1852, als auf dem hiesigen Calvarienberge, dessen weite und viel besuchte Rundsicht ein ebenso liebliches als groß artiges Landschaftsbild bietet, die irdische Hülle eines jungen Mannes aus Glatz, Namens Wilhelm Leo von Sandrart, Sohn des Generals der Cavallerie Carl Wilhelm von Sandrart zur letzten Ruhe gebettet wurde. An dessen Seite ruht nun seit einigen Tagen sein erster Nachfolger auf diesem so hoch und frei gelegenen Fried hofe, nämlich der königlich baierische Oberstabsarzt Dr. I. Frank
, nach welcher noch Director Eng»ert, ein Corpsbruder des Verstorbenen, einen warmen, tiefempfundenen Freundesnachruf folgen ließ, so daß über die würdige Abhaltung dieser Trauerfeier in allen Kreisen nur Eine Stimme der sympathischen Antheilnahme uud Anerkennung herrschte. Als der Sarg ins Grab hinabgesenkt wurde, gaben drei Böller salven deni Dahingeschiedenen noch den letzten niili tärischen Salut.' Aus diesem Berichte ist nicht zu ersehe», ob der Tod des Stabsarztes Frank wirklich zu der von der „Franks. Ztg
correct und human benommen hat, geht aus einer Darstellung des Sachverhalts hervor, die uns heute von einem nahen Freunde des Verstorbenen aus St ei nach übermittelt wird. Dieselbe lautet: „Dr. Frank aus München starb dahier, längere Zeit schon hoch gradig nervenleidend, unerwartet rasch am 10. ds. M früh 11 Uhr, nachdem er eine Viertelstunde vorher sich bereits völlig angekleidet hätte und im Begriffe war, in der hiesigen Badeanstalt ein Bad zu nehmen. Der hiesige Ortspfarrer, von dem Todesfalle
verstän digt und zwar durch den intimsten Freund des Ver storbenen, einem k. bayr. Stabsofficier, welcher zugleich auch mittheilte, daß Frank der protestantischen Reli gion angehörte, begab sich z» dessen Witwe, und suchte, wie sie mir mittheilte, sie wegen des erlitte- uen Verlustes zu trösteil. Zugleich gab derselbe Frau Dr. Frank bekannt, daß der Beerdigung auf hiesigem Friedhofe nach bestehenden Vorschriften keinerlei Hindernisse entgegenstanden, daß aber, wenn die Leiche nicht nach München
transserirt werden sollte und der Wunsch bestehe, den Verstorbenen auf einem irotestantischeu Friedhofe zu beerdigen, dies in Jnns- iruck geschehen könne, daß überdies auch aus hiesigem Calvarienberge unmittelbar an der dort befindliche!» Capelle sich bereits das Grab eines Protestanten, des Sohnes des preußischen Generals der Cavallerie, Frh. von Sandrart befinde und auch dort der Beisetzung lein Hinderniß entgegenstehe. Die Witwe und die hier mit Frank anwesenden Freuude desselben ent- schieden