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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 5 di 8
Data: 08.07.1915
Descrizione fisica: 8
könnte. Veronika zögerte unentschlossen. — 61 — i und bei seiner Jammermiene, mit der er sich von dem schmutzigen Boden erhob, schlug ihr Verdruß in ein schadenfrohes Gelächter um. Auf die Buben wirkte es, wie das Schmettern einer Schlachttrom pete. Sie schrien zornig auf Florian ein: so zu raufen sei es nicht Brauch in Tirol, und er entgegnete: „Was kümmert mich euer Brauch? Ich wehr' mich meiner Haut." Indessen kam es zu keinen weiteren Tätlichkeiten; denn Grifft, der Schulmeister und Organist, fuhr

mit seinem Stock unter die Rangen und jagte sie auseinander, während der alte Mayr seine Enkelin mit einem Ruck von dem Grabe herunterriß. Florian ergriff nicht mit den anderen die Flucht, und als Mei ster Griff!, ein kleines, düres Männchen mit einer stark entwickel ten Nase, welche in der Kälte eine Veilchenfarbe angenommen hatte, Miene machte, seine Allgewalt auf ihn auszudehnen, rief er mit funklnden Augen: „Rühr mich nicht an; ich rat's dir!" „Sieh mir einer den Schlingel!" staunte ihn Meister Griff

! durch die großen Gläser seiner Hornbrille an. „Schlingel?" versetzte der Bube. „Ich heiß' Florian Staudach, wenn du's nicht weißt." Die Nase des Schulmonarchen wurde blaurot vor Zorn, aber er wagte nicht, benfelben an Florian auszulassen, sondern begnügte sich, Augen und Arme gen Himmel zu erheben, als könnte nur dieser einen solchen Frevel angemessen bestrafen. Florian ließ ihn achselzuckend stehen. Von den Buben, welche aus sicherer Entfernung Zeuge des Auftrittes gewesen, schlossen sich ihm jetzt mehrere

an und gaben ihm das Geleit nach Hause. Der Vater, welcher zufällig den Auftritt ebenfalls bemerkt hatte, äußerte später zu ihm: „Das war dumm von dir, daß du dir den Schulmeister zum Feind gemacht hast. Jetzt wirst's entgelten müssen, wenn er dich unter die Händ' kriegt." „Mich unter die Händ' kriegt?" entgegnete Florian gering schätzig, „da müßt' ich doch auch dabei sein." „Freilich, du dummer Bub," lachte der Vater, „und es ist die höchste Zeit dazu. Hast ja bisher in deinem Leben nichts gelernt

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Tiroler Volksbote
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Pagina 4 di 18
Data: 30.09.1906
Descrizione fisica: 18
vor einigen Jahren ein junges Krokodil entkommen war und sich in die Etsch geflüchtet hatte. Der Mann hatte das aus Furcht vor der Strafe nicht angezeigt. So war das Krokodil augewachsen und hatte seine Raubzüge aufs Land begonnen. Der Oberst belobte Steininger wegen seines'klugen und mutigen Verhaltens.. Steiningers Hauptmann meldete, daß er den Infanteristen Steininger heute zum Gefreiten habe ernennen wollen. „Ein so braver, mutiger Mann wird sogleich zum Korporal einannt,' entschied aber der Oberst. Florian

oder ' Die Geschichte eines Anechtes. Erzählung von Reimmichl. (Fortsetzung.) Nachdruck strafr. verfolgt. Nachdem der Florian eine Zeit lang sinnend dagestanden, erhob er den Kopf und sagte: „Es ist gewiß nicht Trotz und Feindseligkeit, wenn ich nicht mehr nach Tiefenbrunn zurückkehren will. — Ihr könnt mir's glauben, Stradegger..... Es wäre mir aber auch sehr unlieb, wenn die Leute diese üble Meinung von mir fassen täten. —. Darum will ich Euch folgen und wieder nach Tiesenbrunu kommen-, ich bitt' Euch schön

, daß Ihr mich wieder als Knecht annehmet.' . „Da ist nichts zu bitten, Florian,' erwiderte befriedigt der Stradegger, „das versteht sich von selbst; du bist bei mir wie ein Kind vom Haus und alle sehen dich gem kommen. — Es freut mich sehr, daß du wieder Vernunft angenommen hast. — Ich brauch' dich auch notwendig und leg' dir gern einen Zehner über den früheren Lohn zu.' „Das kann ich nicht annehmen,' wehrte der Florian; „aber eine andere Bedingung stell' ich. Ich binde mich nur für ein Jahr. Wenn's mir in Tiefenbrunn

nicht mehr paßt, müßt Ihr mich nach einem Jahre wieder ziehen lassen. Dann haben die Leute auch keine Ursache mehr zu einer üblen Meinung.' „Das gestehe ich dir gern zu,' versicherte der Stradegger; „ich bin aber fest überzeugt, daß es dir schon passen wird und daß du dich schnell wieder einlebst .... Also abgemacht, Florian!' , Er streckte ihm die Hand hin. Der Florian ergriff die selbe und sagte: „Abgemacht!' Beide gingen nun mitsammen, den Herrn Josef zu be suchen. Dieser äußerte seine Frende

über die Anwesenheit seines Vaters, aber mehr noch über die Willensändernng des Florian. Man saß lange in trautem Gespräche beisammen. Der alte Stradegger war sehr aufgeräumt, der Florian aber blieb den ganzm Abend hindurch niedergeschlagen. — Als man Abschied nahm, versprach der Florian bestimmt, in drei Wochen nach Tiefenbrunn zu kommen. Bis dorthin sei er noch bei seinem gegenwärtigen Bauer hier verdungen. Anr Sonntag nach dem Gottesdienste trat der Stradegger wieder die Heimreise an, am Montag abends kam

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 13 di 18
Data: 09.04.1936
Descrizione fisica: 18
seiner Kraft gekommen. Und wie das -wirbelte und stob, zu schnauben und zu poltern «begann. Es war schrecklich. Das Werk war getan. Florian fuhr sich in die Haare, die triefend von «kaltem Schweiß in die Stirne fielen. Ein unsagbarer Schauer erfaßte ihn und schien ihm den Boden unter den« Füßen fortzuziehen. Da hörte er des Matthias -angstvolle «Stimme: „Feuer, Feuer! Um Himmelswillen, rettet, helft!" Aus irgend einem «aufgerissenen Fenster kam die Stimme heraus. Da wurde Florian wieder ruhiger

. Seine Faust ballte sich, grausam glasten seine «Augen hinaus auf sein Werk. Haha — haha! — Hinter ihm hörte er sein Weib weinen. ,Mas hast du?" — „Florian! — Florian!" „Still! Keinen Jammer! — Was willst du!" Das Weib war still und «barg «ihr Gesicht unter der Decke. Auf «einmal ertönte ein furchtbarer Schrei, und Mat thias stürzte unwillkürlich «hinaus. Sein Weib sprang ihm nach. Alle begannen« zu arbeiten «und dazwischen tönte das Weinen und Jammern der Weiber. Florian hatte einen Haken. ergriffen

und riß und zerrte «an den Brettern herum ohne rechten «Sinn. Er tau melte manchmal, glotzte in die Flammen und merkte gar «nicht, daß neben ihm Matthias arbeitete und stöhnte. Erst -als dieser betäubt und ohnmächtig neben ihn niederfiel, wurde er seiner gewahr. Florian nahm einen Kübel und schüttete Wasserader den Ohnmächtigen. Dieser schlug auch gleich die Augen wieder auf! und die Blicke der beiden Bauern trafen sich für einen Augenblick. Und in solchen Augenblicken lügt das Auge nicht. «Sonnenklar

lag ihnen alles zutage und Matthias wußte nun, wie es kam. Mit einem Wutschrei sprang er dem Florian an die Kehle. „Hund!" zischte er, und „Hund!" knirschte auch Flo rian in sieghafter Wut. Sie wälzten sich nun über den Boden, keiner ließ mehr den anderen los und es war im düsteren Feuerschein anzusehen wie ein einziger Leib, der sich in furchtbaren Krämpfen windet. Und über «ihm griff nun das Feuer auf die Wohnhäuser über. Wer dachte da an die Kinder! Mena hatte die Hände voll zu tun

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Tiroler Volksbote
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Pagina 3 di 16
Data: 20.01.1907
Descrizione fisica: 16
Jahrg. XV. „Tiroler Volksboke.' Seile 3. „Lieber Florian! Vor allem wünsch' ich dir ein recht glück seliges, neues Jahr. Lauter Freude und Segen möge das neue Jahr dir bringen und ich will den lieben Herrgott bitten, daß er mich ein bißchen mithelfen läßt, dir das neue Jahr glücklich zu machen. — Gelt, jetzt bin ich mit dem Neujahrwünschen dir wohl vorgekommen? — Zu schenken Hab' ich nichts als dieses Bildl. — Schau's nur ein bißchen an. Es stellt keinen Engel vor, aber auch kein Ganggerle

, sondern ein eigenwilliges Ding, das seinen Kopf und sein Herz alleweil bei einem neuen Bauer hat, der ihm einst geholfen, den Korb auf die Alm zu tragen. — Wenn du für das Bildl das köpfete Ding selber haben willst, so weißt schon, wo du nachfragen mußt. Vielleicht verliert's nach und nach ganz seinen eigenwilligen Kopf und tut g'rad' alles dir zu Wunsch und Willen. — Lieber Florian, ich bin jetzt mit der Kamperbänrin, dem Nannele, und mit dem Stradegger- vater in St. Peter auf Besuch beim Herrn Josef. Alle lassen

das Gesicht des Florian, als er den Brief zu Ende gelesen hatte. — Den amtlichen Hypothekenausweis entfaltete er gar nicht, sondern schob ihn wie etwas Neben sächliches beiseite; dafür begann er den Brief des Mariele noch einmal zu lesen und im währenden Lesen sagte er öfters: „O mein liebes Mariele — du gutes, treues Herz!' Bevor er das Schreiben zusammenialtete, küßte er noch die teuren Schriftzüge, dann nahm er wieder das Porträt des Mädchens zur Hand uud wurde nicht müde, dasselbe immerfort

sich richten, sie müßten auf den Königenmarkt nach Eisenbach fahren. Das henrige Futter wäre viel zu wenig für die Menge Vieh und er wolle die fleckete Kuh samt den beiden Jährlingen noch verkaufen. Der Groß^ knecht riß die Augen weit auf und stand ganz überrascht. Das war ja vollständig gegen die früheren Absichten und die so sicheren Berechnungen des Florian vor dem Winter! Der Florian ließ ihm aber nicht Zeit, sich zu äußern, indem er kurz erklärte, es sei so sein Wille. Am frühen Vormittag fuhren

die beiden schon mit dem Vieh talaus. Der Florian brauchte mit seinem Marktvieh aber nicht bis Eisenbach zu fahren. Der Wirt von Friedlach, dem die Rinder außerordentlich gefielen, bot dem Florian, als dieser am Wirts hause ankehrte, gleich 300 Gulden. Nach kurzem Handeln wurde man auf 320 fl. einig. Der Wirt zahlte den Kaufpreis bar aus. Nachdem der Florian dem Großknecht zwei Gulden Trink geld gegeben hatte, schickte er diesen nach Hanse, er selbst aber reiste unverzüglich nach Innsbruck

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 23.10.1915
Descrizione fisica: 8
Lügen strafen und fagen, es war der Paul oder der Peter." „Nein," versetzte Ignaz, der plötzlich ernst wurde, „der Peter oder Paul ist's nicht gewesen, wenn Ihr Jemand gesehen habt. Es wor den Abend bloß ein Gast hier, so viel ich lveiß, und das war der Florian Jäger aus Oberau. Meines Vetters Buben kenn' ich gar nicht." Dem Schreiber versagte bei dieser völlig unerwarteten Enthül lung die Sprache. Frau Rest aber rief mit einem halb höhnischen, halb verächtlichen Blick aus ihn: „Jetzt wißt Ihr, ivas

Ihr wissen wollt und seid aufs Maul geschlagen. Komm' Annerl!" „Wartet doch einen Augenblick!" hielt sie Beck mit triumphie render Schadenfreude zurück. „Wer zuletzt lacht, lacht am besten. Ihr werdet mir zugeben, daß ich den Florian Staudach so gut kennen muß, als war's mein eigener Sohn, und so sag' ich Euch: er war's, den ich vorgestern hier bei Euch sitzen sah, und seine Stiefmutter hat's mir ja auch erst erzählt, daß er niit der Anna da versprochen sei. Einen Florian Jäger kenn' ich nicht." Anna

. Ich aber bin froh, bei Gott, daß mich die schwere Hitze veranlaßte, hier hereinzukommen. Mußt doch hier einen Schluck Bier trinken, dacht' ich, wenn auch der Nazi und die Resi die alten Geschichten dir nachtrügen sollten. Ja, das hat gewiß unser himmlischer Herrgott so gefügt, daß ich herein kom men und die Geschichte mit dein Florian Staudach an den Tag brin gen mußte. Seht Ihr, weil der Florian ein solcher Taugenichts ist. darum Hab' ich's ja auch gar nicht glauben mögen, daß er mit dein Annerl da versprochen

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Der Arbeiter
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Pagina 6 di 12
Data: 13.04.1927
Descrizione fisica: 12
. „Gut, dann bleibt der Florian daheim, Ihr Martl geht an seine Stelle und ich nehm den Toni." Unwillig gehorcht der Florian. Er bereut, datz sie nicht schon gegangen, ehe der Bauer zurückkam. Aus ein wenig Aufregung hätte er sich immer gefreut, daß dem Dirndl wirklich etwas zugestotzen ist, glaubt er nicht. „Josef", bittet die Bäurin, „wartet's grad noch eine kleine Weil, mir isi's, als könnt's nit mehr lang aus sein. Wartet's grad noch eine kleine Weil!" Unschlüssig steht der Heimhofer

uns ihn. Ich will's ja gutmachen — morgen will ich's gutmachen — morgen will ich in den Hirthof gehen zum Peter, will ihm sein Wort erlassen, ihm das Hannele geben zum Weib. Ich erkenn's, es ist dein Wille, — werd nit mehr dawider fein. Morgen — morgen! — Bauer, nwrgen ist es vielleicht zu spät! Das Hannele schlummert todesmild ein. Auf den Zehenspitzen verlassen die Knechte die Stube. Drautzen stehen sie im Kreis um den zornroten Florian, der redet: „Wer ist mit? Wir gehen heut noch auf den Hirt hof

uns." „Wenn er uns aber.das Tor versperrt hält, uns nit einlätzt?" Der Florian hält grinsend einen schweren Hammer dem Fragenden um das Gesicht: „Greis an, vermeinst, der ist zu gering, um das Holz einschlagen zu können, als wär es Glas?" „Und wenn er sich bewehrt uns entgegenstellt? Der Junghirt ist ein Heitzblut!" Der Florian spuckt verächtlich aus: „Welleicht kühlt ihm mein Hammer die Hitze." Die andern erschauern. Der Martl nimmt sich vor: So weit soll es nicht kom men, das will er hindern. Fester umklammert

der Florian den Schaft. „Wort los gehen sie über die Lösch. Jetzt sind sie auf Hirtenhosgrund. Ja, im Hirthof brennt noch ein Lichtl. Wer der Iunghirt wacht nimmer. Er liegt noch immer begraben unter dem Kreuz. Stotzweise geht sein Röcheln. Auf dem Boden blinken dunkle Lachen — Blut. Was aber ist das? Er ist nicht mehr allein. — Kniet ein Engel an seiner Seite? Nein, ein Dirndlein ist: Das Mariedl vom Heimhof. Laut weinend, mit behebender Hand, kühlt sie die perlende Stirn des Verletzten. Drunten, schon

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Tiroler Volksbote
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Pagina 4 di 20
Data: 14.10.1906
Descrizione fisica: 20
Seile 4. „Giroler Volksboke/' Jahrg. XIV. schroff zurückweisende Benehmen des Florian nicht nur schmerzlich getroffen, sondern auch aufs tiefste beleidigt. Welch schweren Kampf hatte das arme Mädchen gerade heute mit sich selber gekämpft! Und nachdem es seine mädchenhafte Scheu über wunden, mit welchem Vertrauen war es dem Florian entgegen getreten! ES war heute entschlossen gewesen, alle Ursachen seines Schweigens während seiner Gefängnishaft klarzulegen, ihn um Verzeihung zu bitten

, wenn es gefehlt, ihm seine unentwegte Treue zu versichern und das alte Gelöbnis ihm wieder zu er neuern. Und da hatte er die Hand, noch bevor sie gereicht war, rauh zurückgestoßen. — — Hatte es diese Behandlung ver dient? War eS nicht seinetwegen wochenlang im hitzigen Fieber zwischen Leben und Tod gelegen? Hatte es nicht seinetwegen schwere Unbilden und großes Leid ausgehalten? Hatte nicht all sein Denken und Sehnen die letzten Jahre her, auch zur Zeit, da schwerer Verdacht auf dem Florian lastete

wegzuwerfen, sondern dem Florian die schnöde Zurückweisung entgelten zu lassen. Es wollte dem Florian noch kälter und ablehnender begegnen wie er ihm, keinen Schritt wollte es ihm mehr entgegentun — er selber mußte jetzt kommen und wenn er kam, wollte es spröde und zurückhaltend sein. — In den nächsten Tagen bot sich schon Gelegenheit, diesen Vorsatz auszuführen. Der Zufall brachte es nämlich mit sich, daß der Florian und das Mariele sich zweimal auf einem Wege begegneten. Der Florian, der sehr elend

und herabge kommen aussah, grüßte beidemale das Mädchen mit einer ge wissen Ehrerbietigkeit, das Mariele aber schaute den Knecht nicht an und murmelte nur eine kurze Erwiderung, während es schnell an ihm vorbeihuschte. Von nun an gab der Florian alle Hoff nung auf und vermied beinahe ängstlich jede weitere Be gegnung mit dem Mädchen. Er versuchte auch allerlei Mittel, um das Mariele zu vergessen. Mit einem beinahe fieberhaften Eifer warf er sich auf die Arbeiten und werkte vom ersten Morgenstrahl

etwas ein, was einen neuen Sturm im Herzen des Florian entfesselte. Eines Abends, als er vom Felde heimkehrte, zoa ihn der Stradegger mit sich ins Hinterstübchen und sagte: ' „Florian, heute hat sich etwas ereignet, wovon ich dir als altem Freund der Familie Mitteilung machen muß, damit du es nicht von anderswoher zuerst erfragst.' Der Florian schaute den Bauer fast besorgt und fragend an, dieser aber fuhr fort: „Der Kamperbauer ist dagewesen uud hat um meine Tochter, das Nannele, angehalten.' „Um das 'Nannele

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Der Bote für Tirol
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Pagina 4 di 12
Data: 05.08.1822
Descrizione fisica: 12
(Hrud I Witterung 27 5 2? 2»/5, Wolken 2> z ^Wollen 2->j , heiter Nachtrag zur Biographie des RitterS Florian von Waldauf. (Böthe v. u. f. Tirol und Vcrarlberg, 1822 Nro. z6-) ìleber Florian von Waldanf und seine Familie er theilt Herr Johann Hosstetter, Gerichtschreibcr zu ?lnraß im Jahre 1(1/,<) folgenden Bericht, wovon ich einen àS- zng vorlege, Ven ich mit einigen Aiimersnngen begleite. »Ich Hanß Hofsteter derweilen Anwaldt und Ge- »richtschreibèr der Herrschaft Anraß sttottiere hiemit, daö

nnd noch heten, Und dahero mich an- » gesucht, herauSz/iziehe», und Ime neben andern zu sei- >nen Notturst Zeuckhuuß zu erthaillen, das Nemblichen »Er Haiiuß Waldanf, von dem Stame», ans welchen »Weiland der Edl Gestreng Niter Herr Florian Waldanf »von Waldenstain :c. feel. (der entlich zn Hall im Jnthall »ain ansehnliche riembliche Reiche Stiftung^) gethanen, »die im hechsten Floro noch heutiges TagS eingehalten -wirdet, auch sein Begrebnuß nnd Ruepeth alda hat) »entsprossen. Item

daS wohlgedachter H. Florian Wald lauf — alhier im Gericht Auraß — geboren worden. — »Waranfhin Ich den fachen, und iiisonderhait niiterschi'ed- »lichen zusammen gebrachte» gefertigten, nnd andern -'glaubhaften Briefen und Schriften pesteo Fleiß nachge- »schlage» nnd befunden:! »Daö weilend Georg Waldanf, so ain ziniblich Ver- »migenlicher Paiirsmaiin gewest, alda zn Asch gehanst, »bei Balbnrg Wiserin ab Eartitfch (Kartitfch eine Knratie der Pfarre Sillian auf dein Anraß entgegen stehenden Berg

Florian Wald laufs Eeleiblichen Baidpändigen Brüedern sein Her- --khonfft hat -. --Daö nun wolbcncnnter H. Florian Waldanf sein »Herkhousft vou dem Georgen Waldans, „»d seiner Hans- »franen Balbnrg Wieferin hat, und derselb albie gebor», -wäre mit noch ÄZillen andern statliche» glanbhaffre» Geist- «und Weltlichen schritten zn beweise», weillen aber die »aigne Bekhantnusi in Siechten die peste probativi,, asö -will Ich ninb khirze willen ploß das Jenig, waS von -Ime H. Florian Waldanf selbst «illiie

Nicisegescllschlisr Rctt.mg sinde,, selirc Die Gefahr ivar wirklich so qroß, daß das Echiss untcr- .cr und leine oiciseqesährtcn aber glücklich 'èà öa« «c„adc er,eichte» Indessen ver.iicn.ieu doch niebrerc ?cidzüge rter Reisen anf- gelzallen, sein Gelübde erfüllen tenute. »habenden iiiiterscknedlichen Schriften ist neben andern »mit deö Herrn Florian Waldaufö — zn Jnsprngg an »Sauet Mathias Tag des heilligen Zwelsboten den 2',. »Febr. An». iüoy beschloss»?», nnd uiilerfchribiie» Sliff- »tnng erweislich

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Alpenzeitung
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Pagina 6 di 8
Data: 21.08.1932
Descrizione fisica: 8
auf der Schulter vom Bahnhof zum Strandhotel hat Florians junges Herz entzückt. Er singt noch abends im Bett und pfeift schon ehe der Hahn kräht. Um die Mittagszeit lehnt er an der väter lichen Limonadenbude und sieht die Strandpro menade entlang, denn er weiß: es geht eine jun- lle Dame vorüber, weiß und schön, und nickt ihm tu: „Da steht ja wieder mein Gepäckträger von steulichl' Und Florian reckt sich blutübergojsen hoch und grinst. Heute bleibt sie sogar stehen. Sie sieht Florian an und fragt: „Kannst

Du rudern?' — La natürlich, er sei doch am Wasser groß ge worden. — „Willst Du mich morgen mal ru- ìern?' — „Warum erst morgen?' fragt er ge dehnt. — „Ja. morgen.' Und sie verabredeten «e Zeit. — „Ist rudern teuer?' fragt sie noch. >- „Dreißig Pfennig die Stunde', entgegnet Florian gefaßt und männlich. — „Das geht.' Das Meer liegt glatt wie blaues Pergament- Papier, als Florian die junge Dame ins Boot phrt. „Dorthin?' kragt sie. — „Nein, dahin', deutet er, und sie setzt sich ans Steuer. Der Junge treibt

das Boot mit starken Stö gen aufs offene Wasser. Immer, ivenn er sich tei dem beweglichen Spiel des Ruderns zurück beugt, schnellen seine Füße vor. und die derben vootsstiesel berühren die weißen Strandsanda rn der jungen Dame. Sie spürt es kaum: ihm Wr wird das Blut in den Adern heiß. „Florian, das ist eigentlich ein komischer Na me', beginnt sie. „Woher hast Du den? Und wie alt bist Du eigentlich? Ich glaube, ich müßte Sie sagen.' „Sechzehn', antwortet Florian, „da kann man noch Du sagen, ich tu's

dann eben auch. Und Florian heiß ich nach meinem Vater. Und Du?' — „Anna!' — Florian reikt die Nu- der durchs Wasser. Anna? Das ist nichts. So, heißen seine Schwestern und Tanten auch. Das ist doch kein Name für ein so Helles und städti sches Geschöpf! Er sieht sie an. und sein Blut bè? ginnt zu kochen. Er malt sich aus, baß Anna ihm gehöre, und daß er sie aufs Meer Hingusrudern dürfe, sc weit er wolle. Und dann würden sie in der Mittagssonne belegtes Brot essen und Saft trinken — keine Brauselimonade

Anna, „bei uns in der Stadt sind die Jungens nicht so. Sie haben ganz andere Augen. Ich glaube zum Beispiel, daßDu nicht lügen kannst.' Cr denkt nach. Das Ist so eine Sache: ein ganz reines Gewissen hat man eigentlich selten, ohne zu wissen warum. »Mag sein', aibt er zur Ant wort. Und nun tönt nur das rlmtlimische An schlagen des Wassers im Takt mit dem Pocken seines Herzens. Plötzlich — Florian weiß nicht, woher ihm der Mut kommt, — fragt er: „Magst mich heira ten?' — „Warum nicht?' Anna macht

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Tiroler Volksbote
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Pagina 8 di 18
Data: 03.04.1904
Descrizione fisica: 18
Sozialdemokraten gewählt, darunter Prähauser. In Salzburg geht es rasch bergab! Florian oder vie Lelchichte eines llnechtes. Erzählung von Ueimmichl. Wie der Florian die Sprache verloren und mit Hilfe eir.es schlimmen Mädchens auf dem Scheunendach wieder gefunden hat. V^ach dem letzten blauen Montag und der darauffolgenden Christenlehre des Bauers war der Florian gemäß seines Vorsatzes stumm wie ein Fisch geworden. Er redete mit niemandem im Haus mehr ein Wort. Kein „Guten Morgen!' und kein „Gute Nacht

!' kein „Vergelt's Gott!' und kein „Blas' mich!' kam dem Florian über die Lippen — er war und blieb wie ein gefrorener Stock. Alles, was der Bauer oder die Bäuerin an schafften. tat er auf den Wink, aber wenn sie ihn etwas fragten, dann schüttelte er entweder ja oder nein odee< er schupfte die Achseln. Die Bäuerin überhäufte den Florian mit Güte und Freundlichkeit, aber alle Mittel schienen vergebens, den Florian laut zu machen. „Ich weiß rein nicht, was wir mit dem Knecht anfangen sollen,' klagte

sie nach ein Paar Tagen dem Manne. Der Bauer lachte ein wenig auf den Stockzahnen und sagte dann ruhig und gemessen: „Lass' ihn nur sauren den Napf, es wird schon bald anders werden — so oder so.' Am angelegentlichsten kümmerten sich die Mitdienstboten um den Florian. Der alte Vetter knlirrte und der Florian knurrte dagegen. Der vorlaute und naseweise Kühbub sagte unter allgemeinem Gelächter bei Tisch, der Florian komme in vierzehn Tagen zu den Taubstummen als Schullehrer; der Florian aber griff dem Kühbub

dicht an die Haarwurzeln und schüttelte ihn wie einen Mehlbeutel. Die Mägde boten alle Künste aich um dem Florian nur einmal ein Wörtlein zu entlocken; sie machten sich nicht nur ein heiteres Spiel daraus, sondern sie hatten auch einen kleinen Eigennutz dabei. Die Bäuerin hatte nämlich derjenigen, die den Florian wieder zur Ordnung und zum Reden bringe, ein Schürzenzeug versprochen. Das Necken und Sticheln der beidm älteren Mägde verfing nicht. Einen schwierigeren Stand bekam der Florian

mit der Kühdirn, der pfiffigen Nandl. Die Nandl war ein munteres, frisches Ding und schoß den ganzen Tag herum wie ein Eichhörnchen. Ein Mundstück hatte sie wie ein Windradl; das war keine Minute ruhig. Die Nandl verfolgte den Florian den ganzen geschlagenen Tag mit ihrem nie abbrechenden Geplauder. Sie erzählte die tollsten Geschichten und dann stellte sie eine Menge Fragen an dm Florian und wenn dieser nicht antwortete, gab sie sich selbst die Antworten und fragte dann von neuem. Zuletzt sang

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Der Arbeiter
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Pagina 7 di 12
Data: 13.04.1927
Descrizione fisica: 12
sie die Balken bewegt. Ach, wenn doch jemand möchte kom men? Wie bereut sie, daß sie nicht doch den Toni mit genommen. Wenn sie nun aber wieder zurück in den Hof um Hilfe eilt, leicht kommt er unterdessen zu sich, der Iunghirt und fehreit, schreit vergebens, denn kein Mensch kann ihn hören. Selbst aber kann er sich nicht helfen. Wenn doch ein Mensch nur kommen rnöcht! Doch es kommen schon rvelche, sie stehen schon vor der» Tor, die Heinchoserknecht und ratschlagen: „Wer geht als Erster?" Der Florian reißt

gervaltsam die Tür auf: „Mir geh'n alle mitnand." Irn Flur ist es stockdunkel. Sie stolpern über die unebenen Steine. Die Stubentür ertasten sie nicht. Das Mariedl aber gewahrt die Tritte herautzen: „End lich. endlich!" — Sie öffnet. Bor ihr steht der Florian, den Hammer in der Faust. Da weiß sie, weswegen sie gekommen sind. Stmnm gibt sie den Blick frei, stumm weist sie nach dem Liegenden: „Ein anderer hat hier Rechenschaft gefordert. — Den Knechten erstarrt das Blut in den Adern. Die Augen mildern

. Wenn ich ihn brauch, werd ich ihn rufen." Alles Wehren des Gesindes nützt nicht ein Kleines. Sie bleibt dabei. Deutet nur bittend nach der Tür. Da fügen sie sich denn. Der Florian vergißt beim Weggehen seinen Hammer. Er geht stumm, mit einem Stachel im Gewissen, hinter den Knechten. Da hat er gedroht und gerechtet, dieweil der andere schon in seinem Blute lag. Einmal hält ihn der Martl am Rock und deutet auf das traurig schreitende Mariedl: „Vor dem Dirndlein müssen wir alle uns schämen." Florian nickt

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Tiroler Volksbote
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Pagina 11 di 16
Data: 21.01.1906
Descrizione fisica: 16
über die Sozialdemokraten, welcher ebenfalls mit großem Beifall aufgenommen wurde. — Am Dreikönigentag abends hatten auch der Turnverein und die Theatergesellschaft eine Christbaum feier, welche wieder die ganze Nacht dauerte und mit Musik und Tanz gefeiert wurde — denn das stimmt ja ganz gut zu einer Christbaumfeier. Florian oder vie Geschichte eines Unechtes. Erzählung von Neimmichl. (Nachdruck strafr. verfolgt.) Der Primizer rückt ein und der Florian spitzt den Mund. — Der Bauer verweh, t ihm das Jauchzen

und der Florian hält sich ans Schnalzen. — Der Florian tut Fliegen locken und zettelt mit der Nandl eine Verschwörung an. — Es kommen Gäste, das Haus füllt sich zum Feste. — Die Primiz. — Tafelfreuden und -Leiden. — Der Florian hält die Schlußpredigt. In Tiefenbrunnen erdröhnten die Pöller und weckten ein tausendfaches Echo am Stradenwall und hinten im Wald und droben auf den Bergen; dazwischen klang und schmetterte die Musik und über den Dächern und Giebeln wallten buntfarbige Wimpel und Flaggen, blähten

. Ihre Gesichter glänzten vor Glück. — Auf der Kirchgasse drängten sich der alte Vetter Jörgl und der Knecht Florian durch den dichten Kreis der Ver wandten und Freunde und ergriffen stürmisch die beiden Hände des Primizianten, der eine die rechte, der andere die linke. Der alte Vetter, ein Bruder Stradeggers, ließ ein paar knollengroße Tropfen auf die geweihte Hand seines Neffen fallen, als er die selbe küßte, der Florian aber drückte, als ihm der Primiziant wehren wollte, gerad' extra noch drei-, viermal

hintereinander einen ehrerbietigen Kuß auf die Linke desselben. Das Stradegger- haus droben in der Höhe war von unten bis oben mit Kränzen, Taxgewinden uud Blumensträußen verziert, über der Tür prangte eine Inschrift und von den Giebelfenstern hernieder wehten zwei lange Fahnen. Als der Primiziant mit seinen Angehörigen hinauf kam, schwenkte der Florian aus einem Fenster seinen Hut, schoß mit einer Pistole und ließ ein paar helle Jauchzer steigen. — Auch in den nächsten Tagen kam der Florian aus der Lust

vor sich hertanzen. Bei jedem Hause wollte er jauchzen, als aber der Bauer sagte, das Jauchzen schicke sich nicht für eine geistliche Hochzeit, unterließ er es, dafür schnallte und knallte er aber mit der Peitsche förmliche Tänze und Märsche herunter. Das verstand der Florian. In den letzten Tagen vor der Primiz wurde aber der Florian ganz merkwürdig still und gedankenvoll. - Der Stradegger hatte alle Dienstboten ohne Ausnahme zur Primiz und auch zum Fest mahl im Gasthaus eingeladen — auch sollten alle beim

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Tiroler Volksbote
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Pagina 4 di 20
Data: 16.09.1906
Descrizione fisica: 20
hatte einen großen Einfluß auf ihn und er, der Florian, würde den Worten dieses alten, väterlichen Freundes nicht widerstehen können — er würde am End' bleiben. — Dann hatte er das Mariele immer vor Augen und durfte sich ihm doch nicht nähern, weil er kein' Teil mehr an ihm hatte. Neben dem Mädchen, das ihn so leicht wie einen Rock weggeworfen hatte, in der selben Gemeinde leben müssen, das konnte er nicht aushalten. —? — Nein, er war jetzt fest entschlossen, auf alle Fälle nach Amerika auszuwandern

Entgegenkommen des priesterlichen Freundes tat dem Florian wohl; er ließ sich willig von ihm ermutigen, in betreff der Aus wanderung aber gelang es dem Geistlichen trotz allen Zuredens nicht, den Florian in seinem Entschlüsse wankend zu mache». Nur soviel erreichte er, daß ihm der Florian versprach, einige Zeit da in St. Peter zu bleiben, bis er sich einen Reisepaß und das nötige Geld zur Uebersahrt verschafft hätte. Der Florian verdingte sich für kurze Zeit bei einem Bauer als Mäher. Er war gerade drei

Wochen dort, da erschien eines Samstags der alte Strad^ger von Tiefenbmnn in St. Peter. Er ließ sich den Florian zum Wirt rufen. — Dieser kam, als er aber den Stradegger erblickte, wurde er über und über rot im Gesichte. Der Stradegger griff sofort nach den Händen des Knechtes und sagte: „Grüß Gott, Florian, und meine herzliche Gratulation zum glücklichen Ausgang der Sache! — — Wir warten in Tiefenbrunn schon lange hart auf deine Rückkehr.' „Stradegger, habt mir's nicht für übel,' entgegnete

der Florian bewegt, „nach Tiefenbrunn komm' ich nicht mehr; ich müßt' mich vor den Leuten schämen, weil ich im Zuchthaus ge sessen bin.' „Aber unschuldig, Florian! Das wissen jetzt alle Leute!' „Mag sein — sie werden mich aber doch für einen Zucht häusler anschauen.' „Kein Gedanke!... Alle Leut' freuen sich, daß die Ge schichte aufgekommen und daß du frei Äst, und überall tust den Leuten erbarmen... Wie einen Märtyrer wird man dich anschauen.' „Ich schäm' mich aber doch und ich bring's

nicht hinter mich ... Stradegger, bitt' Euch, laßt mich gehen!' „Florian, jetzt kenn' ich dich nimmer. Bist srüher ein so vernünftiger und kluger Mensch gewesen und jetzt kommst ganz aus dem Zirkel... Was tust denn in Amerika?' „Hat's Euch der Josef gesagt wegen dem Amerika?' „Ja, er hat mir alles geschrieben und ich bin eigens hergereist, um dich vor einem ungeschickten Streich zu bewahren. — Florian, es hat mir wehe getan, daß du nach deiner Frei lassung nicht gleich zu uns gekommen bist. — Nur weil ich dich gern

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Tiroler Volksbote
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Pagina 6 di 24
Data: 23.12.1906
Descrizione fisica: 24
wieder der Gedanke davon ab, daß er, wenn auch rechtlich, so doch in Wirklichkeit nicht der Besitzer sei, weil das Mariele soviel Geld darauf hätte. Und am End' war das Mariele mit dem Verkauf durchaus nicht einverstanden. Sein einziges Hoffen und Sehnen war, wenn nur das Mariele einmal käme. Auf das Mariele mußte er auf jeden Fall warten, bevor er etwas unternahm. — Es vergingen ein paar Monate, aber das Mariele kam nicht und ließ auch' nichts von sich hören. Der Florian wurde immer gedrückter

und niedergeschlagener. Eines Tages, es war zu Mitte Advent, ging er zufällig am Kamperhofe vorbei. Da kam die junae Bäurin — Nannele, die Stradeaaertochter — heraus und fagte freundlich: „Florian, kehr' doch ein bißchen zu. , . Ich bin allein daheim und mir ist fast zeitlang.' Der Florian sträubte sich ein wenig und ließ sich schließlich doch nicht ungern hineinziehen. Nachdem die Bäurin eine kleine Erfrischung aufgestellt hatte, setzte sie sich zum Florian und be gann zu reden. „Florian, wie steht's denn nachher

?' fragte sie. „Wie steht's?' erwiderte er traurig, „ich komm' alle weil tiefer in den Letten hinein — Geld aufleihen mag ich nicht, würd' auch keines kriegen — und kann nicht einmal die Dienst boten regelrecht auszahlen.' „Florian, ich in deiner Lag' würd' halt doch das Prä- Hauser-Mariele um Hilfe angehen... So wie der Hof sich herausstellt, ist er halt doch zu teuer.' - „Das Mariele um Hilf' angehen! Das könnt' ich nicht verantworten; das Mariele verliert wohl ehedem einen Haufen Geld

das Geld einmal schuldig. Das Mariele hat gar ein so großes Ver trauen auf mich gehabt und sicher gemeint, daß ich den Hof in die Höhe bringe, und jetzt ist alles ruiniert.' „Aber nicht durch deine Schuld, Florian! Wenn das Mariele kommt, wird's gerade so reden wie ich und dir die Sach' schon erleichtern.' „Ja, wenn's nur einmal kommen tät'! — Aber wer weiß, wo das Mariele ist und ob ihm wohl nichts zugestoßen? — Wenn d.as Mariele käme, wäre mir schon um vieles leichter. Ich könnt' mit ihm einmal reden

und würde mich zu allem herbeilassen, um meine Schuld langsam abzutragen.' „Zugestoßen ist ihm nichts und es kommt schon. Aber, Florian^ wirst du alles tun, wie's dem Mariele recht ist? Wirst dich ganz nach seinem Willen richten?' „Gewiß, Nannele, ich versprech' es... Um das Bauer sein und Selbstschaffen ist's mir kreuzergleich, wenn nur das Mariele sich wieder blicken läßt!' Die Bäurin schaute ihn etwas belustigt an; da merkte der Florian, daß er sich in seiner Wärme ein bißchen verraten habe, und er setzte hinzu: „Das heißt

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Der Bote für Tirol
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Pagina 4 di 10
Data: 08.08.1822
Descrizione fisica: 10
heiter l .Welken Nachtrag zur Biographie deö RitterS Florian von Wald an f. (Beschluß.) Die Abschrift dieser merkwürdigen Urkunde habe ich aus dem Pslegamtö-Archiv vo» Auraß dnrch den würdigen Pfarrer dortselbst, Valentin Felder, meinen guten Freund uud ehemaligen Mitschüler, erhalte». Er legte auch ein Verzeichnis! jener Schriften bei, die im Jahre it>2q bei der Abhandlung des Valentin Waldauf gesunden wurden. Unter diesen waren »Nro. 4. Anfangs Florian Waldauf-!, seines Va lter» Georgen nud

derselbe» Bricderu, Jakoben, Autho- rni, Florian, und Balthafer Wapenbries von Erzherzog »Sigmund von Oesterreich, i» dato Jnsprugg am Ä!on- »lag vor Sanct Geörgeutag »Nro. S. Florian WaldausS, auch George», Ja- »-cobeii, Anthony.'», Florian und Balthasern seines Va- »ters nudVeteru Kaiserliche Eonsirinatiou obbeinelter Wa ppen, nnd dar;» gethaner Kaiserlicher Verpe»ernug von »Kaiser Fridrich datiert zu Grä; am ük!. ?lug. Ei» früherer Wappenbrief, wie anch der erste AdelS- bries vom Kaiser Friedrich, gegeben

im Feld zu Ardeii- burg i» Flauderu, an» 2<). Juli i/,LL (also geschwind nach der Befreiung MarimilianS I , damals römischen Königs, ano der Gefangenschaft) mangelte in der In ventur. »Nro. l>. Florian Waldaufs, anch Peter», Lieu- »hartcn, Niclaseu und Hanfe» seiner gebrieder. Item sei» »neS Vätern Geörgen Waldaufs, Eonfirmierte Zldlö- »uud Rictermessige Frenhaiteu, von Kaiser (damals Kö» »uig) à)?ariiniliano Primo, darineii Ine» Not zu fertige», »Sy vor iiieniaud, als Jrer Mjt. dem Lande?snrsteii

und »deren Landtvögten zìi beclagen. Auch Juen lt ivergrisseil »Jrer AdlS Freihalten, gewerb zutreibe» zugelassen, Lud »lllllo Mittelburg in Seeland am Augusti »Nro. 7. Widcrumb Florian WaldansS vo» Kaiser »Marimiliano Primo in Latein gebne .Äaiseri. Freyhaiteu, »darin er zu Riter gschlagen, nnd etliche Heiser und gie- »ter zu Stucl-Wcißeuburg gegeben werden, im l.',<zo. »Jahr.« ^) »s>?ro. g. Item sein Florian WaldansS von Kinig »VladiSlauS in Hungern und Behemb in Latein erthailts ».«öuigliche

Privilegien, dariuen Er Ine gleichfalls mit »Riterlicheu Wirken begabt, im i,>)3. Iar.- (Also hatte sich Florian auch um das Königreich Ungarn, entweder als kaiserlicher Gesandter, oder im Kriege wider die Tür ken, verdient geinacht.) Mehrere andere Kauf- und Leheubriese werden noch augcsuhrt, aus welche» erscheint, daß Florian nicht nur selbst ein bedeutendes Vermögen erworben, sondern auch seine Familie mächtig erlioben habe. Aus dem Angeführ ten sieht man schon zur Genüge, daß über den Geburts ort

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Pagina 8 di 20
Data: 29.05.1930
Descrizione fisica: 20
seine fünf Kinder und zwei Pflegekinder. Vater Andrä Pircher, gern haben wir dir die wackere, arbeitsreiche Hand ge- schüttelt. Mögest du ruhen in Gott. Aldran». Di« vestgoVirmerlist« beim 6, Bezirkr-Vunde«- schießen am 1., 4., 11. urtb 18. M<ri l I. in Aldran». Sun* Ot»f Aei b e: 1. Just Alfred, Hötting <619 Teiles: 2. Seelo, Han», Innsbruck; S. Maier Anton fen., Götzen»; 4. Maier Anton, Götzen»; 6. Stolz Karl, Hötting; 6. Brunner Florian, Aldran«; 7. Krößbacher Han», Fulpme»; 8. Ing. Mevfi Aloi

, Airl; 12. Heiß Hermann, Hötting; 18. Unter- schroeiger Peter, Innsbruck; 14. Brunner Florian, Aldran»; 1b. Falkner Peter. Innsbruck; 18. Merst v. Aloi», Innsbruck; 17. See los Han», Innsbruck; 16. Ing. Rauch Leopold, Innsbruck; 19. Gapp Andrä, Aldran»; 20. Dreier Luvroig, Dill; 2L Hun- dertpfund Karl, Innsbruck; 22. Wurzsr Andrä, Fulpme»; 29. Thaler Max, Aldrans; 24. Müller Karl, Innsbruck; 25. Maier Josef, Sistrans (2976 Teiler). Schleckerscheide: L Rapp Johann, Matt ei (117 Teiler); 2. Ing

; 20. Brunner Florian, Aldrans; 21. Wurzer And-rä, Fulpmes; 22. Müller Franz, Innsbruck; 23. Hupfou Josef, Fulpmes; 24. Zernigg Jakob, Aldrans; 26. Cuicelli Josef, Innsbruck; 26. Meier Josef, Sistrans; 27. Ruetz Joses, Oberperfuß; 28. Kirchmeier Josef, Sistrans; 29. Mevst v. Alois, Innsbruck; 30. Hiller F., Muttors; 82. Thaler Max, Aldrans; 83. Knoflach Hans, Innsbruck; 34. Müller Karl, Innsbruck; 36. Meier Anton, Götzen»; 86. Schöpf Franz, Ober- vofen: 37. Rundl Johann, Mühlau; 86. Ing. Rauch Leopold, ^anz

, Innsbruck <2097 Teiler). jef, Fulpmes <46 Kreise); 2. Ina. Z-laseller Josef, Innsbruck; 4. Färb- Innsbruck; Ker-Seri«: 1. Dervifl Ic Medermann, Innsbruck; 3. \ , macher Karl, Sistran»; 5. Ing. Rauch Leopold, Innsbruck; 6. Hupfau Joses, Fulpme»; 7. Krößbacher Hans, Fulpme»; 8. Wurzer Andrä, Fulpmes; 9. Rapp Johann, Matrei; 10. Ruetz Josef, Oberperfuß; 11. Knoflach Hcm», Innsbruck; 12. Hundert pfund Karl, Innsbruck; 13. Deisler Jos., Innsbruck; 14. Ing. Merl Walther, Innsbruck; 15. Brunner Florian, Aldran

; 17. Müller Karl, Innsbruck; 18. Dischöfer Josef, Innsbruck; 19. Hupfau Josef, Fulpme»; 20. Steiler Joses, Hötting; 21. Flür Han», Innsbruck; 22. Maier Anton, Dützen»; 23. Brunner Florian, Aldran«: 24. Iernigg Jakob, Aldrans; 28. Muigg Franz, Aldrans <94 Kreise). Die ersten sechs erhalten den Titel „Bundesmeister". Normalae- wehr scheibe: 1. Ing. Biedermann, Innsbruck <20 Kreise); 2. Müller Karl, Innsbruck; 8 . Farbmacher Karl, Sistran»; 4. Knoflach Han», Inn»bruck: 8. Plaseller Josef, Innsbruck; 6. Flür

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Dolomiten
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Pagina 7 di 16
Data: 27.05.1939
Descrizione fisica: 16
. ( 28 . Zortsctzung» Wir beide, Florian und ich, finde» kein Wort über das Geschehen dieses Tages. Es ist uns heilig, und wir glauben, es zu ent weihen, wenn wir die Gedanken aussprcche», die wir in uns tragen. Still bleibt jeder für sich, und zum ersten Male, seit mir „ns kennen, geht jeder mit feinem Hund de» abendlichen Weg allein. Ich bin am anderen Tage schon vorm Morgengrauen mach, kleide mich an, denn ick, habe nickst viel schlafen können, und sehne mich nach der stunnnen Nacht zu Menschen nnd alltäglichen

Sorgen. So gehe ich mit 'Nero durch die Straße», biete dem Apo- thcker, der eben feilten Nachtdienst beenden will, einen.„Guten Morgen' »nd kehre erst heim, als iric Sonne das Städtchen weckt. Florian erwartet mich. „. . . und was soll nun geschehen?' Er spricht die Frage, die auch mir nach geht. seit Renate alles weiß. „Wir werden warten müssen, Florian, warten, was Renate Förster mit uns be spricht!' . .. . Sein kurzes „Ja' gibt mir die Gewißheit, daß auch er in dieser Nacht zu dem Ent schlüsse kam

. Wir werden warten i»üsseu ... lind wir müssen lange warten. Als wir an diesem Tage den Pförtner vom Kinderheim nach Renate fragen, be stellt er „ns nur ihre Grüße. Wir möchten verzeihen, so sagte sie, wenn sie uns nicht sprechen könne. Aber wir ahnten wohl, warum . . . Florian schreitet ernst neben mir her. Dann verhält er den Schritt »nd sagt zögernd: „Wir Männer kennen uns wohl schlecht aus mit der Franenseele .... Als d» mir in Fuchsenberg das alles erzähltest »nd wir beschossen, Renate Kunde zu bringen

von Ullrich Karsten, . der Jürgen Stark ist, da habe ich gemeint, sie würde glücklich sein und uns bestürmen, mit ihr in sein ein sames Haus zu gehen . . . 'Nun aber ist es so ganz anders. . .' Ich sage nichts. Soll ich dein Florian dagegensprechen, soll ich ihm erklären, daß es gar zu verständlich ist, wen» Renate För ster «Ilci» sein will? Ahnt er nicht, daß sie das Wlinder erst begreifen muß, daß sie sich auf hundert Fragen 'Antwort geben will, ehe sie sich entscheidet? Ist cs denn gar

^und Grabsch, der hinterdrein läuft, zuin istrand hinab, um nach dem Boot des Fischers zu sehen. Es liegt nicht am Steg, und ich weiß nun. daß Thomas, wie immer, wenn die Nacht kommt, hinüberaefahren ist zur Insel und bald zurückkehren wird. Ich warte auf ihn. Er ist nicht erstaunt, daß ich wieder daheim bin; denn er hat schon von den Wassern aus den Lichtschciu aus dem Fenster meines Hauses fallen sehe». Es sind nur wenige Worte nötig, u»> ihn zu bestiniinen, inorge» abends Florian, Renate

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