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Schlern
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Pagina 57 di 136
Data: 01.07.2014
Descrizione fisica: 136
zu verstehen. Es ließen sich möglicherweise auch genauere Datierungshinweise zum rechtsufrigen Verlauf der Etschtalstraße und zur Steinach- Forst-Brücke erarbeiten. 3.2.4. Die frühesten archivalischen Quellen zur Brücke in Forst-Steinach A ll das bisher Beschriebene ist noch vor der ersten schriftlichen Erwähnung der Forst-Steinach-Brücke im Jahre 1319 anzusetzen. Am 23. Februar 1319 gestattete der Landesfürst dem Albert von Gomion, der damals Schloss Forst zu Lehen hatte, ain brücken oder ain Steg

zu demselben hause [Schloss Forst] ze machen und ze slahen, swa ez in allerpest fuget, über deu Etsch mit auzvart und mit zuvart, swa in sein zu derprucken not ist ietwedershalben der Etsch, wan man der strazzen da nicht geraten mach.™ Wie lange die Brücke dann Bestand hatte, kann nicht nachvollzogen werden, gewiss aber nicht allzu lange. Bereits im 14. Jahrhundert musste aber eine neue Straße geöffnet worden sein. Nur so lässt sich die Verlegung der Zollstelle um 1331/1388 vom Zollbinder in Mitterplars

zum Zollbaur/Töllwirt bei der St.-Helena-Kirche auf der Töll erklären. 211 Die neue Straße von Marling über Forst zur Töll dürfte zuerst bei der erstmals 1326 erwähnten St.-Helena-Brücke ( ponss . Helene)™ in die alte Landstraße gemündet haben. Mit dem neuen Zollhaus auf der Töll wurde so einer Umfahrung der Straßenmaut ein Riegel vorgeschoben. Mit der neuen Straße durch Forst hatte auch die Forst-Steinach-Brücke nicht mehr den exklusiven Stellenwert für die rechtsseitige Etschtalstrecke, denn es gab

nun zwei Möglichkeiten der Etschüberquerung, wobei jene oberhalb der Töll für einen gewissen (kurzen) Zeitraum auch den Zoll umging. Dennoch wurde die Brücke in Forst-Steinach immer wieder erneuert. Der gotische Brückenbau von 1410/30, deren Brückenkopf in Steinach noch heute zu sehen ist, lässt sich in den Urkunden nicht fassen. Auch diese Brücke wird nicht allzu lange intakt geblieben sein. Um das Jahr 1510 - ein Akt von 1600 gibt an vor 90 Jahren - wurde auf Befehl der Kammer bei Forst eine neue

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Pagina 26 di 136
Data: 01.07.2014
Descrizione fisica: 136
Abb. 2 Rechte Seite: Ausschnitt der 1. Kopie der Situation der Etsch von der Ziegel- oder Römer- Brücke bis zur neuen Förster Brücke, Juli 1854. Aufbewahrung: Archiv der Chronisten Algund, ehemals Familienarchiv Kröss. Aufnahme: © Verein der Chronisten Algund § DERSCHLERN 24 S' Tellerprugen und nicht die Förster Brücke, obwohl diese im frühen 17. Jahrhundert bestanden hatte. 9 Auch Beda Weber nennt im Jahre 1845 nur indirekt eine Brücke in Forst ohne weiter darauf einzugehen: Überschreiten

wir bei Steinach die Etsch, so erreichen wir Forst. [...] Hier sitzt auf einem Hügel das Schloß Forst [...] Am Schlosse vorüber führt die neue Straße. In Zusammenhang mit der Toller Brücke kommt er allerdings auf die Altersthematik zu sprechen: Hier bringt uns die Ziegelbrücke, von einem ehemaligen Ziegeldache über ihr so genannt, nach Einigen römischer Bauart auf Quadratermarmor, in ihrer gegenwärtigen Gestalt wohl kaum über dreihundert Jahre alt, ans linke Etschufer.™ Kurz darauf - 1847

- wird die topografisch-geschichtliche Beschreibung Tirols und Vorarlbergs von Johann J. Staffier veröffentlicht, wo neben der Etschbrücke bei Steinach nur auf jene der Töll näher eingegangen wird: Von der Thöll führt eine einfache steinerne Bogenbrücke über die in schäumenden Wirbeln niederbrausende Etsch auf das jenseitige Felsenufer in die Gemeinde Forst und Josephsberg. Diese Brücke, ein Muster der Baukunst und von unzerstörlicher Konstruktion, wird allgemeinfür ein Römerwerk gehalten. Und auch er verweist

auf den Neubau der Reichsstraße von 1845/46: Südlich von Algund steigt die Poststrasse gegen Westen stark bergan, immerfort am linken Ufer der Etsch (weil durch die Verwüstungen des Thöllgraben-Baches hier oft gestört, wird die Poststrasse auf das rechtseitige Etschufer übersetztjP Beide Autoren geben also die allgemeine Meinung wieder, die steinerne Brücke an der Töll sei römischen Ursprungs. Auch auf einer Karte von 1844/45 ist die neue Reichsstraße mit den beiden Brücken in Forst und Töll eingezeichnet

, aber auch noch eine dritte Brücke in Steinach-Forst, der Schriftzug Römer-Brücke dürfte allerdings zur Töllbrücke gehören. 12 Friedolin Plant gibt 1879 in seinem Führer durch Meran und Umgebung die Töllbrücke ebenfalls als Römerbrücke aus. 13 Diese Ansicht war damals offenbar Allgemeingut, denn sogar noch im amtlichen Brückenverzeichnis von 1907 ist die aus Bruchsteinen gewölbte. Töllbrücke Römerbrücke genannt und auch 1914 ist auf einem Plan der Etschwerke (Bewässerungswaale) auf der Töll eine Römerbrücke eingetragen

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Pagina 52 di 136
Data: 01.07.2014
Descrizione fisica: 136
sich dort gegen König Hugo durch. Auf diesem um das Jahr 945 stattgefundenen Zug wurde er bei der munitio Formicaria (Sigmundskron) aufgehalten, er konnte die dem Bischof von Trient Menasse unterstehende Burg nicht erobern. 167 Die Burg liegt rechts der Etsch. Hatte er die alte (ehemalige) Via Claudia noch vor Bozen verlassen und die Etsch südlich von Terlan/ Siebeneich überquert oder war der „mit wenigen Begleitern“ zurückkehrende Berengar etwa auf einem neuen, ab Forst rechtsseitig der Etsch verlaufenden

Straßenzug durch das Etschtal unterwegs? 3.2.2. Eine hochmittelalterliche Brücke? E ine spätere Möglichkeit für eine Brücke in Steinach-Forst wäre in Zusammenhang mit einem Siedlungsausbau in Forst zu sehen. Schon der Name, der einst nicht nur für die heutige Algunder Fraktion Forst galt, sondern für den gesamten schattigen Nordhang vom Marlinger Nörderberg bis zum Tschirlander Nörderberg, 168 sagt alles über seine Funktion aus. Dieses Gebiet war kein typisches Siedlungsgebiet, es wurde vorwiegend

als Waldgebiet genutzt. Im Mittelalter war der Forst nicht einfach eine Wildnis, sondern ein rechtlich gekennzeichneter Nutzungsbezirk mit Wald-, Jagd- und Fischereirechten. 169 So konnten die Welfen gegen Ende des 10. Jahrhunderts bzw. um die Jahrtausendwende wohl aufgrund von Immunitätsrechten auf ihren Besitz, den sie in Lana und Ulten hatten, im Bereich Vigiljoch/Hochwart den Wildbann ausüben: Bei der Steinbockjagd oberhalb von Lana kam der junge Welfe Heinrich ums Leben. 170 Am Eingang von Ulten

ist heute noch der Forsthof Zeuge der mittelalterlichen Funktion dieses Gebietes. Dasselbe gilt für den Nörderberg und die Fraktion Forst. Es ist also mit einem relativ späten Siedlungsausbau in dieser Fraktion zu rechnen. Die Aufsiedlung von Forst hängt auch nicht mit den Welfen zusammen, sondern mit dem Bistum Regensburg. Der Vorsthof beim Schlosse Vorst in der Pfarre Algund sammt den dazu gehörigen Huben war bis ins 14. Jahrhundert Zinslehen vom Stifte Regensburg. Maria Kiem hält fest, dass

die beiden Algunder Ortsteile Aschbach und Forst geografisch wie Puzzleteile zu Partschins passen, und da alle drei wohl als ursprünglichen Grundherrn

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Pagina 25 di 136
Data: 01.07.2014
Descrizione fisica: 136
- nach sich, und dies auch, nachdem man in Maria-Theresianischer-Zeit mit der Etschverbauung begonnen hatte. Bei der Überschwemmung vom September 1772 riss die Etsch in Forst das (Alte) Wirtshaus, das Malerhaus und wohl auch die Brücke fort. 4 Wahrscheinlich 1780 - oder 1789 - wurden in Forst das untere Binderhaus, das Prantweinhäusl, das Schmalzenhäusl, das Schusterhäusl, und das erst kurz zuvor neu gebaute Wirtshaus zerstört. 5 Durch die große Überschwemmung vom Oktober 1789 wurde die Plarser Seite unterspült und das Wohnhaus

auf der Töll, der hölzerne Fußgängersteg in Forst beim Hof Pendler bzw. Haus am Steg, die beiden Straßenbrücken -JosefWeingartner-Straße/SS 38 und Me-Bo/SS 38 - beim Etschtaler Hof in Forst, die Eisenbahnbrücke bei der Algunder Handwerkerzone und die Marlinger Brücke bei Marling/Untermais. Im steilsten Flussabschnitt Töll/Forst gibt es - mit Ausnahme der beiden Töllbrücken, die genau über die enge Felsenschlucht an der Töll ziehen - auch heute keine Brücke, nur eine Rohrleitung der Etschwerke überspannt

hier die Etsch. Die drei Förster Brücken liegen bereits im weniger steilen Gelände. Eine Frage, die immer wieder gestellt wurde, ist: Seit wann gibt es eine Brücke in Steinach-Forst? Und zu welchem Straßenverlauf gehört sie? In diesem Zusammenhang ist auch immer wieder die Rede von einem römischen Brückenkopf (Bp. 972, 1012) in Steinach beim so genannten Römer-Keller bzw. Pinthof. 1. Forschungsrückblick I n den ersten topografischen Beschreibungen wird diese Thematik noch nicht angesprochen. Marx Sittich

von Wolkenstein (t 1620) erwähnt in seiner zwischen 1600 und 1620 verfassten Landesbeschreibung im Gericht Forst überhaupt nur die DERSCHLERN 23

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Pagina 53 di 136
Data: 01.07.2014
Descrizione fisica: 136
im 11. Jahrhundert nachzuweisen. Dies dürfte auch ein Zeitansatz für einen Siedlungsausbau in Forst sein, den man allgemein hochmittelalterlich sein lassen wird. Der Bestand der Burg Forst ist 1302 durch den landesfürstlichen Dienstmann Ulrich von Forst nachgewiesen. 178 1313 wurde Ulrich bereits als verstorben bezeichnet und König Heinrich verlieh die Burg seinem Halbbruder Albert von Gomion, einem außerehelichen Sohn Meinhards II. 179 Entweder auf altem Fiskalgut oder eben als Konkurrenten von Regensburg

- ähnlich wie in Aschbach - mischten nun im (späten) 13. Jahrhundert auch die Grafen von Tirol in Forst mit. Forst gehörte - soweit nachweisbar - immer zur Pfarre Algund. 180 Und dies, obwohl das Bistum Regensburg im benachbarten Partschins die Pfarrrechte innehatte. Die Besiedlung ist also wohl von Algund und nicht über die Töll von Partschins ausgegangen. Mit der hochmittelalterlichen Aufsiedlung von Forst und der Zugehörigkeit zur Pfarre Algund ergab sich auch die Notwendigkeit der Verbindung

über die Etsch hinweg. Damit ist spätestens im 12. Jahrhundert mit einem Steg über die Etsch zu rechnen. Dieser Verbindungsweg von Forst nach Algund hätte allerdings nur dann zu einer Konkurrenz für die Landstraße durch Mais werden können, wenn er über Marling nach Lana weitergeführt hätte. Weitere königliche Züge über den Oberen Weg sind zu erwähnen. Da in den hoch-/ spätmittelalterlichen Quellen zumeist nur die Ausgangs- und Endpunkte der Reisen nördlich und südlich der Alpen genannt

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Pagina 29 di 136
Data: 01.07.2014
Descrizione fisica: 136
einer Brücke in Steinach-Forst: Es ist demnach anzunehmen, dass die Strasse von Tirol über Algund und Steinach über die hier vermutete Strassenbrücke auf das gegenüberliegende rechte Etschufer und von da hinauf zur Töll geführt war. Die Töllbrücke wiederum, gewöhnlich Römer-Brücke genannt , stufte er in ihrem damaligen Bestand - mit Verweis auf Jordan - als nicht römisch ein. 20 In späteren Arbeiten revidierte Mazegger teilweise seine Aussagen, hielt aber an der Grundaussage weiter fest

ein zweiter sichtbar gewesen sein soll, der samt einem in der Nähe stehenden Wirtshause von den Hochfluthen der Etsch weggeschwemmt wurde (1772). 21 Und nachdem er auch das römische Teriola nicht mehr in Tirol, sondern in Terlan ansiedelte, kam er 1905 und 1913/14 zum Schluss, dass die Straße in der Talsohle gebahnt wurde, von Obermais-Meran nach Steinach-Forst und von da am rechten Etschufer hinauf zur Töll. 22 Seit der damaligen Zeit - nämlich seit den Arbeiten von Christian Frank 1909, F. Winkelmann

. Aus seiner Karte und seinem Manuskript zitierte Cölestin Stampfer 1889, als er die Ueberreste von römischem Straßenpflaster mit den kuppigen Steinen aufzählte: auf dem Wege von Meran auf den Zenoberg hinauf, auf dem Wege von Algund nach Dürnstein (Ochsentod), am rechten Ufer der Etsch von Forst nach der Töll (jetzt noch Römerstraße genannt). Auf die von seinem Erzfeind in der Majafrage (Mazegger) zitierte Brücke in Steinach-Forst ging er nicht ein, vielmehr setzte er ein wild verzweigtes Straßennetz voraus

) aus [...] nach Forst und von da längs dem rechten Etschufer nach Teloneum (Töll), wo sie sich mit der von Maja und Algund vereinigte , 25 Auch Paul Clemen berief sich 1893 auf Vetter und ging ebenfalls von einem verzweigten Straßennetz aus, seiner Meinung nach war der Brückenkopf in Steinach am linken Etschufer sicher als römisch anzusehen. Allerdings ging er weder auf alle Straßenverläufe ein noch auf die Einbindung dieser Brücke ins Straßennetz. 26

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Pagina 50 di 136
Data: 01.07.2014
Descrizione fisica: 136
Heft 7/8 3.2. Die Brücke in Forst-Steinach A us oben beschriebenen Gründen hat sich nun die Möglichkeit ergeben, dass ab/nach dem 9. Jahrhundert die Vinschgauer Straße das heruntergekommene Mais umging. Neben diesem terminus post quem gibt es aber auch einen terminus ante quem. Dieser ist die Gründung der Stadt Meran. Man tut sich nämlich schwer, glaubhaft zu machen, die wichtigste Landstraße sei nicht durch die neue Stadt Meran durchgezogen. Meran ist 1237 erstmals als Markt ( 1237forum

einer zwischenzeitlichen Straßenverlegung nur für den Zeitraum zwischen dem 9. und dem 12. Jahrhundert. Ein Hinweis in diese Richtung könnte von der Steinach-Forst-Brücke kommen. Wie oben beschrieben wurde, besteht wegen des Punt-Namens in Steinach aller Grund zur Annahme, dass dort vor der Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert eine Brücke gestanden hatte. Man kann also davon ausgehen, dass vor der Gründung der Stadt Meran in Steinach-Forst eine Brücke die Etsch überquerte und dass die von dieser Brücke ausgehende Straße

potentiell eine Konkurrenz zur Landstraße über Mais gewesen sein konnte. Wann genau hätte nun in Steinach-Forst eine für den überregionalen Verkehr taugliche Brücke gebaut werden können? Dazu lassen sich nur historische Überlegungen anstellen und somit Möglichkeiten aufzeigen, ohne Gewisses festlegen zu können. 3.2.1. Eine karolingische Brücke? E ine frühe Möglichkeit gäbe es bereits zur Karolingerzeit. Mit der Eroberung des Langobardenreichs 774 und dem Sturz Tassilos III. im Jahr 788 war Karl der Große

zu. Doch schon bald nach Karls Tod 814 übergab sein Sohn und Nachfolger Ludwig I. der Fromme (814-840) seinem eigenen Sohn Lothar I. Bayern als Teilkönigtum. In der Ordinatio imperii von 817 blieb die Abtrennung Bayerns aufrechterhalten, indem Mitregent Lothar I. Italien, Alamannien und Churrätien erhielt, während Bayern an Ludwig II. den Deutschen ging. 148 Genau zu jener Zeit hätte die Öffnung einer neuen Straße von der Töll über Plars und die Steinach-Forst-Brücke nach Marling und Lana eine direkte

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Pagina 24 di 136
Data: 01.07.2014
Descrizione fisica: 136
Archäologie Der Etschübergang in Algund/Steinach-Forst Überlegungen zur vermeintlichen „Römerbrücke“ und zur Via Claudia Augusta Von Günther Kaufmann Abb. 1 Höhenprofil der Etsch zwischen Plaus und Marling. Zeichnung: Günther Kaufmann D ie Etsch ändert im Meraner Raum ihren Lauf. Aus dem Ost-West ausgerichteten Vinschgau kommend, mündet sie in das Nord-Süd orientierte Etschtal. Zudem lässt sie dabei eine beachtliche Talschwelle hinter sich. An dieser Talstufe liegen die Murkegel von Zielbach

(3,67 km 2 , ca. 280 Mio. m 3 ) und Töllgraben (3,23 km 2 , ca. 240 Mio. m 3 ). Vom unteren Vinschgau (520 m) bis in den Marlinger/Untermaiser Raum (280 m) verliert der Fluss auf einer Strecke von etwas mehr als 12 km insgesamt 240 Höhenmeter. Der steilste Flussabschnitt befindet sich zwischen der Töll und Forst. Während die Etsch im untersten Vinschgau auf fast 6 km gerade mal 20 Höhenmeter verliert und damit annähernd eben dahinfließt, geht es ab der Töll, wo sich der Fluss schon metertief

in den Felsen geschliffen hat, steil bergab. Ab der Felsenschlucht an der Töll (500 m) verzeichnet die Etsch auf weniger als 2 km einen Höhenverlust von 140 m, um dann wieder seicht in den Meraner Raum auszulaufen. Von Forst bis Marling/Untermais geht es nämlich mit 80 m Höhenunterschied auf annähernd 5 km wieder gemächlicher bergab. Im mittleren Streckenabschnitt Töll-Forst verzeichnet der Fluss somit einen mittleren Höhenverlust von 7,36 %, während dieser im unteren Abschnitt Forst-Marling nur mehr 1,68

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Pagina 58 di 136
Data: 01.07.2014
Descrizione fisica: 136
. Die in der Straßenbeschreibung von 1536 wiederum genannte Unter Tellpruggen könnte mit der Forst-Steinach-Brücke zu identifizieren sein. Denn nach einem Schadensbericht bzw. einer Kostenberechnung für eine Neuerrichtung vom August 1539 ist die unnder pruggen unnder der Töll vom Hochwasser weggerissen worden. Es handelt sich hier wohl um jene um 1510 gebaute Brücke oder um eine noch jüngere. Diese 1539 zerstöre Brücke dürfte also keine dreißig Jahre Bestand gehabt haben. Im November 1540 wurde der Auftrag zum Neubau

die Ziegelbrücke auf der Töll anstelle der Forstbrücke errichtet: die neue Töll- oder Zieglpruggen erbaut worden und diese wird jetzt für die Vorstpruggen gebraucht , 214 Dennoch ist bereits 1553 in Forst wieder eine Etschüberquerung genannt, weil damals beim Grieshof in Steinach die Strass, die in Vorsstgeendt, vorbeiführte. 215 Und kurz vor 1574 dürfte wieder eine neue Brücke erbaut worden sein, denn im selbigen Jahr gab der Algunder Dorfmeister an: Item demnach die Herren von Branndißetc. im Vorsst

di Vorrst-Pruggen pawen lassen, habe ich aus Bevelh der Gemain zu Hilf darzuegeben 4fl. 2 ' 6 Diese Vorstpruggen scheint 1578 als Besitzgrenze auf. 217 Erstmals auf einer Karte eingetragen ist die Brücke zwischen Vorst und Closter Im Stainach 1604/05 bei Warmund Ygl. 218 Weitere Quellen zur neuzeitlichen Geschichte der Brücke in Steinach-Forst und der beiden Straßen auf die Töll sind bei Otto Stolz, Franz-Heinz Hye und Maria Kiem 219 nachzulesen. Dies soll hier genügen, um darzulegen, dass keine Brücke

an dieser Stelle von langer Dauer war, die meisten wohl schon nach wenigen Jahrzehnten von Hochwassern der Etsch zerstört wurden. Doch immer wieder wurde in Forst-Steinach eine neue Brücke aufgebaut, bis heute. Anmerkungen 1 Klaus Fischer, Die Murkegel des Vinschgaues, in: Der Schiern 40 (1966), 24-34, bes. 24, 27, 29. 2 Freundliche Mitteilung Walter Rigott, Flydrographisches Amt, Autonome Provinz Bozen. Auch in der letzten Mai-Woche 2012 flössen ca. 6 m 3 /sec. Restwasser (also nach Ableitung für das Elektri

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Pagina 34 di 136
Data: 01.07.2014
Descrizione fisica: 136
Heft 7/8 statio maiensis, dem Zollamt an der Grenze zwischen Italien Regio X Venetia et Histria und der Provinz Raetia. Daher war Dondio gezwungen, auch das Zollamt zu verlegen: Die Annahme, Maia habe notwendigerweise an der Hauptstraße gelegen, entbehrt jeder sachlichen Grundlage; die danach benannte Zollstelle konnte sich ohne weiteres auch in einiger Entfernung von der Ortschaft befinden, in Forst, Algund, Plars oder auf der Toll. Letzteres erscheint am wahrscheinlichsten, denn Zollämter

in Plars sei noch in römischer Zeit in Steinach-Forst die Etsch überbrückt und ein neues Straßenstück am rechten Etschufer bis zur Töll angelegt worden, also mit zweifacher Etschüberquerung. Er hielt also weiterhin fest an der Lokalisierung der statio maiensis in Mais, übernahm aber auch von Dondio die topografische Widersinnigkeit einer zweifachen Etschüberbrückung bei der Erstanlage der Via Claudia Augusta. Der Grabungsbefund der Menhir-Fundstelle am Abbruch des Plarser Schuttkegels in der Kiem

Naturkatastrophe verschüttet und zerstört worden sei. Eine Unterstützung dieses Venostenweges/Via Claudia Augusta durch den Flurnamen Kiem aus angeblich mittellateinischem caminus (,Weg, Straße“) lehnte er jedoch ab, mit der Begründung, der Flurname sei rezent und von einem Familiennamen abgeleitet. Aus der Datierung des Brückenpfeilers in Steinach in die ersten Jahrhunderte der römischen Herrschaft gewann er einen Zeitansatz für seine vermutete Verschüttung und Straßenverlegung nach Forst noch in römischer

Argumente anzuführen, vielmehr bekräftigte er seine Aussagen, dass eine (zweifache) Etschüberquerung viel gefährlicher sei als die Überquerung des Töllgrabens und dass die statio maiensis im Raume zwischen Algund und Rablandgesucht werden müsse. 48 In der Zwischenzeit und in der Folge hatte sich die Interpretation Dondios durchgesetzt. Dem Straßenverlauf von Marling über Forst-Steinach nach Plars und zur Töll sowie der Verlegung der statio maiensis auf die Töll - wobei

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Pagina 35 di 136
Data: 01.07.2014
Descrizione fisica: 136
, 58 Diese Datierung wurde in der Folge übernommen, so etwa 1998 von Petra Fliri. 59 Auch Vittorio Galliazzo kam 1994/95, 2002 und 2005 zu demselben Schluss. 60 Abweichend von der seit den 1970er Jahren vorherrschenden These Dondios hielt Franz Heinz Hye 1986 in Analogie zur Situation im Mittelalter/Neuzeit die Möglichkeit zweier paralleler Trassen beiderseits der Etsch für wahrscheinlich, die sowohl bei Forst als auch auf der Töll durch Brücken miteinander in Verbindung standen . 61 Auch Lorenzo Dal Ri und Gianni

Rizzi suchten nach einer Alternative. Ähnlich wie Staffier schlugen sie 1995 eine zeitliche Abfolge von Straßenverläufen vor: Die Römerstraße könne zuerst vom endenden 1. Jahrhundert v. Chr. bis zum 3. Jahrhundert n. Chr. von Süden kommend - wie bei Dondio - auf der rechten Etschseite verlaufen sein bis Forst, um dort nach Steinach überzusetzen und dann über Plars auf die Töll zu gelangen; später, vielleicht im 4.-5. Jahrhundert, sei die Brücke in Algund aufgegeben worden und die Straße sei

von Süden kommend auf der linken Etschseite bis Mais-Meran gelangt, um dort beim Castrum Maiense die Passer zu überqueren. 62 Die beiden Autoren kartierten nochmals 2005 das römische Straßennetz mit zwei Trassen - einer links- und einer rechtsseitigen - im Etschtal zwischen Bozen und Meran, welche sich nördlich oberhalb der Forst-Steinach- Brücke in Plars vereinten und als einzige Straße Richtung Töll in den Vinschgau zog. 63 Gian Maria Tabarelli wiederum erkannte 1994 den Brückenkopf in Steinach

zwar als römisch an, dennoch ließ er die Via Claudia Augusta daran Vorbeigehen: von Marling über Forst zur Töll, wo sie die Etsch überquerte, Richtung Rabland; um dann in widersprüchlicher Weise zu behaupten: La sua scoperta [des Brückenkopfes], e inoltre una delle due uniche testiomonianze dirette delpercorso della Claudia in Val Venosta , 64 Ähnlich ungenau die Passage bei Luciano Bosio in seinem Werk über die römischen Straßen von 1997, wo er zwar den pilone delponte romano bei Algund abbildet, aber im Text

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Pagina 54 di 136
Data: 01.07.2014
Descrizione fisica: 136
- vor den schriftlichen Erwähnungen - für eine Brücke in Steinach-Forst ergibt sich in Zusammenhang mit der Stadt Meran und dem Zoll. Meran gab es bereits 1237 als Markt und war von Graf Albert III. (1190/1200-1253) wohl um 1230 gegründet worden. Den landesfürstlichen Zoll von Meran ( theloneum nostrum in Mera.no) gab es also schon vor 1255, dem Datum seiner Erstnennung. Doch 1285 und 1287 ist der landesfürstliche Zoll zu Telle bzw. in der Telle genannt. 185 Die Lage dieser Zollstelle ist für den Zeitraum

des romanischen Namens - auf eine Brücke schließen, die von Steinach nach Forst führte und vermutlich darüber hinaus, weiter nach Marling, Lana usw. Der Zollbinder in Mitterplars kontrollierte somit den Warenverkehr von vermutlich drei Straßen, zwei aus Meran und eine von Marling her. Aus der Lage des Zollamtes in Mitterplars ist demzufolge eine Brücke in Forst-Steinach zu folgern. Nur so konnte man verhindern, dass der auf der rechten Etschtalseite über Marling nach Mitterplars gelangende Warenverkehr

nicht am Zoll vorbeifuhr. Gleichzeitig muss man aber auch folgern, dass im 13. Jahrhundert eine von Marling kommende rechtsufrige Straße durch Forst auf die Töll noch nicht existierte und auch nicht vorhersehbar war, denn diese hätte wiederum den Zoll in Mitterplars umgangen. Otto Stolz war noch der Meinung, dass ein und dieselbe Zollstelle auf der Töll (d. h. Zollbaur/Töllwirt!) zuerst (1255) noch nach der nächsten Stadt - also nach Meran - benannt worden sei, und dann ab 1285 nur mehr nach der Töll. 190

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Pagina 55 di 136
Data: 01.07.2014
Descrizione fisica: 136
Mitterplars [in der Telle/in Telia) zum Zollbinder und letztendlich auf die Töll [auf der Teil/Töll) zum Zollbaur/Töllwirt. 2. Oder es handelt sich um zwei verschiedene (landesfürstliche) Zölle: einen (Markt)zoll der Stadt Meran und einen (Straßen)zoll der Töll. 1. Sollte der Zoll also erst in etwa 1255/1285 von Meran nach Mitterplars verlegt worden sein, dann kann man dennoch nicht daraus schließen, dass es den Weg von Lana, Marling, über Forst-Steinach nach Mitterplars vorher nicht gegeben

hätte, dies ist nur der allerspäteste mögliche Zeitpunkt. Für eine rechtsseitige Etschtalstraße gibt es neben dem Puntnamen noch einen weiteren Hinweis. Der rechtsseitige Weg durch das Etschtal (zwischen Eppan und Töll) ist nämlich indirekt für die erste Hälfte des 13. Jahrhunderts bei Albert Behaim belegt. 191 Wenn nun vieles darauf hindeutet, dass bereits vor der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts eine Straße von Steinach-Forst nach Marling, Lana und weiter südwärts verlief

sie in Mais, die rodleit zoll und pallhausgellt zörungen sind auch noch 1604 in Meran nachgewiesen. 195 Im Jahre 1503 bewilligte zudem Kaiser Maximilian - sozusagen als Entschädigung für die Umgehung von Meran durch die neue Straße über Marling, Forst, Töll - der Stadt einen Passierzoll, der auf der Töll (Zollbaur/Töllwirt) eingehoben wurde und der Stadt zugutekam. 196 Die Handelsabgaben von Meran scheinen in den Amtsrechnungen des Burggrafen auf Tirol von 1290 bis 1340 auf, je Jahrmarkt zehn Pfund Berner

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