8 risultati
Ordina per:
Rilevanza
Rilevanza
Anno di pubblicazione ascendente
Anno di pubblicazione discendente
Titolo A - Z
Titolo Z - A
Giornali e riviste
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1905/01_07_1905/LZ_1905_07_01_19_object_3313219.png
Pagina 19 di 24
Data: 01.07.1905
Descrizione fisica: 24
in ein unverständliches Gemnrmel über, deuu Onkel Florian hat ein rotseidenes Taschentuch über sein Gesicht gebreitet und den Kopf znr Seite gewendet. Mit einem erleichternden Aufatmen verläßt Frau Gerhardt leise das Zimmer. Dn lieber Gott! Sie und dem Fridcheu dumme Ge danken auStreiben! — Und zum Schluß tut gerade Onkel Florian stets, was sein vergötterter Liebling will! — Aber seine Sorge ist bisher auch grundlos; das ist eine ganz harmlose Bekanntschaft. Dasselbe denkt anch der Onkel, als er mit Argnsaugeu

die jungen Leute beobachtet. Der Herr Maler scheint keine Ausnahme von der Regel zn machen. Ja, ja, die Herren Künstler glauben ja das Recht zu haben, ein jedes Blümchen pflücken zu dürfen, das au ihrem Wege blüht, deuu dieser Herr Arlt macht alleu den Freuudiunen, die sich eingefuudeu haben, genau so den Hof wie seiner Nichte. Und in dem tiefsten Herzenswinkel des Onkel Florian keimt ein leises Gefühl gekränkter Eitelkeit. Seiner Nichte! Aber es ist doch gnt so, da hat's wenigstens keine Gefahr

! Sein Fridel ist auch eiu vernünftiges Mädchen uud wird keinen Gedanken an so einen AllerweltSfchwerenöter verschwenden. Einige Tage später ist Oukel Florian schon wieder anf dem Wege nach Griinan. So rnhig er auch zum Schlusz an jenem Ge- bnrtSragnachmittag über den „lieben Bekannten aus Dresden' uud feine eigenen Bedenken gelächelt, so wenig kann er, seit er wieder zn Hause ist, die Sorge loswerden, dieser flotte Künstler könne doch seine Znkuuftspläne krenzeu. Er hat da noch ganz znletzt einen Blick

'! Aber hatte er nicht gleich eine Antipathie gegen ihn? O, wenn Onkel Florian nicht seine Augen offen hielte, wie hätte es dann dem unerfahrenen Mädchen ergehen können! Er ist so tief in seine Gedanken versunken, daß er hefiig er schrickt, als er sich angernfen hört. Die Portiersran aus dem Hanse seiner Verwandten steht vor ihm. „Ach wie jut, daß der Herr Rat jerade kommen!' rnft sie ihm entgegen. „Jotte doch, was wir uns eben verschrocken haben! Nee, so 'n Mensch, fein wie 'u Jraf und — ua, wenn wir nicht nffgepaßt

der Mensch die Damen für reich gehalten, wußte die Wohnnng unbewacht und glaubte uun, einen Raub ausführen zn köuueu. Das war allerdings noch schlimmer, als wenn er sich als ein schneidiger Maler in seine Nichte verliebt hätte. Diese nun sitzt allein auf der Veranda, als schnelle Schritte auf dem Kies des Weges hörbar werden. Sie springt wie elektrisiert anf uud eilt dem Ankommenden entgegen. „Onkel — du -?!' Wie aufgeregt Onkel Florian anch ist, so fällt ihm doch die Enttäuschung anf, die ans deu Worte

1
Giornali e riviste
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1905/01_07_1905/LZ_1905_07_01_17_object_3313215.png
Pagina 17 di 24
Data: 01.07.1905
Descrizione fisica: 24
l Uienzev -Zeitung Verlag von I. G, Mahl in Lienz. ^ (Dn^I ^lOl'ldN ^ achtet nicht darauf, und Herr Florian zieht die Angen- ^ ^ ' brauen hoch. Sonst eine Seele von Manu, hat er jedoch eiue Humoreske vo» Maria Hellmuth, (Nachdruck verb,> empfindliche Stelle in seinem Herzen: Er verzeiht es sehr schwer, err Florian Schuhe starrte uuu schon eine geraume Weile wenn er sich nicht mit dem ihm schuldigen Respekt behandelt zn mit siuster gerunzelten Braneu aus feiu Gegenüber. Er werden glaubt. Uud

iu dieser Halblinkswendung des jungen Mannes war in schlechter ^anne, einer Laune, iu der „eiueu die sieht er eiue Nichtachtung seiner Person. Er, Florian Schütz?, Fliege an der Wand ärgert', wie man zu sagen pflegt, kaiserlicher Rechnnngsrat - - anno siebzig mitgefochteu nnd vor und gar zn gern hätte er seine Mißstimmung an irgend Gravelotte mit dem eisernen Kreuz ausgezeichnet — kaun wohl ^ jemandem ausgelassen. Der junge Mann, der da nach- eine achtungsvollere Haltung beanspruchen. lässig an der Brüstung

. Herr Florian Schütze dagegen sinkt atemlos anf den nächsten Sitz, sich vor allen Dingen der vielen Pakerchen entledigend. Und wäh rend er den in Strömeil rinnenden Schweiß von seinem Gesicht nnd dem ziemlich kahlen Hanpte wischt, fliegt sein Blick zn dem jnngen Manne hinüber. Das Anzcngnlbcr-Dcnkiilal i» Wie». (Mit Text.) EntU'vrfen von Hans Scherpe. Photographie Hans Makart. Bart gemurmelt, uud es war kein Zweifel, daß er nur sich selbst so liebenswürdig titulierte. Wenige hätten

Herrn. Der bückt sich zuvor kommend darnach uud überreicht sie Herrn Florian mit einer leich ten Verbeugung. „Die hätten wir noch glücklich erwischt,' sagt er dabei und wirft die duukle Haarlocke zurück, die ihm in die Stirn gefallen. „Ist dies übrigens schon Griinan?' setzt er fragend hinzn. „Leider nein, erst Köpenick! — Ja, bei solcher Hitze ist die lange Fahrt wirklich nicht augenehm,' entgegnete der Rat. -O. dann ist das große Gebände dort Wohl das alte, historische „Ist das eine Hitze!' sagt

2
Giornali e riviste
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1905/01_07_1905/LZ_1905_07_01_22_object_3313224.png
Pagina 22 di 24
Data: 01.07.1905
Descrizione fisica: 24
werden, worauf ich dann allerdings unverzüglich freigelassen wurde und ebenso unverzüglich hierhereilte, um die Situation aufzuklären. Da der Herr Onkel mich darin gesehen, konnte ich annehmen, daß ihr es erfahren und mein Lieb sich sorgen würde.' Onkel Florian kämpft einen harten Kampf. Er fühlt sich be schämt, daß er dem jungen, eigentlich sehr netten Menschen in dem kritischen Augenblick nicht beigestanden, aber abbitten nnd ihm das Mädel noch obenein geben —. Als dann jedoch die beiden Arm iu Arm

vor ihm stehen nnd die Angen seines Lieblings verschämt und bittend in die seinen schauen, da siegt sein allzeit weiches Herz. „Ja, was soll ich armer, Hintergangener Onkel machen, wenn ich denn doch einer vollzogenen Tatsache gegenüberstehe —Und mit eiuer verlegenen Rührung kämpfend, streckt er dem jungen Mann die Hand hin. „So will ich Sie denn, weil ich nun heute Ihre Bekanntschaft schnöde leugnete, als meinen Neffen anerkennen. Hat 's Onkel Florian damit wett gemacht?' Er fühlt sich von vier Armen

umschlungen, uud als iu diesem Augenblick Frau Gerhardt eintritt nnd sehr erstaunt ans die Grnppe schant, rnft er ihr lachend zn: „Das ist allein deine Schuld, warum läßt du fremde Maler deine Blumeu begießen!' An diesem Abend geht es auf der roseuumraickteu Veranda sehr lustig zn. Onkel Florian, der als korrekter Mann den zu künftigen Schwiegerneffen beiseite genommen nnd sich über dessen Verhältnisse informieren ließ, ist seitdem einer der Fröhlichsten. Was er gehört, mnß ihn sehr befriedigt

haben, denn er sagt mehrmals kopfschüttelnd vor sich hin: „Ich habe wirklich nicht gewußt, daß es anch gutsituierte Künstler gibt. Aber in der Welt ist eben alles möglich, sogar das, daß Onkel Florian seine Nichte einem Künstler gibt!' Und schmunzelnd läßt er sein Glas au das des überfeligen Brautpaares klingen. Der ^Naler der Hände. Von C. Trog. <Nach!>ruck verboten.) ^^is zum Jahre 1856 wurde von dem Athenäum zn Brügge eiu Preis von 5WV Gulden für das beste Bild an inläu- dische Maler als Preis erteilt

3
Giornali e riviste
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1905/01_07_1905/LZ_1905_07_01_18_object_3313217.png
Pagina 18 di 24
Data: 01.07.1905
Descrizione fisica: 24
Van zu, der von hohe» Banmriese» umgeben, seine Manern bis dicht an das Wasser schiebt. Der Rat ist abermals stark verletzt. Ta wollte er den jungen Menschen einer Unterhaltung würdigen, und der findet den alten, grauen Kasten, der sich Schloß nennt, anziehender. Nicht sehr schmeichelhaft für dich, Florian! denkt der alte Herr desperat. Er ränspert sich sehr vernehmlich. Der junge Mann dreht ein wenig den Kopf. „Sagten Sie etwas, mein.Herr?' „O ueiu! — doch ja! Ich wollte mich — wollte Jhueu

Florian!' Sie fliegt auf ihn zu und hängt an seinem Halse. „Onkelchen! Dn — dn kommst ja wie — wie ein Dieb in der Nacht —stottert sie in tödlicher Verwirrung. „Wie mir scheint anch störend!' prustet der Onkel und will sich aus der Umarmung lösen; doch die weichen Arme legeu sich uur ! uoch fester um seinen Hals. „Aber, Oukelcheu, wie kauust du so redeu! Nur so — so Plötz- ^ lich. Aber, bitte, tritt näher!' Sie fuhrt ihn sorglich die wenigen Holzstnfeu hinaus. „Ich hatte heute — soeben, Onkelchen

Mann bei den Verwandten kennen gelernt. Er wäre sehr vermögend uud male eigentlich nnr zn seinem Vergnügen. „So—o — nnd warnm sah ich ihn nie bei ench?' ingniriert Onkel Florian weiter. „Er kam ja zum erstenmal zn nns, als wir zu der Übersiede lung hierher rüsteten,' entgegnet Frau Gerhardt, und in dem Be streben, den Brnder von dem Thema abzubringen, sährt sie hastig fort: „Tu solltest zu schlaseu versuchen, bester Florian. Es kommen nachmittags noch einige Frenndinnen von Fridchen, nnd

4
Giornali e riviste
Lienzer Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/LZ/1905/01_07_1905/LZ_1905_07_01_20_object_3313221.png
Pagina 20 di 24
Data: 01.07.1905
Descrizione fisica: 24
„Lnkel Florian, jetzt ist es genug der — Scherze, oder was es soiisr von dir sein soll. Was ist bei nns geschehen? Willst dn dich nicht dentlicher ausdrücken? Doch Theo — Herrn Arlt,' verbessert sie sich hastig, „laß ans dem Spiel.' „Theo!' wiederholt der Onkel langsam. „Steht es so?' Und ans einmal weich werdend, hascht er nach der Hand des jungen Mädchens. „Armes Kind! Ein Wnnder ist es nicht, wenn du dich umgarnen ließest, seine einschmeichelnden Manieren — nnd den Eindruck eines sei nen

, da er in unserer Nähe wohnt. Wir nahmen sein Der Heulwolf (ksnis liUi'iUlk). «Mit Text.) Anerbieten gern an, nud jetzt ist er dadurch iu einen so häßlichen Verdacht geraten.' Ihre Tränen beginnen anfs neue zu fließen. „Laß uns eilen, ihn zu erlösen. Und dann, Onkel Florian, wirst dn ihm Ab bitte lei sten; denn hättest dn ihn nicht schmählich im Stiche gelassen, so wäre es gar nicht znm Schlimm sten gekom men.' — OnkelFlo- rian ist ans eimnalganz kleinlaut geworden. „Hm — hm,' rän- spert

mein Bräutigam ist und —' „Ich glaube wirklich, dn bekommst das fertig!' „Ganz gewiß!' „Na, dann werde ich wohl mit müssen!' seufzt Lnkel Florian kläglich. „DaS ist nicht mehr nötig!' sagt eine klangvolle Stimme von der Tür her. „Theo!' Mit einem Jnbellant stürzt Fridchen dem Geliebten entgegen. „Armer Theo! Was hast dn erduldet!' Er lacht übermütig. „O, ein lustiges Abenteuer, von dem ich Das Kaiserhaus in Hildesheim. >Mit Text.)

6