufgabe für würdig hältst. Ich hoffe dich nicht zu enttäuschen." „Das setze ich als selbstverständlich voraus. Außerdem schreibt

mir Markus Rudorf noch, daß er seine Tochter auf einige Monate nach Deutschland schicken will. Ich hoffe, daß sie als Gast in unserem Hause weilen wird. Und wenn sie auch unter dem Schutze einer Ehrendame reist, würoe es ihr Vater gern sehen, wenn du dich ihrer annehmen würdest. Sie wird denselben Dampfer benutzen, mit dem du die Rückreise an trittst. Richte dich also darauf ein, in etwa vier Wochen nach Brasilien abzufahren." Frank biß sich auf die Lippen. Gegen dieses väterliche Machtgebot gab

es keinen Einwand; das wußte er. Er versuchte gar nicht erst Einspruch zu erheben. Wenn der Vater ihn beauftragte, derartige Geschäfte abzuschließen, war das immer hin ein Vertrauensvotum. Aber die Erwähnung der Tochter des brasilianischen Freundes machte ihn doch stutzig. Hatte der Vater etwa Heirats pläne ? Ohne jedoch zu fragen, sagte Frank so ruhig er konnte: Es ist gut, Vater, ich werde mich vorbereiten. Wie lange soll ich in Brasilien bleiben?" „Das kommt auf die Abwicklung der Ge schäfte an. Ich denke

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Pagina 11 di 12
Data: 24.10.1930
Descrizione fisica: 12
. „Ach, Unsinn!" sagte er heftig. Da wußte sie, daß ihre Vermutung richtig war. Sie küßte den Vater herzlich und sagte: „Und nun wollen wir nicht mehr davon reden. Ich bin ganz ruhig, da ich weiß, daß du nur mein Glück willst." Und sie trat von ihm fort in den Säulengang hinaus. Dort traf sie nach einer Weile mit Frank zusammen. Auch ihr Vater folgte ihr. Sie war sehr heiter, fast übermütig. Aber zuweilen saß sie dann still und in sich gekehrt und sah in die Tropennacht hinaus. Frank bemerkte

Wegner untreu geworden war. Nun, das würde sich alles geben, wenn sie erst mit Frank Man- hart einig war. Er ahnte nicht, daß seine Tochter ihn vorhin diesem Verhör unterzogen hatte, um sich voraus Absolution zu holen für einen Schritt, den sie ihrer Wesenart nach tun mußte, um sich selbst treu bleiben zu können. Am nächsten Vormittag fuhr Dora in Beglei tung Franks nach dem Botanischen Garten. Dort stiegen sie aus, wie es geplant war und gaben dem Chauffeur die Weisung, in etwa drei Stun

den sie wieder abzuholen. Gleich darauf trennte sich Dora von Frank. Sie reichte ihm die Hand und sah mit erregt glänzen den Augen zu ihm aus. „Also in drei Stunden hier an derselben Stelle, lieber Freund. Bitte, geben Sie mir einen Glück wunsch mit auf den Weg, ich kann ihn gut brauchen." Er hielt ihre Hand fest. „Fräulein Dora, wie ein Bruder frage ich Sie: Haben Sie sich reiflich überlegt, was Sie heute tun wollen?" Er ahnte, was Dora vorhatte. Sie atmete tief auf. „Seien Sie unbesorgt, lieber Freund, ich weiß

, ohne sich noch einmal umzublicken. Frank sah ihr nach, und seine Gedanken flogen wieder, wie so oft, sehnsüchtig zu seiner jungen Frau. Wie mochte es Traube ergehen? Was mochte sein Vater alles inzwischen unter nommen haben, um sie aus Hamburg zu entfer nen? Er berechnete, wieviel Tage er noch von ihr getrennt fein würde, während er zur Besichtigung des Botanischen Gartens schritt, der eine ungeahnte Fülle des Interessanten bot. Die ringsum aufra genden Berge schützen diesen Garten, als sei er ein einziges Riesentreibhaus

, so daß die Pflanzen in üppiger Fülle uno Mannigfaltigkeit gediehen. So verging Frank die Zeit im Fluge, bis Dora wieder erschien. Sie war pünktlich auf die Mi nute. Sichtlich erregt trat sie aus Frank zu und faßte wie Schutz suchend nach seinem Arm. „Bin ich nicht pünktlich?" stieß sie etwas atemlos hervor. Er hielt ihr die Uhr hin. „Auf die Sekunde." Sie blickte sich um, als wisse sie kaum, wo sie sich befand. „Haben Sie sich sehr gelangweilt?" fragte sie noch halb geistesabwesend. „O nein, im Gegenteil

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Der Oberländer
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Pagina 12 di 12
Data: 14.11.1930
Descrizione fisica: 12
für sticken und stopfen sowie Unterweisung in der Handhabung von Näh- Maschinen durch die allbekannte Firma inender Frank. Innsbruck veranstaltet. Für Teilnehmerinnen, welche von der Firma Theodor Frank eine Nähmaschine gekauft ha ben oder kaufen wollen, ist der Kurs vollkommen oenm Kostenlos. Teilnehmerinnen mit fremden Maschinen haben einen Aegie- beitrag von 8 10.— zu ent richten. Wahrend der Kurs- dauer werden im Kurslokale die neuesten Nähmaschinen der beslbekannten Marken Phönix, Pia». Mundlos

und Rast & Gasser zur unverbindlichen Besichtigung ausgestellt. Anmeldungen zum Kursbesuche bei Hans Praxmarer Schiossermeister, Imst, Langgasse 323 Line Doppelbetlstalt mit Federmatratzen und zwei Keilpolstern ist zu verkaufe Näheres in der Verwaltung des Blattes. ihren Vater, der sie noch an Bord gebracht hatte, und sagte unvermittelt: „Mein guter, alter Papa, wenn er.wüßte, wie ich ihn hintergangen habe! Aber er hat es nicht anders gewollt," schloß sie mit einem kleinem Seufzer. Frank wandte

sich lächelnd ihr zu und fragte in fast scherzendem Ton: „Gewissensbisse?" Sie schüttelte energisch den Kopf. „Nein — er ließ mir keine Wahl." Er schob die Mütze von der Stirn zurück. Was uns unsere Väter doch für Sorge ma chen," meinte er dann mit komisch bekümmerter Miene. Dora lächelte unter Tränen. „Er hat es ja gut gemeint, mein guter, alter Papa, und hat mir auch wahrlich einen Mann ausgesucht, mit dem ich hätte zufrieden sein kön nen," sagte sie schelmisch zu ihm aufsehend. Frank verneigte

mit einem Deutschen verheiratet habe. Aber - Sie wissen noch nicht alles - mein Gatte befindet sich an Bord dieses Dampfers. Frank richtete sich überrascht auf. „Das ist allerdings eine Ueberraschung! Aber vor allem meinen herzlichsten Glückwunsch zu Ihrer Vermählung! Möchten Sie bald, recht bald die nachträgliche Sanktionierung Ihrer Ehe durch Ihren Vater erhalten." Sie lächelte mit feuchten Augen. „Das ist auch mein heißester Wunsch. Mein guter, alter Papa wird freilich rasen und toben, wenn er alles erfährt

. Es ist eigentlich feig von mir, daß ich es ihm nicht gesagt habe, ehe ich abreiste — aber ich hielt es für klüger, ihn erst durch den Trennungsschmerz ein wenig weich zu muujtu. t . „Und wie wollen Sie ihm die Nachricht bei'- bringen?" „Das weiß ich selbst noch nicht genau, zeden- falls erst von Deutschland aus. Ich werde ihm einen sehr, sehr lieben Brief schreiben und ihm alles erklären. Es ging wirklich nicht anders. Ich hätte um gar keinen Preis von meinen Georg lassen können." Frank nickte

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Industrie- und Handels-Zeitung
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Pagina 4 di 12
Data: 02.10.1927
Descrizione fisica: 12
- sonatstatus, ferner die Beschlüsse über Festsetzung der Beiträge der im Verband zusammengeschlossenen Körper schaften sowie die Beschlüsse betreffend die Zuerken- nung aller provisorischen oder fortlaufenden, ordentlichen oder außerordentlichen Zuweisungen j eder Art oder jeden Titels an die leitenden Personen oder. Angestellten unter liegen. Dieselben Befugnisse stehen dem Präfekten hinsicht lich der Provinzverbände zu. Handelszeitung Vili. Jahrgang — Nr. 40 Christoph Frank f. Am 25. Septr verschied

auf seinem Ansitz Rebenhof ih Gries Herr Christoph Frank im 76. Lebensjahre. ; Seil 55 Jahren lebte-und'wirkte der Verstorbene in un serem Gebiete, das ihm in seinem arbeits- und erfolgreichen Schaffen zur Wahlheimat geworden. I , ; • - C-h. Frank kam 1872, nach Absolvierung der Laüdw. Schule in Reuttlingen, als Wanderlehrer ftlV Obst- und Weinbau nach Trento und war,der erste Fachlehrer für Wein- nnd Obstbau an der Landw. Schule in S. Michele, wo er von 1874—1877 in -»Stellung blieb. Hierauf wirkte Frank

bis 1895 beim damaligen Bozner -Landwirtschafts und Gartenbauverein in Bolzano als Wanderlehrer und Ge schäftsführer. Mehrere Jahre hindurch stand der Verstor bene anch an der Spitze der Reblauskommission und der Rczirks-Körungskommission. Durch seinen unermüdlichen Fleiß und. großes Fachwissen wurde. Frank zu einem der erfolgreichsten Pioniere der Reform und Modernisierung der Landwirtschaft nnd insbesondere des Weinbaues. Auch der Weinhandel und Weinexport verlieren in Frank einen ihrer besten

erleidet. Noch im letzten Jahre stellte sich Christoph Frank, den» ehrenvollen Rufe der Regierung folgend, mit dem nur ihm eigenen aufopferungshereiten Arbeitswillen an die Spitze des landwirtschaftlichen Förderungswesen, das er als Kom missär nnd Präsident der Caltedrn Ambulante von Bolzano iii neue Bahnen zu lenken berufen .gewesen wäre, wenn ihn nicht der Tod zum ewigen Frieden abborufen hätte. Seinem arbeitsfreudigen 'Streben war auch der äußere Erfolg und die allgemeine Anerkennung besebieden

; . sein landwirtschaftlicher Besitz und seine Kellerei waren mu stergültig geführt. Nun ruht Christoph Frank nach einem langen, hur der Arbeit und dem Fortschritt gewidmeten Leben ihi sonnigen Frieden des rebnmkränzlen Grieser Friedhofes, wohin ihn auf seinem letzten Gange die große Zahl seiner Freunde nnd Arbeitskollegen begleiteten. Beine Werke werden sein Denkmal sein. Zum neuen (Qüfilendefiref. In der letzten Nummer haben wir dieses Dekret ver- 1 aulbart und erübrigt noch’ hiezu Zweck ' und voraussicht liche

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Pagina 11 di 12
Data: 14.11.1930
Descrizione fisica: 12
. Und ich habe ihm versprochen, hier in diesem Häuschen auf ihn zu warten, bis er kommt. Freiwillig verlasse ich es nicht, um keinen Preis der Welt!" Der Senator erhob sich langsam. „Ist das Ihr letztes Wort?" Sie sah ihn mit großen, flehenden Augen an. „Es ist mein fester Wille, denn ich tue nur, was Frank mir geboten hat. Herr Senator, ich bitte Sie, geben Sie Ihren Wiederstand gegen unsere Verbindung auf. Er ist vergeblich. Machen Sie sich und Ihrem Sohne nicht unnötige schwere Stunden, lassen

, Herr Senator. Und Ihre Worte können wich nicht schrecken. Aber ich gebe Ihnen frei willig mein Wort: wenn Frank heimkehrt und I Ihnen erklärt, daß er jene junge Dame heiraten will, und daß er bereut, sich an mich gebunden zu haben, dann gebe ich ihn frei, gleichviel, wel ches Band uns bindet." Er sah sie unsicher an. Dann sagte er rasch: „Gut, ich halte Sie beim Wort! Sie geben Frank ohne weiteres frei, wenn er erklärt, daß er Fräu lein Rudorf heiraten will?" Ja, dann ist er frei

kopfschüttelnd in ihre leuch tenden Augen. „Sie scheinen Ihrer Sache sehr sicher zu sein," sagte er dann. Traudes Augen strahlten ihn an. „Ja, Herr Senatator, wer so liebt wie ich, der vertäut rückhaltlos. Und Frank Manhart müßte nicht der Sohn seines Vaters sein, wenn er nicht Wort zu halten verstünd." Etwas Warmes stieg in seinem Herzen auf, das er gewaltsam unterdrücken mußte. Sie wissen doch, daß ich mein Wort gegeben habe, nicht in eine Verbindung meines Sohnes mit Ihnen zu willigen.,. Ihre Augen

ist," rang es sich wie widerwillig über seine Lippen. Dann verließ er mit einer hastigen, fast fluchtähnlichen Bewegung das Zimmer und warf sich draußen in den Wagen. „Was ist denn an dem Mädel, das einen so wehrlos macht gegen ihren Zauber," dachte er ganz hilflos. Brenken hat sie verhext, Frank hat sie verhext, und ich bin knapp mit heiliger Haut davongekommen." Er hatte das Gefühl, sehr wenig erreicht zu haben. Und erst, als er schon fast seine Wohnung ereicht hatte, raffte er sich auf, schalt

sich selbst einen Narren, daß er nicht energischer aufgetreten war. Aber nun war es zu spät, und er mußte sich da mit begnügen, daß sie ihr Wort gegeben hatte, Frank freizugeben, wenn er es wollte. * * * Frank Manhart und Dora Rudorf hatten in Begleitung der Senjora Rodigo ihre Reise nach Deutschland angetreten. Jetzt lehnten sie nebenein ander an der Reeling und blickten auf das ent schwindende Panorama von Rio. Dora dachte an

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Pagina 10 di 12
Data: 05.12.1930
Descrizione fisica: 12
Q gl gut! billig! M m Oskar notzoin x a imst a Frank hatte gemeldet, mit welchem Zuge er eintreffen würde. Auch Traube hatte er nach An kunft des Dampfers telegraphisch benachrichtigt: „Uebermorgen abend bei Dir. Innigst Dein Frank". Traudes Herz klopfte zum Zerspringen, als sie diese Worte las. Das Telegramm hatte viel Zeit gebraucht, sie erhielt es erst am Vormittag des Tages, an dem Frank eintraf. Sie und Trina hatten alle Hände voll zu tun, um das schlichte Heim zum festlichen Empfang zu schmücken

. Einen ganzen Arm voll Flieder holte Traude und ordnete ihn in Vasen. Auch im Hause des Senators wurden festliche Vorbereitungen getroffen. Wenn auch Fräulein Rudorf mit ihrer Begleiterin im Hotel Wohnung nehmen wollte, wie Frank gemeldet hatte, so war es doch selbstverständlich, daß sie sonst die gast liche Aufnahme fand. Es gab für den Senator zwei Auslegungen für Dora Rudorfs Wunsch, im Hotel zu logieren. Entweder war sie mit Frank schon verlobt, so daß ein Zusammenwohnen in einem Hause nicht mehr

statthaft war, oder die beiden jungen Leute standen sich antipathisch gegen über. Eine andere Lösung erschien dem Senator unwahrscheinlich. Aber er war schon so zermürbt von allem Grübeln und Denken, daß er nicht mehr wußte, was er eigentlich hoffenund wünschen sollte. Zur bestimmten Zeit machte er sich fertig, um nach dem Bahnhof zu fahren und seinen Be such und seinen Sohn zu empfangen. Als er auf dem Bahnsteig stand, fiel ihm wieder ein, daß ihn Frank beim Abschied mit dem freundlichsten Ge sicht

auch Blumen gesandt hatte — für das Grab ihrer Mutter. Für sie hatte er Totenblumen gesandt — und für Dora Rudorf brachte er hier Brautblumen. Ob Traude Frensen wußte, daß Frank heute heimkehrte? Ob sie wirklich Wort gehalten hatte, ihm keinerlei Nachricht zu geben? Und ob sie wirklich keinen Versuch machen würde, ihn zu halten, wenn er sich mit Dora Rudorf verlobte? Die Stimmung des Senators wurde durchaus nicht besser, während er darüber nachdachte. Und plötzlich ertappte er sich auf einem Gedanken

, vor dem er selbst erschrak: Ich an Franks Stelle — ich hätte Traude Frensen nicht aufgegeben. Hatte er das wirklich gedacht? Er sah sich scheu um, wie in Sorge, daß jemand diesen Gedanken erlauscht haben könnte. Aergerlich über sich selbst raffte er sich zusammen und nahm seine stolze, unnahbare Haltung an. Wie konnte er nur so närrischen Gedanken nach hängen! Es war entschieden nervös. Es war Zeit, daß diese Angelegenheit erledigt wurde. * * * Der Zug, der Frank Manhart, das junge Ehepaar und Senjora Rodigo brachte

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Pagina 11 di 12
Data: 29.08.1930
Descrizione fisica: 12
^rauer-Ändenken Die heimlich Vermählten 13 Roman von H. Courths-Mahler. Draußen telephonierte er seinem Chauffeur und gab ihm Weisung, sofort zu kommen und Fräu lein Frensen heimzufahren. Dann ging er in den Saal zurück und nahm in der Nähe seines Vaters Platz, der ihn mit gerunzelten Brauen begrüßte: „Ich wünsche nicht, daß du nochmals mit Fräulein Frensen tanzt, ich will das nicht!" „Es ist gut, Vater, ich werde nicht mehr mit ihr tanzen," sagte Frank ruhig. Der Senator blickte ihn forschend

an, aber aus des Sohnes unbewegtem Gesicht konnte er keine Schlüsse ziehen. Dazu wurde er gerade von einigen älteren Herren in ein Gespräch ge zogen und Frank stahl sich unbemerkt aus dem Saal. Als er an der Garderobe vorüberkam, trat Traube heraus. Sie trug einen schlichten grauen Mantel über ihrem weißen Kleid, ihr Haar war unbedeckt. Ihre Wangen röteten sich, als sie Frank er blickte. „Gute Nacht, Frank!" sagte sie leise. Er hatte sich vorsichtig umgesehen und schloß sie rasch in seine Arme. Seine Lippen brannten

heiß auf den ihren. „Gute Nacht, mein Lieb, träume von mir! Sie nickte ihm zu und machte sich los. „Auf Wiedersehen morgen!" rief er ihr nach. Sie huschte davon. Er folgte ihr von weitem und überzeugte sich, daß sein Wagen zur Stelle war und daß der Diener ihr den Schlag öffnete. Als das Auto davonrollte, kehrte er in den Saal zurück. Ungefähr eine Stunde später brach der Senator aus. Frank trat zu ihm. „Wollen wir zusammen heimsahren, Vater?" „Willst du auch schon aufbrechen?" .2a." „Nun gut

— so komm." Sie verabschiedeten sich von dem Gastgeber, und der Senator fragte: „Lieber Brenken, bist du morgen früh für mich in einer privaten Angelegenheit in deinem Kontor zu sprechen. „Gern, ich erwarte dich." „Dann sorge bitte dafür, daß ich dich um elf Uhr allein in deinem Kontor treffe." Damit schüttelten sie sich die Hände, und der Senator folgte seinem Sohne. Er war fest davon überzeugt, daß er seinen Willen durchsetzen, würde. Aber ebenso fest war Frank des Glaubens, daß fein Vater

aus ihrem Kiffen. „Frank Manhart will mich zur Frau, wir haben uns heute abend verlobt! Und morgen früh kommt er zu dir, um dich um deine Einwil ligung zu bitten." Die alte Dame lag mit geschloffenen Augen, ohne sich zu rühren. Sie ließ die Worte ihres Kindes in ihrer leidgewöhnten Seele ausklingen. Und dann perlten Tränen zwischen ihren geschlos senen Lidern hervor. Sie faßte nach der Hand ihrer Tochter. ,

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Pagina 11 di 12
Data: 20.06.1930
Descrizione fisica: 12
Illustrierte P zur Werbung für Hotels, Gasthöfe, Kuranstalten, Verkehrs- und Verschönerungsvereine liefert in gediegener Ausführung bei mäßigen Preisen. Buchdruckerei Egger, luui Die heimlich vermählten 3 Roman von H. Courths-Mahler. „Ich bat sie darum, und sie hat sich liebens würdigerweise bereit erklärt, sie zu übernehmen." „Gott, was machst du für Umstände mit die sem Mädchen, warf die Tante ein. „Sie ist die Tochter eines Majors, der im im Kriege gefallen ist," sagte Frank ziemlich schroff

. „Nun ja, aber das ändert doch nichts daran, daß sie eine Angestellte ist und bleibt." Frank richtete sich auf. „Ihr Vater hat sein Leben fürs Vaterland lassen müssen, ihr Bruder ebenfalls. Sie steht schutzlos und allein und muß für sich und ihre kranke Mutter den Unterhalt verdienen alle Achtung davor —, und Onkel Brenken ist sehr zufrieden mit ihr!" Der Senator sah seinen Sohn etwas ver wundert an, weil er so heftig wurde. Die Tante aber zuckte die Achseln. . „Warum ereiferst du dich, Frank

? Ich bm mit meinen Ansichten alt geworden und will nicht mehr umlernen. Und hier im ängsten Familien kreise werde ich doch wohl Verständnis für diese Ansichten finden! Es ist schlimm genug, daß sich heutzutage alle Gegensätze verwischen und daß sich überall diese entsetzliche Gleichmachungsteorie breit macht. Sie ist grau wie alle Theorien und eine Krankheit unserer Zeit, von der wir hoffentlich bald gesunden werden." „Ich glaube nicht, daß wir jemals wieder zu den alten Ansichten zurückkehren werden, siel Frank

ihr ins Wort, „und so wenig ich ^ auch mit den jetzigen Verhältnissen zufrieden bin — das eine gute haben sie gebracht, daß man mit vielen veralteten Vorurteilen aufgeräumt hat — daß man den Menschen als Menschen gelten lassen will, unabhängig von seinen Verhältnis sen." „Nennst du die gesellschaftlichen Grenzen, die wir stets gezogen haben, veraltete Vorurteile?" „Im gewissen Sinne, ja, Tante Leopoldine." Die alte Dame warf den Kopf steif in Nak- ken. „Aber FrankFrank, ich bin starr

junge Dame. Sie besitzt auch Tackt ge nug, um zu wissen, daß sie durch ihr Abhängrg- keitsverhältnis in eine andere Sphäre gerückt ist. Es hat gar keinen Zweck, über dieses Thema zu streiten. ‘ Bei diesem Iubiläumsfest ist sie natür lich an ihrem Platz. Daß sie zu intimeren Ge selligkeiten in unseren Kreisen geladen wird, ist ja nicht vorauszusehen und damit halte ich die ganze Frage für erledigt." Frank biß sich auf die Lippen. Die Unter haltung hatte seinen Trotz geweckt. Sein ritter liches

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Pagina 12 di 12
Data: 12.09.1930
Descrizione fisica: 12
auf allen euren Wegen. Was die heißen Wünsche einer Mutter an Glück auf ihre Kinder herabflehen können, das soll euch be- schieden sein. Seid stark und treu in eurer Liebe, dann wird sich alles zum Besten fügen. Und ich will unaufhörlich darum beten, lieber Frank, daß Ihnen Ihr Vater diesen eigenmächtigen Schritt verzeiht und meine Tochter in seine Familie auf nimmt. Leichten Herzens habe ich nicht in eure Verbindung gewilligt, weil die Zustimmung des Senators fehlt. Aber meiner Tochter Glück konnte

ich nicht im Wege stehen. In Ihre Hand, mein lieber Frank lege ich nun vertrauensvoll das Schicksal meines Kindes." Frank küßte der alten Dame ehrerbietig die Hand. „Ich danke Ihnen für dies Vertrauen, liebe Mutter, es soll Sie nie gereuen," sagte er ernst. Und dann sah er Traude tief und zärtlich in die Augen. „Das Aufgebot ist bestellt, Traude —" Sie erbebte und legte ihr Haupt an seine Brust. „Gott helfe uns, Frank, daß sich alles zum Besten füge," sagte sie innig. „Bist du noch ängstlich, Lieb?" fragte

er zärt lich. Sie hob den Kopf und sah ihn fest und ru hig an. „Nein, Frank, du bist ja bei mir. Aber dein Vater hat den Kampf gegen mich schon ausge nommen. „Was ist geschehen, Traude?" fragte er, sie fest an sich ziehend, als wollte sie ihm jemand entreißen. „Dein Vater war heute vormittag bei Kom merzienrat Brenken. Und gleich, nachdem er ge gangen, kündigte mir mein Chef." Frank zuckte zusammen. „Ach, also er wartet nicht einmal bis ich ab- gereist bin. Nun, das ist sgut, Traude

: Wenn ich noch unentschlossen gewesen wäre, dich schon jetzt zu heiraten, das würde mich zur Entscheidung gedrängt haben. Erzähle, mein Liebling, was hat Onkel Brenken mit dir besprochen?" Traude erzählte ausführlich. Frank unterbrach sie nur einmal, als sie den Namen der Firma Opel & Co. nannte. „Ach, diese Firma hat mein Vater vor dem Fallissement bewahrt. Er kann sicher sein, daß sie seinen Wunsch erfüllt." Traude nickte. „Ich wußte gleich, daß die Sache von dei nem Vater ausging, denn Opel & Co. steht mit der Firma

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Pagina 12 di 12
Data: 17.10.1930
Descrizione fisica: 12
u. verbreitet d. Oberländer I men und fröhlicher Stimmung wurde die Mahl zeit beendet. Als Markus Rudorf sich zurückzog, um ferne Siesta zu halten, sagte er sich befriedigt: Dieser prächtige junge Mann wird meine Dora die Liebelei mit Georg Wegner schnell vergessen lassen. Er hat, scheint^, großen Eindruck auf sie gemacht, und es wird sich alles nach Wunsch entwickeln. * * * * Wie im Fluge vergingen Frank die Tage in dem schönen Rio. Wenn er nicht so große Sehnsucht nach seiner jungen Frau gehabt hätte

, wäre er wunschlos glücklich gewesen und gern noch länger geblieben. Aber Traube fehlte ihm überall. Erst jetzt fühlte er so recht, was sie chm geworden war und wie lieb er sie hatte. Im übrigen sügte sich alles so, wie es Dora geplant hatte. Markus Rudorf begünstigte natür lich ein öfteres Alleinsein der beiden jungen Men schen, und Senjora Rodigo hatte Weisung be kommen, dies ebenfalls zu tun. So fand es sich ganz von selbst, daß Dora mit Frank Manhart allein ausfuhr. Er begleitete sie auf all

ihren Ausgängen, soweit er nicht von seinen Geschäften in Anspruch genommen war, und stellte sich ihr zur Verfügung. Seinem Versprechen gemäß fun gierte er auch als Postillon d'amour. Einige Wochen waren so vergangen, als Dora eines Abends zu Frank sagte: „Also morgen werden wir den Botanischen Garten besichtigen, Herr Manhart. Es ist Ihnen doch recht?" Frank sah die erregte Spannung in ihren Augen, „Selbstverständlich, mein gnädiges Fräulein. Wann befehlen Sie?" „O, ich denke morgen vormittag

Haushaltungsgeschäften, und Dora erklärte: „Wir bedürfen Ihrer auch nicht, Senjora Rodigo, ich bin ja in guter Hut, und wir werden Ihnen doch »nicht zumuten, stundenlang mit uns im Botanischen Garten herumzulau fen, denn wir wollen alles gründlich besichtigen und werden dazu wohl zwei bis drei Stunden brauchen." „Sicher, solange braucht man," stimmte ihr Vater zu und stieß in aufgeräumter Stimmung mit Frank an. Nach Tisch war er eine Weile mit seiner Tochter allein. Er legte den Arm um ihre Schul tern und meinte

, das find Spiegelfechtereien, Dora! Wenn ein Kind ins Licht fassen will, weiß der Vater ganz genau, daß es sich die Finger verbrennt. Ich hoffe, du hast dich nun endlich überzeugt, daß dein Wunsch unvernünftig war.,. Es zuckte leise um ihre Lippen, der Blick ihrer Augen wurde dunkel. Da zog er sie fest in seine Arme. „Ich will doch nichts als dein Glück, mein Kind, und bin überzeugt, daß du mit Frank Manhart sehr glücklich werden wirst, viel glücklicher als mit dem andern." Also jedenfalls wolltest

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Pagina 11 di 12
Data: 22.08.1930
Descrizione fisica: 12
entgegenleuchtete. „FrankFrank! Das ist doch ein Traum — das kann doch nicht fein! Aber ich möchte sterben, ehe ich aus diesem Traum erwache. Ich liebe dich, ja, ich liebe dich — unsagbar!" hauchte sie. Fest zog er sie an sich und preßte seine Lip pen auf die ihren. Sie vergaßen in diesem ersten seligen Kuß für Augenblicke die ganze Welt. Aber dann schrak Traude plötzlich zusammen. Drüben im Saal war die Musik verstummt. Sie löste sich hastig aus Franks Armen und sah wie erwachend um sich. „Mein Gott

, das kann ja nicht fein! Frank, das darf ja nicht sein! Denke doch an deine Fa milie, an deinen Vater, den Senator, er wird es nie zugeben! Ich kenne eure stolzen, exklusiven Kreise! Sie dulden keinen Eindringling! Laß mich gehen — lassen Sie mich gehen, Herr Man- hart; das, was eben hier geschah, soll vergessen sein — muß vergessen werden! Ich will nichts gehört haben, was sie mir sagten; es war ein kurzer Traum — leben Sie wohl!" stieß sie er regt hervor. Und sie wollte schnell an ihm vorüber und den Wintergarten

verlassen. . , Aber er hielt sie fest, zog sie wieder m seine Arme und sah lächelnd in ihr blasses, erregtes Gesicht. „Kannst du wirklich glauben, daß ich dich wieder freigebe, nun du mir gesagt hast, daß du mich liebst, Traude? Nein, jetzt bist du mein und morgen komme ich zu deiner Mutter, sie um deine Hand zu bitten. Meinst du, sie versagt dich mir?" . . Sie schloß die Augen, und wieder brannte sem Kuß auf ihren Lippen. „Aber dein Vater Frank - dein stolzer Va ter?" Er strich ihr zärtlich das Haar

warten. Und deshalb muß ich ihn vor eine vollzogene Tatsache stellen. Dann wird er einsehen, daß er nichts mehr daran ändern kann. Er wird mit allen Mitteln versuchen, mich von dir zu trennen. Den Anfang dazu bereitet er schon vor. Aber ich laste nicht von dir! Hast du den Mut, seinem Groll zu trotzen, wie ich es tue? Wirst du so tapfer sein, wie ich es von dir erwarte?" Sie sah zagend zu ihm aus. „Ach, Frank, für mich hätte ich wohl den Mut — ich kann ja nur gewinnen dabei

und habe nichts zu verlieren. Aber du? Wenn es dich eines Tages gereut —" Er schüttelte leuchtenden Auges den Kopf. „Nie wird es mich gereuen, darüber kannst du ruhig sein! Werde die meine, Traude, sobald als möglich! Ganz still und schlicht wollen wir miteinander zum Standesamt gehen. Sobald ich die Einwilligung deiner Mutter habe, melde ich das Aufgebot an. Niemand soll darum wissen." Sie atmete zitternd auf. „So bald schon, Frank?" Er nickte energisch. „Ja, Traude! Ich sagte oir, daß mein Va ter schon Vorbereitungen

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Pagina 12 di 12
Data: 21.11.1930
Descrizione fisica: 12
Sie sich das, bitte, liebe Senjora! Und nun fassen Sie sich und verderben Sie sich und uns nicht die gute Laune. Ich gehe jetzt, meinen Gatten zu holen. Auf Wie dersehen!" Damit schritt Dora leichtfüßig davon. Die Senjora hob die gefalteten Hände zu Frank empor. ^Was soll ich tun, Senjor Manhart, um Gottes willen, was soll ich tun?" Frank zuckte die Achseln. „Am besten, Sie tun, was Ihnen Frau Dora gesagt hat; ich halte das für das klügste." „Ich verstehe Ihre Ruhe nicht. Dora hat Ih ne» doch auch einen Affront

schon gewünscht habe," sagte Frank herzlich, der schnell erwachten Sym pathie Ausdruck gebend. Georg Wegner erwiderte seinen warmen Hän dedruck. „Ich danke Ihnen, Herr Manhart, meine Frau hat mir gesagt, daß wir es hauptsächlich Ihnen zu danken haben, daß wir unsere Trauung durch setzen konnten." Frank wehrte den Dank ab, und Dora meinte: „Aber jetzt komm zur Senjora, Georg, ich will dich ihr vorstellen." Er zog die Stirn zusammen. „Die stolzeste Dame Brasiliens, die einen ehe- maligen deutschen

Offizier wie einen Schuhputzer behandelt — nun, wenn es sein muß, auch das, kleine Dora." Und er ging mit ihr und Frank zu der Sen jora, die noch immer ziemlich fassungslos war. „Liebe Senjora, mein Gatte möchte in Ihnen eine alte Bekannte begrüßen," sagte Dora lä chelnd. Bezirksgericht Imst Geschäfts-Abt. I, am 8. November 1930. Reiterei „Ja, Senjora Rodigo, ich möchte Ihnen mein! ganz besondere Verehrung zu Füßen legen. Hob fentlich haben Sie nichts dagegen, daß wir di! Ueberfahrt nach Deutschland

nun doch mitleidig hinzu: „Ruhen Sie sich aus, Senjora, ich beW Ihrer nicht, da ich mich in bester Hut befinde. Und haben Sie keine Angst vor meinem Vater, ich bringe das alles in Ordnung." Die Senjora wankte davon, während das junge Paar und Frank Manhart sich zusammen' setzten. Frank erfuhr nun Näheres über Geoi? Wegners Schicksal, der während er erzählt! immer wieder die Hand seiner jungen Frau kW „Sie war mutiger als ich, meine kleine DM ich hätte nicht gewagt, sie an mich zu fesseln Aber sie redete

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Pagina 6 di 10
Data: 30.01.1924
Descrizione fisica: 10
, aber es war aus dem Schwarzen kein Wort über das srühere Leben und die Tätigkeit des Farmers heraus zu bekomrnen; der alte, fette Bursche verstand eben immer nur dann die eng lische Sprache, wenn er sie verstehen wollte. Gewissermaßen als Entschädignng hatte mir das Schick sal meinen Kameraden Frank Smith gegeben; er war ein liebenswürdiger Mensch, mit dem man sich auch einmal über nicht alltägliche Dinge unterhalten konnte. Viel harte Arbeit schierr er noch nicht verrichtet zu haben, denn seine Hände waren werß

hinabschlich — dann wurde alles still. Mit fieberhaft klopfendem Herzen lag ich da und über legte, was zu tun sei. Daß Smith eine verbrecherische Ab sicht verfolge, war klar; wahrscheinlich plante er, den Far mer zu berauben. Ich sprang auf und wollte die Treppe hinabeilen, um Lärm zu schlagen. Aber eine innere Stimme, ein unerklär liches Gefühl hielt mich davon ab. Nein, dieser Frank konnte kein Verbrecher sein, und wenn der Schein auch gegen ihn war. Ich neigte jetzt zu der Ansicht

, es mit einem Geisteskranken zu tun zu haben, der, von einer fixen Idee beherrscht, allnächtlich in dem sonderbaren Kostüm nmherwandett. Trotzdem machte ich mich fertig, beim ersten Hilferuf zur Hand zu sein. Aber eine Stunde verging und alles blieb füll. Plötzlich, nach Verlaus einer weiteren halben Stunde hörte ich leise Schritte die Treppe herauskommen. Ich warf mich auf das Bett und heuchelte festen Schlaf. Frank Smith trat ein, und mit derselben Vorsicht wie vorhin überzeugte er sich von meinem Schlummer, ent ledigte

sich des Hemdes und der Strümpfe und begab sich zur Ruhe. Bald war er eingeschlafen, und auch mir sielen jetzt die Augen zu. Am nächsten Morgen weckte mich mein Kamerad, er war liebenswürdig wie immer, und ich war beinahe versucht, das Erlebnis dieser Nacht für einen wüsten Traum zu halten. Aber so lebhaft pflegte ich nicht zu träumen. Jedenfalls beschloß ich, für die kommende Und wirklich, es vollzog sich in der zweiten Nacht, Und wirilch, es vollzog sich in der zweiten Nacht, während welcher ich Frank

Frank in das Boot, kettete es ab und ruderte hinüber; bald darauf kehrte er mit der Depesche in der Hand zurück. Als der Farmer er wachte und Frank ihm die angekommene Botschaft über gab, riß ihm Halves mit einem wütenden Blick das Pa pier aus der Hand und zog sich, einen Fluch murmelnd, ins Hans zurück. Frank sah ihm eigentümlich lächelnd nach. Es vergingen nur einige Minuten, als der Farmer die Tür seines Zimmers aufriß und mit lauter, offenbar sehr- erregter Stimme den Namen des Negers ries

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Der Oberländer
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Pagina 11 di 12
Data: 18.07.1930
Descrizione fisica: 12
Herter nicht zu sagen. In bester Stimmung kamen die beiden Da mm im Hotel an, wo sie Frank Manhart im Vestibül erwartet hatte. Er geleitete sie nach dem Saal, wo die anderen Darsteller bereits versam melt waren. Es klappte diesmal alles ausge zeichnet. Frisch und ohne Stocken wurde das Festspiel durchgespielt. Bis zum Schluß ging al les wie am Schnürchen, auch des kleinen Harry Schlußworte kamen präzise und mit der ganzen ftischen Lebhaftigkeit des kleinen Kerls. Frank Manhart als Regisseur

natürlich gern." „Gut, also gleich nächsten Sonntag. Und nun auf Wiedersehen; Harry wird schon unge duldig sein!" „Auf Wiedersehen, Fräulein Herter!" -Diese huschte hinaus. Traube beendete' langsam ihren Anzug. Sie hatte dabei ein seltsam nervöses Empfinden, und es dauerte länger als sonst, bis sie aus der Gar derobe trat. Wie gestern stand Frank Manhart draußen und erwartete sie. Sie war erblaßt. Un ruhig sah sie sich um. „Sind die anderen Herrschaften schon fori?" fragte

über die Stirn. „Ja, Sie haben recht, es ist ein törichtes Be denken; man ist so unfrei und ich stehe schutzlos und allein im Leben. Ich muß also doppelt auf meinen Ruf achten." Er faßte ihre Hand. „Trauen Sie mir zu, daß ich etwas von Ih nen verlangen würde, was Ihren Ruf gefährden könnte?" Sie lächelte aufatmend. „Nein — Sie haben recht, ich bin überängstlich." „Also darf ich mit Ihnen gehen?" Sie neigte zustimmend das Haupt, und Seite an Seite verließen sie das Hotel. Frank gab dem Chauffeur Weisung

, wo er mildem Wagen warten sollte. Dieser fuhr davon. Schweigend gingen die beiden jungen Men schen nebeneinander her. Erft nach einer Weile sagte Frank: „Sie können sich wohl kaum vorstellen, Fräu lein Frensen, wie der Besuch, den ich Ihrer Frau Mutter gemacht habe, auf mich gewirkt hat. Es war eine ganz neue Welt für mich. Ich bin in Luxus und Reichtum aufgewachsen, wenn ich

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Pagina 9 di 10
Data: 01.01.1931
Descrizione fisica: 10
Deiner Tochter nach Deutschland reistest, dann ist alles in bester Ordnung, und niemand weiß, du die Einwilligung zur Heirat erst nachträglich geben mußtest. Also sei gescheit und hole Deine Kinder. Da bei hofft auf ein frohes Wiedersehen Dein alter Freund Heinrich Manhart." * * * Zwei Tage später fand in aller Stille die kirchliche Trauung Frank Manharts mit seiner jungen Frau statt. Es waren nur die intimsten Freunde des Hauses geladen. Im weiteren Be kanntenkreise wurde mitgeteilt, daß die Trauer

, die Schwiegertochter eines Se nators zu sein. Traube und Frank Manhart fuhren nach dem idyllischen Landhaus des Senators, in dem die Familie Manhart stets die Sommermonate zu verbringen pflegte. Hier sollte das junge Paar ungestört die Flitterwochen verleben. Trina war schon einige Tage vorher dorthin übersiedelt, um in Zukunft als tüchtige Haushälterin bei dem jungen Paar zu bleiben. Sie empfing ihre Herr schaft mit strahlenden Augen. Frank Manhart führte sein junges Weib in das reizend ausgestattete Landhaus

. Eng anein andergeschmiegt, schritten sie durch die eleganten Räume. Und Traudes Herz war voll von Dank barkeit gegen das Schicksal. Als sie den Rundgang durch das Haus been det hatten und an der offenen Verandatür stehen blieben, sahen sie die Sonne leuchtend untergehen. Frank zog seine junge Frau fest in seine Arme. „Nun liegen alle Kämpfe hinter uns, Traube, nun bist du endlich mein, ganz mein, und nichts soll uns trennen als der Tod." Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und sah

. Sie werden sich mit uns freuen." Und sie zog lachend das Telegramm aus ihrer Handtasche. Frank und Traube lasen zugleich: „Ankomme 25. August. Alles verziehen. Papa." Die beiden jungen Paare verlebten einen rei zenden Nachmittag, und am Abend kam auch der Senator heraus. Er freute sich ebenfalls sehr über die Nachricht von seinem Freunde Markus. Und am Abend saß man bei einer Erdbeerbowle auf der luftigen Veranda, und die Gläser klangen hell aneinander, als Frank glückstrahlend ausrief: „Es lebe, was wir lieben!" Die beiden

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Pagina 10 di 10
Data: 13.06.1930
Descrizione fisica: 10
" ist der dauerhafteste und billigste Dach» schütz stets lagernd. Prompte Bedienung! Reelle Preise! In der vornehmen Villa, die der Senator be wohnte, wurde Frank schon von seinem Vater erwartet. Heinrich Manhart glich seinem Sohne sehr. Beide hatten dieselbe klare, hohe Stirn, den schmallippigen Mund, der so ausdrucksvoll zu schweigen verstand, um dieselben tief unter der mächtigen Stirn gelegene Augen von grauer Farbe. Und der wohlgeformte Kopf saß bei bei den frei und stolz auf den breiten Schultern. Vater

komischen Stolz; für sie rangierte ein Hamburger Senator direkt hinter dem lieben Gott, und die neue Zeit war für sie eine wahre Heimsuchung. Frank Manhart behandelte seine Tante Leo poldine mit einer humorvollen Duldung. Er war Qualifizierte Bauarbeiter jeder Kategorie und Bauhilfsarbeiter für tzoch- und Tiefbauten, sowie alle anderen Berufe vermitteln jederzeit fachgemäß und kostenlos das Arbeitsamt Landeck, Fernruf 71 sowie dessen Zweigstelle in Imst, Fernruf 41 Kaufmännisches Büro Nr. 90 übernimmt

eine Weile über die politischen Ereignisse, als Tante Leopoldine aber immer gereizter wurde, brachte Frank das Ge spräch auf die Jubiläumsfeier bei Brenkens. „JchIhabe nun alle Rollen für das Festspiel besetzt, das ich zu Onkel Brenkens Jubiläum aufführen lasse." Sein Vater sah ihn interessant an. „So? Wen hast du denn endlich für die „deutsche Treue" gefunden?" „Fräulein Frensen, die Sekretärin Onkel Brenkens." „Die eignet sich allerdings vorzüglich, an sie hatte ich gar nicht gedacht

. Sie ist seine echte deutsche Erscheinung," meinte der Senator. „Kennst du denn diese Person?" stagte Leo poldine von oben herab. Franks Stirn rötete sich jäh. „Von einer „Person" kann hier keine Rede sein, Tante Leopoldine. Die junge Dame ist aus guter Familie." „Aber doch immerhin eine Angestellte." Ehe Frank antworten konnte, warf sein Va ter ein: „Das Festspiel wird doch gelegentlich einer Feier aufgeführt, zu der das gesamte Personal der Firma geladen ist." „Ach so! Nun, lieber Heinrich, dann machst

du es deinem Freund Brenken wohl begreiflich, daß ich an einer derartigen Feier nicht teilneh men kann." „Gut, ich sage also für dich ab." „Ich bitte dich darum! Frank scheint übrigens viel von den freigeistigen Ideen seiner Mutter geerbt zu haben." Franks Augen blitzten auf. „Liebe Tante, du vergißt, daß die Familie meiner Mutter ihre Vorfahren bis in das zwölfte Jahrhundert zurück verfolgen kann." „Wir kommen ja ganz vom Thema ab", lenkte der Senator schnell ein. „Also, du hast Fräulein Frensen die Rolle

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