in ein unverständliches Gemnrmel über, deuu Onkel Florian hat ein rotseidenes Taschentuch über sein Gesicht gebreitet und den Kopf znr Seite gewendet. Mit einem erleichternden Aufatmen verläßt Frau Gerhardt leise das Zimmer. Dn lieber Gott! Sie und dem Fridcheu dumme Ge danken auStreiben! — Und zum Schluß tut gerade Onkel Florian stets, was sein vergötterter Liebling will! — Aber seine Sorge ist bisher auch grundlos; das ist eine ganz harmlose Bekanntschaft. Dasselbe denkt anch der Onkel, als er mit Argnsaugeu
die jungen Leute beobachtet. Der Herr Maler scheint keine Ausnahme von der Regel zn machen. Ja, ja, die Herren Künstler glauben ja das Recht zu haben, ein jedes Blümchen pflücken zu dürfen, das au ihrem Wege blüht, deuu dieser Herr Arlt macht alleu den Freuudiunen, die sich eingefuudeu haben, genau so den Hof wie seiner Nichte. Und in dem tiefsten Herzenswinkel des Onkel Florian keimt ein leises Gefühl gekränkter Eitelkeit. Seiner Nichte! Aber es ist doch gnt so, da hat's wenigstens keine Gefahr
! Sein Fridel ist auch eiu vernünftiges Mädchen uud wird keinen Gedanken an so einen AllerweltSfchwerenöter verschwenden. Einige Tage später ist Oukel Florian schon wieder anf dem Wege nach Griinan. So rnhig er auch zum Schlusz an jenem Ge- bnrtSragnachmittag über den „lieben Bekannten aus Dresden' uud feine eigenen Bedenken gelächelt, so wenig kann er, seit er wieder zn Hause ist, die Sorge loswerden, dieser flotte Künstler könne doch seine Znkuuftspläne krenzeu. Er hat da noch ganz znletzt einen Blick
'! Aber hatte er nicht gleich eine Antipathie gegen ihn? O, wenn Onkel Florian nicht seine Augen offen hielte, wie hätte es dann dem unerfahrenen Mädchen ergehen können! Er ist so tief in seine Gedanken versunken, daß er hefiig er schrickt, als er sich angernfen hört. Die Portiersran aus dem Hanse seiner Verwandten steht vor ihm. „Ach wie jut, daß der Herr Rat jerade kommen!' rnft sie ihm entgegen. „Jotte doch, was wir uns eben verschrocken haben! Nee, so 'n Mensch, fein wie 'u Jraf und — ua, wenn wir nicht nffgepaßt
der Mensch die Damen für reich gehalten, wußte die Wohnnng unbewacht und glaubte uun, einen Raub ausführen zn köuueu. Das war allerdings noch schlimmer, als wenn er sich als ein schneidiger Maler in seine Nichte verliebt hätte. Diese nun sitzt allein auf der Veranda, als schnelle Schritte auf dem Kies des Weges hörbar werden. Sie springt wie elektrisiert anf uud eilt dem Ankommenden entgegen. „Onkel — du -?!' Wie aufgeregt Onkel Florian anch ist, so fällt ihm doch die Enttäuschung anf, die ans deu Worte